DE1936805A1 - Verfahren zur Aufbereitung von Grund-,Oberflaechen- und Abwaessern mittels Flockungs- und Flockungshilfsmitteln in Anlagen mit Suspensionskreislauf - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Grund-,Oberflaechen- und Abwaessern mittels Flockungs- und Flockungshilfsmitteln in Anlagen mit Suspensionskreislauf

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DE1936805A1 DE19691936805 DE1936805A DE1936805A1 DE 1936805 A1 DE1936805 A1 DE 1936805A1 DE 19691936805 DE19691936805 DE 19691936805 DE 1936805 A DE1936805 A DE 1936805A DE 1936805 A1 DE1936805 A1 DE 1936805A1
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Description

  • Beschreibung der Erfindung.
  • Die von Dipl.-Chem. Gerhard Werner angemeldete Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Grund- OberflaGhen-und Abwässern mittels Flockungs- und Flockungshilfsmitteln in Anlagen mit Suspensionskreislauf.
  • Dieses Verfahren ist von großem praktischen Interesse, da es gestattet, ohne wesentliche Erhöhung der Investitions- und BetriebsmittelRosten auch bei Vorliegen von stark verunreinigten Rohwässern hervorragende Reinwasserqualitäten zu erzielen.
  • Bei der in bekannter Weise durchgeführten kufbereitung von wässern aller Art sind im Ablauf von Anlagen mit Suspensionskreislauf stets noch ungelöste Stoffe sowohl disperser als auch kolloiddisperser Natur enthalten, die sowohl aus dem Rohwasser als auch von den zugesetzten Flockung mitteln bezw. deren Reaktionsprodukten stammen. Die Brt und Menge sowie die Partikelgrößen dieser Stoffe bestimmen weitgehend Laufzeit und Filtratgualität eines einer solchen Anlage nachgeschalteten Filters.
  • Größere Flocken und Teilchen lassen sich dabei im allgemeinen gut abfiltrieren, feinst- und kolloiddisperse Teilchen hingegen durchwandern aufgrund ihrer geringeren Haftfähigkeit das Filterbett schneller und stellen somit sehr häufig die Ursache für verkürzte Durchbruchslaufzeiten und unbefriedigende Filtratualitäten dar.
  • Nach dem heute gegebenen Stand der Wasser- und Abwasseraufbereitungstechnik kann selbst bei Verwendung von Anlagen mit Suspensionskreislauf eine weitgehende oder praktisch vollständige Entfernung der feinst- und kolloiddispersen Stoffe noch vor der Filterstufe nur bei relativ gutartigen wässern ausreichend realisiert werden, bei Vorliegen weniger gutartiger Wässern beispielsweise vieler Oberflächenwässer, Ufer filtrate, reduzierter Grundwässer und bwässer, werden mehr oder weniger hohe Kolloidgehalte im Ablauf der genannten Anlagen als durchaus normal -weil unvermeidlich - hingenommen. Zwar kann auch in solchen Bällen die Qualität des Filtrates wenigstens etwas dadurch verbessert werden, daß man beispielsweise feinkörnigeres Filtermaterial, höhere Filterschiohten und geringere Filtergeschwindigkeiten wählt, Jedoch sind Maßnahmen.
  • dieser Art mit gravierenden Nachteilen, wie kurzen Filterlaufeiten, hohem Spülwasserverbrauch und großen Investitions- sowie Eetriebsmittelkosten verbundene Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch geeignete Maßnahmen die Reinigungsleistung von Suspensionskreislaufanlagen beliebiger Grundkonstruktion so weit zu steigern, daß auch bei Vorliegen schwieriger Rohwasser ein zumindest sehr weitgehend oder auch praktisch vollständig von feinst- und @olloiddispersen Stoffen freier Ablauf dieser Anlagen erhalten werden kanne Die Erläuterung der Lösung dieser Aufgabestellung bedingt zunächst eine kurze Betrachtung} der dem Suspensionskreislaufverfihren zugrunde liegenden Teilvorgänge. Diese laufen beispielsweise beim Schwebstoffkontaktverfahren, der am meisten gebräuchlichen Variante des Suspensionskreislaufverfahrens, idealerweise nacheinander wie folgt ab: Phase t s Flockungsphase.
