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Gerät zur Behandlung von Schwerhörigen Seit vielen Jahren wird in
der Medizin zur Erzielung bestimmter Wirkungen im oder am menschlichen Körper elektrische
Energie verwendet. Hierzu gehört beispielsweise die übliche Diathermie-Behandlung,
bei der durch die Anwendung von Radiofrequenzen Wärme im Körpergewebe des betreffenden
Patienten erzeugt wird. Aus der Psychiatrie ist die Behandlung mit Elektroschocks
bekannt. werner hat man sich in großem Umfang mit der Heilwirkung von auf elektrischem
Wege herbeigeführtem Schlaf befaßt. Es sind auch Bemühungen unternommen worden,
mit Hilfe von Hochfrequenzenergie Heilwirkungen bei gehörlosen Patienten zu erzielen.
Diese Bemühungen waren jedoch nicht in dem erwarteten us.maß erfolgreich, weil die
dazu eingesetzten Geräte Unvollkomnenheiten aufwiesen, die es nicht gestatteten,
die Behandlung in der Weise zu führen, wie dies erforderlich ist.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe9 ein Gerät für die Durchführung
neuer Behandlungsmethoden für Schwerhörige zu schaffen bei denen der betreffende
Patient ganz bestimmten elektrischen Einwirkungen ausgesetzt wird, die gegebenenfalls
von hörbaren Signalen begleitet sind um auf diese Weise mit Hilfe einer über eine
gewisse Zeit fortgesetzter Behandlungen die unzureichenden Hörfähigkeiten solcher
Patienten wesentlich zu verbessern9 deren
Leiden auf verschiedene
Ursachen zurückgeht. Es wurde hierbei gefunden, daß der Patient (elektrisch) im
Bereich des Gesichtsnervensystems elektrischen Signalen ausgesetzt werden muß, die,
verglichen mit den früheren snwendungen, eine verhältnismäßig niedrige Frequenz
von etwa 6o kHz im Höchstfall aufweisen. Dieses Signal wird durch einen Ausgangskreis
auf die zubehandelnde Person übertragen, wobei die Resonanzfrequenz dieses Kreises
im wesentlichen mit der Frequenz des Signals übereinstimmt.
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Bei der praktischen Anwendung wird die Trägerfrequenz nach einem bestimmten
Zeitplan auf den Patienten angewendet. Hierbei wird der Trägerfrequenz eine im menschlichen
nörbereich liegende Frequenz von etwa zwischen 20 Hz bis etwa 20000 HZ aufmoduliert.
Der Patient wird somit einem amplituden-modulierten elektrischen Signal von Resonanzfrequenz
in der Weise ausgesetzt, daß er Schall- oder Geräuscheindrücke wahrnimmt.
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Ein besonderer - r-teil der Erfindung besteht darin, dae das Gerät
so ausgeführt ist, daß die Resonanzbedingungen im wesentlichen ohne besonders weitgehende
Frequenz änderungen der Trägerfrequenz aufrecht erhalten werden können. Auf diese
Weise wirken sich änderungen auf Grund der physiologischen Verschiedenheiten der
Patienten nicht aus.
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Das erfiindungsgemäße Gerät gestattet es, das Behandlungs programm
in weitem Rahmen den verschiedenen schwerhörigen Patienten aunzupassen. Bestimmte
3ehandlungsprograiniiie die ür die meisten Fälle mit Erfolg angewendet werden, können
durch bestimmte zusätzliche Programme in schwierigen Fällen ergänzt werden. Die
Verwendung von Standard-Behandlungsprogrammen ist deshalb wünschenswert, weil sich
dadurch die Möglichkeit einer automatischen Steuerung der
Behandlungsstufen,
beispielsweise mit Hilfe von auf Tonbändern gespeicherten Programmen, ermöglichen
läßt.
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Es ist darüberhinaus zu erwarten, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Gerätes nicht nur Schwerhörigkeit behoben oder gemildert werden kann, sondern daß
sich noch andere Behandlungsmöglichkeiten, etwa die Wiederherstellung der Beweglichkeit
von Gelenken und Muskeln, ergeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine vereinfachte schematische Darstellung der wichtigsten
Bestandteile des Gerätes, Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung der Schaltung, wie
sie zweckmäßig bei der Ausführungsform nach Fig. 1 vorgesehen ist, und Fig. 3 eine
graphische Darstellung der für die Durchführung eines Behandlungsprogramms vorgesehenen
Modulation einer Trägerfrequenz.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ganz erhebliche Verbesserungen
der Hörfähigkeit bei Schwerhörigen, wie auch gegebenenfalls andere therapeutische
Wirkungen, dadurch erzielt werden können, daß auf den Patienten eine Therapie angewendet
wird, welche aus in besonderer Weise g g@steuerten elektrischen Reizen besteht.
Dabei ist es von Bedeutung, daß die Reizung auf das Gesichtsnervensystem des Patienten
ausgeübt wird. Dieses Nervensystem befindet sich im wesentlichen in den Kopf- und
Genickpartien des menschlichen Körpers. Die Art der Reizung ist ebenfalls von großer
Bedeutung. Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Gerät
geschieht
sie durch Einwirkung eines Hochfrequenzsignals, dessen Frequenz jedoch unter looooo
Hs liegt. Dieses Signal wird unter Resonanzbedingungen des Schwingkreises auf den
Patienten übertragen. Hierin scheint die Heilwirkung zu beruhen. Zusätzlich wird
der Frequenz des Signals ein Audiofrequenz-Signal überlagert, dessen Frequenz vorzugsweise
innerhalb des.normalen menschlichen Hörbereichs liegt.
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Es ist bekannt, daß durch Reizung des Gesichtsnervensystems mit modulierten
elektrischen Signalen bei einem Schwerhörigen Gehöreindrücke erzeugt werden können.
Bei dem erfindungsgemäßen Gerät geht aber die Wirkung über diese bekannten Anwendungen
deshalb weit hinaus, weil keine Hörhilfe sondern eine regelrechte Wiederherstellung
der Hörfähigkeit erzielt wird, wobei in einzelnen Fällen diese Wiederherstellung
der Hörfähigkeit soweit gegangen ist, daß der Patient nach der Behandlung ohne Hörgerät
auskommen konnte.
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Die Behandlung erfolgt im allgemeinen dadurch, daß die elektrische
Reizung des Patienten mit Hilfe von Elektroden vorgenommen wird, die im Tragalbereich,
d.h. an die Erhebungen vorn vor dem Gehörgang, oder im stylomastoiden Bereich, d.h.
an den hinter dem Gehörgang befindlichen rmLochen, angelegt werden. Üblicherweise
werden isolierte oder unisolierte Elektroden verwendet, die in aus zwei gleichen
oder unglechen Elektroden bestehenden Paaren entweder beiderseits des Topfes am
gleichen oder an ungleichen bereichen angelegt werden Das Gerbt wird dabei so eingestellt,
daß im eusgangLskreis, zu dem der Kopf des Patienten gehört, Resonanzbedingungen
im Bereich der Tragerfrequenz herrschen.
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Die Erfahrung hat gelehrt, daß die verschiedenen Patienten in verschiedener
Weise auf die betreffenden Reize reagieren.
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Es ist daher schwierig, eine allgemeine Anweisung für die Erzielung
der optimalen Reizwirkung zu geben. Es scheint aber, daß die meisten Patienten auf
eine oder mehrere der nachfolgenden Anwendungen ansprechen: Art 1A: zwei unisolierte
Elektroden werden an beiden Seiten des Kopfes im stylomastoiden Bereich angelegt.
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Der Ausgangskreis des Gerätes wird auf eine Trägerfrequenz von etwa
2 bis lo kHz eingestellt. Der Trägerfrequenz wird eine Frequenz von etwa 20 bis
2000 Nz aufmoduliert.
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Art 1B: zwei unisolierte Elektroden werden beiderseits des Kopfes
im stylomastoiden Bereich angelegt. Der Ausgangskreis wird auf eine Trägerfrequenz
im Bereich von etwa lo bis 20 kHz eingestellt. Die aufmodulierte Audiofrequenz wird
auf den Bereich von zwischen Zooo und 8000 Hz eingeregelt.
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Art 2 : zwei dielektrische, d.h. isolierte Elektroden werden beiderseits
des Kopfes im Tragalbereich angelegt. Der Ausgangskreis wird auf eine Trägerfrequenz
von etwa 40 bis 60 kHz abgestimmt. Die aufmodulierte Audiofrequenz liegt zwischen
20 und 18000 Hz.
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Art 3 : es wird eine unisolierte und eine dielektrische Elektrode
verwendet. Die unisolierte Elektrode wird im stylomastoiden Bereich und die dielektrische
Elektrode auf der anderen Kopfseite im Tragalbereich angelegt. Der Ausgangskreis
wird auf eine Trägerfrequenz von etwa 20 bis tokHZ und die aufmodulierte Frequenz
auf 200 bis 8000 Hz eingestellt.
