DE19520699A1 - Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils - Google Patents
Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen SteigungsprofilsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen
Steigungsprofils auf einem zylindrischen Schaftabschnitt eines Werkstückes, beispielsweise
eines Schraubenbolzens, eines Bohrwerkzeugs oder dergleichen, das in Axialrichtung gesehen,
in mehrere voneinander abweichende Profilabschnitte unterteilt ist.
Die Herstellung von Werkstücken mit Gewinden oder Bohrwerkzeugen, die mit einem
schraubenförmigen Steigungsprofil versehen sind und die gleichzeitig mindestens einen
gewindefreien Schaftabschnitt aufweisen oder mit einem zweiten Profilabschnitt ausgestattet
sind, erfolgt bisher in einzelnen Arbeitsschritten in einem mehrere Arbeitsgänge umfassenden
Herstellungsprozeß durch Preß- oder Schmiedeverfahren, in welchen ein Schaftrohling
umgeformt wird, wobei die Geometrieübergänge in einzelnen Arbeitsschritten hergestellt
werden.
Ein Beispiel dafür ist die in der DE Patentschrift 41 12 591 beschriebene Herstellung
einer mit einer Bohrwerkzeugspitze versehenen Befestigungsschraube, die neben einem
Gewinde einen gewindefreien Schaftabschnitt und einen zu einem Bohrwerkzeug
ausgearbeiteten Schaftteil aufweist. Das an dieser Stelle dargestellte und im allgemeinen
übliche Verfahren ist insofern nachteilig, daß es eine relativ große Anzahl von
Herstellungsschritten erforderlich macht, um die jeweiligen Profilabschnitte zu verfertigen.
Die entsprechenden Probleme existieren auch bei der Fabrikation eines mehrgängigen
Spiralbohrwerkzeuges, insbesondere bei der Herstellung eines Gesteinsbohrwerkzeuges für
eine Hammerbohrmaschine, welches zum Beispiel zur Befestigung einer in die
Bohrwerkzeugspitze eingefügten Hartmetallschneidplatte mit einer entsprechend Profilierung
zu versehen ist. Hierbei erfolgt die Anfertigung der Bohrwerkzeugspitze in der Praxis durch
einen separaten Arbeitsgang.
Wie aus der DE-Patentanmeldung C 11302 Ib/7f bekannt geworden ist, besteht beim
Kaltwalzen eines Spiralbohrwerkzeuges zwischen zwei gewindeartig profilierten und im
gleichen Drehsinn umlaufenden Walzen eine weitere Schwierigkeit darin, daß das Werkstückes
bestrebt ist, sich durch die Abwälzbewegung aus den Walzen axial zu entfernen. Aus diesem
Grunde ist für die Abstützung des Spiralbohrwerkzeuges die Anordnung eines Widerlagers
erforderlich, damit die Ausgleichsbewegung gebremst, im Werkstückgefüge eine
Druckspannung aufgebaut und der radiale Werkstofffluß unterstützt wird.
Die Erfindung bezweckt ein das Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils auf einem
zylindrischen Schaftabschnitt eines Werkstückes, beispielsweise eines Schraubenbolzens, eines
Bohrwerkzeugs oder dergleichen vereinfachendes Rollwerkzeug, mit welchem unter
Vermeidung der Nachteile des Standes der Technik mehrere voneinander abweichende
Profilabschnitte eines Schraubenbolzens, Bohrwerkzeugs oder dergleichen gleichzeitig
herstellbar sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einem Rollwerkzeug, das mindestens
einen, ein ein- oder mehrgängiges Steigungsprofil erzeugenden Profilgebungsabschnitt sowie
mindestens einen zweiten Profilgebungsabschnitt aufweist, wobei die durch die
Abwälzbewegung bewirkte axiale Ausgleichsbewegung vermieden wird.
