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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung des Austrittsfensters
eines gepulsten Laserstrahls nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Oberbegriff des Anspruches 15.
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Aus
der
EP 0 073 617 A1 ist
ein Laserhandstück
zur Behandlung von Zahnmaterial bekannt, bei dem ein gepulster Laserstrahl
durch ein Austrittsfenster im Kopf des Laserhandstücks austritt
und fokussiert auf das abzutragende Zahnmaterial auftrifft.
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Durch
das Laserhandstück
verläuft
eine Zufuhrleitung für
Wasser, wobei der Wasserstrahl zum Reinigen und Kühlen auf
den zu behandelnden Zahn gerichtet ist.
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Während des
Abtrags der Zahnsubstanz können
sich vom Zahn gelöste
Partikel, beispielsweise Dentin oder Schmelz, zusammen mit Spritzwasser auf
dem Austrittsfenster absetzen, wodurch der Laserstrahl zumindest
teilweise absorbiert wird. Durch die Absorption ist die Leistung
des auf den Zahn gerichteten Laserstrahls reduziert. Auch kann durch
die Absorption der Laserenergie auf der Oberfläche des Austrittsfensters eine
hohe lokale Wärmeentwicklung auftreten,
durch die das Fenster geschädigt
oder sogar zerstört
werden kann.
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Zur
Reinigung des Austrittsfensters ist daher ein weiterer Wasserstrahl
vorgesehen, der auf den Kopf des Laserhandstücks gerichtet ist und das Austrittsfenster
spült und
von Ablagerungen reinigt. Der beim Spülvorgang sich auf der Fensteroberfläche absetzende
Wasserfilm bewirkt eine Absorption des Laserstrahls, wodurch die
zu übertragende
Laserleistung, reduziert ist; insbesondere bei einer periodischen
Reinigung des Fensters wird der Laserstrahl durch das Wasser regelmäßig geschwächt, so
daß der
Laserstrahl länger
auf den zu behandelnden Zahn gerichtet werden muß, um den notwendigen Abtrag
zu erreichen. Die Behandlungszeit ist dadurch erhöht und der
Patient einer größeren Belastung
ausgesetzt. Zudem besteht die Gefahr einer thermischen Schädigung des
Austrittsfensters infolge der auf der Fensteroberfläche im Wasserfilm
absorbierten Laserenergie.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung
des Austrittsfensters eines gepulsten Laserstrahls zu schaffen,
mit dem bei periodischer Reinigung des Austrittsfensters eine hohe
Laserenergie für
den Abtragvorgang zur Verfügung
gestellt ist sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren nach Gattungsbegriff mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
Eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit den ist im Anspruch 15 angegeben.
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Die
Reinigung des Austrittsfensters erfolgt durch Richtungsänderung
des auf das Austrittsfenster gerichteten Wasserstrahls. Da das Austrittsfenster
nur intermittierend zwischen zwei Laserpulsen gereinigt wird, kann
keine Schwächung
des Laserpulses eintreten, so daß insbesondere bei Verwendung zahnmedizinischer
Laserhandstücke
ein schnellerer Zahnabtrag und eine kürzere Behandlungszeit erreicht
ist. Da die Richtungsänderung
des Wasserstrahls unabhängig
von der Art der Wasserförderung ist,
können
insbesondere bei periodisch erfolgenden Richtungsänderungen
höhere
Taktfrequenzen erreicht werden, da bauliche Einrichtungen zur Richtungsänderung
des Wasserstrahls mit höheren
Frequenzen betrieben werden können
als Einrichtungen, mit denen ein Wasserstrahl ohne Richtungsumlenkung
pulsierend ein- und ausgeschaltet wird. Demzufolge kann auch die
Taktfrequenz der Laserpulse erhöht
werden, wobei insbesondere bei einer Richtungsänderung des Wasserstrahls in
der Taktfrequenz der Laserpulse immer gewährleistet bleibt, daß regelmäßig zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen das Austrittsfenster von Ablagerungen
gereinigt wird. Insgesamt kann durch die Erhöhung der Taktfrequenz die zu übertragende
Laserleistung gesteigert werden, wodurch die Behandlungszeit und
die damit einhergehende Belastung für den Patienten weiter reduziert
ist.
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Vorteilhaft
wird der Wasserstrahl während der
Zeitdauer eines Laserpulses auf das zu behandelnde Objekt gerichtet,
so daß mit
demselben Wasserstrahl eine Spülung
des Austrittsfensters und ein Reinigen und Kühlen des zu behandelnden Objekts möglich ist.
In weiterer zweckmäßiger Ausbildung wird
der Wasserstrahl kontinuierlich gefördert, so daß eine baulich
aufwendige Vorrichtung für
ein periodisches An- und Abstellen des Wasserstrahls entfallen kann.
Für die
Richtungsänderung
des Wasserstrahls kann ein Fluidpuls eingesetzt werden, der auf
den Wasserstrahl winklig zu dessen Strömungsrichtung gerichtet ist.
Der Fluidpuls, insbesondere ein Gas- bzw. Luftpuls, kann mit hoher
Frequenz phasenverschoben zum Laserpuls auf den Wasserstrahl gerichtet
sein und den Wasserstrahl aus seiner auf das Austrittsfenster weisenden
Richtung ablenken, so daß der
Laserpuls ungehindert austreten kann. Zweckmäßig setzt der Fluidpuls zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen ein und ist nach Höhe, Beginn
und Ende so bemessen, daß der
auf das Austrittsfenster gerichtete Wasserstrahl während der Dauer
des Laserpulses abgelenkt ist. In Abhängigkeit von Systemparametern
wie beispielsweise Trägheit des
Wasserstrahls, Zeitdauer eines Laserpulses etc. ist der Fluidpuls
intermittierend zwischen zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen durch
die Zufuhrleitung gefördert,
wobei das Ende eines Fluidpulses mit dem Beginn eines Laserpulses
zusammenfallen kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
wird der Fluidpuls erst dann unterbrochen, während der folgende Laserpuls
noch ausgesandt wird. In diesem Fall muß gewährleistet sein, daß während der
Dauer eines Laserpulses das Austrittsfenster frei von Wasser und
Verunreinigungen ist, damit der Laserpuls durch Absorption keine
Schwächung
erfährt.
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Der
etwa während
der Dauer eines Laserpulses auf das zu behandelnde Objekt gelenkte
Wasserstrahl benetzt die bestrahlte Fläche mit Wasser bzw. Wasserdampf
und sorgt für
eine ausreichende Kühlung
und Reinigung. Insbesondere bei Verwendung eines zahnmedizinischen
Laserhandstücks
ist dabei eine thermische Schädigung
der die behandelnde Stelle umgebenden Gewebeschichten vermieden, wobei
je nach verwendeter Laserfrequenz das Wasser auf dem Auftreffpunkt
des Laserstrahls auf dem Zahn Laserenergie absorbieren kann, wodurch
die Ablationsrate weiter erhöht
wird.
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Bei
Verwendung eines Gases wie beispielsweise Luft als Fluid ist infolge
der geringen Trägheit des
Gases eine höhere
Taktfrequenz der Gaspulse im Vergleich zu Flüssigkeitspulsen möglich. Die
Taktfrequenz der Gaspulse beträgt
etwa 10 Hz; in dieser Frequenz kann die Richtung des auf das Austrittsfenster
weisenden Wasserstrahls trotz der größeren Trägheit von Wasser problemlos
geändert
werden; in Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß ein zweiter
Gaspuls phasengleich zum ersten Gaspuls auf das Austrittsfenster
gerichtet ist, wodurch das Austrittsfenster von anhaftender Flüssigkeit
gereinigt und getrocknet wird. Beginn und Ende des zweiten Gaspulses
stimmen zweckmäßig mit
denen des ersten Gaspulses überein,
so daß der
erste und der zweite Gaspuls phasengleich austreten.
