DE19511699C2 - Beschleunigungsvorrichtung - Google Patents
BeschleunigungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine
Beschleunigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine derartige Vorrichtung geht aus der Zeitschrift
"Konstruktion & Elektronik" vom 03.03.93, Seite 14, hervor.
Sie dient zur Beschleunigung eines Autos, um
Unfallsituationen zu simulieren.
Durch den Hydraulik-Hochdruckspeicher wird bei der
bekannten Vorrichtung die für die Beschleunigung des
Schlittens notwendige Energie aufgebracht. Der
Hydraulikstrom wird von dem, von einem Rechner
angesteuerten elektrohydraulischen Ventil gesteuert, und
zwar so, daß das Auto mit der vorgegebenen Kraft
beschleunigt wird.
Bei der bekannten Vorrichtung ist der Schlitten, der das
Auto aufnimmt, auf Gleitschienen vor der Kolben/Zylinder-
Einheit gelagert. D.h., die Kolbenstange schiebt den
Schlitten vor sich her.
Wenn die Kolbenstange gegen Ende ihrer Ausfahrbewegung hohe
Geschwindigkeiten erreicht, greifen an ihr extrem große
Kräfte an, die zu einer entsprechenden Knickbelastung
führen. Die Kolbenstange der bekannten Vorrichtung muß
daher entsprechend massiv ausgebildet werden. Ihr höheres
Gewicht geht jedoch zu Lasten der Beschleunigung des
Schlittens. Darüberhinaus ist eine aufwendige Lagerung zur
exakten Führung der Kolbenstange notwendig.
Ferner sind Beschleunigungsvorrichtungen für Flugkörper
bekannt, bei denen der Beschleunigungsschlitten mit einem
mit der Kolbenstange einer Kolben/Zylinder-Einheit
verbundenen Seil gezogen wird (vgl. DE-PS 2 37 479 und US-PS
1,797,514). Durch die Dehnung und den Verschleiß des Seiles
ist jedoch kein reproduzierbarer Startvorgang
gewährleistet. Auch ist mit diesen Vorrichtungen die
Beschleunigung nicht steuerbar, beispielsweise in
Abhängigkeit von dem Gewicht des Flugkörpers. Diesen
Nachteil weist auch die Flugkörper-
Beschleunigungsvorrichtung nach der DE-OS 25 57 849 auf,
bei der der Schlitten auf einem Außenrohr befestigt ist,
das auf einem Innenrohr teleskopartig verschiebbar ist,
wobei in das Innenrohr Druckluft geblasen wird.
Um z. B. bei einer Werkzeugmaschine ein zu bearbeitendes
Werkstück in die gewünschte Lage zu transportieren, ist aus
DE 35 27 155 A1 eine Vorschubeinrichtung bekannt, bei der
die Kolbenstange einer hydraulischen Kolben/Zylinder-Einheit
am Maschinenschlitten angreift und der Maschinenschlitten
auf dem Zylinder der Kolben/Zylinder-Einheit verschiebbar
geführt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfach aufgebaute
Beschleunigungsvorrichtung, insbesondere zur Beschleunigung
von Flugkörpern bereitzustellen, mit der eine hohe
Beschleunigung reproduzierbar erzielbar ist.
Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1
gekennzeichneten Beschleunigungsvorrichtung erreicht. In
den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung wiedergegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Kolbenstange
während der Beschleunigungsphase des Schlittens im
wesentlichen nur einer Zugbelastung ausgesetzt. Dadurch
kann die Kolbenstange im Durchmesser klein gehalten werden.
Sie weist damit ein geringes Gewicht auf, wodurch dem zu
beschleunigenden Gegenstand eine entsprechend höhere
Beschleunigung erteilt werden kann.
Während der Schlitten in der Startbereitschaftsstellung den
Zylinder nur an einem Endabschnitt umgreift, schiebt er
sich während der Beschleunigung über den Zylinder. Dadurch
wird eine Erhöhung der Steifigkeit und Stabilität der
Kolben/Zylinder-Einheit und des Schlittens mit zunehmendem
Einfahrweg der Kolbenstange, d. h. mit zunehmender
Geschwindigkeit des Schlittens erreicht.