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Art 3B : die Elektroden-Anordnung entspricht dem vorangegangenen Absatz
(Art 3A). Der Ausgangskreis wird auf eine Trägerfrequenz von 20 bis 40 kHz eingestellt;
die aufmodulierte Frequenz liegt zwischen 200 und loooo Hz.
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Obgleich bestimmte Patienten günstiger auf die eine oder andere der
oben aufgeführten Behandlungsarten ansprechen, ist es häufig vorteilhaft, eine bestimmte
Reihenfolge von Behandlungen durchzuführen, die den oben aufgeführten Arten 1 bis
3 entsprechen.
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Die auf den Patienten einwirkende elektrische Energie hängt im gewissen
Umfang von der Physiologie der betreffenden Person und der Behandlungsart ab Dennoch
beträgt die Spannung im System bei Messung zwischen einer Mittelanzapfung eines
Dransformators im Ausgangskreis und der Erde bei Verwendung zweier unisolierter
Elektroden etwa 1,4 bis 2,) Volt. wird eine unisolierte Elektrode und eine dielektrische
Elektrode verwendet, liegt die Spannung im wesentlichen zwischen 8 und 18 Volt.
Bei der verwendung von zwei dielektrischen Elektroden kann die Spannung zwischen
20 und 40 Volt betragen. Die zwischen den Elektroden wirksame Spannung, beiderseits
des Kopfes des Patienten gemessen, kann wesentlich höher als oben angegeben sein.
Dies hängt von der Art der jeweils eingesetzten Elektroden ab. So beträgt beispielsweise
die genannte Spannung bei Verwendung von zwei unisolierten Elektroden etwa 12 Volt.
Bei Einsatz einer unisolierten und einer dielektrischen Elektrode kann die Spannung
im Bereich von 200 bis 400 Volt liegen. Bei zwei dielektrischen Elektroden kann
die Spannung noch wesentlich höhere Werte erreichen; sie liegt bei üblichen Behandlungsfällen
zwischen etwa 1200 und 2400 Volt.
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Die Stromstärke im Ausgangskreis, die den Patienten durchfließt, liegt
üblicherweise zwischen 0,8 und 2,8 Milliampere bei unisolierten Elektroden, 8 bis
18 Milliampère bei einer unisolierten Elektrode und einer dielektrischen Elektrode,
und zwischen 20 und 45 Milliampère bei zwei dielektrischen Elektroden.
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Selbstverständlich sind die vorstehend aufgeführten Angaben zur Stromstärke
und Spannung keinesfalls als Begrenzung der Erfindung aufzufassen; vielmehr sollen
sie einen Begriff von den Bereichen geben, in denen Stromstärke und Spannung bei
der Anwendung der Erfindung im allgemeinen liegen.
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Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Gerätes hat der Patient mehrstündige
Sitzungen, möglicherweise ganztägige Sitzungen mit geeigneten Ruhepausen dazwischen,
zu absolvieren. Dem Patienten wird ein Elektrodeiipaar angelegt, das entweder aus
zwei gleichen oder zwei t@ einaander verschiedenen Einzelelektroden bestehen kann,
die Wahl der betreffenden Elektroden richtet sich nach dem jeweiligen Fall. Ublicherweise
werden die dielektrisch;l Elektroden am Tragalbereich angelegt, während man die
unisolierten Elektroden im stylomastoiden Bereich anbringt. Die Elektroden werden
dann mit einem geeigneten modulierten Signal bei Resonanzfrequenz im Ausgangskreis
beschickt, wie das weiter unten noch näher ausgeführt wird. Im allgemeinen liegt
die Trägerfrequenz zwischen 2 k:z und 6o kreis, je nach der verwendeten Elektrodenkombination.
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Bei dem erfindungsgemäßen Gerät ist das Trägersignal ein doppelseitiges,
amplitudenmoduliertes Signal, dem eine gesteuerte sudiofrequenz aufmoduliert wird.
Durch bisher nicht vollständig aufgeklärte mechanismen im menschlichen Körper ist
der Patient in der Lage, das Signal zu demodulieren und hiervon solche Xervenreize
zu empfangen,
wie dies beim normalen Hören der Fall ist. Es wird
in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß eine gesunde Person sofort in der
Lage ist, den Ton des Audiofrequenzsignals zu hören. Dabei ergibt sich der Eindruck,
als kame der Ton aus Kopfhörern. Ein Patient dagegen, der wegen Schwerhörigkeit
behandelt werden muß, kann, jedenfalls im Anfangsstadium der Behandlung, keine Tonempfindung
aus dem auf ihn übertragenen Signal herleiten.
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Es ist am günstigsten, das Audiofrequenzsignal innerhalb einer bestimmten
Bandbreite in Zyklen von etwa lo Minuten Dauer zu variieren. Wenn also die Bandbreite
von 2000 bis loooo Hz reicht, wird die Frequenz des zu modulierenden Signals entweder
kontinuierlich oder schrittweise von 2000 auf loooo Hz erhöht und dann wieder auf
2000 Hz erniedrigt. Der Gesamtvorgang erstreckt sich über etwa lo Minuten. Zusätzlich
hierzu wird die Amplitude des Audiofrequenz-Signals zweckmäßig in Zyklen von etwa
einer Sekunde von o auf loo verändert. Der Verlauf der Kurve des Audiofrequenzsignals
ist zwecicmäßig dreieckig oder sinusförmig. In jedem Fall soll es sich um in beiden
Richtungen sich stetig verändernde Werte handeln, die sich9 als Kurve dargestellt,
grundsätzlich von einer rechteckig oder sägezahnförmig verlaufenden Welle unterscheiden.
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Beispielsweise wird die Heilbehandlung mit dem erfindungs gemäßen
Gerät bei einem patienten, der seit 20 Jahren unter einem schweren beiderseitigen
Verlust an Hörfähig keit leidet, etwa wie folgt dumchgeführt: Zu Beiginn der Behandlung
ist der Patient nicht in der Lage, reine Töne im Frequenzbereich von 125 bis 8000
Hz bei lec dB wahrzunehmen. Bei 125 dB ist der Patient nicht fähig, ein einzelnes
ot zu umterscheiden, obgleich er ein Geräusch empfindet. Ein Patient dieser Art
wird als völlig taub hinsichtlich der Unterscheidung von gesprochenen Worten betrachtet.
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Diesem in seiner Art typischen Patienten werden eine Woche lang täglich
einstündige Behandlungen gegeben.
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Bei diesen Behandlungen werden ausgewählte Elektrodenkombinationen
an den Kopf des Patienten für bestimmte Zeitabschnitte angelegt. Bei jeder Elektroden-Kombination
wird die Trägerfrequenz auf Resonanz gebracht und dann mit einer Audiofrequenz moduliert,
die sich zwischen einem GeEvorgegebenen Minimum und SIaximum bewegt, wobei jeder
Zyklus, den die Audiofrequenz durchläuft, etwa lo Minuten dauert. Die Amplitude
des Audiofrequenz-Signals wird zwischen 0 und loo % nach einer Dreieck-Kurve etwa
einmal pro Sekunde verändert. Die größte Amplitude des Audio-Signals ist annähernd
gleich oder nur wenig geringer als die Amplitude der Trägerfrequenz.
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Nach einer einwöchentlichen Behandlung wird die elektrische Stimulation
mit einem reinen Ton fortgesetzt. Wenn der Patient zuerst berichtet, daß er eine
bestimmte Frequenz, beispielsweise 1300 Hz, hört, wird das Programm in folgender
Weise fortgesetzt: Es wird zunächst die zuerst gehörte Frequenz als Ausgangspunkt
verwendet. Von hier aus wird der Patient mit höher und tieferliegenden Frequenzen
stimuliert. Bei Fortgang der Behandlung beginnt der Patient zusammenhängende Töne
zu hören, die nach oben und unten von der Ausgangsfrequenz ausgehen. Am Ende der
zweiten Woche ist der Patient in der Lage mit Hilfe~der Elektro-Stimulation reine
Töne innerhalb einer Bandbreite von 200 Hz bis etwa 4000 Hz zu hören.
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Er ist darüberhinaus fähig, Frequenzänderungen von Volumenänderungen
zu unterscheiden. Dieser Prozeß der Ton-Stimulation und der Tonunterscheidung wird
eine weitere Woche lang fortgesetzt. Am Ende der dritten Woche ist der Patient im
allgemeinen in der Lage, bei der Elektro-Stimulation Töne von etwa loo Hz bis etwa
8000 Hz zu hören.
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Zu Beginn der 4. Behandlungswoche kann der Patient gewöhnlich mit
komplexen Audiofrequenzwellen im Gegensatz zu reinen Tönen stimuliert werden. Dabei
kann auf Tonband aufgenommene rhytmische Musik und Sprache verwendet werden.
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Sobald der Patient mit Sicherheit zwischen Sprache und Musik unterscheiden
kann, beginnt die Sprecherziehung.
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Diese besteht darin, daß die Stimme der behandelnden Person der Trägerfrequenz
aufmoduliert wird. Die Stimme der behandelnden Person wird akustisch mit etwa 80
dB auf den Patienten übertragen. Mit diesem Teil des Programms werden dem Patienten
Wortgruppen von etwa lo Wörtern zum Lernen durch kombinierte und synchrone Elektrostimulation
und Stimulation durch die lebende Stimme mitgeteilt. Am Ende der 4. Woche ist der
Durchschnittspatient fähig, etwa 25 Worte, die er bei diesem Programm kennengelernt
hat, voneinander zu unterscheiden. Die Wörter werden so gewählt, daß sie ohne weiteres
zu kurzen Sätzen verwendet werden können. Wenn der Patient derartige Sätze dann
unterscheiden kann, wenn sie ihm in beliebiger Reihenfolge mitgeteilt werden und
dabei einen Genauigkeits grad von 90 ß oder besser erzielt wird, ist anzunehmen,
daß der Patient begonnen hat, seine Hörfähigkeit wiederzugewinnen.
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In der 5. oder 6. Woche vermag der Durchschnittspatient mit 70 Vo
oder mehr Genauigkeit beliebig gewählte Zahlen die ihm mit der elektro-akustischen
Stimulation mitgeteilt werden, aufzunehmen. aJunmehr können dem Patienten spondäische
Wörter gelehrt werden. Zu dieser Zeit mag es wünschenswert sein, den Patienten mit
einer akustischen Hörhilfe auszustatten, die von dem erfindungsgemäßen Gerät aus
versorgt wird, sodaß die akustischen und elektrischen Signale genau in Phase sind.
Nachdem der Patient den Gebrauch der Hörhilfe gelernt hat, kann der typische Patient
mit Hilfe der elektro-akustischen Stimulierung 3o - 9o ffi
der
spondäischen Worte unterscheiden.
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Bei der Fortsetzung der Behandlung werden die meisten Patienten hinsichtlich
des Hörens von reinen Tönen gute Fortschritte machen. Solche Fortschritte in dem
akustischen Hörvermögen halten, wie sich gezeigt hat, für eine bestimmte Zeit vor.
Es kann sich hierbei um Tage und in einigen anderen Fällen auch um Wochen handeln.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die Verbesserung des Hörvermögens durch periodische,
kurze elektro-stimulierende Behandlungen aufrecht erhalten werden kann. Die Häufigkeit
dieser Behandlungen zur Aufrechterhaltung des Hörvermögens muß bei jedem Patienten
empirisch festgelegt werden.
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Bei Patienten mit besonders schwerem Hörverlust scheint die Rückgewinnung
des Hörens, auch wenn sich dies nur auf die Elektro-Stimulation bezieht, eine Frage
der Zeit und der Anzahl der Behandlungen zu seine Es ist ferner in den späteren
Behandlungsstufen festgestellt worden, daß es besonders nützlich ist , die elektrische
Stimulation mit einer akustischen Stimulation zu ergänzen. Turch die Kombination
dieser beiden Signale steli sich offenbar ein bestimmter synergistischer Effekt,
mindestens uei sch.fer zu heilenden Patienten, ein.
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Obgleich die vorstehenden Dariegungen sich auf die Reaktion eines
sogenannten typischen Patienten beziehen, ergeben sich bei anderen schwierigen Fällen
optimale Ergebnisse bei etwas abgeänderter Reihenfolge der Behandlung In allen Fällen
wird jedoch der Patient der W WIrkung einer Trägerfrequenz ausgesetzt, die der Resonanz-Frequenz
des Ausgangskreises entspricht oder dicht bei dieser liegt wobei der Patient selbst
Bestandteil dieses Ausgangskreises ist. Das Träger-Signal wird mit einem Audiofrequenz-Signal
moduliert. Eine Übersicht über eine Anzahl von Einzelfällen wird im Folgenden naher
beschrieben.
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Fall Nr. 1 Ein männlicher Patient von 70 Jahren litt im linken Ohr
seit 30 Jahren unter klinisch totaler aubheit. Die Taubheit war als Folgeerscheinung
der Menière-schen Krankheit entstanden. Das rechte Ohr litt unter fortschreitender
Alterstaubheit unbekannter Ursache. Die Schwelle für die Aufnahme von gesprochenen
Worten betrug am rechten Ohr des Patienten 60 dB, wobei bei 95 dB eine 36 dortige
Unterscheidungsfähigkeit von spondaischen Worten bestand . Der Patient wurde täglich
2 Wochen lang nach dem folgenden Plan behandelt: (a) zuerst wurde dem Patienten
eine ldminütige Behandlung mit isolierten Elektroden gegeben, die im Tragalbereich
angelegt waren. Dabei wurde dem Patienten ein amplituden-moduliertes Trägerfrequenz-Signal
übermittelt, dessen Amplitude in Zyklen von 1 Sekunde Dauer zwischen 0 und loo ß
geändert wurde. Dem Träger-Signal wurde in lo minütigen Zyklen eine Audiofrequenz
aufmoduliert, die sich von loo Hz auf 20000 Hz und zurück änderte. Dann erhielt
der Patient eine 5 minütige Ruhepause,wEhrend der er auf Reaktion auf die Breite
des gehörten Bandes mit Hilfe der Elektroden getestet wurde.
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(b) dann wurde der Patient lo Minuten mit einer unisolierten und einer
isolierten Elektrode weiterbehandelt. Die unisolierte Elektrode wurde im rechten
stylomastoiden Bereich und die dielektrische oder isolierte Elektrode am linken
Tragalbereich angebracht. Die Stärke des Drägersignals wurde von 0 auf loo % in
eine Sekunde dauernden Zyklen geändert. Dem Trägersignal wurden Audiofrequenzen
von So Hz bis loooo Hz aufmoduliert.
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Diese aufmodulierten Frequenzen wurden innerhalb von lo Minuten vom
Mindestwert auf den Höchstwert und wieder auf den Mindestwert gebracht. Danach bekam
der
Patient wieder eine 5 minütige Ruhe pause, in der die Tests
durch die Elektroden wiederholt wurden.
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(c) Nunmehr wurde eine weitere lo minütige Behandlung angewandt, bei
der unisolierte Elektroden beiderseits im stylomastoiden Bereich angelegt wurden.
Die Stärke des Trägerfrequenz-Signals wurde in eine Sekunde dauernden Zyklen zwischen
Minimum und Maximum geändert, während das Audio-Signal in Zyklen von lo Minuten
von 50 Hz auf 3000 Hz und wieder auf 50 Hz gebracht wurde. Hiernach wurde wieder
eine 5 minütige Testperiode zur Ermittlung der Reaktion auf kontrollierte Signale
angeschlossen.
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Die Tests zeigten, daß der Patient eine erhebliche Erweiterung in
der Aufnahmefähigkeit der Frequenzen im Hörbereich erfuhr. Diese Erweiterung des
Bereiches stellte sich mit der Anzahl der Behandlungen ein. Die Erweiterung des
Bereiches wurde mit isolierten Elektroden festgestellt. Gleichartige Xestg, die
mit unisolierten Elektroden ausgeführt wurden, ergaben nur minimale Reaktionen,
obgleich sich während der weiteren Behandlung auch hier bessere Ergebnisse, insbesondere
im mittleren Frequenzbereich, zeigten. (Paradoxerweise haben sich die nichtisolierten
Elektroden als hinsichtlich der Wiederherstellung der Wortunterscheidungsfähigkeit
bei totaler Taubheit als wirksamer herausgestellt.) Das Audiogramm des Patienten
Seite nach 14 tägiger Behandlung eine erhebliche Verbesserung für die akustische
Erkennung reiner zea Diese Tatsache wird für Alterstaubheit als charakteristisch
angesehen. Gleichzeitig verbesserte sich die Fähigkeit, spondäische Worte zu unterscheiden
bei loo dD von anfänglich 36 V aul 74 %
am 14. Tag.
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Die Behandlung wurde dann, wie oben angegeben, über in gesamt 54 Sitzungen
fortgesetzt. Dabei ergaben sich die folgenden Resultate: Vor der Behandlung trug
der Patient eine große Hörhilfe.
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Dies-war die einzige Möglichkeit, dem Patienten Sprache in ruhiger
Umgebung wahrnehmen zu lassen. Diese Hörhilfe war jedoch zur Erfassung von Worten
in geräuschvoller Umgebung unbrauchbar. iiach 14 tägiger Behandlung mit dem erfindungsgemäßen
Gerät war der Patient imstande, mit einer kleinen, in das Ohr einfahrbaren Hörhilfe,
einem sogenannten Radioohr, auszukommen. Er war darüberhinaus in der Lage, mit dieser
Hörhilfe auch Worte in einer ge@uschvollen Umgebung aufzunehmen.
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Vor der Behandlung litt der Patient mehrere Jahre lang unter stechenden
und @tirenden Kopfschmerzen, die er selbst als Geräusche beschrieb, wie sie eine
Untergrund bahn erzeugt. Von den flUntergrundbahngeräuschen?1 dröhnte ihm, wie er
sagte, der Kopf. Nach 14 tägiger Behandlung hatten sich diese Geräusche so weit
verringert, daß sie nicht mehr als störend empfunden wurden, obgleich sie noch vorhanden
waren. Zwischen der 22. und 27. Behandlung erreichten die Geräusche im Kopf wieder
ihre frühere Lautstärke und die damit verbundene störende Wirkung. Sie verschwanden
jedoch mit der )0.
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Behandlung so weit, daß sie später vom Patienten kaum noch festgestellt
werden konnten, solange er sich in Behandlung befand.
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In den letzten 5 Jahren vor der Behandlung litt der Patient unter
Schwindelanfällen, die mindestens ein oder zweimal im Monat auftraten. Während der
anfänglichen Behandlungszeit (3 Monate) war der Patient frei von Schwindelanfällen.
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Am 22. Tag der Behandlung ( der 18. Sitzung) waren am linken Ohr deutliche
Verbesserungen im Spektrum der niedrigen Frequenzen im Audiogramm bei der Aufnahme
reiner Töne zu verzeichnen. Nach der 43. Behandlung hatte sich das linke Ohr so
weitgehend gebessert, daß der Patient zum ersten mal seit 30 Jahren Worte hören
konnte. Er wurde daher mit einer für beide Ohren wirksamen Hörhilfe Sonotone M 72
ausgestattet. Nachdemer sich an die Hörhilfe gewöhnt hatte, war er in der Lage,
gesprochene Sätze loo ffi richtig zu wiederholen. Bei Prüfung mit der Hörhilfe für
das rechte Ohr alleine konnte er diese Sätze zu 90 % korrekt nachsprechen.
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Bei Prüfung des linken Ohrs allein (bei der das rechte Ohr abgedeckt
wurde) war der Patient imstande die Sätze mit 80 % Genauigkeit zu wiederholen. Nach
der 54 Behandlung war der Patient fähig, unter Zuhilfenahme der Hörhilfe seinen
früheren Beruf voll wieder auf zur nehmen.
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Bei einer Nachprüfung 3 Monate nach Anschlug der Behandlung waren
die verbesserten Höreigenschaften des Patienten noch erhalten. Allerdings waren
2 Monate nach Behandlungsende die Schwindelanfälle wieder aufgetreten.
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Daraufhin wurde die Behandlung erneut aufgenommen; nach 2 Behandlungswochen
waren die Schwindelgefühle beseitigt.
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Sie sind nicht wieder aufgetreten.
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Aus der folgenden Tabelle ergibt sich die Verbesserung des Hörvermögens
des Patienten nach 54 einstündigen Behandlungen, die sich über x Monate erstreckten.
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Tabelle 1 A. Akustische Audiometrie vorher nachher 1. Rechtes Ohr
reine Töne Durchschnitt erhöht von 72 dB auf 58 dS Sprachunterscheidung, spc-1däische
Worte, erhöht von 36 > auf 82 >
vorher nachher Sprechunterscheidung,
PB-Wörter erhöht von 16 % auf 64 ffi 2. Linkes Ohr Unterscheidung reiner Töne (unverändert)
83 dB 83 dB Sprachunterscheidungsfähigkeit, spondäische Worte, erhöht von. 0 % auf
32 % Sprachunterscheidung, PB-Wörter erhöht von 0 % auf 12 % (Durch weitere Behandlung
konnte die Sprachunterscheidung noch auf 40 % gesteigert werden).
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B. Patientenreaktion nach der Behandlung bei gleichzeitiger elektrischer
und akustischer Stimulation.
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1. Rechts Ohr Sprachunterscheidung, spondäische Worte = loo O/o Sprachunterscheidung
PB-Wörter = 9o % 2. Linkes Ohr Sprachunterscheidung, spondäische Worte = 54 % Sprachunterscheidung
PB-Wörter = 40 % 3. Beidohrige Hörhilfe zuzüglich Elektrostimulation Sprachunterscheidung,
spondäische Worte = loo % Sprachunterscheidung PB-Wörter = 9o * Fall Nr. 2 Der Patient
war ein Mann von 18 1/2 Jahren, der, mit Ausnahme von angeborener Taubheit, die
wahrscheinlich auf einen
falschen Rhesus-Faktor zurückzuführen
ist, normal.war.
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Der Patient wurde bei jedem Besuch einer 70 minütigen Behandlung unterzogen,
die die folgenden Schritte umfaßte: Mit beiderseits im Tragalbereich angelegten
dielektrischen Elektroden wurde ein Trägerfrequenz-Signal von 49 kHz übertragen.
Diesem Signal wurden reine Töne von loo Hz bis 12000 Hz aufmoduliert. Diese Behandlung
wurde 15 Minuten fortgesetzt.
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Danach erhielt der Patient eine 17 minütige Behandlung, bei der eine
dielektrische Elektrode und eine unisolierte Elektrode verwendet wurde. Beide Elektroden
wurden beidseitig im stylomastoiden Bereich angelegt. Die Resonanz-Frequenz der
Trägerfrequenz betrug 36 kHz; die Frequenz der aufmodulierten reinen Töne lag zwischen
loo Hz und 4000 Hz.
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Danach erhielt der Patient eine 17 minütige Behandlung mit dielektrischen
Elektroden, die beidseitig im ragalbereich angelegt wurden. Hierbei erfolgten dieselben
Vorgänge wie eingangs beschrieben.
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Danach erhielt der Patient kurzzeitige Behandlung mit akustischer
Unterstützung durch eine lebende Stimme im einen und mit einer Hörhilfe im anderen
Fall.
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Danach folgte eine lo minütige Behandlung mit unisolierten Elektroden,
die in den stylomastoiden Bereichen angelegt wurden. Hierbei verwendete man eine
Trägerfrequenz von etwa 3,1 kHz, die mit Sprache moduliert war. Hierauf folgte eine
ähnliche Sequenz, bei der der Patient durch eine Hörhilfe unterstützt wurde.
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Bei audiometrischen Tests die an dem Patienten vor und nach einer
70 Minuten-Behandlung durchgeführt wurden,
konnten erhebliche Verbesserungen
festgestellt werden, wie sich diese aus der nachfolgenden Tabelle ergeben.
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Tabelle 2 Vor der Behandlung nach der Behandlg.
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rechtes linkes rechtes linkes Sprach-Audiometrie Ohr Ohr Ohr Ohr
Empfindungsschwelle 35 dB 45 dB 30 dB 35 dB Sprachaufnahmeschwelle 45 dB 65 dB 40
dB 55 dB Schmerz schwelle 95 dB 95 dB loo dB loo dB PB Unterscheidung bei 30 dB
Sprachaufnahmeschwelle 54 % 46% 96 % 88 % PB Unterscheidung bei 40 dB Sprachaufnahmeschwelle
60 % 50 % 100 % 92 % Sprachunterscheidung bei Übertragung über Knochen bei 65 dB
20 % 12 % 60 % 54 % Der Patient behielt die oben dargestellteVerbesserung seiner
Hörfähigkeit für eine Zeitspanne von 2 Tagen nach der elektrostimulierenden Behandlung.
Dann begann der Patient eine Serie von einstündigen, 2 mal in der Woche stattfindenden
Behandlungen, die bald auf eine Behandlung pro Woche reduziert wurden. Nunmehr ist
eine Therapie zur Aufrechterhaltung empirisch auf eine Behandlung von einer Stunde
pro Monat festgelegt worden, um die sich aus der obigen Tabelle ergebenden Verbesserungen
aufrecht zu erhalten.
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Fall Nr. 3 Der Patient ist ein 38 jähriger Mann, der vor 5 Jahren
aufgrund von Masern, Murds und Scharlach das Gehör verloren hat. Es liegt ein beiderseitiger
Verlust an Hörfähigkeit vor. Der Patient hat seine Fähigkeit, Worte zu unterscheiden,
nach
20 jeweils einstündigen Behandlungen bemerkenswert verbessert. Eine Kombination
aus akustischer und elektrischer Stimulation gestattet es dem Patienten eine normale
Unterhaltung zu führen. Zum ersten mal in seinem Leben ist der Patient imstande,
an einem mit einem Verstärker versehenen Telefon ein Gespräch zu führen.
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In der folgenden Tabelle, Teil A, sind die audiometrischen Testergebnisse
des Patienten vor und nach der Behandlung aufgezeichnet. Im Teil B der Tabelle sind
die verbesserten Ergebnisse festgehalten, die sich dann ergeben, wenn die akustische
Stimulation von elektrischer Stimulation unterstützt wird.
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Tabelle 3 Teil A.
