DE19521424A1 - Verfahren zum Herstellen von Formteilen mit Kaschierung aus Dekormaterial - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Formteilen mit Kaschierung aus DekormaterialInfo
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- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C44/00—Shaping by internal pressure generated in the material, e.g. swelling or foaming ; Producing porous or cellular expanded plastics articles
- B29C44/02—Shaping by internal pressure generated in the material, e.g. swelling or foaming ; Producing porous or cellular expanded plastics articles for articles of definite length, i.e. discrete articles
- B29C44/12—Incorporating or moulding on preformed parts, e.g. inserts or reinforcements
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Formteilen, die ein Trägerteil mit einer Kaschierung aus
Dekormaterial und eine Schaumstoffschicht zwischen Dekor
material und Trägerteil aufweisen.
Es ist vor allen Dingen in der Fahrzeugindustrie bekannt,
zur Innenausstattung Kunststofformteile zu verwenden, die
eine Kaschierung mit Dekormaterial aufweisen. Als Dekorma
terial kommen dabei zum Beispiel Stoff, Teppich, Kunstle
der, Leder etc. in Frage.
Das Kaschiermaterial wird dabei üblicherweise nachträglich
auf das fertige Kunststoffteil aufkaschiert. Ein solches
Verfahren ist aufwendig und auch nicht in allen Fällen
technisch und ästhetisch befriedigend.
Bei einem Verfahren zur Herstellung von Spritzgußteilen
(DE 40 24 274 A1) ist es auch bekannt, drei voneinander
getrennte Schichten einzeln in das Formwerkzeug einzule
gen. Als Trägerschicht ist ein in einem vorherigen Spritz
gußvorgang gefertigtes Trägerteil vorgesehen. Auf die
zweite Formhälfte des Formwerkzeugs wird eine Polypropy
lenfolie aufgelegt und dort durch Ansaugen gehalten. An
schließend wird zwischen das Trägerteil und die Oberflä
chenschicht eine weitere separate Schicht eingebracht,
nämlich das unverschäumte Propylenmaterial für die Pol
sterschicht. Danach erfolgt die Aufschäumung des zunächst
unverschäumten aufschäumbaren Materials der Polster
schicht. Bei diesem bekannten Verfahren muß bei Teilen mit
engen Radien und Übergängen das Kaschiermaterial vorge
formt werden, damit das Endprodukt eine einwandfreie Ober
fläche zeigt.
Die bekannten Verfahren sind ausschließlich für aus Kunst
stoff, üblicherweise aus gespritztem Kunststoff, herge
stellte Träger verwendbar.
Bei Trägerteilen, die bereits ausgeformt sind, erfolgt ein
Kaschieren bisher üblicherweise durch ein Aufkleben des
mit ausgeschäumter Rückseitenschicht versehenen Dekorma
terials.
Schließlich ist es auch noch bekannt, das Kaschiermaterial
mit einer fertig ausgebildeten Rückseitenschicht in eine
Form einzulegen und in der Form die Verbindung mit der
Schaumschicht herzustellen und die Form des Trägerteils
und damit des gesamten Formteils in einem Arbeitsgang her
zustellen. Bei diesem bekannten Verfahren erweist es sich
als nachteilig, daß leicht Falten im Dekormaterial ent
stehen können.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der als bekannt vor
ausgesetzten Art so auszubilden, daß es universell zur
Herstellung von Formteilen aus unterschiedlichen Materia
lien unter Verwendung unterschiedlicher Materialien der
Trägerteile verwendbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit besonderem Vorteil
eingesetzt werden für Trägerkörper, die aus einem Binde
mittel und Einzelpartikeln besteht.
Dabei ist es von besonderem Vorteil, daß die Einzelpar
tikel des Trägerkörpers Fasern, Flocken, Schnitzel oder
Späne sind und daß diese Einzelpartikel aus natürlichen
Stoffen bestehen. Die Erfindung erlaubt damit die Verwen
dung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter weitgehender,
wenn nicht sogar vollständiger Verwendung von natürlichen
Rohstoffen, insbesondere nachwachsenden Rohstoffen.
Beispiele solcher natürlicher Rohstoffe sind Sisal,
Flachs, Hanf, Jute, Kokos, Ram´, Tierhaare oder Holzspäne.
Als geeignete Bindemittel kommen neben thermoplastischen
Kunststoffen Harze und Leim in Frage.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die zunächst un
verschäumte oder lediglich vorverschäumte Rückseiten
schicht vergleichsweise dünn. Hierdurch wird es für das
Dekormaterial möglich, dem Oberflächenverlauf des Träger
teils besonders gut zu folgen.
Eine besonders hohe Oberflächenqualität ergibt sich, wenn
die sichtbare Oberflächenseite des Kaschiermaterials in
ihrer Ausdehnung durch das unter Wärmeeinwirkung erfolgen
de Aufschäumen durch eine Formwand begrenzt wird. Es wird
dann die Oberflächenkontur des Dekormaterials von dem auf
schäumenden Material gegen die gegenüberliegende Wand der
Form gedrückt mit der Folge einer hohen Oberflächenge
nauigkeit.
Die zum Aufschäumen erforderliche Wärme kann in unter
schiedlicher Weise aufgebracht werden. Beispielsweise kann
die Wärme in der Form zugeführt werden. Ferner ist es mög
lich, die Wärme auszunutzen, welche sich aus dem vorver
formten, noch warmen Trägerkörper ergibt. Schließlich kann
auch eine Wärmezuführung an separater Stelle, beispiels
weise durch Infrarotbeheizung oder dergleichen erfolgen.
