DE19510974A1 - Einlagiges Papiererzeugnis - Google Patents
Einlagiges PapiererzeugnisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein einlagiges Papiererzeugnis zur Be
druckung mit Laserdrucker-Tonermaterialien.
Der Laserdruck als maschinell erstellter Ausdruck von Computer-An
lagen findet immer mehr Anwendung, auch in Bereichen, in de
nen es um die Erstellung von Originalen und insbesondere auch
von Originalen mit sicherheitsrelevanten Daten geht. Unter Ori
ginalen, insbesondere unter Originalen mit sicherheitsrelevan
ten Daten, sind beispielsweise Mitteilungen von Versicherungen
über die Gewähr gewisser Versicherungsleistungen, Computer-
erzeugte Scheckausdrucke, Computer-erzeugte behördliche Be
scheinigungen, etc. zu verstehen, bei denen der maschinell bzw.
Computer-erzeugte Ausdruck als Originaldokument gilt und dem
Eigentümer und/oder Besitzer dieser Druckschrift unmittelbar
Rechte in irgendeiner Art einräumt oder demselben irgendwelche
Vorgänge bestätigt.
Auf der einen Seite lassen sich bei der mehr und mehr geübten
Computerisierung administrativer Aufgaben, zumindest mit der
derzeitigen Drucktechnologie, die Vielzahl von Originalen nicht
mehr anders erstellen als durch maschinellen Ausdruck, der bei
Hochleistungsdruckern in aller Regel über sogenannte Laserdrucker
erfolgt, bei denen Tonermaterialien als Schriftbild auf ei
nem Papiererzeugnis aufgetragen und hierauf versintert werden.
Die Vielzahl solcher sicherheitsrelevanter Belege erlaubt auch
nicht einen zusätzlichen Vorgang, um solche Originale gesondert
zu kennzeichnen, und typischerweise werden solchermaßen er
stellte Vordrucke direkt im Anschluß an den Ausdruck versand
fertig gemacht, d. h. als sogenannte Einblatt-Mailer entweder
direkt verschlossen oder automatisiert in Umschläge geschoben
und in diesen verschlossen und an die Empfänger versandt.
Problematisch hieran ist, daß die Laserdrucktechnologie mit dem
Versintern von Tonerbildern auf dem Papiererzeugnis eine iden
tische Technologie anwendet, wie sie auch bei der mittlerweile
überall verbreiteten Kopiertechnologie verwendet wird. Damit
wird die Kopie vom Original im wesentlichen nicht mehr unter
scheidbar, und auch der Ausdruck auf farbigen Papieren bzw. der
Farbausdruck selber bietet hierfür keine Gewähr mehr, da mit
der zwischenzeitlich zur Verfügung stehenden Farbkopiertechno
logie Kopien herstellbar sind, die in vielen Fällen kaum noch
vom Original zu unterscheiden sind, insbesondere, wenn Original
und Kopie nicht gleichzeitig vorliegen.
Ein besonderes Problem bei den sicherheitsrelevanten Original
dokumenten, die mit der Laserdruckertechnologie erstellt sind,
liegt darin, daß das versinterte Tonermaterial häufig mit rela
tiv einfachen Mitteln, wie z. B. scharfkantigen Gegenständen,
relativ problemlos von dem Papiererzeugnis entfernt werden
kann, ohne daß hierbei eine merkliche Veränderung der Pa
pieroberfläche zwangsweise erfolgt und das Papiererzeugnis so
mit unmittelbar selbst Auskunft über den Manipulationsversuch
gibt. Dies liegt insbesondere daran, daß die zur Verfügung ste
henden Zeiten und Temperaturen beim Versintern des Tonermateri
als sowie die zur Verfügung stehenden Tonermaterialien selbst
keine Gewähr bieten können, daß eine dauerhafte Verbindung mit
der darunterliegenden Papierlage des Papiererzeugnisses herge
stellt wird.
