DE19516364A1 - Verfahren zur Optimierung von Kosten gebührenpflichtiger Anrufe - Google Patents
Verfahren zur Optimierung von Kosten gebührenpflichtiger AnrufeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Optimierung der Kosten gebühren
pflichtiger Anrufe nach dem Oberbegriff eines der unabhängigen Ansprüche.
Es gibt heute viele als provider bezeichnete Dienstleistungsunternehmen für Fernge
spräche, welche verschiedene Verbilligungspläne mit unterschiedlichen Eigenschaf
ten anbieten. Die Aufgabe eines Telekommunikationsmanagers besteht darin, die
Telefonschaltanlage seiner Firma so zu konfigurieren, daß Ferngespräche zu ge
ringstmöglichen Kosten durchgeführt werden können, indem die Dienstleistung der
Telefongesellschaft möglichst effizient genutzt wird. Diese Aufgabe ist aufgrund der
vielen zur Verfügung stehenden Telefongesellschaften und wegen der sich ständig
ändernden Dienstleistungsoptionen sehr kompliziert.
Es ist bekannt, die Kosten jeder Telefonverbindung dadurch zu minimieren, daß der
Telefonschaltanlage geschätzte Kosten pro Anruf präsentiert werden, basierend auf
den Absolutkosten pro Zeiteinheit, z. B. den Kosten pro Minute der Telefonverbin
dung, welche von der Telefongesellschaft berechnet werden und die Schaltanlage die
minimalen Kosten pro Telefonverbindung auswählen zu lassen. Es gibt Schaltan
lagen mit dieser Funktion, welche beispielsweise den kostengünstigsten Leitweg für
eine Verbindung bereitstellen können. Die gesamten Telefonkosten können jedoch
hierdurch nicht minimiert werden, wenn die Telefongesellschaften beispielsweise be
stimmte Gebühren für eine bestimmte Anzahl von Verbindungen verlangen, eine
jedoch dann einen Nachlaß bietet oder eine andere eine Zusatzgebühr für jeden
über die bestimmte Anzahl hinausgehenden Anruf in Rechnung stellt. Rufverbin
dungspläne konnten somit nicht auf der Basis der minimalen Gesamtsystemkosten
der Rufverbindung ausgewählt werden und es konnten keine Kostenstrukturen vor
teilhaft genutzt werden, bei denen beispielsweise die Kosten pro Rufverbindung
einer Telefongesellschaft höher sind, der Nachlaß für eine hohe Anzahl an Rufver
bindungen jedoch so hoch ist, daß die Gesamtsystemkosten niedriger sind, wenn eine
Vielzahl von Anrufen getätigt wird.
In der Vergangenheit enthielt die Schaltanlage eine Vorrichtung zur Zuführung von
Anrufen an bestimmte Telefongesellschaften, basierend auf der Tageszeit, der Dienst
leistungsklasse des Benutzers und einer Vielzahl anderer Randbedingungen. Die zu
grundeliegenden Pläne werden üblicherweise als Routen oder Routenlisten bezeich
net. Diese Pläne sind statisch. Jede Änderung im wirtschaftlichen Umfeld würde
eine Neubewertung der Routenpläne und die Erzeugung geeigneterer Routenpläne
erfordern. Diese Pläne decken darüberhinaus nicht alle möglichen Betrachtungswei
sen in allen möglichen Kombinationen ab. Beispielsweise werden Nachlässe für eine
hohe Zahl Anrufverbindungen üblicherweise nicht in Betracht gezogen. Die bekann
ten Pläne ermöglichen auch nicht die Kombination verschiedener Randbedingungen,
welche Ersparnisse ergeben könnte, beispielsweise den Vergleich eines Nachlasses für
viele Anrufe eines Plans mit einem Ortsnachlaß (beispielsweise einem Nachlaß für
Anrufe in bestimmte Vorwahlgebiete).
Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Optimierung der Kosten für gebüh
renpflichtige Anrufe so weiterzubilden, daß die über einen längeren Zeitraum be
trachteten Gesamtkosten wirksam minimiert werden.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen eines der unabhängi
gen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweiligen Unteransprüchen
entnehmbar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, bei welchem die Entschei
dung über Rufzuweisungen auf Leitungen dynamisch erfolgt und nicht gemäß eines
festgelegten Plans.