Besonders bevorzugt ist eine Lösung, bei der die Kavität
der Form zur Bildung der Schaumbereiche nach dem Formvor
gang des Trägerteils vergrößert wird. Bei einem derartigen
Verfahren wird das Dekormaterial mit der unverschäumten
Rückseite in die Kavität einer Form eingelegt. In einem
ersten Schritt wird das Trägerteil gebildet, das sich
bereits während dieses Vorgangs innig mit der unverschäum
ten Rückseitenkaschierung des Dekormaterials verbindet. In
diesem ersten Verfahrensschritt hat sich noch nicht die
angestrebte elastische Schaumschicht gebildet bzw. noch
nicht vollständig ausgebildet. Die Bildung bzw. endgültige
Ausbildung und Begrenzung der Schaumschicht erfolgt erst
in einem zweiten Verfahrensschritt. Hierzu kann beispiels
weise die zunächst in einer ersten Position verwendete
Form so verändert werden, daß sich die Wand der Kavität,
an der die Sichtseite des Dekormaterials anliegt, um einen
gewünschten Betrag von der gegenüberliegenden Formwand
entfernt. Der Betrag der Formwandverlagerung entspricht
dabei der gewünschten Dicke der zu bildenden Schaum
schicht. Dieses beschriebene Verfahren kann auch in zwei
unterschiedlichen Formen vorgenommen werden.
Die Zeichnung zeigt eine rein schematische Darstellung
eines Schnitts durch eine Form. Mit 1 ist die erste Form
hälfte bezeichnet, mit 2 die zweite Formhälfte. In die Ka
vität werden das Ausgangsmaterial für den Trägerkörper 3
und das Dekormaterial 5 mit einer unverschäumten oder nur
vorverschäumten Rückseitenschicht 4 eingebracht. An
schließend werden die beiden Formhälften 1 und 2 zusammen
gefahren und es wird dann der geformte Trägerkörper mit
dem anliegenden, der Form folgenden Dekormaterial 5 gebil
det, wobei die Rückseitenschicht 4 noch nicht vollständig
ausgeschäumt ist. In einem zweiten Verfahrensschritt wird
dann die zweite Formhälfte in Richtung des Pfeils 6 um die
Dicke d verfahren, welche der beim Aufschäumen sich er
gebenden, zusätzlich zur ursprünglichen Dicke entstehenden
Dicke des vollständig aufgeschäumten Schaumstoffschichtma
terials 4 entspricht.
In der verschobenen Lage nimmt die Innenwand der Kavität
in der zweiten Formhälfte 2 die strichpunktiert darge
stellte Position ein. Es kann sich in dieser Position die
zunächst erst teilweise oder unverschäumte Rückseiten
schicht 4, die durch Wärmeeinwirkung aktiviert wird, so
ausbilden, daß das Formteil anschließend seine endgültige
Oberflächenform erhält.
Claims (18)
1. Verfahren zum Herstellen von Formteilen, die ein Trä
gerteil mit einer Kaschierung aus Dekormaterial und
eine Schaumstoffschicht zwischen Dekormaterial und Trä
gerteil aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Dekormaterial mit der zunächst unverschäumten
oder lediglich vorverschäumten Rückseitenschicht verse
hen, die Rückseitenschicht mit dem Trägerteil verbunden
und im mit dem Trägerteil verbundenen Zustand aufge
schäumt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufschäumung innerhalb einer Form erfolgt, an
deren Wand die Außenseite des Dekormaterials im auf
geschäumten Zustand der Rückseitenschicht anliegt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trägerkörper aus Einzelpartikeln und Bindemit
teln besteht und preßgeformt oder spritzgeformt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material für den zunächst ungeformten Träger
körper in eine Form eingelegt wird, auf das zunächst
ungeformte Material das Dekormaterial mit der zunächst
unverschäumten oder lediglich vorverschäumten Rücksei
tenschicht in Anlage an das unverformte Trägermaterial
aufgebracht wird und danach die Formbildung des Form
teils in der Form erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufschäumen der Rückseitenschicht innerhalb der
für die Formung des Formteils vorgesehenen Form er
folgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für ein Aufschäumen der Rückseitenschicht er
forderliche Wärme zumindest teilweise durch den Wärme
inhalt des Formteils aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufschäumung der zunächst unverschäumten oder
lediglich vorverschäumten Rückseitenschicht nach Aus
bildung des Formteils durch zusätzliche Wärmezufuhr er
folgt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kavität des Werkzeugs zur Bildung der Schaum
bereiche nach dem Formvorgang des Formteils vergrößert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergrößerung der Kavität lediglich in Teilbe
reichen der Form erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kavität in der Form unterschiedlich vergrößert
wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufschäumen der Rückseitenschicht in einer se
paraten Form erfolgt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückseitenschicht bei einer Temperatur von
mehr als 100°C aufschäumt.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelpartikel des Trägerkörpers Fasern, Floc
ken, Schnitzel oder Späne sind.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelpartikel Partikel aus natürlichen Stof
fen sind.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelpartikel aus synthetischen Stoffen be
stehen.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel Harz ist.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel ein thermoplastischer Kunststoff
ist.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel Leim ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121424 DE19521424C2 (de) | 1995-06-14 | 1995-06-14 | Verfahren zum Herstellen von Formteilen mit Kaschierung aus Dekormaterial |
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Publications (2)
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DE19521424A1 true DE19521424A1 (de) | 1996-12-19 |
DE19521424C2 DE19521424C2 (de) | 1998-07-30 |
Family
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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DE (1) | DE19521424C2 (de) |
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- 1995-06-14 DE DE1995121424 patent/DE19521424C2/de not_active Expired - Fee Related
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