DE1903375B2 - Elektrische Schaltungsanordnung zur Verfolgung der Formantfrequenz eines Sprachsignals - Google Patents
Elektrische Schaltungsanordnung zur Verfolgung der Formantfrequenz eines SprachsignalsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltungsanordnung zur Verfolgung der Formantfrequenz eines
Sprachsignals mit einem Frequenzspektrum, dessen Hüllkurve mindestens einen Scheitelwert bei einer
Frequenz (Formantfrequenz) aufweist, wobei die Frequenz der der Formantfrequenz nächstgelegenen
Harmonischen des Grundtons des Sprachsignals durch eine Frequenzverfolgungsschaltung verfolgt wird.
Die Wellenform der menschlichen Sprache kann in jedem Zeitpunkt durch eine Reihe von Harmonischen
der Grundtonfrequenz charakterisiert werden. Die Hüllkurve der Amplituden dieser Harmonischen im
Frequenzspektrum besitzt je nachdem jeweils im Moment geäußerten Ton Scheitelwerte bzw. Spitzen an
verschiedenen Punkten innerhalb des Frequenzspektrums. Die Frequenz dieser Spitzen werden als die
Sprachformanten bezeichnet. Bei verschiedenen Systemen zur schmalbandigen Sprachübertragung oder
Sprachsteuerung, wie beispielsweise dem Formant-Vocoder, werden Signale verwendet, welche die Frequenz
dieser Sprachformanten wiedergeben (Telefunken-Zeitung 40 (1967), S. 35 bis 43).
In der Praxis ist es häufig bequemer und hinreichend genau, ein einen bestimmten Sprachformanten wiedergebendes Signal in der Welle zu erzeugen, daß man die
Frequenz der jeweils der Spitze der Hüllenkurve nächstgelegenen Harmonischen des Grundtons verfolgt, d. h. der Harmonischen mit der größten Amplitude
in der Nähe der Spitze, statt die Frequenz der jeweiligen tatsächlichen Hüllkurvenspitze selbst zu verfolgen. Da
die Hüllkurvenspitze häufig zwischen benachbarte Grundton-Harmonische fällt, können kleine und unwesentliche Verschiebungen der Frequenz der Spitze dazu
führen, daß jeweils benachbarte Harmonische der
ίο Grundtonfrequenz sich als Harmonische mit der
größten Amplitude abwechseln. Bei Systemen der erwähnten Art, welche die Harmonische mit der
größten Amplitude auswählen, führt dies häufig zu abrupten Sprüngen zwischen benachbarten Harmoni-
•5 sehen, so oft die Amplitude der Hüllkurvenspitze sich
verschiebt Diese Verschiebungen zwischen benachbarten Harmonischen von nahezu gleicher Amplitude sind
für die Synthese einer wirklichkeitsgetreuen Sprachwellenform nicht erforderlich und führen dazu, daß das so
erhaltene Frequenzparametersignal stark rauschbehaftet ist (CH-PS 2 38 417).
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Qualität des von einem Formatfrequenz-Extraktor
erzeugten Frequenzparametersignals zu verbessern und
eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art
anzugeben, das unempfindlich ist gegenüber unwesentlichen Lageänderungen des Sprachformanten, wie sie
durch die Amplituden von Harmonischen des Grundtons wiedergegeben werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß erfindungsgemäß zur Vermeidung abrupter Sprünge
zwischen benachbarten Harmonischen des Grundtons bei kleinen Verschiebungen der Formantfrequenz die
Amplitude der jeweils verfolgten Harmonischen durch
ein in der Durchlaßfrequenz steuerbares Bandpaßfilter
im Vergleich zu den Amplituden der anderen Harmonischen angehoben wird und daß die Durchlaßfrequenz
des Bandpaßfilters durch das Ausgangssignal der Frequenzverfolgungsschaltung gesteuert wird. Hier
durch wird erreicht, daß die Frequenzverfolgungsschal
tung die einmal verfolgte Harmonische auch dann weiterhin verfolgt, falls diese nicht mehr die Harmonische der größten Amplitude in dem die akustische
Sprachwellenform wiedergebenden zugeführten elek
trischen Signal ist Erst wenn die jeweils größte
Harmonische wesentlich größer ist als die jeweils verfolgte Harmonische, z. B. um 6 db, übernimmt die
Frequenzverfolgungsschaltung die Verfolgung der größten Harmonischen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Figuren beschrieben.
F i g. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer Schaltungsan-
Ordnung zur Verfügung der Formantfrequenz eines
Sprachsignals,
F i g. 2 eine graphische Darstellung der Frequenzcharakteristik im Punkt »A« des Blockschaltbilds aus
Fig.l,
bü F i g. 3 eine graphische Darstellung zur Veranschaulichung der Auswirkung von Verschiebungen der
Permantfrequenz auf die Wirkungsweise des Systems.
Im einzelnen zeigt F i g. 1 ein Blockschaltbild eines Formantfrequenz-Extraktors mit einer Nachführ- bzw.
h > Nachlaufschleife zur Verfolgung des ersten Formanten,
d. h. den niedrigsten Frequenzformanten eines Lauts. Einem Bandpaßfilter 2 wird eine elektrische Größe
zugeführt, welche eine Sprach-Wellenform wiedergibt
■■ und wie sie beispielsweise von einem herkömmlichen, in
, der Zeichnung nicht gezeigten Mikrophon hoher
Qualität erzeugt wird Die Frequenzcharakteristik f dieses Filters ist in F i g. 2 durch die voll ausgezogenen
\ Linie 14 wiedergegebea Die Ausgangsgröße des Filters
V 2 wird einem aktiven, spannungsabgestimmten Band-
ψ paßfilter 4 zugeführt, das in einem Bereich des
Durchlaßbandes des Filters 2 eine Akzentuierung bzw.
'% Anhebung bewirkt, wie in F i g. 2 durch die gestricheite
Linie 16 angedeutet
Das abgestimmte Bandpaßfilter 4 kann aus einem
herkömmlichen Widerstands-Kondensator-Hochpaßfil-
t ter und einer herkömmlichen Widerstand-Kondensator-
§ Tiefpaßfilter in Tandemschaltung bestehen. Der Wider-
si' standsteil jedes dieser Filter kann einen Feldeffekttran-
sistor aufweisen, dessen Widerstand durch die der
(i Torelektrode des Transistors zugeführte Gleichspan-
] nung bestimmt ist Die Widerstandsänderung in
% Abhängigkeit von der Änderung der Torspannung soll
genügend groß sein, derart, daß die durch die
gestrichelte Kurve 16 wiedergegebene Spitze über einen wesentlichen Teil des durch die voll ausgezogene
Linie 14 in Fig.2 wiedergegebenen Durchlaßbandes des Filters 2 verschoben werden kann.
Das Bandpaßfilter 4 ist mit einem Widerstand 6 überbrückt Damit wird das im Punkt »A« auftretende
Signal eine Kombination aus dem von dem Filter 2 durchgelassenen Signal und dem vom Bandpaßfilter 4
durchgelassenen Signal. Die relativen Amplituden dieser beiden Komponenten im im Punkt »A«
auftretenden kombinierten Signal hängt vom Widerstandswert des Widerstandes 6 im Vergleich zur
Übertragungsimpedanz des Bandpaßfilters 4 ab. Das heißt, daß die Amplitude des Scheitels bzw. der Spitze in
der kombinierten Frequenzcharakteristik der Filter 2 und 4 im Vergleich zu dem durch die Linie 14
wiedergegebenen Plateau durch Änderung des Widerstandswertes des Widerstands 6 oder der Gesamtübertragungsimpedanz
des Bandpaßfilters 4 einstellbar ist. Das kombinierte Signal im Punkt »A« wird sodann
durch einen Frequenzmesser 8 analysiert, der eine Gleichspannungs-Ausgangsgröße erzeugt, welche die
Frequenz der Harmonischen mit maximaler Amplitude im Punkt »A« wiedergibt Ein zur Verwendung in dem
System gemäß der vorliegenden Erfindung geeigneter Frequenzmesser ist in der US-Patentschrift 28 59 405
beschrieben.
Von dem Frequenzmesser 8 wird über die Leitung 10 ein Ausgangssignal an das Bandpaßfilter 4 rückgeführt,
um das Durchlaßband des Bandpaßfilters 4 an der Stelle der Frequenz der so gemessenen Harmonischen zu
lokalisieren. Diese Lokalisierung des Bandpaßfilters 4 bei der Frequenz der gemessenen Harmonischen
bewirkt eine Anhebung der größten Spektrallinie des Formanten, d. h. eine Anhebung der der Formantfrequenz
nächstgelegenen Spektrallinie über andere von dem Filter 2 durchgelassene Spektrallinien. Der Betrag
dieser Anhebung wird durch die Größe des Widerstands 6 bestimmt Falls eine weitere Pegelungs- bzw.
Steuermöglichkeit erwünscht ist, kann in Reihe mit dem variablen Bandpaßfilter 4 ein Widerstand zur Regelung
der effektiven Übertragungsimpedanz des Bandpaßfilters 4 vorgesehen sein. Eine Anhebung von etwa 6 db ist
vorzuziehen.
Infolge der durch das Bandpaßfilter 4 und den Widerstand 6 hervorgerufenen Anhebung zeigt der
Formantfrequenz-Extraktor eine Hysterese. Diese Hysterese macht den Extraktor unempfindlich gegenüber
kleinen Amplitudenänderungen der jeweils verfolgten Harmonischen als Folge kleiner Änderungen der
Formantfrequenz; auf diese Weise erzeugt der Extraktor ein im wesentlichen rauschfreies Formantfrequenzparameter-SignaL
Ein Übergang des Frequenzmessers 8
ίο von einer Harmonischen der Tonfrequenz zu einer
benachbarten Harmonischen wird nur dann stattfindin,
wenn der Unterschied der Amplituden dieser Harmonischen am Eingang des Filters 2 etwa 6 db übersteigt
F i g. 3 veranschaulicht die Art und Weise, auf welche der Extraktor ein rauschfreies Formantfrequenzparameter-Signal erzeugt In Fig.3a stellt die gestrichelte Linie 18 die Frequenzhüllkurve oder den Formanten eines Lauts am Spracheingang dar; die voll ausgezogenen Linien 20 stellen die in der Hüllkurve vorhandenen Spektrallinien (d.h. Harmonischen der Grundschwingung) dar, die punktierte Linie 22 veranschaulicht die durch das Filter 4 bewirkt Frequenzanhebung in der Hüllkurve, und die Kombination de.· Linien 18 und 22 stellt die Frequenzhüllkurve eines Tons dar, wie sie am Eingang der Mischvorrichtung 8, d. h. im Punkt »A« auftritt. Die Linie Ft gibt die Formantfrequenz wieder, während die Linie F, das Spektralband andeutet, welches mit dem Frequenzmesser 8 verfolgt wird. Bei der Verschiebung der Formantfrequenz Fi im Verlauf der Sprachdynamik nimmt die Amplitude der Linie F, ab, und die Amplitude der benachbarten Spektrallinie F/ nimmt zu, wie in F i g. 3b gezeigt.
F i g. 3 veranschaulicht die Art und Weise, auf welche der Extraktor ein rauschfreies Formantfrequenzparameter-Signal erzeugt In Fig.3a stellt die gestrichelte Linie 18 die Frequenzhüllkurve oder den Formanten eines Lauts am Spracheingang dar; die voll ausgezogenen Linien 20 stellen die in der Hüllkurve vorhandenen Spektrallinien (d.h. Harmonischen der Grundschwingung) dar, die punktierte Linie 22 veranschaulicht die durch das Filter 4 bewirkt Frequenzanhebung in der Hüllkurve, und die Kombination de.· Linien 18 und 22 stellt die Frequenzhüllkurve eines Tons dar, wie sie am Eingang der Mischvorrichtung 8, d. h. im Punkt »A« auftritt. Die Linie Ft gibt die Formantfrequenz wieder, während die Linie F, das Spektralband andeutet, welches mit dem Frequenzmesser 8 verfolgt wird. Bei der Verschiebung der Formantfrequenz Fi im Verlauf der Sprachdynamik nimmt die Amplitude der Linie F, ab, und die Amplitude der benachbarten Spektrallinie F/ nimmt zu, wie in F i g. 3b gezeigt.
Bei weiterer Veränderung der Formanentfrequenz Fi
(Fig.3c) übersteigt die Amplitude der benachbarten Spektrallinie F/ die Amplitude der Linie F, am Eingang
der Nachführ- oder Verfolgungsschaltung. Infolge der durch das Bandpaßfilter 4 bewirkten Frequenzanhebung
ist jedoch im Punkt »A« die Amplitude der Spektrallinie F, immer noch größer als die der
benachbarten Spektrallinie F/. Erst wenn die Amplitude der benachbarten Spektrallinie F,' die Amplitude von F1
um einen vorgegebenen Wert, beispielsweise 6 db, wie in Fig.3d angedeutet, übersteigt, schaltet der Frequenzmesser
auf die benachbarte Spektrallinie F/ um.
Wie in der Zeichnung angedeutet, bewirkt diese Umschaltung eine entsprechende sprunghafte Änderung
der Frequenzbahnanhebung. Auf diese Weise erhält die Schaltung ein Hystereseverhalten, das
verhindert, daß der Extraktor unwesentliche Formatfrequenz-Verschiebungen
verfolgt bzw. nachweist. Dies führt zur Erzeugung eines im wesentlichen rauschfreien
Formantfrequenzparameter-Signals. Selbst wenn die verfolgte Spektrallinie sich von der Formantfrequenz Fi
sich fast um die Grundschwingungsfrequenz unterscheiden mag, ist die jeweils verfolgte Spektrallinie stets
hinreichend nahe an der Formantfrequenz Ft, um die Erzeugung einer hochwertigen synthetisierten Sprachwellenform
zu gewährleisten.
Die Verfolgungsschaltung gemäß F i g. 1 kann auch
Die Verfolgungsschaltung gemäß F i g. 1 kann auch
hu zur Verfolgung anderer als des ersten Formanten eines
Tons verwendet werden, indem man die Durchlaßbereiche der Bandpaßfilter zwei und vier wählt, daß sie den
F^uenzen der Harmonischen der Grundschschwingungsfrequenz
entsprechen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Elektrische Schaltungsanordnung zur Verfolgung der Fonnantfrequenz (Formantfrequenzextraktor) eines Sprachsignals mit einem Frequenzspektrum, dessen Hüllkurve mindestens einen
Scheitelwert bei einer Frequenz (Fonnantfrequenz) aufweist, wobei die Frequenz der der Formantfrequnez nächstgelegenen Harmonischen des Grundtons
des Sprachsignals durch eine Frequenzverfolgungsschaltung verfolgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung abrupter Sprünge
zwischen benachbarten Harmonischen des Grundtons bei kleinen Verschiebungen der Formantfrequenz die Amplitude der jeweils verfolgten Harmonischen durch ein in der Durchlaßfrequenz steusrbares Randpaßfilter im Vergleich zu den Amplituden
der anderen Harmonischen angehoben wird und daß die Durchlaßfrequenz des Bandpaßfilters durch das
Ausgangssignal der Frequenzverfolgungsschaltung gesteuert wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bandpaßfilter (4) ein aktives
Filter verwendet wird, das die verfolgte Harmonische verstärkt
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2 mit einem in der Durchlaßfrequenz steuerbaren
Bandpaßfilter und einer Frequenzverfolgungsschaltung, deren Ausgangssignal die Durchlaßfrequenz
des Bandpaßfilters steuert, dadurch gekennzeichnet, daß das steuerbare Bandpaßfilter (4) aus einer
Tandemschaltung eines abstimmbaren Hochpaßfilters und eines abstimmbaren Tiefpaßfilters besteht.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenzverfolgungsschaltung einen Begrenzer, einen Nulldurchgangszähler
sowie ein Tiefpaßfilter umfaßt.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3305045A1 (de) * | 1983-02-14 | 1984-08-16 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Anordnung zur bestimmung der sprachgrundfrequenz |
Families Citing this family (2)
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