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Nach Art einer Steppdecke aufgebaute Decke aus elastischem Schaumstoff.
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Die vorliegende Neuerung betrifft eine nach Art einer Steppdecke aufgebaute
Decke aus elastischem Schaumstoff.
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Steppdeckenähnlich aufgebaute Decken aus Schaumstoffen sind an sich
bekannt. Nach einem Vorschlag werden zwischen je zwei Schaumstofflagen Zwischenschichten
aus glattem Textilgewebe vorgesehen, die eine Verschiebung der Schaumstoffoberflächen
gegeneinander gestatten sollen. Man ist hierbei von der Vorstellung ausgegangen,
daß die rauhen Oberflächen eines aufgeschnittenen Zellkörpers fest aneinanderhaften
und gegeneinander nicht verschiebbar sind, so daß ohne Anordnung einer Zwischenlage
die gleiche Wirkung auftritt wie bei einer homogenen Platte gleicher Stärke.
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Nach einem weiteren Vorschlag wurden mehrere Schaumstoffschiohten
unterschiedlicher Größe so übereinander angeordnet, daß die größeren Außenbahnen
in gerafftem Zustand mit der Mittelbahn
durch Schweißen oder Kleben
verbunden wurden. Dadurch, daß diese Außenschichten größer waren als die Zwischenschichten,
ergaben sich Hohlkalotten, die eine Reibung der Oberflächen zwischen den einzelnen
Schichten ausschalten sollten. Man war bei diesem bekannten Herstellungsverfahren
also ebenfalls darauf bedacht, die Oberflächenreibung zwischen den einzelnen Schichten
durch besondere Maßnahmen auszuschalten. Beide Herstellungverfahren jedoch gestalteten
sich so umständlich und kostspielig, daß Decken gemäß den vorbeschriebenen Vorschlägen
auf dem Markt nicht in Erscheinung getreten sind.
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Die Neuerung geht einen anderen Weg. Gemäß der vorliegenden Neuerung
werden Decken nach Art einer Steppdecke mit einer zwischen zwei, vorzugsweise textilen
Deckschichten, angeordneten mehrschichtigen Einlage aus elastischen Schaumstoffen
so hergestellt, daß die Einlage aus einer Vielzahl, mindestens jedoch vier, dünner
und unmittelbar übereinander angeordneter Schichten besteht, wobei die Ränder der
beiden außenliegenden Schichten miteinander, vorzugsweise durch Kleben oder Verschweissen,
verbunden sind.
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Versuche haben gezeigt, daß ein erheblicher Unterschied zwischen der
Schmiegsamkeit einer ungeschnittenen Schaumstoffplatte und einer ebenso dicken,
aus einer Anzahl von möglichst dünnen
Schichten aufgebauten Platte
besteht. Diese Erscheinung beruht darauf, daß die Schmiegsamkeit eines Schaumstoffkörpers
umso größer wird, je mehr durchschnittene Zellwände er in seinem Innern besitzt.
Das bedingt, daß eine neuerungsgemäß aufgebaute Steppdecke aus möglichst dünnen,
vorzugsweise 1 bis 2, 5 mm Dicke aufweisenden Schichten einen wesentlich weicheren
Fall hat als eine solche mit einer gleich dicken, ungeschnittenen Füllung.
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Um diese Erscheinung näher zu untersuchen, wurde folgender Modellversuch
durchgeführt : Es wurden an 4 cm starken Platten aus Polyätherurethanschaum niedrigen
spezifischen Gewichts, die die Kante einer ebenen Fläche um 50 cm überragten, der
Knickwinkel an der Kante gemessen. Bei den aus mehreren Schichten bestehenden Körpern
waren die Randkanten der außenliegenden Schichten durch Klebung miteinander verbunden.
Gemessen wurde der Knickwinkel, den. die Verlängerung des freien Schenkels des Körpers
gegen die Horizontale bildet. Die Versuche ergaben folgendes :
Anzahl Dicke Knickwinkel |
der Schichten der Schichten |
1 4 cm 300 |
2 2 cm 380 |
4 1 cm 600 |
8 0, 5 cm 680 |
20 0, 2 cm 830 |
Wie aus der vorstehenden Tabelle zu entnehmen ist, wird die Schaumstoffplatte
umso biegsamer, je mehr Schnittflächen sie in sich aufweist. Damit aber wird erreicht,
daß von einer mit zahlreichen Schnittflächen versehenen Platte jteobed. die Bedingunge,
die an eine Decke gestellt werden, in weitestgehende Umfange erfüllt werden, wobei
gleichzeitig die Bänder der beiden außenliegenden Schichten in an sich bekannter
Weise verbunden sind.
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Durch den neuerungsgemäßen Aufbau von Decken wird auch deren Isolierwirkung
weitgehend unterstützt. Dies geschieht dadurch, daß durch die Vielzahl der vorhandenen
Zellwände die Luftströmung gebrochen und dadurch zum Stillstand gebracht wird.
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Der Einfluß der Dicke der Einzelschichten kann teilweise kompensiert
werden durch das Herauslösen einer Anzahl von Zellwänden auf chemischen Wege. Es
können also beispielsweise auch Schaumstoffe auf der Basis von Polyesterurethanen
verwendet werden, bei denen durch chemische Behandlung ein Teil der Zellwände entfernt
wurde.
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Um ein seitliches Verrutschen der einzelnen Bahnen gegeneinander zu
vermeiden, ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, die Decke zwischen
den beiden Bezugsbahnen an einzelnen Punkten abzuheften. Es ist auch die Anbringung
von lose
ausgeführten Steppnähten möglich. Diese Steppnähte müssen
mit möglichst geringer Fadenspannung ausgeführt werden, um Wärmebrücken im Bereich
der Steppnähte zu vermeiden.
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Es ist zweckmäßig, für die textilen Deckschichten Stoffe zu verwenden,
die aus Maschen aufgebaut sind, also Wirk-oder Strickstoffe. Diese Stoffe sind erfahrungsgemäß
sehr weich herzustellen und bewirken dadurch die Erhaltung der Weichheit und Anschmiegsamkeit
der Decke.
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Von besonderem Vorteil sind die neuerungsgemäß aufgebauten Decken
durch ihre Staubfreiheit, da in vielen Verwendungsfällen, z. B. in Krankenhäusern,
auf eine solche Eigenschaft besonderer Wert gelegt werden muß. Die Decken gemäß
der Neuerung zeichnen sich gegenüber den bisher überwiegend verwendeten Decken mit
Woll-, Feder-oder Dauneneinlage durch die wesentlich bessere Waschbarkeit aus und
sind auch einer Desinfektion durch Dampf zugänglich. Dadurch werden diese Decken
auch dort verwendbar, wo die Verwendung von Bettdecken erheblichen Arbeitsaufwand
bei der Reinigung erforderte, z. B. in Krankenhäusern. Infolge des niedrigen spezifischen
Gewichts der verwendeten Schaumstoffe zeichnen sich die Decken durch ein sehr niedriges
Gesamtgewicht aus, das in einem sehr günstigen Verhältnis zum Wärmeisoliervermögen
steht. Auch dadurch sind die Decken für die Verwendung
in Krankenhäusern
besonders geeignet. Durch ihr niedriges Gewicht und den verhältnismäßig geringen
Raumbedarf sind sie weiter von Vorteil bei der Verwendung in Kasernen, Lagern und
dergl.
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Die Schmiegsamkeit neuerungsgemäß hergestellter Decken bei Verwendung
härterer Schaumstoffe kann in einer weiteren Ausführungsform der Neuerung dadurch
erhöht werden, daß vorzugsweise im Innern des gebildeten Schichtkörpers Schichten
angeordnet werden, die Einschnitte in regelmäßiger oder unregelmäßiger Anordnung
besitzen. Dadurch wird das Zugdehnungsverhalten der Schaumstoffeinlage und damit
der Decke in ihrer Gesamtheit erhöht.
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Gegenüber den bisher bekannten Vorschlägen ergibt sich für den Aufbau
einer neuerungsgemäß hergestellten Decke eine wesentlich vereinfachte Herstellung
und damit eine erhebliche Verbilligung der fertigen Decken. Die neuerungsgemäßen
Decken eignen sich in ihrer Verwendung für die Herstellung von Bettdecken, insbesondere
Einziehdecken, Matratzen und deren Auf-oder Unterlagen sowie Schlafsäcken.
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In der beiliegenden Zeichnung ist in einem Schnittbild eine bevorzugte
Ausführungsform des neuerungsgemäßen Gegenstandes dargestellt.