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Sprach-Audiometrie, akustische Stimulation alleine 1. Rechtes Ohr
(bei loo dB) vorher nachher Sprachunterscheidungsvermögen für spondäische Worte,
gesteigert von 0 % auf 50 ß Sprachunterscheidungsfähigkeit für PB Worte erhöht von
0 ffi auf 42 ,0 2. Linkes Ohr ( bei loo dB) Sprachunterscheidungsvermögen für spondäische
Worte, gesteigert von 0 % auf 52 ffi Sprachunterscheidungsfähigkeit für PB Worte
erhöht von 0 % auf 38 ß 3. beidohriges Hören (bei loo dB) Sprachunterscheidungsvermögen
für spondäische Worte, gesteigert von 0 % auf 60 %
vorher nachher
Sprachunterscheidungsfähigkeit für P3 Worte erhöht von 0 a/ó auf 52 % Teil B Sprach-Audiometrie
bei Elektro-Stimulation zuzüglich akustischer Stimulation 1. Rechtes Ohr (Akustik
= loo dB; Elektro-Stimulation mit unisolierten Elektroden bei o,4 Watt) Sprachunterscheidungsvermögen
für spondäische Wörter = 86 % Sprachunterscheidungsvermögen für PB Wörter = 76 ffi
2. Linkes Ohr (Akustik = loo dB; Elektro-Stimulation mit unisolierten Elektroden
bei o,4 Watt) Sprachunterscheidungsvermögen für spondäische Wörter = 9o % Sprachunterscheidungsvermögen
für PB Wörter = 78 % 3. beidohrige Hörhilfe bei loo dB (Elektro stimulation mit
unisolierten Elektroden bei 0,4 Watt) Sprachuntersqheidungsvermögen für spondäische
Wörter = 92 % Sprachunterscheidungsvermögen für PB Wörter = 82 % Fall Nr. 4 Der
Patient war eine 27 jährige Frau, deren fortschreitender Gehörverlust wahrscheinlich
auf Otosklerose zurückgeht.
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Nach 12 einstündigen Behandlungen war eine beträchtliche Verbesserung
in der Unterscheidungsfähigkeit für PB-Wörter festzustellen, obgleich dies nicht
durch eine wesentliche Zunahme in der Unterscheidungsfähigkeit für reine Töne begleitet
war. Nach der 27. einstündigen Behandlung wurde ein Test auf das Unterscheidungsvermögen
von PB-Worten durchgeführt, wobei die Patientin elektrisch und akustisch stimuliert
wurde. Dabei ergaben sich mehrfach Werte von loo % gegenüber 42 o/o am linken Ohr
und 58 ffi am rechten Ohr vor der Behandlung.
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Nach 30 Behandlungen konnte die Patientin, unterstützt durch eine
übliche Hörhilfe, eine Unterhaltung in einer geräuschvollen Umgebung (im allgemeinen
9o bis loo dB) führen.
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Aus der folgenden Tafel Teil A, ergeben sich die audiometrischen Werte
vor der Behandlung. Im Teil B sind die Werte nach der 12. einstündigen Behandlung
festgehalten; im Teil C sind die Werte nach der 12. Behandlung ersichtlich, die
bei elektro-akustischer Stimulation vorlagen.
-
Tabelle 4 Teil A Sprach-Audiometrie vor der Behandlung rechts links
Untere Grenze der Geräuschfeststellung 25 dB 30 d3 Untere Schwelle der Aufnahmefähigkeit
für Sprache 35 dB 80 dB Schmerzschwelle 95 dB 95 dB PB-Unterscheidungsvermögen bei
40 dB über Sprachaufnahmeschwelle 44 % Leitung durch Knochen; Sprachunter-Scheidung
bei 65 dB über Audiometer 32 % -
Teil B Sprach-Audiometrie nach
der Behandlung rechts links (nach der 12. Sitzung) Untere Grenze der Geräuschfeststellung
20 dS 25 dB Untere Schwelle der Aufnahmefähigkeit für Sprache 35 dB 6o.dB Schmerzschwelle
loo dB loo dB PB-Unterscheidungsvermögen bei 30 dB über Sprachaufnahmeschwelle -
76 % PB-Unterscheidungsvermögen bei 50 dB über Sprachaufnahmeschwelle 7o % Leitung
durch Knochen; Sprachunterscheidung bei 65 dB über Audiometer 40 % Teil C Elektro-akustische
Stimulierung, transdermal, Elektroder beiderseitig am ragalbereich PB-Unterscheidungsfähigkeit
bei 1,4 Watt 96 % des Sprach unterscheidungsvermögens Binaural Spondi-Unterscheidungsfähigkeit
bei 1,4 W.loo i0 Sprachunterscheidungsvermögen Binaural Audiometer rechts links
Untwerste Schwelle für Geräuschfeststellbarkeit (Elektrostimulation 0,4 W.) 15 dS
20 dB Unterste Schwelle für Sprachaufnahmevermögen (Elektrostimulation 0,8 W.) 20
dB 70 dB Schwelle für Schmerzempfinden (Elektrostimulation o,8 W.) loo+dB loo+dB
PB-Unterscheidung bei 30 dB oberhalb Sprachaufnahmeschwelle (Elektrostimulation
0,8 W.) 100 % 92 % Leitung durch Knochen für PB-Sprachunterscheidung bei 60 dB (Elektrostimulation
o,8 W.) 8o % 70 %
Fall Nr. 5 Der Patient war ein 72 jähriger Mann,
der auf dem linken Ohr seit 55 Jahren völlig taub ist. Der Ursprung der Taubheit
ist unbekannt. Das rechte Ohr hat in den letzten 16 Jahren zunehmend unter Alterstaubheit
gelitten. Der Verlust des Hörvermögens des Patienten wurde durch Vergreisungssymptome
verschlimmert. Es handelte sich um gelegentliche Depressionen und Störungen des
Erinnerungsvermögen. Der Patient wurde in 24 Sitzungen von jeweils 6o Minuten behandelt.
Dabei wurde eine unisolierte und eine dielektrische Elektrode beiderseits im stylomastoiden
Bereich angelegt. Es wurde eine 36 kHz amplitudenmodulierte Spnus-Frequenz mit einer
Audio-Frequenz von 6o Hz bis 12000 Hz angewendet; Nach der Behandlung zeigte der
Patient eine erhebliche Verbesserung der Hörfähigkeit des rechten Ohrs; sogar am
linken Ohr ließ sich eine leichte Verbesserung feststellen. Die Verbesserung am
rechten Ohr ergab sich im Hinblick auf die akustische PB-Wort-Unterscheidbarkeit,
die durch eleko-akustische Stimulation noch weiter verbessert wurde. Das spiegelt
sich in der nachfolgenden Tabelle wieder: Tabelle 5 A Akustische Audiometrie vor
der Behandlung rechts links Untere Hörschwelle 65 dB 100 dB Sprachaufnahmeschwelle
loo dB -Schmerzschwelle loo dD -PB Unterscheidungsfähigkeit bei 0 dB über Sprachaufnahmeschwelle
lo % -Leitung durch Knochen bei 65 dB 6 % -B Audiometrie nach Behandlung 1. Audiometer:
Untere Hörschwelle 55 dB loo dB Sprachaufnahmeschwelle 65 ag loo d3
rechts
links Schmerzschwelle -loo+dS loo+dB PB Unterscheidungsfähigkeit bei 0 dB über Sprachaufnahmeschwelle
50 lo % PB Unterscheidungsfähigkeit bei lo dD über Sprachaufnahmeschwelle 56 % 12
% Leitung durch Knochen 20 % -2. Lebende Stimme bei 90 dB PB Unterscheidung - freies
Feld 52 ° C Elektro-akustische Sprach-hudiometrie nach Behandlung 1. Transdermal,
Bedingungen wie bei der Behandlung PB Unterscheidungsfähigkeit 60 % 2. Transdermal,
Bedingungen wie bei der Behandlung zuzüglich Hörhilfe am rechten Ohr bei 80 dB mit
lebender Stimme bei 50 dB auf eine Entfernung von 3 Fuß hinter dem Patienten PB
Unterseneidungsfähigkeit 86 £/o' 16 0 Eine außerordentlich bemerkenswerte therapeutische
Wirkung, die bei dem Patienten neben der Verbesserung des Hörvermögens festzustellen
war, beruhte darauf, daß die meisten seiner Vergreisungserscheinungen nach 6 Wochen
der Behandlung nachließen. In dieser kurzen Zeit verbesserte sich sein Gedächtnis,
seine zeitweilige Verwirkung verschwand; darüberhinaus verringerte sich seine instabile
Gemütshaltung merklich. Schließlich verringerten sich seine Kopfschmerzen erheblich.
-
Fall Nr. 6 Der Patient war eine 48 jährige Frau, deren Hörvermögen
normal war, bis sie mit Kanamycin gegen akute Peritonitis behandelt worden war.
Die Verordnung von Kanamycin wurde von einem typisch ototoxischen Gehörverlust gefolgt.
Die
Patientin wurde in 26 einstündigen Sitzungen mit dem erfindungsgemäßen
Gerät behandelt. Sie zeigte im Laufe der Therapie eine ständige Besserung ihres
Zustandes und kann zeitweilig am unverstärkten Telefon Unterhaltungen führen.
-
Aus der nachfolgenden Tabelle ergibt sich, daß sich zwar das Audiogramm
positiv, jedoch nur in geringem Umfang verbesserte. Dennoch ist die Verbesserung
in PB - Wort-Unterscheidung bermerkenswert sowohl bei Verwendung einer akustischen
Quelle allein wie auch bei Elektrode Stimulation.
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Tabelle 6 A Akustische Audiometrie vor der Behandlung rechts links
Untere Hörschwelle 95 dB loo dB Sprachaufnahmeschwelle loo dB loo dB Schmerzschwelle
+loo dB +loo dB PB Unterscheidungsfähigkeit bei 0 dB über Sprachaufnahmeschwelle
6 /o O PB Unterscheidungsfähigkeit bei lo dB über Sprachaufnahmeschwelle 6 5 O %
B Audiometrie nach Behandlung 1. Audiometer Untere Hörschwelle 80 dS loo dB Sprachaufnahmeschwelle
90 dB loo dB Schmerzschwelle +loo dB +loo dB PB Unterscheidungsfähigkeit bei 0 dB
über Sprachaufnahmeschwelle 70 2 52 o PB Unterscheidungsfähigkeit bei lo dB 0/ über
Sprachaufnahmeschwelle 76 % 50 ,o 2. Lebende Stimme bei loo dB PB Unterscheidung
- freies Feld 60 % (Binaural)
C Elektro-akustische Sprach-Audiometrie
nach Behandlung 1. Transdermal Stimulation mit unisolierten Elektroden bei 0,4 W.
und lebender Stimme bei 60 dB PB Unterscheidung - freies Feld (Binaural) Fall Nr.
7 Der Patient war ein 83 jähriger Mann mit Alterstaubheit, deren Beginn vor 40 Jahren
schon festgestellt worden war. Der Patient konnte durch eine herkömmliche Hörhilfe
keinerlei Erleicherung erhalten und benutzte sie deshalb nicht. Er gab seinen Beruf
auf, weil es ihm nicht möglich war, Besprechungen zu folgen oder Gespräche am Telefon
zu verstehen.
-
Der Patient wurde in 36 einstündigen Sitzungen mit dem erfindungsgemäßen
Gerät behandelt. Nach der 16. Behandlung begann er sich wieder des Telefons zu bedienen.
-
Nach 36 Behandlungen hatte sich die Unterscneidungsfähigkeit für PB-Wörter
von 40 % vor der Behandlung auf 84 % nach der Behandlung verbessert. Seine Hörfähigkeit
hatte sich in einem solchen Umfang verbessert, daß er normalen Unterhaltungen sowohl
in stiller wie auch in geräuschvoller Umgebung ohne Hörapparat folgen konnte.
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Fall Nr. 8 Die Patientin war eine 58 jährige Frau mit 30 Jahre zurückliegendem-beidseitigen
Gehörverlust. Es ist anzunehmen, daß dieser auf Otosclerose beruht. Die Patientin
reagierte auf keinen mit der größten Stärke übertragenen reinen Ton. Vor der Behandlung
betrug ihre Hörfähigkeit 0 «Ä; es handelte sich also um einen Fall von totaler Taubheit.
-
Die Patientin unterzog sich einer Serie von Behandlungssitzungen.
Nach der 20. Behandlung berichtete sie, daß sie gelegentlich ein Wort im Gespräch
verstehen konnte. Nach der 23. Behandlung war sie in der Lage, 80 % von ausgewählten
Worten, die ihr mit loo dB mitgeteilt wurden, zu verstehen. Die Patientin ist nun
imstande, mehr als lo ffi von spondäischen Wörtern, die ihr mit einer Lautstärke
von 90 dB gegeben werden, aufzufassen. Mit fortgesetzter Behandlungsdauer unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Gerätes hat die Patientin langsam ihr Hörvermögen
verbessern können.
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Fall Nr. 9 Die Patientin war eine 52 jährige Frau, die ihr Gehör fortschreitend
und beidseitig in den letzten 20 Jahren eingebüßt hat. Vor kurzem verlor sie den
Rest ihrer Hörfähigkeit vollständig. Vor Beginn der Behandlung zeigte sie keinerlei
Reaktion auf durch die Luft übertragenen oder durch Knochen übertragenen Schall
bei stärkster Audiometer-Einstellung. Sie konnte keinerlei gesprochene Wörter unterscheiden.
-
Ferner litt sie unter starken subjektiven Geräuschen, die sie in ihrem
Kopf hörte.
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Nach lo Behandlungen mit dem erfindungsgemäßen Gerät reagierte die
Patientin noch nicht auf reine Töne, die transdermal von der Elektro-Stimulusquelle
übertragen wurden. Nach der 36. Behandlung jedoch war sie in der Lage, reine Töne
im requenzbereich zwischen 27 Hz und 5100 Hz auf beiden Ohren zu hören, wenn eine
dielektrische und eine nichtisolierte Elektrode verwendet wurden. Es ist bemerkenswert
festzustellen, daß die Patientin nur mit Elektroden hört, die im stylomastoiden
Bereich angebracht sind und daß sie dann
nur auf der Seite hört,
auf der die nichtisolierte Metallelektrode liegt.
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Nach der 49. Behandlung reagierte die Patientin zum ersten Mal auf
eine akustische Schallquelle. Die Patientin ist jetzt imstande, korrekt 20 ^s0 der
Zahlen zwischen 1 und lo, die ihr in beliebiger Reihenfolge mitgeteilt werden, zu
wiederholen, wenn gleichzeitig die Elektro-Stimulation und eine akustische Quelle
mit loo d angewendet werden.
-
Diese Patientin, die einen außerordentlich schweren Fall von Taubheit
darstellt, hat langsame Verbesserungen im Erfassen reiner Töne in der Verbreiterung
des gehörten Bereiches erfahren. Besonders bemerkenswert ist es jedoch, daß die
subjektiven Geräusche im Kopf, über die sich die Patientin vor der Behandlung beklagt
nat, inzwischen vollständig verschwunden sind.
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Fall Nr. 10 Der Patient war ein 77 jähriger Mann mit beidseitiger,
seit 8 Jahren vorliegender Altersschwerhörigkeit.
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«r leidet seit etwa 3 Jahren unter einem milden Tinnitus.
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Der Patient trägt in beiden Ohren eine Hörhilfe "RAdioear". Nach 19
Behandlungen mit dem erfindungsgemäßen Gerät hat sich das Hörvermögen für reine
Töne im unteren Frequenzbereich des hörbaren Spektrums erheblich verbessert. Darüberhinaus
war eine leichte Verbesserung im Verstehen von PB-Wörtern festzustellen, wobei die
Verbesserung am rechten Ohr von 72 % vor Beginn der Behandlung auf 86 ?/c nach der
Behandlung stieg. Das linke Ohr verbesserte sein Hörvermögen von 6o % vor auf 80
nach der Behandlung. Die endgültige Prognose über die Entwicklung dieses Falles
ist mit der des Patienten gemäß Fall Ifr. 7 vergleichbar.
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Fall Nr. 11 Der Patient war ein 56 jähriger Mann mit unsymetrischen
sensorineuralen Hörverlust im rechten Ohr, der vor aussichtlich auf eine Beschädigung
im Alter von 15 Jahren zurückzuführen ist.
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Bis zur 20. Behandlung konnte der Patient mit dem rechten Ohr nur
Töne im Frequenzbereich von 20 Hz bis 740 Hz mit Elektro-Stimulation hören. Zwischen
der 22. und 24. Behandlung jedoch war der Patient plötzlich in der Lage, den Bereich
von 20 Hz bis 5200 Hz mit einer ausgezeichneten Unterscheidung der Töne im rechten
Ohr mit Elektro-Stimulation aufzunehmen. Gleichzeitig wurde eine kleine Verbesserung
in der P3-Wörter Unterscheidungsfähigkeit am rechten Ohr von 16 auf 26 «ji festgestellt.
Eine geringfügige Verbesserung ergab sich auch am linken Ohr, obgleich die Schwerhörigkeit
im linken Ohr vonvornherein geringer war.
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Ball Nr. 12 Der Patient war ein 26 jähriger Mann, dessen Taubheit
auf- Scharlach, Munpsund Kinderlähmung im frühen Kindesalter zurückzuführen ist.
Seit seiner Krankheit war der Patient für reine Töne im Frequenzbereich von 125
Hz bis 8000 HZ bei llo dB völlig unempfindlich.
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Im Alter von 20 Jahren erblindete der Patient voll ständig.
-
Bei einem Test vor der Behandlung ergab sich, daß der Patient auf
transdermale Stimulation mit reinen Tönen im Bereich von etwa 90 Hs bis 2600 Hz
ansprach. Zwei unisolierte transdermale Elektroden wurden beidseitig hinter seinen
Ohren, jeweils 1/2 bis 3/4 Zoll unterhalb des mastoiden Vorsprungs angebracht. Danach
erhielt
der Patient 7 Behandlungen von jeweils 1 1/2 stündiger
Dauer. Dabei erweiterte sich sein Hörbereich von 70 Hz zu 8000 Hz.
-
Bei weiteren Behandlungen wurden sowohl Wörter wie auch Tone verwendet.