Erfindungsgemäß besteht das Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils
aus einem einteiligen, oder einem aus mehreren Walzwerkzeugen zusammengefaßten
Verbundwerkzeug, das einen Verbund verschieden profilierter Mantelflächen aufweist derart,
daß mindestens ein Formgebungsabschnitt vorgesehen ist, der eine dem gewünschten
Steigungsprofil profilierte Mantelfläche mit Profilstegen aufweist, und daß mindestens ein
zweiter Formgebungsabschnitt vorgesehen ist, der eine von der ersten verschieden profilierte
Mantelfläche aufweist, welche gegenüber der ersten Mantelfläche strukturiert ist. Mit Hilfe des
erfindungsgemäßen Rollwerkzeuges erfolgt des Walzen des Steigungsprofils beispielsweise
eines Gewindebolzens oder der Spiralnuten eines Bohrwerkzeuges gleichzeitig mit dem Walzen
eines zweiten Profilabschnittes, beispielsweise eines Wellenbundes oder einer
Bohrwerkzeugspitze, die gegenüber dem ersten Profilabschnitt abgesetzt sind. Dies hat den
Vorteil, daß zwei Arbeitsgänge, die bisher an zwei getrennten Vorrichtungen und nacheinander
durchgeführt werden mußten, nunmehr gleichzeitig durchgeführt werden können. Hierdurch
ergibt sich eine wesentliche Zeitersparnis und Kostensenkung.
Die abgestufte Ausgestaltung des zweiten Formgebungsabschnittes ermöglicht die
Beeinflussung des Walzprozesses dahingehend, daß sowohl der axiale Werkstofffluß als auch
die axiale Ausgleichsbewegung des Werkstückes ausgewogen wird. Ein freies und
unkontrolliertes Auswalzen kann nicht eintreten. Der innere Spannungszustand des
Werkstückes kann günstig beeinflußt werden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist mindestens ein dritter
Formgebungsabschnitt vorgesehen, der eine von der zweiten Mantelfläche abweichend
profilierte Mantelfläche aufweist, die gegenüber der genannten strukturiert ist. Diese kann
sowohl mit der ersten identisch als auch eine besondere, sich an die benachbarte Mantelfläche
anschließende Profilierung aufweisen. Infolgedessen kann in besonders einfacher Weise die
Herstellung eines Gewindebolzens mit nebeneinanderliegenden Gewinden oder beispielsweise
die Herstellung von Spiralbohrwerkzeugen mit einer besonders geformten Werkzeugspitze
ermöglicht werden.
Außerdem ist es im Rahmen einer besonderen Ausführungsform der Erfindung zweckmäßig,
daß zwischen den strukturierten Formgebungsabschnitten Geometrieübergänge vorgesehen
sind, die zwischen den einzelnen Mantelflächen die äußere Gestalt der Mantelflächen an die
Kontur benachbarter Mantelflächen mit Hilfe eines gleichmäßigen Durchmesserüberganges
anpassen. Durch den gleichmäßigen Durchmesserübergang am gewalzten Werkstück wird die
Kerbrißempfindlichkeit stark vermindert, die Maßhaltigkeit des gewalzten Steigungsprofils
erhöht und die Optik des fertigen Produktes verbessert.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die einzelnen
Formgebungsabschnitte in Form eines Rollwerkzeuges segmentiert und jeweils mit einer
entsprechend profilierten Mantelfläche versehen sind. In der vorgeschlagenen Weise wird bei
einem Verschleiß von einzelnen Komponenten des Verbundwerkzeuges ein Austausch von
Teilen gewährleistet, was insgesamt einer größeren Wirtschaftlichkeit zugute kommt. Die
Herstellung des Rollwerkzeuges vereinfacht sich und die Vielfalt der herzustellenden
Werkstückteile kann in besonders einfacher Weise erhöht werden.