Den Fälschungsmöglichkeiten in einfachster Weise ist damit bei
solchen Belegen oder Originalstücken Tür und Tor geöffnet. Bei
spielsweise beleuchtet dieses Problem die Nachricht, daß ma
schinell erstellte zur Auszahlung berechtigende Belege zu Aus
zahlungsraten von deutlich mehr als 100% führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einlagiges Pa
piererzeugnis der eingangs beschriebenen Art derart zu verbes
sern, daß es nach der Bedruckung mit einem Laser
drucker-Tonermaterial Fälschungen deutlich erschwert und insbesondere
Manipulationsversuche deutlich erkennbar werden läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das ein
lagige Papiererzeugnis mit einer auf einer Oberfläche minde
stens bereichsweise aufgetragenen, flächigen, gleichmäßigen Be
schichtung mit einer Primer-Masse versehen ist, welche ein
thermoplastisches Material umfaßt, welches unter erhöhter Tem
peratur einen mechanisch nicht mehr trennbaren Verbund des bei
der erhöhten Temperatur gesinterten Tonermaterials mit der Pa
pierlage des Papiererzeugnisses bildet.
Dadurch, daß das einlagige Papiererzeugnis, zumindest in den
sicherheitsrelevanten Oberflächenbereichen, mit der erwähnten
Beschichtung mit einer Primer-Masse versehen ist, wird beim Be
drucken in diesen Bereichen ein so enger Verbund des gesinter
ten Tonermaterials mit der Papierlage geschaffen, daß ein me
chanisches Entfernen des Aufdrucks nur unter Zerstörung der Pa
pieroberfläche der Papierlage geschehen kann. Damit wird aber
an dem originalen Laserausdruck sofort erkenntlich, daß hier
eine Manipulation stattgefunden hat, und das veränderte Origi
nal läßt sich nun nicht mehr oder zumindest nicht mehr ohne
weiteres mit einem teilweise abgeänderten Aufdruck versehen.
Überraschend hat sich herausgestellt, daß bei Verwendung der
Primerbeschichtung, insbesondere bei vollflächigem Auftragen,
preisgünstigeres Papier als Papierlage eingesetzt werden kann,
welches bislang vom Einsatz beim Laserdruck wegen der Quali
tätsmängel im Ausdruck ausgeschlossen war.
Das thermoplastische Material der Primer-Masse kann so ausge
wählt werden, daß es bei der erhöhten Temperatur, welche für
die Sinterung des Tonermaterials benötigt wird, verflüssigt
wird und eine lösende Phase für das Tonermaterial bildet, wel
ches partiell angelöst wird und so mit dem thermoplastischen
Material und der darunterliegenden Papierlage beim Härten wie
der einen festen Verbund bildet.
Alternativ kann das thermoplastische Material so ausgewählt
sein, daß das Tonermaterial bei der erhöhten Temperatur und das
thermoplastische Material an der gemeinsamen Grenzfläche, zu
mindest teilweise, eine gemeinsame Phase bilden und so ohne
Phasengrenze ineinander übergehen. Auch damit wird die Möglich
keit eines sehr starken Verbundes zwischen dem gesinterten
Tonermaterial und der Papierlage geschaffen, welche ohne Ver
letzung der Papieroberfläche mechanisch nicht mehr trennbar
ist.
Bei einem besonders bevorzugten thermoplastischen Material fin
det bei der erhöhten Temperatur, die zum Sintern des Tonermate
rials benötigt wird, eine so weitgehende Verflüssigung statt,
daß es partiell in den Papierfaserverbund der Papierlage ein
dringt und so zu einer weiteren verbesserten Verhaftung mit der
Papierlage führt.
Die Tonerbestandteile, welche den Sinterprozeß ermöglichen und
die Verhaftung mit dem zu bedruckenden Papier herstellen, sind
Bindemittel, die üblicherweise aus Polystyrolacrylaten, Poly
estern und Polybutadien ausgewählt werden, welche sich vor al
lem bei Tonern bewährt haben, welche mit Wärme und Druck, d. h.
also kontaktfixiert werden.
Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Primer-Masse muß na
türlich in gewisser Hinsicht Rücksicht nehmen auf die Tonerbin
demittel, und hierbei hat sich insbesondere für die Verwendung
mit Tonern, die Polystyrolacrylate als Bindemittel enthalten,
eine Primer-Masse mit einem thermoplastischen Material auf der
Basis von Vinylacetat oder Acrylat- oder Methacrylat-Polymeren
empfohlen.
Dies ist überraschend, da insbesondere Polyvinylacetate in der
Regel als Trennmittel als Tonerzusätze empfohlen werden und da
für sorgen, daß eine ausreichende Abreinigung des Toners von
der Fixierwalze möglich ist.
