DE19502154A1 - Start-Stopp-Anlage für Verbrennungsmotore von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Start-Stopp-Anlage für Verbrennungsmotore von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Au
tomobiltechnik. Sie betrifft eine Start-Stopp-Anlage für Ver
brennungsmotore von Kraftfahrzeugen, mit einer zu dem Anlas
serschalter parallel geschalteten und durch die Kupplung be
tätigbaren Hilfsanlaßeinrichtung, mit welcher die Anlaßvor
richtung für den Motor betätigbar ist, und mit einer der
Hilfsanlaßeinrichtung zugeordneten Zeitschaltung, welche die
Einschaltdauer der Hilfsanlaßeinrichtung auf einen vorbe
stimmten Zeitraum verlängert.
Eine solche Start-Stopp-Anlage ist z. B. aus dem Deutschen Pa
tent Nr. 37 39 520 desselben Erfinders bekannt.
Mit zunehmendem Umweltbewußtsein nimmt die Bedeutung von
Vorrichtungen zu, die beim Betrieb eines Automobils unnötige
Leerlauf-Phasen, wie sie vor einer Ampel oder im Stau vorkom
men, vermeiden und den Motor in einer solchen Phase abstel
len. Sobald der Motor wieder zum Anfahren benötigt wird, kann
er ohne Drehen des Zündschlüssels, z. B. durch ein Herunter
drücken des Kupplungspedals, sofort wieder gestartet werden.
Eine für diesen Betriebsablauf geeignete sogenannte Start-
Stopp-Anlage ist in der eingangs genannten Druckschrift oder
in der DE-OS 40 22 474 desselben Erfinders beschrieben.
Wesentlicher Bestandteil einer solchen Start-Stopp-Anlage
(SSA) ist eine Hilfsanlaßeinrichtung mit einem Relais, wel
ches mit einem Arbeitskontakt, der parallel zum Anlasser
schalter liegt, beim Starten des Motors nach einem Stopp den
Anlasser bzw. das zugehörige Anlasserrelais mit Strom ver
sorgt. Da der anzulassende Motor je nach Typ, Zustand und Um
weltbedingungen für den Startvorgang eine unterschiedliche
Zeit benötigt, die zwischen dem Bruchteil einer Sekunde und
mehr als einer Sekunde liegen kann, ist es notwendig, den Anlaßvorgang
über eine ausreichende Zeit zu erstrecken. Es
wird daher bei den bekannten SSAs der Hilfsanlaßeinrichtung
eine Zeitschaltung zugeordnet, welche die Einschaltdauer der
Hilfsanlaßeinrichtung auf einen vorbestimmten Zeitraum ver
längert, der alle denkbaren Anlaßzeiten einschließt, und im
konkreten Fall als Kondensator ausgebildet ist, welcher der
Wicklung des Relais der Hilfsanlaßeinrichtung parallel ge
schaltet ist.
Ungünstig ist hierbei nun, daß die Einschaltdauer fest vor
gegeben ist und sich nicht nach den tatsächlichen Anforderun
gen richtet, die der jeweilige anzulassende Motor stellt. So
kann es bei den bekannten Anlagen vorkommen, daß der Anlas
ser noch betätigt wird, obgleich der Motor bereits angesprun
gen ist, was zu einer unnotigen Belastung des Anlassers
führt.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Start-Stopp-Anlage zu
schaffen, bei der die Hilfsanlaßeinrichtung tatsächlich nur
solange betätigt wird, wie es für das Starten des jeweiligen
Motors notwendig ist.
Die Aufgabe wird bei einer Start-Stopp-Anlage der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß erste Mittel vorgesehen
sind, welche den Betriebszustand des Motors abtasten, und
daß zweite Mittel vorgesehen sind, welche mit den ersten
Mitteln in Wirkverbindung stehen und bei einem Anlaßvorgang
die Hilfsanlaßeinrichtung unter Verkürzung der vorgegebenen
Einschaltdauer abschalten, sobald der Motor gestartet ist.
Hierdurch wird automatisch gewährleistet, daß die Hilfsanlaßeinrichtung
beim Wiederanlassen des Motors nur solange
wie unbedingt notwendig betätigt wird.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anlage zeichnet sich dadurch aus, daß die ersten Mittel ei
nen Öldruckschalter umfassen, daß die Hilfsanlaßeinrichtung
ein erstes Relais umfaßt, daß die Zeitschaltung einen
aufladbaren Kondensator umfaßt, welcher der Spule des ersten
Relais parallel geschaltet ist, und daß die zweiten Mittel
ein zweites Relais umfassen, welches von dem Öldruckschalter
angesteuert wird und den Kondensator am ersten Relais wahl
weise kurzschließt.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anlage zeichnet sich dadurch aus, daß die Aufladung des Kon
densators über den Öldruckschalter gesteuert wird, und daß
die Aufladung des Kondensators zusätzlich über ein drittes
Relais gesteuert wird, welches die Aufladung unterbricht,
wenn sich das Fahrzeug bewegt und/oder die Kupplung losgelas
sen wird, und die Aufladung freigibt, wenn das Fahrzeug steht
und die Kupplung getreten wird.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen An
sprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie
len im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigen
Fig. 1 den detaillierten Schaltplan eines ersten bewähr
ten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Start-Stopp-Anlage;
Fig. 2 das Schaltbild einer Temperatursteuerung, wie sie
der Anlage nach Fig. 1 zur automatischen Ein
schaltung der Start-Stopp-Anlage eingesetzt wer
den kann; und
Fig. 3 den zu Fig. 1 analogen Schaltplan, bei dem zu
sätzlich Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind,
um bei rollendem Fahrzeug und abgestelltem Motor
die Funktion der Hilfsaggregate wie z. B. Servo
lenkung und -bremse zu gewährleisten.
Die verschiedenen Betriebszustände des in Fig. 1 darge
stellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Start-Stopp-Anlage (SSA) lassen sich wie folgt be
schreiben:
Der Schalter S2 der SSA befindet sich in diesem Fall in
der Schaltstellung a1. Der Erststart erfolgt stets mit dem
Zündschlüssel, wobei die Kupplung vorzugsweise durchgetreten
wird. Wird die Zündung gegeben, erhält die SSA über den Anschluß
A2 (grünes Kabel) Strom. Da der Anschluß A6 mit dem
Anlasserrelais verbunden ist, wird über die Diode D18 der
Transistor T2 angesteuert, der dann durchschaltet und über
die Dioden D2 und D3 den einen Spulenanschluß des Relais Re1
auf Minus legt. Zusätzlich wird diese Verbindung auch über
den (nicht gezeigten) Öldruckschalter hergestellt, der bei
Anschluß 14 angeschlossen ist und wegen des stillstehenden
Motors noch geschlossen ist. Der andere Spulenanschluß von
Re1 liegt über die Dioden D24 und D15 an Plus.
Da die Transistoren T3 und T4 von T2 angesteuert wer
den, wird die Spule des Relais Re3 über die Dioden D4 bzw.
D21 an Plus und über den Transistor T4 an Minus gelegt und
schaltet durch. Wenn Re3 angezogen hat, erhält das Kraft
stoffabschaltventil (KAV) über die Diode D8 vom Anschluß A8,
der über eine 10A-Sicherung direkt an die Batterie ange
schlossen ist, Strom und öffnet die Kraftstoffzufuhr zur Ein
spritzpumpe des Dieselmotors. Zusätzlich erhält das KAV auch
Strom über die Dioden D14 und D16 und über die Diode D15, so
daß das KAV auf redundante Weise über drei Wege mit Strom
versorgt und damit eine hohe Funktionssicherheit erreicht
wird. Re1 und Re3 sind dabei immer, auch wenn die SSA ausge
schaltet ist, angezogen.
Der Transistor T4 ist notwendig, damit der Motor abge
schaltet werden kann. Wird nämlich das Zündschloß (Anschluß
A2) stromlos, so wird auch der Transistor T4 nicht mehr ange
steuert. Das Relais Re3 fällt dann ab und das Kraftstoffab
schaltventil KAV erhält dann weder über die Diode D8 noch
über die Dioden D14, D16 Strom. Die Kraftstoffzufuhr wird un
terbrochen und der Motor bleibt stehen.
Das Relais Re3 wird außerdem dazu verwendet, beim An
lassen die Verbraucher abzuschalten, um die Batterie zu ent
lasten. Dies geschieht in der Weise, daß beim Anlassen das
Relais Re2 durchschaltet. Dadurch wird Re3 stromlos und fällt
ab (das Kraftstoffabschaltventil KAV erhält beim Anlassen
gleichwohl Strom über die Diode D29).
Der Schalter S2 wird in diesem Fall in die Schaltstel
lung a2 umgeschaltet. Wieder erfolgt der Erststart - auch
hier bevorzugt mit durchgetretener Kupplung - mit dem Zünd
schlüssel. Bei geschlossenem Schalter S3 wird der Transistor
T2 über die Diode D19 direkt aus der Batterie angesteuert und
verbindet - wie oben bereits erläutert - die Spule des Relais
Re1 über die Dioden D2, D3 mit Minus. Wenn der Zündschlüssel
weitergedreht wird und der Anlasser Strom bekommt, wird die
Spule von Re1 über die Diode D6 und den Widerstand R12, und
zwar verzögert durch R12, an Plus gelegt. Re1 zieht also an
und solange die Kupplung getreten wird (S3 geschlossen), geht
der Motor nicht aus.
Um sicherzugehen, daß bei getretener Kupplung (S1 und
S3 geschlossen die Maschine beim Erststart sich nur mit dem
Zündschlüssel starten läßt, ist der Transistor T9 mit einer
Schutzdiode D42 und einem Widerstand R35 vorgesehen. Wenn
also ein Erststart vorgenommen werden soll, wird über den
Elektrolytkondensator C12 und den Widerstand R34 der Transi
stor T5 kurz durchgeschaltet und Relais Re1 sofort umgeschal
tet, so daß Relais Re2 nicht geschaltet wird (anderenfalls
könnte es geschehen, daß ein ungeschickter Fahrer in die
laufende Maschine hineinstartet).
Man kann natürlich auch bei eingeschalteter SSA ohne
Treten der Kupplung (S3 offen) über den Zündschlüssel anlas
sen, weil auch in diesem Fall Re1 während des Anlaßvorgangs
über die D6 und R12 Strom bekommt. Jedoch würde der Motor
nach einer durch den Kondensator C4 bedingten Verzögerungs
zeit von ca. 2 Sekunden wieder ausgehen, sobald nach dem
Starten der Anlasserstrom abgestellt wird.
Der mit der Kupplung gekoppelte Schalter S3 hat eine
Doppelfunktion:
- 1. Bei getretener Kupplung (S3 geschlossen) läuft der Motor weiter, weil Re1 über D6, R12 direkt aus der Batterie mit Strom versorgt wird.
- 2. Wenn der Motor aus ist, schließt S3 das Relais Re2 direkt an die Batterie an. Gleichzeitig wird über die Diode D19 der Transistor T2 und damit auch der Transistor T3 ange steuert.
Zum Losfahren legt man nun den ersten Gang ein und
fährt an. Sobald sich das Fahrzeug in Bewegung setzt, wird
der Operationsverstärker OP über die Anschlüsse A1 und A5 an
gesteuert. Bei Fahrzeugen mit elektronischem Tachometer geht
eine Steuerleitung vom Getriebe zum Tachometer, in welche die
Anschlüsse A1 und A5 mittels eines Zwischensteckers einge
schleift werden. Über den Koppelkondensator C1 werden von
dem Operationsverstärker OP der Transistor T1 und somit auch
die Transistoren T2 und T3 angesteuert und durchgeschaltet.
