DE19521932A1 - Neue Verwendung von Glutamat-Antagonisten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Glutamat-Antagonisten oder deren
physiologisch verträglichen Salzen zur Herstellung eines Mittels zur Behandlung von
Vergiftungen, die durch Pestizide verursacht werden.
Die Rolle von excitatorischen Aminosäuren im Zentralnervensystem hat in den letzten
Jahren zunehmendes Interesse gewonnen. So wurde Glutamat als Neurotransmitter
identifiziert und drei weitere ionotrope Rezeptorsubtypen für excitatorische Aminosäuren
gefunden und charakterisiert, die nach den spezifisch wirksamen, glutamatanalogen
Aminosäuren N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-, (RS)-α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-
isoxazolpropionat (AMPA)- und Kainat (KA)-Rezeptoren benannt wurden.
Als Pestizide bezeichnet man Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen bei Pflanzen und
Tieren. Der Begriff Pestizid ist also eigentlich synonym mit Schädlingsbekämpfungsmittel,
wird jedoch auch mit Pflanzenschutzmitteln gleichgesetzt und sogar auf die biologische
Schädlingsbekämpfung ausgedehnt. Pestizide werden nach den bekämpften
Schadorganismen in bestimmte Gruppen eingeteilt:
Obwohl die Einführung von Pflanzenschutzmitteln den Arzneimitteln vergleichbare
umfangreiche Untersuchungen vorausgehen, kommt es immer wieder zu Vergiftungen mit
Pflanzenschutzmitteln z. B. wenn diese falsch ausgebracht und verteilt werden, wenn
Menschen oder Tiere örtlich hohen Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt
sind und wenn Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln zu finden sind. Die
Symptome der Vergiftungen mit Pflanzenschutzmitteln reichen von Nausea, mentaler
Verwirrung, epigastrischen Schmerzen, Erbrechen und Fascikulationen der Muskulatur zu
tonisch-clonischen Krämpfen und Koma und zum Tode führen können. Als Spätfolgen
können motorische und sensible Lähmungen zurückbleiben. Eine spezifische Behandlung
ist nicht bekannt. Man bemüht sich um rasche Elimination der Stoffe, stabilisiert Lunge
und Kreislauf und behandelt die Symptome mit üblichen Arzneimitteln wie zum Beispiel
Krämpfe mit Antiepileptika.
Es wurde nun gefunden, daß Glutamat-Antagonisten die Entstehung der Vergiftungser
scheinungen beeinflussen und daß die Blockade des Glutamat-Rezeptors die Entstehung
der Symptome verhindert und die Toxizität der Stoffe vermindert.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Glutamat-Antagonisten oder deren
physiologisch verträglicher Salze zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von
Pestizid-Vergiftungen bei Menschen und Tieren.
Erfindungsgemäß geeignet sind Quisqualat-Antagonisten mit selektiver und nicht
selektiver Wirkung auf AMPA-Rezeptoren, die beispielsweise in EP-A-374534, EP-A-
348872, EP-A-283959, EP-A-377112, EP-A-315959, WO 93/08173, WO 94/25472, WO
94/25469 beschrieben sind und nicht kompetitive Quisqualat-Antagonisten wie z. B. GYKI
52466 (1-(4-Aminophenyl)-4-methyl-7,8-methylendioxy-5H-2,3-benzodiazepin);-
Tofisopam, Ro 15-1788 (Ethyl-8-fluoro-5,6-dihydro-5-methyl-6-oxo-4H-imidazo(1,5a)
(1,4)benzodiazepin-3-carboxylat und die in WO 93/20820 genannten β-Carboline und
Quisqualat-Antagonisten mit selektiver oder nicht-selektiver Wirkung auf metabotrope
Rezeptoren wie z. B. L-2-Amino-4-phosphonbuttersäure (AP4) oder L-2-Amino-3-
phosphonopropionsäure (AP3) und Kainat-Antagonisten wie y-
Glutamylaminomethylsulfonsäure, sowie deren physiologisch verträgliche Salze, die sich
von Alkali- oder Erdalkalimetallen oder den üblichen anorganischen Säuren ableiten wie
Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure,
Maleinsäure oder Furmarsäure.
