DE19513686C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen eines Pulvers sowie Verwendung einer derartigen Vorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erhitzen eines Pulvers sowie Verwendung einer derartigen VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Erhitzen
von Pulver, insbesondere zum Vorheizen eines Metallpulvers
im Hinblick auf eine anschließende Verdichtung desselben,
sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens. Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Vorheizung eines Met
allpulvers angesichts der anschließenden Verdichtung des
selben.
Die Erfindung eignet sich insbesondere, jedoch nicht auss
chließlich zum Vorheizen von hauptsächlich lockerem oder
unverpreßtem Metallpulver, welches daraufhin einer Form
zugeführt wird, wo es zu einem Pulvergefüge verdichtet
wird. Daher widmet sich die folgende Beschreibung des die
Erfindung initiierenden Problemkomplexes sowie der Verwen
dung der Erfindung in verstärktem Maß einer derartigen
Vorheizung. Jedoch sollte hervorgehoben werden, daß die
Erfindung auch zur Erhitzung anderer Pulversorten herange
zogen werden kann und auch anderen Zwecken dienen kann als
der Vorheizung eines Pulvers im Hinblick auf dessen an
schließende Verdichtung.
Bei der metallurgischen Pulververdichtung ist es wohl
bekannt, ein Metallpulver zu verdichten und daraufhin die
entstehenden Gefüge zu erhitzen, um jegliches, in dem Pul
ver enthaltene Schmiermittel zu entfernen, wie auch, um die
Gefüge zu sintern und sie dadurch zu verfestigen. Zu diesem
Zweck wird gewöhnlich von Strahlungswärme-Öfen Gebrauch
gemacht, welche ein zufriedenstellendes Heizergebnis
zeigen, da das Pulver dicht zusammengepreßt ist und demzufolge eine hohe
thermische Leitfähigkeit aufweist.
In diesem Fachgebiet ist es weiterhin bekannt, bspw. aus der EP-A2-0 516 467,
das Pulver vor der Verdichtung vorzuheizen, was entweder dadurch erfolgen
kann, daß die noch nicht gefüllte Form geheizt wird, und/oder dadurch, daß das
Pulver vorgeheizt wird, bevor es in die Form eingefüllt wird. Die vorliegende Erfin
dung richtet sich auf die Überwindung derjenigen Probleme, welche mit der Vor
heizung des Pulvers vor dessen Einfüllen in die Preßform verknüpft sind.
Das Pulver kann auf vielerlei, leicht abweichenden Arten erhitzt werden, je nach
der Sorte des zu erhitzenden Pulvers und dem Zweck der Beheizung.
Beim Aufheizen hauptsächlich lockeren oder unverpreßten Metallpulvers stellt
sich das Problem, daß das Pulver sich wie ein isolierender Stoff verhält, da es aus
Partikeln mit einer relativ kleinen, gegenseitigen Gesamtkontaktfläche besteht, so
daß das Pulver porös ist und eine beträchtliche Luftmenge enthält. Ein lockeres
oder unverpreßtes Pulver kann bspw. eine Dichte aufweisen, die nur einem Drittel
des festen, dichtgepackten Gefüges entspricht, d. h., es enthält zwei Drittel Luft in
den Lücken zwischen den Teilchen. Als Folge daraus gestaltet sich die Wärme
übertragung zwischen den Partikeln sehr schwierig. Daher hat ein unverdichtetes
Pulver im Vergleich zu einem Pulvergefüge eine verhältnismäßig niedrige, thermi
sche Leitfähigkeit.
Beim Vorheizen eines Metallpulvers im Hinblick auf einen folgenden Verdich
tungsschritt ist es wichtig, daß das Pulver eine einheitliche Temperatur erreicht,
bevor es verdichtet wird, da eine uneinheitliche Temperatur in dem entstandenen
Gefüge eine uneinheitliche Dichte hervorruft.
Weiterhin ist es von Wichtigkeit, daß das Pulver beim Vorheizen nicht überhitzt
wird, da hierdurch das Pulver oxidiert werden könnte, was ebenfalls ein inhomo
genes Pulver und demzufolge ein Pulver und demzufolge ein Pulvergefüge mit
uneinheitlicher Dichte ergäbe.
Darüber hinaus darf die Heizvorrichtung weder zu kompliziert noch zu voluminös
sein, sollte sich jedoch ohne Schwierigkeiten mit einer bereits bestehenden Ver
dichtungsvorrichtung kombinieren lassen.
