DE19519016A1 - Rohrverschraubung - Google Patents
RohrverschraubungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rohrverschraubung, insbesondere
für metallische Rohrleitungen, mit einem eine Aufnahmeöff
nung für ein Rohrende der Rohrleitung aufweisenden An
schlußstutzen, einer mit dem Anschlußstutzen zu verschrau
benden Überwurfmutter sowie einem zwischen dem Anschluß
stutzen einschließlich der Überwurfmutter einerseits und
der Rohraußenwandung der Rohrleitung andererseits angeord
neten, metallischen Schneidring mit mindestens einer radial
nach innen gerichteten, ringförmigen Schneidkante, mit der
der Schneidring form- oder kraftformschlüssig in das Mate
rial der Rohrleitung eingreift und an der Rohraußenwandung
einen radial nach außen gerichteten, umlaufend erhabenen
Schneidaufwurf mit vorgelagertem Vorfreiraum erzeugt, wobei
zur Druckabdichtung mindestens eine zusätzliche Umfangs
dichtung vorgesehen ist.
Eine derartige bekannte Rohrverschraubung für metallische
Rohrleitungen ist in der Druckschrift (DE-OS 40 41 677)
beschrieben. Die Rohrverschraubung besteht in der Regel aus
einem beliebigen Grundkörper, der einen ein Außengewinde
aufweisenden Anschlußstutzen aufweist. Der Anschlußstutzen
besitzt eine Aufnahmeöffnung für ein Rohrende einer insbe
sondere aus Metall bestehenden Rohrleitung, wobei die Auf
nahmeöffnung von einer Bohrung gebildet ist, die über eine
radiale Ringstufe in einen durchmesserreduzierten, sich
weiter in den Grundkörper erstreckenden und mit dem Innen
durchmesser der Rohrleitung vorzugsweise fluchtenden Kanal
übergeht. Dabei bildet die Ringstufe einen Anschlag für das
Rohrende der Rohrleitung.
Auf der Rohrleitung befindet sich eine Überwurfmutter mit
ihrem Innengewinde, die mit dem Anschlußstutzen verschraub
bar ist. Die Aufnahmeöffnung des Anschlußstutzens erweitert
sich in ihrem der Überwurfmutter zugekehrten Endbereich
über eine Innenkonusfläche. Die Überwurfmutter besitzt
einen radial nach innen weisenden Ringbund, der eine Durch
führöffnung für die Rohrleitung umschließt und einen die
Rohrleitung umschließenden, metallischen Schneidring kon
taktiert.
Der Schneidring besteht aus einem in einem Zwischenraum
zwischen dem Rohrende und der Überwurfmutter bzw. deren
Ringbund angeordneten Basisringteil und aus einem sich
ausgehend vom Basisringteil in Richtung des Rohrendes
erstreckenden, in der Ringstärke reduzierten, rohrstück
förmigen Schneidringteil. Ferner besitzt vorzugsweise der
Basisringteil des Schneidrings eine sich zum Rohrende hin
konisch erweiternde Außenkonusfläche.
Der verformende Eingriff des Schneidrings in das Material
der Rohrleitung im Rohrendebereich erfolgt in der Regel in
einer gesonderten Vormontage, kann aber auch beim Ver
schrauben von Anschlußstutzen und Überwurfmutter erfolgen.
Während der Vormontage wird die Überwurfmutter und der
Schneidring der beschriebenen Art in der genannten Reihen
folge über die Rohraußenwandung des Rohrendbereiches ge
schoben, wobei der Schneidring mit dem Basisringteil voran
aufgeschoben wird. Anschließend wird im allgemeinen in
einem mit einem hydraulischen Vormontagewerkzeug durchge
führten Arbeitsschritt ähnlich der Krafteinwirkung der
Überwurfmutter der Schneidring mit mindestens einer, in der
Regel mit zwei nach innen gerichteten Schneidkanten, einer
vorderen Schneidkante und einer hinteren Schneidkante, in
das Material der Rohrleitung eingreifend eingeschert. Dabei
preßt das hydraulische Vormontagewerkzeug den Schneidring
im wesentlichen über eine Außenkonusfläche des Schneidring
teils in die Rohrwandung.