Das Relais Re1 bleibt also, solange das Fahrzeug in Bewegung
ist, angezogen. Desgleichen ist auch Re3 angezogen. Damit er
hält das Kraftstoffabschaltventil KAV auf zwei Wegen - näm
lich über Re1 und D14, D16 sowie über Re3 und D8 - ständig
Strom.
Wird das Fahrzeug angehalten, kann der Fahrer entschei
den: Wird das Halten voraussichtlich nur kurz dauern, wird es
nicht sinnvoll sein, den Motor abzustellen. Man wartet daher
mit getretener Kupplung, so daß - wie oben beschrieben - der
Motor nicht ausgeht, und fährt dann weiter. Dauert das Warten
dagegen (z. B. an einer Ampel) länger, dann wird man den Gang
herausnehmen und die Kupplung freigeben. Ist die Kupplung
freigegeben, öffnet sich der Kupplungsschalter S3. Dadurch
erhält der Transistor T2 über die Diode D19 keinen Strom mehr
und die Relais Re1 und Re3 fallen ab. Dieser Abfall erfolgt
allerdings nicht sofort, weil die Elektrolyt-Kondensatoren C4
und C5 für eine Verzögerung von ca. 2 Sekunden sorgen. Insbe
sondere sind C4 und C5 so dimensioniert, daß erst Re3 und
danach Re1 abfallen. Da bei stehendem Fahrzeug auch der Operationsverstärker
OP nicht mehr angesteuert wird, wird das
Kraftstoffabschaltventil KAV insgesamt stromlos und der Motor
schaltet ab.
Soll jetzt weitergefahren werden, wird die Kupplung ge
treten, um den ersten Gang einzulegen. Dabei wird zunächst
der Kupplungsschalter S3 geschlossen. Das Kupplungspedal ist
dabei etwa 3 cm getreten. Beim weiteren Durchtreten wird nach
weiteren ca. 10 cm ein zweiter Kupplungsschalter, der Schal
ter S1, geschlossen. Durch dieses Nacheinanderschalten der
beiden Kupplungsschalter wird eine erste Verzögerung des Anlaßvorgangs
erreicht. Diese Verzögerung ist wichtig, weil es
nicht geschehen darf, daß in die noch laufende Maschine hin
ein gestartet wird, da sonst der Anlasser beschädigt werden
könnte. Es kommt nämlich in manchen Fällen vor, daß nach dem
Ausgehen der Maschine sofort wieder gestartet werden soll, um
zügig weiterzufahren.
Das Signal für das Stehen der Maschine wird vom Öldruckschalter
(Anschluß A14) abgenommen, der auf Minus
durchschaltet, sobald die Maschine steht. Dieses Signal wird
benutzt, um über die Diode D10 das Relais Re2, sowie über die
Diode D11 das Relais Re1 anzusteuern. Da der Kupplungsschal
ter S1 nach dem vollständigen Niedertreten des Kupplungspe
dals geschlossen ist, erhält Re2 über die Diode D9 und den
Widerstand R14 verzögert Strom und zieht an. Das am Anschluß
A6 angeschlossene (nicht dargestellte) Anlasserrelais erhält
dann über den geschlossenen Schalter S3 Strom aus der Batte
rie (Anschluß A8). Die Verzögerung beim Anziehen des Relais
Re2 durch das aus Widerstand R14 und Kondensator C6 gebildete
Zeitglied (der Elektrolyt-Kondensator C6 wird zuerst aufgela
den; erst dann schaltet Re2 durch) stellt ebenfalls sicher,
daß nicht in die noch laufende Maschine hinein gestartet
werden kann. Durch eine Verbindung des Kondensators C6 über
die Diode 20 und den (hochohmigen) Widerstand R17 zum Anschluß
A6 wird ermöglicht, daß der Kondensator teilaufgela
den und somit ein Anlaßvorgang von ca. 2 Sekunden Dauer er
reicht wird (normalerweise genügt bei einem Auto wie z. B. dem
VW Golf Diesel ein Anlaßvorgang von ca. 0,3 Sekunden Dauer,
um die Maschine sicher anspringen zu lassen; bei noch nicht
warmer Maschine oder wenn sich nur noch 0,5 bis 1 Liter
Kraftstoff im Tank befinden und einen Druckabfall in der Ein
spritzpumpe verursachen, kann jedoch eine Anlaßdauer von bis
zu 1,5 Sekunden notwendig sein).