Die Rufzuweisung erfolgt mit Hilfe eines Bietverfahrens. Bietverfahren wurden be
schrieben in den Veröffentlichungen "Negotiating Multimedia Telecommunications
Sessions", von Michael Kramer et all, in Bellcore Exchange, September/Oktober
1992, Seiten 24-28, "Blackboard Systems", von Daniel Corkill, in AI Expert, Sep
tember 1991, Seiten 41-47, "Blackboard System: The Blackboard Model of Pro
blem Solving and the Evolution of Blackboard Architectures", von H. Penny Nii, in
The AI Magazine, Summer 1986, Seiten 38-53 und "Elevator Scheduling System
Using Blackboard Architecture" von Grantham K.H. Pang, in IEE Proceedings-D,
vol. 138, Nr. 4, Juli 1991, Seiten 337-346.
Telefongesellschaften und ihre Dienstleistungspläne werden durch miteinander im
Wettbewerb stehende Softwareprogrammagenten repräsentiert. Diese Agenten bie
ten, um Anrufe zu ihren Leitungen zugeordnet zu bekommen, indem sie die Kosten
des Rufs gemäß des Dienstleistungsplans, den sie anbieten, berechnen, hierbei je
doch nicht nur die Kosten eines Anrufs berechnen, sondern auch die inkrementierten
minimalen Systemkosten, falls der bestimmte Plan für diesen Anruf implementiert
wird.
In einem aufgeteilten Speicher wird ein Speicherbereich aufgebaut, in welchem Infor
mation über potentielle Anrufe abgelegt wird und auf welchem verschiedene Dienst
leistungsagenten ihre Gebote ablegen können. Das Gebot besteht vorzugsweise aus
zwei Teilen: den absoluten Kosten des Rufs (normalisiert auf eine geeignete Ruf
dauer) und einer Abnahme der Kosten für Anrufe dieses Rufplans, falls der Rufplan
ausgewählt wird. Das Gebot kann sich aus den Kosten und der Ableitung der Kosten
für den in Rede stehenden Rufplan zusammensetzen.
Ein Auswahlagent wählt das geeignetste Gebot aus. Es muß nicht notwendigerweise
das Gebot mit den geringsten Kosten für einen bestimmten Anruf ausgewählt wer
den. Anstatt dessen beschreiben die Gebote die Wirkung, welche die Auswahl dieses
Rufplans auf die Gesamtrufkosten des Systems hat. Der Rufplan, der die größte
Ersparnis an Gesamtkosten ergäbe, wird dann ausgewählt.
Insbesondere variieren die Verbindungskosten für Leitungen verschiedener Telefon
gesellschaften aufgrund des Wettbewerbs der Verbindungsnetzwerke sehr stark und
können von der Art des Rufs (z. B. Telefax, Daten, komprimierte Sprache, Tageszeit,
Rufvolumen, örtlicher Rufbereich und andere Faktoren) abhängen. Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Bereitstellung einer adaptiven Vorrich
tung zur Zuordnung von Rufen auf Leitungen, um die Gesamtkosten des Systems
zu minimieren, welches an diese Leitungen angeschlossen ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben, welche zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm, welches die Beziehungen der bei der Ausführung ei
ner bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung benötigten Ele
mente darstellt,
Fig. 2 ein Blockdiagramm, welches den Inhalt eines aufgeteilten Speichers zur Aus
führung der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung darstellt,
Fig. 3 ein Blockdiagramm, welches die Architektur einer Hardwareplattform dar
stellt, auf welcher die vorliegende Erfindung ausführbar ist, und
Fig. 4A und 4B, nach Zusammensetzung gemäß 4C ein Flußdiagramm, wel
ches eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.
In Fig. 1 ist ein Rufverarbeitungsagent 1 dargestellt, der eine private Telefonschalt
anlage oder eine andere Schaltanlage darstellen kann und festlegt, daß ein Ruf einer
Leitung zuzuführen ist.
Jeder von mehreren Kostenagenten 3 stellt einen bestimmten Kommunikationssig
nalträger oder Trägerkostenplan dar. Diese Agenten sind verantwortlich für die
Bestimmung der Systemkosten des Plans, welchen sie repräsentieren, zum Zwecke
der Rufzuweisung. Die Agenten setzen Gebote, welche den Rufkosten entsprechen,
falls der in ihnen enthaltene Plan akzeptiert wird. Jeder der Kostenagenten sollte
eine Kostenprozedur verwenden, welche für die Einheit geeignet ist, die er vertritt.
Ein Verzeichnisagent 5 sequentiert die Aktivitäten der anderen Agenten, koordiniert
also zum Beispiel die Aktivitäten der anderen Agenten durch Verzeichnen ihrer
Aktivitäten. Andernfalls hat das Verzeichnissystem keine Information über den
Betrieb des Systems.
