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Werkzeug zum Biegen von Drähten Die Erfindung betrifft ein Werkzeug
zum Biegen von starken, insbesondere mit einem Überzug aus weicherem Werkstoff versehenen
Drähten von Hand, insbesondere von mit einem Korrosionen verhindernden Kunststoffüberzug
versehenen Erdungsdrähten, deren Durch-
messer z. B. 8-12 meß beträgt. |
Die bisher bekannten Werkzeuge zum Biegen von Drähten sind
übli- |
cherweise so aufgebaut, daß der Draht zwischen drei Klauen
einge- |
über klemmt und dann mittels der einen mittleren Klaue, die gegen/den beiden anderen
bewegt wird, in der gewünschten Weise entsprechend weit gebogen wird. Dies läßt
sich bei Drähten kleineren Durchmessers und aus weichem Material, nicht aber bei
Drähten größeren Durchmessers durchführen. Drähte mit einer empfindlichen Oberfläche,
wie z. B. Drähte, die mit einem Schutzüberzug aus weichem Weisstoff versehen sind,
erfordern besondere Sorgfalt beim Biegen, damit die Oberfläche weder durch den Angriff
des Werkzeugs, noch
durch ein Gleiten auf einer Unterlage o. dgl.
beschädigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein von Hand in einfacher
Weise bedienbares und universell anwendbares Werkzeug der eingangs genannten Art
zu schaffen, welches das Biegen selbst starker Drähte mühelos ermöglicht, ohne daß
evtl. Überzüge zu Schutzzwecken auch nur im geringsten beschädigt oder beeinträchtigt
werden. Das erfindungsgemäße Werkzeug besteht aus einem stabförmigen Handgriff mit
einem an dessen einen Ende angeordneten Biegekopf, an dessen Grundplatte zwei Anlagebacken
für den zu biegenden Draht auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Drahtes
und gegeneinander versetzt angeordnet sind, wobei sich in jedem Backen eine Rille
mit halbkreisförmigem Querschnitt für die Einlage des Drahtes befindet und die Drahtauflagefläche
derjenigen Backe, über welche der Draht zu biegen ist, gekrümmt ausgeführt ist.
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Wenn der zu biegende Draht zwischen die beiden Anlagebacken eingelegt
und anschließend der Handgriff in der gemeinsamen Ebene von Draht und Handgriff
auf den Draht zu geschwenkt wird, wobei der auf der einen Seite aus dem Werkzeug
herausragende Schenkel des Drahtes selbstverständlich festgehalten werden muß, so
läßt sich der Draht ohne Schwierigkeit mühelos über die gekrümmte Auflagefläche
biegen, ohne daß seine Schutzumhüllung darunter leidet.
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Zum leichteren Einlegen des Drahtes in den Biegekopf des erfindungsgemäßen
Werkzeugs wird empfohlen, die Backen in einem solchen Abstand voneinander an der
Grundplatte anzubringen, der etwas größer ist als der größte Außendurchmesser des
zu biegenden Drahtes.
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Zur Erleichterung des Biegens, insbesondere zur Herstellung von vorbestimmten
Krümmungen in einem steifen Draht wird vorgeschlagen, zwei gleiche Teile des beschriebenen
Werkzeugs zu verwenden, von denen ggf. die aneinander anliegenden Biegeköpfe spiegelbildlich
zueinander ausgebildet sind und deren gegenseitige Anlageflächen gekrümmt sind.
Die Krümmung der Anlageflächen ist dabei so bemessen, dass sich die Anlageflächen
beim Schwenken der beider Handgriffe der beiden Werkzeugteile gegeneinander, aufeinander
abwälzen, ohne aber dass der Draht über seine Auflageflächen gezogen wird. Durch
geeignete Bemessung und Abstimmung der Krümmung der gegenseitigen Anlageflächen
einerseits und der Auflageflächen für den zu biegenden Draht andererseits lässt
sich dies ohne weiteres erreichen.
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Zweckmässigerweise bestehen die Werkzeugköpfe und ggf. die Biegeköpfe
mit dem Handgriff aus einem Stück und sind insbesondere aus Leichtmetall gegossen.