Wenn der Schlitten nach der Beschleunigungsphase in die
Abbremsphase übergeht, greifen allerdings erhebliche Kräfte
an der Kolbenstange an, die zu einer Oszillation der
Kolbenstange führen können. Erfindungsgemäß sind deshalb
der Schlitten und die Kolbenstange gegenüber einander so
entkoppelt, daß Oszillationen der Kolbenstange nicht auf
den Schlitten übertragen werden.
Dazu kann die Kolbenstange eine Öffnung an einem Ende des
Schlittens durchragen, die einen so großen Durchmesser
aufweist, daß die oszillierende Kolbenstange darin ihre
Oszillationsbewegungen ausführen kann. Dabei sind
beiderseits der Öffnung an der Kolbenstange Lager
vorgesehen, mit denen sich die Kolbenstange in ihrer
Bewegungsrichtung am Schlitten abstützt.
Um die Kolbenstange von dem Schlitten zu entkoppeln, ist
vorzugsweise beiderseits der Öffnung des Schlittens, die
die Kolbenstange durchragt, zwischen dem jeweiligen Lager
und dem Schlitten ein Material vorgesehen, das die
Schwingungen der Kolbenstange dämpft. Dabei kann es sich um
einen Kunststoff, Gummi oder dergleichen elastisches,
insbesondere gummielastisches Material handeln.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können insbesondere
unbemannte Flugkörper, sogenannte RPV (remote pilot
vehicle) beschleunigt werden, die beispielsweise zur
Aufklärung eingesetzt und meist mit gegenüber
Beschleunigungskräften empfindlichen Bauteilen bestückt
sind. Um einerseits eine hohe Startgeschwindigkeit zu
erzielen, andererseits eine Überbelastung des Flugkörpers
zu verhindern, soll deshalb die maximal zulässige oder eine
mehr oder weniger knapp darunter liegende konstante
Beschleunigungskraft über einen möglichst langen Zeitraum
während einer möglichst kurzen Startstrecke auf den
Flugkörper einwirken. Dies wird mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung im wesentlichen dadurch erreicht, daß der
Kolben durch einen Hydraulik-Hochdruckspeicher betätigt
wird, wobei der Druck im Zylinder mit einem
elektrohydraulischen Ventil gesteuert wird, das von einem
Rechner entsprechend dem angestrebten
Geschwindigkeitsverlauf angesteuert wird.
Der Hydraulik-Hochdruckspeicher ist vorzugsweise an den
ersten Zylinderraum zwischen dem Kolben und der von der
Kolbenstange durchragten ersten kolbenstangenseitigen
Zylinderstirnwand des Zylinders angeschlossen. Demgegenüber
ist das elektrohydraulische Ventil vorzugsweise an dem
zweiten Zylinderraum angeschlossen, also zwischen dem
Kolben und der von der Kolbenstange abgewandten, zweiten
Zylinderstirnwand.
Während der letzten Phase der Einfahrbewegung der
Kolbenstange in den Zylinder muß der Kolben abgebremst
werden. Dies wird vorzugsweise durch ein Überdruckventil
erreicht, das an den zweiten Zylinderraum angeschlossen
ist, und zwar in Richtung der Einfahrbewegung der
Kolbenstange in den Zylinder nach der Öffnung im Zylinder,
die zu dem elektrohydraulischen Ventil führt. Damit
verschließt der Kolben die Öffnung im Zylinder zu dem
elektrohydraulischen Ventil, bevor er die zweite
Zylinderstirnwand erreicht. Die zwischen dem Kolben und der
zweiten Zylinderstirnwand eingesperrte Hydraulikflüssigkeit
wird dadurch aus dem zweiten Zylinderraum ausschließlich
über das Überdruckventil abgegeben und damit der Kolben
abgebremst.
