DE19500732A1 - Röntgendiagnostikeinrichtung - Google Patents
RöntgendiagnostikeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgendiagnostikeinrichtung mit
einer Vorrichtung zur Bestimmung der mittleren Parenchymdosis
(MPD).
Die MPD ist als die für das Strahlenrisiko relevante Größe
anerkannt. Bei Röntgendiagnostikeinrichtungen für die Mammo
graphie ist es bekannt, eine Kalibrierung mit einem dem
untersuchten Gewebe, nämlich dem Mammagewebe, äquivalenten
Phantom durchzuführen. Die Genauigkeit des Meßergebnisses
hängt also von der tatsächlichen Gewebeäquivalenz des Phan
toms ab. Beim Stand der Technik wird außerdem ein einheit
licher Umrechnungsfaktor von Ionendosis in Energiedosis ver
wendet. Es wird also nicht nach der Gewebezusammensetzung
differenziert. Hieraus resultiert beim Stand der Technik des
halb ein MPD-Wert, der gegenüber den tatsächlichen Verhält
nissen zu hoch ist, so daß das Strahlenrisiko nie unter
schätzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgen
diagnostikeinrichtung der eingangs genannten Art so auszubil
den, daß ein Phantom für die Kalibrierung der Röntgeneinrich
tung nicht erforderlich ist, und daß außerdem die Gewebe
zusammensetzung über ein Transparenzsignal des Belichtungs
automaten berücksichtigt wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale
des Patentanspruches.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der Zeichnung ist eine Röntgenröhre 1 mit zwei Brenn
fleckbahnen Mo und W dargestellt, die einen Patienten 2, der
auf einer Lagerplatte 3 ruht, durchstrahlt. In Strahlenrich
tung gesehen hinter der Lagerplatte 3 liegt ein Sekundär
strahlungsraster 4 sowie ein Film-Folien-System 5. Hinter dem
Film-Folien-System 5 sind zwei Strahlendetektoren 6 und 7
nebeneinander angeordnet. Die Strahlendetektoren 6, 7 können
jedoch auch hintereinander angeordnet sein. Vor dem Strahlen
detektor 7 liegt ein Strahlenfilter 8, z. B. eine dünne Kup
ferfolie. Sind die Detektoren 6, 7 hintereinander angeordnet,
liegt das Strahlenfilter 8 zwischen den Detektoren 6, 7. Fer
ner ist im Primärstrahlengang vor dem Patienten 2 noch eine
z. B. drehbare Filterscheibe 9 angeordnet. Die Filterscheibe 9
trägt mehrere Strahlenfilter, z. B. aus Mo, Ru, Rh, die ein
zeln in den Strahlengang eingeschwenkt werden können.
Die Ausgangssignale S1 und S2 der Detektoren 6 und 7 werden
einem Quotientenbildner 10 zugeführt, dessen Ausgangssignal
in einem Vergleicher 11 mit einer einem Speicher 13 über
einen Analog-Digital-Wandler 12 entnommenen Information für
eine Normdicke und Dichte verglichen wird. Das der Differenz
seiner Eingangssignale entsprechende Ausgangssignal des Ver
gleichers 11 wird über einen Analog-Digital-Wandler 14 einem
Korrekturspeicher 15 zugeführt, der zu jedem Differenzsignal
ein Korrektursignal liefert. Die sich ergebende Ausgangs
information des Korrekturspeichers 15 bestimmt die Abschalt
dosis eines Röntgenbelichtungsautomaten mit und wird deshalb
über einen Digital-Analog-Wandler 16 einer Schaltstufe 17
eines Belichtungsautomaten zugeführt, die an ihrem Ausgang 18
ein Abschaltsignal liefert, wenn eine vorbestimmte Strahlen
dosis am Röntgenfilm erreicht ist. Der Belichtungsautomat
enthält noch eine Integrationsstufe 19.
