DE19521541A1 - Lastschaltgetriebe - Google Patents
LastschaltgetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein unter Last schaltbares mechanisches Getriebe,
vorzugsweise als Automatik-Getriebe für Kraftfahrzeuge.
Es sind verschiedene unter Last schaltbare Getriebe bekannt, darunter solche mit
einem Stufengetriebe, dessen Primärräder zwei Primärwellen und dessen
Sekundärräder einer Ausgangswelle zugeordnet sind, wobei entweder die
Primärräder oder/und die Sekundärräder mit Kupplungen wahlweise zuschaltbar
sind. Dem Stufengetriebe ist ein zweites Getriebe mit zwei Ausgangswellen
zugeordnet. Mit diesem zweiten Getriebe und Kupplungen ist wenigstens eine
Primärwelle auf eine zweite Drehzahl umschaltbar.
In DE 41 09 832 wurde
vorgeschlagen, die Ausgangswellen des zugeordneten Getriebes direkt mit den
Primärwellen des Stufengetriebes zu verbinden und zwei kraftschlüssigen
Kupplungen je einen Freilauf zuzuordnen, wobei der im Übertragungsweg auf die
niedrigere Drehzahl der Welle liegende Freilauf in Antriebsrichtung sperrt. Das
Verhältnis der Übersetzungen wenigstens zweier benachbarter Stufen des
Stufengetriebes entspricht dem Verhältnis der zwei Drehzahlen, auf die die
wenigstens eine Primärwelle umschaltbar ist.
Beim Schalten ist der einzuschaltende Gang mit der einen und der abzuschaltende
Gang mit der anderen Primärwelle verbunden, wobei die unterschiedlichen
Drehzahlen der Primärwellen mit den zugeordneten verschieden übersetzten
Gangstufen dieselbe Drehzahl der gemeinsamen Sekundärwelle ergeben. Beide
Primärwellen und beide Gangstufen sind während des Schaltvorgangs zeitweilig
gleichzeitig an der Leistungsübertragung beteiligt, so daß unter Last
umgeschaltet werden kann. Mit den Freiläufen wird gesichert, daß der Motor trotz
geöffneter kraftschlüssiger Kupplung weiter antreibt bzw., bei Bergabfahrt eines
Fahrzeugs, in das das Getriebe eingebaut wurde, die Motorbremsung gesichert ist.
Der gesamte Schaltvorgang ist automatisierbar.
Insbesondere durch die Zuordnung eines mindestens dreiwelligen Planetengetriebes
(DE 41 09 832) können verschiedene Varianten realisiert werden. Den Varianten
ist aber gemeinsam, daß das nicht eben billige Planetengetriebe ständig im
Kraftfluß liegt und deshalb sehr sorgfältig gefertigt sein muß, um die Verluste
klein zu halten. Außerdem sind immer zwei der relativ groß hauenden
Reibschlußkupplungen erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, auf der Basis eines Lastschaltgetriebes nach
DE 41 09 832 ein anderes dem Stufengetriebe zuzuordnendes Getriebe anzugeben,
mit dem der Aufwand gesenkt und der Getriebewirkungsgrad weiter erhöht werden
kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß dem Stufengetriebe ein
Differentialgetriebe zugeordnet wird.
Das Differentialgetriebe ist wesentlich billiger als ein Planetenradgetriebe.
Zwischen den Schaltvorgängen liegt es entweder nicht im Leistungsfluß oder es
ist starr geschaltet. Dadurch wird der Gesamtwirkungsgrad des Getriebes während
der Leistungsübertragung bei einem eingelegten Gang durch das
Differentialgetriebe nicht verringert.
In einer vorzugsweisen Ausführung ist das Differentialgetriebe zwischen den
beiden Primärwellen angeordnet. Außerdem ist eines der Hauptkegelräder des
Differentialgetriebes über eine Zwischenwelle und eine drehzahlübersetzende
Koppelstufe mit einer der Primärwellen und das andere Hauptkegelrad des
Differentialgetriebes direkt mit der anderen Primärwelle verbunden. Dabei ist
der Umlauf der Ausgleichskegelräder des Differentialgetriebes ständig mit der
Eingangswelle verbunden und die Primärwellen und die Zwischenwelle sind mittels
Kupplungen mit der Eingangswelle verbindbar. Bei dieser Ausführung ist nur eine
der meist großen Reibschlußkupplungen erforderlich.
