DE19519382A1 - Verfahren zur Herstellung von Instantfarbpulvern und nach dem Verfahren hergestellte Instantfarbpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Instantfarbpulvern und nach dem Verfahren hergestellte InstantfarbpulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Instantfarbpulvern, insbesondere von
Dispersionsfarbpulvern und nach dem Verfahren
hergestellte Instantfarbpulver.
Bekannt sind geleimte Trockenfarben, zum Beispiel
geleimte Wandfarben, die zur Verarbeitung in einer
Flüssigkeit angerührt werden. Der Nachteil dieser
Farben besteht in der relativ langen Quellzeit und
im sehr niedrigen Dispergiergrad. Diese Farben sind
nicht maschinenverarbeitbar und nach längerer
Standzeit erfolgt eine Trennung der Bestandteile,
das heißt, die eingerührten Pulverbestandteile
setzen sich ab.
Weiterhin sind Pulverfarben, zum Beispiel
pulverförmige Dispersionsfarben, bekannt, bei denen
ein Pulver in eine Flüssigkeit mittels einer
speziellen Technik eingerührt wird. Nach einer
entsprechenden Quellzeit und entsprechendem
Dispergieraufwand ist diese Farbe gebrauchsfertig.
Sie weist zwar einen relativ hohen Dispergiergrad
auf, ist aber nur bedingt maschinenverarbeitbar.
Die Aufgabe besteht darin, ausgehend von den
Nachteilen der bekannten trockenen Farben bzw.
Pulverfarben, ein Instantfarbpulver zu schaffen, das
mittels einfacher Technik ohne Dispergieraufwand in
eine Flüssigkeit eingerührt wird, ohne Quellzeit
sofort maschinenverarbeitbar ist und eine stabile
Dispersion bildet.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß in einem ersten Schritt ein Pigment-Extender-
Partikel gebildet wird, indem ein Pigmentkorn auf
ein Extenderkorn in Anwesenheit oberflächenaktiver
Stoffe (Netzmittel) aufgepreßt wird. Durch Kollern
bei entsprechend langer Maschinenzeit (Kollerzeit)
erfolgt eine trockene Benetzung sowie eine
Vordispergierung. Das Mischungsverhältnis von
Pigmentkorn und Extenderkorn wird im Bereich von 1 : 1
bis 1 : 100 eingestellt.
In einem zweiten Schritt wird ein
Additivkonzentratgemisch in flüssiger und/oder
pastöser Form auf die Pigment-Extender-Partikel
aufgezogen. Zur Bildung des
Additivkonztentratgemisches werden alkalisch
aufgeschlossene rheologische Additive,
Filmbildehilfsmittel, Verlaufsmittel, Entschäumer
und Dispergiermittel vermischt, wobei die
Konzentrationen der einzelnen Komponenten
50-60% rheologisch Additiv (aufgeschlossen)
15-20% Filmbildehilfsmittel
5-10% Verlaufsmittel
10-15% Entschäumer
10-15% Dispergiermittel
15-20% Filmbildehilfsmittel
5-10% Verlaufsmittel
10-15% Entschäumer
10-15% Dispergiermittel
betragen. Die rheologischen Additive, vorzugsweise
Bentonite und Smectite werden aufgeschlossen, indem
sie mit einer entsprechenden Menge Flüssigkeit bei
pH-Wert <7 unter Verwendung von Benetzungsmitteln im
Verhältnis 1 : 10 : 1 bis 5 : 100 : 5, vorzugsweise 4 : 40 : 3
dispergiert werden.
Das Additivkonzentratgemisch wird mit dem Pigment-
Extender-Partikelgemisch in innigen Kontakt gebracht
und dabei in flüssiger und/oder pastöser Form auf
die Pigment-Extender-Partikel aufgezogen (z. B.
verkollert). Das Mengenverhältnis wird auf 1 : 10 bis
1 : 20, vorzugsweise auf 1 : 15 eingestellt.
In einem dritten Schritt werden die mit dem
Additivkonzentratgemisch behandelten Pigment-
Extender-Partikel mit einem Dispersionspulver in
Kontakt gebracht und vermischt. Die mit dem
Additivkonzentratgemisch aufgezogenen Pigment-
Extender-Partikel werden mit dem Dispersionspulver
vermischt. Das Mischungsverhältnis von 19 : 1 bis 2 : 1
wird vorzugsweise auf 10 : 1 bis 3 : 1 eingestellt.
In einem letzten Schritt wird das so erhaltene
Gemisch zur Vervollständigung und zur Verbesserung
der "trockenen" Benetzung sowie Vordispergierung
homogenisiert.
Danach erhält man eine "trocken benetzte" sowie
"trocken vordispergierte" und redispergierbare
Zubereitung in Pulver- oder Granulatform mit einem
entsprechenden Schüttgewicht und verbessertem
Redispergierverhalten. Ein vorgefertigtes Pigment-
Extender-Partikelgemisch mit einem Schüttgewicht von
800 g/l bis 1200 g/l wird durch Mischen mit
flüssigen und/oder pastösen Komponenten, welche
rheologische Additive, oberflächenaktive Substanzen
sowie weichmachende Stoffe enthalten, so in Kontakt
gebracht und anschließend mit einem entsprechenden
Dispersionspulverbindemittel vermischt, daß die
fertige Zubereitung bei Eintragen in Wasser mit
geringen Scherkräften so vollkommen dispergiert, daß
das hergestellte Dispersionsprodukt sofort
maschinenverarbeitbar ist. Dabei wird das
Gewichtsverhältnis zwischen Pigment-Extender-
Partikelgemisch, Dispersionspulverbindemittel und
flüssigen und/oder pastösen Komponenten von 100 : 50 : 1
bis 200 : 10 : 2 eingestellt.
Das nach dem Verfahren hergestellte
Instantfarbpulver besteht aus einem Gemisch aus
Pigmenten, Extendern, oberflächenaktiven Stoffen
(Netzmittel), Additivkonzentratgemisch und
Dispersionspulvern. Als Pigmente werden vorzugsweise
anorganische Pigmente, wie Titanoxide, Eisenoxide,
Ultramarinblau, Chromoxide, oder organische Pigmente
verwendet.
Als Extender werden anorganische Extender, wie
Calzite, Kreiden, Talcum, Kaoline, und
Mikroextender, wie Aluminiumsilikate, verwendet.
Wird dieses Instantfarbpulver in Wasser eingerührt
(aufgelöst), erhält man ein in kürzester Zeit mit
vernachlässigbar geringem Dispergieraufwand bei
vollständiger homogener Verteilung sofort
maschinenverarbeitbares (airless) Anstrichmittel.
In einem Ausführungsbeispiel wird ein nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes
Instantfarbpulver beschrieben.
Ein Instantfarbpulver für den Fassadenbereich setzt
sich zusammen aus dem Pigment Titanweiß, einem
Extendergemisch aus Calzit mit einer
durchschnittlichen Korngröße von 10 µm und einer
durchschnittlichen Korngröße von 2 µm sowie dem
Mikroextender Aluminiumsilikat, Polycarbonsäuresalz
als Netzmittel, Additivkonzentratgemisch und
Dispersionspulver.
In einem Mahlgang werden
16,5% Titanweiß
2,5% Mikroextender-Aluminiumsilikat
41,3% Calzit (10 µm Korngröße)
8,3% Calzit (2 µm Korngröße)
0,3% Polycarbonsäuresalz
2,5% Mikroextender-Aluminiumsilikat
41,3% Calzit (10 µm Korngröße)
8,3% Calzit (2 µm Korngröße)
0,3% Polycarbonsäuresalz
bezogen auf das Instantfarbpulver (gesamt) zu einem
Pigment-Extender-Partikelgemisch verarbeitet.
Diesem Pigment-Extender-Partikelgemisch (68,9%
bezogen auf das Gesamtinstantfarbpulver) werden 4,1%
eines Additivkonzentratgemisches in einem weiteren
Mahlgang hinzugefügt.
Abschließend werden diesem Pigment-Extender-
Partikel-/Additivkonzentratgemisch 27% eines
Dispersionspulvers zugesetzt und dieses
homogenisiert.
Die Homogenisierung erfolgt zum Beispiel auf einer
Contraplex-Weitkammermahlanlage.
Das so erhaltene Instantfarbpulver kann nach dem
Eintragen in Wasser sofort maschinenverarbeitbar als
Außenanstrichmittel verwendet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Instantfarbpulver,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einem ersten Schritt ein Pigment-Extender-
Partikel gebildet wird, indem ein Pigmentkorn auf
ein Extenderkorn in Anwesenheit eines
oberflächenaktiven Stoffes (Netzmittel)
aufgepreßt wird, in einem zweiten Schritt ein
Additivkonzentratgemisch in flüssiger und/oder
pastöser Form auf die Pigment-Extender-
Partikel aufgezogen wird, in einem dritten
Schritt die Pigment-Extender-Partikel mit einem
Dispersionspulver in Kontakt gebracht und
vermischt werden und in einem letzten Schritt
dieses homogenisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Additivkonzentratgemisch rheologisch
aufgeschlossene Additive, Filmbildehilfsmittel,
Verlaufsmittel, Entschäumer und Dispergiermittel
vermischt werden, wobei die Konzentrationen der
einzelnen Komponenten
50-60% rheologisches Additiv (aufgeschlossen)
15-20% Filmbildehilfsmittel
5-10% Verlaufsmittel
10-15% Entschäumer
10-15% Dispergiermittelbetragen.
15-20% Filmbildehilfsmittel
5-10% Verlaufsmittel
10-15% Entschäumer
10-15% Dispergiermittelbetragen.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die rheologischen Additive, vorzugsweise
Bentonite und Smectite, aufgeschlossen werden,
indem sie mit einer entsprechenden Menge
Flüssigkeit (pH-Wert <7) und unter Verwendung
von Benetzungsmitteln im
Verhältnis 1 : 10 : 1 bis 5 : 100 : 5,
vorzugsweise 4 : 40 : 3 dispergiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mengenverhältnis von Pigment-Extender-
Partikel und Additivkonzentratgemisch im Bereich
von 1 : 10 bis 1 : 20 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mit dem Additivkonzentratgemisch
aufgezogenen Pigment-Extender-Partikel
und das Dispersionspulver im Verhältnis von
19 : 1 bis 2 : 1 gemischt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Mischungsverhältnis von Pigmentkorn und
Extenderkorn im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 100
eingestellt wird.
7. Instantfarbpulver, hergestellt nach dem
Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Instantfarbpulver aus einem Gemisch aus
Pigmenten, Extendern, oberflächenaktiven
Stoffen, Additivkonzentratgemisch und
Dispersionspulver besteht.
8. Instantfarbpulver nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Pigmente vorzugsweise anorganische Pigmente
wie Titanoxide, Eisenoxide, Ultramarinblau,
Chromoxide sind.
9. Instantfarbpulver nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Pigmente organische Pigmente sind.
10. Instantfarbpulver nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
Extender anorganische Extender wie Calzite,
Kreiden, Talcum, Kaoline, Aluminiumsilikate
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19519382A DE19519382A1 (de) | 1995-05-26 | 1995-05-26 | Verfahren zur Herstellung von Instantfarbpulvern und nach dem Verfahren hergestellte Instantfarbpulver |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19519382A DE19519382A1 (de) | 1995-05-26 | 1995-05-26 | Verfahren zur Herstellung von Instantfarbpulvern und nach dem Verfahren hergestellte Instantfarbpulver |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19519382A1 true DE19519382A1 (de) | 1996-11-28 |
Family
ID=7762955
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19519382A Withdrawn DE19519382A1 (de) | 1995-05-26 | 1995-05-26 | Verfahren zur Herstellung von Instantfarbpulvern und nach dem Verfahren hergestellte Instantfarbpulver |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19519382A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2513483A1 (de) * | 1974-03-28 | 1975-10-02 | Johns Manville | Gemisch aus titandioxydteilchen und extender-pigmentteilchen und verfahren zu seiner herstellung |
DE2748243A1 (de) * | 1976-10-29 | 1978-05-03 | Yhtyneet Paperitehtaat Oy | Verfahren zur herstellung von als papierstreichpigment geeignetem talcum |
DE3301897A1 (de) * | 1982-01-28 | 1983-09-15 | Elkem Metals Co., 15320 Pittsburgh, Pa. | Waessrige kunststoff-dispersionsfarbe mit buntpigment |
DE3907142A1 (de) * | 1988-03-07 | 1989-09-21 | Pluss Stauffer Ag | Pigment-mischung fuer die papierindustrie |
EP0424896A1 (de) * | 1989-10-27 | 1991-05-02 | Degussa Ag | Staubarmes Pigment- bzw. Farbstoff-Feingranulat |
-
1995
- 1995-05-26 DE DE19519382A patent/DE19519382A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (5)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Chemical Abstracts Referat-Nr. 148614y, Vol. 92, 1980, betr. CS-PS 179453 * |
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