DE19500526A1 - Flachkollektor mit selektiver Abdeckscheibe und Kunststoffabsorber - Google Patents
Flachkollektor mit selektiver Abdeckscheibe und KunststoffabsorberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Flachkollektor gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Bekannte Flachkollektoren dieser Art besitzen in der Regel einen metallischen Ab
sorber, der eine im Wellenlängenbereich der auftretenden Wärmestrahlung (Wel
lenlänge größer als ca. 2 . . . 3 µm ) niedrig emittierende, sowie im Wellenlängen
bereich der Sonnenstrahlung (im folgenden ist damit der Bereich zwischen 0,35
und ca. 2 . . . 3 µm gemeint) hoch absorbierende selektive Oberfläche besitzt. Der
Emissionsgrad im infraroten Spektralbereich (im Folgenden ist damit der Wel
lenlängenbereich oberhalb etwa 2 . . . 3 µm gemeint) dieser Oberfläche bei der Ar
beitstemperatur ist typisch etwa 15%, der solare (im Wellenlängenbereich der
Sonnenstrahlung) Absorptionsgrad 90-97%. Die beschriebenen Oberflächeneigen
schaften dienen dazu, die Abstrahlungsverluste zu vermindern bei gleichzeitig
hohen solaren Gewinnen. Der Absorber ist üblicherweise mit metallischen Rohr
leitungen versehen, durch die ein Wärmeträgermedium fließt, welches die Wärme
abführt. Übliche Flachkollektoren sind meist mit einer zumindest im solaren Spek
tralbereich strahlungsdurchlässigen Scheibe abgedeckt (Abdeckscheibe). Diese be
steht gewöhnlich aus Glas oder geeigneten Kunststoffen und weist einen solaren
Transmissionsgrad von typisch 85-90% auf. Der Absorptionsgrad der Abdeck
scheibe für die vom Absorber emittierte Wärmestrahlung ist gewöhnlich zwischen
90 und 100%. Zur Wirkungsgradsteigerung kann das Kollektorgehäuse teilevaku
iert werden (typisch ca. 1000 bis 10000 Pa). Flachkollektoren werden in der Regel
zur häuslichen Warmwasserbereitung bei Temperaturen von maximal 80°C be
trieben.
Beim Einsatz von solchen Kollektoren in südlichen Ländern treten wegen der oft
schlechten Qualität des als Wärmeträgermedium verwendeten Wassers massive
Korrosionsprobleme in den metallischen Bauteilen (Rohrleitungen und Absorber)
auf. Diese Probleme machen einen längeren Einsatz (mehrere Jahre) solcher Kol
lektoren mit üblichem Metailabsorber auf der Basis von Aluminium, Kupfer oder
Edelstahl problematisch oder unmöglich. Die von Herstellern angestrebte Lebens
dauer von ca. 20 Jahren wird somit bei weitem nicht erreicht und die Anschaf
fungskosten amortisieren sich nicht. Für das Anwendungsgebiet einer solarthermi
schen Meerwasserentsalzung oder Schmutzwasseraufbereitung, bei der das Wasser
direkt durch den Kollektor gepumpt wird, sind solche Kollektoren gänzlich un
geeignet. Zweikreissysteme mit korrosionsbeständigem Wärmetauscher zwischen
Kollektorkreislauf und Meer- oder Schmutzwasserkreislauf wurden zwar realisiert;
die hohen Bauteilkosten und der vom Wärmetauscher verursachte Wirkungsgrad
verlust machen das System jedoch unrentabel. Dieselben Probleme treten mit
allen Wärmeträgern, die Metalle angreifen, auf.
Es sind Flachkollektoren bekannt, die Kunststoffabsorber benutzen, die auch von
korrosiven Wärmeträgern durchströmt werden können. Solche Kunststoffabsor
ber sind seit längerem für unabgedeckte Kollektoren (ohne Gehäuse und Abdeck
scheibe) zur Schwimmbaderwärmung (Temperatur unter 40°C) auf dem Markt
erhältlich. Aber auch in abgedeckten Kollektoren für Niedrigtemperaturanwen
dungen (Temperatur unter 60°C) werden Kunststoffabsorber eingesetzt. Die ver
wendeten Kunststoffe werden gewöhnlich mit schwarzen Pigmenten vermischt, um
hohe Absorption im solaren Spektralbereich zu gewährleisten. Die so pigmentier
ten Kunststoffe haben jedoch üblicherweise in einem weiten Wellenlängenbereich
(insbesondere 0,35 bis ca. 20 µm) Absorptionsgrade nahe 100% und sind damit
nicht selektiv. Derzeit ist kein Verfahren zur Erzeugung einer stabilen selekti
ven Oberfläche auf einem Kunststoffabsorber verfügbar. Die hohen thermischen
Emissionsverluste führen dazu, daß die maximale, theoretisch mögliche Einsatz
temperatur (bei Berücksichtigung ausschließlich der Strahlungsverluste), bei der
der Wirkungsgrad 0 beträgt (Stillstandstemperatur), bei der maximalen terrestri
schen Einstrahlung von ca. 1000 W/m² nur ca. 90°C beträgt. Unter Berücksich
tigung der anderen Verlustmechanismen (Wärmeleitung, Konvektion) liegt die
Stillstandstemperatur weit unter 90°C, typischerweise bei 60°C.
Aus dem Bereich der Architekturverglasungen sind sogenannte "low-e"-Scheiben
(von low emissivity, niedriger Emissionsgrad) bekannt. Diese weisen hohe Trans
missionsgrade (größer als 70%) im solaren Spektralbereich auf. Im infraroten
Spektralbereich sind sie hoch reflektierend (Reflexionsgrad größer als 75%) und
werden benutzt, um die Wärmeverluste aus Gebäuden durch die Fenster zu ver
ringern. Hierzu werden Schichtsysteme aus dielektrischen Schichten sowie Edel
metallen, vor allem Silber, benutzt. Eine weitere für diesen Zweck geeignete Ma
terialklasse sind die hochdotierten Halbleiter. Diese Materialien sind metallisch
leitfähig und weisen eine Elektronendichte von 1·10²⁰ . . . 2·10²¹ je cm³ auf,
und sind daher für den langwelligen infraroten Spektralbereich der thermischen
Emission hoch reflektierend. Die Energielücke ist größer als 3 eV, so daß das
Material im solaren Spektralbereich transparent ist (G.Frank und Mitarbeiter,
Solar Energy Materials, 8 (1983) 387-398). Beispiele aus dieser Materialklasse
sind Zinn-dotiertes Indiumoxid (ITO) oder Fluor-dotiertes Zinnoxid (SnO₂:F)
(I.Hamberg und Mitarbeiter, Solar Energy Materials 11 (1984) 239-248). So be
schichtete Scheiben haben solare Transmissionsgrade, die nur wenig unter dem
Transmissionsgrad der unbeschichteten Scheibe liegen, während der thermische
Emissionsgrad um 15% liegt. Eine solche "low-e"-Scheibe wird im solaren An
wendungsbereich auch als selektive Abdeckung oder Heat Mirror bezeichnet.
Von einer Kombination aus einem schwarzen (solarer Absorptionsgrad 100%) Ab
sorber und einer selektiven Abdeckung wird der Anteil der solaren Einstrahlung
absorbiert, der von der selektiven Abdeckung transmittiert wird. Der Emissions
grad einer solchen Kombination ist gleich dem Emissionsgrad der selektiven Ab
deckung. Somit sind die optischen Eigenschaften einer Kombination aus
schwarzem Absorber und selektiver Abdeckung vergleichbar denen einer in übli
chen Kollektoren eingesetzten Kombination aus selektivem Absorber mit einfa
cher Glasabdeckung: ca. 85% der solaren Einstrahlung werden absorbiert, der
thermische Emissionsgrad der Kombination liegt um 15%.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Flachkollektor zu realisieren, mit einem Ab
sorber, der gegen die metallische Absorber angreifenden Wärmeträgermedien (ins
besondere Meer-, Roh- und Schmutzwasser) resistent ist und gleichzeitig Wir
kungsgrade und Stillstandstemperaturen erreicht, die von Flachkollektoren mit
üblichen selektiv beschichteten Metallabsorbern erreicht werden. Gleichzeitig soll
der erfindungsgemäße Kollektor wirtschaftlich herstellbar sein.
Diese Aufgabe wird durch einen Kollektor nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 gelöst, der mit einem Kunststoffabsorber und mindestens einer für die
solare Einstrahlung durchlässigen Abdeckscheibe versehen ist, wobei die Abdeck
scheibe auf der dem Absorber zugewandten Seite mit einer im solaren Spektral
bereich transparenten und die langwellige, infrarote Wärmestrahlung reflektie
renden Schicht ("low-e" -Scheibe) beschichtet ist.
Die Aufgabe wird insbesondere dadurch gelöst, daß die selektive Beschichtung ein
hochdotierter Halbleiter ist. Bevorzugt ist ein Material mit einer Elektronendichte
von 1·10²⁰ . . . 2·10²¹ je cm³ und einer Energielücke größer als 3 eV. Besonders be
vorzugt besteht der hochdotierte Halbleiter aus Indiumoxid mit einer Dotierung
aus Fluor, Titan, Zinn oder Zirkon, aus Zinnoxid mit einer Dotierung aus Fluor
oder Antimon, aus Zinkoxid mit einer Dotierung aus Aluminium oder Indium
(Z.-C.Jin und Mitarbeiter, J.Appl.Phys.64 (1988) 5117-5130), oder Mischungen
aus diesen Materialien. Die Schichtdicke liegt im Bereich 50 nm-10 µm, bevor
zugt im Bereich 100-500 nm. Auch Schichtsysteme aus mehreren hochdotierten
Halbleitern können benutzt werden.
Die solare Transmission kann durch Antireflexionsschichten verbessert werden.
Hierfür können niedrig brechende dielektrische Materialien, bevorzugt SiO₂,
Al₂O₃, MgF₂ oder Mischungen der Materialien benutzt werden. Die Schichtdicke
liegt im Bereich 20-500 nm, bevorzugt im Bereich 50-200 nm.
Der Kunststoffabsorber besteht vorzugsweise aus Kunststoffen mit hohem solaren
Absorptionsgrad. Dies kann erreicht werden durch Masseeinfärbung mit Pigmen
ten, Füllstoffen, Verstärkungsmaterialien und anderen chemischen Substanzen
mit hohem solaren Absorptionsgrad oder durch Oberflächenbeschichtung.
Damit die bei Leerlauf auftretende Stillstandstemperatur den Kunststoffabsor
ber nicht beschädigt, sind Absorber aus hochschmelzenden (Schmelzpunkt 100°C
oder höher) Kunststoffen bevorzugt. Bevorzugte Grundmaterialien sind Silicone,
Polyaryle, Polycarbonate, Polyimide, Polyamide, Polyfluorcarbone, Polypropy
len, Polyvenylchlorid, Polyisobutylen Isopren, Polysulfide, sowie alle Duromere
und auch Mischungen der genannten Kunststoffe. Die Temperaturbeständigkeit
kann auch durch Zugabe geeigneter Stabilisatoren erreicht werden.
Ergänzend dazu kann der erfindungsgemäße Kollektor auch mit einem aktivem
Überhitzungsschutz ausgestattet werden. Hierzu kann eine Anordnung verwendet
werden, die durch einen Temperaturschalter gesteuert, das Innere des Kollektor
gehäuses entweder mit Umgebungsluft oder einem die Wärmeverluste des
Absorbers erhöhendem Gas flutet. Diese Anordnung kann zum Beispiel in min
destens einer beweglichen Seitenwand des Gehäuses, oder in einer Gaszu- und
Ableitung bestehen. Die Anordnung ist nur für nicht evakuierte Kollektoren sinn
voll.
Auch ist die Verwendung thermotroper Stoffe möglich, die ihren Transmissions
grad oder Absorptionsgrad bei Erreichen einer bestimmten Schalttemperatur er
niedrigen (H.R. Wilson, Proceedings SPIE, Vol. 2255, S. 214, 1994). Ebenso denk
bar sind elektrochrome Beschichtungen der Scheibe (A.Pennisim, F.Simone, Pro
ceedings SPIE, Vol. 2255, S. 406, 1994). Elektrochrome Beschichtungen bestehen
aus einem Schichtsystem verschiedener Materialien. Insbesondere benötigen sie
transparente und elektrisch leitfähige Kontaktierungsschichten, die i.A. aus den
im Vorangegangenen beschriebenen hochdotierten Halbleitern bestehen. Diese
Kontaktierungsschichten können gleichzeitig die selektiven Eigenschaften der Ab
deckscheibe erzeugen, d. h., im infraroten Sperktralbereich hoch reflektierend sein.
Sowohl thermotrope als auch elektrochrome Schicht werden hierbei jeweils ent
weder auf der Oberfläche der Abdeckscheibe, oder in ihrem Inneren angebracht.
Soll die elektrochrome Beschichtung gleichzeitig die Selektivität der Abdeckung
erzeugen, so muß sie auf der Innenseite der Scheibe angebracht werden.
Zur Verringerung der Wärmeverluste des Kollektors durch Konvektion und
Gaswärmeleitung kann der Kollektor mit geeigneten Gasen gefüllt werden. Ins
besondere Inertgase (gegenüber den Kollektorbestandteilen chemisch inert) mit
einer größeren Molmasse und einem größeren Stoßquerschnitt für molekulare Gas
stöße sowie niedrigeren Akkomodationskoeffizienten (M. Knudsen, Annalen
der Physik, Band 34, 4, 1911) als Stickstoff sind von Vorteil. Besonders bevor
zugt werden die Edelgase Argon, Krypton und Xenon sowie Schwefelhexafluorid,
Uranhexafluorid und Kohlendioxid eingesetzt. Zusätzlich kann der Kollektor bei
Unterdruck betrieben werden, um Konvektion und/oder Wärmeleitung weiter zu
reduzieren. Bevorzugt sind Drucke unter 10000 Pa. Besonders bevorzugt Drucke
unter 5000 Pa.
Eine Erhöhung des Abstandes des Absorbers zu den kalten Wänden des Gehäuses
über die üblicherweise verwendeten Maße kann ebenfalls zur Reduktion von
Konvektion und Konduktion eingesetzt werden. Vorzugsweise sind die Abstände
größer als 5 cm.
Auf der Rückseite des Absorbers kann eine Isolationsschicht mit einer Dicke von
wenigen mm bis mehreren cm verwendet werden. Bevorzugt sind herkömmliche
Wärmedämmaterialien, besonders bevorzugt ist Steinwolle, Glaswolle, Schaf
wolle. Bevorzugt sind außerdem mikro- oder nanoporöse Strukturen wie pul
verförmige Aerogele aus Si-Oxid oder Materialien mit ähnlichen Eigenschaften.
Diese werden dabei mit einer geeigneten Umhüllung versehen, um die Pulverma
terialien im Kollektor zu fixieren. Bevorzugt handelt es hierbei um teflonhaltige,
dünnwandige, temperaturbeständige (mindestens bis 100°C) Gewebe. Zur Ver
minderung der Strahlungsverluste des Absorbers können, im Bereich der ther
mischen Abstrahlung des Absorbers schwach oder nicht absorbierende Isolati
onsmaterialien zusätzlich mit Ruß oder ähnlich stark absorbierenden Materialien
geschwärzt werden.
Da alle auftretenden thermischen Verluste des Absorbers proportional zu seiner
Fläche sind, können die thermischen Verluste durch Verringerung der Absorber
fläche reduziert werden. Um dadurch nicht gleichzeitig die solaren Gewinne zu
verkleinern, kann die Sonnenstrahlung mit Hilfe geeignet geformter Spiegel auf
die Absorberrückseite gelenkt werden. Bevorzugt ist eine Halbierung des Absor
bers und die Verwendung zweier halbkreisförmiger Spiegel mit Durchmesser des
Absorbers (EP 0,387,843 A1).
Eine weitere Reduktion von thermischen Verlusten kann erreicht werden, indem
die das Wärmeträgermedium führenden Rohre an ihrem Durchtritt durch das
Gehäuse gegen das Gehäuse thermisch isoliert. Dies kann vorzugsweise durch eine
um das Rohr gelegte Manschette aus Kunststoff oder anderen schlecht wärmelei
tenden Materialien wie Keramiken erreicht werden.
