DE19520278A1 - Eisenoxidhaltiger Ein- oder Zwei-Komponenten-Polyurethanlack zur Beschichtung von Elastomeren, seine Herstellung und Verwendung - Google Patents
Eisenoxidhaltiger Ein- oder Zwei-Komponenten-Polyurethanlack zur Beschichtung von Elastomeren, seine Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ein- oder Zwei-Komponenten-
Polyurethanlack zur Beschichtung von Elastomeren, seine Herstellung
und Verwendung.
Für eine Vielzahl von technischen Anwendungen, beispielsweise für die
Abdichtung von Fensterschächten für bewegliche Glasteile bei Automobi
len, werden Elastomere benötigt, die neben ihren sonstigen bekannten
günstigen Eigenschaften verbesserte Gleitfähigkeit gegenüber Glas auf
weisen. Um derartiges zu erzielen, war es bislang möglich, das Elasto
merteil mit einem Lack zu beschichten, welcher festverbundene Ab
standshalter aus harten Materialien enthält. Als derartige Abstandshalter
kommen Teilchen aus Glas, Aluminium, Polypropylen oder Polyvinylchlo
rid in Betracht. Ein solches Verfahren ist beispielsweise in der
DE-C 33 35 150 beschrieben.
Ein prinzipieller Nachteil besteht darin, daß die Berg- und Tal- Struktur
des Abstandshalter enthaltenden Lacks keine optimale Abdichtung be
wirkt, so daß Fahrtwind eindringen kann und Geräusche verursacht wer
den, die nicht erwünscht sind. Desweiteren wird als Nachteil empfunden,
daß die Oberfläche der so lackierten Elastomerteile keine optisch glatte
glänzende Oberfläche bildet, sondern wie feiner Schmirgelleinen aus
sieht.
Ein weiteres, in der US-A 4 572 875 und US-A 4 572 871 beschriebenes
Verfahren, besteht darin, dem Gleitlack, Silikone oder Fluorharze beizu
mengen. Derartige Lacke haben den Nachteil, daß sie unter extremen
Witterungsbedingungen, wie Hitze, Kälte, Wind und Nässe, denen das
Elastomerteil üblicherweise ausgesetzt ist, an den beigemengten Siliko
nen und Fluorharzen verarmen, was zu einer Verminderung der Gleitfä
higkeit des Elastomerteils gegenüber Glas führt und unerwünscht ist.
Desweiteren wird als Nachteil empfunden, daß es sich bei den Silikonen
um Öle handelt, von denen bekannt ist, daß sie als Trennmittel wirken.
Derartige Trennmittel werden aufgrund ihrer charakteristischen Stoffei
genschaften relativ leicht verschleppt und können beispielsweise in der
Montage etwa beim Verkleben und beim Lackieren von Karosserieteilen,
zu Schwierigkeiten führen. Der Einsatz und Verbrauch von nicht fixierten
Silikonölen ist daher von den Automobilherstellern nicht erwünscht.
Wie in der EP-A 0 293 084 beschrieben, lassen sich Silikonöle dadurch
fixieren, daß man reaktive Polysiloxane wählt, welche nahezu irreversibel
einreagieren. Jedoch sind die Gleiteigenschaften derartiger Lacke noch
verbesserungsbedürftig. Aus der DE-OS 42 27 935 - entsprechend der
EP-A-0 585 167 - ist eine mit einem angeformten Rahmen aus einem
Polymer versehene Autoglasscheibe bekannt. Diese zeichnet sich da
durch aus, daß die für die Berührung mit dem Fensterrahmen der Auto
karosserie bestimmten Oberflächenbereiche des Rahmens mit einem
Soft-look-Zwei-Komponenten-Polyurethanlack beschichtet wird, der vor
zugsweise aus einer Polyolkomponente aus einem lösungsmittelhaltigen
aliphatischen, hydroxylgruppenhaltigen Polyester und einer Isocyanat
komponente aus einem aromatischen Isocyanat besteht. Besonders be
vorzugt ist die Beschichtung einer Autoglasscheibe mit einem Softcoating-
Lack, der als Polyolkomponente einen aliphatischen Polyester mit einem
Lösungsmittelgemisch aus Butylacetat, Toluol und Xylol enthält, dem als
anorganische Pigmente Titandioxidpulver und Eisenoxidpulver beige
mischt sind. Als Isocyanatkomponente dieses Lacks wird ein aromati
sches Isocyanat in einem Lösungsmittelgemisch aus Toluol und Xylol ein
gesetzt, wobei die beiden vorstehenden Komponenten im Verhältnis 8 : 1
gemischt in der Weise aufgetragen werden, daß eine Trocken
schichtdicke von etwa 80 Mikrometern entsteht.