Im Speicher 13 sind für alle vorgesehenen Aufnahmewerte die
in Abhängigkeit der Strahlentransparenz und Dicke zugeordne
ten Transparenzinformationen gespeichert. Der Aufruf des je
weils erforderlichen Wertes erfolgt über Signale an den Ein
gängen 20, 21 und 22, wobei am Eingang 20 ein der gewählten
Röntgenröhrenspannung entsprechendes Signal, am Eingang 21
ein dem gewählten Filter 9 entsprechendes Signal und am Ein
gang 22 ein der gewählten Brennfleckbahn entsprechendes
Signal liegt. Die im Speicher 13 vorhandenen Werte wurden
vorher mit einer Eichmessung ermittelt. Der Angleich an die
verschiedenen Film-Folien-Systeme 5 erfolgt durch eine Infor
mation, die einem Vorwiderstand 23 des Vergleichers 11 zuge
führt wird und die Verstärkung des als Differenzverstärker
ausgebildeten Vergleichers 11 entsprechend beeinflußt.
Das Ausgangssignal des Digital-Analog-Wandlers 16, das aus
dein Differenzsignal zwischen der tatsächlichen Strahlen
transparenz und der mittleren Strahlentransparenz bei den ge
wählten Aufnahmewerten gebildet worden ist, beeinflußt den
Sollwert der Abschaltdosis in Abhängigkeit von der tatsäch
lichen Strahlentransparenz des Aufnahmeobjektes.
Festzuhalten ist, daß mit Hilfe der beiden bei dem Ausfüh
rungsbeispiel nebeneinanderliegenden Detektoren 6 und 7, von
denen einer durch das Filter 8 abgedeckt ist, ein Signal ge
bildet wird, das der tatsächlichen Transparenz bzw. Dicke des
Aufnahmeobjektes entspricht, und daß dieses Signal den Be
lichtungsautomaten im Sinne einer Festlegung des Sollwertes
der Abschaltdosis auf einen optimalen Wert steuert. Die dar
gestellte Röntgendiagnostikeinrichtung eignet sich besonders
für Mammographieaufnahmen, bei denen eine weiche Röntgen
strahlung mit Röntgenröhrenspannungen zwischen 25 und 40 kV
angewandt wird, weil sich dort unterschiedliche Strahlen
durchlässigkeiten der Aufnahmeobjekte bei Verwendung unter
schiedlicher Film-Folien-Systeme besonders stark auf die je
weils erforderliche Abschaltdosis auswirken.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist vor einem der
Detektoren, und zwar vor dem Detektor 7, das Strahlenfilter 8
angeordnet, während ein entsprechendes Filter vor dem Detek
tor 6 fehlt. Dadurch ist bewirkt, daß auf den Strahlenwegen
der Detektoren 6, 7 eine unterschiedliche Strahlenschwächung
erfolgt, so daß aus den Detektor-Ausgangssignalen die Strah
lentransparenz bzw. Dicke des Aufnahmeobjektes ermittelt wer
den kann.
In der Zeichnung ist noch eine Kompressionsplatte 24 zur Kom
pression des Patienten 2, insbesondere einer auf der Lager
platte 3 aufliegenden Mamma, dargestellt, die in Richtung des
Doppelpfeiles 25 verstellbar ist. Ferner ist ein Speicher 27
für einen Satz von Aufnahmeparametern entsprechend unter
schiedlichen Kompressionsdicken und damit Dicken des Patien
ten 2 vorhanden. Der Speicher 27 erhält über die Leitung 26
ein der Kompressionsdicke entsprechendes Signal.
Prinzipiell besteht kein eindeutiger Zusammenhang zwischen
Kompressionsdicke und Strahlentransparenz der Mamma. Durch
Messung der Kompressionsdicke kann jedoch der von der Ob
jektdicke abhängige gesamte Belichtungsbereich eingeengt wer
den. Es wird folgendermaßen vorgegangen: Im Speicher 27 wird
nach erfolgter Kompression ein der Kompressionsdicke zugeord
neter Satz an Aufnahmeparametern (Mo- oder W-Anode; kV; Fil
ter) vorgewählt und voreingestellt. Die Zuordnung der Aufnah
meparameter (im Speicher 27) zu Objektdickenbereichen kann
vom Radiologen bestimmt werden.
