DE19517198C1 - Verfahren zur Führung der Hubstellung eines Stellgliedes - Google Patents
Verfahren zur Führung der Hubstellung eines StellgliedesInfo
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Description
Bei den üblichen Stelleinrichtungen, bei denen die Füh
rung der Hubstellung eines Stellgliedes unter deren
Rückmeldung erfolgt, sind für einen hinreichenden funk
tionalen Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung
meist aufwendige Einstell- und Abgleicharbeiten erfor
derlich. Dies gilt insbesondere, wenn ein nichtpropor
tionaler Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung
gewünscht ist.
Wenn die Stelleinrichtung in analoger Technik ausgeführt
ist, sind Nullpunkt-, Bereichs-, Verstärkungsabgleiche
u. a. manuell durchzuführen, was mit Einstellungsungenauig
keiten und mit gegenseitig voneinander abhängigen Ein
stellungen einhergeht. Die Herstellung eines gewünschten
nichtproportionalen Zusammenhangs von Führungsgröße und
Hubstellung ist hierbei recht aufwendig und meist nur
mit Zusatzeinrichtungen zu realisieren.
Wenn die Stelleinrichtung in digitaler Technik ausge
führt ist, ist die Wirkungsweise in der Einrichtung
durch einen vorgegebenen Programmablauf und durch Einga
be von Zahlenwerten festgelegt. Eine Änderung der Wir
kungsweise der Einrichtung ist meist nur durch eine Pro
grammänderung oder nur durch eine vorher im Programmab
lauf hinterlegte Variationsmöglichkeit zu bewerkstelligen.
Aus der DE 43 23 439 A1 ist es bekannt, einen nicht
linearen Prozeß durch eine Anordnung zu modellieren, die
ein neuronales Netz aufweist, dessen Funktion durch
Trainieren von Meßdaten bestimmt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der gattungsmäßigen Art zu schaffen, das die Einstell- und
Abgleicharbeiten der Einrichtung minimiert und wei
testgehend automatisiert, wobei ein gewünschter funktio
naler Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung oh
ne die Installation von Zusatzeinrichtungen bzw. Pro
grammänderungen bewirkt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzei
chen des Hauptanspruches aufgeführten Merkmale gelöst.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren wird
so vorgegangen, daß bei der erstmaligen Inbetriebnahme
der Stelleinrichtung in einem ersten Schritt für einen
monotonen, insbesondere proportionalen Zusammenhang von
Führungsgröße und Hubstellung die minimalen und die ma
ximalen Grenzwerte des gewünschten Führungsgrößenwirkbe
reiches und des gewünschten Hubstellungswirkbereiches
eingestellt, abgespeichert und danach dem Eingang eines
vorwärtsgerichteten, mehrschichtigen künstlichen neurona
len Netzes (künftig Netz genannt) zugeführt werden und
dort in einer einmalig ablaufenden Netzlernphase als
Trainingsmuster für vorgebbare Hubstellungen des Stell
gliedes dienen, und daß für den Normalbetrieb der Ein
richtung in einem zweiten Schritt das Führungsgrößensig
nal und das Hubstellungssignal als Eingangsgröße für das
dann in dieser Betriebsphase der Einrichtung reproduktiv
arbeitende Netz veranlassen, das dem gelernten funk
tionalen Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung
entsprechende Stellsignal über eine nachfolgende Kompa
ratorschaltstufe an das angeschlossene Stellglied aus zu
geben.
Das Netz hat einen vorwärtsgerichteten Wirkungsablauf
und ist dreischichtig aufgebaut. Es besitzt für den Fall
eines einfachen proportionalen Zusammenhanges von Füh
rungsgröße und Hubstellung zwei Eingänge und zwei Aus
gänge.
In der Netzlernphase werden nach einem festgelegten Ab
laufvorgang die Kombinationen der Grenzwerte von Füh
rungsgrößenwirkbereich und Hubstellungswirkbereich als
Eingangsmusterpaare und drei definierte Netzausgangs
sollwerte als Ausgangsmusterpaare dem Netz zyklisch vor
gestellt.
Das Netz wird nun so trainiert, daß bei Gleichheit von
Führungsgrößensignal und Hubstellungssignal an beiden
Netzausgängen das halbe Netzausgangssignal entsteht, und
daß bei maximalem Führungsgrößensignal und bei minimalem
Hubstellungssignal am ersten Netzausgang ein maximales
Netzausgangssignal und am zweiten Netzausgang ein mini
males Netzausgangssignal erzeugt werden, und daß umge
kehrt bei minimalem Führungsgrößensignal und bei maxima
lem Hubstellungssignal am ersten Netzausgang ein minima
les Netzausgangssignal und am zweiten Netzausgang ein
maximales Netzausgangssignal entstehen.
Das Netz lernt den Zusammenhang von Führungsgröße und
Hubstellung in kleinen Schritten. Dies geschieht derart,
daß wiederholt eine Rechenvorschrift, die schrittweise
jedes Gewicht im Netz in Richtung des optimalen Wertes
korrigiert, angewendet wird. Bei jedem Schritt wird das
sich entwickelnde Netz überprüft und diejenigen Gewichte
der Neuronen, die einen Fehler gemacht haben, um den Be
trag, der den Fehler kompensiert, korrigiert. Es werden
soviel Schritte ausgeführt, bis keine falschen Gewichte
mehr vorliegen, oder bis der Gesamtfehler des Netzes ei
nem zuvor definierten Wert entspricht.
Im Normalbetrieb der Vorrichtung, d. h., wenn die Hub
stellung des Stellgliedes durch die Führungsgröße vorge
geben werden soll, arbeitet das Netz reproduktiv. Dazu
werden an die Eingänge des Netzes das aktuelle Führungs
größensignal und das aktuelle Hubstellungssignal gelegt,
aus denen dann das Netz mit den aus der Netzlernphase
gelernten und in einem nichtflüchtigen Speicher hinter
legten Gewichten die Ausgangssignalwerte des Netzes nach
einer vorgegebenen Rechenvorschrift zyklisch berechnet.
Nach jedem Berechnungszyklus des Netzes werden die bei
den Ausgangssignalwerte des Netzes je einem Komparator
zugeführt und dort mit einem Schwellwert verglichen, der um die
Hälfte eines vorgegebenen Totzonenbereiches der Aus
gangssignalwerte höher ist als das halbe Netzausgangs
signal.
Sobald bei einem Komparator der Schwellwert überschrit
ten wird, erfolgt dessen Aktivierung, wodurch eine nach
folgende und signalverstärkende Schaltstufe den an sie
angeschlossenen Stellmotor des Stellgerätes in Aktion
versetzt und somit eine richtungsbestimmende Stellhubän
derung des Stellgliedes bewirkt. Der Stellhub wird über
einen am Stellgerät angebrachten elektrischen Stellweg
aufnehmer direkt erfaßt und der Einrichtung elektrisch
zugeführt, womit der Regelkreis geschlossen ist.
Die Einrichtung erfordert weder den manuellen Abgleich be
züglich Übertragungsfunktion, Meßbereichsanpassung und
Regelparameter noch benötigt sie vorformulierte und in
der Einrichtung hinterlegte Programmabläufe oder Zahlen
werteeingaben für die Zusammenhänge von Führungsgrößen
und Hubstellungen des Stellgliedes.
Ein Ausführungsbeispiel einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren arbeitenden, in digitaler Technik ausgeführten
Stelleinrichtung wird nachstehend anhand der Zeichnung
beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Prinzipblockschaltbild einer
Einrichtung mit einem ange
schlossenen Stellgerät;
Fig. 2 die Frontplatte der Einrichtung mit
den Bedienelementen;
Fig. 3 einen exemplarischen Sollzusammen
hang von Führungsgröße und Hubstel
lung des Stellgliedes;
Fig. 4 einen beispielhaften Sollzusammen
hang zwischen der Hubstellung des
Stellgliedes und eines nach außen
zu übertragenden Hubstellungssig
nals,
Fig. 5 ein Teilblockschaltbild der Einrich
tung zum Erfassen des Führungsgrö
ßenwirkbereiches und des Hubstel
lungswirkbereiches;
Fig. 6 ein Teilblockschaltbild der Einrich
tung für das Trainieren des Netzes;
und
Fig. 7 ein Teilblockschaltbild der Einrich
tung zur Führung der Hubstellung des
Stellgliedes.
Fig. 1 zeigt das Prinzipblockschaltbild einer Einrich
tung im Normalbetrieb. Die Führungsgröße W wird über den
Differenzverstärker 1, den Analog-Digital-Wandler 2 und
dem Umschalter 9 dem Eingang A des Netzes 3 und der
Steuereinrichtung 4 sowie der Speichervorrichtung 5 zu
geführt. Ebenso wird das Hubstellungssignal X, das im
Stellwegaufnehmer 6 ermittelt wird, über den Differenz
verstärker 7 und den Analog-Digital-Wandler 8 dem Ein
gang B des Netzes zugeführt.
Die Ausgänge C und D des Netzes sind über den Umschalter
9 mit den Eingängen der Komparatoren 10 und 11 verbun
den. Der Ausgang C des Netzes ist weiter über den Um
schalter 9 mit dem Eingang des Digital-Analog-Wandlers
12 verbunden. An die Ausgänge der Komparatoren 10 und 11
sind jeweils die schaltungsverstärkenden Stufen 13 und
14 angeschlossen, und an deren Ausgängen Y der Stellmo
tor 15 des Stellgerätes 16 liegt. Über den am Digital-
Analog-Wandler 12 ausgangsseitig angeschlossenen Signal
verstärker 17 erfolgt die Ausgabe des fernwirkenden Hub
stellungssignal Xstell in einem vorgegebenen Signalbe
reich.
Im Normalbetrieb der Einrichtung, nach Einschalten der
Betriebsart "Automatikbetrieb", arbeitet das Netz 3
reproduktiv. Die Steuereinrichtung 4 veranlaßt zu Beginn
einer jeden Netzzyklusphase das Laden der Gewichte aus
der Speichervorrichtung 5 in das Netz, wobei in alter
nierender Folge einmal die Gewichte für die Berechnung
der Stellsignale Y und einmal die Gewichte für die Be
rechnung des nach außen zu übertragenden Hubstellungs
signals Xstell geladen werden, liest danach das Füh
rungsgrößensignal W und das Hubstellungssignal X ein und
startet anschließend den Reproduktionsablauf des Netzes.
Am Ende einer jeden Netzzyklusphase, d. h. nach erfolg
tem Reproduktionsablauf des Netzes 3, veranlaßt die
Steuereinrichtung 4 die Weiterleitung der berechneten
Ausgangssignalwerte über den Umschalter 9 an die Kompa
ratoren 10 und 11 bzw. an den Digital-Analog-Wandler 12,
schaltet danach den Umschalter 9 um und startet an
schließend einen neuen Netzzyklusablauf. Die Eingangs
werte der Komparatoren 10 und 11 sowie der Eingangswert
des Digital-Analog-Wandlers 12 werden bis zum Eintreffen
eines nächsten Signalwertes gespeichert.
In Fig. 2 ist die Frontplatte der Vorrichtung mit
Bedienelementen dargestellt. Mit dem manuell bedienbaren
Stellumschalter 18 wird die gewünschte Betriebsart der
Vorrichtung eingestellt. Die Betriebsarten "Handbe
trieb", "Automatikbetrieb", "Lernbetrieb" und "Lesebe
trieb" sind vorgesehen.
In der Schalterstellung "Hand" läßt sich durch Drücken
der Taste 19 oder der Taste 20 der angeschlosse
ne Stellmotor 15 des Stellgerätes 16 in Aktion versetzen
und eine richtungsbestimmende Stellhubänderung des
Stellgliedes bewirken, wobei der Stellhub nach dem Los
lassen der Taste 19 bzw. der Taste 20 in seiner augen
blicklich eingenommenen Stellung verharrt.
Mit der Schalterstellung "Automatik" wird der Normalbe
trieb der Vorrichtung eingeschaltet. Hierbei erfolgt im
mer dann eine Aktivierung der Leuchtanzeige 21, wenn das
Führungsgrößensignal und das Hubstellungssignal sich
nicht in der definierten Totzone befinden, d. h., wenn
der vorgegebene Zusammenhang von Führungsgröße und Hub
stellung noch nicht erreicht ist.
In der Schalterstellung "Lernen" erfolgt in Verbindung
mit einer kurzzeitigen Betätigung der Taste 22 der Start
des Trainierens des Netzes 3. Solange das Netz trainiert
wird, blinkt die Leuchtanzeige 21. Das Ende des Training
des Netzes wird mit einem Dauerlicht der Leuchtanzeige
21 signalisiert.
Das Umschalten des Stellumschalters 18 auf die Schalter
stellung "Lesen" erlaubt das Einlesen der minimalen und
der maximalen Grenzwerte des gewünschten Führungsgrößen
wirkbereiches und des gewünschten Hubstellungswirkberei
ches sowie auch das Einlesen von gewünschten Zwischen
werten, wenn der Zusammenhang von Führungsgröße und Hub
stellung innerhalb der definierten Grenzwerte der Berei
che nichtproportional sein soll.
Mit dem Drücken der Tasten 19 bzw. 20 wird richtungs
bestimmend die gewünschte Hubstellung des Stellgliedes
angefahren und anschließend die hierzu gewünschte Füh
rungsgröße durch einen an die Vorrichtung angeschlosse
nen Signalgeber eingestellt. Danach wird die Taste 22
kurzzeitig betätigt. Mit der kurzzeitigen Betätigung der
Taste 22 werden der Signalwert der Führungsgröße W und
der Signalwert des Hubstellungssignals X eingelesen und
in der Speichervorrichtung 5 nichtflüchtig hinterlegt.
Zur Bestätigung der Signalwertübernahmen leuchtet die
Leuchtanzeige 21 kurzzeitig auf. In der gleichen Art und
Weise werden die nächsten gewünschten Einstellungen rea
lisiert. Durch einen erneuten Prozedurdurchlauf lassen
sich die eingelesenen und nichtflüchtig hinter legten
Signalwerte ändern bzw. überschreiben.
Fig. 4 zeigt den Zusammenhang vom erfaßten Hubstel
lungssignal X und vom auszugebenden Hubstellungssignal
Xstell. Der Zusammenhang von Hubstellungssignal X und
Hubstellungssignal Xstell wird - wie in Fig. 4 durch den
Streckenzug LM angegeben - bei dem Trainieren des Netzes
durch zwei im Netz vorgestellte Musterpaare so herge
stellt, daß bei minimalem Grenzwert des Hubstellungssig
nals X ein vorgegebenes kleines und bei maximalem Grenz
wert des Hubstellungssignals X ein vorgegebenes großes
Hubstellungssignal Xstell erzeugt wird.
Fig. 5 zeigt das Teilblockschaltbild der Einrichtung
zum Einstellen und Erfassen von Führungsgröße und Hub
stellung des Stellgliedes, wenn der Stellumschalter 18
auf die Schalterstellung "Lesen" eingestellt wird. Die
Einstellung dieser Schalterstellung ist nur bei der
erstmaligen Inbetriebnahme der Einrichtung oder bei
einer Änderung des Zusammenhangs von Führungsgröße und
Hubstellung von Nöten.
Mit dem Drücken der Tasten 19 bzw. 20 wird richtungsbe
stimmend als erstes der Punkt E in Fig. 3 als gewünschte
minimale Hubstellung des Stellgliedes angefahren. Die
Tastersignale werden hierbei direkt zu den schaltsignal
verstärkenden Stufen 13 bzw. 14 geleitet und von diesen
als Stellsignale Y dem Stellmotor 15 des Stellgerätes 16
zugeführt. Anschließend wird hierzu das gewünschte mini
male Führungsgrößensignal mit einem an die Einrichtung
anzuschließenden Signalgeber eingestellt.
Die an den Eingängen der Differenzverstärker 1 und 7 an
liegenden Signalwerte von Führungsgröße W und Hubstel
lung X werden über die Analog-Digital-Wandler 2 bzw. 8
den Schalterpaaren 23, 24 und 25 zugeleitet. Mit dem
erstmaligen Drücken der Taste 22 veranlaßt der Steuer
block 4a, der einen Teil der Steuereinrichtung 4 bildet, ein
kurzzeitiges Schließen des Schalterpaares 23, so daß die
gewandelten Signalwerte in den Speicherblock 5a, der
Teil der Speichervorrichtung 5 ist, gelangen und dort
anschließend nichtflüchtig abgelegt werden.
Danach erfolgt das Fahren der Hubstellung des Stellglie
des in den gewünschten Punkt F in Fig. 3 und das Anle
gen der hierzu gewünschten Führungsgröße. Anschließend
wird wiederum die Taste 22 kurzzeitig betätigt, wodurch
jetzt der Steuerblock 4a das kurzzeitige Schließen des
Schalterpaares 24 veranlaßt und somit die jetzt an den
Eingängen der Differenzverstärker 1 und 7 anliegenden
Signalwerte in den Speicherblock 5b nichtflüchtig hin
terlegt werden, wobei noch zusätzlich die Hinterlegung des Füh
rungsgrößensignals W in dem in Fig. 7 gezeigten Spei
cherblock 5j erfolgt. Abschließend erfolgt das Fahren
der Hubstellung des Stellgliedes in den gewünschten
Punkt G in Fig. 3 und das Anlegen der hierzu gewünsch
ten Führungsgröße. Ein erneutes kurzzeitiges Drücken der
Taste 22 veranlaßt jetzt über das Schalterpaar 25 das
nichtflüchtige Hinterlegen der jetzt an den Eingängen
der Differenzverstärker 1 und 7 anliegenden Signalwerte
in den Speicherblock 5c. Die Speicherblöcke 5b, 5c und
5j sind ebenfalls Teile der Speichervorrichtung 5.
Damit ist das Einstellen und Erfassen des gewünschten
Zusammenhanges von Führungsgröße W und Hubstellung X des
Stellgliedes beendet und es kann nun mit dem Trainieren
des Netzes 3 begonnen werden.
Fig. 6 zeigt das Teilblockschaltbild der Einrichtung
zum Trainieren des Netzes 3, wenn der Umstellschalter 18
auf die Schalterstellung "Lernen" eingestellt wird.
In der Netzlernphase, d. h. bei dem Trainieren des Net
zes, werden für das Trainieren des Zusammenhanges von
Führungsgröße W und Hubstellungssignal X des Stellglie
des nach einem im Steuerblock 4b, der ein Teil der Steu
ereinrichtung 4 ist, festgelegten Ablaufvorgang Kombina
tionen von den in den Speicherblöcken 5a, 5b und 5c
nichtflüchtig hinterlegten Führungsgrößen- und Hubstel
lungswerten als Eingangsmusterpaare und Kombinationen
von definierten Netzausgangssollwerten als Ausgangsmu
sterpaare dem Netz zyklisch vorgestellt. Für das Trai
nieren des Zusammenhanges von Hubstellungssignal X und
dem nach außen zu übertragenden Hubstellungssignal
Xstell werden ebenfalls Eingangs- und Ausgangsmusterpaa
re dem Netz vorgestellt.
Je vier Eingangs- und Ausgangsmusterpaare werden für das
Trainieren des Zusammenhanges von Führungsgröße W und
Hubstellungssignal X pro Streckenzug EF und FG in Fig.
3 eingesetzt, und je zwei Eingangs- und Ausgangsmuster
paare für das Trainieren des Zusammenhanges von Hubstel
lungssignal X und dem nach extern zu übertragenden Hub
stellungssignal Xstell, entsprechend Strecke LM in
Fig. 4.
Das Netz wird für den Zusammenhang von Führungsgröße W
und Hubstellungssignal X nun so trainiert, daß bei
Gleichheit von Führungsgrößensignal und Hubstellungssig
nal an beiden Netzausgängen C und D das halbe Netzaus
gangssignal entsteht, und daß bei maximalem Führungs
größensignal W und minimalem Hubstellungssignal X am
Netzausgang C ein maximales und am Netzausgang D ein mi
nimales Netzausgangssignal erzeugt werden, und daß umge
kehrt bei minimalem Führungsgrößensignal W und maxi
malem Hubstellungssignal X am Netzausgang C ein minima
les und am Netzausgang D ein maximales Netzausgangssig
nal erzeugt werden. Diese Vorgehensweise des Trainierens
des Netzes wird bei jedem Streckenzug EF bzw. FG in
Fig. 3 realisiert.
Der Zusammenhang von Hubstellungssignal X und dem nach
außen zu übertragenden Hubstellungssignal Xstell wird
so trainiert, daß bei minimalem Hubstellungssignal X ein
vorgegebenes kleines und bei maximalem Hubstellungssig
nal X ein vorgegebenes großes Netzausgangssignal am
Netzausgang C entsteht.
Die für jeden Streckenzug EF und FG in Fig. 3 bzw. LM
in Fig. 4 durch eine Rechenvorschrift, die nach dem
Prinzip der Fehlerrückführungs-Methode arbeitet, ermit
telten Gewichte des Netzes werden nichtflüchtig hinter
legt, wobei im Speicherblock 5d die Werte der Gewichte
vom trainierten Streckenzug EF, im Speicherblock 5e die
jenigen vom Streckenzug FG und im Speicherblock 5f die
jenigen vom Streckenzug LM abgelegt werden. Die Spei
cherblöcke 5d, 5e und 5f sind wiederum Teile der Spei
chervorrichtung 5.
Mit der kurzzeitigen Betätigung der Taste 22 beginnt das
Trainieren des Netzes 3. Hierzu veranlaßt der Steuer
block 4b als erstes das Zuführen des ersten Eingangsmu
sterpaares vom Speicherblock 5a über den Schalter 26 an
den Eingang und das Zuführen des dazugehörigen Sollaus
gangsmusterpaares vom Speicherblock 5g über den Schalter
27 an den Ausgang des Netzes. Danach leitet der Steuer
block eine Netzberechnung ein, beginnend mit zufällig
verteilten Gewichtswerten, und berechnet die ersten Aus
gangswerte des Netzes.
Wenn für das geladene Musterpaar ein Unterschied zwi
schen Soll- und Istausgangswert festgestellt wird,
erfolgt anhand einer Rechenvorschrift eine Korrektur
der fehlerbehafteten Gewichtswerte der Neuronen um ei
nen kleinen Betrag in eine fehlerminimierende Richtung.
Danach veranlaßt der Steuerblock 4b die Zuführung des
zweiten Eingangs- und Ausgangsmusterpaares an das Netz
und startet eine erneute Netzberechnung mit anschließen
der Korrektur der Gewichtswerte der Neuronen.
In alternierender Reihenfolge werden nun alle Eingangs-
und Ausgangsmusterpaare dem Netz solange zugeführt und
vorgestellt, bis der Gesamtfehler des Netzes einem defi
nierten Wert entspricht bzw. diesen Wert unterschreitet.
Sobald der Gesamtfehler des Netzes erreicht bzw. unter
schritten wird, erfolgt das Einstellen des Netztrainings
für die vorgestellten Eingangs- und Ausgangsmusterpaare.
Anschließend werden alle ermittelten Gewichtswerte der
Neuronen über den Schalter 28 in den Speicherblock 5d
übertragen und dort nichtflüchtig hinterlegt.
In der gleichen Art und Weise werden automatisch nach
folgend die Streckenzüge FG in Fig. 3 und LM in Fig. 4
trainiert und hierfür die jeweiligen Gewichtswerte der
Neuronen festgestellt, wobei für das Trainieren des
Streckenzuges FG in Fig. 3 die Eingangs- und Ausgangs
musterpaare von den Speicherblöcken 5b bzw. 5h und für
das Trainieren des Streckenzuges LM in Fig. 4 die
Eingangs- und Ausgangsmusterpaare von den Speicher
blöcken 5c bzw. 5i dem Netz zugeführt werden. Die Ge
wichtswerte für die beiden trainierten Streckenzüge wer
den ebenfalls nichtflüchtig in den Speicherblöcken 5e
bzw. 5f hinterlegt. Die durch den Steuerblock 4b ange
steuerten Schalter 29, 30, 31, 32, 33 und 34 stellen
hierfür die entsprechenden Verbindungen her.
Fig. 7 zeigt das Teilblockschaltbild der Einrichtung im
Normalbetrieb d. h. im Reproduktionsbetrieb des Netzes,
wenn der Umstellschalter 18 auf die Schalterstellung
"Automatik" eingestellt wird.
Der Steuerblock 4c, der ein Teil der Steuereinrichtung 4
ist, veranlaßt nach dem Einschalten dieser Betriebsart
als erstes das Einlesen des Führungsgrößensignals W und
anschließend das Laden der Gewichtswerte für die Stell
signalberechnung in das Netz 3. Der Steuerblock 4d, der
ebenfalls ein Teil der Steuereinrichtung ist, schaltet
hierbei in Abhängigkeit vom Führungsgrößensignal W ent
weder die Übertragung der Gewichtswerte vom Speicher
block 5d oder diejenigen vom Speicherblock 5e ein.
Befindet sich das aktuelle Führungsgrößensignal im
Bereich des Streckenzuges EF in Fig. 3, so werden die
Gewichtswerte vom Speicherblock 5d über die Schalter 35
und 36 in das Netz 3 übertragen. Befindet sich jedoch
das aktuelle Führungsgrößensignal im Bereich FG in Fig.
3, so werden die Gewichtswerte vom Speicherblock 5e über
die Schalter 37 und 36 in das Netz übertragen.
Die Auswahl für die entsprechende Gewichtswerteübertra
gung durch den Speicherblock 4d erfolgt durch Vergleich
vom aktuell anliegenden Führungsgrößensignal W und dem
im Speicherblock 5j nichtflüchtig hinter legten Führungs
größenwert F in Fig. 3, der in der Betriebsphase
"Lesen" der Einrichtung festgestellt wurde.
Nach dem Laden der Gewichtswerte in das Netz 3 wird als
nächstes von der Steuereinrichtung 4c das Einlesen des
Führungsgrößensignals W und das Einlesen des Hubstel
lungssignal X veranlaßt und danach der Reproduktionsab
lauf des Netzes gestartet. Am Ende des Reproduktionsab
laufes des Netzes veranlaßt der Steuerblock 4c über den
Umschalter 9 die Ausgabe der berechneten Netzausgangs
signale zum Vergleich an die Komparatoren 10 bzw. 11 und
von dort aus über die signalverstärkenden Schaltstufen
13 bzw. 14 zum Stellausgang Y der Einrichtung, schaltet
dann anschließend den Umschalter 9 auf Stellung II um,
öffnet danach den Schalter 36, schließt den Schalter 38
und lädt dann die Gewichtswerte vom Streckenzug LM in
Fig. 4 vom Speicherblock 5f in das Netz 3.
Im Anschluß daran veranlaßt der Steuerblock 4c das Ein
lesen des Hubstellungssignals X, startet wieder den
Reproduktionsablauf des Netzes 3 und gibt am Ende des
Reproduktionsablaufes das berechnete Netzausgangssignal
über den Umschalter 9, den Digital-Analog-Wandler 12 und
den Signalverstärker 17 das nach außen zu übertragende
Hubstellungssignal Xstell aus.
Danach leitet der Steuerblock 4c automatisch wieder eine
erneute Berechnung und Ausgabe von Stellsignal Y und
Hubstellsignal Xstell ein. Dieser Vorgang wird solange
ständig wiederholt, wie der Umstellschalter 18 die
Schalterstellung "Automatik" einnimmt.
Die Eingangswerte der Komparatoren 10 und 11 sowie der
Eingangswert des Digital-Analog-Wandlers 12 werden bis
zum Eintreffen eines nächsten Netzausgangssignals ge
speichert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Führung der Hubstellung eines Stell
gliedes, bei dem die tatsächliche Hubstellung rückge
meldet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der erst maligen Inbetriebnahme der Einrichtung in einem ersten Schritt für einen direkten proportionalen Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung die minimalen und die maximalen Grenzwerte des Führungsgrößenwirkbereiches und des Hubstellungswirkbereiches einem künstlichen neuronalen Netz zugeführt werden und dort in einer ein maligen Lernphase als Trainingsmuster für vorgebbare Hubstellungen des Stellgliedes dienen, und
daß für den Normalbetrieb der Einrichtung in einem zweiten Schritt das Führungsgrößensignal und das Hubstellungssignal als Eingangsgröße für das dann in dieser Betriebsphase der Einrichtung reproduktiv arbeitende künstliche neuronale Netz veranlassen, das dem gelernten funktionalen Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung entspre chende Stellsignal an das Stellglied auszugeben.
dadurch gekennzeichnet, daß
bei der erst maligen Inbetriebnahme der Einrichtung in einem ersten Schritt für einen direkten proportionalen Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung die minimalen und die maximalen Grenzwerte des Führungsgrößenwirkbereiches und des Hubstellungswirkbereiches einem künstlichen neuronalen Netz zugeführt werden und dort in einer ein maligen Lernphase als Trainingsmuster für vorgebbare Hubstellungen des Stellgliedes dienen, und
daß für den Normalbetrieb der Einrichtung in einem zweiten Schritt das Führungsgrößensignal und das Hubstellungssignal als Eingangsgröße für das dann in dieser Betriebsphase der Einrichtung reproduktiv arbeitende künstliche neuronale Netz veranlassen, das dem gelernten funktionalen Zusammenhang von Führungsgröße und Hubstellung entspre chende Stellsignal an das Stellglied auszugeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für einen gewünschten nichtproportionalen Zusammen
hang von Führungsgröße und Hubstellung auswählbare
Zusammenhangswerte innerhalb des definierten Führungs
größen- und Hubstellungswirkbereiches mittels Führungs
größensignal und Hubstellungssignal angefahren werden
können und diese dann als weitere Trainingsmuster für die
Lernphase des künstlichen neuronalen Netzes dienen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere funktionale Zusammenhänge von
Führungsgröße und Hubstellung in die Einrichtung in
einem nichtflüchtigen Speicher hinterlegt und bei
Bedarf individuell aufgerufen und durch das künstliche
neuronale Netz reproduziert werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der funktionale Zusammen
hang von Führungsgröße und Hubstellung über ein Bussy
stem in eine örtlich entfernte Vorrichtung übermittelt
oder daß ein gewünschter funktionaler Zusammenhang von
Führungsgröße und Hubstellung von dort aus in die Ein
richtung über das Bussystem übertragen, trainiert und
reproduziert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995117198 DE19517198C1 (de) | 1995-05-11 | 1995-05-11 | Verfahren zur Führung der Hubstellung eines Stellgliedes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995117198 DE19517198C1 (de) | 1995-05-11 | 1995-05-11 | Verfahren zur Führung der Hubstellung eines Stellgliedes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19517198C1 true DE19517198C1 (de) | 1996-10-10 |
Family
ID=7761596
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995117198 Expired - Fee Related DE19517198C1 (de) | 1995-05-11 | 1995-05-11 | Verfahren zur Führung der Hubstellung eines Stellgliedes |
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