DE19518554A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Bereitstellen eines (mehrlagigen) Gasschleiers - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Bereitstellen eines (mehrlagigen) GasschleiersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereitstellen eines
(mehrlagigen) Gasschleiers, insbesondere eines mehrlagigen Gasschleiers, an und
innerhalb der Öffnung eines ansonsten abgeschlossenen Bereichs, insbesondere eines
Ofens, vorzugsweise eines Induktionsofens. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Bereitstellen eines Gasschleiers unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vor
richtung, wobei den Fluiddüsen, bzw. der Ringdüse im wesentlichen inerte Gase, wie
z. B. Stickstoff, Argon, etc., zugeführt werden und diese zum Bilden des Gasschleiers
dienen.
Die vorliegende Erfindung beinhaltet die Bereitstellung eines Gasschleiers, insbeson
dere eines mehrlagigen Gasschleiers, an und innerhalb der Öffnung eines ansonsten
abgeschlossenen Bereichs, insbesondere eines (Induktions)Ofens.
Induktionsöfen in denen Metalle geschmolzen werden können, dienen zur Herstellung
von Metallverbindungen, wie z. B. Stahl, Nickel-Basislegierungen oder Chrom-Kobalt.
Derartige Öfen enthalten einen sog. Ofenraum, in dem das Schmelzen der in den Ofen
eingebrachten Metalle erfolgt. Nach dem Schmelz- bzw. Verschmelzvorgang wird die
Schmelze in der Regel durch ein Verkippen des Ofens über einen Ausguß aus der
Ofenkammer entfernt.
Um den Schmelz- bzw. Verschmelzvorgang beobachten und Schmelzgut nachsetzen
zu können, wird die Ofenraumöffnung in der Regel nicht verschlossen. Um zu vermei
den, daß das zu schmelzende Material während des Schmelzvorganges mit dem Luft
sauerstoff unerwünschte Bindungen eingeht, ist es zweckmäßig, an und innerhalb der
Öffnung des Ofenraumes eine im wesentlichen inerte Gasatmosphäre einzustellen. Mit
dem Begriff "innerhalb der Öffnung" des Ofenraumes sei hierbei der Teilraum des Ofen
raumes gemeint, der nicht mit zu schmelzendem Material befüllt ist.
Um die erwähnten unerwünschten Verbindungen des zu schmelzenden Materials mit
dem Luftsauerstoff und den daraus resultierenden Nachteilen, wie schlechte Metall
qualität, sinkende Ausbeute und damit verbunden steigende Produktionskosten, zu
vermeiden, wird die Öffnung des Ofenraumes mit einem mehrlagigen Gasschleier
"verschlossen".
Ein derartiges Verfahren ist z. B. aus der EP-AP 0 528 153 bekannt. Hierbei wird mittels
zweier gegenüberliegender Diffusor an und innerhalb der Öffnung eines Ofenraumes
ein zwei- oder mehrlagiger Gasschleier erzeugt. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestal
tung des in der genannten europäischen Patentanmeldung beschriebenen Verfahrens
besteht die untere Gasschleierlage, also diejenige Lage, die der Ofenöffnung am
nächsten ist, zu wenigstens 90% aus Argon, während die äußerste Gasschleierlage
wenigstens 78% Stickstoff enthält.
Aufgrund der im Ofenraum herrschenden Hitze kommt es überhalb des schmelzenden
Materials zu einer starken Konvektionsstrahlung. Dies hat zur Folge, daß der erzeugte
zwei- oder mehrlagige Gasschleier unter Umständen empfindlich gestört wird. Es ist
deshalb notwendig, daß eine Mindestgasmenge mit bestimmter Geschwindigkeit über
der Öffnung und in die Öffnung des Ofens geführt bzw. geleitet wird, um zu verhindern,
daß es zu einem Aufbrechen des möglichst laminar gestalteten Gasschleiers kommt.
Um zu verhindern, daß Luftsauerstoff in den Ofenkammerbereich eindringt, wird in der
o.g. Schrift vorgeschlagen, eine Abdeckung über die beiden gegenüber angeordneten
Diffusor sowie die Öffnung des Ofenraumes anzuordnen.
Gemäß dem Stand der Technik sind derartige Diffusor aus einem nichtmetallischen
Material, wie z. B. Keramik, hergestellt, damit eine Aufheizen der Diffusor durch den
Induktionsofen verhindert wird. Im Falle der zitierten Schrift bestehen die Diffusor aus
einem hohlen rohrähnlichen Gebilde, das eine perforierte Wand, durch die das den
Gasschleier bildende Gas austritt, aufweist.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereit
stellen eines Gasschleiers, insbesondere eines mehrlagigen Gasschleiers anzugeben,
mit dessen Hilfe an und innerhalb der Öffnung eines Ofens ein mehrlagiger Gasschleier
ausgebildet werden kann, wobei die für die Bildung des Gasschleiers benötigten Gas
mengen gegenüber bekannten Verfahren verringert werden. Ferner soll das erfin
dungsgemäße Verfahren eine Sichtbarmachung des Gasschleiers ermöglichen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
- a) im wesentlichen im Bereich der Öffnung Fluiddüsen angeordnet sind, die der Bildung des Gasschleiers dienen,
- b) die Fluiddüsen aus metallischem Material hergestellt sind und
- c) Mittel zum Kühlen der Fluiddüsen vorgesehen sind.