In einer anderen vorzugsweisen Ausführung ist das Differentialgetriebe auf der
Ausgangswelle zwischen den Zahnradstufen angeordnet. Die beiden Hauptkegelräder
sind jeweils mit den Sekundärrädern der anschließenden Zahnradstufen verbunden.
Der Umlauf der Ausgleichskegelräder des Differentialgetriebes wird mit einer
Zahnradstufe von der Eingangswelle aus angetrieben. Die beiden Primärwellen
laufen auf der Eingangswelle und sind jeweils über einen Freilauf und eine
Reibschlußkupplung mit dieser verbindbar. Bei dieser Ausführung ist zwar eine
zweite Reibschlußkupplung erforderlich, andererseits ist der Aufwand an
Hohlwellen und Kupplungen bei gleicher Zahl der Gänge geringer.
Es sind weitere Zuordnungen mit spezifischen Vorteilen möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen näher
dargestellt. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes 6-stufiges Lastschaltgetriebe,
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes 12-stufiges Lastschaltgetriebe,
Fig. 3 ein erfindungsgemäßes 6-stufiges Lastschaltgetriebe.
Auf einer durchgehenden Eingangswelle E drehen zwei Primärwellen A1 und A2.
Zwischen beiden ist ein Differentialgetriebe DG angeordnet. Ein Hauptkegelrad h
des Differentialgetriebes (DG) ist mit einer Primärwelle A2 direkt und das
andere mit der anderen Primärwelle A1 über eine Zwischenwelle ZW und einer
Koppelstufe KS verbunden. Die Primärwelle A2 und die Zwischenwelle ZW bilden die
Ausgangswellen des DG. Die Ausgleichskegelräder a des Differentialgetriebes DG
laufen ständig mit der Drehzahl der Eingangswelle E um. Sie sind direkt mit ihr
verbunden.
Parallel zur Eingangswelle E liegt eine Ausgangswelle A. Zwischen den
Primärwellen A1 und A2 einerseits und der Ausgangswelle A befinden sich mehrere
aus jeweils einem Primärzahnrad und einem Sekundärzahnrad bestehende
Zahnradstufen für die Gänge I bis VI. Die Primärzahnräder sind fest mit den
Primärwellen A1 und A2 verbunden. Die Sekundärzahnräder laufen auf der
Ausgangswelle A und sind mit dieser über jeweils eine formschlüssige Kupplung
K3, K4, . . . koppelbar. Mit einem weiteren Zahnradpaar und einem zusätzlichen
Zwischenrad sowie der Kupplung K3 wird ein Rückwärtsgang R gebildet.
Die Koppelstufe KS besteht aus einem Primär- und einem Sekundärzahnradpaar. Ein
Zahnrad des Primärzahnradpaares ist mit der Primärwelle A1, das andere ist mit
der Zwischenwelle ZW verbundenen. Das Sekundärzahnradpaar läuft auf der
Ausgangswelle A. Über die Koppelstufe KS stehen die Primärwelle A1 und die
Zwischenwelle ZW in einem festen Drehzahlverhältnis.
Das Drehmoment der Eingangswelle E wird mit einer Kraftschlußkupplung R1 und
zwei formschlüssigen Kupplungen K1 bzw. K2 entweder auf die Primärwelle A1 oder
auf die Zwischenwelle ZW übertragen. Außerdem ist die Primärwelle A2 mit einer
Formschlußkupplung K9 und einem Freilauf F2 mit der Eingangswelle E koppelbar.
Die umlaufenden Ausgleichskegelräder a des Differentialgetriebes DG sind mit
einem Primärzahnrad Z1 verbunden. Dieses dreht damit ebenfalls mit der Drehzahl
der Eingangswelle E. Es treibt ein auf der Ausgangswelle A laufendes
Sekundärzahnrad Z2 an. Das Sekundärzahnrad Z2 ist über einen Freilauf F1 und
eine Formschlußkupplung K10 mit dem Sekundärzahnradpaar der Koppelstufe KS
koppelbar. Die Übersetzung des Sekundärzahnrades Z2 zum Primärzahnrad Z1 und die
des einen Sekundärzahnrades der Koppelstufe KS zu dem mit A1 verbundenen
Primärzahnrades sind gleich.