Der Patient, der, wie gesagt, blind war, wurde dadurch auf jedes Wort der behandelnden
Person aufmerksam gemacht, daß seine Finger über die Lippen des Sprechers, sein
Kinn und seine Kehle gelegt wurden, während dem Patienten selbst das gesprochene
Wort mit dem erfindungsgemäßen Gerät übermittelt wurde. Zu Anfang wurden einsilbige
Wörter verwendet, die in Gruppen von 5 oder 6 Wörtern gesprochen wurden. Der Patient
konnte eine solche Wortgruppe innerhalb von lo Minuten lernen. wenn ihm danach die
Wörter in veränderter Reihenfolge transdermal übermittelt wurden, konnte er sie
mit 70 bis 80 Genauigkeit wiederholen. Schwierigere, weil sehr ähnlich klingende
Worte wurden dann gruppenweise dem Patienten in gleiqher Art übermittelt. Der Patient
war danach imstande, auch diese schwerer zu unterscheidenden Worte mit gleicher,
d.h. 70 bis 80 fo, Genauigkeit wiederzugeben, wenn sie ihm transdermal übermittelt
wurden.
-
Nach diesen Behandlungen blieb der Patient völlig anakustisch für
reine Töne bei llo dB, die seinen Ohren mit einem konventionellen klinischen Andiometer
übertragen wurden. Dennoch ist nachgewiesen, daß der Patient in der Lage ist, solche
Geräusche zu "hören' wenn er transdermal anstatt akustisch stimuliert wird. Auf
jeden Fall wurde seine Fähigkeit, transdermal zu "hören" durch die Behandlung mit
dem erfindungsgemäßen Gerät verbessert.
-
Eine Zusammenfassung der vorbeschriebenen Erankengeschichten 1 bis
11, die im wesentlichen PB-Wort-Unterscheidungsfähigkeit vor und nach der Behandlung
enthält, ist in der folgenden Tabelle wiedergegeben.
-
Zusammenfassung der PB Hörfähigkeit in den Fällen 1 - 11 1 2 3 4
5 6 7 8 9 10 1 70 72 36% 0% 64 % 12% 90% 40 % 96 % 2 18 2 54% 46% 96 % 88% 100%
96 % 100% 3 38 20 0% 0% 42 % 38% 76% 78 % 82% 4 27 30 44% 32% 70 % 76% 100% 92 %
100% 5 72 24 10% 0% 50 % 10% 86% 16 % 88% 6 48 26 6% 0% 70 % 52% 80% 70 % 80% 7
83 36 38% 40% 82 % 86% 90% 88 % 92% 8 58 25 0%* 0%* 30 % 40%* 40%* 40%* 40%* (Spondi=
18% 12% 20% 20% 28%) 9 52 49 0%* 0%* 20%* 20%* 20%* 20%* 20%* (Spondi= 0% 0% 16%
12% 18%) 10 77 49 72% 60% 86% 82% 90% 90% 90% 11 56 22 70% 16% 78% 26% 84% 30% 86%
1 = Fall Nr.
-
2 = Alter 3 = Anzahl der Behandlungen 4 = Spracherfassung a) rechts
vor der. Behandlung 5 = Spracherfassung b) links vor der Behandlung = PB Spracherfassung
nach der Behandlung akustisch-rechts 7 = :PB Spracherfassung nach der Behandlung
akustisch-links 8 = PB Spracherfassung nach der Behandlung Elektrcstimmlation und
Akustik - rechts 9 = PB Spracherfassung nach der Behandlung Elektrostimulation und
Akustik - links 10 = PB Spracherfassung nach der Behandlung Elektrostimulation und
Akustif - beide Ohren
Wie sich aus der Zeichnung, insbesondere
Fig. 1 ergibt, besteht ein Gerät zur Behandlung von Schwerhörigen aus zwei Paaren
von Elektroden lo, 11, die wahlweise an den Patienten angelegt und in geeigneter
Weise mit Energie versorgt werden können. Ein Paar der Elektroden, lo in der Abbildung,
ist isoliert, während das andere Elektrodenpaar unisoliert ist. Normalerweise haben
die Elektroden einen Querschnitt von etwa 3 cm3. Sie sind zweckmäßig rund ausgeführt.
Die isolierten Elektroden können mit einer oder mehreren Schichten aus elektrisch
nichtleitendem Iiaterial versehen sein, beispielsweise einem geeigneten Kunststoff.
-
Die Elektrodenpaare lo und 11 sind über Schalter 12, 1 die in mehrere
Schaltstellungen gebracht werden können, in verschiedenen Kombinationen an die Ausgangsleitungen
14 und 15 anschaltbar. So sind beispielswe8se die Schalter 12, 13 so ausgebildet,
daß jeweils einer von ihnen mit den rechten und einer von ihnen mit den linken Elektroden
zusammenwirkt. Jeder Schalter weist 4 mit h bis D bezeichnete Kontakte auf. Die
Schalter sind miteinander verbunden und arbeiten gleichzeitigs deshalb ist bei beiden
Schaltern die Kontaktstellung jeweils gleich.
-
Wenn die Schalter 12 und 13 sich in der s-Stellung befinden, sind
die Ausgangsleitungen 14, 15 mit den nichtisolierten Elektroden 11 verbunden. In
der B-Stellung liegen die husgangsleitungen an den nichtisolierten Elektroden. In
der C-Stellung ist die Leitung 14 an die linke isolierte Elektrode und die Leitung
15 an die rechte nichtisolierte Elektrode 11 angeschlossen. In der D-Stellung ist
die Ausgangsleitung 14 mit der linken nichtisolierten Elektrode und die Leitung
15 mit der rechten isolierten Elektrode in Verbindung. Wie sich hieraus ergibt,
sind in der h- und B-Stellung untereinander gleiche Elektroden
angeschlossen,
während in der 0- und D-Stellung ungleiche Elektroden mit den Ausgangsleitungen
14 und 15 in Verbindung stehen.
-
Die Ausgangsleitungen 14 und 15 sind geräteseitig mit Schaltern 19
und 17 verbunden, die sich mit den Schaltern 12 und 13 gleichzeitig bewegen. Die
Schiller 16 und 17 sind in geeigneter Weise mit den Ausgängen von drei Schwingkreisen
18 bis 20 verbunden, die weiter unten in Einzelheiten beschrieben werden.
-
Die A-Kontakte der Schalter 16 und 17 sind mit den Ausgängen 21 und
22 des Schwingkreises 18, die B-Kontakte mit den Ausgängen 23 und 24 des Schwingkreises
19 und die C-Kontakte mit den Ausgängen 25 und 26 des Schwingkreises 20 verbunden.
Die C- und D-Kontakte der Schalter 16 und 17 sind überbrückt, sodaß die D-Kontakte
ebenfalls mit dem Schwingkreis 20 in Verbindung stehen. Bei jeder Einstellung der
Schalter 12, 13 und 16, 17 ist somit entweder ein Paar gleichartiger oder verschiedenartiger
Elektroden lo, 11 mit dem Ausgang eines der Kreise 18 bis 20 verbunden. Der Zweck
dieser Maßnahme besteht darin, daß für jedes Elektrodenpaar ein Kreis mit optimaler
Resonanzfrequenz zur Verfügung steht.
-
Für Kontrollzwecke kann ein Voltmeter 27 zwischen die Mittelanzapfungen
der Transformatoren 28 bis 27 in den verschiedenen Kreisen 18 bis 20 und einer der
Ausgangsleitungen 14, 15 geschaltet sein, um die Ausgangsspannung des betreffenden
Schwingkreises jederzeit ablesen zu können. Ferner kann ein Ampremeter 31 in eine
der Ausgangsleitungen 14, 15 geschaltet sein, um die Stromstärke, die auf den Patienten
einwirkt, anzuzeigen.
-
Zur Überwachung der Arbeitsweise der Schwingkreise kann zwischen der
Mittelanzapfung und einem Ausgang der Transformatoren 28 bis 30 mithilfe eines in
4 Stellungen verstellbaren Schalters 32 ein Voltmeter ein OsniWostop 34 und ein
Frequenzmesser 35 anschaltbar sein.
-
Eingangsseitig sind an den Schwingkreisen mehrere Einrichtungen vorgesehen.
Hierzu gehört ein Tonbandgerät 36 mit Verstärker, ein ebenfalls mit Verstärker versehenes,Mikrofon
37 und ein Tongenerator 38 mit verstellbarer Tonfrequenz. Ein zusätzlicher Eingang
39 ist für weitere, etl. erforderliche Einrichtungen vorgesehen. Diese Vorrichtungen
werden über einen W§hlschalter 40 auf einen Verstärker 41 geschaltet, der die Eingänge
aller Schwingkreise 18 bis 20 bedient.
-
In die Vorrichtung kann ferner ein Kontrollhörer 42 einbezogen sein,
mit dessen Hilfe die behandelnde Person die Eingänge überwachen kann. Eine Signaleinrichtung
43 ist ebenfalls vorgesehen. Sie besteht aus Druckkntpfen 44 und 45 und Anzeigelampen
46, 47, mit deren Hilfe der Patient von Zeit zu Zeit seine Eindrücke mitteilen kann.
