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Beschreibung zur Patentanmeldung vom 20.September 1969 bezüglich der
Herstellung eines hydraulischen Müllbehälter-Versenkers Es ist allgemein bekannt,
daß die Beseitigung des Mülls in den Städten und Gemeinden mit Hilfe von einheitlichen
Müllbehältein geschieht. Bei geringeren Müllanfall werden meist Tonnen verwandt,
während bei größeren Mengen fahrbare Müllgroßbehälter zur Anwendung gelangen. Die
Tonnen und Großbehälter werden im allgemeinen wöchentlich von der Müllabführ entleert.
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Mülltonne und Müllgroßbehälter werden in dieser Bescarc-ibung gemeinsam
als Müllbehälter bezeichnet.
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Leider ist das Problem der Aufstellung und Unterbringung der Müllbehälter
auf den Grundstücken in den überwiegenden Fällen garnicht oder doch nur mangelhaft
gelöst.
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Während hier der \üllbehälter einfach auf dem Bürgersteig unter einem
Wohnzinnerfenster steht, ist er dort schanhaft hinter einem eigens dafür angepflanzten
Strauch versteckt.( Nach Goethe: man merkt die Absicht und ist verstimmt.) Wieder
an anderer Stelle ist er zur Hälfte in einBetonrohr versteckt, dessen scharfe Kanten
bei jedem Entleeren daffir sorgen, daß der Behälter mit Beulen und Kratzern versehen-wirdtund
seinem Leben bald ein Ende gesetzt wird.
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Auch die Mauerpfeiler der Rtorgarteneinfriedigung links und rechts
des Gartenpförtchens werden mit Vorliebe zur Unterbringung und Tarnung der Müllbehälter
benutzt.
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Die Pfeiler erhalten dann aber notgedrungen solche Ausmaße,die in
keinem Verhältnis zum eigentlichen, nach außen gezeigten,Zweck'des PSeilers und
zum dahinter liegenden Gebäude <tehen.(Auch hier tasse das Goethe-Wort.) In den
letzten Jahren kommen auch immer mohr Nüllbehälterschränke
zur
Aufstellung, in die die Müllbehälter einfahren oder eingehängt werden. Diese Schränke
stehen meist beziehungslos ziwi Gebäude auf dem Grundstück herum und verringeren
die Bewegungsffeiheit auf den Hofplätzen. Oder sie stehen, fast mannshoch; wie Schilderhäuschen
im Vorgarten ländlicher Hauser undrrion hat ihnen aus Verlegenheit einen Blumentopf
obenauf gesetzt. Während der heißen Jahreszeit werden Müllschrank samt Müllbehälter
und Inhalt in der Sonne so stark aufgeheizt, daß der Müll schnell in Gärung und
Verwesung übergeht.Gestank und Ungezieferplage sind die Folge.
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Dann gibt es noch besonders eingerichtete Müllbehälterkeller in Gebäuden,
von wo aus die Müllbehälter mittels Aufzeigen an die Straßenoberfläche Transportiert
werden.
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Diese Lösuhg ist finanziell sehr aufwendig und lohnt sich nur in Großgebäuden.
Außerdem läßt sich diese Lösung nur durchführen, wenn überht freiverfügbarer Kellerraum
da ist.Da baurechtlich neben einem Einzelkeller für jede Wohnung auch noch Waschkeller,
Wäschetrockenräume , Fahrradkenler und meist Heizungs - und Öllagerkeller vorgeschrieben
werden, bleibt für den Müllkeller kein Platz mehr frei.
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Weiterhin besteht die Gefahr, da der Müllkeller meist unnittelbar
am Treppenhaus liegt, daß unangenehme Gerüche ins Haus gelangen, dies besonders
an heißen Tagen. Als lästig wird auch empfunden, daß die Leute der Müllabfuhr stets
ins Haus müßen.
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Aus all den vorgenannten Gründen und Uberlegungen heraus, habe ich
einen Müllbehälter-Versenker entwickelt.
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Der AuSbau und die Arbeitsweine dieses Müllbehälter-Versenkers sind
folgende t An geeigneter Stelle auf dem Grundstück, das kann z.B. im Vorgarten sein,
Wird ein standfester Kasten ( in der Patentzeichnung ist er aus Beton hergestellt)
im Boden eingelassen,der mit einem trittfesten drehbaren
Deckel
versehen ist.
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Unterhalb des Kastenbodens ist ein hydraulischer Lastenheber eingebaut,
dessen feststehender äußerer Zylinder aus druckfestem Kunststoffrohr besteht z.B.
aus PVC loo , ND lo Der bewegliche Kolbenzylinder besteht aus kunstst ffbeschichtetem
Stahlrohr, kann aber auch einfach aus verzinkten Stahlrohr hergestellt sein, und
hat an seinein obere Ende eine Hebebühne befestigt. Auf diese Hebebühne wird der
Mülnbehälter aufgesetzt oder aufgefahren.
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Auf der Hebebühne ist der Deckelheber fest montiert, der, sobald sOh
die Hebebühne nach oben in Bewegung setzt, den Deckel des Kastens mit Hilfe einer
an Deckel angebrachten Gleitrolle, synchron mit dem auffahren der Hebebühne, hochdrückt
und öffnet.
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Am Deckel des Ketens ist eine Schnur angebracht, diese ist wiederum
an ihrem anderen Erde mit den Deckel des Müllbehälters verbunden. So ist es möglich.
daß sich der Deckel des Müllbehalters währenu d; IJoehMahrens der Hebebühne automatisch
öffnet.
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Der Auftrieb des Hydraulikkolbens und damit der Hebebühne geschieht
mittels Ausnutzung- des Druckes und verbrauchs von einfachen Leitungs'aser aus dem
Haus-Wassernetz.
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Durch einen Stahlring an Boden des Kastens und den darin befindlichen
Justierschrauben wird die Hubhöhe genau begrenzt.
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Da der Hydraulik-Zylinder tief in Boden liegt, ist ein Einfrieren
nicht zu befürchten.
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Die Hebebühne wird an den Seitenwänden des Kastens über Kunststoffgleitleisten
in vertikaler Richtung genau geführt.
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Das Absenken der Hebebühne geschieht durch das Eigengewicht der beweglichen
Teile, kann aber auch durch
Wasserdruckgebung auf die Oberseite
des Kolbens mit Wasserdruck geschehen. Hierzu ist es nötig, daß die Kammer oberhalb
des Kolbens mit Dichtungen wasserdicht verschlossen verschlossen wird und eine hochliegende
Wasserzu- und abführung erfolgt. Im Nornalfall reicht aber die erstgenannte Ausführung
voll aus.
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Als Absperr- und Steuerorgane sind elektrische Magnet-Ventile vorgesehen,
die wegen der Gefahr des Einfrierens entweder unmittelber auf dem Boden des Kastens,
oder auch irn nächstliegenden Keller untergebracht werden müssen. Da normalerweise
ohnehin vom Keller her die Wasserzuführung geschieht,sollten dort auch die Magnetventile
untergebracht werden, sie sind dort auch besser zu warten.
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Die Magnetventiel sind so ausgebildet,daß das an der Druckwasserleitung
liegende Ventil im Zustand der uhe geschlossen ist, während das an der Abflußleitung
befindliche Ventil im Zustand der Ruhe geöffnet ist.
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Beim Einschalten der Bewegung schalten die beider Ventile genau umgekehrt.
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So ist es möglich, daß lediglich eine 2-adrige elektrisuche Steuerleitung
nötig ist.
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Der elektrische Schalter wird so angebracht, daß bei Betätigung derselben,
zwecks Merneidung von Unfällen, der Müllbehalter-Ver-s enker eingesehen werden kann.
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In den überwiegenden Fällen dürfte das am Hauseingang sein. Wo notwendig,
können Schlüßelschalter gewählt werden, um eineunrlaubte Benutzung zu verhindern.
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Der Vorteil des von mir entwickelten Müllbehalterersenkers gegenüber
den bisher bekanten Systemen ist der: 1.Der Müllbälter und dessen Umhüllungen, die
bisher noch nicht durch bessere Müllbeseitigungsmethoden ersetzt werden konnten,
verschwinden endgültig aus
dem Straßenbil@. HOpfätze werden übersichtlicher
und schöer.
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2. Bequeme und hygienische Bedienung, da eine Berührung von Menschenhand
nicht mehr erforderlich ist.
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3. Geräuscharme Punktion.
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4. Da der Deckel des Müllbehälterversenters mit einer Dichtung versehen
ist1 und dieter die Dichtung durch sein gesamtes Eigengewicht fest auf den Sastenrahmen
drückt ist ein Entweichen von unangenehmen Gertichen nicht mehr möglich. Dies ist
ein besonderer Vorteil Während der warmen und heißen Jahreszeit. Ungeziefer kann
nicht eindringen und bleibt fern.
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5.Durch den Standort des Müllbehälterversenkers unterhalb der Erdoberfläche,
bleibt.der Müll auch an heissen Sommertagen kühl, da die nicht gegen Peuchtigkeit
abgesperrten Kastenwände eine Verdunstungskälte erzeugen ( ähnlich der Verdunstungskält'e
am wassergefüllten, unglasierten Tonkrug ). Verwesungs- und Gärungsvorgänge im Müll
werden dadurch verzdgert oder ganz gebremst.
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6. Während der Winterzeit besteht keine Gefahr des Festfrierens von
Müll an den Wandungen des Müllbehältere. Dadurch reibungslose und störungsfreie
Entleerung durch die Müllabfuhr.
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7.In der Herstellung sehr preiswert, da keinerlei Oberflächen-behandlung
und-bearbeitung des Kunststoff zylinders erforderlich ist und mit Hilfe von wiederverwendbaren
Formen eine Massenherstellung des Kastens und der Hebebühne in Beton ohne Schwierigkeiten
möglich jat.
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8,Es sind keinerlei zusätzliche Antriebsaggregate erforderlich, da
Druckwasser unmittelbar aus dem Wasserleitungsnetz entnommen wird. Dieses verbilligt
die Anlage sehr.
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9.Da tAr die hydrauiische Anlage kein bi verwendet wird besteht keine
Gefahr der Grundwasser-Verunreinigtng.
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lo.Geringe Betriebskosten,da wenig Wasserverbrauch.Die Hubwege betragen
lediglich ca. 70 - 150 cm.
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11.Keine Abnahme durch den technischen Überwachungs-Verein vorgeschrieben,
da Hubweg unter 2,oo m ist.
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Es entstehen also auch keine lautenden Überwachungskosten.
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12.Bei Fehlen eines Vorgartens o.ä. und entsprechender Ausbildung
des Deckels, d.h. begeh- oder befahrbarmachen, kann die Anlage auch im Bürgersteig
oder in der Toreinfahtt angeordnet -werden.-13.Beschleunigt und vereinfacht die
Müllabfuhr, da jetzt eine Vielzahl von Müllbehältern näher zur öffentlichen Straße
aufgestellt werden kann.
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14.Die Lebensdauer der Müllbehälter wirdkerheblich.ver -längert,da
diese jetzt den Zugriff von Rowdies und der Gefahr von ungewollten Beschädigungen
und dem Einfluß der Witterung entzogen sind.