Demzufolge dringt durch das axiale Verschieben des hydrau
lischen Vormontagewerkzeugs in Rohrenderichtung der ver
schobene Schneidring im Bereich seines Schneidringteils
radial nach innen mit den beiden in axialer Richtung von
einander beabstandeten, radial nach innen weisenden, ring
förmigen Schneidkanten unter Kerbwirkung insbesondere form
schlüssig in die Rohrwandung ein.
Durch das axial-radiale Verschieben des Schneidrings wird
an der Rohraußenwandung vor der vorderen Schneidkante ein
radial nach außen gerichteter, erhabener Schneidaufwurf mit
vorgelagertem Vorfreiraum erzeugt.
Nach Abnehmen des hydraulischen Vormontagewerkzeugs von der
Rohrleitung ist eine Kontrolle des Eingriffs des Schneid
rings in das Material der Rohrleitung und der erhabenen
Form des radial nach außen gerichteten Schneidaufwurfes
möglich.
Der Schneidaufwurf ist in der Regel von Rohr zu Rohr zwar
ausgebildet, aber es können auch formmäßige Abweichungen je
nach Rohrmaterial und aufgewendet er Krafteinwirkung des
verwendeten Vormontagewerkzeuges auftreten.
Nach der Vormontage erfolgt nach Aufschieben und Einlage
einer Umfangsdichtung, in der Regel in Form eines Dicht
rings, in einen Ringspalt zwischen der Aufnahmeöffnung und
der Rohraußenwandung die eigentliche Verschraubung des An
schlußstutzens und der Überwurfmutter. Der Ringspalt endet
in dem vor dem erhabenen Schneidaufwurf befindlichen größe
ren umlaufenden Vorfreiraum. Dabei kann der umlaufende Vor
freiraum je nach ausgebildetem Schneidaufwurf querschnitts
mäßig unterschiedlich ausgebildet sein. Die als Dichtring
eingelegte Umfangsdichtung reicht maximal bis zum Vorfrei
raum am Schneidaufwurf.
Der Schneidring der bekannten Rohrverschraubung hat - neben
seiner mechanischen Maltefunktion der Rohrleitung - grund
sätzlich auch die Funktion einer metallischen Abdichtung,
indem der beim Verschrauben entstehende Ringspalt zwischen
seinem Schneidringteil an der Rohrleitung und dem Anschluß
stutzen verengt und schließlich geschlossen wird.
Das Schneidringteil besitzt außenwandig eine Außenkonus
fläche, die der Innenkonusfläche der Aufnahmeöffnung des
Anschlußstutzens entsprechend angepaßt ist.
Für die metallische Druckabdichtung sind einerseits die
beiden Konusflächen von Schneidring und Anschlußstutzen und
deren Anpassung aneinander sowie andererseits auch das An
zugsdrehmoment der Überwurfmutter maßgeblich. In der Praxis
wird oftmals, um eine vermeintlich besonders gute metal
lische Abdichtung zu gewährleisten, die Überwurfmutter mit
eigentlich zu hohem Drehmoment mit dem Anschlußstutzen
verschraubt. Diese sogenannte "Übermontage" führt aber zu
sehr negativen Deformationen.
Es ist eine weitere Rohrverschraubung mit einem Schneid
ring und einer zusätzlichen Umfangsabdichtung (DE-OS 43 19 884)
bekannt, die als Profil-Dichtring ausgebildet und mit
dem Schneidring derart kraft- und/oder formschlüssig ver
bunden ist, daß hierdurch ein einheitlicher, integrierter
Dichtschneidring gebildet ist, mit dem im wesentlichen der
Vorfreiraum abgedichtet werden soll. Hiermit soll eine
Verbesserung der metallischen Abdichtung durch zusätzliche
elastische Dichtwirkung erreicht werden. Damit sind aber im
wesentlichen ähnliche Flächenkontaktverhältnisse bzw. Ver
schraubungsdrehmomente wie bei nur rein metallisch ausge
bildeter Abdichtung zwischen den beiden genannten Konus
flächen vorhanden bzw. aufzuwenden. Außerdem ist die Inte
gration einschließlich der Anpassung des Dichtrings an den
Schneidring zu dem bekannten Profil-Dichtring mit einem
konstruktiven Mehraufwand verbunden, zumal für jede von un
terschiedlichen Verschraubungsgrößen im Prinzip ein geson
derter Dichtschneidring erforderlich ist. Ferner können
keine Norm-Schneidringe verwendet werden, sondern es sind
spezielle Schneidringe erforderlich, die wegen des Dicht
ringes im Bereich der Halterung des Dichtringes geschwächt,
d. h. dünner ausgebildet sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrver
schraubung insbesondere für metallische Rohrleitungen an
zugeben, bei der auf konstruktiv und montagemäßig einfache
Weise die Abdichtung mit hoher Wiederholgenauigkeit und
nahezu unabhängig vom Anzugsdrehmoment wesentlich ver
bessert werden kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der erfindungsge
mäßen Rohrverschraubung im Bereich des Schneidaufwurfs eine
Materialanhäufung als Umfangsdichtung plaziert ist, die den
am Schneidaufwurf befindlichen Vorfreiraum derart ausfüllt,
daß verschraubungsfortschreitend ein Teil der Materialan
häufung in vorhandene Freiräume im Bereich vor und hinter
dem Schneidaufwurf verpreßbar ist und abdichtend verfließt.
