DE19505034A1 - Spiegelanordnung mit steuerbarem Reflexionsgrad - Google Patents
Spiegelanordnung mit steuerbarem ReflexionsgradInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine einfache elektrooptische Anordnung zur Steuerung der
Transparenz eines Schichtsystems, insbesondere zur Steuerung des Reflexionsgrades
eines Spiegels.
Bekannter Stand der Technik sind automatische oder halbautomatisch arbeitende
Spiegelsysteme die zur Änderung des Reflexionsgrades mindestens ein vor der
spiegelnden Schicht angeordnetes, auf der Basis des elektrochromen Effektes
arbeitendes, Schichtsystem enthalten (z. B. EP 0035766, EP 0240226, EP 0241217).
Beim elektrochromen Effekt verändert eine elektrochrome Substanz bei
Stromdurchgang ihr Transmissions- und Absorptionsvermögen und damit den
Reflexionsgrad des Spiegelsystems. Die Größe, um die die Transmission der
elektrochromen Schicht geändert wird, kann durch mindestens einen Sensor, der die
Intensität des auf den Spiegel auftreffenden Lichtes mißt, und einen geeigneten
elektronischen Regelkreis eingestellt werden. Somit ist ein sich automatisch
einstellendes Spiegelsystem realisierbar. Nachteilig bei diesen Spiegelsystemen ist die
bedingt durch die relativ große Anzahl der notwendigen Schichten aufwendige
Herstellungstechnologie, die sich in hohen Stückpreisen für einen Spiegel
niederschlägt und die umfassende Einführung dieser Spiegelsysteme bislang
verhindert hat. Nachteilig sind gegebenenfalls auch die besonders bei niedrigen
Temperaturen relativ hohen Schaltzeiten im Bereich bis zu einigen Sekunden.
Nachteilig ist häufig auch die beim elektrochromen Effekt vorhandene bläuliche
Einfärbung des Spiegels, die sowohl im Zustand hoher als auch niedriger Reflexion
ein farbneutrales und somit die Realität besser darstellendes, Spiegelbild verhindert.
In EP 0186391 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem eine gegebenenfalls spektral
selektiv absorbierende Flüssigkeit in einen hermetisch abgeschlossenen spaltförmigen
Hohlraum zwischen reflektierender Spiegelschicht und einen durchsichtigen Substrat
gepumpt bzw. wieder abgesaugt wird, um wahlweise einen Zustand hoher bzw.
niedrigerer Reflexion des Spiegelsystems zu erreichen. Nachteilig bei diesen
Systemen sind die großen Umschaltzeiten vom Zustand hoher zum Zustand niedriger
Reflexion und umgekehrt, das - zumindest zeitweilig - örtlich ungleichmäßige
Reflexionsverhalten des Spiegels beim Pump- bzw. Absaugvorgang der Flüssigkeit,
die aufwendige Herstellungstechnologie und die Einschränkung, daß nur zwei
Reflexionszustände realisiert werden können.
Bekannt sind weiterhin Verfahren, bei denen eine Änderung des Reflexionsgrades
durch mindestens eine LC-Schicht, die sich in einem hermetisch abgeschlossenen
spaltförmigen Hohlraum zwischen reflektierender, elektrisch leitfähiger auf einem
Substrat aufgebrachter Spiegelschicht und einen durchsichtigen Substrat mit
aufgebrachter durchsichtiger Elektrode befindet, und deren Transmissions- bzw.
Absorptionsvermögens, ggf. durch Einsatz geeigneter Hilfsschichten wie z. B.
Polarisationsfolien, durch äußeren Energieeintrag geändert werden kann. Dabei sind
mindestens zwei Transmissionszustände einstellbar und somit der Reflexionsgrad des
Spiegelsystems änderbar. Die Substrate sind meist aus Glas. Möglich sind auch
Substrate aus anderen Materialien, insbesondere für das Substrat der Spiegelschicht.
Die Energie wird zweckmäßig durch ein elektrisches oder magnetisches Feld oder in
Form von Wärme eingetragen. Bei Nutzung eines elektrischen Feldes ist die
flüssigkristalline LC-Schicht gewöhnlich von zwei transparenten Indium-Zinn-Oxid-
(ITO-) Elektroden eingerahmt, mit deren Hilfe das elektrische Feld durch Aniegen
einer Spannung in der LC-Schicht aufgebaut wird. Die ITO-Elektroden werden
dabei′ gewöhnlich in der dem Fachmann bekannten Weise durch Aufsputtern,
thermisches Verdampfen, Elektronenstrahlverdampfen oder durch CVD- (Chemical
vapour deposition-) Verfahren aufgebracht. Auf den ITO-Elektroden sind bei
einigen der nachfolgend beschriebenen Verfahren in der dem Fachmann bekannten
Weise Orientierungsschichten aufgebracht, die eine gewünschte Vorzugsorientierung
der Flüssigkristallmoleküle induzieren.