Insbesondere geeignet sind Quinoxalin-Derivate und deren tautomere Formen mit
selektiver und nicht selektiver Wirkung auf AMPA-Rezeptoren.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Chinoxalindionderivate und deren tautomere Formen
der Formel I
worin
R¹ und R² jeweils Wasserstoff oder einen in den zitierten Patenten genannten Substituenten darstellen und
X Sauerstoff oder gemeinsam mit R¹ die Gruppierung = N-NR³-CO- oder die Gruppierung =N-N=CR³ bedeutet und
R⁵, R⁶, R⁷ und R⁸ gleich oder verschieden sind und jeweils Wasserstoff,
NO₂, NR⁹, R¹⁰, Cyano, Halogen (Fluor, Chlor, Brom oder Jod), CF₃, SO₂NR′R′, SO₂R′ oder OR′ bedeuten und R′ Wasserstoff oder C1-4-Alkyl ist oder R⁵ und R⁶ oder R⁷ und R⁸ jeweils gemeinsam einen ankondensierten Benzol- oder Hetarylring oder -(CH₂)₄- bedeuten und R³ Wasserstoff, C1-6-Alkyl oder CF₃ ist, wobei der Benzol- oder Hetarylrest ein- bis dreifach gleich oder unterschiedlich substituiert sein kann mit NO₂, NH₂,
Cyano, Halogen, CF₃, SO ₂NR′R′, SO₂R′ oder OR′, wobei R′ die obige Bedeu tung hat,
R⁹ und R¹⁰ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, C1-4-Alkyl oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen gesättigten 5- oder 6-gliedrigen Heterocyclus bilden, der ein weiteres Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoffatom enthalten kann, und substituiert sein kann.
R¹ und R² jeweils Wasserstoff oder einen in den zitierten Patenten genannten Substituenten darstellen und
X Sauerstoff oder gemeinsam mit R¹ die Gruppierung = N-NR³-CO- oder die Gruppierung =N-N=CR³ bedeutet und
R⁵, R⁶, R⁷ und R⁸ gleich oder verschieden sind und jeweils Wasserstoff,
NO₂, NR⁹, R¹⁰, Cyano, Halogen (Fluor, Chlor, Brom oder Jod), CF₃, SO₂NR′R′, SO₂R′ oder OR′ bedeuten und R′ Wasserstoff oder C1-4-Alkyl ist oder R⁵ und R⁶ oder R⁷ und R⁸ jeweils gemeinsam einen ankondensierten Benzol- oder Hetarylring oder -(CH₂)₄- bedeuten und R³ Wasserstoff, C1-6-Alkyl oder CF₃ ist, wobei der Benzol- oder Hetarylrest ein- bis dreifach gleich oder unterschiedlich substituiert sein kann mit NO₂, NH₂,
Cyano, Halogen, CF₃, SO ₂NR′R′, SO₂R′ oder OR′, wobei R′ die obige Bedeu tung hat,
R⁹ und R¹⁰ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, C1-4-Alkyl oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom einen gesättigten 5- oder 6-gliedrigen Heterocyclus bilden, der ein weiteres Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoffatom enthalten kann, und substituiert sein kann.
Geeignete Hetarylringe sind Pyridin, Pyrazol, Thiophen, Pyra
zin, Triazol, Imidazol, geeignete Substituenten R¹ und R² sind gegebenen
falls mit Hydroxy, NH₂, Carboxy, Carbonsäureestern, Carbonsäureamiden,
Phosphonsäure, Phosphonsäureester oder Phosponsäureamiden substituiertes
C1-12-Alkyl, C3-8-Cycloalkyl, C4-8-Cycloalkylalkyl, gegebenenfalls mit
Phosphonsäure, Phosphonsäureestern oder Phosphonsäureamiden substituier
tes C6-10-Aryl insbesondere Phenyl, gegebenenfalls mit Phosphonsäure,
Phosphonsäureestern oder Phosphonsäureamiden substituiertes C7-11-Aralkyl
insbesondere Benzyl, C2-7-Alkanoyloxy, Hydroxy, C1-6-Alkoxy,
C6-10-Aryloxy insbesondere Benzyloxy, C3-8-Cycloalkyloxy und
C4-8-Cycloalkylalkyloxy.