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In den Figuren 1 bis 4 der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung dargestellt, welches nachstehend näher erläutert
ist. Es zeigen : Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemässen Werkzeugs ; Fig. 2
eine Seitenansicht des Werkzeugs nach Fig. 1 ; Fig. 3 und 4 je eine Aufsicht auf
zwei Werkzeuge in verschiedener Lage während des Biegens eines Drahtes.
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Das in Fig. 1 dargestellte Werkzeug 11 besteht aus einem von einem
Rohrstück oder Stab gebildeten Handgriff 12 und einem an dessen
einen
Ende befestigten Biegekopf 13, an dessen Grundplatte 14 zwei Anlagebacken 15 und
16 für den zu biegenden Draht 17 gegeneinander versetzt angeordnet sind. In den
beiden Backen 15 und 16 sind auf einander zugekehrten Seiten Rillen 18 bzw. 19 mit
halbkreisförmigem Querschnitt angeordnet, deren Radius etwa dem halben Aussendurchmesser
des zu biegenden Drahtes entspricht, jedoch nicht kleiner als dieser ist ; zweckmässigerweise
ist der Radius der beiden halbkreisförmigen Rillen aus Toleranzgründen reich lich
bemessen. Der Abstand A zwischen den beiden Anlagebacken 15, 16 ist zum leichten
Einlegen des zu biegenden Drahtes 16 grösser bemessen als dessen Aussendurchmesser.
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Die äussere Anlagebacke 15 ist mit einer geraden von der Rille 18
gebildeten Anlagefläche ausgestattet ; die innere Anlagebacke 16 hat eine aus der
Rille 19 bestehende gekrümmte Auflagefläche für den Draht 17, über welche dieser
gebogen wird.
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In Fig. 3 ist dargestellt, wie zwei gleichzeitig und gemeinsam
verwendete erfindungsgemässe Werkzeuge 11,11', deren Biegeköpfe |
13 spiegelbildlich zueinander ausgebildet sind, an dem zu biegenden Draht 17 angesetzt
werden. Der noch gerade Draht 17 wird in die Lücke A zwischen den beiden Anlagebacken
15 und 16 der Biegeköpfe 13 eingelegt, wie beim rechten Werkzeug 11 dargestellt
; anschliessend wird das Werkzeug 11 soweit in der gemeinsamen Ebene von Draht 17
und Handgriff 12 verschwenkt, bis der zu biegende Draht 17 jeweils an den Anlage-bzw.
Auflageflächen 18,19 der
rechten |
beiden Backen 15, 16 anliegt, wie bei dem-ird-s-ke-B-Werkzeug
11' |
gezeigt. Die beiden Werkzeuge 11,111 werden so am Draht 17
ange- |
setzt, daß deren Biegeköpfe 13 mit ihren Anlageflächen 20 aneinander anliegen. Anschließend
werden die Handgriffe 12 der Werkzeuge
11 und 11'gegeneinander geschwenkt,
bis die gewünschte Drahtbiegung bzw.-krümmung erreicht ist ; läßt sich diese in
einem Biege-Arbeitsgang nicht erreichen, so muß man nach Verschieben der Biegeköpfe
13 an einer weiteren Stelle weiterbiegen.
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Selbstverständlich kann in einfacher Weise das Biegen auch nur mittels
eines Werkzeugs 11 durchgeführt werden, wobei ein Ende des Drahtes 17 mit dem Biegekopf
13 festgehalten und das andere Drahtende über die gekrümmte Auflagefläche 19 des
Backens 16 des Werkzeugs 11 gebogen wird.
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Zum Zwecke der Verwendung von zwei erfindungsgemäß ausgebildeten Biegewerkzeugen
11 sind diese mit einer gekrümmten Anlagefläche 20 ausgestattet, an welcher sich
die beiden Werkzeuge 11 und 11' abwälzen, wie dies in Fig. 4 veranschaulicht ist.
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Die Verwendung von zwei Biegewerkzeugen erfolgt insbesondere in den
Fällen, in denen, wie in Fig. 4 gezeigt, Biegungen mit einem Winkel von 900 oder
mehr hergestellt werden sollen.