Zum einfacheren Verständnis der nachfolgenden Funktionsbeschreibung wurden eine
Eingangsdrehzahl von 6U (6 Umdrehungseinheiten) und leicht umrechenbare
Übersetzungen in den Zahnradstufen gewählt. Die Übersetzungen sind neben die
Stufen geschrieben, wobei die Zahlen den Zahnrädern zugeordnet sind.
Beispielsweise steht in Fig. 1 an dem dem IV. Gang zugehörigen Zahnradpaar das
Verhältnis 3 : 2. Das Primärzahnrad hat einen Durchmesser bzw. eine Zähnezahl von
2 Einheiten und das Sekundärzahnrad hat einen Durchmesser bzw. eine Zähnezahl
von 3 Einheiten. Die Drehzahlen von Primär- und Sekundärrad dieser Stufe stehen
damit im Verhältnis von 3 : 2. Das Sekundärrad dreht langsamer als das Primärrad.
Bei eingeschalteter Kupplung K10 verhindert der Freilauf F1, daß sich das
Sekundärzahnradpaar der Koppelstufe KS schneller als das vom Zahnrad des
Differentialgetriebes DG angetriebene Sekundärrad drehen kann. Das Zahnrad Z1
des Differentialgetriebes DG dreht ständig mit der Eingangsdrehzahl 6U, das
Sekundärrad demzufolge ständig mit 8U. Damit begrenzt der Freilauf F1 die
Drehzahl des Sekundärzahnradpaares der Koppelstufe KS auf maximal 8U und somit
die der Primärwelle A1 auf die Drehzahl der Eingangswelle E, also 6U.
Bei eingeschalteter Kupplung K9 verhindert der Freilauf F2, daß sich die
Primärwelle A2 schneller als die Eingangswelle drehen kann. Die maximale
Drehzahl der Primärwelle A2 beträgt damit 6U.
Um den Rückwärtsgang einzulegen, ist R1 auszukuppeln, K2 und K3 einzuschalten
und R1 zu kuppeln. Die Primärwelle A1 dreht mit 6U und die Ausgangswelle A mit
(-) 2U.
Für die Drehzahlverhältnisse am Differentialgetriebe gilt, daß die
Umlaufdrehzahl der Ausgleichskegelräder a gleich der halben Summe der Drehzahlen
der beiden angeschlossenen Wellen A2 und ZW ist. Die Umlaufdrehzahl entspricht
ständig der Eingangsdrehzahl 6U. Dreht eine der Wellen A2 oder ZW ebenfalls mit
6U, so auch die andere. In diesem Fall bilden die Zwischenwelle ZW, das
Differentialgetriebe DG und die Primärwelle ZW eine "starre Welle". Das
Differentialgetriebe DG arbeitet am Kupplungspunkt. Eine Verringerung der
Drehzahl einer Ausgangswelle des Differentialgetriebes DG (ZW oder A2) hat eine
entsprechende Erhöhung der anderen zur Folge und umgekehrt.
Zur Erläuterung der Funktion sollen einige Stufen des Hochschaltens betrachtet
werden.
Einlegen des I. Gangs:
R1 auskuppeln, K1 und K4 zuschalten und R1 einkuppeln. Über R1, K1, ZW, KS, A1 und K4 wird A angetrieben. ZW, DG und A2 drehen mit 6U, A1 mit 4,5U und A mit 1,5U. DG liegt während der Fahrt im 1. Gang nicht im Leistungsfluß.
R1 auskuppeln, K1 und K4 zuschalten und R1 einkuppeln. Über R1, K1, ZW, KS, A1 und K4 wird A angetrieben. ZW, DG und A2 drehen mit 6U, A1 mit 4,5U und A mit 1,5U. DG liegt während der Fahrt im 1. Gang nicht im Leistungsfluß.