Prinzipiell ist zwischen drei Arten von LC-Schichten zu unterscheiden. Bei einer
ersten Art werden die Eigenschaft der elektrisch steuerbaren optischen Aktivität
einer verdrillten LC-Schicht oder die der elektrisch steuerbaren Doppelbrechung
einer unverdrillten LC-Schicht, die zwischen zwei Polarisatoren angeordnet sind,
welche sich an geeigneter Stelle des Spiegelsystems befinden, genutzt (z. B. EP
0079044). Durch diese Eigenschaften ist eine Amplitudenmodulation des durch die
LC-Schicht und die Polarisatoren durchtretenden Lichtes möglich, deren Größe
quasianalog über die Stärke des angelegten elektrischen Feldes geregelt werden
kann.
Eine zweite Art von LC-Schichten, die für Spiegelsysteme mit veränderbaren
Reflexionsgrad eingesetzt werden, sind die sogenannten Guest-Host-Flüssigkristalle
(z. B. DE 35 11 385, DE 35 26 973), bei denen in den Flüssigkristall dichroistische
Farbstoffmoleküle eingelagert sind. Bei diesen Verfahren wird die
Amplitudenmodulation des Lichtes durch über die Stärke des angelegten
elektrischen Feldes quasianalog regelbare Absorptionsänderung der LC-Schicht
erreicht. Der Einsatz einer Polarisationsfolie, die sich an geeigneter Stelle des
Spiegelsystems befindet und deren Schwingungsrichtung parallel zur Richtung des
außerordentlichen Brechungsindexes der LC-Schicht bei nicht angelegten
elektrischen Feld ist, kann den Dynamikbereich der Absorptionsänderung (Kontrast)
erhöhen.
Nachteilig bei den beiden oben beschriebenen flüssigkristallinen Systemen ist der
durch den Einsatz der absorbierenden Schichten (Polarisationsfolie und
dichroistische Moleküle in der LC-Schicht) bedingte hohe Lichtverlust, der bei
Einsatz von Polarisatoren (um einen moderaten Kontrast von < 10 zu erreichen) zu
einem nicht akzeptablen Reflexionsgrad des Spiegelsystems von < 40% im Zustand
hoher Reflexion führt. Bei Einsatz von handelsüblichen Guest-Host-Flüssigkristallen
erweist sich außerdem die mangelnde Langzeitstabilität der eingesetzten
dichroistischen Farbstoffe als Problem. Außerdem stellt sich nach Abschaltung der
Spannung der ursprüngliche Reflexionsgrad des Spiegels ein, d. h. der eingestellte
Reflexionsgrad ist nicht stabil.
Oben genannte Nachteile werden bei Einsatz einer dritten Art flüssigkristalliner
Substanzen, und zwar solchen, die über eine einstellbare Streuung verfügen,
vermieden. Bei diesen Systemen ist ein Reflexionsgrad von < 80% (Werte des
Kontrastes von < 15) des Spiegelsystems im Zustand hoher Reflexion problemlos
einstellbar. Es gibt verschiedene flüssigkristalline Streulichteffekte, die für
Spiegelsysteme mit veränderbarem Reflexionsgrad genutzt werden, wie der dem
Fachmann bekannte Effekt der Dynamischen Streuung (EP 0171766) oder der
PDLC- (Polymer Dispersed Liquid Crystal-) Folien (EP 0236112). Nachteilig bei
den PDLC-Folien für ihre Anwendung in Spiegelsystemen mit veränderbarem
Reflexionsgrad ist ihr nicht stabiles Verhalten, d. h. der nicht streuende Zustand der
LC-Schicht kann nach Stand der Technik nur bei angelegtem elektrischen Feld
beibehalten werden. Negativ ist auch der im Stand der Technik angegebene
eingeschränkte Arbeitstemperaturbereich der LC-Schicht, der sich aus der
Notwendigkeit der Abstimmung der Brechungsindizes von Polymermatrix und
Flüssigkristallsubstanz ergibt. Sowohl beim Verfahren der Dynamischen Streuung
als auch bei den PDLC-Folien ist die optische Wirkung, d. h. die mögliche
Auflösung des Spiegelbildes bei ihrer Anwendung als Spiegel mit einstellbarem
Reflexionsgrad eingeschränkt, da die Streuzentren einen relativ großen Durchmesser
besitzen.
In DE 40 41 209 und DE 40 41 682 wird ein bistabiler streuender Effekt mit
flüssigkristallinen Substanzen, und zwar den sogenannten Filled Nematics (FN),
beschrieben. Dabei werden handelsübliche nematische flüssigkristalline Phasen
verwendet, die einen geringen Volumenanteil fester Teilchen mit einer hohen
spezifischen Oberfläche und einen Durchmesser von vorzugsweise 5-40 nm
enthalten. Die eingesetzten festen feindispersen Teilchen bestehen vorzugsweise aus
anorganischen Verbindungen, wie z. B. Oxide des Siliziums, Titans, Zirkons, Zinks
oder Zinns. Möglich sind auch organische Polymere wie z. B. pyrogene Kieselsäure.
Der Durchmesser der Streuzentren wird von KREUZER et al. (Applied Phys.
Letters 62 (15), 1993, S. 1712) mit 50-100 nm angegeben. Somit ist eine gute
optische Wirkung im Sinne der Auflösung des Bildes bei der Anwendung als
Spiegelsystem mit veränderbarem Reflexionsgrad gewährleistet. Die Form des
möglichen äußeren Energieeintrages zur Einstellung des streuenden bzw. nicht
streuenden Zustandes ist nach DE 40 41 209 vielfältig. So kann der nicht streuende
Zustand sowohl durch Anlegen eines elektrischen Wechselfeldes geeigneter Stärke
als auch durch Temperatur- oder Druckänderung erreicht werden und zwar derart,
daß die flüssigkristalline Substanz vom nematischen in den isotropen Zustand
übergeht. Der streuende Zustand kann durch Einwirkung einer mechanischen Kraft
(wie z. B. durch Ultraschall induzierte mechanische Krafteinwirkung oder durch
geeignete dem Fachmann bekannte Verschiebung der Spiegelschicht und des
durchsichtigen Substrats zueinander), durch Temperaturerhöhung und anschließende
Temperaturerniedrigung oder durch Einwirkung eines elektrischen Wechselfeldes
geeigneter Stärke erreicht werden.
Von besonderem Interesse vom Standpunkt der einfachen technischen Realisierung
sind offensichtlich Systeme bei denen sowohl der streuende als auch der nicht
streuende Zustand durch das Anlegen von elektrischen Wechselfeldern geeigneter
Stärke und Form, wie es durch Anlegen von Wechselspannungen geeigneter Größe
und Form an die ITO-Elektroden möglich ist, erreicht wird. Ein solches System
wird von Eidenschink und de Jeu (Electronics Letters, 1991, Band 27, Nr. 13., S.
1195) beschrieben. Dazu wird ein FN-Effekt genutzt, bei dem die nematische Phase
der flüssigkristallinen Substanz aus einem dem Fachmann als Zwei-Frequenz-
Mischung bekannten Material besteht. Diese Mischungen ändern das Vorzeichen
ihrer dielektrischen Anisotropie bei Frequenzen einer angelegten Spannung von
typischerweise einigen Kilohertz. Somit kann durch Anlegen einer Spannung
niedriger bzw. hoher Frequenz der nicht streuende bzw. streuende Zustand
eingestellt werden. Nachteilig bei diesen Verfahren ist die große
Temperaturabhängigkeit der Cross-Over-Frequenz. Dies erfordert, ebenso wie die
Synthese der Zwei-Frequenz-Mischungen einen erhöhten technischen Aufwand.
Nachteilig ist außerdem, vom Standpunkt des technischen Aufwandes, die
Handhabung der relativ großen Wechselspannungen (typischerweise <50 V
Effektivwert) mit hohen Frequenzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit für die
Realisierung einer elektrooptischen Anordnung zur Steuerung der Transparenz eines
Schichtsystems zu finden, die eine zuverlässige Umschaltung zwischen Zuständen
hoher und niedriger Transparenz gestattet, wobei die Zustände beliebig einstellbar
sind und die Umschaltung schnell sowie weitgehend unabhängig von der
Umgebungstemperatur erfolgt.
Die Aufgabe wird bei einer Spiegelanordnung mit steuerbarem Reflexionsgrad, bei
der eine hochreflektierende Spiegelschicht mit einem elektrooptischen Schichtsystem
mit steuerbarer Transparenz gekoppelt ist und das Schichtsystem im wesentlichen
eine LC-Schicht vom Typ der Filled Nematics (FN) enthält, die sich in einem
hermetisch abgeschlossenen spaltförmigen Hohlraum zwischen transparenten
Elektroden befindet und mittels dieser Elektroden mit verschiedenen Spannungen
zur Erzeugung eines transparenten und eines lichtstreuenden Zustandes der LC-
Schicht kurzzeitig ansteuerbar ist, wobei zur Erreichung des transparenten
Zustandes der LC-Schicht zwischen den zwei Elektroden eine Wechselspannung von
einer ersten Spannungsquelle, deren Frequenz unterhalb der Cross-Over-Frequenz
der LC-Schicht liegt, angelegt ist, dadurch gelöst, daß mindestens eine der
Elektroden an elektrisch nicht benachbarten Orten elektrische Kontakte aufweisen,
die mit einer zweiten Spannungsquelle verbunden sind, wobei die Elektrode als
elektrischer Widerstand mit Heizfunktion wirkt, so daß der streuende Zustand der
LC-Schicht durch kurzzeitige Erwärmung und anschließende Abkühlung einstellbar
ist.
