DE1816526B2 - Vorrichtung zur Zuführung von gelösten Chemikalien, vorzugsweise Flockungshilfsmitteln bei der Wasseraufbereitung dienenden Anlagen, insbesondere Schwebestoff-Kontaktanlagen - Google Patents
Vorrichtung zur Zuführung von gelösten Chemikalien, vorzugsweise Flockungshilfsmitteln bei der Wasseraufbereitung dienenden Anlagen, insbesondere Schwebestoff-KontaktanlagenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Zuführung von gelösten Chemikalien, vorzugsweise
Flockungshilfsmitteln, bei der Wasseraufbereitung dienenden Anlagen, insbesondere Schwebestoff-Kontaktanlagen.
Bei der Wasseraufbereitung dienenden Anlagen ist es zur Reinigung und sonstigen Behandlung des Wassers
notwendig, dem Rohwasser, das sich innerhalb der Anlage befindet, gelöste Chemikalien zuzusetzen,
die den Reinigungsprozeß unterstützen. Insbe
sondere ist dies bei den sogenannten Schwebestoff-Kontaktanlagen der Fall, in denen die im Rohnvasse»
befindlichen, in Schwebe gehaltenen Verunreinigungen durch Flockung ausgefällt werden; die ausgeflockten
Verunreinigungen werden aus der Anlage als Schlamm abgeführt. Um die Zusammenflockung
zu begünstigen und zu beschleunigen, ist es bei allen Schwebestoff-Kontaktanlagen, gleichgültig, ob es
sich um sogenannte Kontakt-FIockulatoren, um Reaktivatoren oder um Accelatoren handelt, erforderlich,
dem Rohwasser Flockungshilfsmittel zuzuführen. Derartige Flockungshilfsmittel sind in der
Regel Polyelektrolyte, die durch ihre vernetzende Wirkung eine Zusammenballung und damit eine
Flockung und Ausfällung der in Schwebe gehaltenen Verunreinigungen bewirken. Es ist eine Vorrichtung
bekannt, bei der ein Aufnahmebehälter für die Chemikalien angeordnet ist, der oberhalb des Wasserspiegels
liegt und die Chemikalien an einer einzigen Stelle dem Wasserspiegel zuführt, wobei eine gewisse
Dosierung durch entsprechendes Kippen des Aufnahmebehälters in Abhängigkeit von dem Niveau des
ίο Wassers erfolgen kann. Da hierbei die Wirkung der
Polyelektrolyte auf die nähere Umgebung der Einführungsstelle beschränkt bleibt, wirken diese Polyelektrolyte
nicht gleichmäßig auf die gesamte, in der Schwebestoff-Kontaktanlage befindliche Rohwassermenge
ein. Diese regional beschränkte Wirkung des Flockungshilfsmittels stellt insoweit einen Nachteil
dar, als die Zusammenflockung nur auf den näheren Bereich der Eingabestelle beschränkt ist, so daß eine
beschleunigte und befriedigende Ausführung über
das gesamte Volumen des Rohwassers nicht erreichbar ist. Selbst bei Erzeugung hoher Turbulenz ist nur
eine Teilwirkung spürbar, da die \ernetzung der Flocken in einem sehr kurzen Zeitraum geschieht
und sich das Flockungshilfsmittel sehr schnell mit den umgebenden Flocken absättigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil auszuschalten und dafür Sorge zu tragen,
daß das der Anlage zugegebene Flockungshilfsmittel gleichmäßig über das gesamte Wasservolumen der
Anlage zur Einwirkung kommt. Die Anmelderin hat erkannt, daß es für eine gute Flockenbildung und
eine möglichst vollständige Ausnutzung der zuzugebenden Chemikalien wesentlich auf eine möglichst
rasche und vollständige Einmischung in das Wasser ankommt. Die entscheidenden Vorgänge bei der
Wasserreinigung durch Flockung, nämlich die fcntstabilisierung
der Schmutzteilchen und die Adsorption der Flockungshilfsmittel bzw. deren Hydrolyse-Folgeprodukte
an den Schmutzteilchen verlaufen praktisch momentan und bei den in der Wasseraufbereitung
üblichen Konzentrationen auch irreversibel. Bei einer Eingabe der Chemikalien an nur
einer Stelle besteht die Gefahr einer örtlichen Übersättigung der zuzugebenden Flockungschemikalien
und damit die Folge, daß diese in erster Linie mit den H+ bzw. OH -Ionen des Wassers unter Bildung
für die Reinigung des Wassers relativ unwirksamer Produkte reagieren.
Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch gelöst, daß der Behälter an seinem
Boden einen annähernd mittigen Zuflußstutzen für die Chemikalien besitzt, daß in dem Behälter ein
konzentrischer, ober- und unterseitig offener, durch einen ringförmigen, unterhalb seiner Oberkante liegenden
Zwischenboden mit dem Behälter verbundener, mit seiner Oberkante einen Überlauf bildender
Mantel angeordnet ist und daß der zwischen dem Behälter oberhalb des Zwischenbodens gebildete
Ringraum durch radiale Trennwände in eine Mehrzahl von Einzelkammern aufgeteilt ist, in die in die
Anlage führende Abflußleitungen für die Chemikalien münden. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird das ihr zugeführte Flockungshüfsmittel über die Kammern gleichmäßig verteilt und an Abflußleitungen
abgegeben, die in ihrer Zahl der Anzahl der Einzelkammern entsprechen und gleichmäßig
radial verteilt sind, so daß durch diese Abflußleitungen das Flockungshilfsmittel gleichmäßig in die
Schwebestoff-Kontaktanlage eingegeben wird. Zu diesem Zwecke wird in aller Regel die erfindungsgemäße
Vorrichtung oberhalb der Mitte der Schwebe stoff-Kontaktanlage angeoidnet, so daß das Flokkungshilfsmittel
gleichmäßig auf die Oberfläche verteilt in das Rohwasser eingegeben wird. Durch die
erfindungsgemäße Anordnung wird eine gleichmäßige Wirkung des Flockungshilfsmittels auf das gesamte
Wasservolumen der Schwebestoff-Kontaktanlage erreicht, so daß der den bekannten Einrichtungen
anhaftende Nachteil ausgeschaltet ist.
Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß der Behälter mit eine horizontale Einstellung der Überlaufkante
des Mantels gestattenden Einstellvorrichtungen versehen ist. Durch die Möglichkeit, die als Überlauf
ausgebildete Oberkante des Mantels genau horizontal auszurichten, wird gewährleistet, daß über die Oberkante
ein gleichmäßiger Überfall in die Kammern der Abflußleitungen erfolgt, so daß gleiche Mengen an
Fiockungshilfsmittel durch die Abflußleitungen in die Schwebestoff-Kontaktanlage überführt werden.
Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die Oberkante des Mantels mit einer der Zahl der Kammern
entsprechenden Anzahl von vorzugsweise V-förmigen Einschnitten versehen ist. Durch die erfindungsgegeben,
mit der man die der Schwebestoff-Kontaktanmäße Maßnahme ist eine Dosierungsmöglichkeit gelage
zuzuführende Menge an Flocku- igshilfsmittel dem jeweiligen Bedarf anpassen kann. Wenn größere
Mengen an Flockungshilfsmitteln erforderlich sind, wird die den Zufluß des Flockungshilfsmittels bewirkende
Förderpumpe in ihrer Förderleistung so eingestellt, daß der Spiegel des Flockungshilfsmittels innerhalb
des Mantels ansteigt, so daß durch den vergrößerten Abflußquerschnitt der Einschnitte größere
Mengen an Fiockungshilfsmittel in die Verteilungskammern abfließen können.