Ein-Komponenten-Polyurethanlacke sind dem Elastomerfachmann eben
falls seit Jahren bekannt. Es sei hier beispielsweise verwiesen, auf G.
Glement in Kautschuk und Gummi, Kunststoffe, Jahrgang 23 (1970), Heft
8, Seiten 375-378.
So wird in der EP-A 0 251 334 eine Zusammensetzung beschrieben, die
durch Reaktionen von hydroxyterminierten Perfluoropolyestern, Silico-
Carbinolen, Diisocyanaten und Polyolen in einem Lösemittel hergestellt
wurde. Die molaren Anteile sind so gewählt, daß aus diesen reaktiven
Komponenten ein NCO-terminiertes Präpolymer entsteht, welches als
Film aufgetragen unter Einwirkung von Feuchtigkeit aushärtet. Es wurden
alle vier Komponenten gleichzeitig zur Reaktion gebracht.
Gegenstand der EP-B 0 375 923 sind feuchtigkeitshärtende Ein-
Komponenten-Polyurethanlacke zur Beschichtung von Elastomeren, ent
haltend Polyurethanpropolymere mit im Mittel 2 oder mehr Isocyanatgrup
pen pro Molekül, hergestellt durch Vermischen von Alkoholen der Funk
tionalität 2 und größer mit einem Überschuß an Isocyanatverbindungen
der Funktionalität 2 und größer und Lösemittel, wobei zur Gleitverbesse
rung reaktive Polysiloxane und reaktive Tenside eingesetzt werden, wobei
die Tenside Verbindungen mit einem perfluorierten Alkylrest, welcher 6
bis 12 C-Atome enthält, und einer nicht-fluorierten hydrophilen Gruppe mit
einer gegenüber Isocyanat terminierten Lackbestandteilen reaktiven
Gruppe sind. Derartige Lacke können vorzugsweise weitere Hilfsstoffe
wie beispielsweise Verzögerer, Beschleuniger, Stabilisatoren und Pig
mente enthalten. Derartige Filme können allerdings nur in sehr dünnen
Schichten aufgetragen werden. Aus den Ausführungsbeispielen ergibt
sich weiterhin, daß hierbei nur Filme erhalten werden, die einen Reibbei
wert im Bereich von 0,25 bis 0,4 aufweisen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Ein-oder Zwei-
Komponenten-Polyurethanlacke zur Beschichtung von Elastomeren be
reitzustellen, die einen niedrigeren Reibwert besitzen, als die aus der EP-
A-0 375 923 bekannten feuchtigkeitshärtenden Ein-Komponenten-
Polyurethanlacke zur Beschichtung von Elastomeren. Darüberhinaus
sollen derartige Ein- oder Zwei-Komponenten-Polyurethanlack auch wei
tere gegenüber dem Stand der Technik vorteilhafte Anwen
dungseigenschaften besitzen, also eine hohe Abreibbeständigkeit sowie
eine sehr hohe Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und UV-Einwirkung.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Ein-oder Zwei-Komponenten-
Polyurethanlack eine hohe Menge eines speziellen Hilfsstoffs als Gleit
verbesserer enthält.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Ein- oder Zwei-
Komponenten-Polyurethanlacke zur Beschichtung von Elastomeren, ent
haltend Polyurethanpräpolymere mit im Mittel 2 oder mehr Icocyanatgrup
pen pro Molekül, hergestellt durch Vermischen von Alkoholen der Funk
tionalität 2 und größer mit einem Überschuß an Isocyanatverbindungen
der Funktionalität 2 und größer und Lösemitteln, die dadurch gekenn
zeichnet sind, daß zur Gleitverbesserung ein Eisenoxid in einer Menge
von 10 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% bezogen auf den
lösemittelhaltigen Polyurethanlack, eingesetzt wird.
