DE19522445A1

DE19522445A1 - Erfassungssystem für die Benutzung von Straßen durch Fahrzeuge

Info

Publication number: DE19522445A1
Application number: DE1995122445
Authority: DE
Inventors: Konrad Hardt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-06-21
Filing date: 1995-06-21
Publication date: 1997-01-02

Description

Die Erfindung betrifft ein Erfassungssystem für die Be nutzung von Straßen durch Fahrzeuge, mit folgenden Ele menten:

a) passiven Markierungselementen, die sichtbar auf der Oberseite des Straßenbelages angebracht sind,
b) einem Sender am Fahrzeug, der elektromagnetische Lese signale aussendet,
c) einem Empfänger, der die durch die passiven Markierungselemente veränderten und von diesen zurückgestrahlten Lesesignale auffängt und in einem zugeschalteten elektronischen Schaltkreis speichert und/oder verarbeitet.

Ein solches Erfassungssystem ist der DE 05 31 47 767 zu entnehmen.

Bei diesem bekannten Erfassungssystem kommt es darauf an, daß in oder unter der Fahrbahndecke angeordnete Mar kierungselemente von einem Lesegerät erfaßt werden, und die entsprechenden Informationen ausgewertet, über opti sche, akustische oder ähnliche Anzeigemittel entspre chende Informationen an den Fahrer abgegeben werden und damit gegebenenfalls fahrzeugsteuernde Reaktionen ausge löst werden.

Unter Anwendung der in der genannten OS 31 47 767 genann ten Einzelteile stellt sich die Aufgabe, ein System zu Erstellung einer Gebührenerfassung anzugeben. Dabei soll es möglich sein, die vorhandenen Fahrzeuge in einfacher Weise mit einem Lesegerät auszustatten, mit dem gleich zeitig auch eine Informationsvermittlung möglich ist, wobei jedoch die Gebührenerfassung im Vordergrund steht.

Diese Aufgabe wird bei einem Erfassungssystem der ein gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Markierungs elemente in Fahrtrichtung ablesbar, jedoch zur Fahrtrich tung ausgerichtete Balkencode-Linien sind und daß diese mit im Wellenbereich vom ultravioletten bis infrarotem Licht arbeitenden optischen Gebern abgetastet werden. Dabei ist an einen Frequenzbereich des Lichtes zwischen 250 und 850 nm gedacht. Insbesondere soll der optische Geber im sichtbaren Licht, d. h. bei etwa 500 nm arbeiten.

Vorzugsweise wird dem Empfänger ein Abbuchungsschalt kreis und ein Speicher zugeordnet, der in dem Speicher vorher eingespeicherte Gebühreneinheiten abruft. Ein sol cher Speicher kann beispielsweise eine Chipkarte sein, wie sie auch beispielsweise für sogenannte Kartentelefo ne benutzt wird.

Die vorgenannten Elemente ergeben ein Gebührenerfassungs system, bei dem keine kostspieligen Überbauungen durch Tore oder andere Vorrichtungen vorgenommen werden müs sen. Es ist lediglich erforderlich, daß in die Fahrzeug decke ablesbare Balkencodes ein- oder aufgeschrieben wer den, die dann von einer Geber/Empfänger-Kombination abge lesen werden. Dabei können mautfreie Autobahnabschnitte einfach ausgelassen werden, während mautpflichtige Ab schnitte entsprechend markiert werden können. Der Balken code kann so viele Stellen umfassen, wie für den jeweili gen Zweck erforderlich und erwünscht ist. Beispielsweise kann der Code neben einer Abstandsinformation, die zur Gebührenerrechnung dient, auch eine geographische Posi tion enthalten, die dem Fahrer mit weiteren Zusatzinfor mationen, die ihm über Verkehrsfunk zugeleitet werden, eine Verknüpfung verschiedener Daten erlauben, so daß beispielsweise Nachrichten gefiltert an den Fahrer gege ben werden können. Es sei aber auch nicht ausgeschlos sen, daß über einen Sender an die Außenwelt Informatio nen über den Standort, die Geschwindigkeit und die Fahrt richtung gegeben werden. Im Prinzip soll es sich jedoch bei dem Erfassungssystem um ein auf das Fahrzeug be schränktes System handeln, bei dem die Gebührenerfassung im Vordergrund steht.

Im vorliegenden Falle kann auch ein die Grenzen über schreitendes Fahrzeug in kurzer Zeit mit einem solchen System versehen werden. Es wäre lediglich notwendig, daß gegen ein Pfand eine "Blackbox" ausgehändigt wird, daßmit Hilfe einer Magnethalterung eine "Blackbox" an die Unterseite des Fahrzeuges angehängt wird, die dann nach erneutem Überschreiten der Grenzen abgenommen und vergütet wird.

Als optischer Geber eignet sich beispielsweise ein Laser, der einen Laserstrahl aussendet. Darüber hinaus ist es auch möglich, bei in einer Fahrtrichtung mehrspurigen Straßen, z. B. Autobahnen, die verschiedenen Fahrzeugspuren mit unterschiedlichen Markierungen zu versehen, so daß beispielsweise der "Linksfahrer" pro Kilometer eine höhere Gebühr als der "Rechtsfahrer" zahlt. Gerade diese Möglichkeit führt zu einer erheblichen Reduzierung des Linksfahrens.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beige fügten Zeichnung dargestellt.

Die Figuren zeigen:

Fig. 1 in schematischer Darstellung und in Draufsicht einen mit Markierungselementen versehenen Fahr bahnabschnitt mit einem darüber fahrenden Fahr zeug;

Fig. 2 einen Schnitt durch ein Kraftfahrzeug mit einem Geber/Empfängersystem, von innen gesehen;

Fig. 3 ein Fahrzeug von oben gesehen.