Der Zylinder der Kolben/Zylinder-Einheit und der darauf
verschiebbar geführte Schlitten weisen vorzugsweise einen
rechteckigen, insbesondere quadratischen, oder einen
anderen prismatischen, beispielsweise einen achteckigen
Querschnitt auf. Dadurch wird eine Drehung des Schlittens
um die Zylinderachse verhindert. Wesentlich ist dabei nur,
daß der Außendurchmesser des Zylinders und der
Innendurchmesser des Schlittens prismatisch sind. D.h.,
der Innenquerschnitt des Zylinders kann gegebenenfalls auch
zylindrisch sein.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann mit einer kurzen
Startstrecke und mit einer extrem kurzen Bremsstrecke dem
zu beschleunigenden Gegenstand eine hohe Geschwindigkeit
erteilt werden. Der Startverlauf kann dabei elektrisch
programmgesteuert durchgeführt werden. Durch die
Ansteuerung des elektrohydraulischen Ventils über einen
Rechner ist eine exakt reproduzierbare Endgeschwindigkeit
und ein exakt reproduzierbarer Beschleunigungsverlauf
gewährleistet, wodurch eine Überbeanspruchung des zu
beschleunigenden Gegenstandes bzw. Flugkörpers verhindert
wird.
Nach Ausfahren der Kolbenstange ist die Vorrichtung sofort
wieder startbereit. D. h., die erfindungsgemäße Vorrichtung
erfordert eine extrem kurze Startvorbereitungszeit. Da kein
wesentlicher Verschleiß auftritt, ist auch keine Begrenzung
der Starthäufigkeit gegeben. Zugleich ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung weitgehend wartungsfrei.
Durch ihren einfachen robusten Aufbau ist sie auch für
rauhe Umgebungsbedingungen geeignet. Zugleich weist die
erfindungsgemäße Vorrichtung bei kurzer Baulänge eine sehr
kompakte Bauform auf, so daß sie auch an mobilen Systemen,
wie gepanzerten Fahrzeugen, Schiffen und dergleichen
angebracht werden kann.
Der Schlitten ist auf dem Zylinder vorzugsweise mit
Gleitschuhen gelagert. Als Material für die Gleitschuhe
haben sich insbesondere Materialien als geeignet erwiesen,
die für die Bremsbeläge von Scheibenbremsen eingesetzt
werden, also beispielsweise Bronze, Gußeisen,
Verbundwerkstoffe und dergleichen. Die Gleitschuhe können
am Zylinder und/oder am Schlitten befestigt sein.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Beschleunigungsvorrichtung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 und 2 schematisch eine perspektivische Ansicht der
Vorrichtung mit dem Schlitten in seinen beiden
Endstellungen, wobei ein Teil des Schlittens
weggebrochen ist;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung in einer
Zwischenstellung zwischen den beiden Endstellungen
mit einer Darstellung der hydraulischen Anlage.
Gemäß Fig. 1 und 2 weist die Vorrichtung eine hydraulische
Kolben/Zylinder-Einheit 1 auf, die mit einem oder mehreren
Füßen 2 auf einer Grundplatte 3 befestigt ist.
Auf dem Zylinder 4 der Kolben/Zylinder-Einheit 1, der im
Querschnitt quadratisch ausgebildet ist, ist ein Schlitten
5 verschiebbar gelagert, der den Zylinder 4 umgreift. Der
Zylinder 5 ist dazu als im Querschnitt quadratisches Rohr
ausgebildet, das im Bereich der Füße 2, mit denen der
Zylinder 4 an der Grundplatte 3 befestigt ist, einen
Längsschlitz 6 aufweist.
Auf dem Schlitten 5 ist eine plattenförmige Aufnahme 7
vorgesehen, auf der der zu beschleunigende Flugkörper oder
sonstige Gegenstand angeordnet wird.
Zur Führung des Schlittens 5 auf dem Zylinder 4 sind an dem
Schlitten 5 im Bereich der Ecken im rechten Winkel
angeordnete Gleitschuhe 8 vorgesehen, die an den Kanten des
Zylinders 4 angreifen. Im Bereich der Gleitbahnen für die
Gleitschuhe 8 ist der Zylinder 4 glattgeschliffen.