Die erfindungsgemäßen Ein- oder Zwei-Komponenten-Polyurethanlacke
enthalten als Bindemittel Polyurethanpräpolymere mit im Mittel 2 oder
mehr Isocyanatgruppen pro Molekül. Die Polyurethanpräpolymeren wer
den hergestellt durch Vermischen von Alkoholen der Funktionalität 2 und
größer mit einem Überschuß an Isocyanatverbindungen der Funktionalität
2 und größer. Dabei kann durch die Wahl der Einsatzmengen die Viskosi
tät der Produkte beeinflußt werden. Bei der Herstellung derartiger Polyu
rethanpolymere für Lacke wird der Fachmann das Verhältnis so wählen,
daß eine Viskosität eingestellt wird, die es erlaubt, daß Lacke mit 30 bis
40 Gew.-% Polyurethanpräpolymerenanteil noch durch Spritzen verarbei
tet werden können. Ein günstiges Verhältnis von OH zu NCO liegt zwi
schen 1 : 1,2 und 1 : 2, vorzugsweise 1 : 1,3 und 1 : 1,8.
Zur Herstellung der Polyurethanpräpolymeren sind in erster Linie Isocya
nate notwendig. Verwendet werden können ein- und mehrkernige aroma
tische Diisocyanate, cyclische aliphatische oder lineare aliphatische Dii
socyanate. Beispielsweise seien aufgeführt 4,4′-Diphenylmethan
diisocyanat (MDI), hydriertes MDI(H₁₂-MDI), Xylendiisocyanat (XDI),
Tetramethylxylen-diisocyanat (TMXDI), 4,4′-Diphenyldimethylmethan
diisocyanat, Di- und Tetraalkyldi-phenylmethandiisocyanat, 4,4′-Dibenzyl
diisocyanat, 1,3-Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, die Iso
meren des Toluylendiisocyanats (TDI), 1 -Methyl-2,4-diisocyanato
cyclohexan, 1,6-Diisocyanato-2,2,4-trimethylhexan, 1,6-Diisocyanato-
2,4,4-trimethylhexan, 1-Iso-cyanatomethyl-3-isocyanato-1,5,5-trimethyl
cyclohexan (IPDI), chlorierte und bromierte Diisocyanate, Tetramethoxy
butan-1,4-diisocyanate, Butan-1,4-diisocyanat, Hexan-1,6-diisocyanat
(HDI), Dicyclohexylmethandiisocyanat, Cyclohexan-1,4-diisocyanat,
Ethylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, 1,3- bzw. 1,4-Tetramethyl
xylolisocyanat und Tetramethylendiisocyanat.
Als mehrfunktionelle Hydroxylkomponenten können funktionelle Alkohole
wie beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol, Neopentylglykol, 1,4-
Butandiol, 1,6-Hexandiol wie auch hydrophobe Diole wie 1,10-Decandiol,
1,12-Dodecandiol, 1,12-Octadecandiol, Dimerfettsäurediol, 1,2-Octandiol,
1,2-Dodecandiol, 1,2-Hexadecandiol, 1,2-Octadecandiol, 1,2-Tetradeca
ndiol, 2-Buten-1,4-diol, 2,4,7,9-teftamethyl-5-decin-4,7-diol sowie Triole
oder Tetraole wie beispielsweise Glycerin, Dimethylolethan, Dimethy
lolpropan oder Pentaerythrit eingesetzt werden. Besonders geeignete di
funktionelle Alkohole sind die Kondensationsprodukte der vorgenannten
Verbindungen. So ist beispielsweise Polypropylenglykol mit durchschnitt
lichen Molekulargewichten von ca. 100 bis 10000, vorzugsweise 800 bis
2500, ein geeignetes Diol. Weitere geeignete Diole sind Polyethylenglyko
le mit gleichem Molekulargewichtsbereich.
Die erfindungsgemäßen Polyurethanlacke enthalten weiterhin Lösemittel,
welche insbesondere die Verarbeitung begünstigen. Geeignet sind hier
organische Lösemittel, die nicht mit freien Isocyanatgruppen reagieren,
d. h. Kohlenwasserstoffe, Ketone, Ester, Ether und/oder chlorierte Kohlen
wasserstoffe. Besonders geeignet sind beispielsweise Xylol, Toluol, Me
thylisobutylketon (MIBK) und Methoxypropylacetat.