Darüber hinaus konnte in Langzeitversuchen festgestellt werden,
daß die aufgrund der Beschichtung erfindungsgemäß verbesserte
Tonerhaftung auf dem Papier erlaubt, bei der Fixierung oder
Sinterung des Tonermaterials auf Trennmittel, wie z. B. Silikon
öle, zu verzichten. Dies führt letztendlich zu einer weiteren
Verbesserung der Tonerhaftung.
Besonders bevorzugte thermoplastische Materialien sind Viny
lacetat-Polymere, Copolymere von Vinylacetat mit Vinyllaurat
und/oder Vinylchlorid und/oder Ethylen sowie Acrylat-Polymere
und Methylacrylat-Polymere sowie Copolymere mit Styrol hiervon.
Angewandt werden die vorgenannten thermoplastischen Materialien
in der Primer-Masse vorzugsweise in Form von 40 bis 60 gew.-%igen
wäßrigen Dispersionen.
Die Primer-Masse kann Füllstoffe, insbesondere partikelförmige,
granulare Füllstoffe, mit Anteilen von bis zu 80 Gew.-%, bezo
gen auf die Gesamtprimer-Masse, umfassen, wobei die Füllstoffe
vorwiegend Pigmente und die Haftfähigkeit der Primer-Masse mo
difizierende Materialien umfassen.
Um zu verhindern, daß das beschichtete Papiererzeugnis einen
kunststoffartigen Glanz und/oder einen kunststoffähnlichen
Griff erhält, empfiehlt sich ein Füllstoffgehalt der
Primer-Masse von mindestens ca. 20 Gew.-%.
Wird das Papiererzeugnis zur Herstellung von Ein-Blatt-Mailern
verwendet wird, d. h. also Briefen, die nach dem Bedrucken le
diglich gefaltet und dann verschlossen und versandfähig gemacht
werden, ohne hierzu gesonderte Umschläge zu verwenden, kann der
Primer gegebenenfalls dazu verwendet werden, als Klebemittel
zum Verkleben zweier Papierlagen des Papiererzeugnisses mitein
ander zu dienen. Diese Versiegelung setzt dem Füllstoffgehalt
Grenzen, da ab einem Füllstoffgehalt von ca. 50 Gew.-% die Qua
lität der Versiegelung deutlich abnimmt bzw. deutlich höhere
Temperaturen für ein gutes Versiegeln der Ein-Blatt-Mailer be
nötigt werden.
Die Beschichtegewichte, mit denen die Primer-Masse auf das Pa
piererzeugnis aufgetragen wird, halten sich normalerweise in
dem Bereich von 2 und 10 g/m², vorzugsweise von 4 bis 7 g/m²
und am meisten bevorzugt, von 5 bis 6 g/m². Diese Beschichtege
wichte verstehen sich jeweils für das beschichtete gebrauchs
fertige Papiererzeugnis.
Mit diesen Beschichtegewichten wird eine überragende Verhaftung
der Tonermaterialien auf der Papierlage erzielt, und im höheren
Bereich der Beschichtegewichte läßt sich auch eine hervorragen
de Versiegelung von Ein-Blatt-Mailern mit der Primer-Masse er
zielen.
Die Pigmentanteile des Füllstoffes, die zuvor angesprochen wur
den, können zum einen der Verbesserung des Griffs des Papiers
dienen, zum anderen selbstverständlich auch zur Kolorierung
desselben und zur Hervorhebung der beschichteten Papierflächen,
hier insbesondere der sicherheitsrelevanten und zu bedruckenden
Flächenbereiche.
Darüber hinaus hat sich herausgestellt, daß die Verwendung von
Perlglanzpigmenten ganz besondere Farbeffekte ergibt, die zudem
zur Fälschungssicherheit des Papiererzeugnisses als Original
ausdruck dienen, da diese Perlglanzeffekte mit Farbkopierern
nicht reproduziert werden können.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein einlagiges, maschi
nell bedruckbares Papiererzeugnis, welches durch eine andere
Art der Behandlung der zu bedruckenden Oberfläche zu einer
Steigerung der Fälschungssicherheit der maschinell bedruckten
Originale führt.
Ein Problem der mit Lasertonermaterialien bedruckten maschinell
erzeugten Originale besteht darin, daß bestimmte Lösemittel,
wie z. B. Isopropylalkohol, Methylethylketon, Aceton und Toluol,
leicht das Ablösen des Tonermaterials von der Papieroberfläche
erlauben. Die so chemisch entfernten Aufdrucke können dann, oh
ne daß das Papiererzeugnis selbst hierüber einen Nachweis lie
fert, mit anderen Informationen bedruckt werden, ohne daß das
gefälschte Original von dem ursprünglichen Original unterschie
den werden könnte.
