DE19522141A1 - Rotierendes Schaftwerkzeug - Google Patents
Rotierendes SchaftwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein rotierendes Schaftwerkzeug gemäß der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art.
Aus der EP 0 556 801 A1 ist ein rotierendes Schaftwerkzeug bekannt, das aus einem
zylindrischen Schaft und einem auf den Schaft aufgebrachten Schneidkopf besteht. In
dem als Formkopf ausgebildeten Schneidkopf sind Spannuten eingebracht, an den sich
ein Nutauslaufbereich anschließt. Konzentrisch zum zylindrischen Schaft ist in diesem
ein Hauptkanal für Kühl/Schmiermittel vorgesehen, von dem in seinem Endbereich bei
dem Formkopf mindestens zwei Zweigkanäle senkrecht nach außen führen und dort
jeweils eine Mündung bilden. Diese ist jeweils in dem Nutauslaufbereich angeordnet,
der von einer Hülse umgeben ist. Die Hülse erstreckt sich dabei von dem Schaft bis zu
dem Formkopf.
Grundsätzlich ist der Schaft der rotierenden Schaftwerkzeuge aus einem weicheren
und darüber hinaus billigeren und der Formkopf aus einem höherwertigen Werkstoff
gebildet. Problematisch bei einer solchen Ausführung ist jedoch, daß beim Fertigen der
Spannuten das Schneidwerkzeug zum Herstellen der Spannuten in beide Werkstoffe
eingreift, also sowohl in den Werkstoff des Schaftes als auch in den Werkstoff des
Formstücks. Dabei kommt es zur Beeinträchtigung des Schneidwerkzeugs durch
mitgerissene Partikel aus dem weicheren Werkstoff, wodurch die Qualität der
Schneidnuten und somit des Schaftwerkzeugs leidet. Ist aber der Formkopf sowohl mit
den Spannuten als auch mit dem fertigungsbedingten Auslaufbereich der Spannuten
versehen und die Mündungen ebenfalls in diesem Auslaufbereich angeordnet, so muß
die Bohrung für die Zweigkanäle sowohl durch den Werkstoff des Formkopfes als auch
durch den des Schaftes getrieben werden. Dies ist aufgrund der unterschiedlichen
Werkstoffe ebenfalls von Nachteil. Desweiteren wird der Formkopf in diesem Bereich
zusätzlich geschwächt.
Der Erfindung liegt die, Aufgabe zugrunde, ein rotierendes Schaftwerkzeug gemäß der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, das unter Vermeidung
der genannten Nachteile eine einfache Fertigung ermöglicht und eine verbesserte
Festigkeit aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 in
Verbindung mit seinen Oberbegriffsmerkmalen gelöst. Der Schneidkopf ist nunmehr
sowohl mit den Spannuten als auch mit einem Nutauslaufbereich und der Schaft mit
der Mündung des Zweigkanals im Abstand zum Schneidkopf versehen. Dies ermöglicht
eine einfachere Herstellung, wobei die Fertigungswerkzeuge an den zu bearbeitenden
Werkstoff jeweils optimal angepaßt werden können. Ein Endbereich der Hülse
überdeckt dabei einen Teil des Schneidkopfes, so daß sich eine Zwangsströmung des
während des Betriebes des Schaftwerkzeugs aus der Mündung austretenden
Kühl/Schmiermittels zumindest zu dem Schneidkopf ergibt.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Hülse und dem
Schaft mindestens bereichsweise ein Ringspalt gebildet, d. h., daß die Oberfläche des
Schafts und der Wandung der Hülse in diesem Bereich nicht profiliert ist. Die
Kühl/Schmiermittel können sich somit ungehindert in diesem Bereich in
Umfangsrichtung verteilen und anschließend in Längsrichtung des Schaftes strömen.
Wie oben bereits angesprochen wurde, ist es von Nachteil, wenn das Schneidwerkzeug
zum Fertigen der Spannuten sowohl in den harten Werkstoff des Schneidkopfes als
auch in den relativ weichen Werkstoff des Schaftes eingreift. Deshalb ist es günstig,
daß der Nutauslaufbereich ausschließlich im Schneidkopf vorgesehen ist. Dies ist
insbesondere der Fall, wenn der Formkopf aus dem Schneidenmaterial hergestellt ist.
Damit das aus der Mündung des Zweigkanals ausströmende Kühl/Schmiermittel im
wesentlichen vollständig in Richtung Schneidkopf mit seinen Spannuten strömt, greift
die Hülse an ihrer dem Schneidkopf entfernt gelegenen Seite dichtend an den Schaft
an. Insbesondere ist dafür die Hülse mit einem Innenbund versehen, so daß diese über
den Innenbund in diesem Bereich auf dem Schaft aufsitzt.
Vor allem im Bereich des Schneidkopfes treten hohe Spanbelastungen des rotierenden
Schaftwerkzeugs auf. Gemäß einer Ausführungsform ist es deshalb von Vorteil, daß
die Mündung des Zweigkanals einen erheblichen Abstand vom Übergangsbereich
Schneidkopf/Schaft hat, um diesen kritischen Bereich durch die Zweigkanäle nicht
unnötig zu schwächen.