Nach Auslösen der Aufnahme und Einschwingen der Hochspannung
wird im Quotientenbildner 10 der S2/S1-Istwert bestimmt und
im Vergleicher 11 mit dem Sollwert verglichen. Bei Überein
stimmung wird die Röntgenaufnahme beendet, wobei über den
Ausgang des Korrekturspeichers 15 das entsprechende Korrek
tursignal für den Transparenzangleich des Belichtungsauto
maten vorgesehen wird.
Bei Abweichung von Soll- und Istwert wird über eine Rückfüh
rung 28 des Differenzsignals zum Speicher 13 die richtige
Strahlenqualität bestimmt. Ein erforderlicher Brennfleck- oder
Filterwechsel würde nun eine Unterbrechung der Aufnahme
erforderlich machen. Das Ziel des vorliegenden Vorschlages
ist aber, ohne Testschuß und ohne Unterbrechung der laufenden
Aufnahme auszukommen. Es wird deshalb während der Aufnahme
nur die Röhrenspannung angehoben oder abgesenkt, um eine ent
sprechende Strahlenqualität zu erreichen. Nach erfolgter
Spannungsänderung wird das Korrektursignal für den Trans
parenzangleich erneut bestimmt und die Aufnahme zu Ende ge
führt.
Allgemein ist demgemäß festzuhalten, daß bei der beschriebe
nen Röntgendiagnostikeinrichtung mit Hilfe des Quotienten
bildners 10 ein Transparenzsignal für das Untersuchungsobjekt
2 gebildet wird. Im Speicher 27 ist ein Satz von Auf
nahmeparametern entsprechend unterschiedlichen Dicken des
Untersuchungsobjektes 2 (Sollwerte) gespeichert. Der Verglei
cher 11 vergleicht zu Beginn einer Röntgenaufnahme das Trans
parenzsignal (Istwert) des Quotientenbildners 10 mit den aus
dem Speicher 27 in Abhängigkeit von der aktuellen Dicke des
Untersuchungsobjektes 2 abgefragten Aufnahmeparametern
(Sollwert). Die Röntgenröhrenspannung wird ohne Aufnahme
unterbrechung im Sinne eines Soll-Istwert-Angleiches beein
flußt.
Dem Speicher 27 ist ein Datenspeicher 29 für die Abnahmeprü
fung zugeordnet, der an einer Stufe 30 sowie an einem Rechner
31 angeschlossen ist. Der Rechner 31 bewirkt die Anzeige der
MPD bzw. deren Ausdruck mit Hilfe einer Anzeigevorrichtung
32.
Die Stufe 30 erhält am Eingang 33 ein dem nach einer Aufnahme
erzielten mAs-Produkt entsprechendes Signal, sowie am Eingang
34 ein der Dosis/mAs entsprechendes elektrisches Signal. Der
Datenspeicher 29 liefert dem Rechner 31 am Eingang 35 ein der
jeweiligen Halbwertschichtdicke (HVL) entsprechendes Signal,
während die Stufe 30 am Eingang 36 ein der Einfalldosis ent
sprechendes Signal liefert. Am Eingang 37 des Rechners 31
liegt ein Transparenzsignal.
Bei der beschriebenen Röntgendiagnostikeinrichtung ist kein
Phantom erforderlich und es wird die Gewebezusammensetzung
berücksichtigt. Es sind demgemäß genaue Aussagen über die MPD
möglich.
Entscheidend für die resultierende MPD ist die Strahlenquali
tät. Bei der Bestimmung der MPD reicht die Halbwertschicht
dicke (HVL) zur eindeutigen Beschreibung der Strahlenqualität
jedoch nicht aus, Anodenmaterial, Filtermaterial und Röhren
spannung müssen ebenfalls bekannt sein. Wird bei der Inbe
triebnahme einer Röntgendiagnostikeinrichtung die Dosisaus
beute (µGy/mAs) frei Luft bei den verschiedenen Röhrenspan
nungswerten gemessen, und werden entsprechende HVL-Werte be
stimmt, stehen alle Daten zur Bestimmung der MPD zur Ver
fügung. Die Messung der Dosisausbeute und die Bestimmung der
HVL erfolgt heute zum Teil schon im Rahmen einer Abnahmeprü
fung, die Daten müssen nur im Datenspeicher 29 abgelegt wer
den.
Nach einer Röntgenaufnahme wird die Bestimmung der MPD mit
folgenden Daten durchgeführt:
Mit Hilfe der bekannten Aufnahmeparameter und dem gemessenen
HVL-Wert kann aus Tabellen der Umrechnungsfaktor
entnommen werden und durch Multiplikation mit
der Einfalldosis die MPD berechnet werden. Tabellen mit Um
rechnungsfaktoren stehen derzeit für verschiedene Anoden-Fil
terkombinationen in der Literatur zur Verfügung.
Die obengenannten Tabellen stehen für folgende Gewebezusam
mensetzungen zur Verfügung: 100% Drüsengewebe, 50% Drüsenge
webe + 50% Fettgewebe, 100% Fettgewebe. Mit Hilfe des Trans
parenzsignals ist es möglich nach Gewebezusammensetzungen zu
differenzieren, wenn die Abhängigkeit des Transparenzsignals
von der Gewebezusammensetzung bei konstanter Kompressions
dicke bekannt ist. In diesem Fall kann mit Hilfe des Transpa
renzsignals die richtige Umrechnungstabelle (100% Drüsenge
webe, 50% Drüsengewebe + 50% Fett oder 100% Fett) ausgewählt
werden bzw. zwischen den Tabellenwerten sogar interpoliert
werden. Eine Kalibrierung der Anlage ist mit einem Kunst
stoffgefäß möglich, das nacheinander mit 100% Wasser, 50%
Wasser + 50% Alkohol und 100% Alkohol gefüllt wird.
Claims (1)
- Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer Vorrichtung zur Be stimmung der mittleren Parenchymdosis (MPD), bei der Mittel (29) zur Bestimmung der Dosisausbeute frei Luft bei verschie denen Röhrenspannungswerten und zur Bestimmung der Halbwert schichtdicke (HVL) und ein Rechner (31) zur Berechnung der MPD aus der Einfalldosis frei Luft, ermittelt aus Signalen, die der Dosisausbeute und Aufnahmeparametern sowie der Kom pressionsdicke entsprechen, vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100732 DE19500732A1 (de) | 1995-01-12 | 1995-01-12 | Röntgendiagnostikeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995100732 DE19500732A1 (de) | 1995-01-12 | 1995-01-12 | Röntgendiagnostikeinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19500732A1 true DE19500732A1 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=7751347
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995100732 Ceased DE19500732A1 (de) | 1995-01-12 | 1995-01-12 | Röntgendiagnostikeinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19500732A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10019242A1 (de) * | 2000-04-18 | 2001-10-31 | Siemens Ag | Röntgendiagnostikeinrichtung mit Festkörperbildwandler für die Mammographie |
DE102006051778A1 (de) * | 2006-11-02 | 2008-05-15 | Siemens Ag | Verfahren und Einrichtung zur Anzeige eines im Rahmen einer Mammographie aufgenommenen Röntgenbildes |
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DE3008261A1 (de) * | 1980-03-04 | 1981-09-17 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Roentgendiagnostikeinrichtung mit mitteln zur bildung eines transparenzsignals |
DE3641992A1 (de) * | 1986-12-09 | 1988-06-16 | Philips Patentverwaltung | Verfahren zum automatischen belichten von roentgenaufnahmen, insbesondere fuer die mammographie |
DE4239309A1 (de) * | 1992-07-10 | 1994-01-13 | Siemens Ag | Röntgenbelichtungsautomat für die Mammographie |
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1995
- 1995-01-12 DE DE1995100732 patent/DE19500732A1/de not_active Ceased
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DE102006051778A1 (de) * | 2006-11-02 | 2008-05-15 | Siemens Ag | Verfahren und Einrichtung zur Anzeige eines im Rahmen einer Mammographie aufgenommenen Röntgenbildes |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
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