Diesem Problem wird durch ein maschinell bedruckbares einlagi
ges Papiererzeugnis abgeholfen, welches durch eine auf eine zu
bedruckende Oberfläche, mindestens bereichsweise, aufgetragene
flächige, gleichmäßige Beschichtung charakterisiert ist, welche
mit einer eine Farbkomponente umfassenden Beschichtungsmasse
vorgenommen wird, wobei die Farbkomponente in Kontakt mit einem
Lösemittel eine Farbreaktion zeigt.
Die angesprochene Farbreaktion kann in vielerlei Ausgestaltun
gen vorkommen und beispielsweise in dem Ausbluten einer Farb
komponente bestehen, was typische und nicht wieder entfernbare
Farbkonturen auf dem Originalpapiererzeugnis erzeugt.
Daneben kann auch vorgesehen sein, daß die Farbkomponente einen
Leukofarbstoff und einen sogenannten Farbentwickler umfaßt,
welche nebeneinander in der Beschichtemasse vorliegen, wobei
häufig vorzugsweise mindestens einer der Reaktionspartner, d. h.
der Leukofarbstoff oder der Farbentwickler, in verkapselter
Form in Mikrokapseln eingeschlossen vorliegt. Trifft nun Lö
sungsmittel auf die Farbkomponente, wird dem Leukofarbstoff so
wie dem Farbentwickler ein Reaktionsmedium geboten, in dem die
Farbreaktion abläuft und der Farbstoff gebildet werden kann,
was sich in einer Verfärbung der entsprechend beschichteten Be
reiche des Papiererzeugnisses bemerkbar macht. Darüber hinaus
sind mit der Ausbreitung eines Lösemitteltropfens Transportvor
gänge betreffend den Farbstoff verbunden, so daß unvermeidlich
eine auffallende unterschiedliche Farbgebung an der Papierober
fläche erhalten wird. Auch dies bewirkt eine unumkehrbare Ver
änderung des bedruckten Originals und weist auf die versuchte
Manipulation des Originalbeleges hin.
Der Einschluß einer Farbkomponente, die eine Farbreaktion mit
Lösemitteln eingehen kann, beinhaltet aber darüber hinaus noch
einen weiteren Sicherheitsaspekt. Neben der Möglichkeit, Fäl
schungsversuche am Original feststellen zu können, besteht auch
sehr einfach die Möglichkeit, zu überprüfen, ob es sich bei dem
vorgelegten Ausdruck um ein Original oder um eine simple Farb
kopie handelt, bei der selbstverständlich dieser Ausbluteffekt
oder die Farbbildungsreaktion oder allgemein die Farbreaktion
der Farbkomponente nicht stattfindet.
Als Farbentwickler wird in diesem Zusammenhang häufig
bis-Phenol A verwendet, und regelmäßig wird die Leukobase bzw. der
Leukofarbstoff in verkapselter Form in der Beschichtemasse vor
gelegt. Die Mikrokapselwandungen können daraufhin eingestellt
werden, daß sie bei Kontakt mit Lösemitteln, die auch das
Tonermaterial zum Ablösen bringen, erweichen oder durchbrechen
und jedenfalls den Leukofarbstoff freisetzen, so daß dieser die
Farbentwicklungsreaktion mit dem Farbentwickler eingehen kann.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
umfaßt die vorgenannte Beschichtemasse eine Primer-Masse, wie
sie eingangs beschrieben wurde, so daß sich bei dem einlagigen,
maschinell bedruckbaren Papiererzeugnis sowohl eine Fälschungs
sicherheit im Hinblick auf mechanische Fälschungsversuche als
auch bei chemischen Angriffen realisieren läßt.
Die Tatsache, daß es sich bei dem einlagigen Papiererzeugnis um
ein Papiererzeugnis handelt, welches fälschungssichere Origina
le erzeugen kann, ist dem Papiererzeugnis nicht anzusehen, wenn
dies nicht gewünscht wird. Andererseits kann jedoch eine bewuß
te farbliche Ausgestaltung der sicherheitsrelevanten und ma
schinell zu bedruckenden Felder vorgenommen werden, wobei dann
bei den farblich gestalteten Druckbereichen auch leicht ausblu
tenden Farbstoffe oder Farbstoffkombinationen verwendet werden
können, die unter die eigentliche Druckfarbe für diesen Ab
schnitt untergemischt sein können.
Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im folgenden
anhand der Beispiele noch näher erläutert.
Im folgenden werden zunächst einige beispielhafte Rezepturen
für eine Beschichtemasse vorgestellt, die der Verbesserung der
Fälschungssicherheit im Hinblick auf mechanische Angriffe, ins
besondere den Versuch des Ablösens mit Klebstoffilmen, etc.,
dienen, wobei die Mengenangaben in Gewichtsteilen zu verstehen
sind, falls nichts anderes definiert ist:
200 Teile Wasser werden mit drei Teilen WALCOCEL CRT 30
(beziehbar von der Firma Wolf, Walsrode), drei Teile Ätznatron,
75 Teile Mikrotalkum mit einer Teilchengröße < 10 µm und 125
Teile chemisch gefälltem Calciumcarbonat gemischt. Dieser Mi
schung wird als thermoplastisches Material mit Primer-Wirkung
Mowilith LDM 7410 in den Mengen 750 Teile, 1000 Teile und 1520
Teile zugegeben (das Produkt Mowilith LDM 7410 ist von der
Firma Hoechst AG beziehbar).
Die Anteile an Ätznatron machen die Beschichtemasse leicht al
kalisch, so daß auch bei etwas saurem Papier eine gleichmäßige
Beschichtung erzielbar ist. Die Anteile an Mikrotalkum und
Calciumcarbonat dienen der Verbesserung der Griffigkeit des Pa
piers bzw. dem Zurückdrängen des kunststoffartigen Griffs.
Während der Zusatz von Mowilith LDM 7410 mit 750 Teilen eine
erste deutliche Verbesserung der Tonerhaftung gegenüber dem un
beschichteten Papier bietet, vermögen bereits 1000 Teile und
erst recht die 1520 Teile eine sehr gute Verhaftung des Toner
materials mit der darunterliegenden Papierlage herzustellen.
Die Überprüfung der Tonerhaftung erfolgte an Ausdrucken eines
Siemens-Printers NDX Nr. 2140 bei einer durchschnittlichen
Druckleistung von 8000 Blatt/Stunde (12-Zoll-Format) und einer
Fixiertemperatur von ca. 230°C.
Bei einer Beschichtung mit 5 bis 6 g/m² der vorgenannten Be
schichtemasse (im trockenen Zustand) ist bei jeder der Rezeptu
ren eine Siegelfähigkeit des Papiererzeugnisses gegeben, so daß
hieraus ohne zusätzliche Maßnahmen bezüglich der Beschichtung
Ein-Blatt-Mailer herstellbar sind.
Bereits der Zusatz von 750 Teilen des thermoplastischen Materi
als erlaubt eine deutliche Verbesserung der Haftung des gesin
terten Tonermaterials auf der Papieroberfläche, während bereits
1000 Teile und erst recht 1520 Teile mechanische Versuche des
Entfernens vollständig wirksam verhindern, und ein vollständi
ges Ablösen lediglich durch eine ernsthafte Verletzung der Pa
pieroberfläche ermöglichen.
Hier wird bei ansonsten gleicher Zusammensetzung der
Primer-Masse als thermoplastisches Material Vinnapas EP 400 der Firma
Wacker Chemie in 750 Teilen, 1000 Teilen und 1520 Teilen zuge
setzt, wobei nach einer Beschichtung, wie oben beschrieben, zu
Beispiel 1 vergleichbare Ergebnisse bezüglich der Tonerhaftung
auf der Papierlage und deren Weiterverarbeitbarkeit zu Ein-
Blatt-Mailern festgestellt wurden.
Bei derselben Zusammensetzung der Primer-Masse wie in Beispiel
wurden anstelle des Mowilith LDM 7410 eine Vinnapas-Dispersion
T53/22 VL der Firma Wacker Chemie verwendet, und zwar in Antei
len von 750, 1000 und 1520 Teilen und mit den gleichen Mengen
verhältnissen aufgetragen, wie zuvor beschrieben.
Die Versuche, den Toneraufdruck mechanisch zu entfernen, ergab
wieder dieselben Ergebnisse, wie zuvor berichtet, ebenso die
Tests bezüglich der Versiegelbarkeit.