Der Austausch einzelner Rollwerkzeuge wird im Rahmen der Erfindung dadurch gelöst, daß
das Rollwerkzeug mit dem ersten Formgebungsabschnitt, der mit dem gewünschten
Steigungsprofil versehen ist, in axialer Erstreckung eine Radialschulter sowie einen sich
anschließenden zylindrischen Führungschaft kleineren Durchmessers zur Lagerung der
segmentierten Rollwerkzeuge aufweist. Im Rahmen der Erfindung ist weiterhin vorgesehen,
daß die Radialschulter alternierend rings um den Außendurchmesser des Führungsschaftes
herum über Befestigungslöcher für die Aufnahme von Befestigungsmitteln verfügt, mit denen
die einzelnen Rollwerkzeuge durch axiales Zusammenspannen miteinander verbunden werden,
so daß sie ein gemeinsames Verbundwerkzeug bilden. In der vorgeschlagenen Weise wird bei
einem Verschleiß von einzelnen Komponenten des Verbundwerkzeuges ein leichter Austausch
von Teilen gewährleistet.
Der Vorteil der vorgeschlagenen Lösung besteht in der Hauptsache darin, daß dadurch die
Anordnung weiterer, die äußere Geometrie des Steigungsprofils weiterführende
Rollwerkzeuge ermöglicht werden kann. Die optionale Kombination der das Steigungsprofil
erzeugenden Mantelfläche mit weiteren Profilabschnitten gestattet es, Profilformen,
Profilverläufe und Profilübergänge durch Rollwalzen zu erzeugen, die bisher nicht durch
Kaltwalzen oder nur durch spanabhebende Herstellungsverfahren gefertigt werden konnten.
Das derart ausgestaltete Verbundwerkzeug gestattet in besonders einfacher Weise das
Kaltwalzen eines mit einem Steigungsprofil ausgestatteten Werkstückes, insbesondere eines
Spiralbohrwerkzeuges, was in den Ausführungsbeispielen näher erläutert werden soll. Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich ebenfalls aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen im einzelnen näher erläutert ist.
In den dazugehörigen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 paarweise angeordnet jeweils ein Verbundwerkzeug,
Fig. 2 paarweise angeordnet ein Verbundwerkzeug zum Walzen mehrerer Steigungsprofile auf
einem Gewindebolzen,
Fig. 3 ein segmentiertes Verbundwerkzeug zum Walzen eines Bohrwerkzeuges mit einer
zylinderförmigen Bohrerspitze,
Fig. 3a ein Bohrer, der mit einem in Fig. 3 dargestellten Rollwerkzeug gewalzt worden ist,
Fig. 4 ein segmentiertes Verbundwerkzeug zum Walzen eines Bohrwerkzeuges mit einer
stegförmigen Bohrerspitze und
Fig. 4a ein mit dem Verbundwerkzeug gemäß Fig. 4 gewalztes Bohrwerkzeug
in schematischer Darstellung.
Fig. 1 zeigt stark schematisiert ein oberes zylindrisches Rollwerkzeug 1 und ein unteres
Rollwerkzeug 2, die paarweise und jeweils auf einer Walzspindel 3 und 4 rotierend fixiert sind.
Die zu dem unteren Rollwerkzeug 2 gehörende Walzspindel 4 ist in einem nicht weiter
dargestellten Walzschlitten gelagert und mit dessen Hilfe radial gegenüber dem oberen
feststehenden oder gegebenenfalls radial zustellbaren Rollwerkzeug 1 unter Verringerung des
Walzspaltes 5 zustellbar. Während der Zustellung der Rollwerkzeuge 1, 2 werden die
Walzspindeln 3, 4 drehangetrieben. Um das in den Walzspalt 5 mit einer stabförmigen
Ausgangsform eingelegte Werkstück 6 unter Druck zu walzen, pressen die Rollwerkzeug 1, 2
gegen das Werkstück 6, wobei durch Abrollen und durch hohen Druck die Oberfläche des
Werkstoffes zum Fließen gebracht und das Werkstück in der gewünschten Weise mit einem
Steigungsprofil versehen wird. Hierbei ist die Anzahl der Werkzeuge nicht festgeschrieben, in
der Praxis sind 2-5 Werkzeuge üblich.