Im Gegensatz zur Lehre des Standes der Technik werden die für die Gasschleierbil
dung benötigten Fluiddüsen im Bereich der Öffnung des Ofenraumes angeordnet. Sie
bestehen aus einem metallischen Material, was zur Folge hat, daß Mittel zum Kühlen
der Fluiddüsen vorgesehen sein müssen. Die Herstellung von Düsen aus metallischem
Material ist aufgrund der einfacheren Bearbeitung billiger als die Herstellung von Düsen
aus keramischem Material.
Aufgrund der Erwärmung der Düsen durch den Induktionsofen ist es notwendig, daß
die Düsen gekühlt werden. Hierzu eignet sich gemäß einer Ausgestaltung der Erfin
dung ein Kühlmittelkreislauf, insbesondere ein Kühlwasserkreislauf.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie weitere Ausgestaltungen davon seien an
hand der Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt einen Ofen 1, vorzugsweise einen Induktionsofen, der einen Ofenraum
2 aufweist. Im Bereich der Öffnung 3 des Ofenraumes 2 sind die Fluiddüsen in Form
einer sog. Ringdüse 5 angeordnet. Der Ofen 1 weist einen Ausguß 4 auf, über den ein
Abgießen der im Ofenraum 2 entstehenden Schmelze erfolgen kann. Die Ringdüse 5
ist vorteilhaft an derjenigen Stelle, an der sich der Ausguß 4 befindet, unterbrochen. Es
ist jedoch denkbar, daß eine derartige Unterbrechung der Ringdüse 5 am Ausguß 4
nicht vorgesehen ist.
Die den Gasschleier bildenden Gase treten aus der Ringdüse 5 in Richtung des Öff
nungsmittelpunktes sowie in Richtung des Ofenraumes 2 aus; schematisch dargestellt
durch die Pfeile 6. Um einen zwei- oder mehrlagigen Gasschleier bilden zu können
sind jeweils zwei oder mehrere Düsen (versetzt) übereinander anzuordnen, wobei aus
denjenigen Düsen, die sich im wesentlichen auf gleicher Höhe befinden, ein identi
sches Gas bzw. Gasgemisch ausströmt.
Über die beiden Zuführleitungen 7 und 8 werden die Gase bzw. Gasgemische, die die
einzelnen Gasschleierlagen bilden, der Ringdüse 5 zugeführt. Für den Fall, daß der zu
bildende Gasschleier nicht nur zwei- sondern drei- und mehrlagig ausgebildet sein soll,
ist es selbstverständlich, daß neben den beiden dargestellten Gaszuführleitungen 7
und 8 weitere Gaszuführleitungen vorgesehen sein können.
Über die Leitung 9 wird der Ringdüse 5 ein Kühlmittel, das der Kühlung der einzelnen
Düsen dient, zugeführt. Nach erfolgter Kühlung der Düsen wird das Kühlmittel über die
Leitung 10 aus der Ringdüse 5 abgeführt. Als Kühlmittel kann, gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung, Wasser verwendet werden. Es ist wiederum selbstver
ständlich, daß die Kühlung der Düsen nicht nur oder nicht ausschließlich durch ein zir
kulierendes Kühlmittel, wie z. B. Wasser, erfolgen muß.
Während also Düsen bzw. Düsenanordnungen aus keramischem Material bei einem
kontinuierlichen Beschickungsbetrieb des Induktionsofens und dem damit verbundenen
Austausch zwischen zu schmelzendem Material und Schmelze starken mechanischen
und thermischen Belastungen ausgesetzt sind, was zu einem vergleichsweise hohen
Verschleiß führt, ist im Gegensatz dazu bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf
grund ihres metallischen Materials sowie der Kühlung der Fluiddüsen ein weitaus ge
ringerer Verschleiß zu erwarten.
Bei dem in der Figur dargestellten Ofen 1 kann es sich auch um einen indirekt brenner
befeuerten Einschmelzofen für Magnesiumlegierungen mit Zusätzen SF₆ oder SO₂
zum Argon handeln. In diesem Fall kann das Gasgemisch der untersten Gasschleier
lage diese Zusätze, nämlich SF₆ oder SO₂, enthalten, so daß auf zusätzliche Vorrich
tungen zum Zuführen dieser Gase verzichtet werden kann.
Wie bereits erwähnt, liegt der Erfindung eine weitere Aufgabe zugrunde, nämlich die
Sichtbarmachung der Strömung des zu bildenden Gasschleiers.
Dazu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß zusätzlich ein unter den im Bereich
der Öffnung 3 der Ofens 1 herrschenden Bedingungen brennbares Gas zugeführt wird.
Als brennbares Gas eignet sich insbesondere Propan, Butan und/oder Erdgas.
Da dieses zusätzlich zugegebene brennbare Gas mit deutlich sichtbarer Flamme
brennt, läßt sich der Strömungsverlauf des Gasschleiers optisch erkennen. Dadurch
sind Turbulenzen und/oder "Löcher", durch die Luftatmosphäre in die Ofenöffnung ein
dringen kann, visuell detektierbar. Es ist nun möglich, die Gaszuführung so zu steuern,
daß eine optimale Gasschleierbildung erfolgt. Dadurch wird zum einen der Gasever
brauch gesenkt und zum anderen ein Optimum hinsichtlich der Einstellung der ge
wünschten Gasatmosphäre im Ofenraum bzw. an der Ofenaustrittsöffnung erreicht.
Wie bereits erwähnt, eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfin
dungsgemäße Verfahren insbesondere zur Verwendung in einem Ofen, insbesondere
in einem Induktionsofen. Jedoch schließt die Erfindung die Verwendung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens bei weiteren
Anwendungszwecken nicht aus.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Bereitstellen eines Gasschleiers, insbesondere eines mehrlagigen
Gasschleiers, an und innerhalb der Öffnung eines ansonsten abgeschlossenen Be
reichs, insbesondere eines Ofens, vorzugsweise eines Induktionsofens, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) im wesentlichen im Bereich der Öffnung Fluiddüsen angeordnet sind, die der Bildung des Gasschleiers dienen,
- b) die Fluiddüsen aus metallischem Material hergestellt sind,
- c) Mittel zum Kühlen der Fluiddüsen vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluiddüsen als
sog. Ringdüse, die im wesentlichen einen Vollkreis bildet, ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum
Kühlen der Fluiddüsen bzw. der Ringdüse als Kühlmittelkreislauf, insbesondere als
Kühlwasserkreislauf ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fluiddüsen bzw. die Ringdüse aus Kupfer besteht.
5. Verfahren zum Bereitstellen eines Gasschleiers unter Verwendung einer Vorrich
tung nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei den Fluiddüsen bzw. der Ring
düse im wesentlichen inerte Gase, wie z. B. Stickstoff, Argon, etc., zugeführt wer
den und mit ihnen der Gasschleier gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß zu
sätzlich ein unter den im Bereich der Öffnung herrschenden Bedingungen brenn
bares Gas zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als brennbares Gas
Propan, Butan und/oder Erdgas zugeführt werden.
7. Ofen, insbesondere Induktionsofen, zum Schmelzen von schmelzbarem Material,
insbesondere von Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19518554A DE19518554A1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Vorrichtung und Verfahren zum Bereitstellen eines (mehrlagigen) Gasschleiers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19518554A DE19518554A1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Vorrichtung und Verfahren zum Bereitstellen eines (mehrlagigen) Gasschleiers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19518554A1 true DE19518554A1 (de) | 1996-11-21 |
Family
ID=7762428
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19518554A Withdrawn DE19518554A1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Vorrichtung und Verfahren zum Bereitstellen eines (mehrlagigen) Gasschleiers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19518554A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008038087A1 (en) * | 2006-09-27 | 2008-04-03 | L'air Liquide-Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Procedes Georges Claude | Production of an inert blanket in a furnace |
IT201900013272A1 (it) * | 2019-07-30 | 2021-01-30 | Ikoi S P A | Struttura di protezione per crogiolo del tipo ribaltante o tilting per l’uso nei processi di distillazione, in particolare distillazione sottovuoto. |
-
1995
- 1995-05-19 DE DE19518554A patent/DE19518554A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JP2010505084A (ja) * | 2006-09-27 | 2010-02-18 | レール・リキード−ソシエテ・アノニム・プール・レテュード・エ・レクスプロワタシオン・デ・プロセデ・ジョルジュ・クロード | 炉内での不活性ブランケットの製造 |
CN101517343B (zh) * | 2006-09-27 | 2012-07-04 | 乔治洛德方法研究和开发液化空气有限公司 | 惰性覆盖层在熔炉内的产生 |
US8403187B2 (en) | 2006-09-27 | 2013-03-26 | Air Liquide Industrial U.S. Lp | Production of an inert blanket in a furnace |
IT201900013272A1 (it) * | 2019-07-30 | 2021-01-30 | Ikoi S P A | Struttura di protezione per crogiolo del tipo ribaltante o tilting per l’uso nei processi di distillazione, in particolare distillazione sottovuoto. |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE GAS AG, 82049 HOELLRIEGELSKREUTH, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |