DE19509748C2 - Verfahren zur Herstellung eines Verbundes aus Elektrodenmaterial, Katalysatormaterial und einer Festelektrolytmembran - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Verbundes aus Elektrodenmaterial, Katalysatormaterial und einer FestelektrolytmembranInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Verbundes aus Elektrodenmaterial, Katalysatormaterial und ei
ner Festelektrolytmembran für eine elektrochemische Zelle,
insbesondere eine Brennstoffzelle, bei welchem Festelektro
lytmaterial durch Erweichen desselben in porentiefen Kontakt
mit dem Elektrodenmaterial und dem Katalysatormaterial ge
bracht wird.
Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der DE-PS
42 41 150 bekannt. Bei dem in dieser Druckschrift beschriebe
nen Verfahren wird Festelektrolytmaterial einerseits in Lö
sungsmittel gelöst aufgetragen und andererseits dann die
gesamte Einheit aus Elektrodenmaterial, Katalysatormaterial
und Festelektrolytmembran unter Erhitzen derselben heiß ver
preßt.
Der Nachteil dieser bekannten Lösung ist darin zu sehen, daß
das Heißverpressen der gesamten Einheit aus Elektrodenmate
rial, Katalysatormaterial und Festelektrolytmembran eine
starke mechanische und thermische Belastung der Materialien
zur Folge hat und außerdem Aufheizzeiten erfordert, welche
eine kostenaufwendige Prozeßführung notwendig machen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der gattungsgemäßen Art derart zu verbessern, daß dies mög
lichst effektiv und kostengünstig durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschrie
benen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Elektroden
material, Katalysatormaterial und Festelektrolytmaterial
umfassendes katalytisches Pulver hergestellt wird, daß das
katalytische Pulver auf einer Fläche angeordnet wird, daß das
katalytische Pulver auf einer der Fläche abgewandten Seite
zum Erweichen des Festelektrolytmaterials aufgeheizt wird und
daß anschließend das katalytische Pulver mit der der Fläche
abgewandten Seite bei noch erweichtem Festelektrolytmaterial
zur Bildung eines Verbundes unter Druck auf die Festelektro
lytmembran aufgebracht und von der Fläche gelöst wird.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen,
daß einerseits die Aufbringung des katalytischen Pulvers auf
der Fläche sehr einfach erfolgen kann und andererseits durch
das gezielte Erweichen des in dem katalytischen Pulver ent
haltenen Festelektrolytmaterials nur eine Aufheizung der an
der Verbundbildung beteiligten Partikel möglich ist, so daß
durch das Aufbringen des katalytischen Pulvers mit dem noch
erweichten Festelektrolytmaterial auf die Festelektrolytmem
bran unter Druck in einfacher Weise und gezielt die Bildung
des Verbundes zwischen Elektrodenmaterial, Katalysatormate
rial und Festelektrolytmembran unter Heranziehung des er
weichten Festelektrolytmaterials des katalytischen Pulvers
erfolgt.
Dies hat ferner noch den Vorteil, daß ein lediglich geringer
Energieaufwand erforderlich ist, da nur eine gezielte lokale
Aufheizung in dem Volumenbereich der Verbundbildung erfolgt,
so daß ein schneller und somit effizienter und kostengün
stiger Verfahrensablauf möglich ist.
Die Energie zum Aufheizen könnte rein theoretisch durch me
chanischen oder thermischen Kontakt, also über Wärmeleitung
oder Kontakt mit einem heißen Gas in das katalytische Pulver
ganz oder teilweise eingebracht werden.
Weit vorteilhafter ist es jedoch, insbesondere um diese Ener
gie möglichst schnell in das katalytische Pulver einzubrin
gen, wenn das katalytische Pulver durch elektromagnetische
Strahlung aufgeheizt wird.
Die elektromagnetische Strahlung kann unterschiedlichster Art
und Weise sein. Beispielsweise wäre es denkbar, als Strah
lungsquelle einen Laser einzusetzen.
Aus Gründen der Einfachheit ist es jedoch besonders vorteil
haft, wenn die elektromagnetische Strahlung Infrarotstrah
lung, insbesondere Wärmestrahlung eines erhitzten Körpers,
ist.