Die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Rollwerkzeuge 1 und die Rollwerkzeuge 2 können
einstückig als Verbundwerkzeug ausgebildet werden. Sie weisen jeweils einen ersten
Formgebungsabschnitt 7 mit einer profilierten Mantelfläche auf, die mit der negativen
Profilform eines Gewindes oder beispielsweise eines Spiralbohrwerkzeuges konform ist.
Während die durch die Mantellinien dargestellten Profilstege 8 bei einem Gewinde
entsprechend der Gewindeform profiliert sind, sind diese beim Walzen eines Bohrwerkzeugs
nach Maßgabe der Wendelnutenform mehr oder weniger im Profil halbkreisförmig ausgebildet.
In axialer Erstreckung der Walzspindel 3 weist das Verbundwerkzeug des weiteren einen
zweiten Formgebungsabschnitt 9 auf, welcher gegenüber dem ersten Formgebungsabschnitt 7
strukturiert, mit anderen Worten erhaben oder abgesetzt ist. Beispielsweise kann in dem Falle
der Herstellung eines Gewindebolzens der zweite Formgebungsabschnitt 9 zur Ausbildung
eines gewindefreien Schaftabschnittes dienen, wobei der Durchmesser des gewindefreien
Abschnittes kleiner oder größer als der Kerndurchmesser des Gewindes sein kann. Wie aus
Fig. 2 ersichtlich ist, wird der zweite Profilgebungsabschnitt 9 dann durch eine Bund-,
Einstech- oder Rändelrolle gebildet, die eine zylindrische Mantelfläche aufweist.
Gemäß Fig. 2 ist des weiteren ein dritter Formgebungsabschnitt 10 vorgesehen, der ein
weiteres Mal eine von dem zweiten Formgebungsabschnitt 9 abweichend profilierte
Mantelfläche aufweist, die gegenüber dieser genannten strukturiert ist. Diese kann mit
Ausnahme des Drehsinns für das Gewinde mit der ersten identisch sein. Dadurch ist in
besonders einfacher Weise die Herstellung eines Gewindebolzens mit nebeneinanderliegenden
Gewinden gleicher Steigung möglich, wenn diese durch einen gewindefreien Abschnitt getrennt
werden sollen. Durch diese Darstellung wird desgleichen deutlich, daß die Erfindung nicht auf
das gewählte Ausführungsbeispiel zu beschränken ist. Vielmehr erfaßt die Erfindung auch alle
Modifikationen und äquivalente Ausführungsformen, soweit diese unter die Patentansprüche
fallen.
Bei der Fabrikation von Bohrwerkzeugen, beispielsweise bei der Herstellung von
Spiralbohrwerkzeugen, die mit einem besonders geformten Werkzeugansatz zu versehen sind,
ist der erste Formgebungsabschnitt 7 des Verbundwerkzeuges gemäß Fig. 1 mit einer
profilierten Mantelfläche versehen, die der Spiralnutenform eines Spiralbohrers 14 entspricht.
Der zweite Formgebungsabschnitt 9 weist eine der Ausbildung der Kopfform des Spiralbohrers
14 dienende Mantelfläche auf. Schließlich ist ein dritter Formgebungsabschnitt 10 für die
stirnseitige Ausbildung der Bohrerspitze 17 vorgesehen.
Zwischen dem ersten Formgebungsabschnitt 7 und dem zweiten Formgebungsabschnitt 9 ist
ein Geometrieübergang 11 vorgesehen, mit dem die äußere Gestalt der Mantelflächen an die
Kontur der benachbarten Mantelfläche mit Hilfe eines gleichmäßigen Durchmesserüberganges
anpaßbar ist. Aus diesem Grunde ist das Verbundwerkzeug besonders zweckmäßig, indem
Bohrwerkzeuge mit einer mannigfaltig gestalteten Bohrergeometrie, wie in Fig. 3 und Fig. 4
dargestellt, angefertigt werden können.
