DE1919222A1 - Vorrichtung zum elektrohydraulischen Verformen von rohrfoermigen Werkstuecken - Google Patents
Vorrichtung zum elektrohydraulischen Verformen von rohrfoermigen WerkstueckenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE *" *»
DR.-ING. R. DÖRING
BRAUNSCHWEIG ' MÜNCHEN
Continental Can Company, Ine.,
New York 17, N.Y. / USA, 633 Third Avenue
"Vorrichtung zum elektrohydraulischen Verformen von
rohrförmigen Werkstücken"
Die Erfindung "betrifft eine Vorrichtung zum elektrohydraulischen
Verformen von rohrförmigen Werkstücken, bei der im
lOrmhohlraum einer teilbar ausgebildeten Form ein von einer
flexiblen Wand umschlossener und mit einem flüssigen Medium füirbarer Druckraum aufgenommen ist, in dem sich mehrere
von einer Trag einrichtung gehaltene Elektroden "befinden,
die zum Erzeugen von Entladungsfunken bzw. -lichtbogen an
eine Spannungsquelle angeschlossen sind.. f
Beim Durchführen von Versuchen mit Vorrichtungen zur elektrohydraulisehen
Energieumwandlung, insbesondere bei Verwendung von käfigartigen Vorrichtungen, wurden unzulässige
Verformungen der Werkstücke beobachtet, sobald die aufgewendete elektrische Spannung bestimmte Werte überschritt.
Bei den Werkstücken handelte es sich unter bestimmten Umständen um Dosenrümpfe, die in eine teilbar ausgebildete
Form eingesetzt werden und in die wiederum die von einer
L -2- j '
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flexiblen Wand umhüllte .Druckkammer eingesetzt ist, in
welcher sich der käfigartige Körper befindet, der als 3?rageinrichtung
für die Elektroden dient, die in axialer Richtung miteinander fluchtend in einem Abstand voneinander gehalten
sind. Da es sich hei den zu verformenden Werkstücken um Dosenrümpfe handelt, die an einem Ende bereits verschlossen'
sind, ist es notwendig, daß die Elektrode,, welche dichter am verschlossenen Ende des Bodenrumpfes steht,
mittels eines oder mehrerer metallischer Stangen abgestützt wird. Um andererseits eine symmetrische Verformung der Bosenrümpfe
zu gewährleisten, ist es notwendig, wiederholte elektrische Entladungen über die Übersehlagsstrecke zwischen den beiden Elektroden zu erzeugen und zugleich unerwünschte
JFehltentladungen von einer Elektrode sur 33rag—
stange für die andere Elektrode zu verhindern. Wenn solche Nebenüberschläge auftreten, werden naturgemäß die Entladungen
über die Entladungsstrecke zwischen den Elektroden
verringert und es tritt eine entsprechende Beeinträchtigung der zu erzielenden SOrmarbeit ein.
Es wurde bereits versucht, das Auftreten von Mebenentladungen
beim elektrohydraulisch en Verformen durch Verände-*
rung der unterschiedlichen Arbeitsparameter zu verhindern.
Dazu gehörte beispielsweise der Versuch, die !leitfähigkeit des in der Druckkammer befindlichen flüssigen Mediums zu
verändern oder das Hinzufügen von Antischaummittel!! oder ·
eine verbesserte Säuberung und Entleerung der Druckkammer ,
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nach jedem Arbeitsvorgang. Alle diese Versuche waren jedoch
erfolglos. Das unerwünschte Auftreten von Nebenentladungen konnte bisher ausschließlich durch Verringerung des Elektrodenabstandes
(Entladungsstrecke) beeinflußt werden. Das führt jedoch relativ rasch zu einer Verschlechterung der
Funktion anderer Teile der Vorrichtung, insbesondere aber auch zu einer zunehmenden Elektrodenerosion sowie auch zu
einer Verringerung der Leistung, weil sich proportional höhere Energieverluste, beispielsweise an Schaltern usw., W
ergeben.