Ein aus dem Stand der Technik bekanntes Verfahren zum Vorheizen eines Me
tallpulvers im Hinblick auf einen folgenden Verdichtungsschritt ist in der oben er
wähnten EP-A2-0 516 467 beschrieben. Diese Druckschrift offenbart ein für eine
Verdichtungspresse konzipiertes System zum Vorheizen und Zuführen eines mit
Polymer beschichteten Pulvers. Das Pulver wird erhitzt, während es in einer hori
zontalen Beschickungsschnecke geführt wird, die mit wendelförmigen Heizele
menten versehen ist, welche auf der Außenseite sowie entlang eines die Beschickungs
schnecke umgebenden Gehäuses angeordnet sind. Ein solches System ist
in seiner Konstruktion kompliziert und weist eine Vielzahl beweglicher Komponen
ten auf, welche das Risiko einer Betriebsstörung mit sich bringen, und darüber
hinaus wird Energie zur Rotation der Beschickungsschnecke benötigt.
Eine ähnliche Gehäusestruktur, nämlich einen zylindrischen Körper, der an seiner
Außenseite wendelförmig von einem elektrischen Heizelement umgeben ist, wird
auch in dem patent abstract zu der JP 60-234 901 A (patent abstracts of Japan,
Sec. M, Volume 10 (1986), Nr. 100 (M-470)) offenbart. Hier ist das Gehäuse je
doch im Gegensatz zu der obigen, europäischen Druckschrift aufrechtstehend
angeordnet und wird von dem Metallpulver von oben nach unten durchflossen.
Damit es hierbei für eine ausreichende Verweilzeit innerhalb des Zylinders ver
bleibt, sind von einander gegenüberliegenden Bereichen der Zylinderinnenseite
bis über die Symmetrieachse der Anordnung in den Hohlraum hineinragende un
ter einem Winkel von etwa 30° abwärts geneigte Platten vorhanden. Diese beiden
Plattenbündel sind ähnlich einer Verzahnung ineinander verschränkt angeordnet,
so daß das Pulver auf seinem Weg von der oberseitigen Zuführungsöffnung bis zu
dem bodenseitigen Auslaß eine Zick-zack-Bewegung entlang der geneigten Plat
ten vollführen muß. Da diese Platten mit dem zylindrischen, aufgeheizten Gehäu
se in direkter Verbindung stehen, teilen sie ihre Temperatur allmählich dem vor
beifließenden Metallpulver mit, welches dabei ohne Verfestigung aufgeheizt wird.
Damit das Metallpulver während des Flusses durch die zylindrische Heizvorrich
tung ständig in Bewegung gehalten wird, ist an dem Gehäuse zusätzlich eine Er
regermaschine angebaut, welche das zylindrische Gehäuse in eine Oszillations
bewegung versetzt. Somit ist auch hier der Aufbau äußerst kompliziert, da die
einzige, natürliche Antriebskraft für das Pulver, nämlich die Gravitationskraft,
durch die Umlenkung des Pulverflusses entlang der geneigten Platten nur zu ei
nem geringen Anteil ausgenutzt werden kann und somit eine zusätzliche Erre
gungsmaschine notwendig macht. Außerdem sind die eigentlichen Wärmeüber
tragungsflächen, nämlich die geneigten Platten, weit von der Heizwendel entfernt,
die das Gehäuse an dessen Außenseite umgibt, so daß auch der Wirkungsgrad
der Heizeinrichtung relativ ungünstig ist und ein Großteil der Heizenergie an die
Umgebung abgestrahlt wird, anstatt das hindurchfließende Pulver aufzuheizen.
Diese vorbekannten Anordnungen werfen das Problem auf, eine Möglichkeit zu
schaffen, wie ein Pulver effizient, d. h., unter möglichst geringen Energieverlusten
aufgeheizt werden kann.
Ein Ausgangspunkt der Erfindung ist, ein einfaches und zuverlässiges Verfahren
zum Aufheizen von Pulver zu schaffen, so daß dieses eine einheitliche Tempera
tur annimmt, ins
besondere für eine gleichförmige Aufheizung eines zu
verdichtenden Metallpulvers.
Schließlich ist es ein besonderes Anliegen der Erfindung,
das Pulver vor einer Überhitzung zu bewahren.
Diese und andere Zielvorgaben werden eingehalten, indem das
Pulver zeitweise in Teilflüsse aufgeteilt wird, welche ge
trennt auf eine vorgegebene Temperatur aufgeheizt werden.
Daraufhin werden die Teilströme zusammengebracht, um einen
gemeinsamen Ausfluß des erhitzten Pulvers zu erzeugen. Die
Teilströme werden solchermaßen erhitzt, daß eine ein
heitliche Temperatur über nahezu den gesamten Querschnitt
jedes der Teilflüsse erreicht wird, bevor diese zusammenge
führt werden.
Auf diese Art schafft die vorliegende Erfindung ein Ver
fahren zum Aufheizen eines Pulvers, insbesondere zum
Vorheizen eines Metallpulvers im Hinblick auf eine an
schließende Verdichtung desselben, die sich dadurch ausze
ichnet, daß das Pulver zeitweise in eine Anzahl getrennter
Teilströme aufgeteilt wird, welche zwischen je einem Einlaß
und einem Auslaß durch die Gravitationskraft in Bewegung
gehalten werden, und welche unabhängig voneinander auf ein
und dieselbe, vorgegebene Auslaßtemperatur aufgeheizt und
sodann zusammengeführt werden, um einen gemeinsamen Ausfluß
erhitzten Pulvers zu erzeugen, wobei die Teilflüsse derart
erhitzt werden, daß die vorgegebene Auslaßtemperatur über
nahezu den gesamten Querschnitt jedes der Teilflüsse erre
icht wird, bevor dieselben zusammengeführt werden.
Weiterhin sieht die Erfindung eine Vorrichtung zum Erhitzen
von Pulver vor, insbesondere zum Vorheizen eines Metallpul
vers im Hinblick auf eine anschließende Verdichtung dessel
ben, die in an und für sich bekannter Form aus einem
Vorratsbehälter für das Pulver sowie einer Heizeinrichtung
zur Übernahme des Pulvers von dem Vorratsbehälter und zur
Aufheizung desselben besteht, und welche Vorrichtung sich
dadurch auszeichnet, daß die Heizeinrichtung eine Vielzahl
voneinander beabstandeter Heizoberflächen umfaßt, welche
miteinander eine Vielzahl von dazwischen liegenden Strö
mungskanälen bilden, die jeweils eine obere Einlaßöffnung
zur Übernahme des Pulvers aus dem Vorratsbehälter sowie
eine untere Auslaßöffnung zur Abgabe eines Teilstroms des
erhitzten Pulvers aufweisen, sowie ein Mittel für das
Zusammenführen der Teilströme, um einen gemeinsamen Ausfluß
des erhitzten Pulvers zu bilden.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Vorheizen eines Met
allpulvers, wobei der gemeinsame Ausfluß des vorgeheizten
Pulvers in eine Form geleitet wird, wo das Pulver
verdichtet wird.
Ein neues und für die vorliegende Erfindung kennzeichnendes
Merkmal liegt darin, daß das Pulver in eine Anzahl von ge
trennten Teilströmen aufgeteilt wird, wodurch alle Partikel
des Pulvers schnell und gleichförmig aufgeheizt werden kön
nen, da die zugeführte Wärme nicht durch eine größere Menge
des Pulvers mit der niedrigen, thermischen Leitfähigkeit
hindurchgeführt werden muß. Der hierbei verwendete Begriff
"getrennte Teilströme" soll so verstanden werden, daß er
auch überwiegend getrennte Teilströme umfassen möge, welche
in einem gewissen Umfang in gegenseitigem Kontakt stehen.
Ein weiteres, kennzeichnendes Merkmal der Erfindung ist,
daß alle Teilströme gleichförmig und unabhängig voneinander
bis auf eine gemeinsame, vorgegebene Temperatur aufgeheizt
werden, bevor sie zusammenführt werden. Dies ist ein
wichtiges Merkmal, da man nicht auf einen umfangreichen
Temperaturausgleich in dem gemeinsamen Ausfluß vertrauen
kann, falls die Teilströme uneinheitlich aufgeheizt wurden,
woran die niedrige, thermische Leitfähigkeit des Pulvers
schuld ist.
