DE1918075A1 - Verfahren zur Herstellung von geschaeumten Kunststoffgegenstaenden durch Spritzgiessen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geschaeumten Kunststoffgegenstaenden durch Spritzgiessen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Beschreibung
zur Patentanmeldung der
SHELL INTERNATIONALE RESEARCH MAATSCHAPPIJ, 30, Carel
van Qylandtlaan, Den Haag / NIEDERLANDE
betreffend:
"Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffgegenständen durch Spritzgießen und Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens" ;
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
gesahäumten Kunststoffgegenstanden dur^h Spritzgießen
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Unter "Kunststoffen" werden dabei sowoM synthetische
organische thermoplastische wie auch warmhärtende Kunststoffe verstanden. j .
Die aus Zellen aufgebauten geschäumten Kunststoffgegfeii.-
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stände werden aus einem fließfähigen und schäumbaren Kunst stoff-Ausgangsmaterial, z.B. einem Polyolefin, hergestellt.
Dieses Kunststoff-Ausgangsmaterial· enthält ein Schäummittel, das unter geeigneten Bedingungen zu einem
Schaumstoff mit einer Zellstruktur aufschäumt. Das Schäummittel kann ein flüchtiger, gewöhnlich flüssiger Stoff
W sein, z.B. technisches Pentan und Schäummittel dieser Art
sind an sich zur Herstellung von Polystyrol-Schaumstoffen bekannt. Das Schäummittel kann auch ein Stoff oder Stoffgemisch
sein, das beispielsweise unter erhöhter Temperatur zersetzt oder reagiert unter Bildung eines Gases, z.B. von
Kohlendioxid oder Stickstoff, das die gewünschte Zellstruktur in einem Kunststoff bildet. Schäummittel dieser
Art sind an sich zur Herstellung z.B. von Schaumstoffen aus Polyolefinen und Polystyrol bekannt. Welche Schäummittel
auch verwendet werden, so hängt das Verschäumen von der Bildung einer großen Zahl getrennter Gas- oder
Dampfblasen innerhalb der geschmolzenen Kunststoffmasse
ab, wobei diese Blasen beim Abnehmen des Druckes auf die Masse expandieren und die Zellen des geschäumten Gegenstands
ausbilden. Diese Zellen bleiben als dauerhafte Eigen
schaft des Kunststoffgegenstandes zurück, wenn der geformte Gegenstand nach dem Ausformen abgekühlt wird.
Es ist möglich, geschäumte Gegenstände aus aufschäumbaren Kunststoffen durch Spritzgießen herzustellen. Es wurde jedoch gefunden, daß, wenn eine bestimmte Menge eines
flüssigen verschäumbaren Kunststoffes in die Form gespritzt worden ist, die Spritzdüse an einer Stelle geschlossen werden sollte, die soweit es praktisch möglich ista möglichst
nahe am Ausgangsende der Düse liegt und daß die Düs® dauernd
in der Spritzstellung gehalten werden sollte. Wenn ils Düse
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nach dem Spritzgießen gemäß der üblichen Verfahrensweise beim Spritzgießen zurückgezogen wird, ist es möglich,
daß die verschäumbare Masse im Spritzkanal sich in Richtung der Düse expandiert und mit dem geschmolzenen Material
am Düsenausgang verbindet. Eine Verfestigung der Spritzmasse macht es schwierig oder sogar unmöglich, den
geformten Schaumstoffgegenstand aus der Form in gewöhnlicher
Weise zu entfernen. Wenn andererseits die Düse dauernd in Spritzgußstellung gehalten wird, entstehen Schwierigkeiten
durch die Abkühlung des Gebiets des Spritzkanals und des angrenzenden Teils der Form wegen des Wärmeübergangs zwischen
der Spritzdüse und der Spritzkanal-Buchse.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffgegenständen durch Spritzgießen,
bei dem diese Schwierigkeiten vermieden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffgegenständen durch Spritzgießen einer verschäumbaren
Kunststoffmasse über einen Spritzkanal durch eine Düse in eine Form, Aufschäumenlassen der Kunststoffmasse in der
Form und Entfernen des geformten geschäumten Kunststoffgegenstandes
aus der Form, ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Spritzgießen durch eine Spritzkanal-Buchse durchführt,
die von der Spritzdüse der Spritzgußmaschine durch ein thermisch isolierendes, mit einem Durchgang für die
Kunststoffmasse versehenes Isolierelement getrennt ist, und daß man die Spritzdüse am Ausgangsende schließt, während
sie in Spritzstellung während des Spritzzyklus verbleibt.
