DE19500375C2 - Lastensicherungsvorrichtung für Hubschrauber - Google Patents
Lastensicherungsvorrichtung für HubschrauberInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64D—EQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
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- Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Luftfahrzeug, insbesondere Hub
schrauber, mit einem Tragseil zum hängenden Transport einer
Last, an dessen freiem Ende ein ausklinkbarer Haken vorgese
hen ist, sowie einer Lastensicherungsvorrichtung mit an der Last
symmetrisch zum Anhängepunkt zu befestigenden Sicherungsseilen zur Kompen
sation der auf die Last wirkenden Momente.
Beim Transport von großen, sperrigen Gegenständen, vor allem
in unwegsamem Gelände und bei der Montage sperriger Bauteile
auf Baustellen werden zunehmend Hubschrauber eingesetzt.
Insbesondere bei der Errichtung von Gittermasten für Über
landleitungen ist es vorteilhaft, die aus vielen Einzeltei
len bestehenden Gittermasten am Boden liegend zu Teilstücken
eines Gesamtmasts zu montieren und diese dann mit Hilfe ei
nes Hubschraubers aufzurichten und auf dem dafür vorgesehe
nen Sockel beziehungsweise Ansatzende zu plazieren.
Zu diesem Zweck ist vornehmlich an der Unterseite des Hub
schraubers ein ausreichend stabiles Stahlseil vorgesehen, an
dessen freiem Ende ein Haken zur Aufnahme der Last ange
bracht ist. Üblicherweise kann die im Haken eingehängte Last
durch ausklinken des Hakens freigegeben werden. Dabei er
folgt das Ausklinken über eine Fernbedienung vom Cockpit des
Hubschraubers aus.
Wenn nun beispielsweise solch ein vorgefertigter Gittermast
an einem Tragseil hängend von einem Hubschrauber durch die
Luft transportiert wird, so kann es passieren, daß der Git
termast durch Windströmungen oder Windböen, durch die Rotor
strömung, durch den Startvorgang, durch einzelne Flugbewe
gungen, z. B. durch Kurvenflug, usw. oder auch durch das Zu
sammenwirken mehrerer der vorgenannten Effekte in Rotation
um seine Längsachse versetzt wird. Ist der Gittermast oder
Teilelemente davon erst einmal in Rotation, so dauert es
aufgrund seiner enormen Trägheit sehr lange, bis er seine
Ruhelage wieder erreicht hat. Erst dann kann mit der Montage
des Mastes auf dem dazugehörigen Sockel oder an vorgesehenen
Gitterendstücken fortgefahren werden.
Die DE 601 01 704 T2 beschreibt ein Steuerungshilfsystem ei
nes Hubschraubers, der eine Last trägt, die eine steife
Struktur umfaßt, die an einem Trägerpunkt des Hubschraubers
aufgehängt ist. Das System weist einen Neigungsmesser und
eine Spannungsmeßeinrichtung auf, die an der steifen Struk
tur angebracht sind, an der die Last aufgehängt ist. Lesege
räte befinden sich an Bord des Hubschraubers, um die Neigung
und die axiale Spannung der steifen Struktur zu erfassen.
Die Neigung wird von einem entsprechenden Gerät im Hub
schrauber angezeigt, so daß manuell oder automatisch Positi
onsjustagen vorgenommen werden können. Ein Paar Seitenkabel
sichern die Stabilisierung der Last indem sie diese direkt
mit dem Hubschrauber verbinden. Dies führt bei streng hori
zontalem Flug des Hubschraubers zu einer Kompensation der
auf die Last wirkenden Momente. Insbesondere bei Kurvenflü
gen kann durch die Neigung des Hubschraubers ein Großteil
der Gewichtskraft an dem Seitenkabel ansetzen, welches sich
an der Kurvenaußenseite befindet. Das andere Seitenkabel und
das Halteseil sind durch diese Neigung des Hubschraubers
stark entlastet und nicht straff gespannt.
Hierdurch werden die an der Last angreifenden Momente nicht
mehr kompensiert und es können sich destabilierte Fluglagen
des Hubschraubers einstellen.
Davon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Luftfahrzeug zu schaffen, bei dem die auf die außerhalb
transportierte Last wirkenden Momente unabhängig von der
Neigung des Luftfahrzeuges kompensiert werden, so daß keine
Justage am Luftfahrzeug vorgenommen werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Lastensicherungsvorrichtung rechts und links neben dem Rumpf
des Luftfahrzeuges mindestens je eine Seilwinde
aufweist und daß die
Sicherungsseile in der Seilwinde derart gehalten sind, daß
die Länge der Sicherungsseile bei einem Abweichen der an der
Seilwinde angreifenden Kraft in Abhängigkeit von einer vor
bestimmten Haltkraft, verändert wird.
Dies hat den Vorteil, daß die an der Last, z. B. dem Gitter
mast, angreifenden Momente durch die Lastensicherungsvor
richtung unabhängig von dem Neigungswinkel des Hubschraubers
zur Last kompensiert bzw. aufgefangen werden, so daß eine Ro
tation der Last zuverlässig verhindert wird. Die Kompensati
on erfolgt in dem Momente in dem die Momente an der Last an
greifen, so daß die Last gar nicht erst in Drehung versetzt
wird. Erfindungsgemäß ist rechts und links neben dem Rumpf
mindesten jeweils eine Seilwinde mit mindestens einem Siche
rungsseil angeordnet. Beim Transport werden die Sicherungs
seile vorzugsweise an den jeweils äußersten Punkten der Last
befestigt. Je nach Anwendungsfall können auch mehrere Seil
winden auf jeder Seite des Rumpfes eingesetzt werden
und/oder mehrere Sicherungsseile mit der Last verbunden werden.
Dies hat den Vorteil, daß die Länge des Sicherungsseils über
die Seilwinde dem jeweiligen Anwendungsfall angepaßt werden
kann und daß die Last über die Sicherungsseile gegen Verdre
hen gesichert ist. Dabei ist es vorteilhaft, die Sicherungs
seile am äußersten Rand der Last anzubringen, damit eine
möglichst gute Hebelwirkung erzielt wird.
Der Einsatz von Seilwinden hat weiterhin den Vorteil, daß
die Länge eines Sicherungsseiles während des Fluges verän
dert werden kann. Dies ist z. B. beim Kurvenflug des Hub
schraubers erforderlich, weil hierbei das zur Kurveninnen
seite liegende Sicherungsseil kürzer sein muß als das zur
Kurvenaußenseite hin liegende Seil. Darüberhinaus ist es zur
Vermeidung von Unfällen erforderlich, die Sicherungsseile in
Gefahrensituationen zu verlängern, z. B. um eine ungewollte
Schräglage des Hubschraubers zu vermeiden.
Es versteht sich, daß die Seilwinden auch innerhalb des
Luftfahrzeuges angeordnet sein können. Die Sicherungsseile
werden dann über entsprechende Umlenkungen zur abzusichern
den Last geführt, die außerhalb des Luftfahrzeuges an einem
Halteseil befestigt ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Luftfahrzeug werden die Siche
rungsseile mit einer vorbestimmten Haltekraft in der Seil
winde gehalten. Dabei wird die Haltekraft so gewählt, daß
sie in einer normalen Flugphase groß genug ist, die Last ge
gen Rotation zu sichern. Wird die am Sicherungsseil angrei
fende Kraft ungleich der Haltekraft, so wird die Seilwinde
freigegeben, das heißt, das Sicherungsseil wird verlängert,
falls die am Sicherungsseil wirkende Kraft größer als die
Haltekraft ist und falls die am Sicherungsseil wirkende
Kraft kleiner als die Haltekraft ist, so wird die Seilwinde
aktiviert und rollt das Sicherungsseil auf, so lange bis
sich wieder ein Gleichgewicht der Kräfte einstellt.
Dies hat den Vorteil, daß sich die für die jeweilige Flugsi
tuation erforderliche Länge der Sicherungsseile automatisch
einstellt. Durch bereitstellen der richtigen Länge der Si
cherungsseile für jede Flugsituation erhöht sich die Flugsi
cherheit des Hubschraubers insgesamt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die
Seilwinde eine einstellbare Rutschkupplung auf. Dies hat den
Vorteil, daß die Seilwinde eine vorbestimmte Haltekraft in
der oben beschriebenen Weise festhält, ohne daß hierfür ein
großer apparativer Aufwand getrieben werden braucht.
Ein erfindungsgemäßes Luftfahrzeug mit einer Lastensiche
rungsvorrichtung wird in vorteilhafterweise zur Aufstellung
von Gittermasten für Überlandleitungen verwendet. Hierbei
kann der Gittermast am Boden liegend teilweise oder ganz
vormontiert werden, bevor er mit dem Hubschrauber auf seinen
Sockel oder auf ein Ansatzstück aufgesetzt wird. In diesem
Fall, werden die Sicherungsseile mit einer Haltekraft zwi
schen 300 N und 1500 N, vorzugsweise 600 N, in der Seilwin
de gehalten.
Das erfindungsgemäße Luftfahrzeug kann auch vorteilhaft zur
Montage eines Stahlgerüstes im Hochhausbau, beim Brückenbau
oder dergleichen eingesetzt werden.
Die Sicherungsseile sind ebenfalls an einem Ende mit aus
klinkbaren Haken versehen, so daß nach abgeschlossener Pla
zierung des Gittermastteils die Haken vom Gittermast gelöst
werden können.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt einen Hubschrauber mit einer erfindungs
gemäßen Lastensicherungsvorrichtung beim Transport eines
Gittermastes für Überlandleitungen, teil
weise stark schematisiert und
überproportional dargestellt, damit ihr Aufbau besser ge
zeigt werden kann.
Der Hubschrauber 10 ist mit einem Tragseil
12 zum hängenden Transport eines Gittermastes 14 bzw. eines
Gittermastabschnittes ausgerüstet. Dabei wird der Gittermast 14 über
beispielsweise Halteseile 16 in einen am freien Ende des
Tragseiles befindlichen Haken 18 eingehängt. Dieser Haken 18
kann über eine Fernbedienung vom Cockpit aus ausgeklinkt
werden, damit der Hubschrauber 10 vom Gittermast 14 freikommt,
sobald dieser in der gewünschten Weise aufgestellt ist.
Der Hubschrauber 10 weist eine erfindungsgemäße Lastensiche
rungsvorrichtung 20 auf. Diese Lastensicherungsvorrichtung
20 umfaßt zwei auf einem Querträger 22 angeordnete Seilwin
den 24, 26, von denen je eine rechts und links vom Rumpf des
Hubschraubers 10 angebracht ist. Jede Seilwinde 24, 26 hat
ein Sicherungsseil 28, 30.
Zur Errichtung von Gittermasten 14 für Überlandleitungen ist
es trotz der hohen Hubschrauberkosten günstiger, die aus
vielen Einzelteilen bestehenden Gittermasten 14 auf dem Bo
den liegend zu Teilstücken vorzumontieren und anschließend
unter Zuhilfenahme eines Hubschraubers 10 aufzurichten und
auf dem dafür vorgesehenen Sockel oder Ansatzende eines er
sten oder zweiten Teilstück eines Gittermastes zu montieren.
Zum Aufrichten des Gittermastes 14 wird dieser in dem am
Tragseil 12 befindlichen ausrastbaren Haken 18 mittels der Halte
seile 16 eingehängt. Außerdem werden die Sicherungsseile
28, 30 an dem jeweils äußersten rechten und äußersten linken
Punkt des Gittermastes 14 ausrastbar befestigt. Jede
Seilwinde 24, 26 ist mit einer nicht dargestellten, bzgl. der
Haltekraft einstellbaren Rutschkupplung versehen, die es der
Seilwinde 24, 26 ermöglicht, die Sicherungsseile 28, 30 mit
einer vorbestimmten Haltekraft zu halten. Die vorbestimmte
Haltekraft liegt zwischen 300 N und 1500 N, und beträgt
vorzugsweise 600 N.
