DE19505014A1

DE19505014A1 - Bremsscheibe

Info

Publication number: DE19505014A1
Application number: DE19505014A
Authority: DE
Inventors: Ute Ruehl
Original assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1995-02-15
Filing date: 1995-02-15
Publication date: 1996-08-22

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibe für eine Scheiben bremse mit einem Reibring mit radialen Kühlkanälen und mit einem topfförmigen Trägerabschnitt, der den Reibring trägt und zur Befestigung der Bremsscheibe an einem drehbaren Flansch dient.

Eine derartige Bremsscheibe ist aus der DE 43 23 782 A1 be kannt. Bei Bremsscheiben für Hochleistungsfahrzeuge tritt generell das Problem der Überhitzung der Bremsscheibe bei einer starken Bremsung auf, das ein verbiegen und Verkanten des Reibrings, eine Strukturänderung des Materials und ande re unangenehme Folgen haben kann. Aus diesem Grund versieht man derartige Bremsscheiben mit Kühlkanälen im Inneren des Reibrings, durch die verstärkt Kühlluft fliegen und den Reibring kühlen soll. Es hat sich aber gezeigt, daß der so erzeugte Kühlluftstrom im allgemeinen unzureichend ist. Aus diesem Grund wird in der DE 43 23 782 A1 empfohlen, gebogene Stege innerhalb der zwei Hälften des Reibrings anzuordnen, die aufgrund ihrer Form wie Ventilatorflügel wirken und den Kühlluftstrom verstärken sollen. Jedoch kann auch eine sol che Anordnung eine befriedigende Kühlung unter extremen Um ständen nicht gewährleisten. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Luft in den Kühlkanälen im wesentlichen zusammen mit der Scheibe rotiert und sich nur unzureichend mit der Umge bungsluft austauscht, also daß ein ausreichend starker Luft strom durch die Kühlkanäle nicht entsteht.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine hinsichtlich der Kühlung verbesserte Bremsscheibe anzugeben, bei der unzulässig hohe Temperaturen nicht auftreten.

Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1. Im Prinzip besteht die erfin dungsgemäße Lösung darin, Ventilatorflügel außerhalb der Kühlkanäle anzuordnen, wo sie der Umgebungsluft ausgesetzt sind, und den von den Ventilatorflügeln erzeugten Luftstrom zur Verstärkung des Luftstroms in den Kühlkanälen zu verwen den. Dadurch wird die Luft in den Kühlkanälen zwangsweise bewegt und ausgetauscht, so daß nicht im wesentlichen die selbe Luft auf die Dauer mitrotiert.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß Anspruch 2 erfolgt die Zwangslüftung durch die Ventilator flügel in einem im wesentlichen achsparallelen Luftstrom, der auf die radial inneren Öffnungen der Kühlkanäle des Rei brings hin gerichtet ist. In den Kühlkanälen selbst entsteht dann ein radial nach außen gerichteter Luftstrom.

In einer weiteren denkbaren Ausführungsform gemäß Anspruch 3 können die Ventilatorflügel aber auch derart angeordnet sein, daß sie die Luft von den radial inneren Öffnungen der Kühlkanäle absaugen und vom Reibring wegblasen. In diesem Fall entsteht in den Kühlkanälen ein radial nach innen ge richteter Luftstrom.

In einer einfachen Ausführungsform gemäß Anspruch 4 sind die Ventilatorflügel auf der äußeren Mantelfläche des Träger abschnitts schräg zur Drehachse angeordnet. Je nachdem, in welche Richtung die Schräge verläuft, erhält man eine Anord nung gemäß Anspruch 2 bzw. gemäß Anspruch 3.

Eine vorteilhaft einfache und kostengünstig zu fertigende Ausführungsform der Ventilatorflügel gemäß Anspruch 5 sieht vor, daß auf der äußeren Mantelfläche des Trägerabschnitts ein Ring, beispielsweise ein Blechring aufgesteckt ist, aus dem die Ventilatorflügel ausgeformt sind. Dies kann in einem einfachen Stanz- und Biegevorgang geschehen.

