DE1950857A1 - Antikonzeptionsmittel - Google Patents
AntikonzeptionsmittelInfo
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Description
Merck-Anlagen-Gesellschaft
mit beschränkter Haftung 3. Februar 1970
Darmstadt
Antikonzeptionsmittel
Bei den bisher bekannten Methoden zur hormonellen Kontrazeption
werden entweder Östrogen-Gestagen-Kombinationen verwendet oder solche Präparate, die nur ein Gestagen enthalten. Die alleinige
Verabreichung von Gestagenen ist vom ärztlichen Standpunkt aus vorzuziehen, weil dann die den Keimdrüsen übergeordneten Zentren
(Hypophyse, Hypothalamus) nicht oder doch nur in sehr viel geringerem Maße beeinflußt werden. Außerdem können die bei der
Kombinationsbehandlung häufig beobachteten Nebenwirkungen, z.B. ein ungünstiger Einfluß auf die Blutgerinnung, vermieden werden.
Es ist deshalb versucht worden, die Östrogen-Gestagen-Kombinationsbehandlung
durch eine tägliche Verabreichung sehr kleiner Gestagenmengen zu ersetzen. Dabei hat sich aber gegenüber
der Kombinationsbehandlung einJleicht erhöhtes Versagerrisiko
und häufigere Zwischenblutungen gezeigt, d. h. Blutungen, die zwischen den eigentlichen Menstruationsblutungen auftreten.
Es wurde nun gefunden, daß es überraschenderweise für eine sichere Konzeptionsverhütung genügt, wenn kleine Gestagenmengen
nur während der Tage des Menstruationszyklus verabreicht werden,
an denen eine Konzeptionsmöglichkeit gegeben ist; dagegen kann die Medikation an solchen Tagen unterbleiben, an denen eine
Konzeption mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht eintreten kann. Infolgedessen läßt sich erstaunlicherweise
die Verabreichung der geringen Gestagenmengen auf höchstens
die 2. und 3. Woche nach Eintritt der letzten Menstruationsblutung beschränken.
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- 2- 195Ü857
Während der beiden anderen Wochen, also der 1. und der 4. Woche
des Zyklus, ist eine Zuführung von Gestagenen nicht erforderlich. .
Damit ist ein "besonders -vorteilhaftes Verfahren zur Konzeptionsverhütung entwickelt worden, das unter Verwendung kleinster
Arzneimittelmengen eine sichereEmpfängnisverhütung gewährleistet.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Antikonzeptionsmittel
mit 28 Dosierungseinheiten in zyklusgerechter Anordnung nach Wochentagen, das in aufeinanderfolgender Reihenfolge
a) 7-9 gestagenfreie Einheiten
b) 10 -14 gestagenhaltige Einheiten
c) 7-9 gestagenfreie Einheiten
enthält, wobei die Summe der Dosierungseinheiten der Gruppen a - c jeweils 28 beträgt.
Vorzugsweise erfolgt die Aufteilung in je 7 gestagenfreie Dosierungseinheiten
und 7 gestagenhaltige Einheiten, wobei letztere vorzugsweise 500 - 750 γ Chlormadinonacetat enthalten sollen.
Für das neue Mittel nach der Erfindung kommen im Prinzip alle gestagenen Wirkstoffe in Frage, die nach oraler Verabreichung
in geeigneter Dosierung die Konzeption in der Regel verhindern. Neben Chlormadinonacetat sei hier insbesondere Megestrolacetat,
Melengestrolacetat und Medroxyprogesteronacetat erwähnt. In allen Fällen liegt die Dosierung zwischen 100 und 1000 γ bei
oraler Applikation. Die gewählte Dosis soll so abgestimmt werden, daß auch bei länger dauernder Anwendung die Ovulation
möglichst nicht unterdrückt wird.
