DE19511443A1

DE19511443A1 - Zusatzeinheit

Info

Publication number: DE19511443A1
Application number: DE19511443A
Authority: DE
Inventors: Guenter Schaller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-03-30
Filing date: 1995-03-30
Publication date: 1996-10-02

Description

Die Erfindung betrifft Spiegelungsinstrumente insbesondere für die laparoskopische Chirurgie. Wegen der Anfälligkeit dieser Instrumente bei der Sterilaufbereitung und der kostspieligen Reparatur wurden trennbare Einheiten des rückspiegelnden optischen Systems und der Lichteinstrahlung in die Bauchhöhle konstruiert.

Solche Zusatzeinheiten sind durch die Offenlegungsschrift des deutschen Patentamtes DE 42 38 977 A1 und das Gebrauchsmuster DE-GM 88 14 573.5 bekannt.

Sie werden eingesetzt, um als Anteil eines medizinisch-optisches Hilfsmittels in Form eines Endoskopes zu funktionieren, um das Körperinnere des Patienten sowohl auszuleuchten als auch zu beurteilen, krankhafte Befunde und auch medizinische Eingriffe betreffend.

Bei ihrer Anwendung sind die optischen Achse und die Lichteinstrahlung gekoppelt.

Die alternative Einstrahlung von Licht in die Bauchhöhle über die Wandung der Hülsen von sogenannten Trokaren ist aus der Offenlegungsschrift DE 43 06 553 A1 bekannt.

Dadurch ist ein solches medizinisch-optisches Hilfsmittel denkbar, das allein aus dem rückspiegelnden optischen System besteht und bei der Anwendung in eine dünnwandige Metallhülse eingeführt wird, die mit einem planen Glasplättchen patientenseitig abgeschlossen ist.

Alle bekannten Zusatzeinheiten weisen ein planes Glasplättchen als patientenseitigen Verschluß der Einführhöhlung auf. Bei der Sterilaufbereitung kann jedoch Dampf, sowohl Wasserdampf als auch andere Gase, in die Einführhöhlung eindringen und sich auf dem Glasplättchen niederschlagen. Dies geschieht inbesondere bei der Abkühlung des Sterilgutes. Dies verschlechtert sehr schnell die klare Durchsicht. Durch die röhrenförmige Bauweise mit geringsten Durchmessern ist aber die Reinigung nicht möglich. Der eintretende Funktionsverlust ist aber gerade bei den konstruktiv aufwendigen, lichtführenden Zusatzeinheiten wirtschaftlich nicht vertretbar.

Weiterhin müssen alle Endoskope und auch die o. g. Zusatzeinheiten zum rückspiegelnden optischen System zur Ankopplung an die bildübertragende Videokamera, die zumeist unsteril eingesetzt wird, mit einer schlauchförmigen Folie verbunden werden. Diese Ankupplung geschieht aber nicht über paßgenaue, dichtende Verbindungen, sondern durch Preßdruck eines Klebebandes unter Faltenwurf der Folie. Damit entsteht in Verbindung mit Flüssigkeit ein wesentliches Risiko der Keimverschmutzung, zumal die Folie in diesem Bereich häufig berührt werden muß.

Es besteht daher insbesondere die Aufgabe, das plane Glasplättchen der hitzedampf-sterilierbaren Zusatzeinheit auf der Seite der Einführhöhlung von Abscheidungen unter der Sterilisierung freizuhalten und durch die Konstruktion auch eine dichtende Ankopplung des Sterilüberzuges zu ermöglichen.

Die Aufgabe wird mit der Erfindung aus Anspruch 1 gelöst. Das sterilisierbare, patientenseitig an seiner Spitze mit einem planen Glasplättchen abgeschlossene Metallrohr weist an seiner Basis eine Anschlußstelle für einen Verschlußstopfen auf. Dieser Verschlußstopfen dichtet die Einführhöhlung mittels einem elastomeren Teil, insbesondere einem Gummielement ab und ermöglicht durch ein integriertes Überdruckventil die Ausdehnung der Luft in der Einführhöhlung unter der Temperaturerhöhung der Sterilisierung. Vorteilhaft ist dadurch der Kontakt der Innenseite des Glasplättchens mit Wasserdampf verhindert, der sich bei der Abkühlung der Zusatzeinheit noch vermehrt dort abscheiden würde.