Aus Fig. 3 ist ein aus einem Verbund verschieden profilierter Rollwerkzeuge bestehendes
Rollwerkzeug mit einer Profilrolle 12 ersichtlich, deren Mantelfläche wendelförmige
Profilstege 13 aufweist, die gemäß der Wendelnut 21 eines Spiralbohrers 14 angeordnet sind.
Die Höhe der Profilstege 13 ist derart ausgewählt, daß sie der Profiltiefe der Wendelnut 21
eines in Fig. 3a dargestellten Spiralbohrers 14 entsprechen. Der zweite
Formgebungsabschnitt 9 wird durch eine Einstechrolle 15 gebildet, an welche sich eine
Kopfrolle 16 mit einer der Bohrerspitze 17 adäquat geneigten Formfasenschräge 18 anschließt.
Dem gegenüber ist an der hinteren Stirnseite 19 der Profilrolle 12 ein auslaufender
Geometrieübergang 20 vorgesehen, mit dem die Wendelnuten 21 des Spiralbohrers 14 an den
in Fig. 3a erkennbaren Außendurchmesser des Bohrerschaftes 22 angenähert werden können.
Gegenüber der vorderen Stirnseite 23 der Profilrolle 12 wird ein Geometrieübergang 24 zu
dem zweiten Formgebungsabschnitt 9 angeordnet, der für einen zylinderförmigen Bohrerkopf
25 vorgesehen ist, der einen von dem Kerndurchmesser des Bohrerwendelprofils
abweichenden, größeren Außendurchmesser aufweist. Auf diese Weise wird durch eine
Vergrößerung des Querschnittes maßgeblich zur Steigerung der Festigkeit der Bohrerspitze 17
beigetragen. Wichtig ist außerdem, daß die Außenkontur derart gestaltet ist, daß einem
stetigen Durchmesserübergang Rechnung getragen wird.
Demgegenüber ist in Fig. 4 ein Rollwerkzeug erkennbar, bei welchem nur die Profilrolle 12
mit dem in Fig. 3 gezeigten Verbundwerkzeug identisch ist. Die Einstechrolle 15 wird in
diesem Ausführungsbeispiel entsprechend der Anzahl der Wendelnuten 21 beziehungsweise der
Profilstege 13 durch einen prismatisch und regelmäßig geformten Polyeder mit einer
gleichzahligen Anzahl von Walzflächen 28 gebildet. Die Walzflächen 28 können derart
angeordnet und gegenüber der Profilrolle 12 ausgerichtet werden, daß in tangentialer Richtung
der Stirnschnitt der Profilform der Mantelfläche der Profilrolle 12 durch das Profil des
Geometrieüberganges der Einstechrolle 15 aufgenommen und unter einem geänderten
Steigungswinkel, der durchaus den Wert Null zur Achsrichtung betragen kann, weitergeführt
wird. Dadurch wird das Materialdargebot im Querschnitt des in Fig. 4a dargestellten
Bohrerkopfes 25 zum Beispiel zur Befestigung einer nicht weiter gezeigten Schneidplatte
verstärkt und gleichzeitig der Transport des Bohrmehls durch die Bohrerwendeln besser
gewährleistet. Außerdem wird auf diese Weise sichergestellt, daß bei einem zweigängigen
Spiralbohrwerkzeug der Bohrwerkzeugkopf 25 entsprechend den Umdrehungen des
Verbundwerkzeuges mit einem Steg 27 versehen ausgewalzt werden kann.