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Obwohl nach dem Verfahren nach der Erfindung die Verabreichung
der Gestagene lediglich höchstens zwischen dem 7. und 22. Tag erfolgen soll, enthält das erfindungsgemäße Antikonzeptionsmittel
28 Dosierungseinheiten. Dadurch soll der Vorteil einer täglichen Einnahme erhalten werden, wodurch eine größere Sicherheit
gewährleistet ist. Die 7-9 gestagenfreien Einheiten für
Beginn und Ende des Einnahmezyklus können entweder reine Leertabletten
sein oder andere Wirkstoffe enthalten, deren Zufuhr in dieser Zeit auch noch gewisse Vorteile mit sich bringt. So
ist insbesondere vorgeschlagen worden, Eisenverbindungen, wie vorzugsweise Eisenfumarat, Vitamin Bg oder überhaupt' allgemein
Vitamine und/oder Traubenzucker diesen Leertabletten zuzufügen. Im übrigen enthalten diese Tabletten, die auch als überzogene
Tabletten eingesetzt werden können, die üblichen Träger- und Hilfsstoffe, wie Stärke, Lactose, Talk, feinstteilige Kieselsäure,
Magnesiumstearat und ähnliche bekannte Zusätze. Neben Tabletten kommen selbstverständlich auch Dragees oder Kapseln
in Frage. Auch Lacküberzüge können verwendet werden.
Sofern erwünscht, können die Leertabletten durch eine andere Farbe
gekennzeichnet werden als die gestagenhaltigen Einheiten. In
diesem Falle besteht dann die Möglichkeit, daß individuell auch davon abgesehen werden kann, die Leertabletten überhaupt zu
verabreichen. Vorzugsweise werden die 28 Dosierungseinheiten in einer üblichen Durchdrückpackung untergebracht, auf der die
Wochentage markiert sind. Auf diese Weise vereinfacht sich die Einnahme für die Patientin.
Das neue Mittel nach der Erfindung bringt somit einen wesentlichen
Fortschritt auf dem Gebiete der Konzeptionsverhütung, da mit kleinsten Mengen, die nur in einem beschränkten und
genau definierten Zeitraum verabfolgt werden, eine sichere Konzeptionsverhütung erreicht werden kann. Mögliche Nebenwirkungen
werden damit auf ein Minimum reduziert.
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195U857
Eine Durchdrückpackung mit 28 mit Lack überzogenen Tabletten
enthält:
a) 7 weiße Tabletten enthaltend: 80 mg Lactose
75 mg Eisenfumarat
35 mg Stärke
5 mg feinstteilige Kieselsäure .
1 mg Magnesiumstearat
b) 14 rosa Tabletten enthaltend: 500 γ Chlormadinonacetat
100 mg Lactose 80 mg Stärke
5 mg feinstteilige Kieselsäure 10 mg Talk
c) 7 weiße Tabletten, die in ihrer Zusammensetzung der Gruppe a) entsprechen.
Dieses Arzneimittel wurde 26 Frauen im Alter zwischen 21 und
Jahren über insgesamt 81 Zyklen verabreicht. Es trat keine einzige Schwangerschaft auf. Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn man anstelle der 500 γ
Chlormadinonacetat folgende Gestagene verabreicht:
Megestrolacetat ' 700 γ
Melengestrolacetat 500 γ
Medroxyprogesteronacetat 600 γ
109818/2020
Claims (3)
1. Antikonzeptionsmittel mit 28 Dosierungseinheiten in zyklusgerechter
Anordnung nach Wochentagen, dadurch gekennzeichnet, daß es in aufeinanderfolgender Reihenfolge
a) 7 - 9 gestagenfreie Einheiten
"b) 10 - 14 gestagenhaltige Einheiten c) 7 - 9 gestagenfreie Einheiten
"b) 10 - 14 gestagenhaltige Einheiten c) 7 - 9 gestagenfreie Einheiten
enthält, wobei die Summe der Dosierungseinheiten der Gruppen a - c jeweils 28 beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 7 gestagenfreie Einheiten, 14 gestagenhaltige Einheiten und 7
gestagenfreie Einheiten enthält.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gestagenhaltigen Einheiten je 500 - 750 γ Ghlormadinonacetat
enthalten.
4· Mittel nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß es 28 Tabletten oder Dragees'in einer Durchdrückpackung enthält.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691950857 DE1950857A1 (de) | 1969-10-09 | 1969-10-09 | Antikonzeptionsmittel |
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Publication Number | Publication Date |
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ID=5747703
Family Applications (1)
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Also Published As
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