Vorzugsweise besteht das Isolierelement aus einer mit Öffnungen versehenen Schicht o.dgl. aus einem thermisch isolierenden
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Material, das innerhalb eines vertieften Teils der Spritzkanal-Buchse angeordnet ist, sowie aus einem entsprechend
geformten, mit Öffnungen versehenen Verschlußstück: aus Metall zwischen dem Isoliermaterial und dem
Düsenausgangsende, wobei die Außenfläche des Verschlußstücks
zur Aufnahme des Ausgangsendes der Düse mit einer Vertiefung versehen ist. Das Isolierelement kann
jedoch auch aus einer dünnen Schicht aus einem thermisch isolierenden Material bestehen, das in eine Vertiefung
der Spritzkanal-Buchse eingepreßt ist und mit Öffnungen
für den Durchgang der verschäumbaren Kunststoffmasse versehen ist, wobei das Einpressen des Isoliermaterials
durch Bewegen der Düse in die Spritzgußstellung und Spritzgießen der Kunststoffmasse aus der Düse erfolgt.
Falls gewünscht, kann die Spritzkanal-Buchse und auch die Form in üblicher Weise durch Umlaufenlassen einer
Flüssigkeit, die einen Wärmeübergang bewirkt, durch geeignete Kühlkanäle in der Form gekühlt werden. Es ist
jedoch ein besonderer Vorteil der Erfindung, daß das Verfahren zur Herstellung geschäumter Kunststoffgegenstände
durchgeführt werden kann unter Verwendung von B'ormen einfacher Konstruktion, in denen keine besonderen
Einrichtungen zum Kühlen des Bereichs der Spritzkanal-Buchse vorgesehen sind. Es wurde z.B. gefunden, daß die
zum Spritzgießen von geschäumten Polyolefin-Gegenständen erforderlichen Spritzdrücke derart sind, daß relativ
preiswerte Formen, die beispielsweise aus Gußaluminium hergestellt sind, verwendet werden können. In diesem Fall
ist es vorteilhaft, erhöhte Aufwendungen für die Formen zu vermeiden und besondere Einrichtungen zum Kühlen des
Spritzkanalbereichs nach dem Spritzgießen eines Ansatzes aus
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der verschäumbaren Kunststoffmasse fortzulassen. Diese Formen können in zwei oder mehr Teilen gegossen werden,
gewöhnlich in Form von zwei zueinander passenden Hälften, von denen die eine mit einem angegossenen Ständer oder
Kragen versehen ist, der die Spritzkanal-Buchse darstellt.
Es kann jedoch auch eine getrennte Spritzkanal-Buchse verwendet werden, die abnehmbar an dem entsprechenden Teil
der Form befestigt sein kann, bevor die Form in der Spritzgußmaschine befestigt wird. In diesem Fall kann
eine einzelne Spritzkanal-Buchse auswechselbar für verschiedene
gegossene Formen verwendet werden, wobei hinsichtlich der Kapitalaufwendungen für die Formen Vorteile
erzielt werden können. Eine derartige Spritzkanal-Buchse
kann gegebenenfalls mit Kühlvorrichtungen versehen sein, jedoch ist dieses nicht wesentlich. Vorzugsweise bildet
jedoch die Spritzkanal-Buchse einen Teil einer der
gegossenen Teile der Form, weil dadurch das Einrichten der Spritzgußmaschine vereinfacht wird.
