DE19518409C1 - Verfahren zur akustischen Fehlererkennung - Google Patents
Verfahren zur akustischen FehlererkennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur akustischen
Fehlererkennung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der Zeitschrift Feingerätetechnik, Berlin 36 (1987) 4;
S. 153 bis 155 ist ein Verfahren zur akustischen Prüfung
von wenigstens ein bewegtes Teil aufweisenden Aggregaten
bzw. Geräten bekannt, bei dem durch die Auswertung von
Körper- und Luftschallen des Aggregates bzw. Gerätes deren
Geräuschverhalten mit physikalischen und psychoakustischen
Merkmalen analysiert wird. Die aus den physikalischen
Meßgrößen berechneten psychoakustischen Merkmale
entsprechen dabei weitgehend dem menschlichen
Gehörempfinden. Aus dem Prospekt - D.H. Gärtner von 1992
betreffend Rechner-System - ist ein Meßgerät zur Geräusch-
Analyse bekannt, welches mittels Körperschall-/Luftschall-
Messungen sowie einer selbstlernenden Auswertung arbeitet,
die den Meßdaten anzupassende Kriterien aufzeigt. Bei
diesem Stand der Technik ergibt sich keine konsistente
Bewertung der Kombination aus physikalischen Meßgrößen und
psychoakustischen Merkmalen und keine ausreichend sicher
reproduzierbare Fehlererkennung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur akustischen Feh
lererkennung mit den in Anspruch 1 genannten Ver
fahrensschritten zeichnet sich dadurch aus, daß
verschiedene Fehler des Geräts mit großer Treffsi
cherheit erkannt werden können.
Besonders dadurch, daß bei der akustischen Feh
lererkennung sowohl physikalische als auch psy
choakustische Merkmale des von dem zu prüfenden Ge
rät ausgehenden Geräuschs erfaßt werden, kann eine
besonders treffsichere Aussage über Fehler des Ge
räts gemacht werden.
Bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens,
das dafür eingesetzt wird, Fehler bei Geräten zu
erfassen, die als Generator ausgebildet sind und
mindestens ein rotierendes Teil aufweisen. Es kön
nen mittels des Verfahrens Lagerschäden des Geräts
beziehungsweise Generators erfaßt werden, aber auch
sogenannte Streiffehler, die dadurch gegeben sind,
daß im Betrieb des Geräts rotierende Teile mit
feststehenden in Berührung treten. Schließlich sind
auch noch magnetische Geräusche des Generators er
faßbar.
Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des
Verfahrens, bei dem als Meßgrößen ein Körperschall
signal, zwei Luftschallsignale und eine physikali
sche Größe erfaßt werden, aus der auf die Drehzahl
des rotierenden Teils des Geräts geschlossen werden
kann. Mit den genannten Meßgrößen beziehungsweise
Meßsignalen lassen sich besonders genaue Aussagen
über Fehler des Geräts machen.
Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des
Verfahrens, bei dem die Fehlererkennung ohne Bela
stung des zu prüfenden Geräts durchgeführt wird, um
beispielsweise Lagerschäden oder Streiffehler zu
erkennen. Es hat sich herausgestellt, daß bei der
Auswertung des Geräuschs, das von dem in Betrieb
gesetzten Gerät ausgeht, gerade diese Fehler beson
ders treffsicher festgestellt werden können, wenn
das Gerät ohne Last läuft.
Weiterhin wird eine Ausführungsform des Verfahrens
bevorzugt, bei dem das zu untersuchende Gerät unter
Last läuft. In diesem Betriebszustand lassen sich
magnetische Geräusche besonders gut erfassen.
Des weiteren wird eine Ausführungsform des Verfah
rens bevorzugt, bei dem während der Geräuscherfas
sung die Drehzahl des Geräts variiert wird. Da die
verschiedenen Fehlerarten bei unterschiedlichen
Drehzahlen Resonanzen und besonders charakteristi
sche Geräusche entwickeln, können so die Verschie
denen Fehlerarten besonders treffsicher erfaßt wer
den.
Weitere Ausführungsformen des Verfahrens ergeben
sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden
anhand der Figur näher erläutert, wobei davon aus
gegangen wird, daß das zu untersuchende Gerät ein
Generator ist. Dabei ist ausdrücklich festzuhalten,
daß das Verfahren zur akustischen Fehlererkennung
grundsätzlich für alle Aggregate und Geräte ein
setzbar ist, die im Betrieb bewegte Teile aufwei
sen, beispielsweise also für Einspritzpumpen, Star
ter oder dergleichen.
Die Figur zeigt rein schematisch einen Meßaufbau 1
zur Durchführung des Verfahrens zur akustischen
Fehlererfassung bei einem Generator 3. Dieser ist
auf einer geeigneten Unterlage 5 mechanisch fi
xiert. Der Generator 3 wird über einen Riemenan
trieb 7 von einem Motor 9 angetrieben, wobei sowohl
der Motor 9 als auch der Generator 3 jeweils mit
einer auf einer Welle befestigten Riemenscheibe
versehen sind.
Der von dem Generator 3 erzeugte Luftschall wird
durch zwei Aufnehmer erfaßt, wobei ein erster Luft
schall-Aufnehmer 11 radial zur Drehachse der Welle
13 des Generators angeordnet ist und ein zweiter
Luftschall-Aufnehmer 15 in einem axial zur Welle 13
gemessenen Abstand plaziert ist.
Die beiden Aufnehmer 11 und 15 sind über geeignete
Leitungen 17 und 19 mit einer Auswertungsschaltung
21 verbunden, die die physikalischen Meßgrößen der
Aufnehmer 11 und 15 auswertet.
An dem Generator ist ein als dritter Aufnehmer 23
bezeichneter Körperschall-Aufnehmer 23 vorgesehen,
der die radial zur Drehachse der Welle 13 abge
strahlten Körperschallsignale erfaßt und vorzugs
weise an der Befestigungseinrichtung beziehungs
weise Unterlage 5 befestigt ist. Der dritte Aufneh
mer 23 ist über eine Leitung 25 mit der Auswer
tungsschaltung 21 verbunden, die die physikalischen
Meßgrößen des auch als Körperschallsignal-Aufnehmer
bezeichneten dritten Aufnehmers 23 auswertet.
An dem Generator 3 ist außerdem noch ein Tempera
tursensor 27 angebracht, dessen Meßgrößen über eine
Leitung 29 an die Auswertungsschaltung 21 weiterge
leitet werden.
Schließlich ist noch ein Drehzahlsensor 31 vorgese
hen, der die Drehzahl des Generators 3 unmittelbar
oder - wie hier - mittelbar erfaßt, nämlich die Dreh
zahl der Welle 33 des Motors 9 festhält. Die Aus
gangssignale des Drehzahlsensors 31 werden über
eine Leitung 35 an die Auswertungsschaltung 21 wei
tergeleitet.
Zur Bestimmung psychoakustischer Merkmale ist eine
Signalverarbeitungsschaltung 37 vorgesehen, der
über geeignete Leitungen 39 und 41 die physikali
schen Meßgrößen des ersten Aufnehmers 11 und des
zweiten Aufnehmers 15 zugeleitet werden. Die Si
gnalverarbeitungsschaltung 37 ist über eine Leitung
43 mit der Auswertungsschaltung 21 verbunden.
In der Signalverarbeitungsschaltung können bei
spielsweise aus den Luftschallsignalen die 5er Per
centilwerte der spezifischen Lautheit vorzugsweise
in bestimmten Barks, überdies die Gesamtrauheit,
ein Moment des Histogramms des Zeitsignals, die Bo
genlänge und/oder der 5er Percentilwert der Ampli
tude des Zeitsignals berechnet werden. Überdies
kann die Schwankungsstärke des Luftschallsignals
bestimmt werden. Weiterhin kann ein bestimmtes Mo
ment, insbesondere das dritte Moment des Histo
gramms des Zeitsignals berechnet werden. Schließ
lich ist es möglich, aus den Spektren des axial ge
messenen Luftschallsignals den Effektivwert in ei
nem bestimmten Frequenzbereich zu bestimmen.
Die Signalverarbeitungsschaltung 37 ist auch über
eine Leitung 45 mit dem dritten Aufnehmer 23 ver
bunden, der der Körperschallsignalaufnahme dient.
Mit Hilfe der Signalverarbeitungsschaltung 37 kön
nen aus den Spektren des radial gemessenen Körper
schallsignals die Effektivwerte in bestimmten Fre
quenzbereichen berechnet werden.
Der Meßaufbau 1 zeichnet sich noch durch eine Kom
paratorschaltung 47 aus, in der zur Ermittlung ei
nes Fehlerfalls physikalische Meßwerte und Merkmale
sowie psychoakustische Merkmale mit vorgegebenen
Werten verglichen werden. Dazu ist die Komparator
schaltung 47 über Leitungen 49, 51, 53 mit dem er
sten Aufnehmer 11, mit der das Ausgangssignal der
Signalverarbeitungsschaltung 37 führenden Leitung
43 und mit dem zweiten Aufnehmer 15 verbunden. Die
Ausgangssignale der Komparatorschaltung 47 werden
der Auswertungsschaltung 41 über eine Leitung 55
zugeführt. Über eine Fehleranzeige 57, die über
eine Leitung 59 mit der Auswerteschaltung 21 ver
bunden ist, kann bei einem fehlerhaften Generator 3
die Art des ermittelten Fehlers angezeigt und doku
mentiert werden.
Die Funktionsweise des Meßaufbaus 1 ergibt sich aus
der folgenden Erläuterung des Verfahrens zur aku
stischen Fehlererfassung.
Bei der Durchführung des Verfahrens zur akustischen
Fehlererfassung bei einem Generator 3 werden vor
zugsweise vier Meßsignale erfaßt: Ein Körper
schallsignal wird von dem dritten Aufnehmer erfaßt,
der radial zur Drehachse des rotierenden Teils des
zu prüfenden Generators angeordnet ist. Außerdem
werden zwei Luftschallsignale durch geeignete Auf
nehmer - hier durch die Aufnehmer 11 und 15 - erfaßt,
von denen einer ebenfalls radial zu dem zu prüfen
den Gerät angeordnet ist und einer axial, das heißt
vor oder hinter dem Gerät. Besonders bewährt hat
sich die Anordnung eines Mikrofons 50 cm oberhalb
des Generators und eines weiteren Mikrofons, das
etwa 15 cm axial auf der gegenüberliegenden Seite
des Antriebs des Generators angeordnet ist.
Zusätzlich wird als vierte Meßgröße die Drehzahl
des Generators erfaßt, was zum einen unmittelbar
durch einen Drehzahlsensor - beispielsweise durch
den Drehzahlsensor 31 - möglich ist, aber auch durch
die Erfassung einer physikalischen Größe, aus der
die Drehzahl des Generators berechnet wird.
Im folgenden soll davon ausgegangen werden, daß La
gerschäden, Streiffehler und magnetische Geräusche
erfaßt werden sollen. Unter Lagerschäden werden
hier Schäden verstanden, die an den tragenden La
gern des Rotors vom Generator gegeben sind.
Streiffehler ergeben sich beispielsweise, wenn der
Rotor im Betrieb des Generators feststehende Teile,
insbesondere den Stator, zumindest zeitweise be
rührt.
Schließlich werden unter magnetischen Geräuschen
tonale Geräusche, beispielsweise Pfeiftöne, ver
standen, die beispielsweise auf Fehler am Stator
des Generators schließen lassen.
Es hat sich herausgestellt, daß die unterschiedli
chen Fehlerarten am besten unter verschiedenen Be
triebszuständen erkannt werden können. Ohne Bela
stung des Generators können Lagerschäden oder
Streiffehler besonders gut erkannt werden, während
magnetische Geräusche besser bei Belastung des Ge
nerators während der akustischen Fehlererkennung
feststellbar sind.
Der belastungsfreie Betrieb des Generators erfolgt
vorzugsweise bei niedrigen Drehzahlen, die im Be
reich von unter 1000 U/min, beispielsweise bei
100 U/min liegen können, aber auch bei Drehzahlen
im Bereich von 3800 bis 4200 U/min.
Um die optimale Drehzahl zur Erfassung magnetischer
Geräusche zu ermitteln, wird ein Vorversuch unter
Belastung durchgeführt. Dabei wird der Luftschall
druckpegel in einer für die spätere Bewertung rele
vanten Richtung im akustisch problematischen Dreh
zahlbereich für mehrere Generatoren derselben Bau
art ermittelt und der Mittelwert der Drehzahlen be
stimmt, bei denen der jeweils maximale Schalldruck
pegel gemessen wurde. Es hat sich gezeigt, daß ma
gnetische Geräusche bei Generatoren derselben Bau
art in einem Drehzahlbereich von ± 200 Upm um die
im Vorversuch ermittelte Drehzahl auftreten. Der
Betrieb des Generators unter Belastung erfolgt zur
Fehlererfassung in einem Drehzahlbereich ca. ± 200
U/min um die im Vorversuch bestimmte Drehzahl, bei
der der maximale Schalldruckpegel auftrat.
Sämtliche hier aufgeführten Drehzahlen sind abhän
gig von dem der akustischen Fehlererfassung unter
worfenen Gerät, aber auch abhängig von der Wahl der
Prüfanordnung beziehungsweise dem eingesetzten
Prüfstand.
Es hat sich herausgestellt, daß die Treffsicherheit
bei der Fehlererkennung dadurch erhöht werden kann,
daß während der Aufnahme der Meßsignale die Dreh
zahl geändert wird, mit der der Generator angetrie
ben wird. Vorzugsweise ändert sich die Drehzahl mo
noton steigend oder fallend mit 80 U/min pro Se
kunde. Es vergehen daher circa 5 Sekunden, um einen
Drehzahlbereich von 400 U/min zu durchfahren.
Um definierte Meßgegebenheiten einzuhalten, wird
vorgegeben, daß der Generator von einem oder mehre
ren über eine Riemenscheibe laufenden Riemen ange
trieben wird, wobei beispielsweise eine Spannung
von 200 N pro Strang vorgegeben ist. Die Riemen
spannung sollte den realen Gegebenheiten am späte
ren Einbauort in etwa entsprechen und muß minde
stens so groß sein, daß sie geeignet ist, das er
forderliche Antriebsdrehmoment zu übertragen.
Die Schwingungen des zu prüfenden Geräts bezie
hungsweise des Generators werden auch davon beein
flußt, mit welcher Kraft der Generator an der Un
terlage beziehungsweise dem Prüfstand befestigt
ist. Bei den hier gegebenen Versuchsbedingungen
wurde daher für die Befestigungsschrauben ein An
zugsmoment von 24 Nm vorgegeben.
Um definierte Meßbedingungen zu erhalten, wurde je
weils eine Messung bei konstanter Betriebstempera
tur vorgenommen. Dies kann mit Hilfe des Tempera
tursensors 27 sichergestellt werden.
Besonders vorteilhaft ist, daß das Prüfverfahren
innerhalb sehr kurzer Zeit, beispielsweise inner
halb von 8 Sekunden pro zu prüfendes Gerät durchge
führt werden kann, wobei für 0,3 Sekunden eine
niedrige Drehzahl eingehalten wird, die wie oben
festgelegt wurde, und dann entsprechend der oben
genannten Drehzahländerungsrate die Drehzahl 5 Se
kunden lang, im oben genannten Bereich reduziert
wird. Für die Einstellung der gewünschten Drehzahl
sind - je nach Prüfstand - cirka 2,7 Sekunden erfor
derlich.
Außer den oben bereits angesprochenen physikali
schen Meßgrößen beziehungsweise Merkinalen werden
beispielsweise mittels der Signalverarbeitungs
schaltung 37 psychoakustische Merkmale im oben an
gegebenen Drehzahlbereich für die Erfassung magne
tischer Geräusche berechnet.
Lagerschäden werden mit besonderer Treffsicherheit
ermittelt, wenn aus dem radialen Luftschallsignal
die 5er Percentilwerte der spezifischen Lautheit N′
in den Barks 17, 18, 19 und 20 berechnet werden und
außerdem das dritte Moment des Histogramms des
Zeitsignals bestimmt wird. Als weitere Merkmale
werden aus den Spektren des radialen Körperschall
signals die Effektivwerte in den Frequenzbereichen
3,0 bis 3,5 kHz sowie 5,2 bis 6,7 kHz und 8 bis 9
kHz berechnet. Aus den Spektren des axialen Luft
schallsignals wird schließlich der Effektivwert im
Frequenzbereich 1,0 bis 2,0 kHz berechnet.
Die höchste Trefferquote ergibt sich, wenn alle
psychoakustischen Merkmale mit den vorhanden physi
kalischen Merkmalen kombiniert werden. Es hat sich
jedoch herausgestellt, daß auch auf einzelne Merk
male zurückgegriffen, sowie eine Auswahl der psy
choakustischen Merkmale getroffen werden kann.
In Abhängigkeit von den zu prüfenden Geräten und
dem verwendeten Prüfstand wird anhand von Versuchen
festgelegt, welche Merkmale eine optimale Fehlerer
kennung ermöglichen.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß außer den ge
nannten Merkmalen die spezifische Rauhigkeit in be
stimmten Barks beispielsweise in Bark 17, 18 und 19
herangezogen werden kann, aber auch die Gesamtrau
higkeit.
Um Streiffehler zu erkennen, werden mit den physi
kalischen Merkmalen insbesonders die folgenden psy
choakustischen Merkmale kombiniert und ausgewertet:
Aus dem radialen Luftschallsignal, also aus dem in einem radialen Abstand zur Drehachse des Generators erfaßten Luftschallsignal, wird die Gesamtrauhig keit berechnet, außerdem das zweite und dritte Mo ment des Histogramms des Zeitsignals. Überdies wird der 5er Percentilwert der Amplitude des Zeitsignals des radialen Luftschallsignals berechnet.
Aus dem radialen Luftschallsignal, also aus dem in einem radialen Abstand zur Drehachse des Generators erfaßten Luftschallsignal, wird die Gesamtrauhig keit berechnet, außerdem das zweite und dritte Mo ment des Histogramms des Zeitsignals. Überdies wird der 5er Percentilwert der Amplitude des Zeitsignals des radialen Luftschallsignals berechnet.
Zusätzlich wird aus den Spektren des radialen Kör
perschallsignals der Effektivwert im Frequenzbe
reich von 1,0 bis 2,0 kHz und aus den Spektren des
axialen Luftschallsignals der Effektivwert im Fre
quenzbereich von 8,0 bis 9,0 kHz berechnet.
Als zusätzliches Merkmal kann auch die spezifische
Schwankungsstärke des Luftschallsignals herangezo
gen werden. Es hat sich auch gezeigt, daß als wei
teres Merkmal die spezifische Rauhigkeit beispiels
weise in Bark 1, Bark 4 und/oder Bark 5 herangezo
gen werden kann oder auch die Gesamtrauhigkeit.
Die folgenden psychoakustischen Merkmale werden ge
meinsam mit physikalischen Merkmalen zur Bestimmung
magnetischer Geräusche herangezogen:
Aus dem radial gemessenen Luftschallsignal werden der 5er Percentilwert der Gesamtlautheit berechnet, außerdem die 5er Percentilwerte der spezifischen Lautheit in 2 Bark um die Frequenz die der Hauptan regungsfrequenz entspricht, zum Beispiel bei einer typischen Bauform des Generators bei der 36sten Ordnung der Drehzahl. Außerdem werden das 4. Moment und der 5er Percentilwert des Histogramms des Zeit signals bestimmt.
Aus dem radial gemessenen Luftschallsignal werden der 5er Percentilwert der Gesamtlautheit berechnet, außerdem die 5er Percentilwerte der spezifischen Lautheit in 2 Bark um die Frequenz die der Hauptan regungsfrequenz entspricht, zum Beispiel bei einer typischen Bauform des Generators bei der 36sten Ordnung der Drehzahl. Außerdem werden das 4. Moment und der 5er Percentilwert des Histogramms des Zeit signals bestimmt.
Denkbar ist es auch, Maximalwerte der spezifischen
Lautheit in bestimmten Barks heranzuziehen, das Ma
ximum der Gesamtlautheit und/oder den maximalen
Schalldruck der Frequenz, die der Hauptanregungs
frequenz entspricht, zum Beispiel bei einer typi
schen Bauform des Generators bei der 36sten Ordnung
der Drehzahl.
Für Streifer- und magnetische Fehler gilt das für
Lagerschäden Gesagte entsprechend: Zur akustischen
Fehlerbestimmung ist nicht die Verwendung sämtli
cher Merkmale zwingend erforderlich, sondern eine
Auswahl der besten aus einer großen Anzahl von
Merkmalen.
Für die Fehlererkennung ist allgemein festzuhalten,
daß alle genannten Merkmalswerte mit vorgegebenen
Werten verglichen werden, die durch einen Klassifi
kator oder manuell beziehungsweise durch Vorversu
che ermittelt wurden. Bei Überschreitung eines vor
gegebenen Schwellwertes ist von einem akustischen
Fehler auszugehen. Die Vergleichswerte müssen, da
sie abhängig von dem zu prüfenden Gerät und von dem
verwendeten Prüfstand sind, in Vorversuchen ermit
telt und festgelegt werden.
Nach allem zeigt sich, daß die Kombination von psy
choakustischen und konventionellen physikalischen
Merkmalen die Möglichkeit gibt, die verschiedenen
Fehler, von denen hier die wichtigsten genannt wur
den, mit hoher Sicherheit innerhalb sehr kurzer
Prüfzeit zu erkennen. Bei der akustischen Fehlerer
kennung wird eine spezielle Auswahl und Vorgabe der
zu erfassenden Meßsignale gegeben, wobei auch die
Anordnung der Meßsignalaufnehmer beziehungsweise
Mikrofone vorbestimmt wird. Wesentlich ist auch,
daß anhand der Vorversuche Einflüsse der Drehzahl,
der Last, aber auch beispielsweise der Riemenspan
nung oder der Betriebstemperatur des zu prüfenden
Geräts bestimmt werden. Schließlich werden für die
Optimierung der Fehlererkennung bestimmte psy
choakustische Merkmale für die genannten Fehler
festgelegt.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens ist es, daß
Fehler bei den verschiedensten Aggregaten und Gerä
ten mit hoher Treffsicherheit feststellbar sind,
also beispielsweise bei Generatoren der unter
schiedlichsten Bauart. Die Polzahl der Generatoren
kann beliebig sein. Es können also die unterschied
lichen Fehler bei Generatoren mit 24, 30 oder 42
Polen ermittelt werden.
Claims (26)
1. Verfahren zur akustischen Fehlererkennung bei
wenigstens ein rotierendes Teil aufweisenden Aggrega
ten und Geräten, gekennzeichnet durch die Auswer
tung von Körper- und Luftschallen, die vom Aggregat und Gerät
ausgehen, mit kombinierten physikalischen und aus
physikalischen Meßgrößen berechneten psychoaku
stischen Merkmalen, wobei
- a) zur Erfassung von Lagerschäden aus dem radial gemessenen Luftschallsignal die 5er Percentilwerte der spezifischen Lautheit in bestimmten Barks, vor zugsweise in den Barks 17, 18, 19 und 20, ein Mo ment, insbesondere das dritte Moment des Histo gramms des Zeitsignals, aus den Spektren des radial gemessenen Körperschallsignals die Effektivwerte in bestimmten Frequenzbereichen, vorzugsweise in den Frequenzbereichen 3,0 bis 3,5 kHz sowie 5,2 bis 6,7 kHz und/oder 8,0 bis 9,0 kHz und/oder aus den Spek tren des axial gemessenen Luftschallsignals der Ef fektivwert in einem bestimmten Frequenzbereich, vorzugsweise im Frequenzbereich von 1,0 bis 2,0 kHz berechnet wird und
- b) für Streiffehler aus dem radial gemessenen Luft schallsignal die Gesamtrauheit, ein bestimmtes, vorzugsweise das zweite und dritte Moment des Hi stogramms des Zeitsignals, die Bogenlänge des Zeit signals, der 5er Percentilwert der Amplitude des Zeitsignals des radial gemessenen Luftschallsi gnals, aus den Spektren des radial gemessenen Kör perschallsignals der Effektivwert in bestimmten Frequenzbereichen, vorzugsweise im Frequenzbereich 1,0 bis 2,0 kHz und/oder aus den Spektren des axial gemessenen Luftschallsignals der Effektivwert in einem bestimmten Frequenzbereich, vorzugsweise im Bereich von 8,0 bis 9,0 kHz berechnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erfassung des magnetischen Geräuschs aus dem
radial gemessenen Luftschallsignal der 5er Percen
tilwert der Gesamtlautheit, die 5er Percentilwerte
der spezifischen Lautheit, der maximale Schall
druckpegel, vorzugsweise in zwei Barks und die
Hauptfrequenz, insbesondere um die Frequenz der
36sten Ordnung der Drehzahl, ein bestimmtes, vor
zugsweise das 4te Moment und/oder der 5er Percen
tilwert des Histogramms des Zeitsignals berechnet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fehlererkennung bei einem Ge
nerator durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßgrößen Kör
perschallsignale, Luftschallsignale und/oder Si
gnale verwendet werden, die der Drehzahl des zu
prüfenden Geräts zugeordnet sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Körperschall
signal in einem radial zur Drehachse des Geräts
vorgegebenen Abstand gemessen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Körperschall
mittels eines Körperschallsignalaufnehmers erfaßt
wird, der an der Befestigungseinrichtung für das
Gerät angeordnet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Luftschallsi
gnale herangezogen werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß ein in einem ra
dial zur Drehachse des zu prüfenden Geräts angeord
neter Luftschallaufnehmer zur Erfassung des Luft
schallsignals verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß ein axial zur
Drehachse des zu prüfenden Geräts angeordneter
Luftschallaufnehmer zur Erfassung des Luftschallsi
gnals verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorzugsweise
mittels eines Drehzahlsensors gemessenes Drehzahl
signal verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Drehzahlsensor am Antrieb des zu
prüfenden Geräts angeordnet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung ohne Belastung des zu prüfenden Geräts durch
geführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung bei einer bestimmten, vorzugsweise niedrigen
Drehzahl durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung bei 100 U/min bis 3.500 U/min, insbesondere
bei ca. 1000 U/min durchgeführt wird, um Lager
und/oder Streiffehler zu erfassen.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung unter Belastung des zu prüfenden Geräts er
folgt.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung in einem bestimmten Drehzahlbereich durchge
führt wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren bei
einer Drehzahl von vorzugsweise ± 200 U/min um die
Drehzahl des bei Vorversuchen bestimmten maximalen
Schalldruckpegels durchgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die unter Bela
stung des zu prüfenden Geräts durchgeführte Feh
lererkennung insbesondere zur Erfassung magneti
scher Geräusche durchgeführt wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erkennung von
Streiffehlern die Schwankungsstärke des Luftschall
signals bestimmt wird.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung bei sich ändernder Drehzahl durchgeführt wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlände
rung etwa 80 U/min/Sekunde beträgt.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung bei einer bestimmten Temperatur des zu prüfen
den Geräts durchgeführt wird.
23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Fehlererken
nung bei einem kalten Gerät durchgeführt wird.
24. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Fehlerer
kennung unterschiedlicher Fehler eine unterschied
liche Bewertung der physikalischen Meßgrößen und
der psychoakustischen Merkmale erfolgt.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die physikalischen
Meßwerte und Merkmale sowie die psychoakustischen
Merkmale zur Ermittlung eines Fehlerfalls mit vor
gegebenen Werten verglichen werden.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vergleichswerte durch einen Klas
sifikator oder anhand von Vorversuchen ermittelt
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19518409A DE19518409C1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Verfahren zur akustischen Fehlererkennung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19518409A DE19518409C1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Verfahren zur akustischen Fehlererkennung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19518409C1 true DE19518409C1 (de) | 1996-10-02 |
Family
ID=7762348
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19518409A Expired - Fee Related DE19518409C1 (de) | 1995-05-19 | 1995-05-19 | Verfahren zur akustischen Fehlererkennung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19518409C1 (de) |
Cited By (4)
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