DE1945104C3 - Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserten Eigenschaften - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserten Eigenschaften

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DE1945104C3 DE19691945104 DE1945104A DE1945104C3 DE 1945104 C3 DE1945104 C3 DE 1945104C3 DE 19691945104 DE19691945104 DE 19691945104 DE 1945104 A DE1945104 A DE 1945104A DE 1945104 C3 DE1945104 C3 DE 1945104C3
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Hoechst AG, 6000 Frankfurt Erft Berger, Harald, Dr.; Nischwitz, Ehrenfried, Dr.; 6233 Kelkheim
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Description

25
Es ist bekannt, Papiere durch Extrusion oder Schmelzbeschichtung mit Filmen aus Polyäthylen oder Copolymerisaten aus Äthylen/Vinylacetat zu überziehen. In der Regel handelt es sich um Verpackungspapiere, die auf diese Weise eine verbesserte Wasser-, Wasserdampf-, Fett- und öldichtigkeit erhalten.
Die Herstellung solcher Papiere ist kostspielig, und die aufgebrachten Filme sind relativ dick.
Es ist ferner bekannt, diese Nachteile dadurch zu beheben, daß man an Stelle von festem Polyäthylen oder dessen Copolymerisaten wäßrige Dispersionen der festen Polymerisate verwendet. Man erhält dadurch Papiere, welche eine gute Wasserdampfdichtigkeit besitzen; diese Dispersionen enthalten aus Stabilitätsgründem meist hohe Anteile eines oder mehrerer Emulgatoren anionischen oder nichtionogenen Charakters, so daß auf Grund der in der Beschichtung verbliebenen Reste an Emulgatoren nur eine mäßige Wasserbestäadigkeit erhalten wird.
Es wurde nun gefunden, daß man die Wasserempfindlichkeit der Beschichtung dann verbessern kann, wenn man Äthylencopolymerisat-Dispersionen verwendet, deren Herstellung in der deutschen Patentanmeldung P 17 20 667.6 beschrieben ist.
Es handelt sich bei diesen Dispersionen um Copolymerisate von Äthylen und äthylenisch ungesättigten Verbindungen sowie gegebenenfalls weiteren polymerisierbaren Verbindungen, die bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur in Gegenwart von Radikalstartmitteln, aber ohne Emulgatoren hergestellt werden. Als äthylenisch ungesättigte Verbindungen werden die Alkalisalze von Acrylamid-N-sulfonsäure, Methacrylamid-N-sulfonsäure und Crotonsäureamid-N-sulfonsäure bevorzugt genannt. ■
An weiteren polymerisierbaren Verbindungen kommen vorzugsweise Acryl- bzw. Methacrylsäureester in Frage.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserten Eigenschäften, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Papiermasse vor der Blattbildung eine wäßrige Dispersion pines CoDolvmerisates aus Äthylen mit Di-Alkalisalzen von Acrylamid-N-sulfonsäure, Methacrylamid-N-sulfonsäure oder Crotonsäureamid-N-sulfonsäure und gegebenenfalls weiteren polymerisierbaren Verbindungen zugesetzt und die Dispersion durch Zusatz von Mineralsäure oder Aluminiumsulfat ausgefällt und die Papierbahn nach vollständiger oder teilweiser Trocknung bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck kalandert wird.
Die Zugabe zur Papiermasse wird zweckmäßigerweise so durchgeführt, daß man die Copolymerisat dispersion dem Papierbrei zusetzt und das Copolymerisat nach homogener Verteilung durch Flockungsmittel, vorzugsweise Aluminiumsulfat, ausflockt. Die Zugabe und Ausflockung werden zweckmäßig nach der Mahlung des Zellstoffes und der Zugabe von Füllstoffen, wie beispielsweise Kaolin. China Clay usw.. und Leimungsmittel, wie Harzleim, vorgenommen. Durch das Ausflocken bleibt das Copolymerisat nach der Entwässerung auf dem Sieb fast vollständig im Papier in feinverteilten Flocken zurück. Nach der in bekannter Weise erfolgten Herstellung und Trocknung der Papierbahn wird diese bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur kalandert. Dadurch wird eine Filmbildung der einzelnen Flocken des Copolymerisates erreicht. Die Temperatur der Kalanderwalzen sollte 120 bis 1800C, vorzugsweise 130 bis 150 C, betragen, der Druck bei 50 bis 200 kg/cm, vorzugsweise 60 bis 120 kg/cm, Walzenlänge liegen.
Die Einsatzmenge kann je nach Verwendungszweck bei 10 bis 70 Gewichtsprozent, vorzugsweise bei 30 bis 50 Gewichtsprozent Copolymerisat, bezogen auf trockenen Zellstoff, liegen.
Die auf diese Weise hergestellten Papiere besitzen je nach Polymerisatgehalt mehr oder weniger bereits den Charakter von Kunststoff-Folien. Sie zeigen eine sehr geringe Wasseraufnahme, eine glatte, glänzende Oberfläche, eine gesteigerte Transparenz, eine gute Fett- und Wasserdampfdichtigkeit und eine geringere Klanghärte.
Die erfindungsgemäß durch Einsatz des Copolymerisats in der Masse hergestellten Papiere zeichnen sich ferner durch das Fehlen jeglicher Rollneigung aus, was besonders für dünne und hochgemahlene Papiere von Vorteil ist. Als Fasermaterial lassen sich gebleichter und ungebleichter Sulfit- und Sulfatzellstoff, Halbzellstoff, Hochausbeutezellstoff, alle Arten von Holzschliff und Altpapier verwenden. Ferner ist auch der Einsatz von Synthesefasern und Celluloseregeneratfasern möglich.
Die erfindungsgemäß hergestellten Papiere lassen sich auf Grund ihrer Oberflächenbeschaffenheit als Trennpapiere für selbstklebende Bodenbelagsplatten oder Etiketten und Folien verwenden, wofür bislang die erheblich teureren oder umständlicher herstellbaren silikonisierten oder mit Chromaluminiumstearat beschichteten Papiere eingesetzt werden.
Bei der Verwendung von hochgemahlenen Zellstoffen läßt sich durch den erfindungsgemäßen Einsatz des Copolymerisats ein in Fett- und Wasserdichtigkeit verbessertes Pergamentersatz- oder Pergaminpapier herstellen, wobei man außerdem auf die gesonderte Zugabe eines weichmachendeiv Produktes verzichten kann, da durch das Copolymerisat die Klanghärte stark herabgesetzt wird.
Der erfindungsgemäße Einsatz des Copolymerisats führt bei hochgefüllten Etikettenpapieren zu einer verbesserten Ribbelfestigkeit. Bei Verpackungspapieren für Metallteile, beispielsweise Maschinenteile, wird
durch den erfindungsgemäßen Einsatz des Copolymerisate infolge der guten Hydrophobierung und der geringen Wasserdampfdurchlässigkeit des Papiers eine Korrosion der Metalle ausgeschlossen bzw. weitgehend vermieden.
Beispiel 1
100 Teile trockener, gebleichter Fichtensulfit-Zellstoff werden in 4%iger wäßriger Suspension im Kegelrenner auf einen Mahlgrad von 36° SR (Schopper-Riegler) gemahlen. Zu dieser Suspension fügt man 100 Teile einer etwa 30%igen Dispersion eines Copolymerisats aus 96,3 Gewichtsprozent Äthylen, 2,3 Gewichtsprozent Methylmethacrylat und 1,4 Gewichtsprozent Di-K-methacrylamidosulfonat hinzu und rührt die Suspension bis zur gleichmäßigen Verteilung etwa 10 bis 15 Minuten lang. Darauf wird der pH-Wert der Suspension unter Rühren durch Zugabe emer 10%igen Al-Sulfat-Lösung auf etwa 4,5 bis 5 gestellt. Hierbei und während der anschließenden Rührzeit von etwa 15 Minuten lallt das Copolymerisat in feinen Flocken aus.
Die Suspension wird darauf mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von etwa 0,5 bis 1% verdünnt und aus der Papiermasse Papierblätter gebildet. Nach einer Trocknung bei 100 bis 110° C werden die Papierblätter durch einen Kalander (Stahl/Papierwalzen) bei einer Temperatur von 130° C und einem Druck von 60 kg/cm geschickt. Das so erhaltene Papier eignet sich vorzüglich als sogenanntes Trennpapier; es besitzt folgende technologische Daten:
Tabelle
Sulfitpapier Sulfitpapier * 100
ohne Co mit Co
polymerisat polymerisat
m2-Gewicht (g) 921 90,3
Reißfestigkeit trocken (Rkm) 4,5 3,56
Dehnung trocken (%) 2,7 3,0
Reißfestigkeit naß (Rkm) .. 0,55
Dehnung naß (%) (1) 2,8
Cobbtest (g/m2) 135 13,3
Papierleimungsgrad
nach Brecht
und L i e b e r t (see) ... 2
Beispiel 2
100 Teile trockener, ungebleichter Sulfat-Zellstoff werden auf 42° SR im Kegelrenner bei einer Stoffdichte von 4% gemahlen. Dann gibt man der Stoffsuspension 3 Teile handelsüblichen Harzleim zu und rührt bis zur homogenen Verteilung. Darauf werden 75 Teile einer 40%igen Copolymerisat-Dispersion aus 89,8 Gewichtsprozent Äthylen, 6,8 Gewichtsprozent Methylmethacrylat und 3,4 Gewichtsprozent Di-K-methacrylamidosulfonat zugegeben und diese ebenfalls homogen verteilt. Mit Hilfe einer 10%igen wäßrigen Aluminiumsulfatlösung wird der pH-Wert auf 4,5 eingestellt, wobei sowohl der Harzleim als auch das Copolymerisat ausflocken. Nach einer Rührzeit von etwa 20 Minuten hat sich das vorher milchig trübe Wasser der Suspension völlig geklärt. Nun wird der Stoffbrei in üblicher Weise auf der Papiermaschine zu Papier verarbeitet. Zum Schluß wird die Papierbahn bei einer Temperatur von 130cC und einem Druck von 100 kg/cm kalandriert. Man erhält ein Packpapier, das eine sehr geringe Wasseraufnahme besitzt und sich daher besonders für das Verpacken von Maschinenteilen eignet.
Tabelle
Packpapier Packpapier
ohne mit
Copolymerisat Copolymerisat
m2-Gewicht 74,1 100,7
Reißfestigkeit
trocken (Rkm) 2,70 2,78
Dehnung trocken (%).. 4,1 4,1
Reißfestigkeit naß (Rkm) 0,28 2,77
Dehnung naß (%) 0,8 4,2
Cobbtest (g/m2) 34,6 5,1
Berstdruck (kp/cm2) ... 3,4 3,7
Wölbhöhe (mm) 3.5 3,4

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserten Eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß der Papiermasse vor der Blattbildung eine wäßrige Dispersion eines Copolymerisats aus Äthylen mit Di-Alkalisalzen von Acrylamid-N-sulfonsäure, Methacrylamid-N-sulfonsäure oder Crotonsäureamid-N-sulfonsäure und gegebenenfalls weiteren polymerisierbaren Verbindungen zugesetzt, diese Dispersion durch Zusatz von Mineralsäure oder Aluminiumsulfat ausgefällt und die Papierbahn nach vollständiger oder teilweiser Trocknung bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck kalandert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Papierbrei 10 bis 70 Gewichtsprozent Copolymerisat, bezogen auf trockenen Zellstoff, zugesetzt wird.
DE19691945104 1969-09-05 1969-09-05 Verfahren zur Herstellung von Papier mit verbesserten Eigenschaften Expired DE1945104C3 (de)

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CH1312470A CH533726A (de) 1969-09-05 1970-09-02 Verfahren zur Herstellung von Papier
AT801270A AT302808B (de) 1969-09-05 1970-09-03 Verfahren zur Herstellung von Papier
SE1199070A SE363521B (de) 1969-09-05 1970-09-03
CA092332A CA927554A (en) 1969-09-05 1970-09-04 Process for the manufacture of paper having improved properties
GB4267670A GB1320198A (en) 1969-09-05 1970-09-07 Process for the manufacture of paper
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DE1945104A1 DE1945104A1 (de) 1971-04-01
DE1945104C3 true DE1945104C3 (de) 1976-07-08

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