Um das weitere Auf- und Abwärtsschalten des Getriebes ohne Zugkraftunterbrechung
zu ermöglichen, werden K9 und K10, und damit die Freiläufe F1 und F2
zugeschaltet. Die Freiläufe F1 und F2 bleiben ständig eingeschaltet. Nur zum
Erreichen des Leerlaufs und beim Gangspringen werden sie kurzzeitig
abgeschaltet. Jetzt kann R1 ausgekuppelt werden und trotzdem wird das Fahrzeug
gegen den Fahrwiderstand im 1. Gang angetrieben. Da die Zwischenwelle ZW über R1
nicht mehr angetrieben wird, mußte an sich ihre Drehzahl sinken und die der
Primärwelle A2 steigen. Letztere befindet sich aber bereits auf 6U und kann
diese Drehzahl durch den Freilauf F2 gegenüber der Eingangswelle E nicht
erhöhen. Die Drehzahlen von Zwischenwelle ZW und Primärwelle A2 bleiben danach
auf 6U. Das Moment wird von der Eingangswelle E aus über den Freilauf F2, die
Primärwelle A2 und das Differentialgetriebe DG auf die Zwischenwelle ZW
Übertragen. Bei Schub (das Fahrzeug fährt bergab) wird der Freilauf F1 wirksam,
allerdings nicht sofort. Die Zwischenwelle ZW hat im 1. Gang eine Drehzahl von
6U. Durch den Schub erhöht sich ihre Drehzahl ohne Freilaufwiderstand zunächst
auf 8U. Erst dann greift der Freilauf F1 Über die Zahnradstufe des Differential
getriebes DG und die Eingangswelle E gegen den Motor. Die Primärwelle A1 dreht
mit 6U, die Ausgangswelle A mit 2U (II. Gang). Das heißt, trotz offener
Reibkupplung R1 wird A auf dem Niveau des II. Gangs mit dem Motor gebremst.
Umschalten auf den II. Gang:
R1 auskuppeln; Umschalten von K1 auf K2; R1 wieder einrücken. A wird von E aus Über R1, K2, A1 und I./II.-Stufe mit 2U angetrieben. A1 dreht mit 6U, ZW mit 8U und A2 mit 4U. Über das Differential fließt keine Leistung.
R1 auskuppeln; Umschalten von K1 auf K2; R1 wieder einrücken. A wird von E aus Über R1, K2, A1 und I./II.-Stufe mit 2U angetrieben. A1 dreht mit 6U, ZW mit 8U und A2 mit 4U. Über das Differential fließt keine Leistung.
Umschalten auf den III. Gang:
K7 einkuppeln. Dies ist möglich, da das Sekundärrad der III. Stufe bei eingelegtem II. Gang dieselbe Drehzahl 2U wie das Sekundärrad der I/II-Stufe aufweist. K4 auskuppeln: K7 greift, die Ausgangsdrehzahl entspricht noch der des II. Gangs, 2U. Die Leistungsübertragung erfolgt aber bereits über A2 und die III. Gangstufe. Im weiteren: R1 auskuppeln, von K2 auf K1 umschalten und R1 wieder einkuppeln. Der III. Gang ist eingelegt. A wird mit 3U angetrieben. A2 und ZW haben 6U, A1 dreht mit 4,5U. DG liegt im Leistungsfluß. Es bildet aber zusammen mit ZW und A2 eine "starre Welle".
K7 einkuppeln. Dies ist möglich, da das Sekundärrad der III. Stufe bei eingelegtem II. Gang dieselbe Drehzahl 2U wie das Sekundärrad der I/II-Stufe aufweist. K4 auskuppeln: K7 greift, die Ausgangsdrehzahl entspricht noch der des II. Gangs, 2U. Die Leistungsübertragung erfolgt aber bereits über A2 und die III. Gangstufe. Im weiteren: R1 auskuppeln, von K2 auf K1 umschalten und R1 wieder einkuppeln. Der III. Gang ist eingelegt. A wird mit 3U angetrieben. A2 und ZW haben 6U, A1 dreht mit 4,5U. DG liegt im Leistungsfluß. Es bildet aber zusammen mit ZW und A2 eine "starre Welle".
Während R1 ausgekuppelt ist, sichert F1 den weiteren Antrieb. A2 wird weiter mit
4U angetrieben, da ZW durch F1 auf 8U begrenzt wird. A2 wird von E aus über F1,
KS und DG weiter angetrieben. F2 sichert die Motorbremsung bei Schub. Die
Drehzahl von A2 kann maximal 6U erreichen (III. Gang). Danach setzt die
Motorbremsung ein.
Umschalten auf den IV. Gang:
K5 einkuppeln. Das Sekundärrad hat dieselbe Drehzahl wie das der III. Stufe bei eingelegtem III. Gang. K7 auskuppeln. R1 auskuppeln, K1 auf K2 umschalten, R1 einkuppeln. A dreht mit 4U. DG liegt nicht im Leistungsfluß. Bei geöffneter Kupplung R1 sichert F2 den weiteren Antrieb und F1 die Motorbremsung im Schubfall.
K5 einkuppeln. Das Sekundärrad hat dieselbe Drehzahl wie das der III. Stufe bei eingelegtem III. Gang. K7 auskuppeln. R1 auskuppeln, K1 auf K2 umschalten, R1 einkuppeln. A dreht mit 4U. DG liegt nicht im Leistungsfluß. Bei geöffneter Kupplung R1 sichert F2 den weiteren Antrieb und F1 die Motorbremsung im Schubfall.
Das Umschalten auf den V. und VI. Gang erfolgt analog. Die Drehzahl der
Ausgangswelle steigt auf 6U bzw. 8U.
Ein Beispiel für das Herabschalten: Der V. Gang sei eingelegt, d. h., R1, K1 und
K8 sind geschaltet, die Drehzahl von ZW, DG, A2 und A sind gleich 6U, die von A1
ist gleich 4,5U. Schaltvorgang: R1 lösen, Kl auf K2 umschalten, R1 kuppeln. Die
Drehzahl von A1 steigt auf 6U, die von ZW auf 8U, die Drehzahl von A2 sinkt auf
4U. Damit drehen die Sekundärräder der Gangstufen V und IV an der Ausgangswelle
gleich, und zwar mit 4U. K5 wird ein- und K8 ausgeschaltet. Während R1 geöffnet
ist, sinken bei weiterem Fahrwiderstand die Drehzahlen von A und A2, die von ZW
und A1 steigen bis ZW 8U erreicht hat, dann verhindert F1 ein weiteres Absinken
der Drehzahl von A. Bei Schubbetrieb will sich die Drehzahl von A und damit von
A2 erhöhen. F2 verhindert aber ein Ansteigen der Drehzahl von A2 über 6U. Es
setzt sofort Motorbremsung ein.
Die zweite Ausführung nach Fig. 2 unterscheidet sich von der ersten dadurch, daß
die Ausgangswelle A unterbrochen ist. Ihr Ausgangsende ist entweder mit einer
Kupplung K13 direkt oder mittels Kupplung K12 über ein Vorgelege V mit der
Ausgangswelle A verbunden. Außerdem ist im Vorgelege mittels K11 ein VII. Gang
realisierbar.
Mit eingeschalteter Kupplung K12 wird das Vorgelege wirksam. Die im ersten
Beispiel erreichten Drehzahlen der Ausgangswelle A werden mit 1 : 8 untersetzt.
Das Ausgangsende dreht im I. Gang mit 0,1875 U, im II. mit 0,25U usw. Vom VI.
Gang kann unter Gleichlaufbedingungen auf den VII. Gang geschaltet werden (K11
einkuppeln, K6 auskuppeln, K1 und R1 einkuppeln) und vom Vorgelegebetrieb auf
den Direktbetrieb umgeschaltet werden (K12 aus-, K13 einkuppeln). Die übrigen
Gange werden dann, wie bereits zu Fig. 1 beschrieben, eingelegt. Bei
eingeschalteter Kupplung K13 (K11 und K12 sind offen) dreht sich das
Ausgangsende mit den in dem ersten Beispiel genannten Drehzahlen, im XII. Gang
also mit 8U.
Im dritten Beispiel (Fig. 3) ist das Differentialgetriebe DG auf der
Ausgangswelle A angeordnet. Auf der Eingangswelle E laufen zwei Primärwellen A1
und A2. Sie sind Über je eine Reibschlußkupplung R1 bzw. R2 und Freiläufe F1
bzw. F2 mit der Eingangswelle E koppelbar. Zwischen den Primärwellen A1 und A2
sind je drei Zahnradstufen für den Rückwärtsgang R und die Gange I bis VI
angeordnet. Die Sekundärräder dieser Zahnradstufen sind mit je einer Kupplung K3
bis K8 mit der Ausgangswelle A koppelbar. Die beiden an das Differentialgetriebe
DG angrenzenden Sekundärräder sind mit den Hauptkegelrädern h des
Differentialgetriebes DG fest verbunden. Die umlaufenden Ausgleichskegelräder a
des Differentialgetriebes DG werden Über eine Zahnradstufe von der Eingangswelle
E angetrieben.
Die Freiläufe F1 und F2 begrenzen die maximale Drehzahl der Primärwellen auf die
Drehzahl der Eingangswelle, d. h., im Beispiel auf 6U.