Insbesondere bevorzugt sind Chinoxalin- und Benzochinoxalin-Derivate,
deren tautomere Formen und Salze, die gegebenenfalls ein- bis zweifach
mit NO₂, Halogen, C1-6-Alkyl, Cyano, CF₃, SO₂NR′R′, SO₂R′, OR′ und/oder NR⁹R¹⁰
substituiert sind, wobei R′ Wasserstoff oder C1-4-Alkyl ist und R¹ und R²
gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder gegebenenfalls mit
-CO-R⁴, -POXY, NR⁷R⁸ oder Phenyl substituiertes C1-12-Alkyl bedeuten und
X Sauerstoff oder R¹ und X gemeinsam die Gruppierungen =N-NR³-CO- oder
=N-N=CR³- bedeuten, wobei R³ Wasserstoff, C1-6-Alkyl oder CF₃ ist und R⁴,
X und Y jeweils Hydroxy, C1-6-Alkoxy oder NR⁷R⁸ bedeuten und R⁷ und R⁸
gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, C1-6-Alkyl oder gemeinsam
mit dem Stickstoffatom einen gesättigten 5- oder sechsgliedrigen
Heterocyclus bilden, der ein weiteres O-, N- oder S-Atom enthalten kann
wie Piperidin, Pyrrolidin, Morpholin, Thiomorpholin oder Piperazin.
Ganz besonders bevorzugt seien beispielsweise 6-Nitro-7-sulfamoylbenzo-
[f]-quinoxalin-2,3-(1H, 4H)-dion (NBQX), 6,7-Dinitroquinoxalin-2,3-dion
(DNQX) und 6-Cyano-7-nitroquinoxalin-2,3-dion (CNQX),
6-(1-Imidazolyl)-7-nitro-quinoxalin-2,3(1H,4H)dion (YM900) und
(3RS,4aRS,6RS,8aRS)-6-(2-1H-Tetrazol-5-yl)ethyl)-decahydroisoquinoli-n-3-carbonsäure
(LY293558) genannt.
Als geeignete NMDA-Antagonisten seien beispielmäßig genannt:
kompetitive Antagonisten
2-Amino-7-phosponoheptansäure (AP 7) und Analoga;
3-((±)2-Carboxy-piperazin-4-yl)-propyl-1-phosponsäure (CPP) und Analoga;
(e)-4-(3-Phosponoprop2-enyl)piperazine-2-carboxylsäure (CPP-ene) und Analoga;
S-α-Amino-5-phosphonomethyl-[1,1′-biphenyl]-3-propansäure,
E-2-Amino-4-methyl-5-phosphono-3-pentensäure,
E-2-Amino-4-methyl-5-phospono-3-pentensäure-ethylester,
cis-4-Phoshonomethyl-2-piperidinecarbonsäure,
(R)-4-Oxo-2-amino-5-p hosphono-pentansäure,
2-Amino-4,5-(1,2-cyclohexyl)-7-phosphonoheptansäure,
4-(Phosphonomethyl)-DL-phenylglycin,
4-(3-Phosphonopropyl)-2-piperidinecarbonsäure,
2-(2-Phosphonoethyl)-DL-phenylalanin,
3-Carboxy-5-(phosphonoethyl)-1,2,3,4-tetra hydroisoquinolin,
3-Carboxy-5-phosphono-1,2,3,4-tetrahydroisoquinolin,
cis-DL-4-[(1(2)H-Tetrazol-5-yl)methyl]2-piperidinecarbonsäure,
cis-4-(3-Phosphonoprop-1-enyl)-2-piperidinecarbonsäure,
E-2-Amino-4-propyl-5-phosphono-3-pentensäure,
Cis -4-(Phosphonomethyl)-2-piperidincarbonsäure (CGS 19755),
(R)-4-Oxo-5-phosphononorvaline (MDL-100,453),
2R,4R,5S-(2-Amino-4,5-(1,2-cyclohexyl)-7-phosphonoheptansäure (NPC 17742),
Phosphorsäure-4-(2-carboxy-piperidinyl)ester und
1-[4(4-chloro-α,α-dimethylbenzyl)-2-methoxyphenyl]-1,2,4-triazole-3-carb onsäureamid:
kompetitive Antagonisten
2-Amino-7-phosponoheptansäure (AP 7) und Analoga;
3-((±)2-Carboxy-piperazin-4-yl)-propyl-1-phosponsäure (CPP) und Analoga;