Die erfindungsgemäßen Lacke enthalten zur Verbesserung der Gleitfä
higkeit Eisenoxide in Mengen von 10 Gew.-% - 70 Gew.-%, vorzugsweise
30 Gew.-% bis 50 Gew.-%, bezogen auf den Lösemittel enthaltenen Lack.
Unter Eisenoxid im Sinne der vorliegenden Erfindung werden sowohl na
türlich vorkommende wie auch künstlich hergestellte hauptsächlich Ei
senoxid enthaltende Verbindungen verstanden. Hierunter wird bei
spielsweise Eisen-(II)-oxid verstanden, der beispielsweise in der Natur im
Mineral Wüstit vorkommt, weiter versteht man hierunter Eisen-(III)
oxidhaltige Verbindungen, wie beispielsweise Hämatit, Magaemit, Ma
gnetit, Eisenglanz und Roteisenstein sowie Eisen-(III)-oxid selbst. Wei
terhin versteht man unter Eisenoxid auch Eisen(II,III)-oxidhaltige Verbin
dungen, wie Zunder oder Eisenhammerschlag oder in entsprechend hy
dratisierter Form in Form von Eisenoxidhydrat bzw. Rost neben reinem
Eisen (II,III)-oxid selbst. Derartige synthetische oder natürliche Eisenoxide
werden in den erfindungsgemäßen Lacken vorzugsweise in der Weise
eingesetzt, daß sie eine Korngröße von weniger als 50 Mikrometern, vor
zugsweise aber kleiner 10 Mikrometer aufweisen.
Vorzugsweise wird als erfindungsgemäßes Eisenoxid ein Eisen-(III)-oxid
mit einer Korngröße von weniger als 50 Mikrometern, vorzugsweise klei
ner 10 Mikrometern eingesetzt.
Vorzugsweise können die erfindungsgemäßen Lacke weiterhin übliche
Hilfsstoffe und/oder Haftverbesserer enthalten, beispielsweise die in der
vorstehend beschriebenen EP-B-0 375 923 beschriebenen fluorierten
Tenside, insbesondere fluorierten nichtionischen Tenside, wie sie in
Spalte 3, Zeile 48 bis Spalte 4, Zeile 58 beschrieben sind. Die erfin
dungsgemäßen Lacke können darüberhinaus weitere Hilfsstoffe ent
halten. Dies sind beispielsweise Verzögerer, Beschleuniger, Stabilisato
ren und Pigmente. Diese Hilfsstoffe sind dem Fachmann bekannt und in
der Literatur auf dem Polyurethanlackgebiet beschrieben. Dem Fachmann
ist weiterhin bekannt, daß die erfindungsgemäßen Ein-Komponenten-
Polyurethanlacke durch Feuchtigkeit ausgehärtet werden können.
Die erfindungsgemäßen Ein-Komponenten-Polyurethanlacke zur Be
schichtung von Elastomeren werden hergestellt, indem Polyurethanprä
polymere mit im Mittel 2 oder mehr Isocyanatgruppen pro Molekül herge
stellt durch Vermischen von Alkoholen der Funktionalität 2 und größer mit
einem Überschuß an Isocyanat-Verbindungen der Funktionalität 2 und
größer und Lösemitteln, ggf. Hilfsstoffen, ggf. weiteren Haftverbesserern
mit eisenoxidhaltigen Verbindungen innig vermengt und bis auf eine
Korngröße von 50 µm, vorzugsweise kleiner 10 µm vermahlen werden.
Im Falle der Zwei-Komponenten-Polyurethanlacke wird das Eisenoxid
vorzugsweise der Polyol-Komponente zugesetzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung der vorge
nannten Polyurethanlacke zur Beschichtung von Elastomeren, insbeson
dere unpolaren Elastomeren wie Styrolbutadiengummi oder Elastomeren
auf Basis von Polyethylen-Propyldienen (EPDM) sowie anderen flexiblen
Substraten, insbesondere Polyurethanen, wobei diese beschichteten
Elastomere eine geringe Reibung gegenüber Glas, insbesondere in Form
von Glasscheiben, aufweisen und insofern mit Vorteil beispielsweise
Quietschgeräusche vermeiden, wie sie beim unbeschichteten Rahmen im
Fahrbetrieb durch geringfügige Gleitbewegungen zwischen Teilen des
Rahmens und der lackierten Oberfläche des Fensterrahmens auftreten
können.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend durch ein Ausführungs
beispiel näher erläutert.