Insbesondere dann, wenn es erforderlich ist, große Mengen er
weichtes Festelektrolytmaterial zur Verfügung zu stellen oder
wenn die Gefahr besteht, daß das Festelektrolytmaterial der
katalytischen Schicht beim Auflegen auf die Festelektro
lytmembran zu schnell erstarrt, ist es vorteilhaft, wenn auch
das Festelektrolytmaterial der Festelektrolytmembran vor dem
Aufbringen des katalytischen Pulvers erwärmt wird.
Ferner wäre es prinzipiell denkbar, noch zusätzlich in einem
Lösungsmittel gelöstes Festelektrolytmaterial bei dem Verfah
ren einzubringen. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn
das erfindungsgemäße Verfahren hinsichtlich der Zufuhr von
Festelektrolytmaterial ausschließlich lösungsmittelfrei ge
führt ist.
Grundsätzlich ist es denkbar, das katalytische Pulver über
die gesamte Festelektrolytmembran verteilt auf diese aufzu
tragen.
Vorzugsweise erfolgt jedoch ein flächenhafter Auftrag des ka
talytischen Pulvers in einem Flächenbereich mit definierter
Außenkontur, so daß das Verfahren mit möglichst geringem Auf
wand an katalytischem Pulver durchführbar ist.
Noch vorteilhafter ist es, insbesondere da bei dem erfin
dungsgemäßen Verbund freie und nicht von katalytischem Pulver
bedeckte Randbereiche erwünscht sind, wenn ein Auftrag des
katalytischen Pulvers auf die Festelektrolytmembran in einem
Flächenbereich mit definierter, freie Randbereiche auf der
Festelektrolytmembran lassender Außenkontur erfolgt, so daß
insbesondere der Auftrag des katalytischen Pulvers lediglich
in dem Bereich erfolgt, in dem die Bildung einer kataly
tischen Schicht auf der Festelektrolytmembran erforderlich
und erwünscht ist.
Ein derartig, hinsichtlich der Form definierter Auftrag des
katalytischen Pulvers auf die Fläche ist in unterschiedlicher
Art und Weise möglich. Beispielsweise wäre es möglich, die
Fläche für das katalytische Pulver klebend auszugestalten,
wobei dies den Nachteil hätte, daß stets ein Teil des kataly
tischen Pulvers auf dieser Fläche haften bleibt.
Besonders vorteilhaft ist es daher, insbesondere um einen
Herstellungsprozeß möglichst effizient führen zu können, wenn
das katalytische Pulver durch elektrostatische Aufladung der
Fläche auf dieser fixiert wird.
Eine besonders zweckmäßige Möglichkeit ist die analoge Anwen
dung der üblichen bekannten Trockenkopierverfahren.
Um eine auf der Festelektrolytmembran aufliegende Elektrode
zu schaffen hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen,
wenn aus dem katalytischen Pulver durch mechanisches Verdich
ten eine elektrisch leitfähige katalytische Schicht herge
stellt wird, so daß die katalytische Schicht selbst die
Elektrode bilden kann.
Vorzugsweise könnte die Bildung der Elektrode aus der kataly
tischen Schicht auf der Festelektrolytmembran einerseits
durch den beschriebenen Auftrag des katalytischen Pulvers und
andererseits gegebenenfalls noch durch Zugabe von leitfähigem
Material und/oder Bindemittel erfolgen.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Bildung der
Elektrode aus der katalytischen Schicht auf der Festelektro
lytmembran lediglich durch mechanisches Verpressen des kata
lytischen Pulvers beim Auftrag desselben auf die
Festelektrolytmembran erfolgt. Dies hat den großen Vorteil,
daß dadurch eine einfache und kostengünstige Prozeßführung
möglich wird.
Im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung ist es prinzipiell
denkbar, in einem Zug eine einzige katalytische Schicht auf
die Festelektrolytmembran auf zutragen. Besonders vorteilhaft
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahren ist es jedoch, wenn
mehrere katalytische Schichten aufeinander auf die Festelek
trolytmembran aufgetragen werden. Dieses Verfahren erlaubt
insbesondere, die einzelnen katalytischen Schichten sehr dünn
zu wählen und gezielt hinsichtlich ihrer Eigenschaften auszu
bilden.
Insbesondere ist es im Rahmen dieser Lösung möglich, den Grad
der Erweichung des Festelektrolytmaterials beim Aufbringen
der einzelnen katalytischen Schichten zu variieren, so daß
beispielsweise bei der unmittelbar auf der Festelektrolytmem
bran aufliegenden katalytischen Schicht ein hoher Grad der
Erweichung des Festelektrolytmaterials des katalytischen Pul
vers gegeben ist, um einen möglichst innigen Verbund zwischen
Festelektrolytmembran, Festelektrolytmaterial und den übrigen
Bestandteilen des katalytischen Pulvers zu erreichen, während
bei den nachfolgend aufeinanderliegenden katalytischen
Schichten, beispielsweise der Grad der Erweichung des
Festelektrolytmaterials abnimmt und somit beispielsweise die
oberste katalytische Schicht mit der darunterliegenden
katalytischen Schicht lediglich durch das mechanische
Verpressen eine innige Verbindung eingeht.
Ein weiterer Vorteil des oben genannten Auftragens mehrerer
katalytischer Schichten besteht darin, daß deren Zusammenhang
variiert werden kann.
Um eine vorteilhafte Kontaktierung des hergestellten Verbun
des zu ermöglichen, ist vorzugsweise vorgesehen, daß auf die
katalytische Schicht oder die katalytischen Schichten auf ih
rer der Festelektrolytmembran abgewandten Seite eine Diffu
sionsschicht aufgebracht wird.
Die Verbindung zwischen der Diffusionsschicht und der kataly
tischen Schicht kann grundsätzlich auf beliebige Art und
Weise erfolgen. Eine prozeßtechnisch besonders einfach durch
zuführendes Verfahren sieht vor, daß die Diffusionsschicht
ausschließlich durch mechanischen Druck mit der katalytischen
Schicht verbunden wird.
Diese Diffusionsschicht ist vorzugsweise aus einem Material,
welches eine Diffusion der Reaktionskomponenten zuläßt, vor
zugsweise einem Material, welches eine leichte Diffusion gas
förmiger Reaktionskomponenten zuläßt.
Bei einem einfachsten Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Verfahrens ist vorgesehen, auf einer Seite der Fest
elektrolytmembran den Verbund aus Elektrodenmaterial,
Katalysatormaterial und Festelektrolytmembran herzustellen.
Noch vorteilhafter ist es jedoch, wenn beiderseits der Fest
elektrolytmembran ein erfindungsgemäßer Verbund hergestellt
wird, so daß dieser eine elektrochemische Einheit bildet und
als solche in eine erfindungsgemäße elektrochemische Zelle
eingesetzt werden kann und lediglich in dieser noch kontak
tiert werden muß.
Beispielsweise ist es dabei denkbar, die beiderseitige Be
schichtung der Festelektrolytmembran entweder gleichzeitig
oder aufeinanderfolgend durchzuführen.
Im Rahmen der bisherigen Beschreibung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wurden keine näheren Angaben darüber gemacht, wie
das Elektrodenmaterial der katalytischen Schicht beschaffen
sein soll.
Vorzugsweise ist das Elektrodenmaterial der katalytischen
Schicht Kohlepulver mit einer Korngröße im Bereich zwischen
0,03 und 1 µm.
Das pulverförmige Katalysatormaterial ist vorzugsweise Pla
tinpulver mit einer Korngröße zwischen 2 nm und 5 nm.
Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn das Katalysatormate
rial auf dem pulverförmigen Elektrodenmaterial fixiert ist.
Beispielsweise wird erfindungsgemäß platiniertes Kohlepulver
eingesetzt.
Das verwendete Festelektrolytmaterial in dem katalytischen
Pulver ist vorzugsweise mit dem Festelektrolytmaterial der
Festelektrolytmembran identisch und liegt mit einer Korngröße
zwischen 0,5 bis 2 µm vor. Ein Beispiel ei
nes erfindungsgemäßen Festelektrolytmaterials ist Nafion.
