DE19501136A1 - Verfahren und Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei FahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zum Dämpfen von Fahr
schwingungen bei Fahrzeugen, insbesondere bei Schienenfahrzeugen, mit mindestens
einem zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau angeordneten druckmittelbetriebe
nen Stellglied, insbesondere Arbeitszylinder, mit doppelseitig beaufschlagbarem Kol
ben, mit einem oder mehreren elektrisch oder elektropneumatisch geregelten Ventilen
zur fahrzustandsabhängigen Druckmittelbeaufschlagung des Stellgliedes, sowie mit
einem elektrischen Erfassungs- und Verarbeitungssystem des Stellgliedes zur Ermitt
lung der Stellgliedposition und Erzeugung der Stellsignale für das Stellglied, gemäß
Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 6.
Aus der DE-41 37 869 C1 ist eine Einrichtung der gattungsgemäßen Art bekannt. Diese
bekannte Einrichtung bezieht sich dabei auf den Einsatz in Schienenfahrzeugen. Bei
dieser Einrichtung werden Fahrschwingungen gedämpft, die zwischen Fahrgestell und
Fahrzeugaufbau auftreten. Diese bekannte
Einrichtung sieht dabei vor, von einer Passivregelung der pneumatischen
Federanordnungen zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau zu einer Aktivregelung
derselben zu kommen. Dies basiert auf der Erkenntnis, daß die Federsteifigkeit
dynamisch, d. h. frequenzabhängig geregelt werden muß, um vor allem bei hohen
Frequenzen ein relativ weich gefedertes System zu erhalten. Bei der Fahrbewegung
von Schienenfahrzeugen tritt jedoch eine Vielzahl verschiedenartig angeregter
Schwingungen auf. Eine relativ beständige resonante Schwingung entsteht bei
Schienenfahrzeugen selbst beim Geradeaus-Lauf, indem die Räder bzw. Radgruppen
zwischen den Schienen eines Gleises hin- und herpendeln. Die Amplitude dieser
resonanten Schwingung wird begrenzt durch die Spurkränze der Räder. Hinzu
kommen jedoch neben den resonanten Schwingungen auch erzwungene
Schwingungen, ausgelöst durch Gleisbettunebenheiten, Schienenansätze,
Weichenstraßen, oder durch starke Bremsungen verursachte Bremsabriebstellen auf
der Lauffläche des Radreifens. Von daher entsteht das Problem, daß eine Regelung
auch Fahrzustände unterscheiden können muß die sich auf Schwingungen
unterschiedlicher Frequenzen beziehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen gemäß Oberbegriff der Patent
ansprüche 1 und 6 dahingehend weiterzubilden, daß die Dämpfung der Fahrschwing
ungen zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau schnell genug auf Wechsel von
Fahrzuständen bzw. auf Wechsel von Frequenzen angeregter Fahrschwingungen
schnell genug reagiert.
Die gestellte Aufgabe wird hinsichtlich eines Verfahrens gemäß Oberbegriff des
Patentanspruches 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen hinsichtlich des Verfahrens
sind in den Ansprüchen 2 bis 5 angegeben.
Hinsichtlich einer Einrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 6 wird die
Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruches 6 gelöst. Weitere vorteilhafte einrichtungsgemäße Ausgestaltungen
sind in den Ansprüchen 3-11 angegeben.