(e)-4-(3-Phosponoprop2-enyl)piperazine-2-carboxylsäure (CPP-ene) und Analoga;
S-α-Amino-5-phosphonomethyl-[1,1′-biphenyl]-3-propansäure,
E-2-Amino-4-methyl-5-phosphono-3-pentensäure,
E-2-Amino-4-methyl-5-phospono-3-pentensäure-ethylester,
cis-4-Phoshonomethyl-2-piperidinecarbonsäure,
(R)-4-Oxo-2-amino-5-p hosphono-pentansäure,
2-Amino-4,5-(1,2-cyclohexyl)-7-phosphonoheptansäure,
4-(Phosphonomethyl)-DL-phenylglycin,
4-(3-Phosphonopropyl)-2-piperidinecarbonsäure,
2-(2-Phosphonoethyl)-DL-phenylalanin,
3-Carboxy-5-(phosphonoethyl)-1,2,3,4-tetra hydroisoquinolin,
3-Carboxy-5-phosphono-1,2,3,4-tetrahydroisoquinolin,
cis-DL-4-[(1(2)H-Tetrazol-5-yl)methyl]2-piperidinecarbonsäure,
cis-4-(3-Phosphonoprop-1-enyl)-2-piperidinecarbonsäure,
E-2-Amino-4-propyl-5-phosphono-3-pentensäure,
Cis -4-(Phosphonomethyl)-2-piperidincarbonsäure (CGS 19755),
(R)-4-Oxo-5-phosphononorvaline (MDL-100,453),
2R,4R,5S-(2-Amino-4,5-(1,2-cyclohexyl)-7-phosphonoheptansäure (NPC 17742),
Phosphorsäure-4-(2-carboxy-piperidinyl)ester und
1-[4(4-chloro-α,α-dimethylbenzyl)-2-methoxyphenyl]-1,2,4-triazole-3-carb onsäureamid:
Nicht-kompetitive Antagonisten wie Dizocilpin (MK-801), N-(1 -Naphthyl)-N-(3-
ethylphenyl)-N-(methyl)-guanidin (CNS 1102), (+)-1-Methyl-1-phenyl-1,2,3,4-
tetrahydroisoquinolin (FR 115427), Remacemid, Memantin, Dextrometorphan; Ketamin
und Analoga; Budipin und Analoga; Ifenprodil, Eliprodil und Analoga; Antagonisten der
Glycinbindungsstelle - Ky nurensäure und Analoga, 1-Hydroxy-3-amino-pyrrolidin-2-on
(HA-966) und Analoga; halogenierte Derivate von Quinoxalin-2,3-dionen wie 6,7-
Dichloro-8-nitro-quinoxalin-2,3-dion (ACEA2 1), 3R-(+)-cis-4-methyl-HA966(L-
687,414); Polyamine-Spermin und Spermidin und Analoga, Hemmer der excitatorischen
Alninosäure-Synthese.
Die erfindungsgemäße Verbesserung der Vergiftungserscheinungen durch Pestizide in
Lebewesen wird am Beispiel der Vergiftung mit Insektiziden wie chlorierten cyclischen
Kohlenwasserstoffen und Fenproponat gezeigt.
Die Versuche wurden an männlichen Albino Swiss Mäusen, 20-25 g Körpergewicht,
durchgeführt. γ-Lindan und andere Pestizide wurde i.p. Gruppen von 10 Mäusen/Dosis
verabreicht. Die Lethalität wurde innerhalb von 24 h sowie 120 h registriert und LD50
mittels der Regressionsanalyse berechnet.
Der AMPA Antagonist NBQX wurde in der Dosis von 100 mg/kg i.p. 15 min vor der
Verabreichung von Pestiziden gegeben und LD50 von verschiedenen Pestiziden wurde
bestimmt.
Der NMDA Antagonist MK-801 wurde in der Dosis von 0.4 mg/kg i.p. 30 min vor der
Verabreichung von Pestiziden gegeben und LD50 von verschiedenen Pestiziden wurde
bestimmt.
Der Glycin Antagonist Felbamate wurde in der Dosis von 400 mg/kg i.p. 45 min vor der
Verabreichung von Pestiziden gegeben und LDSO von verschiedenen Pestiziden wurde
bestimmt.