Die Funktion des bisher noch nicht erwähnten Relais Re4
ist die folgende: Bei eingeschalteter SSA (Schalter S2 in
Schaltstellung a2) ist die Spule des Relais Re4 mit dem einen
Anschluß über die Diode D12 mit Plus verbunden. Sobald die
Maschine steht und der Öldruckschalter schließt, ist der
andere Spulenanschluß mit Minus verbunden und das Relais Re4
schaltet durch und öffnet seine Kontakte. Wenn Re4 dagegen
nicht durchschaltet, ist das Relais Re2 über den Widerstand
R15 kurzgeschlossen, so daß bei laufender Maschine, d. h. bei
geöffnetem Öldruckschalter, nicht gestartet werden kann. Ist
die Maschine angesprungen und der Öldruck aufgebaut, fällt
Re4 ab und Re2 wird wiederum über R15 kurzgeschlossen und da
mit der Anlaßvorgang sofort beendet. Durch den Kondensator
C6 und das Relais Re4 wird demnach eine zwischen ca. 0,3 und
ca. 2 Sekunden liegende Anlaßdauer erreicht.
Da Dieselfahrzeuge im allgemeinen und der hier als Bei
spiel herangezogene VW Golf Diesel im Besonderen absolute So
fortstarter sind, kommt es praktisch nicht vor, daß der Die
selmotor durch den SSA einmal nicht anspringt. Sollte es doch
einmal vorkommen, kann sofort mit dem Zündschlüssel nachge
startet werden, da es sich bei der hier beschriebenen SSA um
eine Hilfsstartanlage handelt, bei der nur ein Zwischenstec
ker zwischen Batterie und Anlasserrelais verwendet wird, wäh
rend die Originalstartanlage unverändert bleibt.
Die Anschlüsse A17 und A15 führen zu einem Wahlschalter
am Armaturenbrett des Fahrzeugs und dort zu einer (roten)
Leuchtdiode, die immer dann aufleuchtet, wenn die SSA einge
schaltet ist. Die Zenerdiode D27 in Serienschaltung mit dem
Widerstand R20 verhindert, daß durch vagabundierende Span
nungsspitzen im Bordnetz der Operationsverstärker OP irri
tiert wird und fehlschaltet. Dasselbe gilt für die Zenerdiode
D25 und den Widerstand R19. Die Dioden D26, D28 und D7 sind
Schutzdioden für die Transistoren T2, T3 und T4. Die Elektro
lyt-Kondensatoren C2, C3 und C7 schützen die Relais vor einem
Flattern. Die Diode D6 in Verbindung mit dem Widerstand R12
(und dem Kondensator C4) bewirkt ein verzögertes Ansprechen
des Relais Re1. Die Diode D22 mit dem (hochohmigen) Wider
stand R18 bewirkt, daß der Kondensator C6 während der Stand
zeit teilaufgeladen wird, so daß bei längerem Stand des Mo
tors eine sofortige Startfähigkeit gegeben ist, die ja wegen
des Anlasserschutzes nicht erwünscht ist, wenn der Motor ge
rade kurz vorher ausgegangen ist.
Wird der am Armaturenbrett befindliche Wahlschalter S2
während der Fahrt umgeschaltet, würde das Kraftstoffabsperr
ventil KAV einen kurzen Moment stromlos sein und der Motor
würde manchmal ausgehen. Um dies zu verhindern, übernimmt das
Relais Re3, welches gleichzeitig als Verbraucher-Abschaltre
lais arbeitet, in dieser kurzen Zeitspanne die Stromversor
gung des KAV über die Diode D8. Dies ist möglich, weil Re3
während der Fahrt ständig über die Transistoren T4, T2 und
die Dioden D5, D2 mit Minus und über den Transistor T3 mit
Plus verbunden ist. Über den Anschluß A9 werden über eine
Sicherung Si die Schaltkontakte des Relais Re3 direkt und un
ter Umgehung des Zündschlüssels an den positiven Pol der Bat
terie angeschlossen.
Um eine zusätzliche Sicherheit bei der Durchführung von
Werkstattarbeiten oder sonstigen Arbeiten am Motor zu gewähr
leisten, kann der von der Batterie (Anschluß A9) kommende
Strom durch einen zusätzlichen Schalter S4 unterbrochen wer
den, der mit der Motorhaube gekoppelt ist und sich beim Öffnen
der Haube öffnet.
Weiterhin kann die SSA nach der Erfindung mit einer
Temperatursteuerung ausgerüstet werden, die (in Fig. 1 ge
strichelt eingezeichnet) über eine Diode D30 solange Minus an
das Relais R1 legt, bis die Maschine eine vorbestimmte Tempe
ratur erreicht hat, insbesondere kurz vor Erreichen der Be
triebstemperatur steht, und die Temperatursteuerung abschal
tet.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Tempera
tursteuerungs-Schaltung ist in Fig. 2 wiedergegeben. Die
Transistoren T5 und T6 bilden zusammen mit den Widerständen
R25 bis R29 einen emittergekoppelten Schmitt-Trigger bekann
ter Art, der seine Steuerspannung von einem temperaturemp
findlichen Spannungsteiler R23, R24 erhält, der seinerseits
an eine mittels des IC, der Widerstände R21, R22 und der Kon
densatoren C8 und C9 erzeugte Konstantspannung von z. B. 8 V
angeschlossen ist. Dem Schmitt-Trigger ist über die Zenerdi
ode D31 und den Widerstand R30 eine mit dem Transistor T7
aufgebaute weitere Stufe nachgeschaltet, die über die Diode
D30 in die Schaltung nach Fig. 1 eingefügt ist.
In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Start-
Stopp-Anlage wird die Möglichkeit geschaffen, ohne Beein
trächtigung der wichtigen Funktionen des Fahrzeugs den Motor
bereits während der Fahrt, z. B. beim Heranrollen an eine rote
Ampel, abzustellen um so den Restschwung des Fahrzeugs zu
nutzen. Dabei muß sichergestellt sein, daß die Hilfsaggre
gate wie Servolenkung und -bremse funktionsfähig bleiben.
Eine aus der Schaltung nach Fig. 1 hervorgehende, in diesem
Sinne erweiterte Schaltung ist in Fig. 3 wiedergegeben. Hin
zugefügt wurden die Schalter S5, S6 und S7. S5 ist ein
Schalthebelschalter, der immer dann geschlossen ist, wenn ein
Gang eingelegt wurde. Bei eingelegtem Gang wird jetzt über
die Diode D3 das Relais Re1 an Minus angeschlossen, und nicht
wie in Fig. 1 über T2 und D2. Wird nun - bei an die rote Am
pel heranrollendem Fahrzeug oder auch auf einer Gefällstrecke
- der Gang herausgenommen, öffnet S5 und Re1 fällt ab. Da
durch wird das neu hinzugekommene Relais Re5 über die Dioden
D41 und D39 an Plus angeschlossen. Da das Fahrzeug rollt, ist
der Transistor T8 durchgeschaltet und Re5 wird über Re4 und
die Diode D34 an Minus angeschlossen. Damit zieht Re5 an und
unterbricht den von Re3 über die Diode D8 kommenden Strom an
das Kraftstoffabsperrventil KAV. Der Motor bleibt stehen.