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Während der
erste Gaspuls den Wasserstrahl vom Austrittsfenster ablenkt, erfolgt
durch den zweiten Gaspuls eine Trocknung der Fensteroberfläche, so
daß eine
Absorption von Laserenergie auf der Fensteroberfläche vermieden
ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens sieht eine Umlenkeinrichtung vor, durch die die Richtung
des aus der Wasserzufuhrleitung austretenden Wasserstrahls veränderbar
ist. Vorzugsweise umfaßt
die Umlenkvorrichtung eine Fluidzufuhrleitung, deren Leitungsendstück winklig
zum austretenden Wasserstrahl gerichtet ist. Der aus dem Leitungsendstück austretende
Fluidpuls trifft auf den Wasserstrahl, wobei durch den Impuls des
Fluidpulses eine Ablenkung des Wasserstrahls bewirkt ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
den weiteren Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 einen Schnitt durch ein
Laserhandstück,
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2 eine Ausschnittsvergrößerung des Kopfes
aus 1,
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3 ein Impuls-Zeit-Diagramm
mit Laser- und Fluidpulsen und dem Verlauf des auf das Austrittsfenster
gerichteten Wasserstrahls,
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4 ein weiteres Impuls-Zeit-Diagramm.
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Das
in 1 gezeigte medizinische
Laserhandstück 1 wird
im Dentalbereich zum Abtragen von Zahnmaterial eingesetzt. Der von
einer Laserquelle erzeugte Laserstrahl 2 ist durch das
Innere des Laserhandstücks
1 zum Kopf 3 geführt
und wird über
einen Umlenk- und Fokussierspiegel 13 durch ein Austrittsfenster 4 auf
das zu behandelnde Objekt 9, beispielsweise einen Zahn,
gelenkt. Der Laserstrahl trifft in Form einzelner Pulse auf das
Objekt 9, wobei als Laser ein Er:YAG-Laser mit einer Wellenlänge von 2,94 μm und einer
Strahlungsenergie von 0,01 bis 1 Joule pro Puls zum Einsatz kommen
kann. Der von der Laserquelle erzeugte gepulste Laserstrahl ist
eingangs am Laserhandstück 1 von
einer Linse 14 fokussiert und trifft dann in seinem weiteren
Verlauf auf den Fokussier- und Umlenkspiegel 13 im Kopf 3 des Laserhandstücks.
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Das
Laserhandstück
kann um seine Längsachse 15 drehbar
gelagert sein; das Laserhandstück weist
hierfür
zwischen der Linse 14 und dem Kopf 3 ein oder
mehrere Gleitlager 16 auf.
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Das
Laserhandstück
ist mit einer Wasserzufuhrleitung 5 versehen, die von einer
zentralen Wasserversorgung gespeist wird. Der durch die Wasserzufuhrleitung 5 geleitete
Wasserstrahl 6 trifft auf das Austrittsfenster 4 im
Kopf 3 des Laserhandstücks, das
durch den Wasserstrahl 6 gereinigt wird.
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Um
das Austrittsfenster bei hohen zu übertragenden Laserleistungen
periodisch reinigen zu können,
ohne daß der
Laserstrahl durch Absorption geschwächt wird, ist vorgesehen, daß die Richtung des
Wasserstrahls änderbar
ist, wobei der Wasserstrahl in der Pause zwischen zwei Laserpulsen
auf das Austrittsfenster gerichtet wird und während eines Laserpulses vom
Austrittsfenster fortweist. Der Wasserstrahl 6 reinigt
das Austrittsfenster 4 in den zwischenliegenden Pausen
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen, wobei etwa zum Zeitpunkt des
Einsetzens eines Laserpulses die Richtung des Wasserstrahls verändert wird,
so daß während der Dauer
eines Laserpulses der Wasserstrahl vom Austrittsfenster abgelenkt
wird und der Laserpuls ungehindert vom Wasserstrahl austreten kann.
Insbesondere bei einem kontinuierlich geförderten Wasserstrahl kann pro
Zeiteinheit mehr Laserenergie übertragen
werden, da die Taktfrequenz bzw. die Repetitionsrate gegenüber früheren Vorrichtungen
erhöht werden
kann. Da der Wasserstrahl 6 nicht gepulst, sondern abgelenkt
wird, ist die Repetitionsrate der Laserpulse nur davon abhängig, in
welcher Geschwindigkeit die Richtung des Wasserstrahls umgelenkt
werden kann, nicht jedoch von der Trägheit des Wasserstrahls während des
Ein- und Ausschaltens und dabei entstehendem An- und Abschwellen
des Wasserdrucks in der Wasserzufuhrleitung.
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Der
Wasserstrahl wird zweckmäßig während der
Dauer eines Laserpulses 2 auf den zu behandelnden Zahn 9 gerichtet,
so daß mit
nur einem Wasserstrahl 6 sowohl der Zahn als auch das Austrittsfenster 4 gekühlt bzw.
gereinigt werden kann. Die Richtungsänderung erfolgt vorteilhaft
periodisch in der Taktfrequenz der Laserpulse 2, so daß in jeder Pause
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Laserpulse der Wasserstrahl 6 auf
das Austrittsfenster 4 gerichtet ist. Die Reinigung des
Austrittsfensters 4 erfolgt fortlaufend intermittierend
zu den Laserpulsen, so daß die
Abtragung von Zahnmaterial ohne Unterbrechung der Behandlung in
kürzest
möglicher
Zeit erfolgt.
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Um
die Richtungsänderung
des Wasserstrahls 6 zu bewirken, ist eine Umlenkvorrichtung 20 im
Kopf 3 des Laserhandstücks 1 vorgesehen,
die vorteilhaft eine Fluidzufuhrleitung 7 umfaßt, die
in einem Leitungsendstück 11 mündet. Das
Leitungsendstück 11,
daß als
Austrittsdüse
mit verjüngtem
Querschnitt ausgebildet ist, ist winklig zum austretenden Wasserstrahl 6 angeordnet
und schließt
mit dem Wasserstrahl einen Winkel von etwa 70° ein. Durch die Fluidzufuhrleitung 7 ist
ein Fluidpuls 8 in der Taktfrequenz der Laserpulse zum
Kopf 3 des Laserhandstücks
förderbar.
Der Fluidpuls 8 tritt durch die Austrittsdüse 11,
in der die Geschwindigkeit des Pulses erhöht wird und trifft auf den
Wasserstrahl 6 quer zu dessen Strömungsrichtung, wodurch der
Wasserstrahl abgelenkt wird. Jeder Fluidpuls 8 bewirkt,
daß der
Wasserstrahl 6 aus seiner vorgegebenen Richtung auf das
Austrittsfenster 4 abgelenkt wird. Die Ablenkung des Wasserstrahls
erfolgt im Rhythmus der Fluidpulse 8. Das Fluid, für das beispielsweise Gas,
insbesondere Luft, eingesetzt werden kann, kann aufgrund seiner
geringen Trägheit
mit einer höheren
Frequenz gepulst werden als das mit dem Wasserstrahl möglich wäre. Daher
ist die Taktfrequenz bzw.
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die
Repetitionsrate der Laserpulse nur von der Taktfrequenz des Fluids
abhängig,
die vorzugsweise etwa 10 Hz bis 15 Hz beträgt.
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Die
Fluidzufuhrleitung 7 ist zweckmäßig parallel zur Wasserzufuhrleitung 5 entlang
des Laserhandstücks
in Richtung der Längsachse 15 gelegt und
endet am Kopf 3 des Laserhandstücks. Wie der Ausschnittsvergößerung der 2 zu entnehmen ist, endet
die Wasserzufuhrleitung 5 in einem im Laserhandstück ausgebildeten
Kanal 17. An den Kanal 17 schließt sich
eine Düse 18 an, über die
der Wasserstrahl 6 ins Freie geleitet wird und in einem
flachen Winkel von etwa 20° auf
das Austrittsfenster 4 trifft.
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Die
parallel zur Wasserzufuhrleitung 5 verlaufende Fluid- bzw. Luftzufuhrleitung 7 endet
in einem Kanal 19 im Kopf 3 des Laserhandstücks. Von dem
Kanal 19 verzweigt winklig die Austrittsdüse 11, deren
Mündungsöffnung so
gelegt ist, daß der
durch die Austrittsdüse 11 austretende
Luftpuls 8 den Wasserstrahl 6 unmittelbar nach
Austreten aus der Wasseraustrittsdüse 18 schneidet.