Die Reibkupplungen R1 bzw. R2 werden einzeln geschaltet. Nur eine ist jeweils
mit einer der Primärwellen A1 bzw. A2 gleichzeitig verbunden. Vor dem Zuschalten
von R2 wird zuvor R1 gelöst und umgekehrt. Die Freiläufe F1 und F2 sichern bei
beiderseits abgeschalteten Reibkupplungen R1 und R2 den weiteren Antrieb bzw.
die Motorbremsung. Eine zeitliche Abhängigkeit des Ein- und Auskuppelns von R1
zu R2 und umgekehrt besteht nicht.
Das mit den Ausgleichskegelrädern a umlaufende Sekundärzahnrad dreht sich im
Beispiel ständig mit 6U. Ist R1 geschaltet, so dreht sich A1 mit der
Eingangsdrehzahl 6U, das (auf Fig. 3) linke Hauptkegelrad des
Differentialgetriebes mit 8U, das rechte mit 4U und A2 mit 4U. Ist statt R1 die
Reibkupplung R2 eingeschaltet, so dreht A2 mit 6U, das rechte Hauptkegelrad von
DG mit 6U, das linke ebenfalls mit 6U und A1 mit 4,5U (die beiden
Hauptkegelräder h und die umlaufenden Ausgleichskegelräder a bilden eine "starre
Welle").
Zum Schalten des I. Gangs wird K4 eingelegt und die Reibschlußkupplung R2
zugeschaltet. Über das Differentialgetriebe DG dreht sich A1 mit 4,5 U. Die
Ausgangswelle A dreht sich 1,5U. DG liegt im Leistungsfluß, arbeitet aber am
Kupplungspunkt. Es entstehen zusätzliche Verluste in den Stufen V und VI.
Für die weiteren Schaltvorgänge sind die Freiläufe F1 und F2 durch Einkuppeln
von K9 und K10 dem Getriebe zuzuschalten und nur zur Leerlaufstellung zu lösen.
Zum Einlegen des II. Gangs wird R2 gelöst und R1 eingekuppelt. Die Ausgangswelle
A dreht mit 2U. DG liegt während der Fahrt im II. Gang nicht mehr im
Leistungsfluß. Während des Umschaltens will die Drehzahl der Ausgangswelle A und
damit die von A1 absinken. Dann mußte die Drehzahl des rechten Hauptkegelrades
und damit die von A2 steigen. Die Drehzahl der Primärwelle A2 kann aber infolge
F2 nicht größer werden als 6U. Das bedeutet, daß trotz gelöster Reibkupplung R1
die Ausgangswelle A mit Hilfe des Freilaufs F2 sofort weiter angetrieben wird.
Bei Schubbetrieb wird die Ausgangswelle A beschleunigt. Die Drehzahl der
Primärwelle A1 erhöht sich von 4,5U auf maximal 6U. Dann greift F1 und und
sichert die Motorbremsung.
Zum Einlegen des III. Gangs wird K7 zugeschaltet, K4 geöffnet, R1 geöffnet und
R2 gekuppelt. DG liegt bei der Fahrt im III. Gang nicht im Leistungsfluß.
Während des Schaltens übernimmt F1 in der Zeit, in der sowohl R1 als auch R2
geöffnet sind, den weiteren Antrieb; und F2 sichert bei Schub, daß sich die
Drehzahl von A2, die während des II. Gangs 4U beträgt, ohne Motorbremsung
maximal auf 6U erhöht.
Das weitere Hochschalten erfolgt analog.
Ein Beispiel für das Herabschalten: Der V. Gang sei eingelegt, d. h., K8 und R2
sind gekuppelt; die Ausgangswelle dreht sich mit 6U. Es soll in den IV. Gang
geschaltet werden. R2 wird gelöst und R1 gekuppelt. Die Drehzahl von A1 steigt
auf 6U, die von A2 sinkt auf 4U. K5 kann gekuppelt und K8 gelöst werden. In der
Zeit, in der beide Reibkupplungen R1 und R2 gelöst sind, sichert F1 den weiteren
Antrieb mit 4U auf der Ausgangswelle. F2 läßt im Schubfall eine Erhöhung der
Drehzahl der Ausgangswelle auf maximal 6U zu, dann erfolgt die Motorbremsung.
Auch bei dieser Variante kann analog zum Beispiel gemäß Fig. 2 ein zusätzliches
Vorgelege vorgesehen und damit die Zahl der Gänge auf 12 erhöht
werden.