Den durch die Bohrung geschwächten Bereich als auch den an sich kritischen Bereich
des Übergangs von Schaft zu Schneidkopf kann dadurch verstärkt werden, daß die
Hülse bereichsweise auf dem Schneidkopf aufliegt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung bilden die Gegenstände der anderen
Unteransprüche.
Zusätzliche Merkmale ergeben sich aber auch aus der folgenden Beschreibung einer
Ausführungsform der Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des rotierenden Schaftwerkzeugs, bei dem die
Hülse in einer ersten Position ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht des rotierenden Schaftwerkzeugs, bei dem die
Hülse in einer zweiten Position ist;
Fig. 3 eine Schnittansicht des rotierenden Schaftwerkzeugs.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein rotierendes Schaftwerkzeug 11 dargestellt, das einen
zylindrischen Schaft 12 sowie einen mit dem zylindrischen Schaft 12 verlöteten
Schneidkopf 13 aufweist. Der Schneidkopf 13 ist koaxial zum zylindrischen Schaft
angeordnet und schließt sich an diesen an. Der Schneidkopf 13 greift mit seinem
kegelförmigen Ende in eine entsprechende Ausnehmung an einer Stirnseite des
Schaftes 12 ein und ist mit diesem verlötet. Aus fertigungstechnischen Gründen ist die
Ausnehmung mit einer Zentrierbohrung 14 versehen.
Der im folgenden beschriebene Schneidkopf 13 ist als Formkopf aus einem
Schneidmaterial hergestellt. Alternativ kann ein Schneidkopf 13 vorgesehen sein, der
aus einem weniger hochwertigen Material ausgebildet ist, an dem eingesetzte
Schneidplatten vorgesehen sind. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft bei
Schneidköpfen mit größerem Durchmesser, beispielsweise ab 15 mm.
Der Schneidkopf 13 weist Spannuten 15 auf, an die sich ein Auslaufbereich 16 der
Spannuten 15 anschließt. Der Übergang von den Spannuten 15 zu dem Auslaufbereich
16 der Spannuten 15 wird durch Absätze 17 und 18 der Nutenwandungen gebildet,
wobei der Auslaufbereich 16 der Spannuten 15 ausschließlich in den Schneidkopf 13
eingebracht ist.
Der Schaft 12 ist bei dem Schneidkopf 13 mit einem geringeren Durchmesser
versehen. In diesem Bereich ist auf dem Schaft 12 eine Hülse 19 gelagert, die über den
Bereich des Schaftes 12 mit dem geringeren Durchmesser verschiebbar ist.
Der Schaft 12 weist einen konzentrisch zur Längsachse verlaufenden Hauptkanal 21
auf. Der Hauptkanal 21 verzweigt sich in seinem Endbereich bei dem Schneidkopf 13 in
zwei senkrecht zum Hauptkanal 21 verlaufende Zweigkanäle 22, die nach außen
führen und dort jeweils eine Mündung 23 bilden. Die Mündungen 23 der Zweigkanäle
22 sind mit erheblichem Abstand zum Übergangsbereich Schneidkopf/Schaft in den
Schaft 12 eingebracht, wie sich sehr deutlich der Fig. 3 entnehmen läßt. Desweiteren
sind die Zweigkanäle 22 in Bezug auf die Längsachse des Schaftes 12 im Endbereich
des Hauptkanals 21 versetzt angeordnet, um den Schaft 12 nicht zu sehr zu
schwächen.
Für die Fertigung ist die Hülse 19 entsprechend Fig. 1 angeordnet, d. h., die
Mündungen 23 der Zweigkanäle 22 sind frei zugänglich. In dieser Position der Hülse 19
werden in den Schneidkopf 13 die Spannuten 15 eingeschnitten. Bei diesem Vorgang
ergibt sich dann auch der Auslaufbereich 16.
Sind die Spannuten 15 in den Schneidkopf 13 eingearbeitet, wird die Hülse 19 gemäß
den Fig. 2 und 3 nach links verschoben, übergreift somit die Mündungen 23 der
Zweigkanäle 22 und überdeckt einen Teil des Formkopfes 13, indem die Hülse 19 mit
ihrem dem Schneidkopf 13 zugewandten Bereich auf dem Absatz 17 aufliegt.
Die dem Schneidkopf 13 entfernt gelegene Seite der Hülse 19 ist mit einem Innenbund
24 versehen, über den die Hülse 19 auf dem Schaft 12 aufsitzt.