In den Fig. 1 und 3 ist ein Fahrbahnabschnitt darge stellt, der in jede Fahrtrichtung zwei verschiedene Fahr zeugspuren aufweist. In den Asphalt des Straßenbelages sind mit Hilfe von weißen, rückstrahlenden Pigmenten (hier schwarz dargestellt) Balkencode-Linien einge bracht, und zwar im Abstand von etwa 10 bis 15 m.

Ein über die Fahrbahn fahrendes Fahrzeug 2, das mit einem Lasergeber 3 ausgestattet ist, schickt ständig einen pendelnden Laserstrahl 4 über die Fahrbahn (vgl. Fig. 2) mit dem beim Überfahren des Fahrzeuges die Balkencode-Markierungselemente ME1 . . . MEn abgetastet werden. Jeder dieser Balkencode enthält eine 10- bis 15stellige Zahl, die von einem Empfänger 5 im Fahrzeug 2 aufgenommen und decodiert wird.

In den Ziffern des Balkencodes ist eine Nummer einer Nummernfolge enthalten, so daß, auch bei Auslassen von einzelnen Markierungselementen, der Empfänger und der nachgeschaltete Rechenkreis feststellen kann, daß 10 oder 20 Markierungselemente überfahren worden sind, so daß anschließend eine Abrechnung erfolgen kann. Dies ergibt eine Informations-Redundanz und erleichtert die Möglichkeit, beispielsweise bei einer Straßenver schmutzung, das Gebühren-Erfassungssystem anwendbar zu machen.

In einer Erfassungseinheit 10, zu der auch der Empfänger 5 gehört, befindet sich ein Abbuchungsschaltkreis 6 mit einem Speicher 7. In den Speicher 7 muß zu Beginn der Fahrt eine Chipkarte mit ausreichenden Gebühreneinheiten eingeschoben werden. Dem System kann auch eine Art "Füllstandsanzeige" zugeordnet sein, so daß der Fahrer erkennen kann, daß die Gebühreneinheiten zur Neige gehen und er sich bei der nächsten Autobahn-Tankstelle eine neue Gebührenkarte beschaffen muß.

Die Fig. 3 der Zeichnung zeigt die verschiedenen Elemen te, die sich teilweise unterhalb des Fahrzeugbodens, je doch auch im Fahrgastraum oder auch im Motorraum befin den können. Ein Sender-Empfänger 3, 5 sendet einen Laser strahl 4 aus, der von den Markierungselementen reflektiert wird und eine decodierbare Zahlenfolge enthält. Ein Decodierer 11 decodiert die Impulsfolge der reflektierten Strahlen und übergibt entsprechende Signale an ein Lesegerät 8, das wiederum einer Recheneinheit 9 entsprechende Signale weitergibt. Insgesamt ist damit die Möglichkeit geschaffen, in einfacher Weise und individuell angepaßt an die Verkehrssituation eine Gebührenerfassung zu ermöglichen. Die Sender-Empfänger-Kombination ist mit Hilfe einer Magnethalterung 12 unter dem Wagenbogen befestigt.

Das Lesegerät und die Recheneinheit können auch ohne wei teres so geschaltet werden, daß je nach Art des Fahrzeu ges und seiner Straßenbeanspruchung verschiedene Gebüh ren abgefragt werden, so daß beispielsweise PKW′s oder schwere LKW′s in verschiedene Gebührenkategorien eingeteilt werden oder entsprechend der Benutzung der linken oder rechten Fahrbahn verschiedene hohe Gebühren für dieselbe Fahrstrecke gefordert.

Claims

1. Erfassungssystem für die Benutzung von Straßen durch Fahrzeuge, mit folgenden Elementen:

a) passiven Markierungselementen (ME1 . . .MEn), die sichtbar auf der Oberseite des Straßenbelages angebracht sind,
b) einem Sender (3) am Fahrzeug, der elektro magnetische Lesesignale aussendet,
c) einem Empfänger (5), der die durch die passiven Markierungselemente veränderten und von diesen zurückgestrahlten Lesesignale auffängt und in einem zugeschalteten elektronischen Schaltkreis speichert und/oder verarbeitet, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erstellung eines Gebührenerfassungssystems Markierungselemente (ME1 . . . MEn) in Fahrtrichtung ablesbare, jedoch quer zur Fahrtrichtung ausgerichtete Balkencode-Linien sind und daß diese mit im Wellenlängenbereich von ultraviolettem bis infrarotem Licht (d. h. von 250 bis 850 nm) arbeitenden optischen Gebern abgetastet werden.

2. Gebührenerfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß dem Empfänger (5) mit dem elektro nischen Schaltkreis ein Abbuchungsschaltkreis (6) und ein Speicher (7) zugeordnet ist, der in dem Speicher vorher eingespeicherte Gebühreneinheiten abruft.

3. Gebührenerfassungssystem nah Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, daß der Speicher eine Chipkarte ist.

4. Gebührenerfassungssystem nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß der optische Geber einen Laser strahl aussendet.

5. Gebührenerfassungssystem nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei in einer Fahrtrichtung mehrspurigen Straßen, z. B. Auto bahnen, die verschiedenen Fahrzeugspuren unterschied liche Markierungen aufweisen.

6. Gebührenerfassungssystem nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Geber/Empfänger-Kombination mit Hilfe einer Magnet halterung (12) unter dem Wagenboden befestigbar ist.