Es wurde gefunden, daß sich die geschilderten Nachteile, insbesondere das unerwünschte Auftreten von Nebenentladungen,
auf unvorhersehbare Weise dadurch vermeiden lassen, daß bei der eingangs genannten Vorrichtung mit dem Druckraum
eine Druckerzeugungseinrichtung verbunden wird, mittels welcher der Flüssigkeitsdruck im Druckraum vor der
Funken- oder Bogenentladung auf eine Höhe von etwa 21 bis j
210 kg pro qcm einstellbar ist.
Es hat sich herausgestellt, daß ein vor der elektrischen Entladung im Druckraum eingestellter hydraulischer Vordruck
innerhalb gewisser Grenzen größere Elektrodenabstände zuläßt und zugleich unerwünschte liebenentladungen zwischen
der Elektrode und der Tragstange auch bei höheren Arbeitsspannungen als bisher zuläßt. Bisher wurde im allgemeinen
bei atmosphärischem Druck des flüssigen Mediums in der
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ö- - 4 -
Druckkammer gearbeitet. Die Lebensdauer der Elektroden und '
der zugehörigen Isolierkörper steigert sich dadurch eben- ·
falls. Bevor mit der Einstellung eines Vordruckes gearbeitet wurde, konnte häufig beobachtet werden, daß die elektrische Entladung unterhalb der Isolierung oder nahe.des
aus dem Isolierkörper heraustretenden Endes der Masseelektrode begann. Der sich auf diese Weise bildende Hohlraum
bzw. die Blase führte zu einer sehr raschen Zerstörung des Isolierkörpers, zugleich auch zu einer entsprechenden
Zunahme der Anzahl von Nebenentladungen zwischen der Elektrode und der Aufhängestange. Durch die Einstellung eines ■;
Vordruckes in dem flüssigen Medium in der Druckkammer er- ' gibt sich somit nicht nur eine Steigerung der !lebensdauer .
der Isolatoren, sondern auch eine merkliche Verringerung der Anzahl von Mebenentladungen zwischen der Elektrode und
der Trageinrichtung.
Durch die Steigerung des Druckes in dem flüssigen Medium im Druckraum wird dieses Medium offensichtlich schwieriger
zu ionisieren. Dieser Gesichtspunkt wurde zunächst offensichtlich
nicht als wesentlich erachtet. In der Praxis hat
sich jedoch gezeigt, daß durch die schlechtere Ionisierbar-
Λ t _ I
keit der Vorteil einer beträchtlichen Verminderung des Ab«
brandes der Kontaktstücke der Schalter bei der Entladung
eintritt, wenn die Schalter beispielsweise zwischen einer
elektrischen Energiequelle (Kondensator oder Induktor) "
: ■ - -5- ■""■
- 909886/095?
,, kontinuierlich.geschlossen bleiben. Der Abbrand der Schalterkontakt
stücke nach dem Schließen hai; sich als wesentlich geringer als erwartet herausgestellt. Es ist anzunehmen,
daß dafür der vergleichsweise langsame Anstieg der Stromstärke im Arbeitskreis bedingt durch die "langsame"
Ionisation des unter Druck stehenden flüssigen Mediums in der Druckkammer verantwortlich ist.
Bei einer zweckmäßigen Ausbildung der neuen Vorrichtung (Λ
wird der Vordruck in der Druckkammer auf einen Wert von etwa 4-2 bis 4-6 kg pro qcm eingestellt.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Druckerzeugungseinrichtung
einen Hydraulikzylinder mit zwei von einem Doppelkolben voneinander getrennten Druckräumen auf,
wobei der eine Druckraum mit einer Zuführvorrichtung zum !Tüllen des von der flexiblen Wand umschlossenen Druckraumes
init flüssigem Medium in Verbindung steht, während der andere
Druekraum zur Einstellung des Druckes im-flüssigen Medium ^
mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
Es besteht auf diese Weise die Möglichkeit,zur Druckerzeugung
nicht korrodierende. Hydraulikflüssigkeiten zu verwenden, während es sich bei dem flüssigen Arbeitsmedium
in der Druckkammer, die von der flexiblen Wand umschlossen wird, beispielsweise um eine Salzlösung geringer Konzentration
handeln kann.
-6-
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der neuen Vorrichtung sind die Elektroden in einander axial gegenüberstehender
Lage an der Trageinrichtung gehalten. Zum Halten einer Elektrode können eine oder mehrere Aufhängestangen verwendet
werden, so daß, wie schon eingangs erwähnt, Dosenrümpfe, die einendig mit einem Boden versehen sind, verformt
werden können.
w Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorrichtung ist in den Zeichnungen dargestellt.
Pig. 1 zeigt eine schematische Darstellung der neuen Vorrichtung.
3?ig. 2 zeigt ein Zeit-Druckdiagramm, aus welchem sich der
jeweils in der von der flexiblen Wand umschlossenen Druckkammer herrschende Druck im flüssigen Medium
während der einzelnen Arbeitsphasen ablesen läßt.
In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 gezeigt, die zum elektrohydraulischen Verformen rohrförmiger Werkstücke
dient. Die Vorrichtung 10 weist einen elektrohydraulischen
Wandler 11 auf, der einen oberen starren !Eragteil 12 und
einen unteren Druckraum 13 aufweist, welcher von einer
flexiblen Wand 14 umschlossen ist. Sine Elektrode 15 mit
einem geeigneten Isolierkörper ragt durch eine Bohrung 16 im !ragteil 12 hindurch und endet in einem nichtisolierten
Endteil 17, das aus einem Reflektor 18 hervorragt. Auch der
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Reflektor 18 wird vom Sragteil 12 gehalten. Ein nichtisolierter
Endteil 20 einer weiteren Elektrode 21 ist axial fluchtend,
jedoch in einem Abstand von dem Endteil 17 angeordnet. Diese Elektrode 21 ist zweckmäßigerweise in einer Bohrung
eines elektrischleitenden metallischen Reflektors 23 gehalten, der seinerseits von einer Mehrzahl elektrischleitender
metallischer Aufhängestangen oder Säulen 24 gehalten ist, von denen in der Figur nur eine dargestellt ist. Diese
Stangen bzw. Elektroden sind mit einem' Masseleiter 25 elektrischleitend verbunden. Das obere Ende der Aufhängestangen
24* welches durch den Tragteil 12 hindurchragt, .
ist dort ebenfalls auf geeignete Weise isoliert. Weitere Einzelheiten des konstruktiven Aufbaues des elektrohydraulischen
Energiewandlers 11, die jedoch für die Erläuterung der vorliegenden Erfindung unwesentlich sind, können der
US-Fatentanmeldung Serial-Mr. der Electrohydraulic
Transducers vom Erfinder Donald J.
Roth und Oarl A. Pesce entnommen werden.
Im Stütz- oder Trsgteil 12 istein Kanal 26 vorgesehen,
der sich auch durch den Reflektor 18 hindurch erstreckt •und dazu dient, ein flüssiges Medium in den Druckraum 13
einzubringen. Bei diesem flüssigen Medium handelt es sich um eine schwache, etwa 4#ige Salzlösung. Im Stütz- oder
Tragteil 12 befindet sich ein weiterer Kanal 27, der sich
ebenfalls auch durch den Reflektor 18 hindurch erstreckt und der dazu dient, den Druckraum 13 nach der erfolgten
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elektrischen Entladung mittels einer Pumpe 31 zu entleeren.
Die Pumpe 31, die mit einer geeigneten Abflußeinrichtung , ;
verbunden ist, steht mit dem Druckraum 13 über eine Rohrleitung
28, ein Ventil 24 und ein Rückschlagventil 30 in Verbindung.