  • Zumischung des Flockungsmittels (Eisen- oder/und Aluminium salze oder -salzlösungen ) und/oder eines p-Xorrektivs ( Soda, Kalkmilch, Natronlauge etc. ) zum bewegten Rohwasser.
  • Phase 2 s Kontaktphase.
  • Vermischung des in Phase 1 geflockten Rohwassers mit dem Kontakteschlamm und Bewegung des Schlamm-Wasser-Gemisches.
  • Phase 5 s Zumischung des oder der FlookNngshfllfsmittel(s) ( aktivierte Kieselsäure, Stärkeprodukte, Alginate, synthetische Flockungshilfsmittel etc. ) zum Schlamm-Wasser-Gemisch.
  • Phase 4 s Ausbildung der absetzfähigen Grobflocke.
  • Phase 5 g Sedimentation der absetzfähigen Grobfiocke und Rücktransport des Xontaktschlamms. nach Phase 2.
  • Bei keiner der bekannten Typen von Schwebstoffkontaktanlagen jedoch ist ein solcher idealer Phasenablauf' mit eigenen - von den anderen ganz oder teilweise abgetrenntenReaktionsräumen bezw. Reaktionazonen für Jede einzelne Phase realisiert. Stets sind entweder mehrere Phasen miteinander kombiniert oder einzelne fehlen ganz.
  • Gemeinsam ist allen diesen Anlagen, daß zumindest für lie Phasen 2 und i Je ein eigener Reaktionsraum vorhanden ist. Gelegentlich findet man den Reaktionsraum für Phase 1 vom eigentlichen Gerät abgetrennt (Vormischer), sehr häufig koppelt man auch die Phasen 1 und 2, wobei dann die Dosierung des Flockungsmittels in den Reaktionsraum der Phase 2 erfolgt.
  • Für Phase 3 allein steht jedoch in keiner der bekannten Schwebstoffkontaktanlagen ein eigenerß in sich geschlossener Reaktionsraum zur Verfügung, die Zugabe eines Flockungshilfsmittels erfolgt stets entweder in Kombination mit Phase 2 oder Phase 4, deho entweder bereits während der Kontaktphase oder zu Beginn bezw. wahrend der ausbildung der absetzfähigen Grobflocke.
  • Bei praktisch allen bekannten Schwebstoffkontaktanlagen wird ferner im Reaktionsraum der Phase 2 mittels mechanisch betriebener Rihrwerke, die oft auch gleichzeitig als Umwäl z- bezwe Förderaggregate ausgebildet sind, eine Wasserbewegung mäßiger Intensität eingestellt, wobei stets die Absicht hervortritt, zwar eine Kontaktwirkung zu erzielen, die vorhandenen gröberen Flocken jedoch nicht durch zu hohen Energieeintrag zu zerschlagen.
  • Ähnliche Gesichtspunkte bestimmen auch die Art der Zugabe des Flockungshilfsmittels. Bei allen bekannten Verfahren und Verfahrensvarianten erfolgt ein Flockungshilfsmittelzusatz, sofern ein solches angewendet wird, stets bei geringer bis mäßiger Ruhrintensität ( Phase 2 oder 4 ), wodurch vermieden werden soll, daß die bei, Zusatz, des Flockungshilfsmittels sich fast momentan bildenden groben Flockenaggregate weiteren. Scherkräften ausgesetzt werden, da sie ansonsten wieder zerschlagen und damit schlecht sedimentierbar werden könnten. Gelegentlich wird auch das Flockungshilfsmittel zum Zwecke besserer Verteilung in der Nähe eines: Ruhr- bezw.
  • Förderaggregates zugegeben, aber auch in diesen Fällen ist das Schlamm-Wasser-Gemisch nach erfolgter Zugabe des Flockungshilfsmittels nur sehr kurze Zeit, höchstens wenige Sekunden, einer turbulenteran Bewegung unterworfene Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine sehr wesentlich weitergehende bezw. praktisch vollständige Reduktion der feinat- und kolloiddispersen Stoffe auch bei schwierigen Rohwässern dann erreicht wird, wenn man erfindungsgemäß folgende Maßnahmen bezüglich der einzelnen Flockungaphasen miteinander kombiniert: 1. Erhöhung des Energieeintrages in dem der Phase 2 zugeordneten Reaktionsraum und 2. Schaffung eines: auf maximal etwa fünf vorzugsweise zwei, Minuten iufethaltszeit begrenzten, weitgehend von den übrigen Reaktionsräumen abgetrennten, eigenen Reaktionsraumes für die Phase 52 in dem ein - auf das Volumen bezogen - besonders hoher Energieeintrag möglich ist.
  • Im Anschluß an die Behandlung des Schlamm-Wasser-Gemisches in diesem Reaktionsraum für die Phase 3 erfolgt dann in bekannter Weise eine Nachbehandlung mit geringer Turbulenz ( Phase 4 ) vor der eigentlichen Sedimentation (Phase 5 ).
  • Das Besondere und Überraschende an diesem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Anwendung besonders hoher Turbulenzen in diesem neu geschaffenen Reaktionsraum für die Flockungshilfsmittelzugabe sowie die dort vorgesehene Begrenzung der Aufenthaltszeit auf wenige Minuten.
  • Die für die Erfindung wesentlichen Zusammenhänge werden nachfolgend näher erläutert: Bei gegebenen Rohwassereigenschaften und Flockungsmittelzusätzen sind die Restgehalte an feinst- und kolloiddispersen Stoffen im Ablauf von Suspensionskreislaufanlagen, also auch von Schwebstoffkontaktanlagen, zunächst einmal eine Funktion der im Reaktionsraum der Phase 2 eingestellten Kontaktschlammkonzentration, des dort erfolgenden Energieein trages und der Kontaktzeit. Der für einen bestimmten Effekt jeweils erforderliche Energieeintrag ist von der Rohwasserbeschaffenheit abhängig. Die mögliche Kontaktzeit in Phase 2 ist jedoch naturgemäß beschränkt.
  • Daher ist eine weitgehende besw- praktisoh vollständige Eliminierung der feinst- und kolloiddispersen Stoffe bereits in Phase 2 meist überhaupt nicht realisierbar? vor allem nioht mit den üblichen, relativ geringen Rührwerksleistungen.
  • Die genannten Restgehalte können weiterhin durch Zusatz von Flockungshilfsmitteln beeinflußt werden0 Erfolgt der Zusatz in bekannter und üblicher Weise während der Verfahrensphasen 2 oder 4 t wird zwar meist eine große und gut absetzfähige Flocke erhalten, der im Ablauf der Anlage auch ansonsten enthaltene restgehalt an feinst- und kolloiddispersen Stoffen im übrigen durch das Flockungshilfsmittel kaum oder nur verhältnismäßig wenig vermindert. Dieser bekannte, jedoch recht einseitige Effekt der Flockungsliilfsmittei kann zusätzlich mit bedeutsamen Effekten bezüglich der Reduzierung der genannten Restgehalte verbunden werden, wenn die Flocknngshilfsmittelzugabe in einem eigenen Reaktionsraum unter bestimmten Bedingungen bezüglich der Kontaktzeit und des während der Kontaktzeit erfolgenden Energieeintrages vorgenommen wird.
  • Der Mechanismus der Reduktion der feinst- und kolloiddispersen Stoffe in dieser Phase 3 unterscheidet sich grundsätzlich von dem der Phase 2 Während man nämlich in Phase 2 bei Anwendung kürzerer Kontaktzeiten duroh einen entsprechend höheren Energieeintrag den gleichen Effekt erreichen kann wie bei geringerem Energieeintrag und längeren Kontaktzeiten, ist in Phase 3 der optimale Effekt' an eine " optimale Kontaktzeit @ gebunden, die in bestimmten Grenzen konstant gehalten werden muß. Die Größe dieser optimalen Kontaktzeit ist praktisch unabhängig von der Kontaktschlammkonzentration und der Rührwerksleistung, sie hängt vornehmlich von der chemischen Beschaffenheit des verwendeten Flodknngshilfsmittel ab und beträgt beispielsweise bei den bekannten synthetischen Flockungshilfs~ mitteln ca. 1 1/2 Minuten. Bei Unterschreitung der optimalen Kontaktzeit verringert sich der Effekt der Redusierung der feinst- und kolloiddispersen Stoffe sehr stark, bei Überschreitung erfolgt hingegen praktisch keine weitere Reduktion mehr. Langer Überschreitungen haben schließlich eine Verschlechterung der Susbildung der absetzfähigen Grobflóoke in der nachgeschalteten Phase 4 zur Folge.
  • Weiterhin besteht eine anßerordentlich stark ausgeprägte Ibhängigkeit der Reduktionaeffekte von dem in der optimalen Kontaktzeit erfolgenden Energieeintrag in Phase 3. Bei genügend hohem Energieeintrag, das heißt, bei Anwendung von Bührwerksleistungen von u.U0 bis mehrere hundert Watt pro cbm Reaktionsraumvolumen, lassen sich auch relativ sehr hohe Ausgangs-ScolloiS und Feinststoffgehalta praktisch vollständig oder zumindest weitgehend reduzieren. Die für ein gegebenes Rohwasser optimale Größe des Energieeintrages ist experimentell leicht zu ermitteln. Eine Begrenzung des Energieeintrages nach oben ist nur dadurch gegebenen daß die an sich gewünschte Zerteilung der Flocken in Phase 3 so stark wird, daß eine Bückbildung in Phase 4 nicht mehr in ausreichendem Maße erfolgen kann.
  • Im Gegensatz zu bisherigen Anschauungen ueber die Zugabe von Flookungshilfsmitteln tritt dies jedoch erst bei Rührwerksleistungen in Phase 3 auf, die außerordentlich hoch liegen, vorausgesetzt, daß die optimale Kontaktzeit etwa eingehalten und nicht zu weit überschritten wird.
  • Im Verlaufe von eingehenden Laboruntersuchungen und großtechnischen' Versuchen hat sich gezeigt, daß bei erfindungsgemaßer Gestaltung der Flookungshilfsmittelzugabe in der Phase 3 eine erheblich größere Wirkung bezüglich der genannten Effekte erzielt werden kann, als dies in Phase 2 selbst bei optimaler Gestaltung dieser Phase, möglich ist. Durch diese Untersuchungen konnte klar nachgewiesen werden, daß die durch die erfindungsgemäße Arheiisweise erzielbaren Effekte von Üblichen Suspensions kreislaufanlagen nicht annähernd erreicht werden können. Die erfindungsgemäße Gestaltung der Phase 3 gestattet zudem, den Energieeintrag in Phase 2 weit ueber das übliche Maß hinaus zu steigern. Die dabei resultierende unvermeidliche Zerschlagung der Kontaktflocken in Phase 2, die ansonsten unerwinsoht ist, wird hierbei bedeutungslos, da sich diese im Anschluß an die erfindungsgemäße Behandlung im Reaktionsraum der Phase 3 in der nahfolgenden Phase 4 sogar besser ausbilden als bei den bekannten Fahrweisen. Damit ergibt sich weiterhin die Möglichkeit, den Reaktionsraum für die Phase 2 zu verkleinern oder auch, sofern der gesamte Reduktionsprozeß allein in Phase a durchgeführt werden solll diesen ganz wegzulassen.
  • Ss konnte weiterhin nachgewiesen werden, daß selbst bei einem geringeren als dem optimalen Energlesintrag in Phase 3 die räumliche Abtrennung dieser Phase und die Sindaltung der optimalen Kontaktzeit noch eine sehr bedeutsame Verbesserung der Haftfähigkeit der dann verbleibenden feinst-und kolloiddispersen Stoffe im nachgeschalteten Filter erreichen läßt.
  • Illit der erfindungegemäßen Fahrweise ist auoh eine optimale Ausnützung des Flockungshilfamittels verbunden, so daß dessen Zugabemenge vermindert werden kann. hl Ablauf der einlage ist eine gegenüber üblichen Fahrweisen stark verminderte Flockungshilfamittel-Bestkonzentration zu beobachten.
  • Die Besonderheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens werden besonders deutlich an nachfolgendem Beispiel@ In einer Versuchsanlage Zur Aufbereitung von Donauwasser für Trinkwasserzwecke wird eine Schwebstoffkontaktanlage vom Typ Ac3elator mit einem Durchsatz von 72 cbm/Ii, einer mittleren Verweilzeit von 60 Minuten und einer Klärflächenbelastung von 3,2 cbm/gm.h betrieben.
  • Vor Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde das Flockungshilfsmittel in üblicher Weise entweder in den Reaktionsraum für die Phase 2 ( sogo Reaktionszone 1 ) oder in die Reaktionszone für Phase 4 ( sog.
  • Reaktionszone II ) dosiert. Ferner wurde, bei einem Durchmesser der Rührpumpe von 1600 mm, mit einer Drehzahl von 7 Upm, entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit von 590 mm/seot gefahren.
  • Aufgrund eingehender Laborversuche wurde dann aus der vorgegebenen Reaktionszone II durch entsprechende Einbauten, deren Konstruktion aus beiliegender Abbildung ( Fig. 1 als ttbersichtszeichnung, Fig. 2 als Detailzeichnung ) erkennbar ist, erfindungsgemäß ein besonderer Reaktionsraum für die Flockungshilfsmittelzugabe abgetrennt und die Oberseite der Rührpumpe mit Rührblechen zur Erhöhung der Turbulenz in diesem neu geschaffenen Reaktionsraum versehen.
  • Die Buchstaben auf beiliegender Abbildung bezeichnen in Fig.1 und 2 folgende Reaktionsräume bezw. -zonen und Einbauteile: A @ Zulauf des bereits mit Flockungsmitteln versehenen Rohwassers B = Klarwasserablauf C = unveränderte Reaktionszone I ( Reaktionsraum der Phase 2 ) D = neugeschaffener Reaktionsraum für die Flockungshilfsmittelzugabe E = verkleinerte Reaktionszone II ( Reaktionszone der Phase 4 ) F 8 Sedimentationszone ( Zone der Phase 5 .) G - Regelantrieb für die Rührpumpe H = Rührpumpe J I neu angebrachte Bremsbleche in der Reaktionszone II ( 4 St. ) K r neu angebrachte Bremebleche im Reaktionsraum der Phase 3 ( 4 St. ) L - neu angebrachte Rührbleche auf der Oberseite d.RUbr.pumpe ( 6 st. ) M - neu eingezogener Boden zur Abtrennung der Phase 3 von der verbleibenden Reaktionszone II N - mit Rührerwelle und Rührpumpe drehende Dosierleitungen für das Flockungshilfsmittel Die mittlere Aufenthaltszeit in " D beträgt bei einem Gesamtdurchsatz von 72 obm/h etwa l min 40 ses, die durch Laborversuche ermittelte optimale Kontaktzeit " 1 min 30 sec.
  • Ferner wurde nach Einbau eines stärkeren Rührwerkantriebes die Drehzahl der Rührpumpe auf 14,5' Upm erhöht, entsprechend einer Umfangsgeschwindigkeit von 1215 mm/see. Damit wurde einmal der Energieeintrag in die Kontaktzone der Phase 2 ( Reaktionszone I ) mehrfach gesteigert, zum.
  • anderen ein relativ hoher Energieeintrag im neu geschaffenen Reaktion raum für die Phase 3 bereitgestellt. Letzterer ist, wie parallel durchgefiihrte Laboruntersuchungen zeigten, etwas geringer als der " optimale Energieeintrag ". Eine weitere0ptimierung, beispielsweise durch Steigerung der RUhrwerkdrehzahl, ist prinzipiell möglich, setzt aber den Einbau von Bremsblechen im unteren Teil der Sedimentationszone voraus, um die ansonsten einsetzende Horizontaldrehbewegung des Wassers zu vermeiden.
  • Durch die beschriebenen technischen Maßnahmen konnte der Gesamt-Resteisengehalt - bei Verwendung von Eisen(III).oSalzen als Flockungsmittel im Klärwasser von im Mittel ca. 0,8 auf ca. 0,25 mg Fe/l gesenkt werden, der Anteil des feinst- und kolloiddispersen Eisenoxidhydrates von 0,5 auf ca. 0,1 mg Fe/l. Ein analoges Bild zeigen die Streulichtwerte, die von ca. 1,2 . 10-3 auf ca. 0,4 . 10-3 abs.Z.E.