Falls die Bremsscheibe oder zumindest der Trägerabschnitt durch Gießen hergestellt werden, empfiehlt sich eine Ausge staltungsform gemäß Anspruch 6, nach der die Ventilatorflü gel einstückig mit dem Trägerabschnitt gegossen sind. In diesem Fall entstehen keine zusätzlichen Fertigungskosten für eine erfindungsgemäße Ausgestaltung der Bremsscheibe.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an hand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Brems scheibe im Schnitt,

Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Teil des Trägerab schnitts einer erfindungsgemäßen Bremsscheibe mit den Ventilatorflügeln.

Die erfindungsgemäße Bremsscheibe besteht aus einem doppel ten Reibring 1, der mit radial verlaufenden Kühlkanälen 2 versehen ist, und einem topfförmigen Trägerabschnitt 3, der den Reibring 1 trägt und zur Befestigung der Bremsscheibe an einem nicht gezeigten drehbaren Flansch eines Fahrzeugrades dient. Der Trägerabschnitt 3 hat eine größere zentrale Öff nung 4 zum Durchgang der Fahrzeugachse und mehrere um die zentrale Öffnung 4 herum angeordnete Befestigungsbohrungen 5 zum Durchgang von Schrauben zur Befestigung am drehbaren Flansch des Fahrzeugrades. Alle Teile der Bremsscheibe sind einstückig gegossen.

Auf der äußeren Mantelfläche 6 des Trägerabschnitts 3 sind angegossene Ventilatorflügel 7 angeordnet, die bei drehender Bremsscheibe einen Luftstrom 8 erzeugen, durch den die Küh lung des Reibrings 1 verstärkt wird. Der Luftstrom 8 ist von den Ventilatorflügeln 7 im wesentlichen auf die radial in neren Öffnungen 10 der Kühlkanäle 2 des Reibrings 1 hin ge richtet. Dort wird der Luftstrom 8 umgelenkt und strömt an schließend radial nach außen durch die Kühlkanäle 2, aus denen er an den radial äußeren Öffnungen 11 austritt. Die Ventilatorflügel 7 selbst sind auf der äußeren Mantelfläche 6 des Trägerabschnitts 3 derart schräg zur Drehachse 9 an geordnet, daß sie bei der vorgegebenen Drehrichtung 12 einen Luftstrom 8 erzeugen, der zum Reibring 1 hin gerichtet ist.

In einer anderen Ausführungsform, die in Fig. 2 durch die Strichelung angedeutet ist, sind die Ventilatorflügel 7′ im anderen Sinne schräg zur Drehachse 9 angeordnet, so daß sich ein entgegengesetzter Luftstrom ergibt, der vom Reibring 1 weggerichtet ist.

Claims

1. Bremsscheibe für Scheibenbremse, mit einem Reibring (1) mit radialen Kühlkanälen (2) und mit einem topfförmigen Trägerabschnitt (3), der den Reibring (1) trägt und zur Befestigung der Bremsscheibe an einem drehbaren Flansch dient, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerabschnitt (3) mit Ventilatorflügeln (7) versehen ist, die bei Drehen der Bremsscheibe einen Luftstrom (8) erzeugen, durch den die Kühlung des Reibrings (1) verstärkt wird.

2. Bremsscheibe nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom (8) von den Ventilatorflügeln (7) im wesentlichen achsparallel auf die radial inneren Öff nungen (10) der Kühlkanäle (2) des Reibrings (1) hin gerichtet ist.

3. Bremsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatorflügel (7′) den Luftstrom von den radial inneren Öffnungen (10) der Kühlkanäle (2) absau gen und vom Reibring (1) wegblasen.

4. Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatorflügel (7) auf einer äußeren Mantelfläche (6) des Trägerabschnitts (3) schräg zur Drehachse (9) angeordnet sind.

5. Bremsscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatorflügel aus einem Ring aus geformt sind und daß der Ring auf den Trägerabschnitt (3) aufge steckt ist.

6. Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatorflügel (7) einstückig mit dem Trägerabschnitt (3) gegossen sind.