Der Stütz- oder !Dragteil 12 ist zweckmäßigerweise stationär
gehalten, während drei Formkörper 32 bis 34, welche gemeinsam einen Formhohlraum 35 umschließen, wenn sie die
Geschlossenstellung einnehmen, ein zu verformendes rohrförmig es Werkstück T umschließen. Bei diesem Werkstück T
kann es sich beispielsweise um einen Dosenrumpf aus Metall,
Kunststoff, Papier oder anderen ähnlichen Werkstoffen
bandeln, der einendig, nämlich am unteren Ende L, verschlossen, am anderen Ende U offen ausgebildet ist und
teleskopartig über die flexible Wandung 14 des Druckraumes
13 aufgeschoben und in dieser Lage im Formhohlraum 35 aufgenommen
let.
Die Formkörper 32,33 besitzen eine halbkreisförmige Gestalt
und definieren in der Geschlossenstellung einen
kreisringförmigen Hohlraum, der am unteren Ende, durch den
dritten Formkörper 34 verschlossen ist und der einen kreisförmigen
Querschnitt aufweist. Das obere offene Ende des
Formhohlraumes 35 wird durch eine ringförmige Schulter 36
verschlossen, die mit Schultern (nicht bezeichnet) der Form-
■ . :"■- -9-909886/09S7
- 9 körper 32,33 zusammenwirken, um einen Flansch F des rohr-
förmigen Werkstückes T zwischen sich einzuklemmen.
Das Werkstück T wird in der in Pig. 1 gezeigten Weise
angeordnet, indem es zunächst auf den Formkörper 34 aufgesetzt wird, wenn dieser sich unterhalb der flexiblen
Wand 14 abgesenkt befindet, und zwar so tief, daß das Werkstück T aufgesetzt werden kann. In dieser Lage wird
das Werkstück T koaxial zum Druckraum 13 angeordnet. ^
Die Formkörper 32 und 33 nehmen dabei ihre Offenstellungen
ein, d.h. sie sind bei Betrachtung der Figur nach links und rechts weggefahren. Nunmehr werden geeignete Antriebs—
einrichtungen (nicht gezeigt),beispielsweise Flüssigkeitsmotoren oder mechanische kurvengesteuerte Einrichtungen,
betätigt, damit der Formkörper 34 nach oben verfahren wird, bis der Flansch F gegen die Schulter 36 schlägt. Danach
werden weitere geeignete Antriebseinrichtungen in Betrieb genommen, um auch die Formkörper 32 und 33 solange zu ver- ä
fahren, bis sie·die in Fig. 1 gezeigte Geschlossenstellung
einnehmen. In diesem Zustande der Form kann der Druckraum 13 bereits mit flüssigem Medium durch den Kanal 26 hindurch
befüllt werden. Damit werden Vorbereitungen getroffen, um eine elektrohydraulische Verformung vorzunehmen, die dadurch
eingeleitet wird, daß ein elektrischer Schalter 37 geschlossen wird, der sich mit der positiven Klemme einer
Stromquelle hoher Energie und der Elektrode 15 in Verbindung
befindet.
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Wenn vorausgesetzt wird,, daß es sich bei dem flüssigen
Medium in der Druckkammer 13 um eine Salzlösimg schwacher
Konzentration handelt, dann wird die Füllung in der Weise vorgenommen, daß beispielsweise Frischwasser mit ieitungsdruck
über eine Rohrleitung 40 zu einem Tank 41 strömt. Im Tank 41 wird Salz durch Schwerkraftwirkung von einem
Vorratstank 42 aus über eine Rohrleitung 43 und ein Ventil
44 zugeführt. Das flüssige Arbeitsmedium, das auf diese Weise geschaffen wird, wird nunmehr aus dem Tank 41 über
eine Rohrleitung 46 zu einer Kammer 46 geleitet. Die
Kammer 46 gehört einem Druckübertrager 47 an und ist mit
dem Kanal 26 über eine Rohrleitung 48 und ein Rückschlagventil 50 verbunden. Der Druckwandler 47 dient dazu, in
flüssigem Medium, das sich in der Druckkammer 13 "befindet, einen Druck zu erzeugen, durch den die flexible Wand 14
radial nach außen ausgebeult und ausgeweitet wird, bis das rohrförmige Werkstück T so weit verformt ist, daß seine
Außenkontur mit der Innenkontur des Formhohlraumes 35 übereinstimmt,
bevor eine elektrische Entladung über die Enden 17 und 20 der Elektroden 15 und 21 vorgenommen wird.
Der Druckwandler 47 nimmt in sich einen Doppelkolben. 51
auf, dessen eine Endstirnfläche 52 einen Teil der Begrenzung der Kammer 46 bildet, -während die andere En&stirnflache
53 in einer Arbeitskammer 54 bzw. einem Sniokraum
aufgenommen ist. Hydraulikflüssigkeit, beispielsweise Öl, ·
-11- · 909886/0957
-.11 -
wird aus einem Vorratsbehälter 55 von einer motorisch angetriebenen
Hydraulikpumpe 56 über eine Rohrleitung 57 zugeführt. Die Pumpe 56 führt die Hydraulikflüssigkeit der Druckseite
dee Doppelkolbens 51, d.h. also dem Druckraum 54 über eine Rohrleitung 58 zu, so daß der Kolben 51 bei Betrachtung
der Fig. 1 nach rechts geschoben wird und dadurch eine Druck steigerung
im Druckraum 13tder von der flexiblen Wand 14
umschloseen wird, hervorruft« Während der von links nach
rechts gehenden Bewegung des Doppelkolbens 51 wird die
Flüssigkeit im Druckraum 54, die eich bei Betrachtung der
Figur rechts neben der Endstirnfläche 53 befindet, durch
eine Rohrleitung 60 in den Vorratsbehälter 55 abgeleitet.
Ss sei nun angenommen, daß die Vorrichtung 10 in der bereits
beschriebenen Weise mit einem Werkstück bestückt wurde und daß der Druckraum 13,insbesondere die Formkörper 32 bis 34,
die in VIg. 1 geβθigten Stellungen einnehmen, während die
flexible Wand, die den Druckraum 13 umgibt, unter dem Druck
dee flüeeigen Mediums in dem Druckraum 13 steht. Dieser
Druck ergibt sich durch den Druck der Wasserleitung etwa in der Größenordnung von 2,1 kg pro qcm (s.Fig.2), der auch
im Sank 41 ansteht und der Über die Rohrleitung 45,den Druckrau» 46 und die Rohrleitung 48 sowie das Ruckschlag-
* ventil 50 und den Kanal 26 auf den Druokraum 13 übertragen
wird· Wenn dieser Zustand der Vorrichtung 10 erreicht ist, nimmt der Doppelkolben 51 seine Unke Endstellung ein, was
gleichbedeutend damit ist» daß die Bndstirnfläche 42 unge-
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fähr links der nicht gezeigten Öffnung steht, über welche
die Rohrleitung 45 mit dem Druckraum 46 in Verbindung steht.
Bei diesem Ausgangsfüllzustand wird das Ventil 29 geschlossen.
. *
Nunmehr wird die Hydraulikpumpe 56 in Betrieb genommen, was
automatisch oder von Hand erfolgen kann, und es wird Hydraulikflüssigkeit
aus dem Vorratsbehälter 55 abgezogen und dem Druckraum 54 zugeführt, wodurch der Doppelkolben 51
von links nach rechts bewegt wird und seine Endstirnfläche 52 sich etwa in die in gebrochenen Linien eingetragene Lage
über die in festen Linien gezeigte Lage hinaus bewegt und die Öffnung schließt, in welcher die Rohrleitung 45 .einmündet. Dadurch findet eine Drucksteigerung im Druckraum 13
statt. Der Druckanstieg kann sich in der Größenordnung von etwa 21 bis 210 kg pro qcm bewegen. Vorgezogen werden Drücke
in der Größenordnung von 42 bis 56 kg pro qcm* Während dieser
Steigerung des Druckes im flüssigen Medium in der Druckkammer
13, der sich auch aus der Hg. 2 in der Größenordnung
von 56 kg pro qcm ablesen läßt, wird die flexible Membrane bzw. Wand 14 in zunehmendem Maße in radialer Richtung nach
außen aufgeweitet. Dadurch wird das rohrförmige Werkstück T in seiner Gestalt des Formbohlraumes 35 angepaßt. Wenn jedoch
die Oberfläche des Formhohlraumes 35 mit gegliederten Formeinzelheiten, Gravierungen oder dgl. versehen ist, dann
nimmt das rohrförmige Werkstück I diese Form bei dem ver- . *
gleichsweise niedrigen Druck von etwa 56 kg pro qcm nicht an.,
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und es ergibt sich auch keine vollständige und genaue
übertragung der durch den iOrmhohlraum, 15 definierten Form
auf das rohrförmige Werkstück. Diese Übertragung der Eormgestalt
kann auch dann nicht erzielt werden, wenn das rohrförmige
Werkstück für größere Zeiten dauernd in Verbindung mit den Begrenzungswandungen des 3?ormhohlraumes 35 gehalten
wird.
Der Druck im Druckraum 13 wird plötzlich auf beträchtliche
Werte (bis zu 2100 kg pro qcm) gesteigert, indem der elektrische
Schalter 37 geschlossen wird. Dadurch wird elektrische Energie, die sich im Kondensator oder einer Induktionsspule
gespeichert hat, plötzlich über die Entladungsstrecke entladen, die zwischen den Endteilen 17 und 20 der Elektroden
15 und 21 liegt. Diese elektrische Entladung erzeugt eine sich rasch ausdehnende Plasmablase in der Entladungsstrecke . Das Zusammenwirken der sich ausdehnenden Plasmatjlase
mit dem nahezu inkompressiblen flüssigen Medium, das J diese Plasmablaae umgibt, führt zum Erzeugen eines mechanischen
Druckstoßes oder einer Druckwelle, deren Kraftwirkung radial nach außen gerichtet ist und die die Membran
bzw. flexible Wand 14 stärker als zuvor nach außen auslenkt und auf diese Weise dazu führt, daß das rohrförmige Werkstück
T in sehr innigen Kontakt mit den Begrenzungsflächen des lOrmhohlraumes 35 gedrückt wird. Infolge des hohen Yordruckes
in dem flüssigen Medium, der in der Größenordnung von 56 kg pro qcm liegt, werden Hebenentladungen zwischen
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der Elektrode und der Aufbängestange verhindert. Zugleich
wird after auch der Abbrand der Sch al tkontakt stücke des
elektrischen Schalters 37 erheblich vermindert. Sobald das rohrförmige Werkstück T in der geschilderten Weise
verformt wurde, wird das Ventil 29 geöffnet und die Pumpe 31 in Betrieb genommen, um den Druck im Druckraum 13 zu
senken und das flüssige Medium aus ihm abzuziehen.
Während des Betriebes der Pumpe 31 bleibt die Öffnung, mit
welcher die Rohrleitung 45 in den Druckraum 46 einmündet,
geschlossen und alles etwa in der Druckkammer 46 der Rohrleitung
48 und im Kanal 46 evtl. vorhandene flüssige Medium fließt unter Schwerkrafteinwirkung und/oder Einfluß der
Pumpe 31 in den Druekraum 13. Die Pumpe 31 wird in der Weise
betrieben, daß sie den Druck in der Druckkammer 13 auf Werte unterhalb des Atmosphärendruckes absinkt, so daß die
flexible Wand 14 in zunehmendem Maße auch nach innen gezogen wird, bis sie etwa die in gebrochenen linien in 51Ig. 1
gezeigte Stellung einnimmt. Dadurch wird das Entnehmen des verformten rohrförmigen Werkstückes erheblich erleichtert.
Dazu müssen jedoch zuvor die !Formkörper 32,33 voneinander entfernt und der Formkörper 34 abgesenkt werden.
Der Doppelkolben 51 wird nun aus seiner in der Pigur rechts eingezeichneten Lage in die linke Endstellung überführt.
Hierzu kann beispielsweise ein Betrieb der Hydraulikpumpe ·
in entgegengesetzter BrehricMung erfolgen, wobei Hydraulik-
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flüssigkeit durch die Rohrleitung 58 abgesaugt wird und
ein höherer Druck auf der rechten Seite der Endstirnfläche 53 des Doppelkolbens 5t aufgebaut wird. Unter diesem Druckaufbau
bewegt eich der Doppelkolben 51 nach links und es wird zugleich die öffnung, mit welcher die Rohrleitung 45
ausmündet, wieder freigegeben« Nunmehr kann nach dem
Schließen des Yentiies 29 ein neuer Arbeitszyklus eingeleitet
werden.
Obwohl im Torstehenden bevorzugte Formen und Anordnungen von Teilen der neuen Vorrichtung gezeigt worden sind, sei
hervorgehoben, daß zahlreiche Abwandlungen in Einzelheiten und Anordnung der Vorrichtung und ihrer Seile möglich sind,
ohne vom Wesen und Inhalt der in den anhängenden Patentansprüchen zum Ausdruck gebrachten Erfindung abzuweichen.
-16-909886/0957
Claims (7)
- Patentansprüche(1 .JVorrichtung zum elektrohydraulischen Verformen νβη rohrförmigen Werkstücken, "bei der im Formhohlraum einer teilbar ausgebildeten Form ein von einer flexiblen Wand umschlossener und mit einem flüssigen Medium füllbarer Druckraum aufgenommen ist, in dem sich mehrere von einer Trageinrichtung gehaltene Elektroden befinden, die zum Erzeugen von Entladungsfunken bzw. -lichtbogen an eine Spannungsquelle angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Druckraum (13) eine Druckerzeugungseinricbtung (47) verbunden ist, mittels welcher der Flüssigkeitsdruck im Druckraum vor der Funkenoder Bogenentladung auf eine Höhe von 21 bis 210 kg pro qcm einstellbar ist, um unerwünschte Hebenfunken etwa zwischen einer der Elektroden (15»21) und der !Prageinrichtung (24) zu verhindern.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vor der Funkenentladung 'im Druckraum (13) erzeugte Flüssigkeitsdruck einen Wert von■ 42 bis 56 kg pro qcm aufweist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckerzeugungseinrichtung einen Hydraulikzylinder (47) mit zwei von909886/0957 "1^"einem Doppelkorben (51) voneinander getrennten Druckräumen (46,54) aufweist, wobei der eine Druckraum mit einer Zuführvorrichtung zum !Füllen des von der flexiblen Wand umschlossenen Druckraumes (13) mit flüssigem Medium in Verbindung steht, während der andere Druckraum zur Einstellung des Druckes im flüssigen Medium mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
- 4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, W dadurch gekennzeichnet, daß die Trageinrichtung für eine der Elektroden (21) eine elektrisch leitende Aufhängestange (24) aufweist.
- 5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4> dadurch gekennzeichnet, daß der Druckraum (13) zum Zusammenziehen der flexiblen Wand (14) an eine Entleerungseinrichtung (31) zum Abziehen des flüssigen Mediums angeschlossen ist, um das Entnehmen .A des bereits verformten sowie teleskopartige Aufschieben eines zu verformenden Werkstückes (T) auf die flexible Wand zu erleichtern.
- 6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5> dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (15»21) in einander axial gegenüberstehender Lage an der Trageinrichtung (1.2,24) gehalten sind.■ . . -18-909886/0957
- 7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 Ms 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrischleitende Aufhängestange (24) als Stromzuführungsleiter für die von ihr getragene Elektrode (21) ausgebildetist. " - " ■■■;■/ Λ..ί·"'-"'■■■■ ■" :909886/09S7
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