Verallgemeinert wird die Aufgabe bei einer elektrooptischen Anordnung mit
steuerbarem Transmissionsgrad mit einer LC-Schicht vom Typ der Filled Nematics,
die sich in einem hermetisch abgeschlossenen spaltförmigen Hohlraum zwischen
transparenten Elektroden befindet und mittels dieser Elektroden mit verschiedenen
Spannungen zur Erzeugung eines transparenten und eines lichtstreuenden Zustandes
der LC-Schicht kurzzeitig ansteuerbar ist, wobei zur Erreichung des transparenten
Zustandes zwischen den zwei Elektroden eine Wechselspannung von einer ersten
Spannungsquelle, deren Frequenz unterhalb der Cross-Over-Frequenz der LC-
Schicht liegt, angelegt ist, dadurch gelöst, daß mindestens eine der Elektroden an
mindestens zwei elektrisch nicht benachbarten Orten elektrische Kontakte
aufweisen, die mit einer zweiten Spannungsquelle verbunden sind, wobei die
Elektrode als elektrischer Widerstand mit Heizfunktion wirkt, so daß der streuende
Zustand der LC-Schicht durch kurzzeitige Erwärmung und anschließende
Abkühlung einstellbar ist.
Die Erfindung fußt auf der Überlegung, die an sich bekannten vorteilhaften
Eigenschaften der flüssigkristallinen FN-Substanzen, vor allem ihr bistabiles
Schaltverhalten, die gute Transparenz von daraus hergestellten Schichten sowie die
sehr gute optische Auflösung infolge der geringen Durchmesser der Streuzentren,
auszunutzen und durch geeignete Maßnahmen eine zuverlässige Umschaltung vom
streuenden in den nichtstreuenden Zustand der LC-Moleküle zu erreichen. Dazu
werden erfindungsgemäß die im Stand der Technik üblichen ITO-Elektroden so
gestaltet, daß einerseits wenigstens eine Elektrode zur Überführung der LC-Schicht
in den streuenden Zustandes des FN-Effektes kurzzeitig mit einer Gleich-, oder
Wechselspannung so beschaltet wird, daß durch die Verwendung der Elektrode als
Heizwiderstand eine definierte Temperaturerhöhung und anschließende
Temperaturerniedrigung eintritt, und andererseits zur Überführung in den
nichtstreuenden Zustand des FN-Effektes zwischen beiden Elektroden in bekannter
Weise eine Wechselspannung geeigneter Größe und Form angelegt wird. Dies
ermöglicht eine einfache elektrische Kontaktierung eines Spiegelsystems mit
wenigen, im einfachsten Fall nur drei elektrischen Kontakten an ein
Stromversorgungssystem.
Erfindungsgemäß sind die ITO-Elektroden in ihren mechanischen, elektrischen und
optischen Eigenschaften so gestaltet, daß eine Überführung der flüssigkristallinen
Substanz in den streuenden Zustand des FN-Effektes durch Temperaturerhöhung
und anschließende Temperaturerniedrigung mittels Abgabe von bei Stromdurchfluß
der ITO-Elektroden entstehender Wärme möglich ist. Das Maximum der
Temperatur der LC-Schicht muß dabei über dem dem Fachmann als Klärpunkt
bekannten Wert der Temperatur des Übergangs der Flüssigkristallsubstanz aus der
nematischen in die isotrope Phase liegen. In bestimmten Ausnahmefällen wird
derselbe Effekt auch bereits geringfügig unterhalb des Klärpunktes erreicht.
Erfindungsgemäß liegt die Schichtdicke der aufgebrachten ITO-Elektroden
zwischen 40 nm und 500 nm, vorzugsweise zwischen 50 nm und 300 nm. Die
Transmission der ITO-Elektroden liegt im sichtbaren Bereich bei < 90%. Der
elektrische Flächenwiderstand beträgt 10 Ω/cm² bis 200 Ω/cm², vorzugsweise
15 Ω/cm² bis 100 Ω/cm².
Mindestens eine der ITO-Elektroden kann dabei erfindungsgemäß in einer zur
Realisierung optimaler Eigenschaften des Spiegelsystems geeigneten Weise
strukturiert sein. Insbesondere sind dies auch Geometrien der Elektroden, die zur
gleichmäßigen Verteilung des Wärmeeintrages über die gesamte aktive Fläche des
Spiegelsystems geeignet sind, wie z. B. streifenförmige Geometrien mit geringem
Zwischenraum oder mäanderförmige Geometrien. Möglich sind dadurch
erfindungsgemäß, über ein Spiegelsystem mit homogen über die gesamte aktive
Fläche änderbaren Reflexionsgrad hinausgehend, zusätzliche funktionelle
Eigenschaften des Spiegelsystems, etwa unterschiedliche Reflexionsgrade in
verschiedenen Teilflächen, die in ihrer Geometrie der Geometrie der Elektroden
entsprechen, innerhalb der gesamten aktiven Fläche des Spiegelsystems.
Möglich ist zusätzlich, daß die beiden ITO-Elektroden der elektrooptischen
Anordnung unterschiedliche Eigenschaften, insbesondere unterschiedliche optische
oder elektrische (d. h. elektrischen Flächenwiderstand) Eigenschaften besitzen, um
den FN-Effekt zu optimieren. Aus diesem Grund läßt es die Erfindung auch zu, daß
die Eigenschaften der ITO-Schichten, insbesondere die optischen und elektrischen
Eigenschaften, einen Gradienten in mindestens einer Richtung innerhalb einer ITO-
Schicht aufweisen.