Durch den möglichen Druckausgleich wird die Verklebung des Glasplättchens entlastet und die Funktionsdauer der Einheit verlängert. Nach Abkühlung kann der entstehende Unterdruck in der Einführhöhlung zum Entfernen des Verschlußstopfen durch einen Stift am Überdruckventil sicher entlastet werden.

Nach Entfernen des Verschlußstopfens läßt die Konstruktion der Anschlußstelle die Verdickung der schlauchförmigen, sterilen Abdeckfolie unter mechanischem Preßdruck mit der Zusatzeinheit wasserdicht verbinden. Das geschieht an einer zweiten Anschlußstelle der Folie innerhalb des schlauchförmigen Teiles nach der üblichen Verbindung der Zusatzeinheit unter Preßdruck eines Klebebandes. Vorteilhaft besteht so die zweifache Trennung von sterilem und unsterilem Bereich mit einem zusätzlichen wasserdichten Folienanschluß.

Die Erfindung wird beispielhaft mittels der folgenden Zeichnungen und dem erklärenden Text beschrieben. Es zeigt in schematischer, nicht maßstabsgetreuer Darstellung:

Fig. 1 die Zusatzeinheit mit eingeführtem rückspiegelnden optischen System, aufgesetzter Videokamera und angekoppeltem Sterilüberzug sowie den Verschlußstopfen mit integriertem Überdruckventil und Dichtelement.

In Fig. 1 ist die Zusatzeinheit 1 mit eingeführtem rückspielenden optischen System 8 dargestellt. Die Zusatzeinheit weist die Metallhülse 2 mit dem planen Glasplättchen 3 und die Anschlußstelle 4 an die Einführhöhlung EÖ auf. An der Anschlußstelle 5 befindet sich die Bajonettkupplung 5. An der Anschlußstelle 4 ist die Sterilabdeckung 6 mittels der Klebepressung 6a und der wasserdichten Dichtung 6a unter mechanischem Druck befestigt. Die unsterile Videokamera 7 wird gleichermaßen über die Bajonettkupplung 5 an die Zusatzeinheit gekuppelt.

Der Verschlußstopfen 9 weist ein Dichtungselement 12 auf. Das Überdruckventil 10 kann durch den Stift 10a geöffnet werden. Die Stifte 11 lassen den Verschlußstopfen 9 an die Anschlußstelle 4 der Zusatzeinheit 1 ankuppeln.

Claims

1. Zusatzeinheit für ein Spiegelungsinstrument insbesondere für die Laparoskopie, an seiner Spitze mit einem planen Glasplättchen abgeschlossen und auch mit lichtleitenden Fasern in der Wandung bestückt, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis der Zusatzeinheit (1) eine Anschlußstelle (4) für einen Verschlußstopfen (9) aufweist, der während der Sterilaufbereitung die Einführhöhlung EÖ vollständig gegen eindringende Dämpfe abdichtet und die temperaturbedingte Druckerhöhung der Luft in der Einführhöhlung mittels eines integrierten Überdruckventiles (10) ausgleicht und daß zusätzlich zur oberflächlichen Verbindung (6a) der Zusatzeinheit (1) mit einer sterilen Abdeckfolie (6) die Anschlußstelle (4) für den Verschlußstopfen (9) beim Einführen des rückspiegelnden optischen Systemes (8) diesselbe Abdeckfolie (6) nochmals dichtend ankuppeln läßt.

2. Zusatzeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußstopfen (9) unter Andrücken des Dichtelementes (12) in der Anschlußstelle (4) eingekuppelt werden kann.

3. Zusatzeinheit nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Verschlußstopfen (9) ein Überdruckventil (10) integriert ist, das mittels des Stiftes (10a) mechanisch entlastet werden kann.

4. Zusatzeinheit nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußstelle (4) bei Einführen des rückspiegelnden optischen Systemes eine sterile Abdeckfolie (6) unter mechanischen Druck wasserdicht ankuppeln läßt.

5. Zusatzeinheit nach den Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine sterile Abdeckfolie (6) eine Anschlußstelle (6a) mit einer Klebepressung und eine weitere Anschlußstelle (6b) mit einer wasserdichten mechanischen Anpressung aufweist.