Der in bezug auf die Fig. 1 bis 3 rechte Bereich des Schaftes 12, der einen gegenüber
dem übrigen Bereich des Schaftes 12 größeren Durchmesser aufweist, dient zum
Einspannen des Schaftwerkzeugs 11. Der Hauptkanal 21 weist an der rechten
Stirnseite des Schaftes 12 eine Mündung 26 auf, die mit einer Kühl/Schmiermittelquelle
verbunden wird. Über den Hauptkanal 21 wird während des Betriebs des rotierenden
Schaftwerkzeugs 11 Kühl/Schmiermittel zu den Zweigkanälen 22 geführt. Über die
Zweigkanäle 22 und deren Mündung 23 tritt das Kühl/Schmiermittel in den zwischen
der Hülse 19 und dem Schaft gebildeten Ringspalt, verteilt sich in Umfangsrichtung
gleichmäßig und strömt anschließend ausschließlich in Richtung Schneidkopf 13, da
durch den Innenbund 24 der Hülse 19 ein dichtender Abschluß zwischen der Hülse 19
und dem Schaft 12 geschaffen ist. Das Kühl/Schmiermittel tritt dann in den
Auslaufbereich 16 der Spannuten 15 und anschließend in die Spannuten 15 ein.
Eine alternative, in den Figuren nicht dargestellte Ausführungsform weist eine kraft-
und/oder formschlüssige Verbindung zwischen Schneidkopf 13 und Schaft 12 auf.
Diese Verbindung kann beispielsweise eine Nut-/Feder-Verbindung sein, die eine
Preßpassung aufweist. Bei dieser Ausführungsform kann die Hülse 19 einstückig an
den Schaft 12 angeformt sein, so daß eine einfache Fertigung des erfindungsgemäßen
rotierenden Schneidwerkzeuges gegeben ist.
Ein derartiges rotierendes Schaftwerkzeug 11 eignet sich insbesondere zum Reiben.
Dabei kann das Schaftwerkzeug eine Drehgeschwindigkeit bis über 10 000 U/min
aufweisen.
Die Erfindung zeichnet sich somit dadurch aus, daß auf der einen Seite der
Schneidkopf 13 mit den Spannuten 15 und dem Auslaufbereich 16 der Spannuten 15
von dem Schaft 12 mit den Mündungen 23 der Zweigkanäle 22 getrennt ausgebildet ist.
Dadurch ergeben sich die eingangs genannten Fertigungsvorteile, da nun die
Fertigungswerkzeuge an den Werkstoff des Schneidkopfes 13 bzw. des Schaftes 12
optimal angepaßt werden können.
Claims (16)
1. Rotierendes Schaftwerkzeug (11) mit einem Schaft (12) in dem zumindest ein sich
in Längsrichtung erstreckender Hauptkanal (21) für Kühl/Schmiermittel
vorgesehen ist, von dem in seinem Endbereich zumindest ein Zweigkanal (22)
nach außen führt und eine Mündung (23) bildet, einen mit dem Schaft (12)
verbundenen Schneidkopf (13), der Spannuten (15) und einen
Nutenauslaufbereich (16) aufweist und einer die Mündung (23) übergreifenden
Hülse, dadurch gekennzeichnet, daß der Endbereich der Hülse (19) einen Teil
(17, 18) des Schneidkopfes (13, 14) überdeckt und die Mündung (23) mit Abstand
vom Schneidkopf (13) im Schaft (12) vorgesehen ist.
2. Rotierendes Schaftwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Hülse (19) und dem Schaft (12) mindestens bereichsweise ein
Ringspalt gebildet ist.
3. Rotierendes Schaftwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaufbereich (16) der Spannuten (15) ausschließlich im Schneidkopf
(13) vorgesehen ist.
4. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse (19) an ihrer dem Schneidkopf (13) entfernt
gelegenen Seite dichtend an den Schaft (12) angreift.
5. Rotierendes Schaftwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülse (19) über einen Innenbund (24) an ihrer dem Schneidkopf (13) entfernt
gelegenen Seite auf dem Schaft (12) aufsitzt.
6. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mündung (23) des Zweigkanals (22) einen erheblichen
Abstand vom Übergangsbereich Schneidkopf/Schaft hat.
7. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hülse (19) bereichsweise auf dem Schneidkopf (13)
aufliegt.
8. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneidkopf (13) und der Schaft (12) stoffschlüssig
verbunden sind.
9. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneidkopf (13) und der Schaft (12) kraftschlüssig
verbunden sind.
10. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneidkopf (13) und der Schaft (12) formschlüssig
verbunden sind.
11. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneidkopf (13) und der Schaft (12) im
Verbindungsbereich aneinander angepaßt sind.
12. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Zweigkanäle (22) vorgesehen sind, die in bezug auf
die Längsachse des Schaftes (12) versetzt angeordnet sind.
13. Rotierendes Schaftwerkzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (19) einstückig an dem zum Schneidkopf (13) weisenden Ende des
Schaftes (12) angeformt ist.
14. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidkopf (13) als Formkopf aus einem
Schneidmaterial ausgebildet ist.
15. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneidkopf (13) als ein Formkopf aus einem
Nicht-Schneidmaterial ausgebildet ist, an dem eingesetzte Schneidplatten
vorgesehen sind.
16. Rotierendes Schaftwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Verwendung als Reibwerkzeug.
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