Der Konus 28 des Rollwerkzeuges ist dermaßen gestaltet, daß der Werkstoff nicht
scharfkantig über den Profilaußendurchmesser des Werkstückes auffließt, sondern daß das
Profil stetig und möglichst kurz ausläuft, damit so Kerbwirkungen durch sprungartige
Geometrieübergänge beziehungsweise Unstetigkeiten im Materialfluß vermieden werden.
Gleichzeitig werden hiermit die im Werkstoff auftretenden Spannungen herabgesetzt. Nicht
zuletzt bietet die stegförmig zwischen den Führungswendeln verlaufende Bohrwerkzeugspitze
eine günstige Möglichkeit für die Einfügung eines Schlitzes zur Befestigung einer
Hartmetallschneidplatte. Hierdurch resultiert neben einer wirtschaftlichen Fertigung des
weiteren eine längere Standzeit des Spiralbohrwerkzeuges.
Beim Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils bei einem der aufgezeigten Werkstücke,
insbesondere beim Walzen eines zu einem Spiralbohrer gehörenden Steigungsprofils bewirken
die in gleicher Drehrichtung umlaufenden Verbundwerkzeuge aufgrund der Steigung der
Profilstege 13 neben der rotatorischen Bewegung des Werkstückes eine axial wirkende
Kraftkomponente. Mit Hilfe der abgestuften Mantelflächen, zwischen denen das Werkstück
fortdauernd eingespannt ist und an denen es sich in Achsrichtung abstützt, ist der Walzprozeß
in dem Sinne beeinflußbar, daß eine derartige Lageveränderung des Werkstückes vermieden
werden kann. Infolgedessen sind Steigungsprofile mit einer außerordentlich hohen
Maßhaltigkeit und einer hohen Wirtschaftlichkeit herstellbar.
Eine weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit kann darüber hinaus dadurch erzielt werden,
wenn das Verbundwerkzeug, wie in Fig. 3 beziehungsweise in Fig. 4 erkennbar, segmentiert
und durch an sich bekannte und aus diesem Grunde strichpunktiert als Linie dargestellte
Befestigungsmittel 29 zu einem Verbundwerkzeug zusammengefaßt ist. Der Austausch
einzelner Rollwerkzeuge wird im Rahmen der Erfindung dadurch gelöst, daß die Profilrolle 12
mit dem ersten Formgebungsabschnitt 7 in axialer Erstreckung eine Radialschulter 30 sowie
einen sich anschließenden zylindrischen Führungschaft 31 kleineren Durchmessers zur
Lagerung der segmentierten Rollwerkzeuge aufweist.
Zur Befestigung der Einstechrolle 15 und der Kopfrolle 16 ist weiterhin vorgesehen, daß die
Radialschulter 31 alternierend rings um den Außendurchmesser des Führungsschaftes 31
herum Befestigungslöcher 32 für die Aufnahme von Befestigungsmitteln 29 besitzt, mit denen
ein Zusammenspannen der einzelnen Rollwerkzeuge ermöglicht werden kann. In der
vorgeschlagenen Weise wird bei einem Verschleiß von einzelnen Komponenten des
Verbundwerkzeuges ein Austausch von Teilen gewährleistet, was insgesamt einer größeren
Wirtschaftlichkeit zugute kommt.
Claims (11)
1. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils auf einem zylindrischen
Schaftabschnitt eines Werkstückes, beispielsweise eines Schraubenbolzens, eines
Bohrwerkzeugs oder dergleichen, das in Axialrichtung gesehen, in mehrere voneinander
abweichende Profilabschnitte unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rollwerkzeug
(1, 2) aus einem einteiligen, oder einem aus mehreren Rollwerkzeugen zusammengefaßten
Verbundwerkzeug besteht, das einen Verbund verschieden profilierter Mantelflächen
aufweist derart, daß mindestens ein erster Formgebungsabschnitt (7) vorgesehen ist, der
eine dem gewünschten Steigungsprofil profilierte Mantelfläche aufweist, und daß
mindestens ein zweiter Formgebungsabschnitt (9) vorgesehen ist, der eine von der ersten
verschieden profilierte Mantelfläche aufweist, welche gegenüber der ersten Mantelfläche
strukturiert ist.
2. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein dritter Formgebungsabschnitt (10) vorgesehen ist, der
eine von dem zweiten Formgebungsabschnitt (9) abweichend profilierte Mantelfläche
aufweist, die gegenüber der zweiten Mantelfläche strukturiert ist.
3. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach Anspruch 1 und/
oder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche des dritten
Formgebungsabschnittes (10) mit der Mantelfläche des ersten Formgebungsabschnittes
identisch ist oder eine sich an die benachbarte Mantelfläche anschließende Profilierung
aufweist.
4. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den strukturierten
Formgebungsabschnitten (7, 9, 10) Geometrieübergänge (11) mit Mantelflächen vorgesehen
sind, welche derart ausgeführt sind, daß die äußere Gestalt der Mantelflächen an die Kontur
benachbarter Mantelflächen mit Hilfe eines gleichmäßigen Durchmesserüberganges
anpaßbar ist.
5. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formgebungsabschnitte (7, 9, 10)
in Form von einzelnen Rollwerkzeugen segmentiert und jeweils mit einer entsprechend
profilierten Mantelfläche versehen sind.
6. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilrolle (12) mit dem ersten
Formgebungsabschnitt (7), der die dem gewünschten Steigungsprofil entsprechend
profilierte Mantelfläche aufweist, in axialer Erstreckung eine Radialschulter (30) sowie
einen sich anschließenden zylindrischen Führungschaft (31) kleineren Durchmessers zur
Lagerung der segmentierten Rollwerkzeuge aufweist.
7. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialschulter (30) alternierend
rings um den Außendurchmesser des Führungsschaftes (31) herum Befestigungslöcher (32)
für die Aufnahme von Befestigungsmitteln (29) aufweist.
8. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Formgebungsabschnitt (9)
durch eine Einstechrolle (15) gebildet wird, an welche sich eine Kopfrolle (16) mit einer der
Bohrerspitze (17) entsprechend geneigten Formfasenschräge (18) anschließt, wobei ein
Geometrieübergang (24) zu dem zweiten Formgebungsabschnitt (9) vorgesehen ist, der für
einen zylinderförmigen Bohrerkopf (25) vorgesehen ist, der einen von dem
Kerndurchmesser des Bohrerwendelprofils abweichenden, größeren Außendurchmesser
aufweist.
9. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Formgebungsabschnitt (9)
durch eine Einstechrolle (15) gebildet wird, welche nach Maßgabe der Anzahl der
Wendelnuten (21) eines Spiralbohrers beziehungsweise der Anzahl der Profilstege (13) der
Profilrolle (12) eine gleichzahlige Anzahl von Walzflächen (28) aufweist.
10. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzflächen (28) derart angeordnet
und gegenüber der Profilrolle (12) ausgerichtet sind, daß in tangentialer Richtung der
Stirnschnitt der Profilform der Mantelfläche der Profilrolle (12) durch das Profil des
Geometrieüberganges der Einstechrolle (15) aufgenommen und unter einem geänderten
Steigungswinkel weitergeführt wird.
11. Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel den Wert Null
bezogen auf die Achsrichtung der Profilrolle (12) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995120699 DE19520699A1 (de) | 1995-06-07 | 1995-06-07 | Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995120699 DE19520699A1 (de) | 1995-06-07 | 1995-06-07 | Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19520699A1 true DE19520699A1 (de) | 1996-12-12 |
Family
ID=7763781
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995120699 Withdrawn DE19520699A1 (de) | 1995-06-07 | 1995-06-07 | Rollwerkzeug zum Walzen eines mehrgängigen Steigungsprofils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19520699A1 (de) |
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- 1995-06-07 DE DE1995120699 patent/DE19520699A1/de not_active Withdrawn
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