Vorteile des erfindungsgemäßen Kollektors sind, daß der Kollektor bei relativ
hohen Temperaturen um 100°C eingesetzt werden kann. Eine Ablagerung des
bei 60°C aus dem Wärmeträgermedium ausfallenden Kalkes kann nicht erfolgen,
da dieser durch die Polarität der Kunststoffoberfläche abgestoßen und mit dem
Flüssigkeitsstrom abtransportiert wird. Die Verwendung korrosiver Wärmeträger
fluide ist möglich. Meerwasserentsalzung kann kostengünstig durchgeführt wer
den, da das Meerwasser unmittelbar im Kollektor aufgeheizt wird und nicht über
einen teuren, den Wirkungsgrad verschlechternden Wärmetauscher. Eine weite
re Anwendung ist die Aufkonzentration hygroskopischer Salzlösungen, die typisch
bei 50°C bis 80°C erfolgt. Solche Salzlösungen werden in der Raumklimatisierung
benutzt.
Ein weiterer Vorteil dieser Erfindung ist, daß ein solcher Kollektor wirtschaftlich
gefertigt werden kann. Dies liegt an den deutlich niedrigeren Herstellungskosten
für den Kunststoffabsorber im Vergleich zum Metallabsorber, während die Kosten
für die innere selektive Beschichtung der Abdeckscheibe in etwa dieselben sind, die
bei der selektiven Beschichtung des metallischen Absorbers auftreten würden. Die
für die Abdeckscheibe verwendeten Schichten werden im Architekturbereich in
großen Mengen eingesetzt; die Preise sind auf Grund der Massenfertigung günstig.
Die hochdotierten Halbleiter sind als sehr stabile Materialklasse bekannt, so daß
keine Probleme mit der Alterung der Schichten auftreten. Das Aufbringen der
selektiven Beschichtung auf der (kalten) Abdeckung ist ein Vorteil gegenüber
selektiven Schichten auf Metallabsorbern, bei denen auf Grund der höheren Tem
peraturbelastung oft Alterungsprobleme auftreten.
Claims (24)
1. Flachkollektor mit einem Gehäuse, beim dem wenigstens eine der großflächi
gen Wände durch eine Sonnenstrahlungs-durchlässige Scheibe gebildet ist,
und mit einem im Gehäuse angebrachten Absorber, mit welchem Kanäle für
das Wärmetransportmedium in Berührung stehen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Absorber aus einem Kunststoff besteht und die Sonnenstrahlungs-
durchlässige(n) Scheibe(n) mit einer im Wellenlängenbereich der Sonnen
strahlung transparenten und die Wärmestrahlung reflektierenden Schicht
auf der dem Absorber zugewandten Seite beschichtet ist (sind).
2. Flachkollektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absorber
aus einem hochschmelzenden (Schmelzpunkt 100°C oder höher) Kunststoff
mit hohem solaren Absorptionsgrad besteht, in den Kanäle für den Trans
port des Wärmeträgers eingearbeitet sind.
3. Flachkollektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kunststoff aus den Grundmaterialien Silicone, oder Polyaryle, Polycar
bonate, Polyimide, Polyamide, Polyfluorcarbone, Polypropylen, Polyvenyl
chlorid, Polyisobutylen-Isopren, Polysulfide, oder aus Duromeren oder aus
Mischungen der genannten Kunststoffe besteht. Eine erhöhte Temperatur
beständigkeit kann durch Zugabe geeigneter Stabilisatoren erreicht werden.
Ein hoher solarer Absorptionsgrad kann durch Masseeinfärbung mit Pig
menten, Füllstoffen oder Verstärkungsmaterialien erreicht werden.
4. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung der Abdeckscheibe aus einem
hochdotierten Halbleiter mit einer Elektronendichte von 1·10²⁰ . . . 2·10²¹
je cm³ und einer Energielücke größer als 3 eV besteht.
5. Flachkollektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der hochdo
tierte Halbleiter Indiumoxid mit einer Dotierung aus Fluor, Titan, Zinn
oder Zirkon, Zinnoxid mit einer Dotierung aus Fluor oder Antimon, Zink
oxid mit einer Dotierung aus Aluminium oder Indium, oder eine Mischung
aus diesen Materialien ist.
6. Flachkollektor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schichtdicke des hochdotierten Halbleiters 50 nm-10 µm, bevorzugt 100-
500 nm ist.