  • erniedrigt wurden. Der Gesamt-Restfeststoffgehalt liegt nunmehr zwisehen 0,5 und 1 mg/l. Ferner konnte die Letriebsstabilität der anlage entscheidend verbessert werden, so daß nunmehr der Einfluß der z.T. stark schwankenden Rohwassereigenschaften weitestgehend ausgeschaltet und stets ein Klarwasser praktisch gleicher guter Qualität erhalten wird.
  • Die Auswirkungen der erfindungsgemäßen Maßnahmen auf die nachgeschaltete Filterstufe und die dort erzielten Filtrat qualitäten manifestieren sich in über verdoppelten Filterlaufzeiten bei konstanten, hervorragenden Filtratqualitäten und einer absoluten Sicherheit bezüglich Filterdurchbrüchen. Mit Resteisengehalten um 0,005 mg Fe/l.
  • und Trübungswerten um 0,10 mg SiO2/l besitzt das Filtrat jetzt die Qualität besten Grundwassers. Auch die vor Einbau des Reaktionsraumes D bei Wassertemperaturen unter 40C stets zwischen 1,4 und 2,0 m WS erfolgten Filterdurchbrüche werden nunmehr vermieden, das Filter kann selbst bei praktisch Q°d bis zu dem vorgegebenen Endwiderstand von 3>3 m WS voll und ohne Minderung der Filtratqualität ausgefahren werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist selbstverständlich nicht nur. auf Accelatoren, sondern auf alle anderen Schwebstoffkontaktanlagen, bezw. Suspensionskreislaufanlagen allgemein, auch auf solche mit vollkommen getrennten Reaktionsräumen oder Reaktionebeoken anwendbar, gleich ob - wie im Beispiel @ die Energieeinträge für die Phasen 2 und 3 über eine gemeinsame Rühreinrichtung oder über getrennte, ggf. regelbare Rührvorrichtungen erfolgt.

Claims (2)

Patentansprüches
1. Verfahren zur Aufbereitung von Grund-, Oberflächen- und Abwässern mittels Flockungsmittel und Flockungshilfemittel (z.B. aktivierte Kieselsäure, Stärkeprodukte, Alginate, synthetische Flocknngshilfsmittel aller Orten ) in an sich bekannten Suspensionskreislaufanlagen beliebiger Grundkonstruktion dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Flockungshilfsmittel in einem ( einer ) eigenen, bei Anwendung mehrerer Flockungshilfamittel auch in je einem ( einer ) eigenen, ganz oder teilweise von den tibrigen Reaktionsräumen ( -zonen ) abgetrennten, speziell der Zumischung und der Einwirkung des oder der Flocknngshilfsmittel(s) auf das Schlamm-Wasser-Gemisch dienenden Reaktionsraum (-zone ) zugesetzt wird ( werden ), wobei die dort gegebene mittlere Aufenthaltezeit des Schlamm-Wasser-Gemisches ( je 30 Sekunden nicht unterschreiten und 5 Minuten nicht überschreiten soll, weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß das Schlamm-Wasser-Gemisch während des Aufenthaltes in einem solchen Reaktionsraum oder einer solchen Reaktionszone mittels einer Ru1irvorrichtung' kräftig bewegt wird, wobei eine Rührerleistung von mindestens 20 Watt, vorzugsweise von 5Q " 200 Watt pro obm Reaktionsraum ( zonen )-Volumen eingehalten werden soll.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Flockungshilfsmittelzugabe in Phase 3 zusätzlich die Rührerleistung für die Kontaktphase ( Phase 2 ) beträchtlich so erhöht wird, daß anstelle der üblichen .10 - 30 Watt mindestens 40 - 100 Watt pro obm Reaktionsraum ( -zonen )-Volumen oder auch mehr angewendet werden, wobei auch gleichzeitig die Kontaktzeit in Phase 2 entsprechend verringert werden kann.
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