-
In Fig. 2 ist eine Schaltung für einen Verstärker -Schwingkreis dargestellt,
wie er zweckmäßig bei dem erfindungsgemäßen Gerät verwendet wird. Der Schwingkreis
ist besonders vorteilhaft dadurch, daß er ein Trägersignal liefert, welches ständig
oder fast ständig in Resonanz mit dem Ausgangskreis steht, zu welchem der Patient
gehört. Der Schwingkreis ist imstande, die Resonanzbedingungen auch dann aufrecht
zu erhalten, wenn sich Änderungen im Ausgangskreis aufgrund physiologischer Verschiedenheiten
des Patienten9 änderungen hinsichtlich des Ändruckes der Elektroden
asw.
ergeben.
-
Der Verstärker 41 in Fig. 2 ist ein einfacher zweistufiger Verstärker,
dessen Ausgangsteil einen Transistor 50 enthält. Die Emitterseite des Transistors
ist über einen 680 Ohm-Widerstand 51 an den positiven Pol einer 18 Volt abgebenden
Stromquelle 52 angeschlossen. Der Kollektor des Transistors liegt über einen o,ol
I'iikrofsrad - Kondensator 53 bei 54 an Erde. Die Ausgangsklemme des Verstärkers
ist ferner mit der Kollektor-Elektrode bei 55 verbunden. Die Basis-Elektrode des
Transistors 50 liegt über einen looo Olim Widerstand 57, der verstellbar ist, am
Kollektor eines Transistors 58. Die Emitterseite des Transistors 58 in der Eingangs
stufe ist über einen looo Onm Widerstand 59 an Erde gelegt und über einen 35000
Ohm Widerstand 60 an den Kollektor des zur susgangsstufe gehörenden Transistors
50 angeschlossen. Die Basis des Transistors 58 ist bei 61 mit der Eingangsklemme
verbunden. Werner liegt die Basis über einen looooo Onm Widerstand 62 an der positiven
Klemme der Stromquelle und über einen 3300 Ohm Widerstand 6n an Erde Das Ausgangssignal
des Verstärkers 41 wird einem Schwingkreis 18, 19 oder 20 aufgegegen, der ein Elektroden-Paar
lo oder 11 und den Kopf des Patienten 64 umfaßt. Gemäß der Erfindung ist der Ausgangskris,
in den der Patent einbezogen ist, ein L-C-Schwingkreis mit einer Resonanzfrequen
vorgegebener hohe, zweckmäßig unter looooo Hz. von besonderer bedeutung ist, daß
der Schwingkreis so gestaltet ist, daß die Elektroden lo und 11 mit dem Körper des
Patienten kapazitiv gekoppelt sind. Diese Koppelung kann sich in weiten Grenzen
in Abhängigkeit von der Frequenz und von den Übergangsbedingungen zwischen den Elektroden
und dem Patienten ändern, beispielsweise dadurch, daß der Patient zu schwitzen beginnt.
Es ist auch bekannt,
daß bestimmte physiologische Änderungen an
einem Menschen stattfinden, die von seiner emotionalen Verfassung abhängen. In dieser
Hinsicht hat die Erfahrung gelehrt, daß die Kapazität des Kopfes eines Patienten
sich zwischen o,2 und etwa 1 Mikrofarad andern kann.
-
Da die Koppelung mit dem Patienten im wesentlichen kapazitiv ist und
da die Werte der Kapazität erheblichen Anderungen unterliegen kennen, auf die die
behandelnde Person keinen Einfluß hat, sind in-den Ausgangskreis verhältnismäßig
große Induktivitäten einbezogen, die im wesentlichen die Resonanzfrequenz des Schwingkreises
bestimmen. Aus diesem Grunde haben die Schwankungen der Kapazität des Patienten
keinen wesentlichen Einfluß auf die Resonanzfrequenz des Schwingkreises als Ganzem,
sodaß sich der Schwingkreis ohne weiteres den Änderungen in den Eigenschaften des
Ausgangskreises anpassen kann.
-
Die Merkmale des Schwingkreises sind so gewählt, daß dieser bei einer
vorgegebenen Trägerfrequenz in Resonanz kommt. Am Ausgang des Verstärkers 41 kann
ein lffederfrequenz-Signal,erzeugt werden, das im Schwingkreis mit der höherfrequenten
Frequenz kombiniert wird. Diese modulierte Frequenz wird auf den Patienten 64 in
der Weise übertragen, daß die gewünschten Resonanzbedingungen eintreten.
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rei einer Schaltung, die zur Verwendung in einem therapeutischen Gerät
verwendet wird, können die Schwingkreise 18 bis 20 mit zusätzlichen Induktivi töten,
üblicherweise in Form von Spulen 659 66 versehen werden, die beiderseits der Kopplungsstellen
zum Patienten angeordnet sind. Der Schwingkreis 18, der zum Betrieb mit zwei unisolierten
Elektroden
vorgesehen ist, weist vorteilhaft 2 hintereinander geschaltete
Induktivitäten von jeweils 70 Millihenty auf. Hierdurch ergibt 10 sich eine Trägerfrequenz
im Bereich von 2 kHz bis kHz. (Es kann wünschenswert sein, einen weiteren Schwingkreis,
der nicht dargestellt ist, vorzusehen. Dieser Kreis ist mit 2 in Serie liegenden
Induktivitäten von jeweils 2 Millihenry ausgestattet und dient zum Betrieb von zwei
unisolierten Elektroden, wobei eine Trägerfrequenz von etwa lo bis 20 kHz entsteht.)
Der Schwingkreis 19 ist zum Betrieb mit isolierten elektroden lo vorgesehen und
enthält vorzugsweise 2 Induktivitäten von jeweils 3o ilillihenry , sodaß eine Trägerfrequenz
von 40 bis Go kllz erhalten wird. Der Schwingkreis 20, der zum Betrieb mit ungleichen
Blektrodenpaaren dient, weist vorzugsweise 2 Induktivitäten von jeweils 50 Millihenry
auf.
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Wie sich gezeigt hat, ergibt sich hierbei eine Trägerfrequenz von
etwa 20 bs 4o kHz.
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Der Verstärkerausgang ist über einen 180000 Ohm-Widerstand 67, einen
o,ol Mikrofarad - Kondensator 68 und eine der beiden großen Indult-ivitaten 65 an
eine Seite des Kopfes des Patienten gelegt. Die andere Seite des Kopfes des Patienten
ist durch die Induktionsspule 66, einen Transformator 69 und den Leiter 70 an Erde
gelegt. Die andere Wicklung des Transformators 69 ist mit dem kollektor eines Transistors
71 verbunden. Der Emitter des Transistors liegt bei 72 an Erde; die Basis des Transistors
ist zwischen dem Widerstand 67 und dem Kondensator 68 angeschlossen und über eine
Diode 7v an wurde glegt.
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Unter dem Einfluß des vom Verstärker 41 abgegebenen Signals schwingen
die Schwingkreise bei einer bestimmten Frequenz, die eine Funktion der L-C Parameter
ist.
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Da in dem Resonanzkreis der Patient selbst sich befindet, kann das
Trägersignal unter den Spitzenresonanzbedingungen angewendet werden. Außergewöhnliche
änderungen in den Parametern des Kreises werden durch die Verwendung der verhältnismäßig
großen induktiven Elemente, wie beschrieben, unterdrückt.
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Um die Behandlung in der weiter oben beschriebenen reise durchführen
zu können, ist mindestens der Tongeneratoreingang 38 mit Einrichtungen zum Verändern
des Tones zwischen einer untersten und obersten frequenz, z.B. zwischen 40 und 20000
HB, innerhalb zeitlich längerer Zyklen, im Durchschnitt beispielsweise Zyklen von
lo Minuten, ausgestattet. Während der Ton des Tongenerators in reletiv lang andauernden
Zyklen verändert wird, wird die Amplitude des hudio-Frequenz-Signals in wesentlich
kürzeren Zyklen, beispielsweise von 1 Sekunde Dauer zwischen 0 und loo %, verändert.
Offenbar ergibt sich hierdurch die Stimulationswirkung auf den Patienten. Die betreffenden
Vorgänge sind in Fig. 3 schematisch dargestellt.
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Zweckmaßigerweise ist das System mit Einrichtungen zur Steuerung der
relativen amplitude des Trägersignals und des modulierten Audio-Frequenz-Signals
versehen.
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Im allgemeinen ist das modulierte Signal etwas geringer ( es beträgt
beispielsweise 8o bis 90 ;) als die Amplitude des Trägersignals, obgleich es gelegentlich
wünschenswert sein kann, das zu modulierende Signal auf Ao p des imrägersignals
einzustellen. Bisweilen mag es auch erforderlich sein, das zu modulierende Signal
auf 120 % des Trägersignals zu bringen.
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Das erfindungsgemäße Gerät hat für die Wiederherstellung der Hörfähigkeit
von schwerhörigen Patienten große
Bedeutung. Die Behandlung mit
dem erfindungsgemäßen Gerät führt in der mehrzahl der Fälle zu einer erheblichen
Verbesserung der Hörfähigkeiten, sei es, daß gleichzeitig mit der Anwendung des
Gerätes Hörübungen veranstaltet werden oder sei es, daß iediglich das Gerät zur
Anwendung kommt.
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Möglicherweise beruht die Wirkung der Elektro-Stimulation darauf,
daß atrophierte deren ihre frühere Funktion wieder aufnehmen.