Die Gleitschuhe 8 bestehen aus einem Material, wie es für
die Bremsbeläge einer Scheibenbremse verwendet wird, also
z. B. aus Bronze, Gußeisen, einem faserverstärkten
Kunststoff oder dergleichen.
Der Schlitten 5 wird mit der Kolbenstange 9 der
Kolben/Zylinder-Einheit 1 betätigt, die an einem Ende des
Schlittens 5 angreift. Der Schlitten 5 weist dazu eine
Stirnwand 10 auf, an der die Kolbenstange 9 angreift.
Zur Betätigung der Kolben/Zylinder-Einheit 1 sind auf der
Grundplatte 3 zwei Hydraulikdruckspeicher 11, 12 und ein
elektrohydraulisches Ventil 13 neben der Kolben/Zylinder-Einheit
1 angeordnet, wobei das elektrohydraulische Ventil
13 zwischen den beiden Druckspeichern 11 und 12 vorgesehen
ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Endposition, bei der die
Kolbenstange 9 ausgefahren ist, stellt die
Startbereitschaftsstellung dar. Zum Starten des auf der
Aufnahme 7 fixierten, in der Zeichnung nicht dargestellten
Flugkörpers oder sonstigen zu beschleunigenden Gegenstandes
wird die Kolbenstange 9 in Richtung des Pfeiles A
eingefahren, bis der Schlitten die in Fig. 2 dargestellte
Endstellung erreicht.
Die hydraulische Kolben/Zylinder-Einheit 1 wird mit der in
Fig. 3 dargestellten Hydraulikanlage betätigt.
Die Hydraulikanlage weist einen Hydrauliktank 14 auf, von
dem eine Druckleitung 15 mit einer elektrisch angesteuerten
druckgeregelten Pumpe 16 und einem Sicherheitsventil 17 zu
einem Mehrwegventil 18 führt.
An das Mehrwegeventil 18 ist eine Leitung 19 angeschlossen,
die in den ersten Raum 20 des Zylinders 4 mündet, der sich
zwischen dem Kolben 21 und der Kolbenstangenseite 22 des
Zylinders 4 befindet, durch welchen die Kolbenstange 9
ragt. Über die Druckleitung 19 wird dem Zylinderraum 20
Hydraulikflüssigkeit zugeführt.
Eine weitere Leitung 23 führt von dem Mehrwegeventil 18 zu
dem Raum 24 auf der von der Kolbenstange 9 abgewandten
Seite des Zylinders 4. Die Leitung 23 ist dabei an die von der
Kolbenseite abgewandten Stirnwand 25 des Zylinders 4 angeschlossen. Mit einer
Leitung 26 ist das Ventil 18 mit dem Tank 14 verbunden. Die
Leitungen 23 und 26 sind zum Rücklauf der
Hydraulikflüssigkeit über das Mehrwegeventil 18 vorgesehen.
An die Leitung 19 ist ein Hochdruckspeicher 11
angeschlossen, in dem eine unter hohem Gasdruck
(Stickstoff) stehende Kammer 28 mit einer Membran 29
vorgesehen ist. Der erste Zylinderraum 20 wird damit mit
dem hohen Druck des Speichers 11 beaufschlagt.
Mit einer Leitung 30 ist der zweite Zylinderraum 24 mit dem
elektrohydraulischen Ventil 13 verbunden. Eine Öffnung 31 in
der Zylinderwand, mit der die Leitung 30 an den
Zylinderraum 24 angeschlossen ist, ist dabei in der mit dem
Pfeil A dargestellten Richtung der Einfahrbewegung der
Kolbenstange 9 vor einer Öffnung 32 in der von der Kolbenseite abgewandten Stirnwand 25 des
Zylinders 4 angeordnet, an welche die Leitung 23
angeschlossen ist.
