DE19502307A1 - Energieabsorbierendes Deformationselement zum Schutz der Kraftfahrzeugkarosserie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein energieabsorbierendes Deformationsele­ ment zum Schutz der Kraftzeugkarosserie und zum Einbau zwischen einem Stoßfänger und einem Längsträger.

Bei einem Auffahrunfall mit geringer Geschwindigkeit zwischen 10 und 20 km/h kommt es bereits zu Deformationen der Karosserie, insbe­ sondere der Längsträger. Auch die Stoßfänger können dies nicht verhin­ dern.

Bekannt sind teleskopartige Systeme, die jedoch sehr aufwendig sind. Bei nicht axialer Krafteinleitung versagen diese Systeme z. B. infolge Abknickens der Kolbenstangen.

Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Deformationse­ lements, das bei einfachem Aufbau eine hohe Energieabsorption aufweist und das schnell montierbar und austauschbar ist.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein Gehäuse mit Aluminiumschaum als Energieabsorber gefüllt ist.

Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als das mit Aluminiumschaum gefüllte Gehäuse leicht und schnell mon­ tierbar sowie nach einer Deformation austauschbar ist. Die große Ener­ gieabsorption verhindert innerhalb eines weiten Bereich eine Deforma­ tion oder sonstige Beschädigung der Längsträger. Nach Untersuchungs­ ergebnissen hat Aluminiumschaum eine besonders hohe spezifische Ener­ gieaufnahmekapazität. Die Werkstoffkombination Aluminium/Aluminiumschaum bzw. Kunststoff/Aluminiumschaum erzielt man ein geringes Gewicht, wodurch die Gewichtsreduzierung im Fahrzeugbau gefördert wird.

Eine kostengünstige Ausbildung erzielt man dadurch, daß das Ge­ häuse als Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist. Das Kunststoff­ spritzgußgehäuse kann weitere Funktionen, wie Clipsbefestigung, Ab­ dichtung und Kabelführungen übernehmen.

Die Recyclingfähigkeit wird dadurch verbessert, daß das Gehäuse als Aluminiumstrangpreßteil oder als Aluminiumblechformteil ausgebil­ det ist.

Leichte Stöße bei Fahrzeuggeschwindigkeiten bis zu 5 km/h können dadurch absorbiert werden, daß das Gehäuse aus einem elastischen rück­ stellfähigen Kunststoff besteht. Die Rückstellfähigkeit läßt das De­ formationselement unversehrt, so daß bei geringen Aufprallgeschwindig­ keiten ein Austausch des Deformationselements nicht erforderlich ist.

Eine weitere Anpassungsmöglichkeit ist dadurch möglich, daß das Gehäuse mehrere Kammern aufweist.

Eine Steuerung der Verformung ist dadurch möglich, daß die Konfi­ guration des Gehäuses der gewünschten Verformung angepaßt ist.

Eine besonders feinfühlige Anpassung wird dadurch erzielt, daß die Wanddicke des Gehäuses variierend oder daß das Gehäuses als Fal­ tenbalg ausgebildet ist. Das Verformungsverhalten läßt sich in positi­ ver Weise beeinflussen. Der Verformungsweg läßt sich vergrößern.

Ein Hauptvorteil des beschriebenen Deformationselements ist die Fähigkeit, auch in nicht axialer Richtung eingeleitete Energie zu ab­ sorbieren. Die Energiabsorption ist im Vergleich zum Bauteilgewicht sehr groß.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert, die in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug mit einem Deformationselement zeigt.

Die Zeichnung zeigt in schematischer Teilansicht ein Kraftfahr­ zeug 1 mit einem Längsträger 2 und einem Stoßfänger 3. Einzelheiten der Konstruktion des Längsträgers 2 und des Stoßfängers 3 sind nicht dargestellt.

Zwischen dem Stoßfänger 3 und dem Längsträger 2 ist das Deforma­ tionselement 4 befestigt. Das Deformationselement 4 umfaßt ein Gehäuse 5 mit einer oder mehreren Kammern 7. Das Gehäuse 5 bzw. die Kammern 7 nehmen je eine Füllung 6 aus Aluminiumschaum auf.

Ein Rückstellabschnitt 8 des Gehäuses 5 bestseht aus einem ela­ stischen rückstellfähigen Kunststoff. Dieser Rückstellabschnitt 8 kann leichte Stöße elastisch aufnehmen, ohne daß eine Verformung erfolgt.

Claims (9)

1. Energieabsorbierendes Deformationselement zum Schutz der Kraftzeugkarosserie und zum Einbau zwischen einem Stoßfänger und einem Längsträger, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuse (5) eine Füllung (6) aus Aluminiumschaum als Energieabsorber aufnimmt.

2. Deformationselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse als Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist.

3. Deformationselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse als Aluminiumstrangpreßteil ausgebildet ist.

4. Deformationselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse als Aluminiumblechformteil ausgebildet ist.

5. Deformationselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse aus einem elastischen rückstellfähigen Kunststoff be­ steht.

6. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse mehrere Kammern aufweist.

7. Deformationselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Konfiguration des Gehäuses der gewünschten Verformung angepaßt ist.

8. Deformationselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Gehäuses variierend ausgebildet ist.

9. Deformationselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuses als Faltenbalg ausgebildet ist.