DE19510980C2 - Verformbares, technisches Gewebe zur Herstellung von Bauteilen oder Strukturteilen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein verformbares, technisches Gewebe zur Herstellung von Bauteilen oder Strukturteilen.

DE 31 32 859 C2 zeigt und beschreibt ein verformbares technisches Ge­ webe aus Multifilament-Graphit-Kettfäden und Multifilament-Graphit-Schuß­ fäden, so daß insgesamt gesehen ein Graphitgewebe vorliegt. Zur Verbesse­ rung der elektrischen Leitfähigkeit sind metallische Filamentfäden mit spezifi­ schem elektrischem Widerstand um einzelne aus Graphit bestehenden Kett­ fäden oder Schußfäden herumgewickelt.

Aus der DE 31 44 653 A1 sind Fasergewebe bekannt, bei denen die Kett­ fäden und die Schußfäden mit elektrisch leitfähigem Material umhüllt sind. Das Fasergewebe bildet eine leitfähige Barriere zur Verteilung von Strömen und soll Flugzeuge vor Blitzschlag-Schäden schützen. Weiter sind Faser­ gewebe mit eingewebten Aluminium-Drahteinlagen zur Herstellung oder Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit bekannt. Die Drähte sind jedoch so dünn, daß sie dem Gewebe keine Eigensteifigkeit vermitteln.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein technisches Gewebe zu schaf­ fen, das mechanisch verformbar ist und im verformten Zustand verharrt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Haupt­ anspruchs gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Durch den Gegenstand der Erfindung ergeben sich folgende Vorteile:

• - Herstellmöglichkeit von eigensteifen Formelementen aus Faserhalbzeug mit geringen Verformungskräften maschinell und/oder manuell.
• - Beschickung der formgebenden Bauvorrichtung (Laminiervorrichtung) mit vorgeformten Faserelementen in kürzester Zeit mittels Roboter und/oder manuell.
• - Keine oder nur einzelne Haltepunkte der vorgeformten Faserelemente in der Laminiervorrichtung erforderlich.
• - Keine Überspannung von Kanten und Ecken beim Drapieren.
• - Erhöhung der Bruchzähigkeit des Faserverbundwerkstoffes durch Metallarmierung.
• - Verbesserung des Schadensverhaltens der Bauteile aus diesem Werkstoff.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Fig. 1 beschrieben.

Die Fig. 2 bis 4 zeigen Anwendungsbeispiele.

Es zeigen:

Fig. 1 ein Filamentgewebe mit Drahteinlagen,

Fig. 2 ein zweiteiliges Formteil aus vorverformtem, eigensteifen Fasergelege,

Fig. 3 einen U-Träger (Holm) mit profiliertem Steg aus vorverformtem, eigensteifen Fasergelege und

Fig. 4 zweiteilige Laminierform (Negativform) und Druckschlauch zur Herstellung eines Hohlprofils aus eigensteifen Fasergelegen nach Fig. 2.

Nachfolgend wird Fig. 1 näher erläutert.

Fig. 1 zeigt ein technisches Gewebe, bei dem die Kettfäden und die Schuß­ fäden jeweils wechselweise aus C-Fasern oder Metalldraht bestehen. Als Metalldraht wird z. B. Bindedrahtqualität, Werkstoff Stahl, nichtrostender Stahl, NE-Metalle (Aluminiumlegierungen, Titan, Kupfer) verwendet. Der Draht­ durchmesser beträgt 0,1 bis 0,4 mm.

Claims (4)

1. Verformbares technisches Gewebe zur Herstellung von Bauteilen oder Strukturteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden und die Schußfäden jeweils wechselweise aus C-Fasern oder Metalldraht bestehen.

2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die An­ zahl der Kettfäden und/oder Schußfäden, die aus C-Fasern bestehen, größer ist als die Anzahl der Kettfäden und/oder Schußfäden, die aus Metalldraht bestehen.

3. Gewebe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die C-Fasern und/oder die Metalldrähte verschiedene Quer­ schnittsformen wie Rechteck, Kreis, Ellipse aufweisen.

4. Gewebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die C-Fasern und/oder die Metalldrähte Querschnittsflächen unterschied­ licher Grösse aufweisen.