Möglich ist außerdem die Substitution einer ITO-Elektrode durch Elektroden aus
anderen Materialien, insbesondere auch durch eine elektrisch leitfähige
Spiegelschicht im Spezialfall des steuerbaren Spiegels.
Erfindungsgemäß besteht die elektrooptische Anordnung aus der Schichtfolge
transparentes Substrat - transparente Elektrode - Orientierungsschicht - LC-Schicht
- Orientierungsschicht - transparente Elektrode - Substrat - ggf. Spiegelschicht. Im
Falle des steuerbaren Spiegels kann die Spiegelschicht auch zwischen der
transparenten Elektrode und dem letztgenannten Substrat angeordnet sein. Bei der
technischen Realisierung der erfindungsgemäßen elektrooptischen Anordnung sind
gegebenenfalls zusätzliche Hilfsschichten, wie etwa eine zusätzliche Schutzschicht
auf der Spiegelschicht, zweckmäßig.
Die bei der erfindungsgemäßen elektrooptischen Anordnung zur Schattung eines
Spiegelsystems verwendete Flüssigkristallsubstanz ist so beschaffen, daß sich eine
großtechnische Fertigung des Spiegelsystems realisieren läßt. Dies betrifft
insbesondere die Einführung des Flüssigkristalls in den Hohlraum zwischen den
beiden Elektroden. Erfindungsgemäß wird hierzu eine geeignete Variation der dem
Fachmann bekannten Vakuumfülltechnik verwendet. Durch geeignete Verfahren ist
es möglich, eine luftblasenfreie und homogene Füllung des Hohlraumes zu erreichen,
ohne daß Entmischungserscheinungen auftreten. Möglich sind auch andere
Fülltechniken.
Die durch diese Fülltechniken einstellbare Dicke der LC-Schicht ist sehr variabel und
liegt vorzugsweise zwischen 5 µm und 20 µm.
Die nach der erfindungsgemäßen elektrooptischen Anordnung hergestellten
Spiegelsysteme zeichnen sich durch hohen Reflexionsgrad im nicht streuenden
Zustand aus, der wesentlich durch die Transmission eines Schichtsystems der Form
Glas - ITO-Elektrode - Orientierungsschicht - LC-Schicht -Orientierungsschicht -
ITO-Elektrode - Glas bestimmt wird. Hierzu muß die Transmission eines solchen
Schichtsystems mit Hilfe eines Lasers, dessen Strahl senkrecht auf das
Schichtsystem gerichtet wird, mit Hilfe einer geeigneten Photodiode, die in einer
Entfernung von 1 cm vom hinteren Substrat des Schichtsystem angeordnet wird,
gemessen werden. Die aktive Fläche beträgt ca. 1 × 1 cm². Die Transmission des
Schichtsystems beträgt bei Anlegen der zum Erreichen des nicht streuenden
Zustandes notwendigen Wechselspannung < 85%. Eine weitere Erhöhung dieses
Wertes ist durch Entspiegelung der Glassubstrate möglich.
Die angelegte Wechselspannung beträgt dabei 30 V bis 120 V, vorzugsweise 50 V
bis 80 V (alles Effektivwerte) bei einer Frequenz der Spannung von 5 Hz bis 10
kHz, vorzugsweise 20 Hz bis 5 KHz. Es wurde festgestellt, daß nach dem
Abschalten der zum Erreichen des nicht streuenden Zustandes notwendigen
Wechselspannung die Transmission unwesentlich geringer wird. Als unwesentlich
werden Werte einer Transmissionsänderung von < 5% bezeichnet. Zum Erreichen
des streuenden Zustandes wird erfindungsgemäß an die sich gegenüberliegenden
Enden mindestens einer Elektrode eine Spannung von 5 V bis 60 V, vorzugsweise
12 V bis 50 V angelegt. Dabei fließt im Zeitraum von 0,1 s bis 10 s bei einer Fläche
der Elektroden von ca. 1 cm × 1 cm bei einen Flächenwiderstand von 30 Ω/cm² ein
Strom von 170 mA bis 2000 mA, vorzugsweise von 400 mA bis 1700 mA. Diese
Spannung kann eine Gleichspannung sein, andere Spannungsformen sind möglich.
Nach Beendigung des Stromflusses stellt sich nach einer bestimmten Relaxationszeit
eine Transmission von bis zu < 6% ein. Die nach der erfindungsgemäßen
elektrooptischen Anordnung hergestellten Spiegelsysteme weisen somit bistabiles
Verhalten auf.
Als vorteilhaft erweist sich die Möglichkeit der Einstellung von Zwischenstufen im
Sinne der streuenden Wirkung. Die Streuwirkung kann durch Änderung der Dauer
und der Größe der zum Erreichen des streuenden oder nicht streuenden Zustandes
notwendigen angelegten Spannung beeinflußt werden.