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Die
Austrittsdüse
für den
Luftpuls 8 ist zweckmäßig auf
das zu behandelnde Objekt 9 gerichtet, so daß der Luftpuls 8 etwa
im gleichen Punkt auf das Objekt 9 trifft, wie der gepulste
Laserstrahl 2. Infolge der Ablenkung durch den Luftpuls 8 trifft
der Wasserstrahl 6 etwa über die Zeitdauer eines Laserpulses
ebenfalls auf das Objekt 9 und kann die behandelte Stelle
kühlen
und von abgetragenem Zahnschmelz bzw. Dentin reinigen. Weiterhin
ist vorteilhaft, daß sich
auf dem Objekt 9 ein dünner
Wasserfilm absetzen kann, durch den die Ablationsrate infolge Absorption
des Laserlichtes erhöht
ist. Der Luftpuls 8 und der Wasserstrahl 6 vermischen
sich zu einem Luft/Wasser- Gemisch,
das sich auf den an den Zahn angrenzenden Gewebeteilen niederschlägt.
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Von
dem Kanal 19 der Luftzufuhrleitung 7 kann zusätzlich zur
Austrittsdüse 11 für den Luftpuls 8 eine
zweite Austrittsdüse 12 für einen
weiteren Luftpuls 10 abzweigen, wobei der zweite Luftpuls 10 auf das
Austrittsfenster 4 gerichtet ist und vorzugsweise etwa
parallel zum Fenster direkt über
die Fensteroberfläche
geführt
ist.
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Der
Luftpuls 10 reinigt das Austrittsfenster 10 von
Schmutz bzw. Zahnstaubablagerungen und bewirkt insbesondere eine
Trocknung des Wasserfilms, so daß das Laserlicht ungehindert
durch das vorzugsweise aus Saphirglas bestehende Austrittsfenster
durchtreten kann.
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Die
Austrittsdüsen 11 und 12 verzweigen
im Endbereich des Kanals 19; die durch die Austrittsdüsen 11, 12 geleiteten
Luftpulse 8 und 10 sind phasengleich zueinander,
so daß das
Austrittsfenster 4 genau in dem Moment vom Luftpuls 10 gereinigt
und getrocknet wird, indem der Wasserstrahl 6 durch den ersten
Luftpuls 8 vom Austrittsfenster 4 abgelenkt wird.
Da die Luftpulse 8, 10 zweckmäßig gemeinsam durch die Luftzufuhrleitungen 7 gefördert werden, entfallen
bauliche Maßnahmen
für die
getrennte Heranführung
der Luftpulse. Die Größe jedes
Luftpulses kann dabei bestimmt werden über den Durchmesser und die
Form jeder Austrittsdüse 11, 12.
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Gemäß einer
anderen Ausführung
kann es zweckmäßig sein,
die Wasseraustrittsdüse 18 auf den
Zahn 9 zu richten, so daß der Wasserstrahl 6 ohne
Einwirkung eines Fluidpulses auf den zu behandelnden Zahn trifft.
Bei dieser Ausführung
ist die Austrittsdüse 11 für den Luftpuls 8 auf
das Austritts fenster 4 gerichtet und derart angeordnet,
daß die
Luftpulse 8 eine Richtungsänderung des Wasserstrahls 6 vom
zu behandelnden Zahn 9 auf das Austrittsfenster 4 bewirken.
Die Luftpulse 8 sind dabei so getaktet, daß der Wasserstrahl 6 etwa
in der Pause zwischen zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen auf
das Austrittsfenster 4 trifft.
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Die 3 und 4 zeigen jeweils ein Impuls-Zeit-Diagramm,
in das die periodisch ausgesandten Laserpulse 2 und Luftpulse 8 in
Form von Rechtecksignalen eingetragen sind. Als Antwort auf die
Luftpulse 8 ist die Impulskurve des auf das Austrittsfenster 4 wirkenden
Wasserstrahls 6 eingetragen, wobei ein Maximum der Impulskurve
anzeigt, daß der
Wasserstrahl 6 auf das Austrittsfenster 4 trifft;
umgekehrt bedeutet ein Minimum, daß kein Wasser auf das Austrittsfenster
trifft.
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Den
Diagrammen gemäß 3 und 4 ist zu entnehmen, daß die Luftpulse 8 mit
der gleichen Repetitionsrate wie die Laserpulse 2 erzeugt
werden, jedoch gegenüber
den Laserpulsen phasenverschoben sind. Der Beginn eines Luftpulses 8 fällt vorteilhaft
immer in den Zeitraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen 2.
In dem Ausführungsbeispiel
gemäß dem Diagramm
nach 3 ist der Luftpuls 8 intermittierend
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen 2 erzeugt;
das Ende eines Luftpulses fällt
dabei zweckmäßig mit
dem Beginn eines Laserpulses zusammen.