Diese umfangsdichtende Materialanhäufung bzw. Materialfülle
kann insbesondere als ein konischer, elastomerer Dicht
ring mit vorzugsweise innerer Ringverdickung ausgebildet
sein. Durch den weichelastischen Dichtring, der vorzugs
weise bis zum Anschlag am Schneidaufwurf aufschiebbar bzw.
aufgeschoben ist, so daß die innere Ringverdickung am
Schneidaufwurf anliegt, ist der umlaufende Vorfreiraum am
Schneidring im wesentlichen ausgefüllt. Der Dichtring ist
vor der Verschraubung anfänglich dicker ausgebildet. Durch
das Einschrauben des Anschlußstutzens in die Überwurfmutter
und gleichzeitiges verschraubungsbedingtes Verpressen der
Ringverdickung im Bereich des Anschlages am Schneidauf
wurf weicht fließend das elastomere Material des Dicht
rings infolge der Komprimierung der Materialfülle in die
vorhandenen Freiräume aus.
Einer der Freiräume im Bereich vor dem erhabenen Schneid
aufwurf ist der vorgegebene Ringspalt zwischen der Innen
wandung der Aufnahmeöffnung des Anschlußstutzens und der
Rohraußenwandung des Rohrendbereiches.
Einer der Freiräume im Bereich hinter dem erhabenen
Schneidaufwurf ist insbesondere ein sich verschraubungs
fortschreitend verengender Ringspalt zwischen der Innen
konusfläche des Anschlußstutzens und der Außenkonusfläche
des Schneidringteils.
Das im Vorfreiraum befindliche und vom Vorfreiraum in die
beiden Ringspalte verpreßte Material erzeugt die vorgese
hene Dichtwirkung. Zugleich wird zwischen die beiden Konus
flächen von Aufnahmeöffnung und Schneidringteil ein elasto
merer Druckabdichtungsschutzmantel erzeugt.
Zur Verbesserung der Füllung des Vorfreiraumes am Schneid
aufwurf kann der elastomere, vorzugsweise weichelastische
Dichtring innenwandig etwa mittig eine umlaufende, insbe
sondere wulstige, ringartige Verdickung aufweisen.
Der Dichtring liegt vorzugsweise innenwandig vor dem Ver
schrauben zum Teil an der Rohraußenwandung des Rohrendbe
reiches und zum Teil auf der Außenkonusfläche des Schneid
ringteils auf, wobei die Verdickung im Bereich des
Schneidaufwurfes liegt.
Ist der aufschiebbare Dichtring als ein im wesentlichen
konischer Ring mit vorzugsweise innenseitig umlaufender
Verdickung ausgebildet, so kann vorteilhafterweise dessen
Außenkonusfläche parallel zur Innenkonusfläche des An
schlußstutzens gerichtet sein.
Der Dichtring ist vorzugsweise ein elastomerer Weichdicht
ring und besteht aus Kunststoff, insbesondere aus Polyamid.
Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit, durch eine sepa
rate, an der Rohraußenwandung umlaufende Materialanhäufung
bzw. im Vorfreiraum vorhandene Materialfülle und durch eine
einwirkende, verschraubungsbedingte Komprimierungskraft im
Bereich des Schneidaufwurfes die metallische Abdichtung
zwischen dem Anschlußstutzen und dem Schneidring wesentlich
zu verbessern, indem sozusagen ein "Druckabdichtungsschutz
mantel" gebildet wird. Somit kann die Materialanhäufung
erfindungsgemäß auch eine geformte bzw. sogar ungeformte,
vor dem Schneidaufwurf auf der Rohraußenwandung umlaufend
plazierte Dichtmasse darstellen.