Die nach der erfindungsgemäßen elektrooptischen Anordnung hergestellten
Spiegelsysteme zeichnen sich durch schnelle Umschaltzeiten aus. So wird bei
Zimmertemperatur sowohl der streuende als auch der nicht streuende Zustand
innerhalb eines Zeitraums von < 1 s erreicht. Bei anderen Umgebungstemperaturen
sind die erforderlichen Umschaltspannungen einfach anpaßbar.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt:
Fig. 1 den schematischen Aufbau der erfindungsgemäßen elektrooptischen
Anordnung
In Fig. 1 wird die Prinzipdarstellung einer elektrooptischen Anordnung, die
vorteilhaft Spiegelsystem mit veränderbaren Reflexionsgrad genutzt werden soll,
gezeigt. Das Substrat 1, auf dem die Spiegelschicht 2 aus Chrom in der dem
Fachmann bekannten Weise aufgebracht wurde, hat eine Dicke von 1,5 mm, die
geometrischen Abmaße betragen 20 × 15 mm². Darauf wird als transparente
Elektrode 3 eine 120 nm dicke ITO-Schicht 3 aufgespuffert, deren
Flächenwiderstand ca. 20 Ω/cm² beträgt. Das zweite Substrat 1 hat die
geometrischen Abmaße 20 × 15 × 0,7 mm³. Somit ergibt sich eine aktive Fläche von
ca. 10 × 10 mm². Das zweite Substrat 1 besteht z. B. aus ITO-beschichteten Glas der
Firma Balzers. Der Flächenwiderstand des ITO beträgt ca. 100 Ω/cm².
ITO-Schichten 3 mit einer Dicke von weniger als 50 nm sind ungeeignet, da sie bei
gleichem Grad der Oxydation des ITO zu einer wesentlichen Erhöhung des
elektrischen Flächenwiderstandes führen, der die erfindungsgemäße Nutzung des
FN-Effektes unmöglich macht. Außerdem sind bei derart geringen ITO-
Schichtdicken, die zum Erreichen des für den Zustand notwendigen Wärmeeintrages
notwendigen Spannungen sehr groß, so daß eine einfache großtechnische
Realisierung der Anordnung schwierig wird. Eine Verringerung des elektrischen
Flächenwiderstandes durch Verwendung von Schichten mit geringerem Grad der
Oxydation führt andererseits zur Verschlechterung der optischen Eigenschaften der
ITO-Schichten 3, d. h. der Transmissionsgrad wird geringer, da die dem Fachmann
bekannte, braune Einfärbung der Schichten bestehen bleibt. Andererseits sind Dicken
der ITO-Schicht von mehr als 300 nm, was bei dem notwendigen Grad der
Oxydation einem elektrischen Flächenwiderstand von < 10 Ω/cm² entspricht,
ungeeignet, da bei großen Schichtdicken der Transmissionsgrad der
ITO-Schichten 3 geringer wird. Außerdem verringert sich bei großen Schichtdicken
bei den zur Nutzung für den erfindungsgemäß beschriebenen FN-Effekt
vorgesehenen ITO-Schichten 3, deren Haftfestigkeit auf den Substraten 1, so daß
eine einfache großtechnische Realisierung der Anordnung erschwert wird.
Die beschichteten Substrate 1 werden in geeigneter Weise mit Hilfe von Ultraschall
gereinigt und in einem nachfolgenden Temperprozeß getrocknet. Zur homöotropen
Vorzugsorientierung der LC-Moleküle sind auf die ITO-Schichten 3 der Substrate 1
Orientierungsschichten 4 durch Aufschleudern von 0,1%-iger Lecithin-Lösung in
Ethanol und anschließendes Tempern aufgebracht. Durch gezieltes Bestäuben sind
Plastikabstandshalter 5 mit einem Durchmesser von 12 µm zur Einstellung einer
definierten und homogenen Dicke der LC-Schicht 6 und zur Vermeidung von
Kurzschlüssen zwischen den ITO-Elektroden 3 über die gesamte aktive Fläche der
Anordnung verteilt aufgebracht. Auf die Kanten des verspiegelten Substrats 1 sind
vier Klebepunkte aus UV-empfindlichem Kleber (z. B. von der Firma Panacol)
gesetzt. Die aktive Fläche des verspiegelten Substrates 1 wurde mit dem FN-
Flüssigkristall (z. B. FN 189 der Firma NEMATEL, Mainz ) benetzt. Durch die dem
Fachmann bekannte Klapptechnik werden die beiden Substrate 1 zusammengeführt
und anschließend die Klebepunkte ausgehärtet. Die Anordnung wird auf bekannte
Weise mit UV-empfindlichem Kleber versiegelt und letzterer anschließend
ausgehärtet. Abschließend wird die Anordnung durch Befestigung von Drähtchen 7
an den Rändern der ITO-Elektroden 3 mit Silberleitkleber (z. B. von der Firma
Polytec) mit den Spannungsquellen 8a und 8b elektrisch kontaktiert.
Nach Einfüllen des Flüssigkristalls befindet sich die Anordnung in einem streuenden
Zustand, jedoch nicht im Zustand maximaler und über die aktive Fläche homogener
Streuung. Anschließend wird zum Erreichen des nicht streuenden Zustandes an die
Spannungsquelle 8a eine Wechselspannung von 50 V (Effektivwert) mit einer
Frequenz von 100 Hz für die Zeitdauer von 0,5 s angelegt. Zum Zeitpunkt des
Abschaltens der Spannung ist der nicht streuende Zustand erreicht. Es wurde
festgestellt, daß nach dem Abschalten der zum Erreichen des nicht streuenden
Zustandes notwendigen Wechselspannung die Transmission unwesentlich geringer
wird. Zum Erreichen des streuenden Zustandes wird an mindestens eine der ITO-
Elektroden 3 eine Spannungsquelle 8b mit einer Gleichspannung von 40 V für einen
Zeitraum von 2 s angelegt. Dabei fließt ein Strom von ca. 1000 mA. Nach
Beendigung des Stromflusses stellt sich nach einer Zeit von ca. 2 s der streuende
Zustand der LC-Schicht 6 ein.
Die Anordnung wird mit den im Beispiel 1 beschriebenen Materialien gefertigt. Die
Abmaße des verspiegelten Substrats 1 betragen zweckmäßig 60 × 60 × 2 mm³, die
des zweiten Substrates 1 sind vorteilhaft 70 × 50 × 0,7 mm³. Somit ergibt sich eine
aktive Fläche der Anordnung von ca. 45 × 45 mm². Nach der analog zum Beispiel 1
erfolgten Reinigung der ITO-beschichteten Substrate 1, dem Aufbringen der
Orientierungsschichten 4 und der Abstandshalter 5 auf die Substrate 1 wird das
zweite Substrat 1 auf das mit der Spiegelschicht 2 versehene Substrat 1 in geeigneter
Weise aufgelegt. Die Anordnung wird dann in bekannter Weise bis auf einen
Einfüllstutzen mit UV-empfindlichem Kleber versiegelt und letzterer anschließend
ausgehärtet. Durch eine geeignete Variation eines dem Fachmann als
Vakuumfülltechnik bekanntes Verfahren wird ein Filled-Nematic-Flüssigkristall (z. B.
FN 189 der Firma NEMATEL, Mainz) bei einen Anfangsdruck von 10-2 mbar in
den zwischen den Substraten entstandenen spaltförmigen Zwischenraum am
Einfüllstutzen eingebracht. Der Einfüllstutzen wird mit einem UV-empfindlichen
Kleber versiegelt und dieser anschließend ausgehärtet. Abschließend wird die
Anordnung auf die in Beispiel 1 beschriebene Art mit den Spannungsquellen 8a und
8b elektrisch kontaktiert.
Nach dem Einfüllen des Flüssigkristalls befindet sich die Anordnung in einem
streuenden Zustand, jedoch nicht im Zustand maximaler und über die aktive Fläche
homogener Streuung. Anschließend wird zum Erreichen des nicht streuenden
Zustandes an die Spannungsquelle 8a eine Wechselspannung von 55 V
(Effektivwert) mit einer Frequenz von 100 Hz für die Zeitdauer von 0,5 s angelegt.
Zum Zeitpunkt des Abschaltens der Spannung ist der nicht streuende Zustand
erreicht. Es wurde festgestellt, daß nach dem Abschalten der zum Erreichen des
nicht streuenden Zustandes notwendigen Wechselspannung die Transmission
unwesentlich geringer wird. Zum Erreichen des streuenden Zustandes wird an eine
der Spannungsquellen 8b eine Gleichspannung von 20 V für einen Zeitraum von 5 s
angelegt, dabei fließt ein Strom von ca. 500 mA. Nach Beendigung des Stromflusses
stellt sich nach einer Zeit von ca. 5 s der streuende Zustand ein.
Insbesondere letzteres Herstellungsverfahren ist für den Anwendungsfall der
erfindungsgemäß beschriebenen elektrooptischen Anordnung als abblendbarer
Autospiegel, der bei Verbindung der Anordnung mit entsprechender Sensorik und
entsprechenden elektronischen Regelkreisen einen automatischen Blendschutz des
Autofahrers gewährleistet, gut geeignet, da bei diesem Anwendungsfall eine
großtechnische Produktion realisiert werden muß. Insbesondere ist durch das
beschriebene Füllverfahren eine homogene Füllung von Anordnungen mit aktiven
Flächen, wie sie für Autoinnen- bzw. Autoaußenspiegel typisch sind, möglich.