Die Herstellung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren zunächst über
einen Mahlansatz und dann über einen Rühransatz mit der folgenden Zu
sammensetzung:
Die Herstellung des Mahlansatzes erfolgt in der Weise, daß die vorge
nannten Rohstoffe in der vorgenannten Reihenfolge des Mahlansatzes
jedoch zunächst ohne das Eisenoxid eingewogen und in einer Mühle ge
mahlen werden. Die Mahlung erfolgt bei Temperaturen von 60-80°C bis
der Mahlgrad unter 50 µm liegt, wie über zwischenzeitlich gezogene Pro
ben meßbar ist; ist dieser Mahlgrad erreicht, kann das Eisen-III-oxid, wel
ches im allgemeinen eine Korngröße von 0,1 µm bis 5 µm aufweist, zu
dosiert werden. Es folgt ein weiteres Mahlen dieses Ansatzes, bis der Ge
samtmahlgrad von weniger als 50 µm erreicht ist.
Im Anschluß daran erfolgt die Herstellung des Rühransatzes durch Um
setzung von 77,3 Gew.-% des Mahlansatzes zusammen mit zusätzlichem
Polyurethan Präpolymerlösemitteln und üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen,
dadurch daß diese vorgenannten Komponenten in der angegebenen Rei
henfolge eingewogen und im Rührbehälter homogenisiert werden.
Der so erhaltene Ein-Komponenten-Polyurethanlack weist folgende
Kenndaten auf:
- 1. Eine Viskosität von 95 mPas,
- 2. eine Dichte (bei 20°C) von 1,19 g/ml,
- 3. einen Feststoffgehalt (90 Minuten bei 130°C gemäß DIN 53216) von 46,0%,
- 4. einen Reibbeiwert von 0,14,
- 5. einen Glanzgrad von 1,0 und
- 6. eine Dehnung von 160%.
Die vorgenannten Kenndaten wurden wie folgt erhalten:
Die Viskosität wurde nach Brookfield LTV mit einer Spindel 2 bei 30 Upm
und 25°C erhalten, in Anlehnung an die DIN 53019, Teil 1, Ausgabe
1980.
Die Dichte wurde in Anlehnung an die DIN 51757 (Ausgabe Juni 1992) mit
einer Spindel (Aräometer) bei 20°C in einem 250 ml Standzylinder be
stimmt.
Der Festgehalt wurde durch Bestimmung des Trockenrückstands nach
DIN 53216, 90 Minuten bei 130°C bestimmt.
Der Reibbeiwert wurde wie folgt bestimmt:
Die Prüfung dient zur Beurteilung des Reibungsverhaltens einer lackier
ten Gummioberfläche gegenüber einem anderen Reibpartner (z. B. Glas)
unter festgelegten Bedingungen.
Dazu wird eine Gummiplatte mit dem Lack beschichtet, beispielsweise
durch Sprühauftrag und anschließend der Lackfilm getrocknet, beispiels
weise bei 150°C für 10 Minuten. Aus der lackierten Fläche wird eine 20
cm²-Kreisfläche ausgestanzt. Auf dem Geräteschlitten des Gleitfähig
keitsprüfgerätes, beispielsweise der Firma Erichsen Modell 603, wird eine
definierte Glasscheibe, vorzugsweise ein Einscheibensicherheitsglas mit
doppelseitigem Klebeband befestigt und mit Isopropanol gesäubert. Auf
die Glasscheibe wird der Prüfling mit der lackierten Seite gelegt und mit
einem Gewicht von 200 g, dem sogenannten Andruckgewicht, beschwert.
Dann werden Meßuhr und Gewicht mit einem Zugband verbunden. Der
Schleppzeiger der Meßuhr wird auf "0", der Wahlhebel für die Geschwin
digkeit auf 150 mm pro Minute gestellt und damit gleichzeitig die Mes
sung gestartet. Der Prüfling wird mit einer Geschwindigkeit von 150 mm
pro Minute weggezogen und die dabei auftretende Reibungskraft mit der
Meßuhr und einem Schleppzeiger registriert. Der Reibbeiwert berechnet
sich aus dem Quotienten der Gleitreibungskraft und der Auflage als µ=FR/FN.
Die Messung des spiegelnden Glanzes - des sogenannten Glanzgrades -
erfolgt durch Vergleich mit einem Glanznormal. Hierzu wurde der gut auf
gerührte Lack mit 3% Katalysator (beispielsweise einer zinnorganischen
Verbindung wie Di-n-butylzinndilaurat, dem Produkt Cuvertin K3 der Hen
kel KGaA) versetzt und innig verrührt. Man nimmt dann ein entfettetes
Stahlblech mit den Maßen 150 mm × 70 mm und legt es auf die plane
Unterlage.
