DE19513856A1 - Thermoplastische Formmasse - Google Patents
Thermoplastische FormmasseInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L25/00—Compositions of, homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an aromatic carbocyclic ring; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L25/02—Homopolymers or copolymers of hydrocarbons
- C08L25/04—Homopolymers or copolymers of styrene
- C08L25/06—Polystyrene
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L23/00—Compositions of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Compositions of derivatives of such polymers
- C08L23/02—Compositions of homopolymers or copolymers of unsaturated aliphatic hydrocarbons having only one carbon-to-carbon double bond; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
- C08L23/04—Homopolymers or copolymers of ethene
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- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Polystyrol ist ein Werkstoff, der sich durch gute Verarbeitbar
keit auszeichnet, dabei aber sehr spröde ist. Zur Erzielung von
Schlagzähigkeit ist es üblich, in die (gewöhnlich als Standard-Polystyrol,
engl. General Purpose Polystyrene - GPPS - be
zeichnete) Formmasse Kautschukpartikel (Elastomere) einzubauen.
Praktisch wird in der Regel so verfahren, daß die radikalische
Polymerisation des monomeren Styrols in Gegenwart eines vorge
bildeten, gelösten Kautschuks, z. B. vom Polybutadien-, Poly
acrylat- oder Styrol/Butadien-Blockcopolymer-Typ vorgenommen
wird, wobei Kautschuk und Polystyrol durch eine Pfropfreaktion
teilweise verbunden werden. Es wird dann sogenanntes schlagfest
modifiziertes Polystyrol (HIPS, High Impact Polystyrene) er
halten.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Polystyrol mit dem ge
trennt hergestellten Elastomeren einfach zu mischen. Dieses Ver
fahren wird besonders bei Butadien-Styrol-Blockcopolymeren ange
wendet. Die Butadienpolymere enthaltenden Formmassen neigen wegen
der aus dem Butadien stammenden Doppelbindungen, bei UV-Be
strahlung oder bei erhöhter Temperatur zur Verfärbung und Ver
sprödung.
Man kann schlagzähmodifiziertes Polystyrol auch durch Polymeri
sation von Styrol in Gegenwart eines sogenannten EPDM-Kautschuks,
d. h. eines Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymeren herstellen. Die
Schwierigkeit besteht hierbei darin, daß EPDM-Kautschuke in der
Regel keine ausreichend große Zahl an möglichen Reaktionsstellen
aufweisen, an denen ein Aufpfropfen des Styrols auf dem EPDM-Kautschuk
erfolgen kann. Dies hat u. a. den Nachteil, daß infolge
der ungenügenden Anbindung der Kautschukphase an die umgebende
Polystyrol-Matrix die mechanischen Eigenschaften solcher Produkte
nicht befriedigen.
Eine andere Möglichkeit, doppelbindungsfreie zähe Polystyrol-Formmassen
herzustellen, besteht darin, Polystyrole und hydrierte
Styrol-Butadien-Blockcopolymere zu mischen. Um mit dieser Methode
ausreichende Zähigkeit zu erzielen, sind allerdings sehr große
Mengen an hydrierten Styrol-Butadien-Blockcopolymeren erforder
lich. Infolgedessen ergeben sich Delaminierungsprobleme bei der
Herstellung von Formteilen. Außerdem ist die Methode wegen der
hohen Preise der hydrierten Styrol-Butadien-Blockcopolymere wirt
schaftlich nicht interessant.
Ein weiterer Weg zu schlagzähen Polystyrol-Formmassen besteht
darin, Mischungen aus Styrolpolymerisaten und Polyolefinen herzu
stellen; solche Mischungen wären an sich z. B. als witterungs
beständige Formmassen geeignet. Allerdings sind Polystyrol und
Polyolefine molekular nicht miteinander mischbar. Wenn solche
Mischungen mit brauchbaren Eigenschaften hergestellt werden
sollen, müssen deshalb weitere Polymere zugegeben werden, die als
Verträglichkeitsvermittler wirken. Für diesen Zweck werden
wiederum Styrol-Butadien-Blockcopolymere oder selektiv hydrierte
Styrol-Butadien-Blockcopolymere verwendet, die zu den beiden
Mischungspartnern hinreichende Affinität besitzen.
Aufgabe der Erfindung ist es, im wesentlich Polystyrol ent
haltende Formmassen bereitzustellen, die ausreichende Schlag
zähigkeit mit guter Witterungsstabilität und Vergilbungsfestig
keit verbinden und außerdem preiswert sind.
Es wurde gefunden, daß solche Formmassen auf der Grundlage von
Polystyrol mit beträchtlicher Schlagzähigkeit einfach dadurch er
halten werden, daß man dem Polystyrol eine geringe Menge eines
Polyolefins zusetzt, d. h. ohne daß ein Mischungsvermittler zuge
geben werden muß. Natürlich ist die Zugabe eines Mischungsver
mittlers, insbesondere in geringen Mengen nicht von Nachteil.
Offenbar sind Polystyrol und Polyolefine nämlich nicht voll
ständig unmischbar, sondern weisen lediglich eine breite
Mischungslücke auf. Diesen Umstand nutzt die Erfindung.
Unmittelbarer Erfindungsgegenstand ist eine Formmasse, die ent
hält, bezogen auf die Summe aus A und B:
95 bis 99,9 Gew.-% eines Styrolpolymeren A und
0,1 bis 5 Gew.-% eines Polyolefins B.
95 bis 99,9 Gew.-% eines Styrolpolymeren A und
0,1 bis 5 Gew.-% eines Polyolefins B.
Als Styrolpolymer A kommen außer Homopolystyrol auch Copolymeri
sate von Styrol und/oder substituierten Styrolen in Betracht.
Substituierte Styrole sind vorzugsweise methylsubstituierte
Styrole, in denen ein Methylrest als Substituent am aromatischen
Ring oder an der Seitenkette vorhanden, vor allem p-Methylstyrol
und α-Methylstyrol. Bevorzugt ist gewöhnliches Homopolystyrol.
Homo- oder Copolymerisate des Styrols können in bekannter Weise
in Masse, Lösung oder Suspension mit den bekannten Methoden der
radikalischen oder anionischen Polymerisation hergestellt werden.
Verfahren zur Herstellung von Styrolpolymerisaten sind bekannt
und werden z. B. in "Ullmanns Encyklopädie der technischen
Chemie", 4. Auflage, Band 19, Seiten 265 bis 273, Verlag Chemie,
Weinheim, beschrieben.
Polystyrol und vergleichbare Styrolpolymere sind im Handel er
hältlich. Die Viskositätszahl der Polymeren A soll z. B. zwischen
60 und 120 ml/g (gemessen in 0,5-%iger Lösung in Toluol bei 23°C)
liegen.
Der Anteil des Polystyrols A in der erfindungsgemäßen Formmasse
aus A und B beträgt bevorzugt 96 bis 99,9 und besonders bevorzugt
97 bis 99,7 Gew.-%, der Anteil des Polyolefins entsprechend 0,1
bis 4 bzw. 0, 3 bis 3 Gew.-%. Wenn andere Polymere mitverwendet
werden, bezieht sich diese Angabe ausschließlich auf den Anteil
an Polystyrol und Polyolefin.
Als Polyolefin B sind Homo- oder Copolymerisate des Ethylens und
des Propylens geeignet.
Verwendet werden kann z. B. Polyethylen vom HDPE-, LLDPE- oder
LDPE-Typ, hergestellt nach dem Nieder-, Mittel- oder Hochdruck
verfahren mit einer Dichte zwischen 0,91 und 0,97 g/cm³, oder
Copolymerisate von Ethylen, z. B. mit Vinylestern wie Vinylacetat
oder Vinylpropionat, mit Acrylestern oder mit Propylen. Wenn ein
Ethylencopolymerisat verwendet wird, liegt der Comonomerengehalt
i.a. zwischen 1 und 65, vorzugsweise zwischen 10 und 45 Gew.-%.
Der Schmelzflußindex (MFI190/2,16) der Ethylenpolymerisate kann in
einem weiten Bereich schwanken und beträgt vorzugsweise 0,5 bis
40 g/10 min. Ein bevorzugtes Polyolefin ist Polyethylen hoher
Dichte (HDPE; Bereich 0,94 bis 0,97 g/cm³), hergestellt nach dem
sogenannten Phillips-Verfahren (Mitteldruckverfahren). Ein
anderes bevorzugtes Polyolefin ist lineares Polyethylen niedriger
Dichte (LDPE; Bereich 0,91 bis 0,94 g/cm³), hergestellt nach sog.
dem Gasphasenverfahren.
Geeignet ist auch Polypropylen, z. B. Polypropylen, das nach dem
Gasphasenverfahren unter Verwendung von Ziegler-Natta-Kataly
satoren erhalten wurde und z. B. einen Schmelzflußindex (MFI190/5)
von 0,1 bis 90 g/10 min aufweist. Der Gehalt an Polyolefin B in
der erfindungsgemäßen Formmasse beträgt 10 bis etwa 85 Gew.-% und
soll bevorzugt 30 bis 70 Gew.-% betragen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können weitere Polymere C ent
halten. Wenn es sich um Polymere handelt, die als sog. Mischungs
vermittler wirken (hierzu sei auf z. B. die europäische Patent
veröffentlichung 0 250 970 verwiesen) oder um Polymere, die mit
Polystyrol weitgehend mischbar sind, wie Polyphenylenether (PPE),
ist der Anteil an Polymeren C nicht kritisch und kann z. B. 0 bis
50 Gew.-% betragen. In allen anderen Fällen kann ein solcher Zu
satz kritisch sein und muß von Fall zu Fall durch einen Hand
versuch nach Art und zulässiger Menge festgestellt werden.
Die erfindungsgemäße Formmasse kann zur weiteren Verbesserung der
Eigenschaften Zusatzstoffe D enthalten, die als Zusatzstoffe für
A, B und/oder C üblich und gebräuchlich sind. Bei diesen Zusatz
stoffen handelt es sich z. B. um Hitze- oder Lichtstabilisatoren,
Gleit- oder Entformungsmittel, Schmiermittel- Antistatika, Färbe
mittel wie Farbstoffe oder Pigmente, Flammschutzmittel oder Ver
stärkungsmaterialien.
Die Herstellung der Formmassen erfolgt durch Mischen von A, B,
gegebenenfalls C und D mit den einschlägig üblichen Misch
techniken. Vorzugsweise werden die Komponenten z. B. in der
Schmelze, durch gemeinsames Verwalzen, Kneten oder Extrudieren in
einem Ein- oder Zweischneckenextruder gemischt. Die Zusatzstoffe
D können beim Mischen zugegeben werden, sie können aber auch
schon in A, B oder gegebenenfalls C enthalten gewesen sein.
Die zur Charakterisierung der Mischungen verwendeten Werkstoff
kenngrößen wurden wie folgt bestimmt:
Schlagzähigkeit nach DIN 53 453
Streckspannung und Reißdehnung nach DIN 53 455
Elastizitätsmodul nach DIN 53 457
Schmelzviskosität (MVR) nach ISO 1133
Wärmeformbeständigkeit n.Vicat VST/B/50 nach ISO 306.
Schlagzähigkeit nach DIN 53 453
Streckspannung und Reißdehnung nach DIN 53 455
Elastizitätsmodul nach DIN 53 457
Schmelzviskosität (MVR) nach ISO 1133
Wärmeformbeständigkeit n.Vicat VST/B/50 nach ISO 306.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen und der Ver
gleichsmassen wurden folgende Bestandteile verwendet:
Komponente A:
A1: Polystyrol 476 L; BASF-Produkt
Komponente B:
B1:
Lupolen 5661 B Q 400; BASF-Produkt (HDPE)
Dichte 0,957 [g/cm³] nach DIN 53 479;
MFI190/21,6 10 [g/10 min] nach DIN 53 735.
B2: Dowlex 2042; Produkt der Dow Corp. (LLDPE)
Dichte 0,930 [g/cm³] nach DIN 53 479;
MFI190/2,16 1,0 [g/10 min] nach DIN 53 735.
Komponente A:
A1: Polystyrol 476 L; BASF-Produkt
Komponente B:
B1:
Lupolen 5661 B Q 400; BASF-Produkt (HDPE)
Dichte 0,957 [g/cm³] nach DIN 53 479;
MFI190/21,6 10 [g/10 min] nach DIN 53 735.
B2: Dowlex 2042; Produkt der Dow Corp. (LLDPE)
Dichte 0,930 [g/cm³] nach DIN 53 479;
MFI190/2,16 1,0 [g/10 min] nach DIN 53 735.
Die Bestandteilen wurden auf einem Zweischneckenkneter ZSK 30 der
Fa. Werner & Pfleiderer bei 200°C mit einem Durchsatz von 10 kg/h
gemischt. Zur Ermittlung der Werkstoffeigenschaften wurden bei
200°C Formkörper gepreßt und die oben angegebenen Werkstoffkenn
größen ermittelt; diese sind in der nachstehenden Tabelle aufge
führt.
Die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Werte zeigen, daß
die erfindungsgemäßen Formmassen im Vergleich zu dem zugrunde
liegenden Polystyrol eine verbesserte Schlagzähigkeit, Zähigkeit
(Reißdehnung) und - geringfügige - Steifigkeit (E-Modul) aufweisen.
Außerdem sind noch Fließfähigkeit und Wärmeformbeständigkeit
etwas verbessert.
Die Abhängigkeit der Werkstoffkenngrößen von der erfindungs
gemäßen bzw. einer nicht erfindungsgemäßen Zusammensetzung wird
außerdem durch die beigefügten Abb. 1 bis 4 erläutert, wo
bei in Fig. 1 und 2 die Beispiele 1 bis 3 und die Vergleichs
versuche A und B, in Fig. 3 und 4 die Beispiele 4 bis 6 und die
Vergleichsversuche C und D verwertet sind.
Claims (5)
1. Formmasse enthaltend, bezogen auf die Summe aus A und B:
mehr als 95 Gew.-% eines Styrolpolymeren A und weniger als 5 Gew.-% eines Polyolefins B.
mehr als 95 Gew.-% eines Styrolpolymeren A und weniger als 5 Gew.-% eines Polyolefins B.
2. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend mindestens 96 Gew.-%
eines Styrolpolymeren A und bis zu 4 Gew.-% eines Poly
olefins B.
3. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend, mindestens 97 Gew.-%
eines Styrolpolymeren A und bis zu 3 Gew.-% eines Poly
olefins B.
4. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend, 96 bis 99,9 Gew.-%
eines Styrolpolymeren A und 0,1 bis 4 Gew.-% eines Poly
olefins B.
5. Formmasse nach Anspruch 1, enthaltend, 97 bis 99, 9 Gew.-%
eines Styrolpolymeren A und 0,1 bis 3 Gew.-% eines Poly
olefins B.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19513856A DE19513856A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-04-12 | Thermoplastische Formmasse |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4416933 | 1994-05-13 | ||
DE19513856A DE19513856A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-04-12 | Thermoplastische Formmasse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19513856A1 true DE19513856A1 (de) | 1995-11-16 |
Family
ID=6518081
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19513856A Withdrawn DE19513856A1 (de) | 1994-05-13 | 1995-04-12 | Thermoplastische Formmasse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19513856A1 (de) |
-
1995
- 1995-04-12 DE DE19513856A patent/DE19513856A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |