DE19513111A1 - Einrichtung zur Verminderung von Störschall - Google Patents
Einrichtung zur Verminderung von StörschallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verminderung von Stör
schall am menschlichen Ohr, mit einem den Störschall aufnehmendem
Mikrofon und einem Wiedergabewandler, dem über eine mit dem Mikrofon
verbundenen Kompensationsschaltung ein Signal zur Störschallkom
pensation zugeführt wird.
Eine solche Einrichtung ist aus DE-42 00 811-C2 bekannt. Die be
kannte Einrichtung weist einen Kopfhörer mit akustisch geschlossenen
ohrumschließenden Muscheln auf. Das Mikrofon zur Aufnahme des
Störschalls ist vor dem Wiedergabewandler versetzt zur Hauptmitten
achse des Wiedergabewandlers angeordnet. Der vom Mikrofon aufgenom
mene Störschall wird zunächst einem Verstärker zugeführt, dann
gefiltert und dann wiederum verstärkt dem Wiedergabewandler zu
geführt, der ein zum Störschall gegenphasiges Störschallsignal
erregt.
Die bekannte Einrichtung arbeitet jedoch unter bestimmten Bedingun
gen nicht immer zufriedenstellend. So bewirkt die ohrumschließende
form des Kopfhörers eine schlechte Belüftung des Ohres, wodurch
Schweißbildung des von dem Kopfhörer überdeckten Bereichs unter
stützt wird, zumal der Kopfhörer mit relativ hohem Andruck aufliegt.
Dies führt dazu, daß die bekannte Einrichtung aus Komfortgründen
ungern getragen wird und ihr Einsatz unbequem ist.
Zum anderen ist jedes menschliche Ohr und insbesondere der Ohr
muschelbereich wie der menschliche Fingerabdruck individuell ge
formt. Dadurch ergeben sich bei jedem menschlichen Ohr unterschied
liche Bedingungen der Schallreflexion und unterschiedliche Schall
volumina. Dies hat zur folge, daß eine einmal abgestimmte Kompensa
tionsregelschaltung, die auf ein durchschnittliches Ohrreflexions
verhalten und Schallvolumen abgestimmt ist, beim Einsatz häufig in
einem suboptimalen Zustand arbeitet.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung die bekannte Einrichtung
zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Einrichtung zur Verminde
rung vom Störschall im menschlichen Ohr gelöst, die ein den Stör
schall aufnehmendes Mikrofon und einen Wiedergabewandler aufweist,
der über ein mit dem Mikrofon verbundene Kompensationsschaltung den
Störschall kompensierende Signale zugeführt werden und bei der das
Mikrofon ein Ausgleichselement aufweist, welches vor der Schallein
trittsöffnung des Mikrofons angeordnet ist.
Ein solches Ausgleichselement gleicht die individuell unterschied
lichen Ohrmuschelreflexionen aus, definiert so eine quasi gleich
bleibende Schallreflexion und vermindert dadurch die individuellen
Reflexionsauswirkungen in der Kompensationsschaltung und verbessert
den Einsatz der gesamten Einrichtung und erhöht die Wirksamkeit der
gesamten Störschallkompensation. Dadurch steigt auch bei erhöhtem
Andruck der erfindungsgemäßen Einrichtung die Kreisverstärkung der
Kompensationsschaltung weniger an als bei einer Einrichtung ohne
Reflektor und die Stabilität des Regelkreises ist auch bei erhöhtem
Andruck des Kopfhörers sichergestellt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den unteren An
sprüchen beschrieben.
Es hat sich herausgestellt, daß die Verminderung der Reflexions
wirkungen zufriedenstellend erreicht wird, wenn das Mikrofon und der
Kompensationswandler gleichfalls auf das Ohr ausgerichtet sind und
vorzugsweise mittig auf einer Symmetrieachse, z. B. der Rotations
symmetrieachse, liegen, wie dies in fig. 1 dargestellt ist.
Es ist zweckmäßig, wenn das Ausgleichselement durch eine kreisförmi
ge Platte gebildet wird, welche auf den Wandler gerichtete Vor
sprünge zur Aufnahme des Mikrofons aufweist. Dadurch ist eine
Fixierung des Mikrofons bezüglich des Ausgleichselements möglich.
Bei einem Kopfhörer/Gehörschutz mit einer erfindungsgemäßen Ein
richtung ist es darüber hinaus vorteilhaft, wenn der Kopfhörer nicht
ohrumschließend, sondern ohraufliegend ausgestaltet ist, so daß sich
eine geringere Baugröße und ein erheblich geringeres Gewicht des
Kopfhörers ergibt und trotz geringerem Andruck des Kopfhörers als
bei der bekannten Einrichtung, die Störschallverminderung gegenüber
der bekannten Einrichtung ausreichend gut ist und sogar verbessert
wird. Der Tragekomfort eines so ausgestalteten Kopfhörers/Gehör
schutzes ist gegenüber der bekannten Einrichtung stark verbessert,
zumal das Gewicht des Kopfhörers gegenüber dem bekannten Kopfhörer
um ca. 50% vermindert werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung
stellen dar:
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines ohraufliegenden Kopfhörers
mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Verminderung
von Störschall am menschlichen Ohr.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt eines Kopfhörers mit einer bekann
ten Einrichtung zur Verminderung von Störschall.
Fig. 3 zeigen Blockschaltdiagramme der elektrischen Teile der
Einrichtung zur Verminderung von Störschall am mensch
lichen Ohr.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines ohraufliegenden Kopfhörers 1 mit
akustisch geschlossenem Ohrpolster 2 und Muschel 3. Der zum Ohr
gelangende Störschall 4 wird von einem Mikrofon 5 aufgenommen,
welche das aufnehmende Signal an eine Kompensationsschaltung 6
überträgt, welche ihrerseits zur Störschallkompensation ein Signal
an einen Wiedergabewandler 7 abgibt, welcher das störschallkom
pensierende Signal erregt.
Das Mikrofon 5 weist eine Schalleintrittsöffnung 8 auf, welcher von
einem Ausgleichselement 9 überdeckt ist. Sowohl der Wiedergabewand
ler 7, als auch das Mikrofon 5 sind in Richtung des menschlichen
Ohres 10 ausgerichtet, so daß das Ausgleichselement 9, das Mikrofon
5 als auch der Wiedergabewandler 7 eine gemeinsame Symmetrieachse,
welche vorzugsweise die Rotationsachse ist, aufweisen.
Das Ausgleichselement 9 besteht, wie in Fig. 1b und 1c dargestellt,
aus einer Platte 10, welche auf den Wiedergabewandler gerichtete
Vorsprünge 11 aufweist. Der Abstand zwischen der Platte 10 des
Ausgleichselements und der Schalleintrittsöffnung des Mikrofons
beträgt etwa 1 bis 3 mm. Die Platte 10 ist kreisförmig ausgebildet
und weist einen Durchmesser von etwa 0,5 bis 3 cm, vorzugsweise etwa
1,5 cm auf und besteht aus Kunststoff.
Das Mikrofon wird von einer Hülse mit einer umlaufenden Wulst
aufgenommen und die Hülse paßt mit ihrem vorderen Teil in den
Bereich zwischen den Vorsprüngen 11 des Ausgleichselements 9 bis zur
Anlage der umlaufenden Wulst an den Vorsprüngen. Somit ist die Lage
des Mikrofons bezüglich des Ausgleichselements 9 vollständig defi
niert.
Durch das Ausgleichselement gelangen Reflexionen von der mensch
lichen Ohrmuschel, welche aufgrund der individuell ausgestalteten
menschlichen Ohrmuschelform bei jedem Menschen anders sind, in einer
definierten Größe zum Mikrofon, in dem sie zu einem entsprechenden
elektrischen Signal umgewandelt werden. Durch die mittels des
Ausgleichselements definierte Schallreflexion steigt die Kreis
verstärkung der in Fig. 3 dargestellten Kompensationsschaltung
weniger an als ohne den Reflektor, wenn der Andruck erhöht wird.
Mittels des Ausgleichselements wird also die Stabilität des Regel
kreises der Kompensationsschaltung auch bei erhöhtem Andruck des
Kopfhörers sichergestellt.
Durch die ohraufliegende Form des erfindungsgemäßen Kopfhörers/
Gehörschutzes wird eine erheblich geringere Fläche des menschlichen
Ohres bedeckt als bei einer ohrumschließenden form, wie sie in fig.
2 dargestellt ist. Dadurch wird die Schweißbildung gegenüber der in
Fig. 2 dargestellten Kopfhörerform erheblich vermindert und die
geringere Baugröße bei der ohraufliegenden Form vermindert insgesamt
auch das Gewicht des Kopfhörers/Gehörschutzes drastisch und trägt
somit insgesamt zum erhöhten Tragekomfort bei. Darüber hinaus kommt
man bei der in Fig. 1 dargestellten ohraufliegenden form mit einer
relativ geringen Anpresskraft von etwa 3,5 Newton aus, was weiter
den Tragekomfort gegenüber der in Fig. 2 dargestellten bekannten
Einrichtung, bei der die Anpresskraft etwa 10 Newton beträgt,
erhöht.
In Fig. 2 sind gleiche Bauteile wie in Fig. 1 mit der gleichen
Bezugsziffer bezeichnet. Das Mikrofon 5 ist in der bekannten Ein
richtung um 90° versetzt zur Hauptachse des Wiedergabewandlers vor
dem Wiedergabewandler angeordnet. Die Schalleintrittsöffnung wird
bei dem in Fig. 2 dargestellten Mikrofon nicht verdeckt. Darüber
hinaus ist der in Fig. 2 dargestellte Kopfhörer ein ohrumschließen
der Kopfhörer, dessen Anpresskraft etwa 10 Newton und somit etwa das
3fache gegenüber dem in fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen
Kopfhörer betragen muß. Außerdem ist der in fig. 2 dargestellte
Kopfhörer etwa doppelt so schwer wie der in Fig. 1 dargestellte
Kopfhörer, der etwa 180 g wiegt.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung liegen sehr definierte
Verhältnisse aufgrund des definierten Kopfhörervolumens vor. Die
individuellen Ohr-Muschelausformungen haben auf das gesamte Regel
verhalten kaum Einfluß.
Hingegen liegen bei der in fig. 1 dargestellten Einrichtung zur
Störschallkompensation aufgrund des erheblich geringeren Anpress
druckes und der ohraufliegenden Form gegenüber der in Fig. 2 darge
stellten Einrichtung relativ undefinierte Schallvolumina vor, auf
die die Ohrmuschelform relativ großen Einfluß hat. Würde man bei der
in Fig. 1 dargestellten Einrichtung das Ausgleichselement weglassen,
so ist eine wirksame Störschallverminderung kaum mehr möglich, weil
der Regelkreis der Störschallkompensationsschaltung kaum stabil zu
halten ist. Erst das Ausgleichselement als Reflexionselement stellt
für die Kompensationsschaltung die notwendigen stabilen Verhältnisse
her. Das Ausgleichselement sorgt dabei für eine so starke, aber
definierte Störung, daß die unterschiedlichen Ohrmuschelformen keine
Rolle mehr für die Kreisverstärkung spielen können.
Die Kompensationsschaltung für die erfindungsgemäße Einrichtung hat
prinzipiell den in fig. 3 dargestellten Aufbau, welcher aus
DE-42 00 811 im wesentlichen bekannt ist. Das vom Mikrofon 5 erzeugte
Ausgangssignal 17 wird von einem ersten Verstärker 14 vorverstärkt,
in einem Filter 16 bewertet und in einem weiteren Verstärker 18
derart verstärkt, daß sich eine gegenphasige Erregung des Wieder
gabewandlers 7 ergibt.
Claims (8)
1. Einrichtung zur Verminderung von Störschall am menschlichen Ohr,
mit einem den Störschall aufnehmendem Mikrofon (5) und einem Wieder
gabewandler (7), dem von einer mit dem Mikrofon (5) verbundenen Kom
pensationsschaltung (6) ein Signal zur Störschallkompensation zu
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrofon (5) ein Aus
gleichselement (9) zur Verminderung der Wirkung von Reflexionen am
Ohr aufweist und das Ausgleichselement (9) die Schalleintrittsöff
nung (11) des Mikrofons (5) überdeckt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrofon (5) und der Wiedergabewand
ler (7) in der gleichen Richtung ausgerichtet sind und vorzugsweise
auf einer Rotationsachse (HA) liegen, welche die Mittelachse des
Wandlers (7), des Mikrofons (5) als auch des Ausgleichselements (9)
bildet.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichselement (9) eine Platte
(10) ist, die auf daß Mikrofon (5) gerichtete Vorsprünge (11) zur
Aufnahme des Mikrofons (5) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (10) kreisförmig ausgebildet
ist und einen Durchmesser von etwa 0,5 cm bis 3 cm, vorzugsweise
etwa 1,5 cm aufweist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichselement (9) bzw. die
Platte (10) aus Kunststoff besteht.
6. Kopfhörer/Gehörschutz mit einer Einrichtung zur Verminderung von
Störschall nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder Kopfhörer/Gehörschutz ein aku
stisch geschlossenes System in ohraufliegender Form aufweist.
7. Kopfhörer/Gehörschutz nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfhörer/Gehörschutz eine Hör-/
Sprechgarnitur mit einem Sprechmikrofon aufweist.
8. Kopfhörer/Gehörschutz nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfhörer/Gehörschutz Mittel zur
drahtlosen Kommunikation mit einer Sende- und/oder Empfangsanlage
aufweist.
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