Eine kleine Menge Lackmischung wird auf das Blech gegeben und dann
mittels Rakel in einer Naßfilmdicke von 150 um über das Blech gezogen.
Nach dreiminütigem Ablüften wird dann das beschichtete Blech auf den
auf 80°C vorgeheizten Trockenofen für 8 Minuten gegeben und im An
schluß daran 5 Minuten abkühlen gelassen. Der Meßkopf eines kalibrier
ten Meßgerätes - beispielsweise des Pico-Glossmaster 60 Grad Modell
500 der Firma Erichsen in Hemer - wird auf die Probe gesetzt, die rote
Meßtaste gedrückt und gehalten, bis der angezeigte Meßwert konstant ist.
Die angezeigten Meßwerte sind in der Betriebsart -"Glanzmessung" - die
genormten Reflektorwerte nach DIN 67530. ISO 2813 und ASTM-D 523.
Zur Messung der Dehnung wird der auf einem Gummistreifen befindliche
getrocknete und gehärtete Lack mit einer Zugprüfmaschine gedehnt, bis
die ersten Risse in der Lackschicht auftreten. Der sich zwei Markierungen
durch die Dehnung laufend veränderte Abstand wird ausgemessen und
ergibt nach Umrechnung die Bruchdehnung in Prozent.
Claims (8)
1. Ein- oder Zwei-Komponenten-Polyurethanlacke zur Beschichtung von
Elastomeren, enthaltend Polyurethan-Präpolymere mit im Mittel 2
oder mehr Isocyanatgruppen pro Molekül, hergestellt durch Vermi
schen von Alkoholen der Funktionalität 2 und größer mit einem Über
schuß an Isocyanat-Verbindungen der Funktionalität 2 und größer
und Lösemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gleitverbesserung
10 Gew.-% bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 30 Gew.-% bis 50 Gew.-%
Eisenoxid, bezogen auf den Lösemittel enthaltenden Ein- oder Zwei-
Komponenten-Polyurethanlack eingesetzt werden.
2. Polyurethanlack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eisenoxide ausgewählt sind aus natürlichen oder synthetischen FeO-,
Fe₂O₃- oder Fe₃O₄-haltigen Verbindungen und Mischungen hiervon.
3. Polyurethanlack nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß Hilfsstoffe und/oder Haftverbesse
rer enthalten sind.
4. Polyurethanlack nach mindestens einem der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß Polyurethan-Präpolymere auf Ba
sis aliphatischer und/oder aromatischer Diisocyanate und aliphati
scher di- bzw. und/oder trifunktioneller Alkohole und/oder Etheralko
hole enthalten sind.
5. Polyurethanlack nach mindestens irgendeinem der vorstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als weitere Hilfsstoffe Pigmen
te, Beschleuniger und/oder Substanzen zur Verhinderung der Bla
senbildung enthalten sind.
6. Verfahren zur Herstellung eines gleitfähigkeitsverbessernden Polyu
rethanlacks für Elastomere, dadurch gekennzeichnet, daß Ein- oder
Zwei-Komponenten-Polyurethanlacke zur Beschichtung von Elasto
meren, enthaltend Polyurethanpräpolymere mit im Mittel zwei oder
mehr Isocyanatgruppen pro Molekül hergestellt durch Vermischen von
Alkoholen der Funktionalität 2 oder größer mit einem Überschuß an
Isocyanat-Verbindungen der Funktionalität 2 und größer und Lösemit
teln, ggf. Hilfsstoffen, ggf. Haftverbesserern mit eisenoxidhaltigen
Verbindungen innig vermengt werden, nachdem die vorgenannten
Feststoffe einer Mahlung bis zu einem Mahlgrad von kleiner als 50
µm, vorzugsweise kleiner 10 µm unterzogen worden sind.
7. Verwendung der Polyurethanlacke nach Ansprüchen 1 bis 5 oder
hergestellt nach Anspruch 6 zur Beschichtung von Elastomeren, ins
besondere unpolaren Elastomeren, wie Styrol-Butadiengummi oder
Elastomeren auf Basis von Polyethylen-Propyliden-Dien (EPDM),
sowie anderen flexiblen Substraten.
8. Verwendung des Polyurethanlacks nach Anspruch 7, insbesondere
für die Beschichtung von Elastomeren, die in der Autokarosserie an
gewandt werden, insbesondere dort im Bereich der Fensterrahmen.
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