DE19501618A1 - Verfahren zur Aufbereitung von Flachs - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von FlachsInfo
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01B—MECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
- D01B1/00—Mechanical separation of fibres from plant material, e.g. seeds, leaves, stalks
- D01B1/10—Separating vegetable fibres from stalks or leaves
- D01B1/14—Breaking or scutching, e.g. of flax; Decorticating
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Dry Formation Of Fiberboard And The Like (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von groben technischen
Flachsfasern für nichttextile Anwendungsgebiete.
Flachsfasern werden schon seit den Anfängen der Textilindustrie zu feinen
Garnen und Geweben verarbeitet. Dabei finden vorzugsweise lange, sehr gut
aufgeschlossene, zu Bändern parallelisierte Fasern Verwendung. Zur Gewin
nung derartiger Flachsfasern sind aufwendige Ernte- und Aufbereitungsver
fahren erforderlich. Konventionell wird der Flachsaufschluß über die soge
nannte Schwinge realisiert. Der Flachs wird dazu nach der Ernte zunächst
geröstet, um die Faserbündel von den sie umgebenden Pflanzenteilen zu lö
sen. Die Röste kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Die ein
fachste und am häufigsten angewandte Röste ist die Tauröste. Dabei liegt
das Flachsstroh nach dem Raufen mehrere Wochen auf dem Feld und ist der
Witterung ausgesetzt. Einwirkende Feuchtigkeit (Niederschläge, Tau) för
dert die Entwicklung von Pilzen und Bakterien. Diese produzieren Enzyme,
die einen Abbau der die Faserbündel verklebenden Pektine und Hemizellu
losen bewirken. Von großer Bedeutung bei der Röste ist der richtige Zeit
punkt der Reife, d. h. wenn der Röstvorgang abgebrochen wird. Die Tauröste
ist stark witterungsabhängig und birgt ein großes Ernterisiko. Neben der
Tauröste sind noch weitere Röstverfahren bekannt wie z. B. die Wasser
röste, mikrobielle und enzymatische Aufschlußverfahren, Dampfdruckverfah
ren, chemischer Aufschluß, Tensidaufschluß. Nach der Röste wird der ge
trocknete Flachs entsamt. Der weitere Aufschluß erfolgt durch Knicken bzw.
Brechen der Holzschicht des Stengels und nachfolgendes Schwingen. Beim
Schwingen wird das Flachsstroh von anhaftenden Holzteilen gereinigt. Dabei
werden von umlaufenden Schlagmessern die Schäben und das kurze Faserma
terial herausgeschlagen. Die so gewonnenen langen Flachsfasern sind rela
tiv fein (Feinheit 0,2-3 tex) und vorzugsweise für den Einsatz in der
Textilindustrie geeignet. Mit dem Einsatz von Flachs in technischen Anwen
dungsgebieten werden andere Anforderungen an das Fasermaterial gestellt.
Es sind nicht vorrangig lange, fein aufgeschlossene Fasern erforderlich,
sondern eher grobe Flachsfasern (Feinheit 5-10 tex) mit hoher Faser
festigkeit. Derartige Flachsfasern lassen sich nicht nach der konventio
nellen Technologie gewinnen. Vor allem die Röste, durch welche die Faser
bündel teilweise bis zur Einzelfaser aufgelöst werden, muß stark verkürzt
werden. Nur so können kostengünstig grobe Flachsfasern mit hoher Faser
festigkeit gewonnen werden.
Die Erfindung zielt auf eine Verbesserung und Vereinfachung des Faserauf
schlusses zur Gewinnung von technischen Flachsfasern. Umfangreiche
Untersuchungen haben gezeigt, daß aus angeröstetem, gebrochenem, grob
entholztem Grünflachs ohne aufwendige Aufbereitungsschritte grobe tech
nische Flachsfasern mit einer Feinheit im Bereich zwischen 5 und 10 tex
und einer mittleren Faserlänge 50 mm gewonnen werden können. Erfindungs
gemäß wird dazu ein Reinigungsaggregat verwendet wie es beispielsweise im
Patent CSP 242 702 beschrieben ist. Der überraschende und nicht zu erwar
tende Effekt besteht darin, daß grobentholzter stark verunreinigter Grün
flachs durch nur einen Verfahrensschritt vollständig aufbereitet und für
technische Anwendungen bestens geeignete Flachsfasern gewonnen werden
können. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der Einsparung aufwendiger
Aufbereitungsschritte wie sie z. B. in den Patenten DE 38 31 089 und DE
37 30 687 beschrieben sind. Diese Aufbereitungsverfahren sind zu zeit- und
kostenintensiv und die so gewinnbaren Flachsfasern für technische Anwen
dungen ungeeignet, da durch die intensive Röste das Fasermaterial zu stark
verfeinert und auch die Faserfestigkeit abgebaut wird.
Ein angerösteter, gebrochener und auf dem Feld grobentholzter Grünflachs
mit einem Restholzanteil von 50 Gew.-% wird einer im Patent CSP 242 702
beschriebenen Reinigungsmaschine in Wirrlage zugeführt. Nach einer Passage
des Reinigungsaggregates resultiert ein Fasermaterial mit einer Faserfein
heit im Bereich von 5-10 tex, einer Faserlänge 50 mm und einem Rest
holzanteil 5 Gew.-%. Dieses Fasermaterial ist für die Herstellung von
groben technischen Flachsfasernadelvliesen geeignet.
Angerösteter geraufter Grünflachs wird über eine geeignete Vollernte
maschine auf dem Feld entsamt, grobentholzt und durch ein in die Maschine
integriertes Reinigungsaggregat feinentholzt und aufgeschlossen. Das
resultierende Fasermaterial hat eine Faserfeinheit im Bereich von 5-10
tex, eine mittlere Faserlänge 50 mm und einen Restholzanteil 5 Gew.-%.
Es eignet sich zur Herstellung von Nadelvliesen für Kunststoffverstärkung.
Claims (7)
1. Verfahren zur Gewinnung von technischen Flachsfasern aus angeröstetem,
gebrochenem, vorentholztem Flachs, dadurch gekennzeichnet, daß zur
verarbeitungsfähigen Aufbereitung des Fasermaterials solch ein Aufbe
reitungs- bzw. Reinigungsaggregat verwendet wird, welches die Durch
führung des Faseraufschlusses in einem Schritt und ausschließlich auf
mechanischem Weg gewährleistet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohfasern
schwach angeröstet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohfasern
stärker geröstet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Grob- und
Feinentholzung örtlich getrennt voneinander über verschiedene Aufberei
tungsmaschinen durchgeführt werden (Fig. 1).
5. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Grob- und
Feinentholzung gekoppelt in einer Maschine bereits auf dem Feld durch
geführt werden (Fig. 2).
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohfasern
in Wirrlage der Aufbereitungsmaschine zugeführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohfasern
in Parallellage der Aufbereitungsmaschine zugeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995101618 DE19501618A1 (de) | 1995-01-20 | 1995-01-20 | Verfahren zur Aufbereitung von Flachs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995101618 DE19501618A1 (de) | 1995-01-20 | 1995-01-20 | Verfahren zur Aufbereitung von Flachs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19501618A1 true DE19501618A1 (de) | 1995-09-21 |
Family
ID=7751905
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995101618 Withdrawn DE19501618A1 (de) | 1995-01-20 | 1995-01-20 | Verfahren zur Aufbereitung von Flachs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19501618A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19631830A1 (de) * | 1996-08-07 | 1998-02-12 | Andreas Hilker | Verfahren zur Ernte von faserliefernden Pflanzen, besonders von Hanf |
WO1999057353A1 (en) * | 1998-05-01 | 1999-11-11 | Eriksen, Marianne, Etlar | Method for manufacturing a fibre mat, fibre mat and use of such fibre mat |
EP0971065A2 (de) * | 1998-07-06 | 2000-01-12 | Lothar Dr.-Ing. Rauer | Verfahren und Anordnung zur Gewinnung von Naturfasern, insbesondere Bambusfasern, die den Zweck der Verstärkung erfüllen |
-
1995
- 1995-01-20 DE DE1995101618 patent/DE19501618A1/de not_active Withdrawn
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CN1107132C (zh) * | 1998-05-01 | 2003-04-30 | 玛丽安娜·埃里克森 | 一种纤维板,纤维板的制备方法及此类纤维板的应用 |
EP0971065A2 (de) * | 1998-07-06 | 2000-01-12 | Lothar Dr.-Ing. Rauer | Verfahren und Anordnung zur Gewinnung von Naturfasern, insbesondere Bambusfasern, die den Zweck der Verstärkung erfüllen |
EP0971065A3 (de) * | 1998-07-06 | 2001-01-03 | Lothar Dr.-Ing. Rauer | Verfahren und Anordnung zur Gewinnung von Naturfasern, insbesondere Bambusfasern, die den Zweck der Verstärkung erfüllen |
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