Weitere kennzeichnende Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den beige
fügten Ansprüchen.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung de
tailliert beschrieben. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bevorzugten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung, die mit einer Verdichtungseinrichtung kom
biniert ist;
Fig. 2 die Heizeinrichtung aus Fig. 1 in einer ver
größerten Darstellung;
Fig. 3 ein durch eine Computersimulation erhaltenes Pul
ver-Temperatur-Profil für die Heizeinrichtung gem.
Fig. 1 und 2;
Fig. 4 ein durch eine Computersimulation erhaltenes
Temperaturprofil für andere Ausführungsform der
Heizeinrichtung; sowie
Fig. 5 ein durch Computersimulation erhaltenes Temperatur
profil für eine eine Heizeinrichtung mit drei
Heizzonen.
Die in den Fig. 1 und 2 wiedergegebene Vorrichtung um
faßt einen Pulvervorratsbehälter 10 sowie eine Heizeinrich
tung 20, die unterhalb des Vorratsbehälters 10 angeordnet
ist, um das Metallpulver von diesem zu übernehmen und
aufzuheizen. Darüber hinaus zeigt Fig. 1 schematisch eine
(nicht im einzelnen beschriebene) Verpressungseinrichtung
40, die mit der Heizeinrichtung 20 gekoppelt ist.
Der Vorratsbehälter 10 ist an einem Rahmen 11 angehängt,
der an gegenüberliegenden Seiten des Behälters eine Anzahl
von vertikal verteilten Nivellierbolzen 12 od. dgl.
aufweist, die je einen vertikal versetzbaren Ausleger 15
mit je einer nach oben offenen Einkerbung 16 tragen. Die
Einkerbungen 16 dienen zur Aufnahme von Einhängeschäften
13, welche von den seitlichen Außenflächen des Behälters 10
nach außen ragen. An seinem Fuß öffnet sich der Vorratsbe
hälter 10 in eine trichterförmige Auslaßöffnung 14.
Die Heizvorrichtung 20, welche direkt unterhalb der Aus
laßöffnung 14 des Vorratsbehälters 10 angeordnet ist, um
faßt ein vertikal verlaufendes Gehäuse 21, das an seinen
Enden offen ist, mit seinem oberen Ende 22 die Auslaßöff
nung 14 des Vorratsbehälters 10 aufnimmt und umschließt,
und mit seinem unteren Ende 23 über eine im folgenden zu
beschreibende Ventileinrichtung 24 mit dem Auslaßteil 25
verbunden ist.
Innerhalb des Gehäuses 21 sind eine Vielzahl voneinander
beabstandeter Flüssigkeits-Heizelemente 26 angeordnet,
welche sich nahezu über die gesamte Höhe des Gehäuses 21
erstrecken. Es soll betont werden, daß die Anzahl der
Heizelemente 26 bei tatsächlich realisierten Ausführungs
formen ganz beträchtlich von dem nur schematisch
wiedergegebenen Beispiel abweichen können. Die Heizelemente
26 haben etwa die Form von parallelen, plattenartigen
Wandelementen. Die aufeinander zu gerichteten Oberflächen
je zweier, benachbarter Heizelemente 26 bilden Heizflächen
27, die je einen vertikalen, plattenartigen Strömungskanal
28 umschließen, wobei sämtliche Strömungskanäle 28
zueinander parallele Ebenen aufweisen.
Der günstigste Abstand zwischen den Heizoberflächen 27
liegt zwischen 1 bis 30 mm, vorzugsweise zwischen 5 bis 20
mm, und hängt u. a. von dem Pulvermaterial, der Strömungs
geschwindigkeit und der Heiztemperatur ab.
Jeder Strömungskanal 28 weist sowohl eine obere Einlaßöff
nung 28a zur Übernahme des Metallpulvers aus dem Vorratsbe
hälter 10 auf, wie auch eine untere Auslaßöffnung 28b zur
Abgabe der Teilströme des erhitzten Pulvers an den Auslaß
25. Die oberen, horizontalen Kanten 26c der Heizelemente 26
sind gratartig geformt, um das Pulver von dem Vorratsbehäl
ter 10 in die betreffenden Strömungskanäle 28 zu leiten.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungs
form der Erfindung werden die Oberflächen 27 vermittels
einer Flüssigkeit, bspw. Öl, erhitzt, welches in heißem Zu
stand der Heizeinrichtung 20 durch die Einlaßöffnungen 26a
jedes Heizelements 26 zugeführt wird, damit es entlang in
nerer (nicht dargestellter) Strömungspfade der Heizelemente
26 zu deren Auslaßöffnungen 26b strömt und dort wieder her
ausfließt. Gegenüber der in Fig. 2 wiedergegebenen Aus
führungsform können die Einlaßöffnungen 26a ihre Positionen
mit den Auslaßöffnungen 26b vertauschen.
Die Ventileinrichtung 24, welche die Fließgeschwindigkeit
der Teilströme in den Kanälen 28 steuert, umfaßt ein
Gehäuse 29, das mit seiner Oberseite an das Gehäuse 21 und
mit seiner Unterseite an den Auslaß 25 angeschlossen ist,
sowie ein Ventilelement 30, das sich nahezu über den
gesamten Querschnitt des Gehäuses 29 erstreckt. Das
Ventilelement 30 weist eine Anzahl getrennter
Durchflußöffnungen 31 auf, deren Anzahl mit der Zahl der
Auslaßöffnungen 28b übereinstimmt, und ist in der durch den
Doppelpfeil P angegebenen Richtung quer zu den Teilströmen
hin und her beweglich, um dieselben gleichzeitig zu
steuern. Weiterhin ist in Fig. 1 eine Kolben-Zylinder-Einheit 32
schematisch wiedergegeben, die in der Lage ist,
das Ventilelement 30 in der horizontalen Richtung zu
verschieben.
Den Heizoberflächen 27 kann die Wärmeenergie auch auf an
dere Art zugeführt werden. Die Heizeinrichtung kann bspw.
elektrische Widerstands-Heizelemente aufweisen, die von den
Strömungskanälen 28 getrennt sind, an die Heizoberflächen
27 angrenzen und über dieselben verteilt sind.
Außerdem können die elektrischen Widerstands-Heizelemente
so angeordnet sein, daß die Heizoberflächen 27 entlang der
Strömungsrichtung in eine Vielzahl von Zonen mit unter
schiedlichen Leistungsversorgungen unterteilt sind. Solche
Widerstandsheizelemente können aus getrennten, elektrischen
Heizelementen oder aus einer Folie bestehen, die sich über
die gesamte Heizoberfläche erstreckt.
Die oben beschriebene Anordnung arbeitet wie folgt:
Unter der Einwirkung der Gravitationskraft fließt das Pul ver innerhalb des Vorratsbehälters 10 nach unten durch die oberen Einlaßöffnungen 28a der Heizeinrichtung 20, wo es in eine Anzahl von (nicht eingezeichneten) vertikalen Teil strömen unterteilt wird, die durch die Gravitationskraft in Bewegung gehalten werden. Die Teilströme, welche die Strö mungskanäle 28 vollständig anfüllen, werden infolge des Kontakts mit den Heizoberflächen 27 innerhalb der Strö mungskanäle 28 unabhängig voneinander auf ein und dieselbe, vorgegebene Temperatur Tout aufgeheizt, wobei die Leistungsversorgung für die Heizoberflächen 27 und die Ven tileinrichtung 24 die Temperatur beeinflussen, bis zu der das Pulver aufgeheizt wird.
Unter der Einwirkung der Gravitationskraft fließt das Pul ver innerhalb des Vorratsbehälters 10 nach unten durch die oberen Einlaßöffnungen 28a der Heizeinrichtung 20, wo es in eine Anzahl von (nicht eingezeichneten) vertikalen Teil strömen unterteilt wird, die durch die Gravitationskraft in Bewegung gehalten werden. Die Teilströme, welche die Strö mungskanäle 28 vollständig anfüllen, werden infolge des Kontakts mit den Heizoberflächen 27 innerhalb der Strö mungskanäle 28 unabhängig voneinander auf ein und dieselbe, vorgegebene Temperatur Tout aufgeheizt, wobei die Leistungsversorgung für die Heizoberflächen 27 und die Ven tileinrichtung 24 die Temperatur beeinflussen, bis zu der das Pulver aufgeheizt wird.
Sobald das Pulver die vorgegebene Temperatur Tout erreicht
hat, werden die aufgeheizten Teilströme zusammengeführt, um
innerhalb des trichterförmigen Auslasses 25 einen
gemeinsamen Ausfluß 33 zu bilden. Die Ventileinrichtung 24
gewährleistet, daß das erhitzte Pulver in dem Auslaß 25
keiner uneinheitlichen Verlangsamung der Teilströme
unterliegt. Dank der Ventileinrichtung 24 haben alle
Teilströme dieselbe Strömungsgeschwindigkeit. Ohne die
Ventileinrichtung 24 würden die in der dargestellten Aus
führungsform mittleren Teilströme schneller fließen als die
peripheren Teilströme, was in einer uneinheitlichen
Aufheizung resultieren würde.
Wie oben erläutert, ist es von Wichtigkeit, daß das Pulver
derart aufgeheizt wird, daß ein und dieselbe Temperatur
Tout über nahezu den gesamten Querschnitt jedes der Teil
flüsse erreicht wird, bevor diese zusammengeführt werden,
da kein merklicher Wärmetransport oder Temperaturausgleich
mehr stattfindet, nachdem die Teilflüsse zusammengeführt
wurden, um einen gemeinsamen Ausfluß 33 zu bilden.
Darüber hinaus ist es wichtig, daß das Pulver nicht über
hitzt wird, da es in einem solchen Fall oxidieren und eine
uneinheitliche Dichteverteilung ergeben könnte, die
wiederum zu einem inhomogenen Pulvergefüge führen könnte.
Um eine Überhitzung auszuschließen, kann die Temperatur der
Heizoberflächen 27 auf verschiedene Art geregelt werden,
und die ausgewählten Oberflächentemperaturen können eben
falls variiert werden. Bevorzugt sollte die Oberflächentem
peratur im Bereich der Auslaßöffnungen 28b niemals höher
liegen als die vorgegebene Auslaßtemperatur Tout des Pul
vers. Auf diese Art wird sichergestellt, daß das Pulver
nicht überhitzt wird, selbst wenn eine Betriebsstörung der
Fabrik einen zeitweiligen Stillstand der Teilströme inner
halb der Heizeinrichtung 20 verursacht. Unter optimalen
Bedingungen entspricht die Oberflächentemperatur im Bereich
der Auslaßöffnungen 28b näherungsweise der vorgegebenen
Auslaßtemperatur Tout des Pulvers.
Die Oberflächentemperatur der Heizoberflächen 27 im Bereich
der Einlaßöffnungen 28a der Strömungskanäle 28 kann en
tweder auf eine Temperatur oberhalb oder auch unterhalb der
vorgegebenen Temperatur Tout geregelt werden. Die gewählte
Alternative hängt weitgehend von dem verwendeten Pulver ab
und von der zulässigen Verweilzeit innerhalb der Strö
mungskanäle 28.
Nachdem das Pulver wie oben beschrieben vorgeheizt worden
ist, wird der gemeinsame, erhitzte Ausfluß 33 über einen
umkehrbar beweglichen Preß-Schuh 41 in eine Form geleitet,
die einen Teil der Verdichtungsanordnung darstellt, und in
der das Pulver verdichtet wird.
Das erhitzte Pulver kann aus verschiedenen Pulversorten
bestehen, gewöhnlich jedoch aus Pulvern auf Metallbasis,
vorzugsweise Eisenpulver.
Die vorgegebene Auslaßtemperatur des Pulvers hängt in
weiten Grenzen von der verwendeten Pulversorte ab. Im Fall
von Eisenpulver liegt die Temperatur in dem Bereich zwis
chen 50 und 250°.
Die Strömungskanäle 28 des Pulvers können weiterhin aus
querschnittlich quadratischen oder kreisförmigen Röhren
bestehen und in der Draufsicht einen spiralförmigen Verlauf
oder die Form eines gefalteten Blattes aufweisen. Alterna
tiv hierzu können die Strömungskanäle 28 als konzentrische,
ringförmige Kammern ausgebildet sein.
Um das Pulver-Temperatur-Profil bei unterschiedlichen,
erfindungsgemäßen Heizeinrichtungen darzustellen, wurden
Computersimulationen durchgeführt, und die Ergebnisse
dreier solcher Simulationen sind in den Fig. 3 bis 5 zu
sehen. In den dreidimensionalen Diagrammen der Fig. 3
bis 5 beziehen sich die Koordinatenrichtungen jeweils auf
die Pulvertemperatur einerseits, weiterhin auf die
Verweilzeit in den Strömungskanälen, und schließlich auf
die Pulverposition innerhalb eines 10 mm breiten
Strömungskanals.
Bei der in Fig. 3 wiedergegebenen Simulation wurde die
Wärmeenergie den Heizoberflächen 27 vermittels einer heißen
Flüssigkeit in Form von Öl mit einer Temperatur von etwa
200°C zugeführt. Es zeigte sich, daß derjenige Teil des
Pulvers in direktem Kontakt mit den Heizoberflächen ver
hältnismäßig schnell auf die vorgegebene Temperatur Tout
(200°C) aufgeheizt wurde. Anschließend wurde das Temper
aturgefälle quer zum Strömungskanal ausnivelliert, so daß
alle Pulverteilchen während ihrer Verweilzeit innerhalb des
Strömungskanals die vorgegebene Auslaßtemperatur Tout er
reichten.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Computersimulation wurde
die Wärmeenergie statt dessen vermittels elektrischer Wider
stands-Heizelemente zugeführt, wobei allen Heizflächen
dieselbe Energie zugeteilt wurde. Aus dieser Figur ergibt
sich, daß das Pulver während des gesamten Heizvorgangs ent
lang des Querschnitts nahezu gleichförmig erhitzt wurde,
und daß das Pulver zu Beginn einen starken Abkühlungseffekt
auf die Heizoberflächen ausübte, bevor die Temperatur in
nerhalb des Pulvers anzusteigen begann.
Bei der Computersimulation gem. Fig. 5 wurde die Wärmeen
ergie ebenfalls mit Hilfe elektrischer Widerstands-Heizele
mente zugeführt, jedoch wurden hier die Heizoberflächen
entlang der Strömungsrichtung in drei Zonen unterteilt, de
nen unterschiedliche Energie zugeteilt wurde. Im Bereich
der Einlaßöffnungen der Strömungskanäle wurde die meiste
Energie zugeführt, und diese wurde in den sich zu den Aus
laßöffnungen der Strömungskanäle hin anschließenden Zonen
stufenweise reduziert. Solchermaßen war der Heizeffekt zu
Beginn stärker, und das Pulver erreichte die vorgegebene
Auslaßtemperatur Tout sehr schnell. Die Energiezufuhr im
Bereich der Auslaßöffnungen entsprach einer Heizwirkung,
die exakt die vorgegebene Auslaßtemperatur hervorrief.
Demgegenüber entsprach die im Bereich der Einlaßöffnungen
zugeführte Energie einer Heizwirkung, der eine höhere
Temperatur als die vorgegebene Auslaßtemperatur Tout zu
erzeugen in der Lage wäre.
Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, die zuverlässige
Herstellung eines gleichmäßig erhitzten Pulvers zu er
möglichen. Darüber hinaus besteht kein Risiko, daß das Pul
ver überhitzt werden könnte, was im Fall von Eisenpulver
eine unerwünschte Oxidation nach sich ziehen könnte.
Claims (20)
1. Verfahren zum Erhitzen von Pulver, insbesondere zum Vorheizen von
Metallpulver im Hinblick auf eine anschließende Verdichtung desselben,
dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver zeitweilig in eine Anzahl
überwiegend voneinander getrennter Teilströme unterteilt wird, welche
zwischen einem Einlaß und einem Auslaß durch Gravitationskraft in
Bewegung gehalten werden, unabhängig voneinander auf ein und
dieselbe, vorgegebene Auslaßtemperatur (Tout) aufgeheizt und da
raufhin wieder zusammengeführt werden, um einen gemeinsamen
Ausfluß (33) erhitzten Pulvers zu bilden, wobei die Teilströme derart
erhitzt werden, daß die vorgegebene Auslaßtemperatur (Tout) über
nahezu den gesamten Querschnitt jedes der Teilströme erreicht wird,
bevor dieselben wieder zusammengeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Aufheizung der Teilströme das Pulver mit Heizoberflächen (27) in
Kontakt gebracht wird, welche die Teilströme formen, und deren
Oberflächentemperatur im Bereich der Auslaßöffnungen (28b) der
Teilströme derart gesteuert wird, daß sie die vorgegebene
Auslaßtemperatur (Tout) nicht überschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberflächentemperatur der Heizoberflächen (27) im Bereich der
Auslaßöffnungen (28b) der Teilströme derart gesteuert wird, daß sie
etwa der vorgegebenen Auslaßtemperatur (Tout) entspricht.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberflächentemperatur der Heizoberflächen (27) im Bereich der
Einlaßöffnungen (28a) der Teilströme derart gesteuert wird, daß sie die
vorgegebene Auslaßtemperatur (Tout) überschreitet.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet daß die
Oberflächentemperatur der Heizoberflächen (27) im Bereich der
Einlaßöffnungen (28a) der Teilströme derart gesteuert wird, daß sie die
vorgegebene Auslaßtemperatur (Tout) unterschreitet.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizoberflächen (27) in eine Vielzahl von Zonen
unterteilt werden, die in der Flußrichtung der Teilströme aufeinander
folgen, und die mit jeweils unterschiedlicher Leistung zur Aufheizung der
Teilströme versorgt werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das aufgeheizte Pulver des Ausflusses (33)
in eine Form geleitet wird, wo es verdichtet wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die vorgegebene Auslaßtemperatur in dem
Bereich von 50 bis 250°C liegt.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Pulver ein Metallpulver enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver
Eisenpulver enthält.
11. Anordnung zum Aufheizen von Pulver, insbesondere zum Vorheizen von
Metallpulver im Hinblick auf eine anschließende Verdichtung desselben,
welche einen Vorratsbehälter (10) für das Pulver und eine Heizeinrich
tung (20) zur Übernahme des Pulvers von dem Vorratsbehälter (10) und
zum Aufheizen desselben umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizeinrichtung (20) eine Vielzahl voneinander beabstandeter
Heizoberflächen (27) aufweist, welche eine Vielzahl von Strö
mungskanälen (28) zwischen sich einschließen, die jeweils eine obere
Einlaßöffnung (28a) zur Übernahme des Pulvers von dem
Vorratsbehälter (10) und eine untere Auslaßöffnung (28b) zur Abgabe
eines Teilstroms des aufgeheizten Pulvers aufweisen, sowie ein Mittel
(25), um die Teilströme des aufgeheizten Pulvers zusammenzuführen
und einen gemeinsamen Ausfluß (33) zu bilden.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Ventileinrichtung (24), die zur Steuerung der Teilströme dient und
zwischen den unteren Auslaßöffnungen (28b) der Strömungskanäle (28)
und dem Mittel (25) zum Zusammenführen der Teilströme des
aufgeheizten Pulvers angeordnet ist, dazu vorgesehen ist, die Teilströme
derart zu steuern, daß eine vorgegebene Auslaßtemperatur (Tout) über
nahezu den gesamten Querschnitt jedes der Teilströme erreicht wird,
bevor diese zusammengeführt werden.
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventileinrichtung (24) ein Ventilelement (30) aufweist, das sich über die
Auslaßöffnungen (28b) der Strömungskanäle (28) erstreckt und in
umkehrbarer Bewegungsrichtung quer zu den Teilströmen beweglich ist,
um dieselben gleichzeitig zu steuern.
14. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizoberflächen (27) etwa planparallel
angeordnet sind, so daß das Pulver von dem Vorratsbehälter (10) in
etwa flächige Teilströme innerhalb der Strömungskanäle (28) unterteilt
wird.
15. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizoberflächen (27) um 1 bis 30 mm
voneinander beabstandet sind.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizoberflächen (27) um 5 bis 20 mm voneinander beabstandet sind.
17. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (20) zum Aufheizen der
Heizoberflächen (27) elektrische Widerstands-Heizelemente aufweist,
welche von den Strömungskanälen (28) getrennt sowie an die
Heizoberflächen (27) angrenzend und über dieselben verteilt angeordnet
sind.
18. Anordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrischen Widerstands-Heizelemente derart in Gruppen angeordnet
sind, daß die Heizoberflächen (27) in Strömungsrichtung gesehen in eine
Mehrzahl von Zonen mit unterschiedlichen Leistungsversorgungen un
terteilt sind.
19. Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (20) zum Aufheizen der
Heizoberflächen (27) eine erhitzte Flüssigkeit umfaßt, die von den
Strömungskanälen (28) getrennt ist und in thermischem Kontakt mit den
Heizoberflächen (27) fließt.
20. Verwendung einer Anordnung nach mindestens einem der Ansprüche 11
bis 19 zum Vorheizen von Metallpulver, wobei das aufgeheizte Pulver
des gemeinsamen Ausflusses in eine Form geleitet wird, wo es
verdichtet wird.
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