Zusätzlich ist vorzugsweise vorgesehen, daß das katalytische
Pulver noch ein hydrophobierendes Medium, beispielsweise PTFE
(Polytetrafluorethylen), mit einer Korngröße von 0,2
bis 1 µm umfaßt, wobei PTFE aufgrund seiner Plastizi
tät gleichzeitig auch als Bindemittel beim Herstellen der ka
talytischen Schicht durch Verpressen wirkt.
Ferner ist es noch möglich, dem katalytischen Pulver zusätz
lich noch einen Porenbildner, beispielsweise Zucker, zuzuge
ben.
Eine besonders vorteilhafte Zusammensetzung des erfindungs
gemäßen katalytischen Pulvers sieht beispielsweise einen An
teil von ungefähr 50 Massen-% Kohlenstoff, ungefähr 5
Massen-% Platin, ungefähr 20 Massen-% PTFE und ungefähr 25
Massen-% Nafion (Nafion ist eine eingetragene Marke) vor.
Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung
sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der
zeichnerischen Darstellung einzelner Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der beim erfin
dungsgemäßen Verfahren eingesetzten Kopier
trommeln im aufgeladenen Ausgangszustand;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Fest
legung von mit katalytischem Pulver zu be
schichtenden Flächenbereichen durch
Teilentladung in Seitenansicht (Fig. 2a) und
in Draufsicht (Fig. 2b);
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Auftra
gens von katalytischem Pulver auf die gemäß
Fig. 2 definierten Flächenbereiche in Seiten
ansicht (Fig. 3a) und in Draufsicht (Fig.
3b);
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht des Auftra
gens des katalytischen Pulvers auf eine
Festelektrolytmembran;
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt eines Bereichs
A in Fig. 4;
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung des unmittel
baren Aufpressens des katalytischen Pulvers
auf die Membran;
Fig. 7 eine vergrößerte Ausschnittsweise Darstellung
eines Membranstücks mit einer darauf angeord
neten katalytischen Schicht gemäß einem er
sten Ausführungsbeispiel;
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Membran
stücks mit mehreren katalytischen Schichten
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines erfin
dungsgemäßen Verbundes aus Festelektrolytmem
bran, katalytischer Schicht und mit dieser
verbundener Gasdiffusionsschicht in Seitenan
sicht;
Fig. 10 eine Draufsicht auf den Verbund gemäß Fig. 9
in Richtung des Pfeils B und
Fig. 11 einen Schnitt durch eine Brennstoffzelle mit
einem erfindungsgemäßen Verbund aus Festelek
trolytmembran, katalytischer Schicht und Gas
diffusionsschicht.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden, wie in Fig. 1 bis
3 dargestellt, zwei Kopiertrommeln 10 und 12 auf ihrer Ober
fläche 14 bzw. 16 elektrostatisch aufgeladen (Fig. 1) dann
partiell, beispielsweise entsprechend der durch eine Scha
blone vorgegebenen Form entladen, so daß hinsichtlich ihrer
Form und Größe definierte Flächenbereiche 18 bzw. 20 auf den
jeweiligen Oberflächen 14 bzw. 16 der Kopiertrommeln 10 bzw.
12 noch elektrisch aufgeladen sind.
Auf diesen elektrostatisch geladenen Flächenbereichen 18 bzw.
20 wird durch Zufuhreinrichtungen 21 bzw. 22 vorgelegtes ka
talytisches Pulver entsprechend der in der Kopiertechnik ver
wendeten Verfahren fixiert, so daß sich auf den Oberflächen
14 und 16 der Kopiertrommeln mit katalytischem Pulver be
schichtete Flächen 23 bzw. 24 ergeben, die in Größe und Form
den Flächenbereichen 18 und 20 entsprechen.
Das verwendete katalytische Pulver wird erfindungsgemäß in
einer Vormischvorrichtung beispielsweise einer Messermühle
vermischt, wobei das katalytische Pulver in erfindungsgemäßer
Weise eine Mischung aus einem elektrisch leitfähigen Mate
rial, zum Beispiel Kohle, einem auf der Kohle aufgetragenen
Katalysator, zum Beispiel Platin, einem hydrophobierenden
Medium, zum Beispiel PTFE, und einem Festelektrolytmaterial,
zum Beispiel Nafion (Nafion ist eine eingetragene Marke)
umfaßt. Gegebenenfalls kann noch ein Porenbildner, zum
Beispiel Zucker, hinzugemischt werden.
Die Zusammensetzung des katalytischen Pulvers beträgt bei
spielsweise ungefähr 50 Gewichtsprozent Kohle mit einer Par
tikelgröße zwischen 0,03 und 1 µm, vorzugsweise ungefähr 30
nm, ungefähr 5 Gewichtsprozent Platin mit einer Partikelgröße
zwischen 2 nm und 5 nm, vorzugsweise
ungefähr 3 nm, wobei diese Partikel auf die Kohlepartikel
beispielsweise durch ein naßchemisches Verfahren aufgetragen
werden, ungefähr 20 Massen-% PTFE mit einer Partikelgröße
zwischen 0,1 bis 1 µm, vorzugsweise ungefähr 0,5 µm und
ungefähr 25 Massen-% Nafion mit einer Partikelgröße zwischen
0,5 und 2 µm, vorzugsweise ungefähr 1 µm.
Das in Fig. 3b dargestellte, auf den Flächen 23 und 24 aufge
tragene katalytische Pulver wird nun, wie in Fig. 4 darge
stellt, durch die beiden Kopiertrommeln 10 und 12 auf
einander gegenüberliegenden Oberflächen 30 und 32 einer als
Ganzes mit 34 bezeichneten Membran aus dem Festelektrolytma
terial aufgetragen, wobei die Membran 34 zwischen den beiden
Kopiertrommeln 10 und 12 hindurchgefördert wird und die
Kopiertrommeln dabei auf den beiden diesen zugewandten Ober
flächen 30 und 32 das auf den Flächen 23 und 24 haftende
katalytische Pulver aufpressen.
Vor dem Aufpressen des katalytischen Pulvers auf die Oberflä
chen 30 bzw. 32 wird dieses noch durch Infrarotstrahlung 40
abgebende Wärmequellen 36 bzw. 38, beispielsweise Hitze
drähte, erhitzt, wobei, wie in Fig. 5 dargestellt, in dem
katalytischen Pulver enthaltene Partikel 42 des Festelektro
lytmaterials an- oder aufgeschmolzen werden, so daß nach
deren Aufpressen auf die Oberflächen 30 bzw. 32 der Membran
34 eine innige Verbindung zwischen der ebenfalls aus dem
Festelektrolytmaterial hergestellten Membran und den Fest
elektrolytenpartikeln 42 entsteht und außerdem Zwischenräume
zwischen den Partikeln 44 der Kohle sowie den Partikeln 46
des Platins und den Partikeln 48 des hydrophobierenden
Materials durch erweichtes Festelektrolytmaterial zumindest
in an die jeweilige Oberfläche 30 bzw. 32 der Membran 34
unmittelbar angrenzenden Bereichen ausgefüllt werden, so daß
eine dreidimensionale Dreiphasengrenze zwischen dem Ionen
transportierenden Festelektrolyt, dem Katalysator und dem
Elektrodenmaterial mit vorteilhaften Eigenschaften entsteht.
Vorzugsweise werden die Festelektrolytpartikel 42 auf eine
Temperatur aufgeheizt, welche deren Glaspunkttemperatur ent
spricht. Diese liegt beim Beispiel des Nafions 117 (Nafion
ist eine eingetragene Marke) als Festelektrolytmaterial bei
ungefähr 135°C.
Durch Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit der Kopier
trommeln 10 und 12 und der Temperatur der Wärmequellen 36 und
38 läßt sich die Aufschmelztiefe des Katalysatormaterials 26
auf den Flächen 23 und 24, das heißt die Tiefe, in welcher
ein An- oder Aufschmelzen der Partikel 42 aus Festelektrolyt
material erfolgt, einstellen.
Ferner ist es je nach Ausbildung und Anordnung der Wärmequel
len 36, 38 möglich auch die Festelektrolytmembran 34 vor dem
Aufbringen des katalytischen Pulvers entweder zu erwärmen
oder ebenfalls zu erweichen.
Vorzugsweise ist die Membran 34 beim Auftragen des katalyti
schen Pulvers 26 auf deren Oberflächen 30 bzw. 32 in feuchtem
Zustand, es ist aber auch möglich, die Membran 34 in trocke
nem Zustand zuzuführen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei einem Durchlauf
gemäß Fig. 1 bis 6 auf die Membran 34 eine aus dem katalyti
schen Pulver durch den Druck der Kopiertrommeln 10 und 12 er
zeugte elektrisch leitende katalytische Schicht 50 mit einer
Dicke D im Bereich von 1 µm bis 4 µm aufgetragen, wie dies
nochmals vergrößert in Fig. 7 dargestellt ist.
Durch mehrfaches Wiederholen eines in Fig. 1 bis 5 darge
stellten Kopiervorgangs lassen sich, wie in Fig. 8 darge
stellt, mehrere katalytische Schichten 50a, 50b aufeinander
auftragen, wobei dieses Aufeinanderauftragen der katalyti
schen Schichten 50, 50a, 50b die Möglichkeit eröffnet, in je
der der katalytischen Schichten 50, 50a, 50b die
Festelektrolytpartikel 42 in unterschiedlichem Maß an- oder
aufzuschmelzen und/oder die Zusammensetzung der katalytischen
Schicht zu variieren.
Beispielsweise wird in der unmittelbar auf der Oberfläche 30
liegenden katalytischen Schicht 50 ein An- oder Aufschmelzen
der Festelektrolytpartikel 42 in höherem Maße vorgesehen als
in den nachfolgenden katalytischen Schichten 50a und 50b.
Vorzugsweise nimmt der Grad der Aufschmelzung der Festelek
trolytpartikel 42 in den aufeinanderfolgenden katalytischen
Schichten 50, 50a, 50b sukzessive ab.
Zur Herstellung eines einbaufertigen Verbundes aus einer aus
der katalytischen Schicht oder den katalytischen Schichten
gebildeten Elektrode und der Festelektrolytmembran 34 wird
auf die aufgetragene katalytische Schicht 50 oder die oberste
aufgetragene katalytische Schicht 50b noch eine Gasdiffusion
zulassende Gasdiffusionsschicht 52 aufgetragen, welche in
Größe und Form der katalytischen Schicht 50 oder 50b ent
spricht und diese im wesentlichen vollständig übergreift.
Beispielsweise ist die Gasdiffusionsschicht aus hydrophobier
tem Kohlenstoffpapier oder Kohlenstoffaser, wobei durch Auf
pressen derselben auf die oberste katalytische Schicht 50
oder 50b beispielsweise beim Durchlaufen einer Pressvorrich
tung mit einem Walzenpaar, die Verbindung zwischen dem Mate
rial der Gasdiffusionsschicht 52 und der obersten
katalytischen Schicht 50 bzw. 50b lediglich durch den mecha
nischen Druck hergestellt wird.
Damit ist, wie in Fig. 10 dargestellt, ein Verbund aus der
Membran 34 und einer elektrisch leitenden Gasdiffusions
schicht 52 sowie einer dazwischenliegenden und die Elektrode
bildenden katalytischen Schicht 50 herstellbar, wobei sich
die Membran 34 über die Elektrode 50 und die Gas
diffusionsschicht 52 seitlich hinauserstreckt und freie Rand
bereiche 54 rings um die Elektrodenschicht 52 herum aufweist,
um in diesem Randbereich eine direkte Abdichtung auf den
Oberflächen 30 bzw. 32 der Membran 34 zu ermöglichen.
Eine erfindungsgemäße Brennstoffzelle 60, dargestellt in Fig.
11, umfaßt die Membran 34 mit den beiderseits derselben auf
getragenen katalytischen Schichten 50 und den diese übergrei
fenden Gasdiffusionsschicht 52, wobei die Membran 34 im
Bereich der freien Randbereiche 54 dichtend in einem Gehäuse
62 der Brennstoffzelle 60 gehalten ist und die elektrisch
leitenden Gasdiffusionsschichten 52 auf ihren der Membran 34
abgewandten Seiten 64 durch Stromkollektoren 66, 68 kontak
tiert sind, die jeweils auf den Gasdiffusionsschichten 52
aufliegen, wobei die Gasdiffusionsschichten 52 dem Anpreß
druck der Stromkollektoren 66, 68 gleichmäßig auf die aus den
katalytischen Schichten 50 gebildeten Elektroden verteilen.
Ferner lassen die Gasdiffusionsschichten 52 die Diffusion von
H₂ und O₂ zu den Elektroden 50 und zur Membran 34 zu.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines Verbundes aus Elektro
denmaterial, Katalysatormaterial und einer Festelektro
lytmembran für eine elektrochemische Zelle,
insbesondere eine Brennstoffzelle, bei welchem Fest
elektrolytmaterial durch Erweichen desselben in poren
tiefen Kontakt mit dem Elektrodenmaterial und dem
Katalysatormaterial gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
Elektrodenmaterial, Katalysatormaterial und Festelek
trolytmaterial umfassendes katalytisches Pulver herge
stellt wird, daß das katalytische Pulver auf einer
Fläche angeordnet wird, daß das katalytische Pulver auf
einer der Fläche abgewandten Seite zum Erweichen des
Festelektrolytmaterials aufgeheizt wird und daß an
schließend das katalytische Pulver mit der der Fläche
abgewandten Seite bei noch erweichtem Festelektrolytma
terial zur Bildung eines Verbundes unter Druck auf die
Festelektrolytmembran aufgebracht und von der Fläche
gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das katalytische Pulver durch elektromagnetische Strah
lung aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
elektromagnetische Strahlung Infrarotstrahlung eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Festelektrolytmaterial
der Festelektrolytmembran vor dem Aufbringen des kata
lytischen Pulver erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß dieses hinsichtlich der Zu
fuhr von Festelektrolytmaterial ausschließlich
lösungsmittelfrei geführt wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das katalyti
sche Pulver auf die Festelektrolytmembran in einem
Flächenbereich mit definierter Außenkontur aufgetragen wird.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das katalytische Pulver durch
elektrostatische Aufladung der Fläche auf dieser fi
xiert wird.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß aus dem katalytischen Pulver
durch mechanisches Verdichten eine elektrisch leit
fähige katalytische Schicht hergestellt wird.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die katalytische Schicht in
einem Zug aus dem katalytischen Pulver auf die Fest
elektrolytmembran aufgetragen wird.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß aus dem katalytischen Pulver
mehrere katalytische Schichten aufeinander auf die
Festelektrolytmembran aufgetragen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Grad der Erweichung des Festelektrolytmaterials
beim Aufbringen der einzelnen katalytischen Schichten
variiert wird.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß auf die katalytische Schicht
oder die katalytischen Schichten auf ihrer der Fest
elektrolytmembran abgewandten Seite eine Diffusions
schicht aufgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Diffusionsschicht ausschließlich durch mechanischen
Druck mit der katalytischen Schicht verbunden wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Diffusionsschicht aus einem Material,
welches eine leichte Diffusion der
Elektrolysekomponenten zuläßt, ausgewählt wird.
15. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Festelektrolytmembran
beiderseits mit einem erfindungsgemäßen Verbund verse
hen wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19509748A DE19509748C2 (de) | 1995-03-17 | 1995-03-17 | Verfahren zur Herstellung eines Verbundes aus Elektrodenmaterial, Katalysatormaterial und einer Festelektrolytmembran |
FR9603158A FR2731843B1 (fr) | 1995-03-17 | 1996-03-13 | Procede pour fabriquer un produit composite constitue d'un materiau pour electrodes, d'un materiau formant catalyseur et d'une membrane formee d'un electrolyte solide |
US08/616,729 US5738905A (en) | 1995-03-17 | 1996-03-15 | Process for the production of a composite comprising electrode material, catalyst material and a solid-electrolyte membrane |
Applications Claiming Priority (1)
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