Ein Bewertungsagent 7 überwacht die Gebote der Kostenagenten und wählt das
geeignetste Gebot aus. Die Auswahl eines Gebots kann auf einer Vielzahl an Pa
rametern beruhen, wobei das Gesamtziel darin besteht, die Gesamtrufkosten aus
der Telefonschaltanlage zu senken, was nicht unbedingt gleichbedeutend mit der
Minimierung der Kosten eines bestimmten Anrufs ist.
Der aufgeteilte Speicher 9 wird als Kommunikationsmedium zwischen den genannten
Agenten benutzt. Der Speicher ist in Fig. 2 dargestellt und weist einen Aufteilungs
bereich 11 auf, welcher als Neurufbereich definiert ist und einen weiteren Bereich
13, welcher mehrere Kostenagentenbereiche beinhaltet. Der Neurufbereich wird zur
Verbindung zwischen dem Rufverarbeitungsagenten und dem Bewertungsagenten
benutzt; der Rufverarbeitungsagent plaziert eine Anfrage für eine Rufzuordnung
auf eine Leitung in den Bereich 11 und der Bewertungsagent setzt eine Antwort in
diesen Bereich. Jeder Kostenagent kommuniziert Information über seinen eigenen
Kostenagentenbereich 13 mit dem Bewertungsagenten.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung lauten die in den verschiedenen Spei
cherbereichen abgelegten Daten wie folgt
Kommuniziert vom Rufverarbeitungs- zum Bewertungsagenten
Neurufsignal
Bewertungsanfangssignal
Rufidentifikation
Stationsidentifikation
gewählte Ziffern
Art des Rufs
Kommuniziert vom Bewertungs- zum Rufverarbeitungsagenten
Rufzuordnungssignal
Rufidentifikation
Ruffehler
Leitungsidentifikation
zu wählende Ziffern
Neurufsignal
Bewertungsanfangssignal
Rufidentifikation
Stationsidentifikation
gewählte Ziffern
Art des Rufs
Kommuniziert vom Bewertungs- zum Rufverarbeitungsagenten
Rufzuordnungssignal
Rufidentifikation
Ruffehler
Leitungsidentifikation
zu wählende Ziffern
Zum und vom Kostenagenten
Anforderungssignal für neues Gebot
Akzeptanzsignal
Gebotssignal (Signal, falls geboten wird)
Kosten dieses Rufs, falls akzeptiert
Kosteninkrement, falls akzeptiert
Anforderungssignal für neues Gebot
Akzeptanzsignal
Gebotssignal (Signal, falls geboten wird)
Kosten dieses Rufs, falls akzeptiert
Kosteninkrement, falls akzeptiert
Fig. 3 stellt eine Hardwarearchitektur dar, auf welche die vorliegende Erfindung
implementiert werden kann. Der aufgeteilte Speicher 9 ist verbunden mit einem
lokalen Netzwerk 19 (LAN). Darüberhinaus sind an dieses LAN jeder Kostenagent
3, der Verzeichnisagent 5, der Bewertungsagent 7 und der Rufverarbeitungsagent 1
angeschlossen, um mit dem Speicher 9 kommunizieren zu können. Jeder der Agenten
kann ein Prozessor oder ein Personalcomputer sein.
Ein Ruf kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden. An das LAN kann eine pri
vate Telefonschaltanlage angeschlossen sein und Kontrollanweisungen austauschen,
z. B. um über das LAN eine Amtsleitung mit einer Innenleitung von dem Rufverar
beitungsagenten 1 zu verbinden. Als weiteres Beispiel und wie dargestellt, kommuni
zieren einzelne Leitungsagenten und Innenleitungsagenten, welche Leitungen und In
nenleitungen darstellen und mit diesen kommunizieren können, über Leitungs- und
Innenleitungsschaltungen 25 und 27, mit Rufverarbeitungsagenten 1 und mit dem
aufgeteilten Speicher 9 über das LAN 19. Anforderungen für Dienstleistungssignale
werden von der Leitungsschaltung 25 über einen entsprechenden Leitungsagenten 21
dem Speicher 9 zugeführt, in welchem ein Signal abgespeichert ist, welches indiziert,
daß eine Amtsleitung zuzuordnen ist, die durch ein Ziel bezeichnet ist, welches durch
die gewählten Ziffern indiziert wird. Signale, welche indizieren, daß eine Amtslei
tung beaufschlagt werden soll, werden von dem Rufverarbeitungsagenten über das
LAN 19 zu einem Innenleitungsagenten 23 gesendet, der die Beaufschlagung einer
Innenleitung 27 bewirkt. Der Rufverarbeitungsagent bestimmt dann und kommuni
ziert über einen Zeitmultiplexkanal zwischen der Innenleitung und der Amtsleitung
über das LAN 19 oder über einen anderen zeit- oder raumaufgeteilten Kanal eines
anderen Netzwerks, welcher eine (nicht dargestellte) Schaltmatrix aufweisen kann.