Die thermische Isolierung zwischen der Spritzkanal-Buchse und der Spritzdüse ist so beschaffen, daß neben dem erforderlichen
Durchgang für die Einspeisung zwischen dem Düsenausgang und dem Spritzkanal, der im Prinzip eine kurze
rückwärtige Verlängerung des Spritzkanals darstellt, kein totes Volumen gebildet wird, to dem die verschäumbare Schmelze
ansammeln kann und durch Aufschäumen Schwierigkeiten verursachen kann, wenn der Druck entfernt und der Formkörper
ausgestossen wird. Aus diesem Grund ist die Verwendung eines Luftraums zur Verminderung des Wärmeübergangs, z.B.
durch eine Anordnung, bei der die Düse in einen Hohlraum in der Spritzkanal-Buchse eintritt, der einen größeren
Durchmesser als die Düse hat und sich innerhalb der Spritz-
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kanal-Buchse außerhalb der Spritzgußstellung der Düse
erstreckt, ungeeignet, weil während des Spritzgießens der Raum zwischen der Düse und den Wänden des Hohlraums
mit schäumbarer Schmelze angefüllt wird. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht die
erforderliche thermische Isolierung vorzugsweise aus einer Schicht, einer Platte oder einem Bogen aus thermisch
isolierendem Material, das ganz oder teilweise innerhalb eines vertieften Teils der Spritzkanal-Buchse angeordnet
ist und den Spritzkanal in der Fläche der Spritzkanal-Buchse umgibt, die von der Spritzdüse in Spritzstellung
berührt wird. Hierbei besitzt die Schicht aus Isoliermaterial Öffnungen für den Durchgang der νerschäumbaren
Schmelze. Während die Isolierschicht eine dünne Schicht darstellen kann, die sich bei der Durchführung eines Spritzgusses
durch Einlagerung eines dünnen Bogens von Isoliermaterial, z.B. P.T.F.E. oder einer harzgebundenen Asbestmasse
zwischen der Düse und der schusseiförmigen Spritzkanal-Buchse
in situ bildet, so daß eine nach vorwärts gerichtete Bewegung der Spritzdüse in Arbeitsstellung
und die anschließende Ausstoßung der Schmelze die gewünschte Öffnung bildet, wird die Isolierung vorzugsweise vorher
mit einer Öffnung ausgebildet und in die Spritzkanal-Buchse
eingeschoben, bevor oder während die Spritzgußmaschine aufgebaut wird.
Die Erfindung kann auf das Spritzgießen verschiedener geschäumter, aus Zellen aufgebauter Gegenstände angewendet
werden, z.B. von Behältern, wie offenen Schachteln und Dosen, für die in einem getrennten Arbeitsgang auch Deckel
spritzgegossen werden können, sowie Behältern wie Schüsseln unter Verwendung von Kunststoffen, wie Olefinpolymeren und
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-kopolymeren, z.B. Polyäthylen, Polypropylen und Äthylen/Propylen-Kopolymeren mit niedriger oder hoher
Dichte, Polystyrol und Vinylharze einschließlich Acrylnitril/ Butadien/Styrol-Polymeren (sogenannte ABS-Polymere), die
Superpolyamidarten, Polycarbonate und ebenfalls härtbare
warmhärtende Kunststoffe, die unter den Bedingungen des Spritzgießens oder beim Spritzgießen gemäß der Erfindung
plastisch sind, z.B. Epoxidharze. Der Ausdruck "Kunststoffmasse" soll Harze oder Polymere als solche oder mit Zusätzen,
z.B. Stabilisatoren, Antioxydationsmitteln und Farbstoffen sowie Massen mit erheblichen Mengen anderer Bestandteile,
z.B. Füllstoffen, umfassen.
Die verschäumbare Kunststoffmasse kann als Expandier- oder
Schäummittel jedes geeignete Schäummittel enthalten, z.B. eine organische Azo- oder Nitrosoverbindung, wie
ein Azodicarbonamid oder ein Carbonat, das sich beim Erhitzen unter Bildung von Stickstoff oder im Fall eines
es Tcann Carbonats von Kohlendioxid zersetzt f oder/ein flüchtiger,
gewöhnlich flüssiger organischer Stoff, wie ein Kohlenwasserstoff oder ein chlorierter Kohlenwasserstoff mit einem
Siedepunkt unter Normalbedingungen unter 1000C, z.B. technisches
Pentan, verwendet werden. Ein Schäummittel, das Stickstoff oder Kohlendioxid beim Erhitzen bildet, ist
wegen des Risikos der Entflammungsgefahr bevorzugt. Ein sogenanntes kristallkeimbildendes Mittel, das ein feinverteilter
inerter Stoff sein kann, z.B. Calciumsilikat, kann ebenfalls gegebenenfalls anwesend sein, um die Bildung
der gewünschten Gas- oder Dampfblasen zu unterstützen.
Das Schäummittel kann mit einem Kunststoffmaterial in
jeder geeigneten Stufe vermischt werden, z.B. innerhalb des Schneckenabschnitts zum Plastifizieren einer geeigneten
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'modifizierten Spritzgußmaschine mit einer Schnecke zum
Vorplastifizieren, wenn ein Schäummittel, wie Pentan, verwendet wird, oder durch homogenes Vermischen des Schäummittels
mit dem Polymeren vor der Einspeisung in die Spritzgußmaschine, wenn ein Schäummittel verwendet wird, das
beim Erhitzen unter Gasbildung zersetzt. Gewöhnlich wird eine Kunststoffmasse, die das gewünschte Schäummittel
ψ und gegebenenfalls ein keimbildendes Mittel enthält, als
solche in die Spritzgußmaschiie eingefüllt.
Die Spritzgußmaschine, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet wird, kann insoweit von üblicher Bauart sein, als es sich um handelsübliche Maschinen mit
einer hohen Ausstoßkapazität handelt und soweit es sich um Maschinen handelt, die ein schnelles Ausspritzen der
Füllung in die Form erlauben, eine Vorrüitung zum Verschließen
der Spritzdüse am Ausgangsende bei der gewünschten Stufe des Spritzzyklus besitzen und Vorrichtungen zum
Zurückziehen der Düse besitzen, wobei diese Vorrichtungen erfindungsgemäß so eingestellt werden können, daß die Düse
™ in Spritzstellung während des Spritzzyklus verbleibt. Vorzugsweise ist die Spritzdüse an einer dem Düsenausgang
möglichst nahe liegenden Stelle verschließbar angeordnet. Falls gewünscht, kann eine Spritzgußmaschine mit einem
Behälter verwendet werden, in den die verschäumbare Kunststoffmasse
eingespeist und unter ausreichend großem Druck gehalten werden kann, daß ein Verschäumen der Masse vermieden wird,
bis genug Kunststoffmasse angesammelt ist, daß sie für einen Ausstoß ausreicht. Die Charge wird dann schnell aus
dem Behälter in die Form überführt. Geeignete Spritzgußmaschinen können auf der Grundlage der angegebenen Erforder-
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nisse konstruiert werden oder es können bekannte Maschinen modifiziert werden, um den erfindungsgemäßen Anforderungen
zu entsprechen, je nachdem welche Maßnahme geeignet erscheint. In jedem Fall muß eine thermische Isolierung
zwischen der Düse und der Spritzkanal-Buchse in der genannten Weise vorgesehen sein.
Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, die gekennzeichnet ist durch eine Spritzgußmaschine mit einer mit einem
Verschluß versehenen Spritzdüse, die so ausgelegt ist, daß sie in Spritzstellung gegenüber der Spritzkanal-Buchse
einer Form während des gesamten Spritzzyklus verbleibt, und einer Spritzkanal-Buchse, die ein Isolierelement enthält,
das die Düse von der Spritzkanal-Buchse thermisch isoliert,
wenn sich die Düse in Spritzstellung befindet, wobei das Isolierelement mit Öffnungen für den Durchgang der
Kunststoffmasse versehen ist.
Vorzugsweise besitzt die Spritzdüse Heizvorrichtungen, damit sie auf der gewünschten Arbeitstemperatur gehalten
werden kann.
Die Erfindung betrifft auch eine zusammengesetzte Form zur Verwendung der Vorrichtung gemäß der Erfindung, die
gekennzeichnet ist durch einen Formteil, der mit einer Spritzkanal-Buchse versehen ist oder diese enthält,
wobei die Spritzkanal-Buchse eine Vertiefung um den Spritzkanalausgang besitzt, die ein mit Öffnungen versehenes
Isolierelement aus thermisch isolierendem Material sowie ein mit entsprechenden Öffnungen versehenes Verschlußstück
aus Metall enthält, dessen Außenfläche zur Aufnahme des Aus-
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- 10 gangsendes einer Spritzdüse vertieft ist.
Die Erfindung wird durch die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Schnitt eines Teils einer
Spritzgußform mit einer damit ver- ψ bundenen Spritzkanal-Buchse
und
Fig. 2 stellt eine Aufsicht auf die Form gemäß Fig. 1 dar.
Gemäß Fig. 1 trägt eine Rückseite der Form i eine Spritzkanal-Buchse
2 mit dem üblichen axialen Spritzkanal 3 in Richtung des Hohlraums der Form (nicht gezeichnet). Die
Spritzkanal-Buchse 2, die an die Rückwand 1 durch einen Befestigungsring 2 befestigt ist, ist bei 4 mit einer
Vertiefung zur Aufnahme eines Isolierelements in Form einer mit Öffnungen versehenen Scheioe 5 versehen, die
in der Vertiefung 4 durch ein Verschlußstück in Form einer mit entsprechenden Öffnungen versehenen Einlage
aus Stahl gehalten wird, wobei das Verschlußstück 6 mit der Spritzkanal-Buchse 2 durch Schrauben 7 verbunden ist.
Das Verschlußstück 6, das zur Verminderung der peripheren
Berührung mit der Spritzkanal-Buchse 2 einen quadratischen Querschnitt hat, ist bei 8 mit einer sehüsselförmigen
Vertiefung versehen, die einen Radius entsprechend dem Ausgangsende der Spritzdüse der Spritzmaschine hat. Die
Düse 9 (gestrichelt dargestellt) wird während des ganzen Spritzzyklus in Spritzstellung gehalten, d.h. mit dem
äußeren Ende in der schusseiförmigen Vertiefung 8 des Verschlußstücks
6, damit ein Ausströmen der verschäumbaren
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Schmelze vermieden wird. Der Wärmeübergang von der Düse 9 zur Spritzkanal-Buchse 2 wird durch die Scheibe 5
und die Verwendung eines quadratischen Verschlußstücks 6, das die Spritzkanal-Buchse 2 nur an den Ecken 6 berührt,
vollständig verhindert. Es sind natürlich auch andere gleichwertige Anordnungen möglich. Beispielsweise könnte
ein rundes Verschlußstück verwendet werden, das innerhalb der Vertiefung 7 im Abstand zur Wand der Vertiefung angeordnet
ist, zum Besthalten der Scheibe 5 verwendet werden. Es könnte auch die in dem folgenden Beispiel beschriebene
Anordnung, insoesondere für kurze Arbeitszyklen verwendet
werden, oder für den Fall, daß eine Form so preiswert wie möglich der erfindungsgemäßen Arbeitsweise angepaßt
werden muß.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Spritzgußverfahrens wird die Schmelze aus der verschäumbaren
Kunststoffmasse unter einem Druck gehalten, der ausreicht, um ein unerwünschtes vorzeitiges Verschäumen zu verhindern,
bis die Charge in die Form eingespritzt ist. Die Form wird soweit belüftet, daß der Druck der Charge sich soweit
einstellt, daß unter Bildung eines Schaumstoff-Formkörpers ein Aufschäumen erfolgt. Der Spritzdruck zusammen mit
dem erforderlichen Ausstoßgebiet, d.h. dem Querschnitt des Spritzkanals 3»ist so bemessen, daß ein schneller
Übergang der Charge in die Form stattfindet, jedoch der Druck in der Form selbst keine hohen Werte erreicht.
Hierdurch können billige Gußformen verwendet werden. Die optimalen Arbeitsbedingungen, z.B. die Düsentemperatur,
das Temperaturprofil der Schmelze im Extruder und der Spritzdruck können ausprobiert werden, so daß
diese Werte dem verwendeten Polymerisat und dem Schäummittel
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entsprechen sowie der Art des auszuformenden geschäumten
Gegenstandes.
Die Erfindung wird durch folgendes Beispiel näher erläutert.
Beispiel
Es wurde ein verschäumter schüsseiförmiger Gegenstand
auf einer modifizierten Spritzgußmaschine des Modells Cravens HPM-35OIX28 hergestellt. Diese Maschine hatte
eine Einrichtung zur Vorplastifizierung der Polymerisateinspeisung mit einer Schnecke sowie,durch angemessene
Vorwärtsbewegung der Schnecke bei einer ausreichenden Ansammlung der Schmelze,zum Einspritzen der Schmelze
in eine Form durch eine mit einem Verschluß versehenen Spritzdüse. Die Maschine wurde in verschiedener Richtung
modifiziert, nämlich durch Verstärkung des hydraulischen Systems, das die Rückbewegung der Schnecke betätigt,
damit ein schnelles Einspritzen der Schmelze in die Form erzielt wird, durch Einstellung des Arbeitsmechanismus,
derart, daß die Spritzdüse in Spritzstellung über den Spritzzyklus festgehalten wird, und durch eine Verschlußeinrichtung
der Düse mit Hilfe eines Ventils am Düsenausgang, das unmittelbar nach dem Spritzen einer Charge
von verschäumbarem Polyäthylen betätigt wird. Zusätzlich hatte die Düse eine elektrische Heizvorrichtung und die
Spritzkanal-Buchse, die einen hervorstehenden mit der feststehenden B'orm verbundenen Teil bildete, hatte
eine konkave Vertiefung an der Oberfläche gegenüber der Spritzdüse. Diese Vertiefung, in der sich ein thermisch
isolierendes Material befand, verlief koaxial mit dem Spritzkanal. An der tiefsten Stelle der Vertiefung betrug
deren Tiefe etwa 1/4 der Dicke der Spritzkanal-Buchse. ,,
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Der Durchmesser der Vertiefung war etwas größer als der der Düse.
Es wurden Schaumstoff-Schalen aus Niederdruckpolyäthylen
vom Schmelzindex 4,5 und einer Dichte von 0,960 mit einem Gehalt von 1,5 Gew.-% eines Azodicarbonamids
als Schäummittel zusammen mit 2 Gew.-% feinverteiltem Calciumsilikat als keimbildendes Mittel spritzgegossen.
Vor der Herstellung des ersten Spritzgusses wurde eine Scheibe aus einer Asbestmasse, die etwa 6 mm dick
war, zwischen der Düse und der Spritzkanal-Buchse eingebracht, so daß durch die Vorwärtsbewegung der Düse
in Spritzstellung die Scheibe in die Vertiefung in der Spritzkanal-Buchse eingedrückt wurde und der
periphere Teil der Scheibe als Ringflansch gegen die Fläche der Spritzkanal-Buchse, die die Vertiefung umgab,
ausgebildet wurde. Das Einspritzen der ersten Charge der verschäumbaren Masse bildete ein Loch im Zentrum
der Scheibe, das den Spritzkanal verlängerte, durch den die verschäumbare Masse ohne Schwierigkeit floß.
Die Scheibe verblieb an ihrer Stelle ohne Beschädigung während des Spritzgießens. Die verwendete Form bestand
aus Gußaluminium und wurde während des Versuchs bei einer Temperatur von etwa 5O0C gehalten. Nach jedem
Einspritzen der verschäumbaren Masse wurde eine Kühlperiode von 80 Sekunden vorgesehen, bevor die Form
geöffnet und der Formkörper, die Schale, ausgestossen wurde. Es wurden folgende Betriebswerte der Maschine eingestellt:
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Zylindertemperaturen: hinten - 18O°C
Mitte - 2200C
vorne - 260°C
Spritzdüsentemperatur : 2650C
Formtemperatur : 5O0C
Kühlperiode : 80 Sekunden
Zu Vergleichszwecken wurden in gleicher Weise Schalen
ohne Verwendung der Isolierscheiben hergestellt. Unter diesen Bedingungen war die Basis der ausgestossenen
Schale noch sehr heiß im Bereich des Spritzkanals wegen des Wärmeübergangs von der Spritzdüse. Dies verursachte
eine Nachexpansion an der Sehalenbasis nach dem Ausstossen aus der Form. Diese Nachexpansion verursachte die
Bildung einer Blase an der Schalenoberfläche, die sowohl unansehnlich war, wie auch eine schwache Stelle wegen der
größeren Zellgröße darstellte» Außerdem bildete diese Blase eine Unregelmäßigkeit, in der sonst flachen
Oberfläche der Schale, so daß die Schale beim Aufsetzen auf eine flache Fläche hin- und hersprang. Bei einem
weiteren Vergleichsversuch, bei dem die Spritzdüse in üblicher Weise nach dem Spritzen der Schmelze zurückgezogen
wurde, schäumte das Material im Spritzkanal rückwärts gegen die Düse auf und vereinigte sich mit dem Ma-
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terial am Düsenende. Hierdurch konnte der Formkörper nicht mehr ausgestossen werden. Dieses Problem entstand
sowohl bei Anwesenheit wie bei Abwesenheit der Isolierscheibe.
PATENTANSPRÜCHE :
9 0 9 8 A 3 / 1 5 0 5.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE/ Verfahren zur Herstellung von geschäumten Kunststoffgegenstanden durch Spritzgießen einer verschäumbaren Kunststoffmasse über einen Spritzkanal durch eine Düse in eine Form, Aufschäumenlassen der Kunststoffmasse in der Form und Entfernen des geformten geschäumten Kunststoffgegenstandes aus der Form, dadurch gekennzeichnet, daß man das Spritzgießen durch eine Spritzkanal-Buchse durchführt, die von der Spritzdüse der Spritzgußmaschine durch ein thermisch isolierendes, mit einem Durchgang für die Kunststoffmasse versehenes Isolierelement getrennt ist, und daß man die Spritzdüse am Ausgangsende schließt, während sie in Spritzstellung während des Spritzzyklus verbleibt.2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η- 2 —9098 /+3/1505lA-36 084zeichnet, daß man während des Spritzzyklus die Form ohne künstliche Kühlung beläßt.J5) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekenn ze ichnet durch eine Spritzgußmaschine mit einer schließbaren Spritzdüse (9), die so ausgelegt ist, dcJ3 sie in Spritzstellung gegenüber der Spritzkanal-Buchse (2) einer Form während des gesamten Spritzzyklus verbleibt, und eine Spritzkanal-Buchse (2), die ein Isolierelement (5) enthält, das die Düse (9) von der Spritzkanal-Buchse (2) thermisch isoliert, wenn sich die Düse in Spritzstellung befindet, wobei das Isolierelement (5) mit Öffnungen für den Durchgang der Kunststoffmasse versehen ist.4) Vorrichtung nach Anspruch j5> dadurch gekennzeichnet , daß das Isolierelement (5) in einer Vertiefung (4) der Spritzkanal-Buchse (2) angeordnet ist und ein mit entsprechenden Öffnungen versehenes Verschlußstück (6) aus Metall in der Spritzkanal-Buchse (2) zwischen dem Isolierelement und dem Ausgangsende der Düse vorgesehen ist, dessen Außenfläche mit einer Vertiefung (8) zur Aufnahme des Ausgangsendes der Düse (9) versehen ist.5) Spritzgußform zur Verwendung in der Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen9098A3/1505IA-36 084Formteil (l), der mit einer Spritzkanal-Buchse (2) versehen ist oder diese enthält, wobei die Spritzkanal-Buchse (2) eine Vertiefung (4) um den Spritzkanalausgang besitzt, die ein mit Öffnungen Versehens Isolierelement (3) aus thermisch isolierendem Material sowie ein mit entsprechenden Öffnungen versehenes Verschlußstück (6) aus Metall enthält, dessen Außenfläche zur Aufnahme des Ausgangsendes einer Spritzdüse vertieft ist.9098 4 3/1505
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