Der Rezeptur in Beispiel 1 wurde anstelle des dort genannten
Materials als thermoplastisches Material Vinnapas-Dispersion EP
11 der Firma Wacker Chemie zugesetzt, und zwar in 750 Teilen,
1000 Teilen und 1520 Teilen, wobei sich nach einem Auftrag, wie
oben beschrieben, wieder dasselbe positive Ergebnis betreffend
die Verbindung des gesinterten Tonermaterials mit der darunter
liegenden Papierlage ergeben haben.
Bei den obigen Beispielen wird durch die Zusätze der 75 Teile
Mikrotalkum mit einer Korngröße < 10 µm sowie dem chemisch ge
fällten Calciumcarbonat dafür gesorgt, daß die Anteile des
thermoplastischen Materials an der Beschichtung zu einem kunst
stoffartigen Griff des Papiers führen.
270 Teile Wasser werden mit 50 Teilen eines Perlglanzfarbstof
fes, beispielsweise Iriodin 111 oder Iriodin 103 der Firma
Merck versetzt und dieser Mischung dann 950 Teile Mowilith LDM
7410 (Firma Hoechst AG) zugegeben. Die Beschichtung eines Pa
pieres mit 5 bis 6 g/m² ergibt ein Papier mit einem papierenen
Griff, d. h. die Anteile an Iriodin vermindern bereits den
Kunststoffgriff des Papiers in ausreichendem Maße und sorgen
darüber hinaus für ein perlglanzartiges Aussehen des Papieres,
das mit üblichen Farbkopierern nicht reproduzierbar ist. Hier
findet nicht nur eine ausgezeichnete Verhaftung des gesinterten
Tonermaterials mit der darunterliegenden Papierlage statt, son
dern darüber hinaus ist damit die Herstellung von gedruckten
Originalen möglich, die mit den zur Verfügung stehenden Kopier
möglichkeiten nicht reproduziert werden können. Auch die Verar
beitung zu Ein-Blatt-Mailern liefert zufriedenstellende Ergeb
nisse.
Nachfolgende Beispiele geben einfache Rezepturen für die Ver
besserung der Fälschungssicherheit mittels Farbkomponenten, die
eine Farbreaktion in Kontakt mit Lösemitteln zeigen:
Die Beschichtemasse wird hergestellt aus 20 g Transparentweiß
12D 0380-LDS (Firma Gebr. Schmid GmbH, Druckfarbenfabrik, Köln),
ein typischer Transparentlack für den Naß-Offset, der hier als
Bindemittel dient (oxidativ trocknender Lack auf Leinölbasis).
Diesem Bindemittel werden 1 g Kristallviolett-Lacton in feinge
mahlener Form und 1 g Bisphenol A, ebenfalls in feingemahlener
Form, zugegeben. Das Kristallviolett-Lacton stellt einen Leuko
farbstoff dar, Bisphenol A hingegen ist der zugehörige Farbent
wickler. Der Leukofarbstoff sowie der Farbentwickler können in
dem Bindemittel Transparentweiß problemlos nebeneinander vor
liegen, ohne daß eine Farbentwicklung einsetzt. Nach einer aus
reichenden Homogenisierung wird die Beschichtemasse auf das Pa
pier mit einem Auftragsgewicht von ca. 2,5 g/m² aufgetragen.
Bei einer alternativen Rezeptur kann zusätzlich zu dem Kri
stallviolett-Lacton und dem Bisphenol A jeweils 1 g Pergascript
Rot I-6B (Leukobase der Firma Ciba-Geigy) sowie 1 g Salicylsäu
re als weiterer Farbentwickler zugegeben werden. Das Per
gascript Rot sowie die Salicylsäure sind ebenfalls in feinge
mahlener Form vorhanden, sämtliche Substanzen wurden in der Mi
schung miteinander homogenisiert.
Auch diese Mischung wurde mit einem Auftragsgewicht von ca. 2,5
g/m² auf das zu beschichtende Papier aufgetragen. In Kontakt
mit einem Lösungsmittel, wie z. B. Isopropylalkohol, Toluol,
Aceton, Methylethylketon, etc., welche in der Lage sind, gesin
terte Tonermaterialien vom Papier abzulösen, wurden momentan
Ausbluteffekte erzielt, denen zunächst die Bildung eines rot
violetten Farbkomplexes vorangeht, der mit der Flüssigkeits
front im Papier wandert und so deutlich sichtbare Farbflecke
bzw. Farbfronten auf dem Papier erzeugt.