Beim rollenden Fahrzeug bleibt Re3 jedoch weiterhin angezogen
und versorgt Verbraucher wie Licht und Heizgebläse weiter mit
Strom.
Fällt jetzt nach mehrmaligem Bremsen der Druck im Vaku
umspeicher der Servobremse unter den zulässigen Wert ab,
schließt der damit zusammenhängende Schalter S6. Dadurch
wird das Anlasserrelais Re2 über die Dioden D32, D9 und den
Widerstand R14 an Plus angeschlossen. Da der Motor steht, ist
am Öldruckschalter (Anschluß A14) Minus, und über die Diode
D10 schaltet Re3. Da Re5 bei stehendem Motor angezogen ist,
wird der Schalter S3 überbrückt. Der Elektrolyt-Kondensator
C11 ist dabei so dimensioniert, daß Re2 und Re5 etwa gleich
lang anziehen. Außerdem wird C11 über die Diode D40 und den
hochohmigen Widerstand R33 teilgeladen, so daß das Relais
Re5 genügend lange anzieht, bis der Motor angesprungen ist.
Über die Diode D36 wird der Elektrolyt-Kondensator C10
aufgeladen und verlängert über die Diode D38 und den Wider
stand R12 die Laufzeit des Motors (es genügen 3-4 Sekunden,
um im Vakuumspeicher der Servobremse wieder genügend Unter
druck für einige Bremsungen aufzubauen). Ist wieder genügend
Unterdruck vorhanden, öffnet der Schalter S6 und der Motor
bleibt, wenn inzwischen kein Gang eingelegt wurde, wieder
stehen. Da Fahrzeuge in Zukunft auch mit Elektro-Servolenkun
gen (Kraftstoffersparnis ca. 0,3 l/100 km) ausgerüstet sein
können, kann der Schalter S7 auch dazu benutzt werden, um je
weils den Druckspeicher der Servolenkung wieder aufzufüllen.
Der Schaltvorgang ist derselbe wie der oben bei der Servo
bremse beschriebene. Sollte die Servolenkung direkt elek
trisch angetrieben werden, kann sie über die Diode D37 mit
Strom versorgt werden, da Re3 bei rollendem Fahrzeug immer
angezogen ist.
Bezugszeichenliste
A1, . . . , A16 Anschluß
a1, a2 Schaltstellung
C1, . . . , C12 Kondensator
D1, . . . , D42 Diode
KAV Kraftstoffabschaltventil
OP Operationsverstärker
R1, . . . , R35 Widerstand
Re1, . . . , Re5 Relais
S1, . . . , S7 Schalter
Si Sicherung
SSA Start-Stopp-Anlage
T1, . . . , T9 Transistor
a1, a2 Schaltstellung
C1, . . . , C12 Kondensator
D1, . . . , D42 Diode
KAV Kraftstoffabschaltventil
OP Operationsverstärker
R1, . . . , R35 Widerstand
Re1, . . . , Re5 Relais
S1, . . . , S7 Schalter
Si Sicherung
SSA Start-Stopp-Anlage
T1, . . . , T9 Transistor
Claims (10)
1. Start-Stopp-Anlage (SSA) für Verbrennungsmotore von Kraft
fahrzeugen, mit einer zu dem Anlasserschalter parallel ge
schalteten und durch die Kupplung betätigbaren Hilfsanlaß
einrichtung (Re2), mit welcher die Anlaßvorrichtung für den
Motor betätigbar ist, und mit einer der Hilfsanlaßeinrichtung
(Re2) zugeordneten Zeitschaltung (C6), welche die Ein
schaltdauer der Hilfsanlaßeinrichtung (Re2) auf einen vorbe
stimmten Zeitraum verlängert, dadurch gekennzeichnet, daß
erste Mittel vorgesehen sind, welche den Betriebszustand des
Motors abtasten, und daß zweite Mittel vorgesehen sind, wel
che mit den ersten Mitteln in Wirkverbindung stehen und bei
einem Anlaßvorgang die Hilfsanlaßeinrichtung (Re2) unter
Verkürzung der vorgegebenen Einschaltdauer abschalten, sobald
der Motor gestartet ist.
2. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die ersten Mittel einen Öldruckschalter umfassen.
3. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Hilfsanlaßeinrichtung ein erstes Relais (Re2)
umfaßt, daß die Zeitschaltung einen aufladbaren Kondensator
(C6) umfaßt, welcher der Spule des ersten Relais (Re2) par
allel geschaltet ist, und daß die zweiten Mittel ein zweites
Relais (Re4) umfassen, welches von dem Öldruckschalter ange
steuert wird und den Kondensator am ersten Relais (Re2) wahl
weise kurzschließt.
4. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufladung des Kondensators (C6) über den Öldruckschalter
gesteuert wird.
5. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufladung des Kondensators (C6) zusätzlich über
ein drittes Relais (Re1) gesteuert wird, welches die Aufla
dung unterbricht, wenn sich das Fahrzeug bewegt und/oder die
Kupplung (Schalter S1) losgelassen wird, und die Aufladung
freigibt, wenn das Fahrzeug steht und die Kupplung (Schalter
S1) getreten wird.
6. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß zur Steuerung durch die Fahrzeugbewegung das dritte
Relais (Re1) über eine Steuerschaltung mit einer Tachome
tereinrichtung des Fahrzeuges in Wirkverbindung steht, und
daß die Steuerschaltung einen Operationsverstärker (OP) mit
nachgeschalteten, kondensatorgekoppelten (C1) Transistorstu
fen (T1, T2) umfaßt.
7. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß Temperatursteuerung vorgesehen ist, welches die
Start-Stopp-Anlage (SSA) bei kaltem Motor außer Funktion
setzt und automatisch erst aktiviert, wenn der Motor eine
vorbestimmte Temperatur, vorzugsweise eine Temperatur kurz
unterhalb der Betriebstemperatur, erreicht hat, und daß die
Aktivierung über eine Ansteuerung des dritten Relais (Re1)
erfolgt.
8. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Temperatursteuerung einen emittergekoppelten
Schmitt-Trigger (T5, T6; R25, . . . , R29) mit nachgeschalteter
Transistorstufe (T7, R30) umfaßt, welcher von einer tempera
turempfindlichen Eingangsschaltung (R23, R24) angesteuert
wird.
9. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß zur Versorgung bestimmter elektrischer Verbraucher
im Fahrzeug ein viertes Relais (Re3) vorgesehen ist, welches
über die Steuerschaltung (OP, T1, T2) immer dann eingeschal
tet ist, wenn das Fahrzeug rollt.
10. Start-Stopp-Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Fahrzeug Servosysteme mit einem Unterdruckspei
cher aufweist, und daß zur Sicherung der Funktionsfähigkeit
der Servosysteme die Aufladung des Kondensators (C6) zusätz
lich über ein drittes Relais (Re1) gesteuert wird, welches
die Aufladung unterbricht, wenn der Gang (Schalter S5) einge
legt ist und/oder die Kupplung (S1) losgelassen wird und der
Unterdruckspeicher (Schalter S6) ausreichend aufgeladen ist,
und die Aufladung freigibt, wenn der Gang (Schalter S5) her
ausgenommen wird und die Kupplung (Schalter S1) getreten wird
und/oder der Ladezustand des Unterdruckspeichers (Schalter
S6) einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19502154A DE19502154A1 (de) | 1995-01-25 | 1995-01-25 | Start-Stopp-Anlage für Verbrennungsmotore von Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19502154A DE19502154A1 (de) | 1995-01-25 | 1995-01-25 | Start-Stopp-Anlage für Verbrennungsmotore von Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19502154A1 true DE19502154A1 (de) | 1996-08-08 |
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ID=7752235
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19502154A Withdrawn DE19502154A1 (de) | 1995-01-25 | 1995-01-25 | Start-Stopp-Anlage für Verbrennungsmotore von Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19502154A1 (de) |
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