Claims (8)
1. Lastschaltgetriebe mit einem Stufengetriebe zwischen zwei Primärwellen (A1
und A2) einerseits und einer Ausgangswelle (A), wenigstens einem mittels
Kupplung zuschaltbarem Zahnrad in jeder Stufe, zwei Freiläufen (F1 und F2)
und einem dem Stufengetriebe zugeordneten Getriebe, gekennzeichnet dadurch,
daß dem Stufengetriebe ein Differentialgetriebe (DG) zugeordnet ist.
2. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das
Differentialgetriebe (DG) zwischen den beiden Primärwellen (A1 und A2)
angeordnet ist, eines der Hauptkegelräder des Differentialgetriebes (DG)
Über eine Zwischenwelle (ZW) und eine drehzahlübersetzende Koppelstufe (KS)
mit einer der Primärwellen (A1) und das andere Hauptkegelrad des
Differentialgetriebes (DG) direkt mit der anderen Primärwelle (A2)
verbunden ist, der Umlauf der Ausgleichskegelräder (a) des
Differentialgetriebes ständig mit der Eingangswelle (E) verbunden ist sowie
die Primärwellen (A1 bzw. A2) und die Zwischenwelle (ZW) mittels Kupplungen
mit der Eingangswelle (E) verbindbar sind.
3. Lastschaltgetriebe nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß
die Eingangswelle (E) Über eine Reibschlußkupplung (R1) und zwei mit dieser
verbundene Formschlußkupplungen (K1 und K2) wahlweise mit der Primärwelle
(A1) oder der Zwischenwelle (ZW) koppelbar ist.
4. Lastschaltgetriebe nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß
die Freiläufe (F1 und F2) im Kraftfluß zwischen der Eingangswelle (E) und
den beiden Hauptkegelrädern (h) des Differentialgetriebes (DG) liegen und
mit Formschlußkupplungen (K9 bzw. K10) zuschaltbar sind.
5. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß mit den
umlaufenden Ausgleichskegelrädern des Differentialgetriebes (DG) ein um die
Eingangswelle (E) drehendes Primärzahnrad (Z1) verbunden ist, das
Primärzahnrad (Z1) des Differentialgetriebes (DG) ein auf der Ausgangswelle
(A) laufendes Sekundärzahnrad (Z2) antreibt, dieses Sekundärzahnrad (Z2)
Über den Freilauf (F1) und die Kupplung (K10) mit dem Sekundärzahnradpaar
der Koppelstufe (KS) koppelbar ist, wobei die Übersetzung der mit dem
Differentialgetriebe (DG) verbundenen Zahnradstufe (Z1/Z2) und die der
Zahnradstufe zwischen Primärwelle (A1) und dem Sekundärzahnradpaar der
Koppelstufe (KS) gleich sind.
6. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Ausgangswelle (A) vor ihrem Ausgangsende unterbrochen und das Ausgangsende
entweder mit einer Kupplung (K13) direkt oder mittels Kupplung (K12) über
ein Vorgelege (V) mit der Ausgangswelle (A) verbunden ist.
7. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das auf der
Primärwelle (A2) laufende Primärzahnradpaar des Vorgeleges (V) mittels
einer Formschlußkupplung (K11) mit der Primärwelle (A2) koppelbar ist.
8. Lastschaltgetriebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das
Differentialgetriebe (DG) auf der Ausgangswelle zwischen den Zahnradstufen
angeordnet ist, die Hauptkegelräder (h) des Differentialgetriebes (DG) mit
den Sekundärrädern der benachbarten Zahnradstufen verbunden sind, die
Ausgleichskegelräder (a) des Differentialgetriebes (DG) mit einem
Sekundärrad einer zwischen der Eingangswelle (E) und dem
Differentialgetriebe (DG) angeordneten Zahnradstufe verbunden sind und die
beiden Primärwellen (A1 und A2) mit je einer Reibschlußkupplung (R1 und R2)
und je einem Freilauf (F1 und F2) mit der Eingangswelle (E), auf der sie
laufen, kuppelbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121541 DE19521541A1 (de) | 1995-06-13 | 1995-06-13 | Lastschaltgetriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121541 DE19521541A1 (de) | 1995-06-13 | 1995-06-13 | Lastschaltgetriebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19521541A1 true DE19521541A1 (de) | 1996-12-19 |
Family
ID=7764300
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995121541 Withdrawn DE19521541A1 (de) | 1995-06-13 | 1995-06-13 | Lastschaltgetriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19521541A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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