7. Flachkollektor nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung aus mehreren Schichten verschiedener hochdotierter Halblei
ter besteht.
8. Flachkollektor nach Anspruch 4, 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die solare Transmission durch eine oder mehrere Antireflexionsschichten
verbessert wird.
9. Flachkollektor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Antirefle
xionsschichten aus niedrig brechenden dielektrische Materialien, bevorzugt
SiO₂, Al₂O₃, MgF₂ oder Mischungen der Materialien bestehen.
10. Flachkollektor nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schichtdicken der Antireflexionsschichten im Bereich 20-500 nm, bevorzugt
im Bereich 50-200 nm liegen.
11. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kollektorgehäuse mit einem die Kollektor
bauteile nicht chemisch angreifenden Inertgas gefüllt ist, das unter gleichen
physikalischen Bedingungen eine geringere Gaskonvektion und Gaswärme
leitung als Luft aufweist.
12. Flachkollektor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kol
lektor mit dem Inertgas Argon oder Krypton, Xenon, Schwefelhexafluorid,
Uranhexafluorid, Kohlendioxid oder einer Mischung dieser Gase gefüllt ist.
13. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kollektorgehäuse ein Unterdruck herrscht.
14. Flachkollektor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Kollek
torgehäuse der Gasdruck zwischen 0 und 10000 Pa beträgt.
15. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Absorber nach hinten und zur Seite mit ei
ner Wärmedämmschicht aus herkömmlichen Isolationsmaterialien oder pul
verförmigem, eventuell geschwärztem, SiO₂-Aerogel ausgestattet ist.
16. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Absorber und den kälte
ren Gehäusewänden des Kollektors, die nicht durch eine Isolationsschicht
gegen den Absorber isoliert sind, mehr als 5 cm beträgt.
17. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Absorber und der (den)
strahlungsdurchlässigen Scheibe(n) mehr als 5 cm beträgt.
18. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Durchführung der das Wärmeträger
medium führenden Rohre durch das Gehäuse diese gegen das Gehäuse ther
misch isoliert sind.
19. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, der Kollektor mit einem Überhitzungsschutz, aus
gestattet ist.
20. Flachkollektor nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Kollek
tor mit einem Überhitzungsschutz, bestehend aus einer elektrochromen oder
thermotropen Schicht, die sich auf oder in der Sonnen-strahlungsdurchlässi
gen Abdeckscheibe befindet, ausgestattet ist.
21. Flachkollektor nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die für
die dektrochrome Beschichtung notwendige(n) transparente(n) und elek
trisch leitfähige(n) Kontaktierungsschicht(en) aus hochdotierten Halblei
tern gemäß Ansprüchen 4, 5, 6 und 7 besteht(en) und die Selektivität der
Beschichtung der Abdeckung erzeugt(en).
22. Flachkollektor nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Kol
lektor mit einem Überhitzungsschutz, bestehend aus einer oder mehreren
beweglichen Seitenwand(wände) des Gehäuses, die durch einen Tempera
turschalter gesteuert, bei einer bestimmten Schaltemperatur den Kollektor
mit Umgebungsluft flutet(n).
23. Flachkollektor nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Absorberfläche kleiner als die sonnenstrah
lungsdurchlässige Scheibe ist und die Sonnenstrahlung mit Hilfe geeignet
geformter Spiegel auf die Absorberrückseite gelenkt werden.
24. Flachkollektor nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Absor
berfläche halb so groß als die sonnenstrahlungsdurchlässige Scheibe ist, und
die Sonnenstrahlung mit Hilfe zweier halbkreisförmiger Spiegel mit dem
Durchmesser des Absorbers auf den Absorber umgelenkt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19500526A DE19500526A1 (de) | 1995-01-11 | 1995-01-11 | Flachkollektor mit selektiver Abdeckscheibe und Kunststoffabsorber |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19500526A DE19500526A1 (de) | 1995-01-11 | 1995-01-11 | Flachkollektor mit selektiver Abdeckscheibe und Kunststoffabsorber |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19500526A1 true DE19500526A1 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=7751221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19500526A Ceased DE19500526A1 (de) | 1995-01-11 | 1995-01-11 | Flachkollektor mit selektiver Abdeckscheibe und Kunststoffabsorber |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19500526A1 (de) |
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