Die Leitung 30 mit dem elektrohydraulischen Ventil 13 ist
mit dem Druckspeicher 12 verbunden, der eine unter Gasdruck
(Stickstoff) stehende Kammer 35 aufweist, die von der
Hydraulikflüssigkeit durch eine Membran 36 getrennt ist.
Der Gasdruck in der Kammer 35 und damit der Druck des
Speichers 12 sind wesentlich geringer als der Druck des
Gases in der Kammer 28 des Hochdruckspeichers 11.
Das elektrohydraulische Ventil 13 wird von einem Rechner
angesteuert. Damit kann der Volumenstrom der
Hydraulikflüssigkeit, der von dem zweiten Zylinderraum 24
in den nur leicht vorgespannten Druckspeicher 12 fließt,
genau gesteuert werden und damit die Geschwindigkeit des
unter dem hohen Druck des Hochdruckspeichers 11 stehenden
Kolbens 21. D. h., die Geschwindigkeit des Kolbens 21 und
damit des Flugkörpers auf dem Schlitten 5 in Startrichtung
A wird mit Hilfe des elektrohydraulischen Ventils 13 genau
geregelt, also insbesondere so erhöht, daß die maximal
zulässige Beschleunigung für den Flugkörper nicht
überschritten, jedoch über einen möglichst langen Zeitraum
konstant gehalten wird.
Das Mehrwegeventil 18 in der Stellung 2 dient zugleich zur
hydraulischen Fixierung des Kolbens 21 und damit des
Schlittens 5 in der in Fig. 3 gestrichelt dargestellten
Startbereitschaftsstellung.
Mit 37 bis 41 sind Druckaufnehmer bezeichnet, mit denen der
Ladezustand der Druckspeicher 11 und 12 sowie der Druck in
der Leitung 23 ermittelt wird, der dem Rechner ebenfalls
mitgeteilt wird.
In der Leitung 42 ist Überdruckventil 43 angeordnet. Ferner
sind an die Leitungen 19 und 30 Rücklaufleitungen 44 bzw.
45 angeschlossen, die mit einem Ventil 46 bzw. 47 versehen
sind, um die Hydraulikflüssigkeit in den Tank 14 zu
entleeren.
Mit 48 und 49 sind Näherungssensoren bezeichnet, die die
Endpositionen des Schlittens 5 überwachen.
In der Stellung "1" des Mehrwegeventils 18 ist die
Kolbenstange 9 ausgefahren, der Schlitten 5 also in der
Startbereitschaftsposition. In der Stellung "2", die das
Ventil 18 in Fig. 3 einnimmt, ist der Hochdruckspeicher 11
mit Hydraulikflüssigkeit geladen und wird in der Position
gehalten. In der Stellung "3" kann der Kolben 21 betätigt
werden, ohne das elektrohydraulische Ventil 13 zu öffnen.
Das Abbremsen des Kolbens 21 vor dessen Auftreffen auf die
Zylinderwand 25 erfolgt mit dem Überdruckventil 43. D. h.,
bei Bewegung in Richtung des Pfeiles A verschließt der
Kolben 21 vor Erreichen der Zylinderwand 25 die Öffnung 31,
an die die Leitung 30 mit dem elektrohydraulischen Ventil
13 angeschlossen ist. Damit wirkt der Überdruck der
Hydraulikflüssigkeit, die zwischen dem Kolben 21 und der
Kolbenseite 25 eingeschlossen wird, auf die volle
Kolbenfläche, wodurch der Kolben 21 mit einer entsprechend
hohen Kraft abgebremst wird. Der Überdruck wird dabei durch
das Überdruckventil 43 vorgegeben.
Wenn der Schlitten 5 nach der Beschleunigungsphase in die
Abbremsphase übergeht, greifen erhebliche Kräfte an der
Kolbenstange 9 an, die zu einer Oszillation der
Kolbenstange 9 führen können. Zu diesem Zweck sind die
Kolbenstange 9 und der Schlitten 5 so entkoppelt, daß keine
quer zur Kolbenstange 9 gerichteten Kräfte auf den
Schlitten 5 übertragen werden können.