Beispiele für die Aufhebung der Toxizität von Pestiziden durch AMPA und NMDA
Antagonisten sind nachfolgend aufgelistet:
Die Untersuchungen zeigen am Beispiel von NBQX, MK-801 und Felbamate, daß
Glutamat-Antagonisten wie NMDA-Antagonisten und AMPA-Antagonisten geeignet sind,
die Toxizität von Pestiziden zu unterdrücken und das Auftreten akuter
Vergiftungserscheinungen zu verhindern.
Die Erfindung umfaßt auch pharmazeutische Mittel, die die genannten Verbindungen in
einer wirksamen Menge enthalten, deren Herstellung sowie die Verwendung der
Verbindungen zur Herstellung von Arzneimitteln, zur Behandlung von Pestizid-
Vergiftungen.
Die Arzneimittel werden nach an sich bekannten
Verfahren hergestellt, indem man den Wirkstoff mit geeigneten Träger-
Hilfs- und/oder Zusatzstoffen in die Form eines pharmazeutischen
Präparates bringt, das insbesondere für die enterale oder parenterale
Applikation geeignet ist.
Die Applikation kann oral oder sublingual als Feststoff in Form von
Kapseln oder Tabletten oder als Flüssigkeit in Form von Lösungen,
Suspensionen, Elixieren oder Emulsionen oder rektal in Form von Supposi
torien oder in Form von gegebenenfalls auch subcutan anwendbaren Infek
tionslösungen erfolgen. Als Hilfsstoffe für die gewünschte Arzneimittel
formulierung sind die dem Fachmann bekannten inerten organischen und an
organischen Trägermaterialien geeignet wie zum Beispiel Wasser, Gelatine,
Gummi arabicum, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche
Öle, Polyalkylenglykole usw. Gegebenenfalls können darüber hinaus Konser
vierungs-, Stabilisierungs-, Netzmittel, Emulgatoren oder Salze zur
Veränderung des osmotischen Druckes oder Puffer enthalten sein.
Die pharmazeutischen Präparate können in fester Form zum Beispiel als
Tabletten, Dragees, Suppositorien, Kapseln oder in flüssiger Form, zum
Beispiel als Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen vorliegen oder als
Depotzubereitung formuliert sein.
Als Trägersysteme können auch grenzflächennahe Hilfsstoffe wie Salze der
Gallensäuren oder tierische oder pflanzliche Phospholipide, aber auch
Mischungen davon sowie Liposome oder deren Bestandteile verwendet werden.
Für die orale Anwendung sind insbesondere Tabletten, Dragees oder Kapseln
mit Talkum und/oder Kohlenwasserstoffträger oder -binder, wie zum
Beispiel Lactose, Mais- oder Kartoffelstärke, geeignet. Die Anwendung
kann auch in flüssiger Form erfolgen, wie zum Beispiel als Saft, dem
gegebenenfalls ein Süßstoff beigefügt wird.
Die Dosierung der Wirkstoffe kann je nach Verabfolgungsweg. Alter und
Gewicht des Patienten, Art und Schwere der zu behandelnden Erkrankung und
ähnlichen Faktoren variieren. Die tägliche Dosis beträgt 0,001-0,034
mg, wobei die Dosis als einmal zu verabreichende Einzeldosis oder unter
teilt in 2 oder mehrere Tagesdosen gegeben werden kann.
Claims (3)
1. Verwendung von Glutamat-Antagonisten oder deren physiologisch verträglichen
Salzen zur Herstellung eines Mittels zur Behandlung von Vergiftungen, die durch
Pestizide verursacht werden.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein NMDA-, AMPA- oder
KA-Rezeptorantagonist eingesetzt wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein kompetitiver oder
nicht kompetitiver NMDA- oder AMPA-Rezeptorantagonist verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121932 DE19521932A1 (de) | 1995-06-06 | 1995-06-06 | Neue Verwendung von Glutamat-Antagonisten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121932 DE19521932A1 (de) | 1995-06-06 | 1995-06-06 | Neue Verwendung von Glutamat-Antagonisten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19521932A1 true DE19521932A1 (de) | 1996-12-12 |
Family
ID=7764529
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995121932 Withdrawn DE19521932A1 (de) | 1995-06-06 | 1995-06-06 | Neue Verwendung von Glutamat-Antagonisten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19521932A1 (de) |
-
1995
- 1995-06-06 DE DE1995121932 patent/DE19521932A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |