DE1890428U - Luftverdichtende einspritzbrennkraftkolbenmaschine. - Google Patents
Luftverdichtende einspritzbrennkraftkolbenmaschine.Info
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Description
Köln, den 20.12. 196j ^
TP Moe/Si D 62/13 "-'%
Luftverdichtende Einspritzbrennkraftkolbenmaschine Bei luftverdichtenden Einspritzbrennkraftkolbenmaschinen ist
\ häufig, insbesondere beim Anlassen und im niederen Leerlauf,
; eine Erscheinung zu beobachten, die man als Hageln oder Klopfen
bezeichnet. Zurückzuführen ist diese Erscheinung nach den bis heute vorliegenden Erkenntnissen auf den grundsätzlich diesen
ilaschinen eigenen Ablauf der Verbrennung. In der Eegel wird
kurz vor dem oberen Totpunkt der Kraftstoff mit einem Druck von meist über 100 atü eingespritzt und trifft auf die inzwlsche
verdichtete heiße Verbrennungsluft. Bei den hohen Drücken ist der Kraftstoff bereite merklich kompressibel und es dringen
bei Einspritzbeginn nur die größeren Tropfen aufgrund ihrer -rüßeren ^asse in die verdichtete Verbrennungsluft ein, wihrend
die kleineren Tropfen sich an den heißen ''änden aes Brennrauines
niederschlagen. Bevor also die angestrebte Verwirbelung der Luft mit dem Kraftstoff wirksam wird, bilden sich an den verschiedensten
Stellen am Rande der Wirbelzone schnell verdampfende Kraftstoffinseln aus den aufgrund ihrer zu kleinen ,lasse nicht
in den wirbelnden Luftstrom eingedrungenen Kraftstofftropfen.
( Die vorschnelle Verdampfung an den heißen Brennr&umvandungen
verursacht eine schnellere Aufschließung der Kraftstoffmoleküle und erhöht die Zündwilligkeit dieser kleinen Kraftstofftropfen
gegenüber den durch die Verwirbelung mit der Luft etwas abgekühlten
größeren Kraftstoffteilchen. Sobald nun diese zündwilligeren
Kraftstoffinseln in Uiafangsnähe des Brennraumes zur
Entflammung kommen, verbrennt auch der bis dahin überhaupt
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eingespritzte, an sieh zündfähige, aber noch, nicht zündwillige
Kraftstoff fast augenblicklich unter steilem Druckanstieg, also detonalexplosiv. Dieser Verbrennungsabsclmitt verursacht in seinen
Auswirkungen das sogenannte lagein oder Klopfen. Dieses Klopfen
oder '. :geln verursacht infolge des damit verbundenen steilen
Druckanstieges erhöhte Triebwerksbeanspruchungen und Ilavitationserscheinungen,
d.h. Ausfressungen an den Vänden der Brennräume.
In der durch die Praxis gewonnenen Erkenntnis, daß schnell-laufende
hochverdichtende Sinspritzbrennkraftkolbenmaschinen viel mehr zum
Klopfen und oder !Tagein neigen als langsamer laufende und gleich
hochverdidrcende Maschinen, eine Satsache, die offenbar dadurch
begründet ist, daß bei den langsamer laufenden .laschinen der Druckanstieg im Brennraum auch entsprechend langsamer erfolgt,
so daß nehr Zeit für die Kraftstoffaufbereitung aur Verfügung
steht und die Voraussetzungen für die Bildung der sogenannten Zündinseln schlechter sind,, wird neuerungsgemäß vorgeschlagen, zur
restlosen oder weitgehenden Unterdrückung des Klopfens oder Hageins die Brennräuae der Arbeitszylinder so auszubilden, daß sie unter
der Einwirkung des gegen Znde der Verdichtung unmittelbar nach
.Einsetzen der Zündung plötzlich ansteigenden Druckes vorübergehend
an Volumen zunehmen. Hierdurch wird auch bei schnell-laufenden Brennkraftmaschinen der, wie oben dargelegt, langsamere Druckanstieg
erzwungen«
Die vorübergehende Volumenänderung der Arbeitsräume kann im
Rahmen der Neuerung auf jede an sich geeignete Weise erfolgen.
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Eine der liöglichkeiten besteht darin, zwei ineinander verschachtelt
und über ein Luftpolster verschiebbar gegeneinander arbeitende Arbeitskolben vorzusehen. Eine andere mögliche Ausführungsfora besteht darin, daß man einen Febenbrennraum vorsieht, dessen
Verbindungskanal mit dem Hauptbrennraum durch einen sich bei dem raschen !Druckanstieg gegen Ende der Verdichtung in. den Hebenbrennrauia
hinein entgegen einer Feder öffnendes Rückschlagventil beherrscht wird. Sofern der erstere Vorschlag verwirklicht wird,
können in v/eiterer Ausgestaltung der Neuerung zusätzlich zu dem Luftpolster auch noch die beiden Kolben miteinander verbindende
und bei Stillstand derselben entspannte ledern vorgesehen werden. Auf einen recht brauchbaren Aufbau bei Verwendung zweier gegeneinander
arbeitender Arbeitskolben sei anschließend noch hingewiesen. Er besteht darin, daß der brennraumseitige Kolben als
Stufenkolben ausgebildet ist, dessen den größeren Durchmesser aufweisender Ab chnitt über Kolbenringe im Arbeitszylinder geführt
ist und den Brennraum begrenzt, und dessen anderer verjüngter abschnitt in einer zylindrischen Ausnehmung in deia an die kurbelwelle
angelenkten Kolben unter Zwischenschaltung von Zolbenringe geführt ist.
V/eitere .isrkraale der Heuerung sind der Zeichnung zu entnehmen,
in der drei Ausführungsformen der Neuerung beispielsweise dargestellt
sind.
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Abb. 1 dient der Veranschaulichung des Feuerungsgedankens und zeigt ein ideales Druekdiagramm einer Verbrennung in einer
luftverdiehtenden Einspritzbrennkraftmaschine.
Abb. 2 zeigt ein typisches Druckdiagramm einer schnell-laufenden
luftverdichtenden Einspritzbrennkraftkolbenmaschine.
Abb. 3 zeigt schematisch den Arbeitszylinder einer luftverdichtenden
linspritzbrennkraftkolbenmaschine, bei der der Neuerungsgedanke mittels zweier verschachtelt ineinander und über ein
Luftpolster gegeneinander arbeiten,
Abb. 4 veranschaulicht die Verwirklichung des ITeuerungsgedankens
unter Verwendung eines Rückschlagventils zwischen dem Hauptbrennraum und einem Hebenbrennraum.
Abb. 5 zeigt einen besonderen Aufbau bei Verwendung zweier gegeneinander arbeitender Arbeitekolben.
In Abb. 1 gibt die Kurve a Aufschluß über den Verdichtungsdruckverlauf
über einen Kurbelwinkel von 360° bei einer Viertaktbrennkraftmaschine. Die Kurve b charakterisiert den Verbrennungsdruckverlauf
über den gleichen Inkel. Man erkennt, daß keine ausgeprägten
Druckspitzen, die ein lagein oder Klopfen verursachen
könnten, auftreten. Bei Schnelläufern aber dann allerdings, wie beispielsweise bei Lastwagen-Antriebsmaschine», sieht der Druckverlauf,
wie aus Abb. 2 zu erkennen ist, wesentlich anders aus.
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unmittelbar nach Einspritzbeginn steigt der Druck etwas
schneller an als bisher, bedingt duroh den mit über 100 atü in die schon hoch verdichtete Luft eindringenden Kraftstoffstrahl.
Kurz darauf erfolgt noch einmal eine Aufrichtung der Kurve, die steil naoh oben geht und dann sehr steil wieder
abfäl-t. Es ist das Bild einer echten Detonationswelle, die
auch höhere Temperaturen erzeugt als die anschließende Verbrennung
und au IColbenbodenerhitzungen und festgebrannten
Kolbenringen führen kann.
In dem in Abb. 3 schematisch im Schnitt gezeigten Arbeitszylinder 1 einer luftverdichtenden Binspritzbrennkraftkolbenmaschine
arbeiten ineinander geschachtelt zwei Arbeitskolben 2 und 3. Der obere Zylinder 2 arbeitet unmittelbar im Zylinderi,
der untere über die Pleuelstange 4 an die nicht gezeichnete Kurbel der Maschine angelenkte Kolben 3 wiederum im Kolben. 2.
Kolbenringe 5 und 6 sorgen für eine gute Abdichtung zwischen dem Kolben 2 und dem Zylinder 1 bzw. zwischen dem Kolben. 3
und dem Zylinder 2. Zwischen den beiden Kolben 2 und 3 ist ein Luftpolster 7 belassen. Tritt im Brennraum 8 eine Verpuffung
auf, so verschiebt sich der Kolben 2 gegenläufig zum Kolben 3. Hierbei wird das Luftpolster 7 zusammengedrückt
und entspannt sich nach der Verpffung sofort wieder. Der
Kolben 2 erhält dadurch eine Voreilung gegenüber der Aufwärt sbewegung des Kolbens.3. Das ursprüngliche Verdichtungsverhältnis
im Brennraum ist wieder hergestellt.
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Der Arbeitsraum 9 des in Abb. 4 teilweise im bchnitt dargestellten
Arbeitszylinders 10 einer luftverdichteriden Einspritzbrennkraftkolbenmasohine
ist normalerweise gegen einen Hebenbrennraum
11 durch ein Rückschlagventil 12 abgesperrt. Bei Auftreten einer Verpuffung im Brennraum 9 öffnet sich dieses
Ventil 12 entgegen der Kraft einer Feder 13, so daß der Raum kurzzeitig eine Vergrößerung erfährt.
In dem Arbeitszylinder 14 gemäß Abb. 5 arbeiten wiederum zwei
Kolben 15 und 16 über ein durch den R-urn 17 verkörpertes Luftpolster
gegeneinander, und zwar in der '.!"eise, daß der Kolben
als Stufenkolben ausgebildet ist, dessen oberer den Hauptbrennraum 18 des Zylinders 14 begrenzender Teil über Dichtungsringe
19 iii Zylinder 14 geführt ist und dessen unterer, im Durchmesser
kleinere Seil in einer zylindrischen Ausnehmung 20 des unteren Kolbens 16, ebenfalls über Dichtungsringe 21 geführt
ist. Außen ist der untere Zylinder 16 über Sichtungsringe 22 im Zylinder 14 geführt. Der untere Seil des Kolbens 15 und
der Kolben 16 weisen je eine zentrale axiale Sackbohrung 23 bzw. 24 auf. Beide Kammern dienen zur Aufnahme einer an beiden
Snden fest mit dem betreffenden Kolben verbundenen Feder. Die .Arbeitsweise ist folgende:
Beim Ansaughub vergrößert sich der Luftfederungsraum bis zu
der Grenze, in die die jetzt als Zugfeder arbeitende Feder und das entstehende Vakuum im Luftfederungsraum 17 bestimmen.
Durch das Vakuum wird gleichseitig etwas öl von der Wand des Zylinders 14 zur Schmierung der Dichtungsringe 21 angesaugt.
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Beim Verdichtungshub erfolgt im Luftfederungsraum eine Verdichtung,
deren Ausmaß wiederum durch die Verdichtung im Brennraum 18 hauptsächlich bestimmt ist. Im Augenblick der Verpuff
ung weicht der Kolben 15 unter Verdichtung der Luft im
Raum 17 gegen die Arbeitsrichtung des Kolbens 16 aus. Der Raum 18 wird hierdurch vergrößert und der Druckanstieg.in demselben
abgeflacht. Unmittelbar danach dehnt sich die im Raum zusammengepreßte Luft wieder aus, und zwar bis zum Druckausgleich
im Verbrennungsraum 18. Bei der nach der Zündung einsetzenden Gleichdruckverbrennung werden durch Einspritzunregelmäßigkeiten
schwankende Verbrennungsdrucke durch das Luftpolster ausgeglichen.
Eine überschlägige Rechnung ergab unter der Voraussetzung, daß der Spitzendruck 40 atü über den Wiikdruck liegt und die
Impulsdauer etwa 0,25 ms beträgt, daß der Weg, den der Kolben 15 bei Auftreten einer Detonationswelle entgegen dem Kolben
zurücklegt, rund 1 mm beträgt. Bei den üblichen Brennraumvolumen würde dies eine Brennraumvergrößerung von 20 bis 25*ρ
im Augenblick des Auftretens der Detonationswelle bedeuten.
Claims (5)
1. Luftverdichtende Einspritzbrennkraftkolbenmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennräume der Arbeitszylinder unter der Einwirkung des gegen Ende der Verdichtung unmittelbar
nach Einsetzen der Zündung plötzlich ansteigenden Druckes vorübergehend an Volumen zunehmen.
2. Luftverdichtende Einspritzbrennkraftmasehine nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei ineinander verschachtelt
und über ein Luftpolster verschiebbar gegeneinander arbeitende Arbeitskolben.
3. Luftverdichtende Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Uebenbrennraum, dessen
Verbindungskanal mit dem Hauptbrennraum durch einen sich bei dem raschen Druckanstieg gegen Ende der Verdichtung in den
liebenbrennraum hinein entgegen einer Feder öffnendes Rückschlagventil
beherrscht wird.
4. Luftverdichtende Einspritzbrennkraftkolhenmaschine
nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine oder mehrere die beiden Kolben miteinander verbindende und bei Stillstand
der Kolben entspannte ledern.
- 9 - 20.12. 1963 -
D 62/73
5. Luftverdichtende Einspritzbrennkraftkolbenmaschine nach Anspruch 2 oder 4t dadurch gekennzeichnet, daß der brennraumseitige
Kolben als Stufenkolben ausgebildet ist, dessen den größeren Durchmesser aufweisender Abschnitt über Kolbenringe
im Arbeitszylinder geführt ist und den Brennraum begrenzt, und dessen anderer verjüngter Abschnitt in einer zylindrischen
Ausnehmung in dem an die Kurbelwelle angelenkten Kolben unter Zwischenschaltung von Kolbenringe geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1962K0042190 DE1890428U (de) | 1962-06-20 | 1962-06-20 | Luftverdichtende einspritzbrennkraftkolbenmaschine. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1962K0042190 DE1890428U (de) | 1962-06-20 | 1962-06-20 | Luftverdichtende einspritzbrennkraftkolbenmaschine. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1890428U true DE1890428U (de) | 1964-04-02 |
Family
ID=33173274
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1962K0042190 Expired DE1890428U (de) | 1962-06-20 | 1962-06-20 | Luftverdichtende einspritzbrennkraftkolbenmaschine. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1890428U (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2713975A1 (de) * | 1977-03-30 | 1978-10-05 | Auguste Moiroux | Vorrichtung zur konstanthaltung des verbrennungsdruckes einer verbrennungskraftmaschine |
DE3509059A1 (de) * | 1985-03-14 | 1985-12-19 | Edmund 7730 Villingen-Schwenningen Kreyer | Verfahren zum einspritzen von h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)o-nebel in den motorzylinder |
-
1962
- 1962-06-20 DE DE1962K0042190 patent/DE1890428U/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2713975A1 (de) * | 1977-03-30 | 1978-10-05 | Auguste Moiroux | Vorrichtung zur konstanthaltung des verbrennungsdruckes einer verbrennungskraftmaschine |
DE3509059A1 (de) * | 1985-03-14 | 1985-12-19 | Edmund 7730 Villingen-Schwenningen Kreyer | Verfahren zum einspritzen von h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)o-nebel in den motorzylinder |
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