Dazu ist in der Stirnwand 10 des Schlittens 5 eine Öffnung
50 vorgesehen, durch die die Kolbenstange 9 mit ihrem
verjüngten Ende 51 ragt. Der Durchmesser der Öffnung 50 ist
dabei wesentlich größer als der Durchmesser des Endes 51
der Kolbenstange 9, so daß sich die Kolbenstange 9 in
Querrichtung bewegen kann.
Zur Abstützung in axialer Richtung weist die Kolbenstange 9
beiderseits der Öffnung 50 Lagerplatten 52, 53 auf, wobei
die äußere Lagerplatte 52 mit einer Mutter befestigt ist,
die auf ein Gewinde am Ende 51 der Kolbenstange 9
aufgeschraubt ist. Zwischen den Lagerplatten 52 und 53 und
der Stirnwand 10 des Schlittens 5 ist jeweils eine Schicht
54, 55 aus einem elastischen Material, beispielsweise
Gummi, Kunststoff oder dergleichen, vorgesehen.
Claims (8)
1. Beschleunigungsvorrichtung mit einem den zu
beschleunigenden Gegenstand aufnehmenden Schlitten, an
dem die Kolbenstange einer hydraulischen
Kolben/Zylinder-Einheit angreift, welche mit einem
Hydraulik-Hochdruckspeicher verbunden ist, wobei der
Druck in der Kolben/Zylinder-Einheit mit einem
elektrohydraulischen Ventil steuerbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlitten (5) auf dem Zylinder
(4) der Kolben/Zylinder-Einheit (1) verschiebbar
geführt ist und die Kolbenstange (9) und der Schlitten
(5) so entkoppelt sind, daß keine Querkräfte von der
Kolbenstange (9) auf den Schlitten (5) übertragen
werden.
2. Beschleunigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (9) zur
Entkopplung von dem Schlitten (5) eine Öffnung (50) an
einem Ende des Schlittens (5) durchragt, die einen
Querbewegungen der Kolbenstange (9) zulassenden
Durchmesser aufweist, wobei die Kolbenstange (9) an
beiden Seiten der Öffnung (50) mit sich am Schlitten
(5) abstützenden Lagern (52, 53) versehen ist.
3. Beschleunigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest zwischen einem der Lager
(52, 53) und dem Schlitten (5) ein elastisch
verformbares Material (54, 55) vorgesehen ist.
4. Beschleunigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (4)
der Kolben/Zylinder-Einheit (1) einen prismatischen Außenquerschnitt und der darauf
verschiebbare Schlitten (5) einen prismatischen
Innenquerschnitt aufweisen.
5. Beschleunigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(5) auf dem Zylinder (4) der Kolben/Zylinder-Einheit
(1) mit Gleitschuhen (8) gelagert ist.
6. Beschleunigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulik-
Hochdruckspeicher (11) an den ersten Zylinderraum (20)
angeschlossen ist, durch den sich die Kolbenstange (9)
erstreckt.
7. Beschleunigungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das elektrohydraulische Ventil (13)
an den zweiten Zylinderraum (24) auf der von der
Kolbenstange (9) abgewandten Seite des Kolbens (21)
angeschlossen ist.
8. Beschleunigungsvorrichtung nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Überdruckventil (43) an
den zweiten Zylinderraum (24) angeschlossen ist, wobei
die Öffnung (31) im Zylinder (4) zu dem
elektrohydraulischen Ventil (13) in Richtung der
Einfahrbewegung (A) der Kolbenstange (9) vor der
Öffnung (32) im Zylinder (4) zu dem Überdruckventil
(43) angeordnet ist, so daß der Kolben (21) vor
Erreichen der von der Kolbenstange (9) abgewandten
Stirnwand (25) des Zylinders (4) die Öffnung (31) im
Zylinder (4) zu dem elektrohydralischen Ventil (13)
verschließt.
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 8099 |
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AG, 85521 OTTOBRUNN, DE |
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