Das beschriebene Herstellungsverfahren erlaubt die Produktion von Autospiegeln
mit gewölbten Substraten. Besonders vorteilhaft für die Anwendung der
beschriebenen Anordnung als Autospiegel ist die Eigenschaft der Bistabilität des
streuenden bzw. nicht streuenden Zustandes des Spiegels, der den aus
sicherheitstechnischer Sicht notwendigen hohen Reflexionsgrad des Spiegels bei
Ausfall des Bordnetzes des Kraftfahrzeuges ohne zusätzliche sekundäre
Energiequellen garantiert. Günstig ist auch die gute optische Wirkung des
verwendeten FN-Effektes im Sinne der Auflösung des Bildinhaltes durch das
menschliche Auge im streuenden Zustand des Spiegels, der durch den geringen
Durchmesser der Streuzentren in der LC-Schicht gewährleistet wird. Eine optimale
Anpassung an die persönlichen Anforderungen des Autofahrers ist gewährleistet
durch die Möglichkeit der stufenlosen Einstellung der Größe der Streuwirkung und
die Möglichkeit die Umschaltzeit zwischen nicht streuenden und streuenden Zustand
des Spiegels variabel und somit optimal zu gestalten, und zwar um einerseits die ggf.
gewünschte Warnfunktion einer kurzzeitigen Blendung des Autofahrers zu erhalten
und andererseits den nachfolgenden Umschaltvorgang möglichst kurzfristig zu
realisieren.
Claims (12)
1. Spiegelanordnung mit steuerbarem Reflexionsgrad, bei der eine
hochreflektierende Spiegelschicht mit einem elektrooptischen Schichtsystem mit
steuerbarer Transparenz gekoppelt ist und das Schichtsystem im wesentlichen
eine LC-Schicht vom Typ der Filled Nematics enthält, die sich in einem
hermetisch abgeschlossenen spaltförmigen Hohlraum zwischen transparenten
Elektroden befindet und mittels dieser Elektroden mit verschiedenen
Spannungen zur Erzeugung eines transparenten und eines lichtstreuenden
Zustandes der LC-Schicht kurzzeitig ansteuerbar ist, wobei zur Erreichung des
transparenten Zustandes der LC-Schicht zwischen den zwei Elektroden eine
Wechselspannung von einer ersten Spannungsquelle angelegt ist, dadurch
gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Elektroden (3) an elektrisch nicht benachbarten Orten
elektrische Kontakte aufweisen, die mit einer zweiten Spannungsquelle (8b)
verbunden sind, wobei die Elektrode (3) als elektrischer Widerstand mit
Heizfunktion wirkt, so daß der streuende Zustand der LC-Schicht (6) durch
kurzzeitige Erwärmung und anschließende Abkühlung einstellbar ist
2. Elektrooptische Anordnung mit steuerbarem Transmissionsgrad mit einer LC-
Schicht vom Typ der Filled Nematics, die sich in einem hermetisch
abgeschlossenen spaltförmigen Hohlraum zwischen transparenten Elektroden
befindet und mittels dieser Elektroden mit verschiedenen Spannungen zur
Erzeugung eines transparenten und eines lichtstreuenden Zustandes der LC-
Schicht kurzzeitig ansteuerbar ist, wobei zur Erreichung des transparenten
Zustandes zwischen den zwei Elektroden eine Wechselspannung von einer ersten
Spannungsquelle angelegt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Elektroden (3) an mindestens zwei elektrisch nicht
benachbarten Orten elektrische Kontakte aufweisen, die mit einer zweiten
Spannungsquelle (8b) verbunden sind, wobei die Elektrode (3) als elektrischer
Widerstand mit Heizfunktion wirkt, so daß der streuende Zustand der LC-
Schicht (6) durch kurzzeitige Erwärmung und anschließende Abkühlung
einstellbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Spannungsquelle (8b) eine Gleichspannungsquelle ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Spannungsquelle (8b) eine Wechselspannungsquelle ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die besagte Elektrode (3) mäanderförmig strukturiert ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die besagte Elektrode (3) in separate Flächenelemente unterteilt ist, wobei
jedes Widerstandselement separat mit einer zweiten Spannungsquelle (8b)
verbunden ist, so daß Flächen mit unterschiedlichem Streuzustand in der LC-
Schicht (6) erzeugbar sind, und wobei alle Flächenelemente eine gemeinsame
Verbindung zur ersten Spannungsquelle (8a) aufweisen.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die besagten Flächenelemente zueinander parallele Streifen sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die parallelen Streifen abgestuft unterschiedliche optische und elektrische
Eigenschaften aufweisen, so daß senkrecht zur Streifenrichtung ein Gradient
innerhalb der gesamten Elektrode (3) besteht.
9. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Elektroden (3) unterschiedliche optische und elektrische
Eigenschaften besitzen, so daß ein Gradient in mindestens einer Richtung
innerhalb der Elektrodenfläche besteht.
10. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die transparenten Elektroden (3) aus Indium-Zinn-Oxid bestehen.
11. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (3) und die Spiegelschicht (2) auf gewölbten Substraten (1)
aufgebracht sind.
12. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spiegelschicht (2) elektrisch leitend ist und die zweite der transparenten
Elektroden (3) ersetzt, wobei die Spiegelschicht (2) beide Steuerfunktionen
bezüglich der LC-Schicht (6) übernimmt.
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