Das Wesen der Erfindung bezieht sich darauf, neben der Ermittlung der Auslenkung
zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau auch die Auslenkungsänderung pro Zeitein
heit zu berücksichtigen. Dies erfolgt durch die mathematische 1. und 2. Ableitung des
Positionssensorausgangswertes. Die Auslenkung X selbst wird nach wie vor in einem
Mikroprozessor, welcher Fahrprogramme enthält, berücksichtigt und daraus eine dem
Solldruck proportionale Stellgröße ermittelt und ausgegeben. Parallel dazu erfolgt je
doch die mathematische 1. und 2. Ableitung dieses Positionsänderungswertes, welche
auf elektronische Weise in einem Differenziernetzwerk vorgenommen werden. Somit
wird nicht nur die Auslenkung hinsichtlich ihrer Amplitude, sondern auch die
Geschwindigkeit und Beschleunigung dieser Auslenkung berücksichtigt. Im
Differenziernetzwerk selbst wird eine Bewertung vorgenommen, in welcher Weise
Geschwindigkeit und Beschleunigung, d. h. 1 und 2. zeitliche Ableitung des
Positionswertes in die gesamte weitere Regelung eingehen. So werden die
entsprechend mit den Verstärkungsfaktoren KV und KA multiplizierten Werte
Geschwindigkeit (X′) und Beschleunigung (X′′) auf einem Summationspunkt
zusammengefaßt und insgesamt als Stellgröße. Die aus dem Mikroprozessor
erhaltene, dem Solldruck proportionale vorläufige erste Stellgröße wird dann an einem
weiteren Summationspunkt mit dem Ausgangswert oder der vorläufigen Ausgangs-
oder Stellgröße verknüpft. Das Ergebnis wird dabei auf einen Differenzverstärker
geführt, bei welchem an seinem zweiten Eingang der im Arbeitszylinder ermittelte Ist-
Druck als Ist-Größe eingespeist wird. Der Ausgang dieses Differenzverstärkers liefert
dann die letztendliche Stellgröße, die in einem Ausführungsbeispiel direkt auf den
Betätigungsmagneten des Servoventiles zur Druckbeaufschlagung des
Arbeitszylinders, bzw. der pneumatischen Feder dient. Die pneumatische Feder enthält
einen Kolben, der den Zylinderraum in zwei Druckräume aufteilt. Jedem
dieser beiden Druckräume ist dabei ein eigenes Servoventil zugeordnet, wobei die
Abstimmung des Druckes in dem einen Zylinderhalbraum auf den Druck in dem
anderen Zylinderhalbraum abgestimmt wird. Auch hierfür wird der Mikroprozessor
herangezogen. Durch die erfindungsgemäße Lösung sowohl in einrichtungsgemäßer
als auch in verfahrensgemäßer Art, wird der eigentlich ausgesteuerte Solldruck noch
zusätzlich korrigiert. Diese Korrektur bzw. die Drucknachregelung erfolgt durch die
Berücksichtigung der Geschwindigkeit und der Beschleunigung der Auslenkung, d. h.
der mathematisch 1. und 2. zeitlichen Ableitung der Auslenkung nahezu verzögerungs
frei. Man könnte ein solches System demnach auch mit der Bezeichnung "Booster"
umschreiben. Die Vorteile ergeben sich aus folgenden Details:
Die Zeitverzögerung durch den Kompensationsdruck wird minimiert bzw. eliminiert, da die Störgröße X ohne Zeitverzögerung erfaßt wird und direkt dem Ventil zugeführt wird. Die Kreisverstärkung des Druckregelkreises kann gezielt für eine niedrige Stör frequenz ausgelegt werden. Die störgrößenhöheren Frequenzen werden durch das Differenziernetzwerk erfaßt und korrigiert. Die Federsteifigkeit wird sehr schnell gezielt beeinflußt da bei Kurvenfahrt (niedrige Störfrequenz, daraus folgt geringe Geschwindigkeit (X′) und geringe Beschleunigung (X′′)) eine hohe Federsteifigkeit erreicht wird. Bei höheren Störfrequenzen, bei denen also Geschwindigkeit und Beschleunigung der Auslenkung groß sind, arbeitet die Druckregelung nunmehr nahezu verzögerungsfrei. Die nun nahezu verzögerungsfreie Druckansteuerung bzw. Druckregelung des Stellgliedes erlaubt die Durchführung einer weiteren erfindungsgemäßen Verfahrensweise.
Die Zeitverzögerung durch den Kompensationsdruck wird minimiert bzw. eliminiert, da die Störgröße X ohne Zeitverzögerung erfaßt wird und direkt dem Ventil zugeführt wird. Die Kreisverstärkung des Druckregelkreises kann gezielt für eine niedrige Stör frequenz ausgelegt werden. Die störgrößenhöheren Frequenzen werden durch das Differenziernetzwerk erfaßt und korrigiert. Die Federsteifigkeit wird sehr schnell gezielt beeinflußt da bei Kurvenfahrt (niedrige Störfrequenz, daraus folgt geringe Geschwindigkeit (X′) und geringe Beschleunigung (X′′)) eine hohe Federsteifigkeit erreicht wird. Bei höheren Störfrequenzen, bei denen also Geschwindigkeit und Beschleunigung der Auslenkung groß sind, arbeitet die Druckregelung nunmehr nahezu verzögerungsfrei. Die nun nahezu verzögerungsfreie Druckansteuerung bzw. Druckregelung des Stellgliedes erlaubt die Durchführung einer weiteren erfindungsgemäßen Verfahrensweise.
Ziel ist es, mit der erfindungsgemäßen weiteren Verfahrensweise bei einer äußeren
Anregung den Zylinderdruck auf einem konstanten Wert zu halten. Durch äußere
Schwingungsanregungen kommt es, wie bereits dargestellt, zu Schwingungen, d. h.
Auslenkungen zwischen Fahrzeugaufbau und Fahrgestell. Diese sind durch das
erwähnte Potentiometer erfaßbar. Betrachtet man hierzu eine durch äußere Einflüsse
angeregte periodische d. h. beispielsweise sinusförmige Schwingung, so haben
Versuche gezeigt daß wenn man den Zylinderdruck und die Auslenkung als Funktion
der Zeit gemeinsam betrachtet, eine Phasenverschiebung zwischen Zylinderdruck und
Auslenkung vorliegt. Die Auslenkung ist bei dem beschriebenen System nichts
anderes als der Hub im Stellglied. Um jedoch die Maßgabe eines möglichst konstanten
Druckes im Stellglied zu erhalten, muß auf den konstanten Sollwert in diesem Beispiel
ein voreilender sinusförmiger Druck mit umgekehrtem Vorzeichen zusätzlich
aufgegeben werden. Dies ist durch eine negative Rückkopplung der ermittelten ersten
und zweiten Ableitung des Positionssensorausgangssignales möglich. So hat sich
gezeigt, daß bei höheren Stellgliedhubgeschwindigkeiten bzw.
Stellgliedhubbeschleunigungen die o.g. Phasenverschiebung größer bzw. die
Amplitudenüberhöhung höher wird und umgekehrt. Da in erfindungsgemäßer Weise
die erste und zweite zeitliche Ableitung des Positionssensorausgangswertes
mitberücksichtigt auf den Sollwert zusätzlich aufgegeben werden, wird dies
automatisch kompensiert. Die erste zeitliche Ableitung des
Positionssensorausgangswertes ist verantwortlich für die Phasenverschiebung und die
zweite zeitliche Ableitung für das Amplitudenverhältnis. Es hat sich ebenfalls gezeigt,
daß das System bei kleinen Auslenkungen mit kleinen Geschwindigkeiten und kleinen
Beschleunigungen zu keinen Störungen führt, da ja in diesem Falle auch die erste und
zweite zeitliche Ableitung des Positionssensorausgangswertes sehr klein werden.
Durch die Schnelligkeit der Regelung ist es außerdem gegeben, daß auch
nichtperiodische Schwingungen in der o. g. Weise ebenso effizient kompensiert
werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im nachfolgenden näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 erfindungsgemäßer Regelaufbau mit Mikroprozessor und Differenzier
netzwerk.
Fig. 2 Regelaufbau mit Mikroprozessor gemäß Stand der Technik.
Fig. 3 Detaildarstellung Differenziernetzwerk.
Fig. 4 Grundsätzlicher Aufbau der Kopplung zwischen Fahrgestell und
Fahrzeugaufbau.
Fig. 5 Beispiel der Kompensation periodischer Schwingungen.
Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäßen Regelaufbau mit Mikroprozessor und Differen
ziernetzwerk. Das Federelement 1 ist in dieser Darstellung nur hinsichtlich des Druck
halbraumes PA in seiner Verschaltung mit Servoventil 3 dargestellt. Der Druckhal
braum des Zylinders bzw. der Feder 1 ist durch den Kolben 2 begrenzt. Dieselbe An
ordnung gilt im prinzipiellen Aufbau natürlich auch für Zylinderhalbraum PB auf der an
deren Seite des Kolbens 2. Der Kolben 2 ist hinsichtlich seiner Auslenkung mit dem
Positionssensor 4 gekoppelt, welcher beispielsweise über eine Potentiometeranord
nung oder über ein Barcodesystem die Auslenkung des Kolbens ermittelt. Der Aus
gangswert des Positionssensors 4 wird dabei zum einen direkt in den Mikroprozessor
5 eingespeist und zum anderen als Positionswert X dem Differenziernetzwerk 10 zuge
führt. Innerhalb des Differenziernetzwerkes erfolgt auf elektronische Weise die 1. und
2. zeitliche Ableitung des Positionssensorwertes X zu X′ und X′′. Ebenfalls werden im
Differenziernetzwerk die Koeffizienten für die 1. und 2. Ableitung bzw. für die ermittelte
Geschwindigkeit und Beschleunigung ermittelt und mit den entsprechenden Ableitun
gen multipliziert. Es erfolgt somit eine Wichtung des Geschwindigkeits- und Beschleu
nigungsanteils für die weitere Korrektur der Stellgröße. Der Ausgangswert des Diffe
renziernetzwerkes 10 ist somit regelungstechnisch ein zu
Y = KV * X′ + KA * X′′
summiertes Funktional Y. Im Mikroprozessor selbst wird aus dem Positionssensor
Ausgangswert X, d. h. also aus der ortsvariablen Auslenkung zwischen Fahrgestell
und Fahrzeugaufbau ebenfalls eine Stellgröße ermittelt. Innerhalb des Mikroprozes
sors sind zudem Fahrprogramme abgelegt über die man in das weitere Dämpfungs
verhalten entweder eingreifen kann oder dieselben automatisch ablaufen. Der Aus
gangswert des Mikroprozessors und der Ausgangswert des Differenziernetzwerkes
werden auf dem Summationspunkt 6 zusammengefaßt und von dort aus dem einen
Eingang des Differenzverstärkers 7 zugeführt. Der andere Eingang wird von einem
Druckspannungswandler belegt, der den Druck im zu regelnden Druckhalbraum PA
mißt und als elektrische Größe bereitstellt. Der letztendliche Ausgangswert des Diffe
renzverstärkers 7 kann noch über den Verstärkungsfaktor KP letztendlich beeinflußt
werden. Die im Resultat der angewandten Regelungsgleichung erhaltene Stellgröße
wird dann dem Elektromagneten 9 zur Betätigung des Servoventiles zugeführt. Dieses
Servoventil beaufschlagt dann bei entsprechender Betätigung den Druckhalbraum PA.
Fig. 2 zeigt einen Regelaufbau gemäß dem Stand der Technik. Gegenüber dem er
findungsgemäßen Regelaufbau nach Fig. 1 fehlt es dieser Anordnung an der Bewer
tung bzw. an der Bewertbarkeit sowohl der Geschwindigkeit als auch der Beschleuni
gung der Auslenkung zwischen Fahrgestell und Wagenkasten bzw. Fahrzeugaufbau.
Die Nachteile einer solchen bekannten Anordnung sind oben bereits dargestellt.
Fig. 3 zeigt eine Detaildarstellung des erfindungsgemäß eingebundenen Differenzier
netzwerkes 10. Auch hier ist, wie beim Mikroprozessor 5 die Eingangsgröße das vom
Positionssensor 4 ausgegebene Positionssignal X. Innerhalb des Differenziernetzwer
kes 10 wird der Positionswert X einer ersten Differenzierstufe 11 zugeführt, in der die
1. zeitliche Ableitung des Positionswertes X erfolgt, und somit als Ausgangswert die
Geschwindigkeit X′ gebildet wird. Dieser Ausgangswert X′, der die Geschwindigkeit,
mit der die Auslenkung zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau erfolgt darstellt,
wird mit einem Koeffizienten KV in 13 versehen und dem Summationspunkt 15 zuge
führt. Parallel dazu wird der in der 1. Differenzierstufe 11 ermittelte Geschwindigkeits
wert X′ auch dem Eingang einer 2. Differenzierstufe zur Ermittlung der Beschleunigung
X′ zugeführt. Der Beschleunigung X′′ wird dann ebenfalls über 14 einen Koeffizienten
K beigefügt bzw. mit demselben multipliziert und dann ebenfalls dem Summations
punkt 15 zugeführt. Es entsteht am Summationspunkt 15 somit die Regelgleichung
Y = KV * X′ + KA * X′′.
Der vom Differenziernetzwerk 10 ausgegebene Wert Y wird als Korrekturwert in der in
Fig. 1 dargestellten Weise mit dem vom Mikroprozessor 5 ausgegebenen Wert über
lagert.
Fig. 4 zeigt den grundsätzlichen Aufbau der Kopplung bzw. der gedämpften Kopplung
zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau dar. Der hier als Wagenkasten bezeichnete
Fahrzeugaufbau wird hinsichtlich einer Auslenkung FQ in beiden Richtungen parallel
zur Achse des Fahrgestelles betrachtet. Der Wagenkasten liegt über Federelemente
auf dem Fahrgestell auf. Darüberhinaus ist der Wagenkasten mechanisch über den
Dämpfungszylinder 1 und Anlenkpunkt 40 mit dem Fahrgestell verbunden. Dieser
Dämpfungszylinder wird dann in der oben dargestellten erfindungsgemäßen Weise mit
Druckmittel beaufschlagt.
Fig. 5 zeigt an einem Beispiel in einem Diagramm einen Schwingungszustand, der
durch die Erfindung in erfindungsgemäßer Weise nahezu vollständig kompensiert
werden kann. Der obere Kurvenverlauf zeigt bei einer nahezu ungedämpften
resonanten periodischen Schwingung den zeitlich sinusförmigen Verlauf des
Zylinderdruckes Pa auf einer Seite des Zylinderhalbraumes im Stellglied. Die untere
Kurve zeigt hierzu die simulierte Auslenkung zwischen Fahrgestell und
Fahrzeugaufbau, die mit der gleichen Periodizität sinusförmig schwingt. Zwischen dem
Zylinderdruckverlauf Pa und dem Zylinderhubverlauf X im Stellglied liegt eine
Phasenverschiebung von etwa 90° vor. Hierbei ist der Zylinderdruck Pa dem
Zylinderhub X nacheilend. Um nun die Schwingung, d. h. hier den Zylinderhub X auf
Null zu kompensieren, d. h. die Schwingung zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau
zu kompensieren, wird in erfindungsgemäßer Weise mit einem Vorhalt von 90° bzw.
von Pi/2 ein voreilender sinusförmiger Druck mit umgekehrten Vorzeichen gegeben.
Dies geschieht in der erfindungsgemäßen dargestellten Weise durch die negative
Rückkopplung von DX/DT und D2X/DT² im Hinblick auf den auszuregelnden Sollwert.
Für das Diagramm in Fig. 5 heißt dies, daß der Zylinderhub X nahezu zu Null
kompensiert eine waagerechte Linie ergibt, in der keine Schwingung mehr feststellbar
ist.
Claims (11)
1. Verfahren zur Dämpfung von Fahrschwingungen zwischen Fahrgestell und
Fahrzeugaufbau bei Fahrzeugen, insbesondere bei Schienenfahrzeugen, bei
welchen über mindestens ein druckmittelbetriebenes Stellglied durch fahrzu
standsabhängige Druckmittelbeaufschlagung die Federwirkung in Auslenkung
und Federsteifigkeit beeinflußt wird, indem die Auslenkung des Stellgliedes er
faßt, und daraus das Stellsignal zur Erzeugung des Solldruckes der die
Druckmittelbeaufschlagung des Stellgliedes vornehmenden Ventile erzeugt
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zur Erfassung der Auslenkung auch die erste und zweite zeitli
che Ableitung (DX/DT, D²X/DT²) gebildet wird, und im Ansteuersignal des oder
der Ventile mitberücksichtigt wird.
2. Verfahren zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen nach
Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zur Auslenkung zwischen Fahrgestell und Fahrzeugaufbau auch
der Druck bzw. die Drücke im druckmittelbetriebenen Stellglied ermittelt
werden.
3. Verfahren zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen nach
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellglieddruck bzw. die Auslenkung in Abhängigkeit zur Zeit (t)
gemessen bzw. ermittelt werden, und daß aus der zeitlichen
Phasenverschiebung zwischen Druckverlauf und Auslenkungsverlauf ein
zeitlicher Vorhalt ermittelt wird, mit welchem über die erste und zweite zeitliche
Ableitung (DX/DT, D²X/DT²) im Ansteuersignal mitberücksichtigt einen
Kompensationsdruck auf das druckmittelbetriebene Stellglied geben derart, daß
eine periodische Schwingung des Stellgliedes vermieden wird.
4. Verfahren zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen, nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Wert der Auslenkung (X) des Positionssensors zunächst ein von
X abhängiges Ansteuersignal erzeugt wird, und daß die erste und zweite zeitli
che Ableitung des Positionswertes X diesem Ansteuersignal überlagert wird,
und beide überlagerten Signale über weitere Verstärkungsmittel dem elektrisch
oder elektropneumatisch betätigbaren Ventil, oder Ventilen zugeführt wird bzw.
werden.
5. Verfahren zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen, nach An
spruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und zweite Ableitung des ermittelten Positionswertes hinsichtlich
der Verstärkungsfaktoren (KV, KA) und hinsichtlich der Zeitkonstanten (TV, TA)
getrennt beeinflußt werden, und an einem Summationspunkt zu einem Aus
gangssignal zusammengefaßt werden.
6. Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen, insbeson
dere bei Schienenfahrzeugen, mit mindestens einem zwischen Fahrgestell und
Fahrzeugaufbau angeordneten druckmittelbetriebenen Stellglied, insbesondere
Arbeitszylinder, mit doppelseitig beaufschlagbarem Kolben, mit mindestens ei
nem oder mehreren elektrisch oder elektropneumatisch geregelten Ventilen zur
fahrzustandsabhängigen Druckmittelbeaufschlagung des Stellgliedes, sowie mit
einem elektrischen Erfassungs- und Verarbeitungssystem des Stellgliedes zur
Ermittlung der Stellglied- bzw. Relativposition zwischen Fahrgestell und Fahr
zeugaufbau und Erzeugung der Stellsignale für das Stellglied,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verarbeitungssystem elektronische Mittel aufweist, über welche aus
dem Positionswert des Stellgliedes die erste und zweite zeitliche Ableitung
(DX/DT, D²X/DP) erzeugbar ist, und diese in der Aufbereitung der Ansteuersi
gnale des oder der Ventiles bzw. Ventile mitberücksichtigbar sind.
7. Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen nach An
spruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Positionswert des Stellgliedes, welcher die Relativposition zwischen
Fahrgestell und Fahrzeugaufbau darstellt aus einem mit dem Kolben oder einer
Kolbenstange in Wirkverbindung stehenden Positionssensor gebildet wird.
8. Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen nach An
spruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgangswert X des Positionssensors einem Mikroprozessor zuführbar
ist, welcher fahrprogrammabhängig Stellsignale zur elektrischen Beaufschla
gung des oder der Ventile erzeugt und auf einen Summationspunkt (S2) gibt,
und das parallel zum Mikroprozessor der Positionswert X ebenfalls einem zu
sätzlichen Differenziernetzwerk zuführbar ist, über welches die erste und zweite
zeitliche Ableitung aus X ermittelbar ist.
9. Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen nach An
spruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgangswert des Differenziernetzwerkes mit dem Ausgangswert des
Mikroprozessors gemeinsam auf dem Summationspunkt S2 zusammengefaßt
sind.
10. Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen, nach An
spruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Differenziernetzwerk Mittel enthält, über welche die Verstärkungsfakto
ren (KV, KA) und die Zeitkonstanten (TV, TA) getrennt für die erste zeitliche
Ableitung DX/DT und für die zweite zeitliche Ableitung D²X/DT² getrennt beein
flußbar sind.
11. Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen von Fahrzeugen nach einem
oder mehreren vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das am Summationspunkt S2 anliegende Stellsignal eingangsseitig auf ei
nen Differenzverstärker gegeben wird, der am zweiten Eingang das Drucksignal
des Stellgliedes erhält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995101136 DE19501136C2 (de) | 1995-01-05 | 1995-01-05 | Verfahren und Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen |
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Publications (2)
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DE19501136A1 true DE19501136A1 (de) | 1996-07-11 |
DE19501136C2 DE19501136C2 (de) | 2001-08-02 |
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ID=7751610
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DE1995101136 Expired - Fee Related DE19501136C2 (de) | 1995-01-05 | 1995-01-05 | Verfahren und Einrichtung zur Dämpfung von Fahrschwingungen bei Fahrzeugen |
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DE (1) | DE19501136C2 (de) |
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- 1995-01-05 DE DE1995101136 patent/DE19501136C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KNORR-BREMSE MRP SYSTEME FUER SCHIENENFAHRZEUGE GM |
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D2 | Grant after examination | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KNORR-BREMSE SYSTEME FUER SCHIENENFAHRZEUGE GMBH, 8 |
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