Nachdem der Hubschrauber 10 gestartet ist, wird der Gitter
mast 14 einzig vom Tragseil 12 getragen. Die Sicherungsseile
28, 30 dienen lediglich der Stabilisierung des Gittermastes
14 und verhindern dessen Rotation um die Längsachse. Sobald
nämlich eine Windböe den Gittermast 14 erfaßt oder falls
aufgrund der Fluglage, z. B. bei Kurvenflug, Drehmomente am
Gittermast 14 angreifen, werden diese sofort durch die Si
cherungsseile 28, 30 kompensiert, so daß eine Rotation des
Gittermastes 14 bereits im Ansatz verhindert wird.
Damit die Sicherheit des Hubschraubers während des Fluges
nicht beeinträchtigt wird, hält die Seilwinde 24, 26 das Si
cherungsseil 28, 30 mit einer vorbestimmten Haltekraft. Wird
die Haltekraft über- bzw. unterschritten, so wird das Siche
rungsseil 28, 30 weiter von der Seilwinde 24, 26 ab- bzw.
aufgewickelt. Befindet sich der Hubschrauber 10 also bei
spielsweise in Kurvenflug, so wird das auf der Kurveninnen
seite liegende Sicherungsseil 28 entlastet, so daß hier die
Seilwinde 24 das Sicherungsseil 28 weiter aufwickelt, wäh
rend das auf der Kurvenaußenseite befindliche Sicherungsseil
30 weiter von der Seilwinde 26 abgewickelt wird. Somit kann
der Hubschrauber 10 in die für den Kurvenflug erforderliche
Schräglage gelangen, ohne daß der Gittermast 14 seine Posi
tion verändert. Gleichwohl halten die Sicherungsseile 28, 30
den Gittermast 14 in einer stabilen Lage und verhindern so
dessen Rotation um die Längsachse.
Sobald der Gittermast 14 auf dem dafür vorgesehenen Sockel
montiert ist, werden sowohl das Tragseil 12 als auch die Si
cherungsseile 28, 30 über eine nicht dargestellte Fernbedie
nung ausgeklinkt und über die Seilwinden aufgewickelt, so daß
der Hubschrauber 10 den Rückflug antreten kann.
Die erfindungsgemäße Lastensicherungsvorrichtung 20 kann
auch vorteilhaft zum Transport und zur Montage von Stahlträ
gern im Hochhausbau oder im Brückenbau eingesetzt werden,
weil auch dort angerichtete Bauteile schneller und sicherer
montiert werden können.
Claims (4)
1. Luftfahrzeug (10), insbesondere Hubschrauber, mit einem
Tragseil (12) zum hängenden Transport einer Last (14),
an dessen freiem Ende ein ausklinkbarer Haken (18) vor
gesehen ist, sowie einer Lastensicherungsvorrichtung
(20) mit an der Last symmetrisch zum Anhängepunkt zu befestigenden
Sicherungsseilen (28, 30) zur Kompensation der auf die Last (14) wirkenden
Momente, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastensiche
rungsvorrichtung (20) rechts und links neben dem Rumpf
des Luftfahrzeuges (10) mindestens je eine Seilwinde
(24, 26)
aufweist und daß die Sicherungsseile (28,
20) in der Seilwinde (24, 26) derart gehalten sind, daß
die Länge der Sicherungsseile bei einem Abweichen der an
der Seilwinde angreifenden Kraft in Abhängigkeit von ei
ner vorbestimmten Haltekraft, verändert wird.
2. Luftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seilwinde (24, 26) eine bezüglich der angreifen
den Haltekraft einstellbare Rutschkupplung aufweist.
3. Luftfahrzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltekraft zwischen
300 N und 1500 N, vorzugsweise 600 N, beträgt.
4. Verwendung eines Luftfahrzeuges nach wenigstens einem
der vorherigen Ansprüche zur Aufstellung von Gitterma
sten für Überlandleitungen.
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US20220297837A1 (en) * | 2021-03-17 | 2022-09-22 | Grant Calverley | Bridle for a vehicle |
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1995
- 1995-01-09 DE DE1995100375 patent/DE19500375C2/de not_active Expired - Fee Related
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