Bei der Endmontage wird die Überwurfmutter vorzugsweise
soweit angezogen, bis es auch zu einer metallischen Ab
dichtung zwischen dem Schneidring und dem Innenkonus im
Anschlußstutzen kommt. Durch die metallische Abdichtung
wird vorteilhafterweise sehr effektiv verhindert, daß es
nach der Montage zu einem ungewollten weiteren Fließen bzw.
"Wegfließen" des Dichtungsmaterials kommen kann. Somit
wirkt die metallische Dichtung praktisch als "Dichtungs
material-Abdichtung", um das Dichtungsmaterial einzu
schließen und an Ort und Stelle plaziert zu halten, so daß
die Dichtfunktion stets gewährleistet bleibt.
Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung hat den Vorteil,
daß herkömmliche Schneidring-Verschraubungen jederzeit -
z. B. bei auftretenden Undichtigkeiten - mit dem speziellen
Dichtring nachgerüstet werden können, wobei DIN-Teile
weiterverwendet werden können. Insbesondere der Schneidring
entspricht der Norm; er muß wegen der erfindungsgemäßen
Weichdichtung vorteilhafterweise weder verkürzt noch ge
schwächt werden, so daß dauerhaft gute Festigkeitseigen
schaften und ein bleibender Federeffekt erreicht werden.
Die auf dem Markt erhältlichen Verschraubungsgrößen (nach
DIN) können mit nur etwa siebzehn Größen der Weichdichtung
abgedeckt werden. Die einfache Konstruktion der erfindungs
gemäßen Weichdichtung (einfaches Kunststoff-Spritzteil)
führt zu sehr geringen (Mehr-)Kosten.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungen sind in
weiteren Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
mittels mehrerer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Halb-Axialschnitt durch eine erfindungs
gemäße Rohrverschraubung einer Rohrleitung in
einem Vormontagezustand mit einem Eingriff eines
Schneidrings in die Rohraußenwandung und vor dem
Kraftanzug mit einer Überwurfmutter, d. h. vor der
Fertigmontage,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht analog zu Fig. 1 nach
der Fertigmontage nach Kraftanzug mittels der
Überwurfmutter und
Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt des Halb-Axial
schnittes der erfindungsgemäßen Rohrverschraubung
nach Fertigmontage.
In den Fig. 1 bis 3 der Zeichnungen sind gleiche Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 sind drei wesentliche Teile der erfindungsgemäßen
Rohrverschraubung, insbesondere einer metallischen Rohrlei
tung nach der Vormontage dargestellt. Die Rohrverschraubung
besteht aus einem nur angedeuteten, beliebigen Grundkörper
1, der mindestens einen ein Außengewinde 2 aufweisenden
Anschlußstutzen 3 aufweist. Der Anschlußstutzen 3 besitzt
eine Aufnahmeöffnung 6 für ein Rohrende 7 einer insbeson
dere aus Metall bestehenden Rohrleitung 8, wobei die Auf
nahmeöffnung 6 von einer Bohrung gebildet ist, die über
eine radiale Ringstufe 9 in einen durchmesserreduzierten,
sich weiter in den Grundkörper 1 erstreckenden und mit dem
Innendurchmesser der Rohrleitung 8 vorzugsweise fluchtenden
Kanal 10 übergeht. Dabei bildet die Ringstufe 9 einen An
schlag für das Rohrende 7 der Rohrleitung 8. Die Aufnahme
öffnung 6 des Anschlußstutzens 3 erweitert sich in ihrem
der Rohrleitung 8 zugekehrten Endbereich über eine Innen
konusfläche 17.
Auf der Rohrleitung 8 als den zweiten Teil in Fig. 1 befin
det sich eine Überwurfmutter 4 mit ihrem Innengewinde 5,
die mit dem Anschlußstutzen 3 verschraubbar ist. Die Über
wurfmutter 4 besitzt einen radial nach innen weisenden
Ringbund 11, der eine Durchführöffnung 13 für die Rohr
leitung 8 umschließt und einen die Rohrleitung 8 umschlie
ßenden, metallischen Schneidring 12 rückseitig kontaktiert.