Bei dieser Art der Beschichtung kommt es, ebenso wie bei den
nachfolgenden Beispielen 7 bis 9 zu keiner verbesserten Toner
haftung (allerdings auch nicht zu einer Beeinträchtigung). Fer
ner lassen sich diese beschichteten Papiere nicht siegeln.
Bei dieser Rezeptur wird das oben verwendete Transparentweiß in
einer Menge von 20 g mit 1 g feingemahlenem Farbstoff RODAMIN
6G DN homogenisiert und mit einem Beschichtegewicht von ca. 2,5
g/m² aufgetragen. Das RODAMIN 6G DN ist bereits die Farbstof
form, so daß bei dieser Beschichtung das Papier einen rot
orangefarbenen Farbton erhält. In Kontakt mit den obengenannten
Lösemitteln setzt unmittelbar ein Ausbluteffekt ein, d. h. von
dem Auftragspunkt des Lösemitteltropfchens wandert eine Front
mit konzentriertem Farbstoff im Papier, welche sich auch durch
vermehrten Auftrag an Lösungsmittel nicht wieder entfernen
läßt. Somit bleibt, wie auch oben, die versuchte Manipulation
bzw. Fälschung sichtbar erhalten.
Weitere Alternativen sind im folgenden angegeben.
800 Teile Wasser, 8 Teile Ätznatron, 30 Teile Solvicol als Bin
demittel (Stärkeprodukt der Firma AVEBE), 200 Teile Mikrotal
kum, 50 Teile Fulacolor (kalzinierte Tonerde mit der Funktion
eines Farbentwicklers (erhältlich von der Firma Laporte)), 250
Teile chemisch gefälltes Calciumcarbonat, 10 Teile Pergascript
12R (Leukobase von der Firma Ciba-Geigy) sowie als weitere Bin
demittel 150 Teile Synthomer M76, welches als Bindemittel auf
Styrolbutadien-Basis fungiert, sowie 50 Teile Licomer M36
(Acrylat-Bindemittel, erhältlich von Hoechst AG) sowie schließ
lich 10 Teile Mowiol 5-88, ein Polyvinyl-Alkohol, welcher ver
hindert, daß vorzeitig eine blaue Farbentwicklung entsteht
(erhältlich von der Firma Hoechst AG). Aus den vorgenannten Mi
schungsbestandteilen wurde in einem Homogenisator eine feine
Farbdispersion hergestellt und mit einem Streichrakel mit 6
g/m² auf ein 80 g/m² Papier aufgebracht. Das Beschichtegewicht
bezieht sich auf das getrocknete Produkt.
Beim Aufbringen von Lösemitteln, wie oben erwähnt, entstehen
momentan blaue Ausblutungen, die sich durch vermehrten Lösemit
telauftrag nicht wieder entfernen lassen.
Eine Mischung aus 800 Teilen Wasser, 200 Teilen Mikrotalkum,
200 Teilen Calciumcarbonat in frisch gefällter Form, 30 Teile
Lupasol FF3231 (gemahlenes Bisphenol A als Farbentwickler
(erhältlich von der Firma BASF AG)), 20 Teile Pergascript 1-2R
als Leukobase (Firma Ciba-Geigy), 100 Teile Synthomer M76 als
Bindemittelkomponente auf Styrolbutadien-Basis sowie 50 Teile
Licomer M36 als Acrylat-Polymer der Firma Hoechst AG wurden in
einem Homogenisator zu einer feinen Farbdispersion verarbeitet.
Die Auftragung erfolgte mit einem Streichrakel, so daß nach der
Trocknung 6 g/m² Beschichtegewicht erhalten wurden.
Das Auftropfen von Isopropylalkohol, Toluol, Aceton oder Me
thyl-ethylketon läßt eine momentane intensive und stabile tief
blaue Ausblutung entstehen, die auch durch vermehrten Lösemit
telauftrag nicht wieder entfernt werden kann.
Die obengenannten Rezepturen für die Herstellung eines Verbun
des der Tonermaterialien mit der darunterliegenden Papierlage
sowie die Rezepturen für die Herstellung eines ausblutenden,
eine Farbreaktion ergebenden Farbmaterials lassen sich mitein
ander problemlos kombinieren, so daß auf gesonderte Beispiele
hierfür verzichtet werden kann. Insbesondere eine Kombination
der Rezepturen der Beispiele 1 bis 5 mit denen, die in den Bei
spielen 6 bis 9, die den Ausbluteffekt veranschaulichen, gege
ben sind, bringen optimale Ergebnisse bezüglich der Fälschungs
sicherheit, da hier bereits mit dem bloßen Auge das Original
von der Fälschung unterschieden werden kann, weil beispielswei
se der Kopie der Perlglanzeffekt fehlt und darüber hinaus am
Original Fälschungsversuche sofort sichtbar werden, indem ent
weder die Papieroberfläche verletzt ist, oder aber, indem Aus
bluterscheinungen aufgetreten sind.
Zudem lassen sich die mit kombinierten Rezepturen beschichteten
Papiere, wie für die Beispiele 1 bis 5 erläutert, zu
Ein-Blatt-Mailern versiegeln aufgrund des enthaltenen Primeranteils.
Claims (18)
1. Einlagiges Papiererzeugnis zur Bedruckung mit Laserdrucker-
Tonermaterialien, gekennzeichnet durch eine auf einer Ober
fläche, mindestens bereichsweise, aufgetragene flächige,
gleichmäßige Beschichtung mit einer Primer-Masse, welche
ein thermoplastisches Material umfaßt, welches unter erhöh
ter Temperatur einen mechanisch nicht mehr trennbaren Ver
bund des bei der erhöhten Temperatur gesinterten Tonermate
rials mit der Papierlage des Papiererzeugnisses bildet.
2. Papiererzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das thermoplastische Material das Tonermaterial bei der
erhöhten Temperatur partiell löst.
3. Papiererzeugnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das thermoplastische Material und das Tonermaterial bei
der erhöhten Temperatur an ihrer Grenzfläche, zumindest
teilweise, ohne Phasengrenze ineinander übergehen.
4. Papiererzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das thermoplastische Material bei der
erhöhten Temperatur soweit verflüssigbar ist, daß es parti
ell in den Papierfaserverbund der Papierlage eindringt.
5. Papiererzeugnis nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Primer-Masse ein thermopla
stisches Material auf Vinylacetat- oder Acrylat- oder Me
thylacrylat-Basis umfaßt.
6. Papiererzeugnis nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das thermoplastische Material ausgewählt ist aus
Vinylacetat-Polymeren, Copolymeren von Vinylacetat mit
Vinyllaurat und/oder Vinylchlorid und/oder Ethylen sowie
Acrylatpolymeren und Methacrylatpolymeren sowie Copolymere
von Acrylat und Methylacrylat.
7. Papiererzeugnis nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das thermoplastische Material in Form einer
40 bis 60 gew.-%igen wäßrigen Dispersion verwendet wird.
8. Papiererzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Primer-Masse bis zu 80 Gew.-% eines
Füllstoffs umfaßt.
9. Papiererzeugnis nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllstoffgehalt mindestens ca. 20 Gew.-% beträgt.
10. Papiererzeugnis nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Füllstoffgehalt höchstens ca. 50 Gew.-%
beträgt.
11. Papiererzeugnis nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtegewicht der Pri
mer-Masse ca. 2 bis 10 g/m², vorzugsweise 4 bis 7 g/m², am
meisten bevorzugt 5 bis 6 g/m², beträgt.
12. Papiererzeugnis nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Füllstoff einen Pigmentanteil um
faßt.
13. Papiererzeugnis nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pigmentanteil Perlglanzpigmente umfaßt.
14. Maschinell bedruckbares, einlagiges Papiererzeugnis, ge
kennzeichnet durch eine auf einer zu bedruckenden Oberflä
che mindestens bereichsweise aufgetragene, flächige,
gleichmäßige Beschichtung aus einer eine Farbkomponente um
fassenden Beschichtemasse, wobei die Farbkomponente in Kon
takt mit einem Lösemittel einer Farbreaktion unterliegt.
15. Papiererzeugnis nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkomponente eine Leukobase und einen Farbent
wickler umfaßt, von denen die Leukobase und/oder der Far
bentwickler in verkapselter Form vorliegt und mittels des
Lösemittels freisetzbar ist.
16. Papiererzeugnis nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkomponente einen leicht löslichen, ausblutenden
Farbstoff oder eine solche Farbstoffkombination umfaßt.
17. Papiererzeugnis nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beschichtemasse eine Primer-Masse
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 umfaßt.
18. Papiererzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die bereichsweise Beschichtung auf ma
schinell zu bedruckende Felder beschränkt ist.
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