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Nachdem
ein Luftpuls 8 erzeugt worden ist und durch die Düse 11 austritt
und auf den Wasserstrahl 6 trifft, wird der Wasserstrahl
von seiner Richtung auf das Austrittsfenster 4 in Richtung
des zu behandelnden Zahns abgelenkt, was sich in 3 in einem starken Abfallen der Wasserstrahlkurve
bis zur Abszisse ausdrückt.
Unmittelbar im Anschluß an
den Luftpuls 8 wird der Laserpuls 2 ausgesandt;
während der
Dauer des Laserpulses 2 ist zwar kein Luftpuls 8 aufgebracht,
in diesem Zeitraum ist der Wasserstrahl 6 aber noch nicht
wieder auf das Austrittsfenster 4 gerichtet, da das Zurückverschwenken
des Wasserstrahls von seiner ausgelenkten Lage hin zum Austrittsfenster 4 infolge
Trägheit
einen gewissen Zeitraum in Anspruch nimmt. Während der Dauer eines Laserpulses
ist daher der Wasserstrahl 6 noch nicht wieder auf das
Austrittsfenster 4 gerichtet, so daß keine Behinderung des Laserstrahls
durch Absorption zu befürchten
ist.
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Gemäß dem Diagramm
nach 4 kann es auch
je nach Zeitdauer eines Laserpulses bzw. des zwischen zwei Laserpulsen
liegenden Zeitraumes vorteilhaft sein, daß der Luftpuls 8 erst
dann endet, wenn der folgende Laserpuls bereits begonnen hat. Dies
ist insbesondere vorteilhaft bei relativ lang andauernden Laserpulsen
und relativ kurzen zwischenliegenden Zeiträumen. Gegebenenfalls kann das Ende
eines Luftpulses 8 mit dem Ende eines Laserpulses 2 zusammenfallen.
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Sowohl
bei der Ausbildung gemäß 3 als auch bei der Ausbildung
gemäß 4 ist sichergestellt, daß während der
Dauer eines Laserpulses kein Wasser auf das Austrittsfenster 4 trifft;
eine Reinigung des Austrittsfensters mit Wasser findet nur zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Laserpulsen statt.
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Die
Steuerung der Luftpulse erfolgt vorteilhaft mit der gleichen Vorrichtung,
die für
die Steuerung der Laserpulse verantwortlich ist, so daß lediglich
die Informationen über
Beginn und Ende eines Laserpulses abgegriffen werden müs sen, um
daraus ein phasenverschobenes Signal für die Erzeugung eines Luftpulses
zu generieren.
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Anstelle
eines Luftpulses können
auch andere Steuerungselemente zur Ablenkung des Wasserstrahls eingesetzt
werden. So ist es beispielsweise möglich, ein zweiseitiges Wandstrahlelement
einzusetzen, bei dem durch Ausnutzen strömungstechnischer Prinzipien
(Coanda-Effekt) der Wasserstrahl sich an eine von zwei winklig zueinander
angeordneten Wänden
anlegt. Dabei ist zweckmäßig eine
Wand in Richtung des Austrittsfensters gerichtet, die andere Wand
zeigt in Richtung des zu behandelnden Zahns. Durch eine entsprechende
Steuerung – fremdgesteuert
oder eigengesteuert – wird
mit geringem. Energieaufwand der Wasserstrahl zwischen den beiden
Wänden
periodisch hin und her bewegt, wobei hohe Frequenzen bis in Größenordnungen von
mehreren Hundert Hz erreicht werden können.
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Gemäß einer
weiteren nicht gezeigten Ausführung
kann der Wasserstrahl am Ende des Kanals in zwei winklig zueinander
ausgerichteten Düsen münden, wobei
die Verzweigung des Wasserstrahls in eine der beiden Düsen durch
ein Steuerungselement, beispielsweise ein Flatterventil, erfolgt.
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Das
Laserhandstück
eignet sich außer
für die
Zahnbehandlung auch zum Schneiden bzw. Abtragen von Kieferknochen
und anderem Gewebe.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bzw. Vorrichtung eignet sich auch für den Einsatz in industriellen
Lasergeräten.