Der Schneidring 12 besteht aus einem in einem Zwischenraum
14 zwischen dem Rohrende 7 und der Überwurfmutter 4 bzw.
deren Ringbund 11 angeordneten Basisringteil 15 und aus
einem ausgehend vom Basisringteil 15 in Richtung des Rohr
endes 7 sich erstreckenden, in der Ringstärke reduzierten,
rohrstückförmigen Schneidringteil 16.
Ferner besitzt vorzugsweise auch der Basisringteil 15 des
Schneidrings 12 eine sich endseitig zum Rohrende 7 hin
erweiternde Außenkonusfläche 21, die an einer entsprechend
angepaßten Innenkonusfläche 22 am Ringbund 11 der Überwurf
mutter 4 entspricht.
Der Eingriff des Schneidrings 12 in das Material der Rohr
leitung 8 im Rohrendebereich 23 und die Ausbildung eines
radial nach außen gerichteten, erhabenen Schneidaufwurfes
24 mit vorgelagertem Vorfreiraum 25 an der Rohraußenwandung
18 vor der vorderen Schneidkante 19 erfolgen in einer be
kannten Vormontage.
Nach der Vormontage ist eine Kontrolle des Eingriffs des
Schneidrings 12 in die Rohrleitung 8 und der Form des aus
gebildeten erhabenen Schneidaufwurfes 24 möglich.
Der erhabene Schneidaufwurf 24 ist in der Regel von Rohr zu
Rohr zwar gleichartig ausgebildet, aber es können auch
formmäßige Abweichungen je nach Rohrmaterial und aufgewen
deter Krafteinwirkung während der Vormontage auftreten.
Nach der Vormontage erfolgt die eigentliche Einschraubung
des Anschlußstutzens 3 in die Überwurfmutter 4 als Fertig
montage zur erfindungsgemäßen Rohrverschraubung.
Damit ist vor der unmittelbaren Einschraubung erfindungs
gemäß im Bereich des Schneidaufwurfs 24 umlaufend anliegend
eine elastomere, vorzugsweise weichelastische Materialan
häufung als Umfangsdichtung plaziert, die den Vorfreiraum
25 derart ausfüllt, daß verschraubungsfortschreitend ein
Teil der Materialanhäufung in vorhandene Freiräume im
Bereich vor und hinter dem Schneidaufwurf 24 verpreßbar ist
und in die Freiräume abdichtend verfließt.
Dabei kann der Vorfreiraum 25 je nach ausgebildeten
Schneidaufwurf 24 querschnittsmäßig unterschiedlich sein,
wobei die mögliche Bemessung des Vorfreiraumes 25 bei
dessen Ausfüllung mit der erforderlichen Menge an ab
dichtendem, vorzugsweise weichelastischem Material zu
berücksichtigen ist.
Diese Materialanhäufung kann z. B. eine geformte oder un
geformte, vor dem Schneidaufwurf 24 umlaufend plazierte
Dichtmasse oder, wie in Fig. 1 als den dritten Teil ge
zeigt, ein konischer, elastischer Dichtring 28 mit vor
zugsweise z. B. die Materialanhäufung darstellender, innerer
Ringverdickung 29 aus elastomeren Material sein, wobei der
Dichtring 28 im Vorfreiraum 25 bis zum Anschlag seiner
innenwandigen, umlaufenden Ringverdickung 29 am Schneid
aufwurf 24 in Aufschieberichtung A auf die Rohraußenwandung
18 aufgeschoben ist und der umlaufende Vorfreiraum 25 am
Schneidring 12 somit im wesentlichen übervoll ausgefüllt
sein kann.
Der Dichtring 28 ist vor der Verschraubung anfänglich
dicker ausgebildet. Beispielsweise kann, wie in Fig. 1 ge
zeigt, der Dichtring 28 im wesentlichen vor dem Verschrau
ben als ein konischer Ring ausgebildet sein, dessen Außen
konusfläche 31 vorzugsweise parallel zur Innenkonusfläche
17 des Anschlußstutzens 3 gerichtet ist. Dabei ist quer
schnittsmäßig der Kreisring des konischen Ringes in Auf
schieberichtung A größer als der Kreisring in Abzieh
richtung Z.
In den Fig. 2 und 3 ist gezeigt, wie nach erfolgtem Ein
schrauben des Anschlußstutzens 3 in die Überwurfmutter 4
das elastomere Material des Dichtringes 28 mit seiner Ring
verdickung 29 im Bereich des Anschlages am Schneidaufwurf
24 infolge der verschraubungsfortschreitenden Komprimierung
in die vorhandenen Freiräume, vorzugsweise in Ringspalte 26
und 27, im Bereich vor und hinter dem Schneidaufwurf
24 verquetschend verpreßt bzw. verfließend abgedichtet
sind.
Das im Vorfreiraum 25 befindliche und in die Ringspalte 26
und 27 verpreßte elastomere Material erzeugt die vorgese
hene Dichtwirkung.
Der Ringspalt 26 im Bereich vor dem Schneidaufwurf 24 be
findet sich zwischen der Innenwandung der Aufnahmeöffnung
6 des Anschlußstutzens 3 und der Rohraußenwandung 18 des
Rohrendbereiches 23.
Der Ringspalt 27 im Bereich hinter dem Schneidaufwurf 24
ist zwischen der Innenkonusfläche 17 des Anschlußstutzens
3 und der Außenkonusfläche 30 des Schneidringteils 16
gelegen.
Der aufschiebbare Dichtring 28 liegt im Ausführungsbeispiel
erfindungsgemäß innenwandig vor der Verschraubung zum Teil
an der Rohraußenwandung 18 des Rohrendbereiches 23 und zum
Teil auf der Außenkonusfläche 30 des Schneidringteils 16
auf. Nach der Verschraubung ist der Dichtring verquetscht
und sein angehäuftes Material zum Teil in den Ringspalt 26
und zum Teil in den durch die Verschraubung fortschreitend
verengten Ringspalt 27, insbesondere zwischen die Konus
flächen 17 und 30, in Richtung des Zwischenraumes 14 ver
preßt.
Vorteilhafterweise ist die Materialanhäufung als ein Weich
dichtring 28 ausgebildet und besteht vorzugsweise aus ela
stomeren Kunststoff, insbesondere aus Polyamid.
Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit, durch eine sepa
rate, an der Rohraußenwandung 18 radial umlaufende, konzen
trierte Materialanhäufung 29 in Form eines Dichtringes bzw.
einer um die Rohraußenwandung 18 legbaren Dichtmasse und
durch eine verschraubungsbedingte Komprimierungskraft im
Bereich des Schneidaufwurfes 24 die rein metallisch aus
geführte Druckabdichtung zwischen dem Anschlußstutzen 3 und
dem Schneidringteil 16 im wesentlichen durch eine mit ela
stomerem Material ausgeführte Abdichtung zu unterstützen
oder sogar zu ersetzen.
Claims (12)
1. Rohrverschraubung, insbesondere für metallische Rohr
leitungen, mit einem eine Aufnahmeöffnung (6) für ein
Rohrende (7) der Rohrleitung (8) aufweisenden An
schlußstutzen (3), einer mit dem Anschlußstutzen (3)
zu verschraubenden Überwurfmutter (4) sowie einem
zwischen dem Anschlußstutzen (3) einschließlich der
Überwurfmutter (4) einerseits und der Rohraußenwandung
(18) der Rohrleitung (8) andererseits angeordneten,
metallischen Schneidring (12) mit mindestens einer
radial nach innen gerichteten Schneidkante (19; 20),
mit der der Schneidring (12) form- oder kraftform
schlüssig in das Material der Rohrleitung (8) ein
greift und an der Rohraußenwandung (18) einen radial
nach außen gerichteten, umlaufend erhabenen Schneid
aufwurf (24) mit vorgelagertem Vorfreiraum (25) er
zeugt, wobei zur Druckabdichtung mindestens eine zu
sätzliche Umfangsdichtung (28) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich des Schneidaufwurfs (24) eine Materialan
häufung (28, 29) als Umfangsdichtung plaziert ist, die
den Vorfreiraum (25) derart ausfüllt, daß verschrau
bungsfortschreitend ein Teil der Materialanhäufung
(28, 29) in vorhandene Freiräume (26, 27) im Bereich vor
und hinter dem Schneidaufwurf (24) verpreßbar ist und
abdichtend verfließt.
2. Rohrverschraubung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
umfangsdichtende Materialanhäufung (28, 29) insbeson
dere als auf die Rohraußenwandung (18) aufschiebbarer,
elastomerer, vorzugsweise weichelastischer Dichtring
(28) ausgebildet ist.
3. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialanhäufung (28, 29) eine elastomere, vorzugs
weise geformte, vor dem Schneidaufwurf (24) umlaufend
plazierte Dichtmasse darstellt.
4. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
elastomere, insbesondere weichelastische Dichtring
(28) vorzugsweise innenwandig eine etwa mittig um
laufende Verdickung (29) aufweist.
5. Rohrverschraubung nach einer der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtring (28) mit seiner umlaufenden, innen
wandigen Verdickung (29) am umlaufenden Schneidaufwurf
(24) anliegt.
6. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
aufschiebbare Dichtring (28) vor dem Verschrauben im
wesentlichen als ein konischer Ring ausgebildet ist,
der vorzugsweise innenseitig eine umlaufende Ring
verdickung (29) aufweist und der Rohraußenwandung (18)
sowie den Konusflächen (17; 30) des Anschlußstutzens
(3) und des Schneidringteils (16) gegebenenfalls an
gepaßt ist, wobei querschnittsmäßig der Kreisring des
konischen Rings in Aufschieberichtung (A) größer ist
als der Kreisring in Abziehrichtung (Z).
7. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
aufschiebbare Dichtring (28) innenwandig vor dem Ver
schrauben zum Teil an der Rohraußenwandung (18) des
Rohrendbereiches (23) und zum Teil auf der Außenkonus
fläche (30) des Schneidringteils (16) aufliegt.
8. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Freiräume, insbesondere zwischen der Innenwandung
(6, 17) des Anschlagstutzens (3) sowie der Rohraußen
wandung (18) und der Schneidringaußenwandung (30)
befinden.
9. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß einer
der Freiräume im Bereich vor dem Schneidaufwurf vor
zugsweise ein Ringspalt (26) zwischen der Innenwandung
der Aufnahmeöffnung (6) des Anschlußstutzens (3) und
der Rohraußenwandung (18) des Rohrendbereiches (23)
ist.
10. Rohrverschraubung nach einer der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß einer
der Freiräume im Bereich hinter dem Schneidaufwurf
(24) vorzugsweise ein Ringspalt (27) zwischen der
Innenkonusfläche (17) des Anschlußstutzens (3) und der
Außenkonusfläche (30) des Schneidringteils (16) ist.
11. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
sich hinter dem Schneidaufwurf (24) befindliche Ring
spalt (27) verschraubungsfortschreitend verengt.
12. Rohrverschraubung nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialanhäufung (28, 29) aus elastomerem, insbeson
dere weichelastischem Kunststoff, vorzugsweise aus
Polyamid besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995119016 DE19519016A1 (de) | 1995-05-24 | 1995-05-24 | Rohrverschraubung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995119016 DE19519016A1 (de) | 1995-05-24 | 1995-05-24 | Rohrverschraubung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19519016A1 true DE19519016A1 (de) | 1996-11-28 |
Family
ID=7762739
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995119016 Withdrawn DE19519016A1 (de) | 1995-05-24 | 1995-05-24 | Rohrverschraubung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19519016A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19855795B4 (de) * | 1998-12-03 | 2006-04-13 | Voss Fluid Gmbh + Co. Kg | Schneidringverschraubung für Druckmittel-Rohrleitungen |
US10648598B2 (en) | 2016-02-09 | 2020-05-12 | Swagelok Company | Ferrule for a conduit fitting |
US11703165B2 (en) | 2018-04-27 | 2023-07-18 | Swagelok Company | Ferrule assembly for conduit fitting |
-
1995
- 1995-05-24 DE DE1995119016 patent/DE19519016A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19855795B4 (de) * | 1998-12-03 | 2006-04-13 | Voss Fluid Gmbh + Co. Kg | Schneidringverschraubung für Druckmittel-Rohrleitungen |
US10648598B2 (en) | 2016-02-09 | 2020-05-12 | Swagelok Company | Ferrule for a conduit fitting |
US11519531B2 (en) | 2016-02-09 | 2022-12-06 | Swagelok Company | Ferrule for a conduit fitting |
US11703165B2 (en) | 2018-04-27 | 2023-07-18 | Swagelok Company | Ferrule assembly for conduit fitting |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |