DE1944019C - Kontaktapparat für kornige Feststoffe und Gase - Google Patents
Kontaktapparat für kornige Feststoffe und GaseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf stehende Kontaktapparate für körnige Feststoffe und Gase, bestehend
aus einem mittleren Kolonnenteil mit Rohrbündeln, die von Rohrböden getragen werden, welche zugleich
eine obere Beschickungs- und eine untere Austragskammer für die Feststoffe abgrenzen, wobei die Rohrbündel
zwei in Längsrichtung getrennt voneinander liegende Unterbrechungszonen aufweisen, die durch
Zwischenböden gegen die Nachbarzonen abgeschlossen sind und Gaszu- bzw. -ableitungsstutzen
tragen und die zwischen den Unterbrechungszonen liegende Zone mit Stutzen für die Zu- und Ableitung
eines Wärmeträgers in den Zwischenrohrraum ausgestattet sind.
Derartige Kontaktapparate, wie sie in der französischen Patentschrift 1169 577 beschrieben sind,
werden kontinuierlich oder periodisch betrieben. Die Beschickung de" bekannten Apparate bewirkt, daß
sich der körnige Feststoff ungleichmäßig über alle Rohre und innerhalb der einzelnen Rohre verteilt,
wodurch ein unterschiedlicher Widerstand der Fest-Itoffschichten in den Rohren gegen den Gasdurchgang
entsteht. Dies führt zu einem ungleichmäßigen Prozeßablauf und zu einer unvollständigen Ausnutzung
des körnigen Feststoffes vor allem dann, wenn der Apparat kontinuierlich betrieben werden
toll.
Um diesen Schwierigkeiten zu entgehen, ist eine vorherige Korng· jßenklassierung und eine Vorauswahl
bestimmter Korngroßen ^forderlich, wodurch
Zusätzliche Aufwendungen notwendig sind.
Der Erfindung liegt die Aufgab ; zugrunde, einen
Kontaktapparat für körnige Feststoffe und Gase anzugeben,
der eine maximale Gleichmäßigkeit der Verteilung der Körner des körnigen Feststoffes über alle
Uohre des Kontaktapparates und in jedem einzelnen Rohr sichert sowie eine Regulierung des Betchickungs
und Austragsvorgange· des körnigen
Feststoffes ermöglicht.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß im Kontaktapparat für körnige Feststoffe und Gase der oberste
Rohrboden gelocht ist und oberhalb desselben eine poröse Platte angeordnet ist, über welche die Rohrenden
hinausragen, wobei unterhalb des Rohrbodens tin Zuführstutzen und in der Beschickungskammer
tin Austragsstutzen für ein Wirbelgas angeordnet Sind.
Es ist vorteilhaft, daß die Austragskammcr einen Diffusor mit Trennwänden und Zufuhrstutzen enthält,
dessen erweiterter Teil durch einen gelochten Boden mit Ringwand abgeschlossen ist, wobei über
«lern Boden, jedoch unterhalb der Rohrenden eine Von der Ringwand überragte poröse Platte liegt und
oberhalb derselben eine Ableitung für ein Wirbelgas Angeordnet ist.
Vorzugsweise enthält die Beschickungskammer eine Führungsglocke.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. I eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Kontaktapparates für Gase und körnige Feststoffe,
F i g. 2 eine Ausfuhrungsvariante der Beschickungskammer.
Der Kontaktapparat für Gase und körnige Feststoffe enthält ein Gehäuse 1 (Fig. 1), das in seinem
oberen Teil eine Beschickungskammer 2 und in seinem unleren Teil eine Austragskammcr 3 besitzt.
Die Rohre 4 von Rohrbündeln des Kontaktapparates werden von einem gelochten oberen Rohrboden
S, einem unteren Rohrboden 6 und Zwischenrohrböden 7. 8 und 9 getragen. Das Gehäuse 1 des
Kontaktapparates enthält einen Stutzen 10 zum Beschicken des Kontaktapparates mit körnigem Feststoff,
einen Austragsstutzen 11 für das fertige Produkt aus dem Kontaktapparat, einen Zuiahrstutzen
12 für das gasförmige Reaktionsmittel, einen Stutzen
ίο 13 zum Ableiten des gasförmigen Produktes, die
Stutzen 14 und 15 zum Zuführen eines Wirbelgases, die Stutzen 16 und 17 zum Ableiten des Wirbelgases
sowie einen Zuleitungs-18 und einen Ableitungsstutzen 19 für einen Wärmeträger.
In der Austragskammer 3, die durch den unteren Rohrboden 6 und die Wände des unteren Teiles des
Gehäuses 1 begrenzt ist, ist ein gelochter Boden 20 vorgesehen, der unter den Enden der Rohre 4 angeordnet
ist. Über dem gelochten Boden 20 mit einer
ao Ringwand 22 ist eine poröse Platte 21 befestigt, die von der Ringwand 22 überragt wird. Unter dem gelochten
Boden 20 ist in der Austragskammer 3 ein Diffusor 23 mit Trennwänden 24 vorgesehen.
In der Beschickungskammer 2, die von den Wänden des oberen Teiles des Gehäuses 1 und dem
Zwischenrohrboden 7 begrenzt ist, ist eine poröse Platte 25 über dem gelochten oberen Rohrboden 5
angeordnet.
Unter dem Beschickungsstutzen 10 kann eine Führungsglocke 26 zum Ablenken des körnigen Feststoffes
in den Umfangsraum der Beschickungskammer 2 befestigt sein
Bei einem periodischen Betrieb des Kontaktapparates wird der körnige Feststoff in die Beschickungskammer
2 durch den Beschickungsstutzen 10 geschüttet, gelangt auf die poröse Platte 25 und
teilweise in die Rohre 4. Falls die Beschickungskammer 2 mit der Führungsglocke 26 ausgeführt ist,
wird der körnige Feststoff auf dem Rand der porösen Platte 25 verteilt.
Durch den Zuführstutzen 14 wird unter dem gelochten oberen Rohrboden 5 ein Wirbelgas geleitet
(die Bewegungsrichtung des Wirbelgases ist in Fig. 2 mit Pfeilen angegeben).
Die Feststoffkörner auf der porösen Platte 25 werden in einen pseudoverflüssigten Zustand gebracht
und verteilen sich über die ganze ODerfläche der porösen Platte 25. In der pseudoverflüssigten Schicht
werden die Körner des Feststoffes einer Vorklassierung nach der Korngröße unterzogen und
fließen von der Schichtoberfläche in die Rohre 4 ab. Das Wirbelgas wird mit dem von ihm aus dem körnigen
Feststoff mitgerissenen Stoffteilchen aus der Beschickungskammer 2 durch den Austragsstutzen 16
abgeleitet. Die poröse Platte 21 unter den Rohren 4 verhindert ein Ausfließen des körnigen Feststoffes aus
den Rohren 4.
Nach der Beschickung mit dem körnigen Feststoff wird ein gasförmiges Reaktionsmittel durch den Gaszufuhrstutzen
12 zugeführt, welches in die Rohre 4 durch Unterbrechungen 2? eintritt, sie von unten
nach oben durchströmt und dabei mit dem körnigen Feststoff in Kontakt tritt (die Bewegung des gasförmigen
Reaktionsmittcls wird in F i g. 1 mit Pfeilen
6s angegeben). Die gasförmigen Reaktionsprodukte
treten durch die Unterbrechung 28 aus den Rohren 4 aus und werden durch den Gasableitungsstutzen 13
aus dem Kontaktapparat abgeführt. Durch den Zu
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leitungsstutzen 18 wird dem Zwischenrohrraum ein
Wärmeträger zu- und durch den Ableitungsstutzen 19 abgeleitet.
Nach Abschluß der Reaktion (d. h. wenn der körnige Feststoff seine Aktivität verliert) wird die Zuführung
des gasförmigen Reaktionsmittels eingestellt, und, durch den Zufuhrstutzen IS wird das Wirbelgas
unter den gelochten Rohrboden 20 und die poröse Platte 21 geführt. Die Feststoffkörner auf der porösen
Platte 21 werden in einen pseudoverflüssigten Zustand gebracht und beginnen von ihr über die Ringwand
22 in den Austragsstutzen 11 abzufließen. Durch den Diffusor 23 wird eine gleichmäßige Verteilung
des Wirbelgases unter der Oberfläche der porösen Platte 21 erreicht. Die Trennwände 24 »5
garantieren die gleichmäßige Verteilung des Wirbelgases bei einer relativ geringen Länge des Diffusors
23. Dadurch wird auf der porösen Platte 21 die maximal gleichmäßigste Pseudoverflüssigung der Feststoffkörner
unter allen Rohren 4 gesichert, was wiederum zum gleichmäßigen und gleichzeitigen Auslauf der
Teilchen des körnigen Feststoffes aus den Rohren 4 des Kontaktapparates führt.
Nach dem Ausbringen des fertigen Produktes wiederholt sich der Prozeß in derselben Reihenfolge.
Beim kontinuierlichen Betrieb werden die gasförmigen Reaktionsmittel kontinuierlich dem
Kontaktapparat zugeführt und die gasförmigen Reaktionsprodukte abgeleitet, während der körnige
Feststoff zyklisch eingeschüttet und ausgebracht wird,
oder es werden die gasförmigen Reaktionsmittel kontinuierlich zugeführt und die gasförmigen
Reaktionsprodukte abgeleitet sowie der körnige Feststoff kontinuierlich zu- und abgeführt.
Sowohl für die eine als auch für die andere Variante
des kontinuierlichen Prozesses ist es erforderlich, die gleichmäßige Bewegung des körnigen Feststoffes
du ch alle Rohre 4 des Kontaktapparates von oben nach unten zu sichern. Im erfindungsgemäßen
Kontaktapparat wird das durch die Verbindung der Beschickungskammer 2, die die gleichmäßige Einschüttung
des körnigen Feststoffes in alle Rohre 4 des Kontaktapparates sichert, mit der Austragskdmmer
3 erreicht, die es ermöglicht, den körnigen Feststoff aus allen Rohren 4 des Kontaktapparates
gleichmäßig und gleichzeitig auszuladen, was optimale Bedingungen für einen gleichmäßigen Prozeßablauf
in der gesamten Reaktionszone des Koniakt-
Kontaktapparat für Gase und körnige Feststoffe ermöglicht, den KontakprozeB
zu intensivieren, die Leitung (durch die
gleichmäßige Reaktionsführung in allen Rohren des Apparates) wesentlich zu erhöhen sowie den Verbrauch
von Katalysatoren und anderen aktiven körnigen Feststoffen bei verschiedenen chemischen
Prozessen herabzusetzen.
Claims (3)
- Patentansprüche:' 1 Stehender Kontaktapparat für körnige Feststoffe und Gase, bestehend aus einem mittleren Kolonnenteil mit Rohrbündeln, die von Rohrboden getragen werden, welche zugleich eine obere Beschickung?- und eine untere Austragskammer für die Feststoffe abgrenzen, wöbe, die Rohrbündel zwei in Längsrichtung getrennt voneinander liegende Unterbrechungszonen aufweisen, die durch Zwischenboden gegen die Nachbarzonen abgeschlossen sind und Gaszu- bzw -ableitungsstutzen tragen und die zwischen den Unterbrechungszonen liegende Zone mit Stutzen für die Zu- und Ableitung eines Warmeträse.s in den Zwischenrohrraum ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der oberste Rohrboden (5) gelocht ist und oberhalb desselben eine poröse Platte (25) angeordnet ist, über welche die Rohrenden hinausragen, wobei unterhalb des Rohrbodens (5) ein Zuführstutzen (14) und in der Beschickungskammer (2) ein Austragsstutzen (16) für ein Wirbelgas angeordnet sind. ,,jj ι
- 2 Kontaktapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Austragskammer (3) einen Diffusor (23) mit Trennwänden (24) und Zufuhrstutzen (15) enthält, dessen erweiterter Teil durch einen gelochten Boden (20) mit Ringwand (22) abgeschlossen ist, wobei über dem Boden (20), jedoch unterhalb der Rohrenden eine von der Ringwand (22) überragte poröse Platte (21) liegt und oberhalb derselben eine Ableitung (17) für ein Wirbelgas angeordnet ist.
- 3 Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickungskammer (2) eine Führungsglocke (26) enthält.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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