Die Erfindung funktioniert unter zusätzlicher Bezugnahme auf das Flußdiagramm
gemäß Fig. 4A und 4B wie folgt
- (a) Ein Leitungsagent setzt ein Neurufsignal 30 in den aufgeteilten Speicher 9 (vgl. Fig. 2) und indiziert hierdurch, daß ein neuer Ruf zu setzen ist.
- (b) Der Rufverarbeitungsagent 1 bemerkt, daß der neue Ruf einer Innenleitung zu zuordnen ist. Er setzt die Anforderung und Rufinformation zur Leitungszuordnung in den Neurufdatenbereich 32 des aufgeteilten Speichers und setzt ein Neurufsig nal 30. Der Neurufdatenbereich ist mit den Neurufdaten 32, welche zu diesem Ruf gehören, dargestellt sowie mit einer Identifikation 33 der die Dienstleistung anfor dernden Leitung und der gewählten Ziffern 34.
- (c) Der Verzeichnisagent 5 bemerkt unter Zugriff auf den Speicher 9, daß das Neuruf signal 30 gesetzt wurde und informiert sämtliche Kostenagenten 3 über die Anforde rung, indem er das Neuanforderungssignal 36 in jedem der entsprechenden Bereiche 13 des aufgeteilten Speichers 9 setzt. Der Verzeichnisagent wartet nun auf Gebote von den Kostenagenten. Um das Aufhängen des Systems im Falle des Ausfalls der Kostenagenten zu verhindern, setzt der Verzeichnisagent ein Zeitlimit, wartet also aufgrund eines Fehlers eines Kostenagenten nicht beliebig lange.
- (d) Sämtliche Kostenagenten beginnen nun die Rufkosten zu bewerten, indem sie die Information des Neurufbereichs verwerten.
Die Kostenagenten sollten nicht nur die Kosten des Plazierens dieses bestimmten
Rufs verzeichnen, sondern sollten auch die Kostenabnahme für das Gesamtsystem,
falls ihr Gebot akzeptiert wird. Dies ist besonders wichtig bei volumensensitiven
Rufen. Falls nur die Kosten eines Einzelrufs ausgewählt werden, ist ein volumen
sensitiver Plan immer im Nachteil, wenn er mit anderen Plänen verglichen wird.
Einige der Anrufe des volumensensitiven Plans müssen ausgewählt werden, um den
Plan für den Nachlaß zu qualifizieren. Verschiedene Beispiele, wie das Verzeichnis
erstellt werden kann, werden weiter unten beschrieben.
Jeder dieser Kostenagenten sollte einen Plan verwenden, welcher am geeignetsten
für den Rufplan ist, den er repräsentiert. Er sollte in der Lage sein, seine eigene In
formation aufrechtzuerhalten und abzuspeichern, wie das Volumen der unter diesem
Plan ausgewählten Rufe. Die Auswahl eines bestimmten Plans erfolgt durch den
Bewertungsagenten, der ein Akzeptanzsignal bei dem Kostenagenten setzt, dessen
Gebot akzeptiert wurde.
Beispielsweise bieten verschiedene Pläne Nachlässe hinsichtlich spezifischer Num
mern oder Vorwahlnummern. Die Nummer oder Vorwahlnummer an die ein Ruf
gerichtet ist, erhalten die Kostenagenten von dem Feld 34 gewählter Ziffern des Neu
rufdatenbereichs 32. Eine Art des Ruffeldes 40 in dem Neurufdatenbereich kann so
codiert werden, daß viele verschiedene Rufarten repräsentierbar sind, beispielsweise
normale Sprachrufe, Sprachrufe mit Sprachkompression, Datenrufe, Telefaxrufe usw.
Indem der Kostenagent 3 diesen Bereich liest, kann er die Art der Rufdaten dazu
benutzen, die Kosten des Rufs und den Abfall der Systemkosten zu berechnen, falls
sein Plan akzeptiert wird.
Der Agent kann auch wissen, daß die Leistung seines Trägers ungeeignet für diese
Dienstleistung ist und somit kein Gebot erzeugen. Beispielsweise kann es bekannt
sein, daß bestimmte Routen oder spezifische Träger zu starkes Rauschen zur verläßli
chen Datenübertragung oder Faxübertragung aufweisen. Der Agent kann das Gebot
dann ignorieren oder ein sehr hohes Gebot setzen.
Damit die von den Kostenagenten produzierten Kosten sinnvoll sind, sollten sie alle
auf der gleichen Basis beruhen, also normiert sein. Ein Normierungsverfahren be
ruht auf der Verwendung einer Kosten-pro-Zeiteinheit-, z. B. Kosten-pro-Minute-
Bestimmung als Basis. Es können jedoch auch andere Kostenvergleiche vorgenom
men werden.
Bei volumensensitiven Rufen können spezielle Kostenbestimmungsverfahren verwen
det werden. Beispielsweise kann eine Telefongesellschaft einen Nachlaß anbieten,
falls mehr als tausend Rufe pro Monat abgesetzt werden. Somit betragen die Kosten
N für die ersten tausend Rufe und einen geringeren Betrag M für jeden darüber
hinaus gehenden Ruf. Die Kostenverringerungsmethode kann benutzt werden, um
sicherzustellen, daß die potentielle Kostenersparnis bei über tausend Anrufen in Be
tracht gezogen wird, wenn die Kosten berechnet werden. Eine Kostenverringerung
ergibt sich genaugenommen erst beim Absetzen des eintausendersten Anrufs. Um
diese Kostenverringerung zu erhalten, sollte jedoch eine Strategie eingesetzt werden,
welche sicherstellt, daß das vorhandene Potential realisiert wird.
Eine mögliche Strategie besteht beispielsweise darin, die potentielle Kostenverrin
gerung auf den nächsten Kostenbruchpunkt für jeden Anruf bis zu diesem Punkt
zu reflektieren. Das Kostenverringerungsgebot für dieses Beispiel wäre N-M für
sämtliche Rufe bis zum tausendsten und Null für sämtliche Rufe danach. Die
Wirkung bestünde darin, daß der volumensensitive Rufplan benutzt wird, bis die
geringstmöglichen Kosten erreicht werden. Gleichzeitig wird der Bietvorteil von
Plänen für zusätzliche Anrufe erniedrigt, falls keine erhebliche Verringerung bei wei
teren Bruchpunkten möglich ist.
Ein weiteres strategisches Verfahren besteht darin, die Kosten eines Plans an eine
kontinuierliche Kurve anzupassen, welche den Rufplan approximiert und die Ablei
tung dieser Kurve als potentielle Kostenverringerung zu betrachten.
In einigen Fällen kann ein Träger, also eine Telefongesellschaft, eine flache, konstante
Rate für eine bestimmte Anzahl von Rufen pro Amtsleitung anbieten und eine Zu
satzgebühr für jeden Ruf, der diese Anzahl übersteigt. In diesem Fall wird also für
ein hohes Volumen kein Nachlaß, sondern eine Strafe vergeben. Es ist von Vorteil,
daß der Benutzer sämtliche Leitungen so weit benutzt, bis die maximale Anzahl der
Freirufe ausgeschöpft ist, um möglichst wenig einzelrufabhängige Zusatzgebühren
entrichten zu müssen.
Die oben beschriebene volumensensitive Strategie ist für diese Situation anwend
bar. Falls Kosten in bestimmter Höhe bereits entrichtet wurden, empfiehlt es sich,
sämtliche Rufe, für welche bereits Kosten entrichtet wurden, auch auszunutzen, wo
bei die inkrementierten Kosten der Einzelrufe noch bei Null verbleiben. Der Agent
für einen derartigen Plan kann somit eine maximale Kostenverringerung und ab
solute Nullkosten für alle Anrufe berichten, bis die maximale Anzahl der Freirufe
erreicht wurde. Danach wird die berichtete Kostenverringerung Null betragen und
die absoluten Kosten sind die tatsächlichen normierten Kosten des Rufs.
Nachdem ein Kostenagent mit der Berechnung der Kosten eines Rufs und der Sy
stemkostenverringerung bei Akzeptanz seines Rufs fertig ist, plaziert er sein Gebot
in den Gebotsdatenbereich 42 in dem aufgeteilten Speicherbereich 13 und setzt sein
Gebotssignal 44.
Das Gebot kann verschiedene Formen haben: (i) ein Standardgebot (normierter)
absoluter Kosten für den Ruf und (normierter) Kostenverringerung bei Akzeptanz
des Gebots, (ii) einen Nichtgebotsindikator, welcher auftreten kann, falls der Agent
einen Plan repräsentiert, der verschiedenen Ruftypen oder Destinationen verschlos
sen ist. In diesem Fall sollte ein "Nichtgebot" erzeugt werden. Falls der Kostenagent
nach Ablauf einer bestimmten Zeit kein Gebot erzeugt hat, setzt der Verzeichnisa
gent einen entsprechenden Indikator "kein Gebot erzeugt" in den Gebotsbereich 42,
um eine fehlerhafte Funktion anzuzeigen.
- (e) Nachdem sämtliche Kostenagenten geboten haben oder nachdem die Gebots zeit abgelaufen ist, setzt der Verzeichnisagent ein Bewertungsstartsignal 46 in den Neurufbereich des aufgeteilten Speichers 9.
- (f) Der Bewertungsagent 7 bemerkt das Bewertungsstartsignal und beginnt einen geeigneten Rufplan aus den verschiedenen Geboten auszuwählen. Von den Kosten agenten, welche geboten haben, wählt er den Rufplan aus, der die größte Verringe rung der Gesamtkosten des Systems, also beispielsweise der privaten Telefonschalt anlage, aufweist. Dies erfolgt durch Vergleichen der hypothetischen Kostenverrin gerung jedes Agenten. Falls mehr als ein Plan sich qualifizieren kann, wird der qualifizierte Plan mit den geringsten Absolutkosten ausgewählt.
- (g) Nachdem der Anrufplan ausgewählt wurde, wählt der Bewertungsagent 7 die geeignete Amtsleitung aus, indem er sowohl die gewählten Ziffern als auch die Anruf plandaten herausgibt und diese Information dem Rufverarbeitungsagenten 1 zuführt. Die Information setzt sich zusammen aus Amtsleitungs- und Wählinformationen, beispielsweise der zu wählenden Ziffern und zu detektierenden Töne usw. Die zu wählenden Ziffern und zu detektierenden Töne werden in das Feld der zu wählenden Ziffern des Neurufbereiches 11 gesetzt und können Vorwahlziffern umfassen, welche einen bestimmten Träger bezeichnen. Die Identifizierung der gewählten Amtsleitung zur Ausführung des Anrufplanes wird auch in ein Amtsleitungsfeld 50 gesetzt.
Der Verzeichnisagent 7 sollte auch jeden der Kostenagenten 3 darüber informie
ren, ob sein Gebot ausgewählt wurde oder nicht, indem er ein Akzeptanzsignal 52
in den Kostenagentenbereich 13 setzt, welcher das akzeptierte Gebot gesetzt hat.
Der Bewertungsagent 7 sollte auch dieses Feld in den entsprechenden Kostenagen
tenbereichen 13, welche zu den nichtakzeptierten Geboten gehören, zurücksetzen.
Dieses Signal erfolgt, damit der Kostenagent volumenbasierte Kostenschätzungen
bestimmen kann, weil die Anzahl der akzeptierten Gebote sich häufig auf die volu
menbasierte Preisstellung auswirkt.
Der Bewertungsagent indiziert auch, daß der Anruf vollständig weitergeleitet wurde,
indem er das Neurufsignal 30 in dem Neurufbereich 11 zurücksetzt.
Falls keine Amtsleitungen erhältlich sind, welche mit dem ausgewählten Rufplan
verträglich sind, wird das Bewertungsverfahren gemäß Teil (f) ein weiteres Mal aus
geführt, wobei der vorher gewählte Plan ausgeschlossen wird. Anschließend erfolgt
die Auswahl einer Amtsleitung. Das Bewertungsverfahren geht weiter, wobei die
vorher ausgewählten Pläne ausgeschlossen werden, und zwar so lange, bis eine ge
eignete Amtsleitung gefunden wurde.
Falls in keinem Plan eine Amtsleitung erhältlich ist, führt der Rufverarbeitungsagent
eine Fehlermeldung zur der Telefonschaltanlage zurück oder ein (nicht dargestellter)
Einrichtungsagent wird von dem Rufverarbeitungsagenten instruiert, über den Lei
tungsagenten einen Fehlerton auf die Leitung zu geben, wie es bei der in Fig. 3
dargestellten Vorrichtung möglich ist. Ein Fehlersignal 56 wird in dem Neurufbe
reich 11 genauso wie das Neurufsignal 30 zurückgesetzt.
- (h) Falls eine Amtsleitung frei ist, wird deren Leitungsagent vom Rufverarbeitungs agenten instruiert die Amtsleitung zu beaufschlagen und die Rufverbindung wird, wie oben beschrieben, hergestellt. Alternativ hierzu werden die den Ruf betreffenden Daten den (nicht dargestellten) Agenten der Telefonvermittlungsanlage zugeführt, welche die Amtsleitungswahl und Wählinformation akzeptiert und die Rufverbin dung herstellt. Wenn der Verzeichnisagent eine Fehlermeldung ausgibt, wird das entsprechende Ruffehlersignal dem an die Telefonvermittlungsanlage angeschlosse nen Teilnehmer zugeführt.
Im Fall der Kommunikation der Kontrolldaten zwischen dem Rufverarbeitungs
agenten und der Telefonvermittlungsanlage kann die Telefonvermittlungsanlage bei
Verwendung von Innenleitungs- und Amtsleitungsagenten - wie dargestellt - an
stelle der Verwendung des Systems über einen oder mehrere Personalcomputerserver
an das LAN 19 angeschlossen werden. In einer anderen Ausführungsform können
die Rufverarbeitungsagenten innerhalb der Telefonvermittlungsanlage angeschlossen
sein und ihre Anfragen als Nachricht über das LAN zu dem PC-Agenten senden.
Der Verzeichnis- und Bewertungsagent kann auch physisch mit dem Rufverarbei
tungsagenten innerhalb eines Personalcomputers verbunden sein. Die Kostenagen
ten können sich innerhalb des gleichen Personalcomputers befinden oder sie können
in anderen Personalcomputern und an das gleiche LAN angeschlossen verteilt sein.
Alternativ hierzu können die Agenten als Prozeß innerhalb von Softwareprogram
men innerhalb der Telefonvermittlungsanlage implementiert sein. Jeder Agent ist in
diesem Fall ein unabhängiger Prozeß, welcher mit den anderen kommuniziert, indem
er aus einem definierten Speicherbereich eines Kontrollcomputers für die Telefonver
mittlungsanlage liest und auf diesem schreibt.
Claims (15)
1. Verfahren zur Optimierung der Kosten gebührenpflichtiger Anrufe in einem
Kommunikationssystem, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrens
schritte:
- (a) Bereitstellung einer Vielzahl von Kostenagenten für Rufpläne, von de nen jeder einen Aufbauplan für eine Rufverbindung repräsentiert, dessen Parameter sich auf minimale Rufkosten und auf die Minimierung der Rufkosten des Gesamtsystems beziehen,
- (b) Detektieren des Vorhabens eines gebührenpflichtigen Anrufs und der Pa rameter dieses Anrufs,
- (c) Berechnung eines Schätzwertes eines minimierten Rufkosteninkrements durch jeden Kostenagenten, falls dessen Rufplan für den Ruf implemen tiert wird,
- (c) Absetzen eines Gebots für diesen Ruf durch jeden der Kostenagenten unter Herausgabe der Schätzwerte für den Ruf und das Inkrement,
- (d) Auswählen eines geeigneten Gebots, basierend auf der Minimierung der gesamten Systemkosten, und
- (e) Indizieren der Parameter des ausgewählten Rufplanes an einen Rufver arbeitungsagenten, welcher den Aufbau der Rufverbindung mit dem aus gewählten Plan bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kosten
agent einen Schätzwert für die Kosten der Rufverbindung berechnet und, falls
mehrere Kostenagenten die gleichen minimalen Kosteninkremente berechnen,
das Gebot ausgewählt wird, welches die minimalen abgeschätzten Kosten des
Anrufs ergibt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schätzwerte der Rufkosten und der minimierten Gesamtsystemko
steninkremente normiert sind.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die normierten Schätzwerte der Rufkosten und der minimierten Ge
samtsystemkosteninkremente als Kosten pro Rufminute vorbestimmt sind.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
die folgenden zusätzlichen Verfahrens schritte
- (f) Bereitstellung eines Rufverarbeitungsagenten zur Indizierung, daß ein gebührenpflichtiger Anruf durchzuführen ist,
- (g) Bereitstellung eines Bewertungsagenten zur Auswahl des geeigneten Ge bots, und
- (h) Bereitstellung eines Verzeichnisagenten zur Kontrolle der Verfahrensschritte und zur Bereitstellung einer Notifikation über die Anforderung einer Ruf verbindung zum Empfang durch die Kostenagenten.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß Parameter, welche sich auf einen auszuführenden Anruf beziehen, die
Notifikation der Anforderung, Daten welche sich auf Gebote von den Kosten
agenten beziehen und die Auswahl eines geeigneten Gebots in einem unter den
Agenten aufgeteilten Speicher abgespeichert sind.
7. Verfahren zur Optimierung der Kosten gebührenpflichtiger Anrufe innerhalb
eines Kommunikationssystems, gekennzeichnet durch die folgenden Verfah
rensschritte:
- (a) Detektieren, daß ein gebührenpflichtiger Anruf einer Amtsleitung zu zuführen ist,
- (b) Eintragung von den Ruf und die angerufene Nummer charakterisierenden Daten und eines Neurufsignals in einen aufgeteilten Speicher,
- (c) Notifizierung einer Vielzahl von Kostenagenten, von denen jeder einen Rufplan repräsentiert mit einer Anforderung für einen Neuruf, als Ant wort auf das Neurufsignal,
- (d) Zugreifen der Kostenagenten auf die den Ruf charakterisierenden Daten,
- (e) Abschätzen der Kosten des Rufes und der Kostenverringerung des Ge samtsystems durch die Kostenagenten, falls deren Schätzwert gewählt wird, basierend auf dem von dem jeweiligen Kostenagenten repräsentier ten Rufplan,
- (f) Absetzen eines Gebots jedes Kostenagenten basierend auf dieser Ab schätzung, falls möglich,
- (g) Bewertung der Gebote und Auswahl eines Gebots, welches einen Rufplan repräsentiert, basierend auf minimalen Gesamtsystemkosten, und
- (h) Aufbau der Rufverbindung, basierend auf dem dem gewählten Gebot zugrundeliegenden Rufplan.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß jeder Kostenagent, gleichgültig ob sein Gebot ausgewählt wurde oder
nicht, informiert wird und der Kostenagent bei der Berechnung der darauffol
genden Rufkosten berücksichtigt, ob genügend Gebote akzeptiert wurden, um
zumindest zu einem Kostenbruchpunkt zu gelangen.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß einem Kostenagenten ein Nichtgebotszustand zugeschrieben wird,
falls er nicht innerhalb einer festgesetzten Zeit geboten hat.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß ein Kostenagent eine Nichtgebotsantwort absetzt, falls sein Rufplan
den gewünschten Rufanforderungen nicht entsprechen kann.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß bestimmt wird, ob eine Amtsleitung entsprechend dem dem akzep
tierten Gebot zugeordneten Rufplan erhältlich ist und, falls dies nicht der Fall
ist, alle Gebote außer dem akzeptierten Gebot neubewertet werden, um ein
neues Gebot zu akzeptieren.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrens
schritt gemäß Anspruch 11 wiederholt ausgeführt wird bis bestimmt werden
kann, daß keine Amtsleitung irgendeines Plans erhältlich ist, worauf dann der
anrufenden Leitung ein Fehlersignal zugeführt wird.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß ein Rufplan eine konstante Gebührenrate N für eine erste vorbe
stimmte Anzahl von Anrufen und eine geringere Gebührenrate M für die erste
vorbestimmte Anzahl von Anrufen aufweist, wobei ein entsprechendes Gebot
eines Kostenagenten für das minimale Gesamtsysteminkrement der ersten vor
bestimmten Anzahl von Anrufen N-M ist und für alle über die vorbestimmte
Anzahl von Anrufen hinausgehenden Anrufe gleich Null ist.
14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß ein Rufplan normierte Kosten aufweist, welche an eine kontinuierliche
Kurve angepaßt sind, die den Rufplan approximiert, wobei die minimalen Ge
samtsysteminkremente die Ableitungen dieser Kurve sind.
15. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß ein Rufplan für eine erste vorbestimmte Anzahl von Anrufen eine kon
stante Gebührenrate aufweist und für darüberhinausgehende Anrufe eine Zu
satzgebühr pro Anruf aufweist, wobei ein entsprechendes Gebot eines Kosten
agenten für die Kosten pro Anruf für die erste vorbestimmte Anzahl von Anru
fen gleich Null ist und für die darüberhinausgehenden Anrufe und die Absolut
kosten pro Anruf, normalisiert auf die Kosten des Anrufs und die Verringerung
der Systemkosten pro Anruf von Null.
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