DE19516029C1 - Kupplung für tiefkalte verflüssigte Medien - Google Patents
Kupplung für tiefkalte verflüssigte MedienInfo
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- F16L59/18—Arrangements specially adapted to local requirements at flanges, junctions, valves or the like adapted for joints
Description
Die Erfindung betrifft eine Kupplung für tiefkalte ver
flüssigte Medien zum Verbinden zweier vakuumisolierter
Leitungsenden nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Kupplungen zum Verbinden zweier Leitungen sind bekannt
(DE 34 09 694 A1) Werden diese Kupplungen für das Be
füllen von Kryobehältern eingesetzt, treten beim Durch
fluß der Kryoflüssigkeiten außen Vereisungen auf, die
unerwünscht sind und dazu führen können, daß der Kupp
lungsstecker und die Kupplungsdose nicht mehr voneinander
getrennt werden können. Dieses Problem tritt auch dann
auf, wenn es beim Herstellen der Verbindung der Lei
tungsenden zum Lufteinschluß kommt und die in der Luft
enthaltene Feuchtigkeit als Kondensat an dem tiefkalten
Kupplungsstecker und der Kupplungsdose gefriert
(DE-OS 30 03 398). Es ist dann erforderlich,
die Umfüllvorrichtung warm zu fahren, damit die Kupplung
gelöst werden kann, ohne daß Feuchtigkeit in der Umfüll
vorrichtung kondensieren kann. Hinzu kommt, daß beim
Eindringen von Umgebungsluft in die Umfüllvorrichtung
sich ein explosives Gemisch zum Beispiel bei Wasserstoff oder
Erdgas, bilden kann, so daß diese vor Gebrauch mit
einem Inertgas gespült werden muß. Des weiteren kann
bei Helium oder Wasserstoff aufgrund der niedrigen
Siedetemperaturen restlicher Sauerstoff oder Stick
stoff, der in der Umfüllvorrichtung ist, ausgefrieren,
was zu einem Versagen von Bauteilen, wie Magnetventilen,
führen kann.
Aus der DE 40 41 337 A1 ist bereits eine Kupplung für
Flüssiggase bekannt, bei der das Eindringen von Umge
bungsluft vermieden werden soll, indem vor dem eigent
lichen Verbinden der Leitungsenden durch entsprechende
Schaltung eines Ventils über ein Spülmedium das Um
gebungsmedium entfernt wird. Dabei ist die beim Warm
fahren und/oder Spülen der Umfüllvorrichtung benötigte
Zeit wesentlich länger als die eigentliche Betankungs
zeit eines Kryotanks mit einer Kryoflüssigkeit. Hinzu
kommt, daß die Kupplung beim Kupplungsvorgang nicht
mehr gasfrei ist.
Nach der US 4,335,747 wird der unerwünschte Gasein
schluß durch jeweils einen am Leitungsende angeordneten
Kugelhahn mit ineinanderpassenden Oberflächen vermieden,
die vor dem Verbinden des Kupplungssteckers mit der
Kupplungsdose die Umgebungsluft verdrängen. Der
Kupplungsvorgang erfolgt hierbei in den zwei Arbeits
schritten Abdichten nach außen und Verbinden der Durch
flußleitungen. Dabei sind separate Absperrventile für
die Durchflußleitungen erforderlich. Hinzu kommt, daß
die Kugelhähne nicht vakuumisoliert sind und beim Ent
kuppeln austretende Kryoflüssigkeit zum Einfrieren der
Kugelhähne führt. Nach dem gleichen Prinzip wie die
US 4,335,747 aufgebaute Kupplung sind aus der
DE 41 04 711 A1 und der DE 42 19 912 A1 bekannt,
die jedoch nach dem Verbinden des Kupplungssteckers mit
der Kupplungsdose einem Spülvorgang unterzogen werden.
Eine Kupplung zum Erleichtern und Beschleunigen des
Betankungsvorganges, zum Beispiel von Erdgastanks für Fahrzeuge,
ist daher wünschenswert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Kupplung für kryogene Medien zu schaffen, die im kalten
Zustand gelöst werden kann und mit der die Befüllzeit
von Kryobehältern verringert wird.
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 be
rücksichtigten Stand der Technik ist diese Aufgabe er
findungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Kupplung vermeidet beim Durchfluß
von tiefkalten Medien, wie zum Beispiel flüssig-Erdgas außen
eine Vereisung durch eine Überlappung von Vakuumräumen
im zusammengesteckten Zustand. Im Inneren dieser Vakuum
räume sind auf der Kupplungsdose und dem Kupplungs
stecker am Ende der Leitungen Mittel vorgesehen, die
die Leitungen im entkuppelten Zustand verschließen.
Werden die Kupplungsdose und der Kupplungsstecker
zusammengeschoben, so erfolgt über stirnseitig angeord
nete Mittel als erstes das Abdichten der beiden ge
schlossenen Durchströmöffnungen gegeneinander nach außen.
Vorteilhaft bestehen die Mittel aus einem an der Stirn
seite der aufnehmenden Kupplungsdose angeordneten Dicht
wulst und aus einer am eindringenden Kupplungsstecker
vorgesehenen Dichtscheibe. Der metallische Dichtwulst
ist dabei einstückig mit dem Ventilgehäuse verbunden.
Er trifft beim Einführen des Kupplungssteckers in die
Kupplungsdose auf die am Kupplungsstecker vorgesehene,
vorzugsweise aus PTFE bestehende Dichtscheibe. Über die
Kraft von Federn und über die Druckbeaufschlagung des
kryogenen Mediums ist eine dichte Verbindung zwischen
Dichtwulst und Dichtscheibe immer sichergestellt. Erst
wenn die Kupplungsteile weiter zusammengeschoben werden,
öffnen sich die Durchströmöffnungen und geben den
Durchgang für das kalte Medium frei. Im Bereich der
Kupplung wird die zwischen dem Schließkörper der
Kupplungsdose und der Dichtscheibe des Kupplungssteckers
von dem Dichtwulst eingeschlossene Umgebungsluft beim
Kuppeln weitestgehend durch das Volumen einer Ver
drängungsplatte verdrängt so daß ein Inertisieren
beziehungsweise Spülen der Kupplung entfällt. Vorteil
haft ist es möglich, das beim Kupplungsvorgang einge
schlossene Luftvolumen auf VL < 150 mm³ (= 0.15 cm³) bei
einer Nennweite von DN 13 zu begrenzen.
Hierdurch wird die Reinheit der umzufüllenden Stoffe
nicht beeinflußt. Die Kupplung ermöglicht eine saubere
Umfülltechnik für alle kryogenen Medien, insbesondere
mit TSiede < 77 K. Hinzu kommt, daß der Abdichtvorgang bei
dem Kupplungsvorgang stattfindet. Abdichtvorgang und
Kupplungsvorgang werden beim Zusammenstecken des
Kupplungssteckers in die Kupplungsdose ausgeführt.
Sie finden dabei selbsttätig statt.
Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung
werden anhand eines schematisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert.
Hierbei zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungs
gemäßen Kupplung im entkuppelten Zustand;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der erfindungs
gemäßen Kupplung im halb gekuppelten Zustand;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der erfindungs
gemäßen Kupplung im gekuppelten Zustand.
Die erfindungsgemäße Kupplung nach den Fig. 1 bis 3
umfaßt einen Kupplungsstecker 10 und eine Kupplungsdose
11 zum Verbinden zweier Leitungsenden 12, 13. Wie die
Fig. 1 bis 3 zeigen, wird die Verbindung durch Zu
sammenstecken und Verschrauben des Kupplungssteckers 10
mit der Kupplungsdose 11 hergestellt. Auf dem vakuum
isolierten Kupplungsgehäuse 14 des Kupplungssteckers 10
ist hierzu eine Überwurfmutter 15 und auf dem ebenfalls
vakuumisolierten Kupplungsgehäuse 18 der Kupplungsdose
11 ein Gewinde 16 angeordnet. Über die Verschraubung
wird die benötigte mechanische Kraft, die den Kupplungs
stecker 10 in die Kupplungsdose 11 drückt und damit den
Weg für das tiefkalte Medium frei gibt, aufgebracht.
Eine leichtgängige Verschraubung wird durch Anordnung
von Kugeln 19 zwischen dem Kupplungsgehäuse 14 und der
Überwurfmutter 15 erreicht, auf welchen die Überwurf
mutter 15 abrollt. Andere Arten der Kraftaufbringung zum
Zusammenstecken und Verbinden von Kupplungsdose 11 und
Kupplungsstecker 10 liegen im Rahmen der Erfindung, wie
zum Beispiel Hebel, Exzenter oder mit fremdmediumbetriebene
Zylinder.
Jedes Kupplungsgehäuse 14, 18 bildet einen sich nahezu
über die gesamte Länge von Kupplungsstecker 10 bzw.
Kupplungsdose 11 erstreckende, isolierende Vakuumring
kammer, die sich im zusammengeschobenen Zustand von
Kupplungsstecker 10 und Kupplungsdose 11 überlappen und
ein Vereisen der Kupplung beim Durchfluß von tiefkalten
Medien in den Leitungsenden 12, 13 verhindern. An jedem
Leitungsende 12, 13 sind die sich gegenüberliegenden
Mittel 20, 21 zum Öffnen und Schließen der Durchström-
Öffnungen 25, 36 angeordnet. Die Mittel 20 der Kupplungs
dose 11 bestehen aus einem das Leitungsende 13 ver
schließenden Schließkörper 22 aus PTFE. Der Schließ
körper 22 liegt über Feder 27 und Medium kraftbeauf
schlagt an dem Ventilsitz 17. Dieser ist innerhalb eines
mit dem Leitungsende 13 verbundenen Ventilgehäuses 24
angeordnet und in Form einer sich unter einem Winkel
verjüngenden Wand 9 des Ventilgehäuses 24 ausgebildet.
Die sich verjüngende Wand 9 endet in einem kreisring
förmig ausgebildeten, stirnseitig angeordneten Mittel 8
zum Abdichten, das als Dichtwulst ausgebildet ist.
In dem zwischen Schließkörper 22 und Mittel 8 verblei
benden Raum des Ventilgehäuses 24 ist eine Verdrängungs
platte 23 angeordnet. Die Verdrängungsplatte 23 füllt
den Raum radial und axial bis zur Ebene des Dichtwulstes
so aus, daß aufgrund von Fertigungstoleranzen nur ein
Luftvolumen VL < 150 mm³ eingeschlossen ist. Mit einem
Gewindebolzen 26 ist die Verdrängungsplatte 23 an einem
Haltekörper 28 befestigt, an dem die Feder 27 anliegt.
Zwischen Haltekörper 28 und Verdrängungsplatte 23 ist
der Schließkörper 22 angeordnet. An dem Haltekörper 28
ist ein Gehäuse 29 mit einer in Strömungsrichtung des
verflüssigten kryogenen Mediums verlaufenden Öffnung 30
befestigt. Das Gehäuse weist eine Schulter 31 auf, an
der sich die Feder 27 mit ihrem anderen Ende abstützt.
Die Mittel 21 des Kupplungssteckers 10 bestehen eben
falls aus einer Verdrängungsplatte 32, die über Ge
windebolzen 33 in einen Gewindestopfen 34 eingeschraubt
ist. Der Gewindestopfen 34 ist an dem Leitungsende 12
befestigt. Zwischen der Verdrängungsplatte 32 und dem
Gewindestopfen 34 ist eine Dichtung 35, insbesondere
eine kreisringförmige Dichtscheibe aus PTFE, ange
ordnet. Die Dichtung 35 dichtet das Leitungsende 12 ab.
Die Verdrängungsplatte 32 ist von einem als Dichtscheibe
ausgebildeten Mittel 50 umgeben, die kreisringförmig
ausgebildet ist. Das Mittel 50 ist dem Mittel 8 der
Kupplungsdose 11 gegenüberliegend angeordnet. Sie stützt
sich an einer Trägerhülse 38 ab, deren elastisches Gegen
lager eine Feder 39 ist. Die Feder 39 liegt mit ihrem
anderen Ende an einem am Leitungsende 12 befestigten
Lagerflansch 46 an. Über Ringdichtungen 41, 42 ist die
Trägerhülse 38 radial gegenüber dem Vakuumgehäuse 14
und axial über Dichtung 35 abgedichtet. Die Ring
dichtungen 41, 42 und die Dichtscheibe sind über
Gewinde- und Distanzringe 43, 44, 45 an der Trägerhülse
38 befestigt.
Unmittelbar unterhalb des Gewindestopfens 34 sind die
Durchströmöffnungen 25 radial in dem Leitungsende 12
angeordnet. Über eine zwischen Trägerhülse 38 und Außen
wand des Leitungsendes 12 angeordneten rohrförmigen
Dichtkörper 47 sind die Durchströmöffnungen 25 bei nicht
verbundenen Kupplungsteilen verschlossen.
Die Leitungsenden 12, 13 werden durch Zusammenstecken
des Kupplungssteckers 10 in die Kupplungsdose 11 ver
bunden. Beim Schrauben der Überwurfmutter 15 auf das
Gewinde 16 wird der Kupplungsstecker in Richtung des
Schließkörpers 22 der Kupplungsdose 11 bewegt, bis das
aus elastischem Material bestehende Mittel 50 auf dem
Mittel 8 liegt. Wie Fig. 2 zeigt, überlappen sich
dabei die vakuumisolierten Kupplungsgehäuse 14, 18.
Aufgrund der durch Verdrängungsplatten 23, 32 und
Mittel 50 nahezu ebenen Stirnflächen von Kupplungsstecker
10 und Kupplungsdose 11 wird das zwischen Mittel 50 und
Mittel 8 vorhandene Umgebungsgas nahezu vollständig
verdrängt. Das aufgrund von Fertigungstoleranzen zwischen
Mittel 50 und Mittel 8 eingeschlossene Luftvolumen VL
ist auf < 150 mm³ begrenzt.
Der Kupplungsstecker 10 bewegt sich gegen die Kraft der
Feder 27 und des Mediendruckes 51 weiter, bis der
Schließkörper 22 von dem Ventilsitz 17 abhebt. Das
Leitungsende 12 mit dem Gewindestopfen 34, der Dichtung
35, der Verdrängungsplatte 32 und dem Lagerflansch 46
bewegt sich hierzu in Richtung der Kupplungsdose 11,
während sich der Dichtkörper 47 mit der Trägerhülse
38 stationär an dem Ventilgehäuse 24 abstützt. Dabei
öffnen sich auch die Durchströmöffnungen 25 am Lei
tungsende 12 selbsttätig und geben den Durchfluß des
kryogenen Mediums frei. Die Kupplung kann in beiden
Richtungen durchströmt werden.
Claims (7)
1. Kupplung für tiefkalte verflüssigte Medien zum Ver
binden vakuumisolierter Leitungsenden über eine
Kupplungsdose und einen Kupplungsstecker, die
jeweils an den äußeren Leitungsenden Mittel auf
weisen, die in den Leitungsenden vorgesehenen Durch
strömöffnungen vor deren Öffnung gegen Umgebungsgas
abdichten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (8, 50) zum Abdichten an den Stirn
seiten von Kupplungsdose (11) und Kupplungsstecker
(10) und beim Kontakt innerhalb der vakuumisolierten
Leitungsenden (12, 13) angeordnet sind
und beim Verbinden von Kupplungsstecker (10) und
Kupplungsdose (11) die Durchströmöffnungen (25, 36)
selbsttätig öffnen.
2. Kupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (8, 50) ein an den Stirnseiten der
Kupplungsdose (11) vorgesehener Dichtwulst und eine
an der Stirnseite des Kupplungssteckers (10) vorge
sehene Dichtscheibe sind.
3. Kupplung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtscheibe aus einem elastischen
Material besteht.
4. Kupplung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material PTFE ist.
5. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplungsdose (11) ein Ventilgehäuse (24)
aufweist, in dem ein Schließkörper (22) angeordnet
ist, der kraftbeaufschlagt an einem Ventilsitz (17)
des Ventilgehäuses (24) anliegt.
6. Kupplung nach Anspruchs 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Schließkörper (22) eine Verdrängungs
platte (23) angeordnet ist, welche den Raum des Ven
tilgehäuses (24) radial und axial bis zur Ebene des
Dichtwulstes ausfüllt.
7. Kupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kupplungsstecker (10) einen kraftbeauf
schlagten, rohrförmigen Dichtkörper (47) aufweist,
der die radial aus dem Leitungsende (12) austretenden
Durchströmöffnungen (25) verschließt.
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