Weiter ist für die Erfindung wesentlich, daß zwischen dem Boden des Behälters und dem Mantel ein
koaxial mit dem Zuflußstutzen angeordneter, in Fließrichtung sich verbreiternder Leitkegel für die
Lösung angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß das aus dem Zuflußstutzen austretende Fiockungshilfsmittel
gedämpft in das Innere des Mantels einströmt.
Bei Kontaktflockulatoren können die radial gerichteten, das zu behandelnde Rohwasser an die
Wandung des Flockulators führenden Verteilerrohre an ihren inneren Enden aufwärts gerichtete Stutzen
tragen, in die die Abflußleitungen münden. Bei Kontakt-Flockulatoren
ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung insoweit vorteilhaft, als das Fiockungshilfsmittel in jedes der radialen Rohre
eingegeben werden kann, wodurch eine sichere und absolut gleichmäßige Verteilung des Flockungshilfsmittels
an das zu behandelnde Wasser erreicht wird. Bei Kontakt-Flockulatoren sind in der Regel sechs
derartige, von der Mitte aus radial verlaufende Rohre vorgesehen, in denen das Rohwasser von der
Mitte der Anlage aus zu der Wandung des Flockulators fließt. Um eine gleichmäßige Verteilung des
Flockungshilfsmittels zu erreichen, brauchen lediglich die inneren Enden der Verteilerrohre mit nach
oben gerichteten Stutzen versehen zu werden, in die neben dem Rohwasser auch gleichzeitig das Flokkungshilfsmittel
eingegeben wird.
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung, und es bedeutet
F i g. 1 schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schnitt,
F i g. 2 Aufsicht gemäß F i g. 1,
F i g. 3 schematische Darstellung eines Kontakt-Flockulators mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 4 Darstellung gemäß F i g. 3 bei einem Reaktivator,
F i g. 5 Darstellung gemäß F i g. 3 bei einem Accelator.
Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, ist ein Behälter 1 mit zylindrischer Wandung und einem Boden 2 vorgesehen,
in dessen Mitte der Zuflußstutzen 6 für das Fiockungshilfsmittel angeordnet ist. Oberhalb des
Bodens 2 ist in dem Behälter 1 ein zylindrischer Mantel 3 angeordnet, der durch einen an seiner
kreisförmigen Unterkante angeordneten geschlosse nen Zwischenboden 4 mit der Behäitenvandung 1
verbunden ist. Der Mantel 3 ist unterseitig und oberseitig offen, seine Oberkante 5 dient als Überlauf für
das zugeführte Fiockungshilfsmittel. Der oberhalb des Zwischenbodens 4 zwischen dem Behälter 1 und
dem Mantel 3 befindliche Ringraum ist durch radiale Zwischenwände 10 in sechs Kammern unterteilt. An
der Außenwand jeder Kammer 11 ist ein Abflußrohr für das Fiockungshilfsmittel angeordnet, aus dem
dieses in die Schwebestoff-Kontaktanlage einfließt. Um die als Überfall dienende Oberkante 5 des Mantels
3 in die Horizontale auszurichten, ist die Vorrichtung auf einer Basisplatte 8 mittels Einstellvorrichtungen
9 aufgenommen, durch die die Überfallkante 5 genau waagerecht ausgerichtet werden kann.
Zwischen dem Boden 2 des Behälters 1 und dem Zwischenboden 4 ist ein Leitkegel 7 angeordnet, dessen
Spitze über der Mitte des Zuflußstutzens 6 liegt. Das dem Behälter 1 durch äi-n Stutzen 6 zufließende
Fiockungshilfsmittel wird hierbei an den Seitenwandungen des Kegels 7 vorbei wirbelfrei in das Innere
des Mantels 3 eingeführt, aus dem es über die Oberkante 5 gleichmäßig in die einzelnen Kammern 11
einfließt, aus denen es durch die sechs gleichmäßig radial verteilten Abflußleitungen 12 der Schwebestoff-Kontaktanlage
zugeführt wird. Um die die Überlaufkante 5 passierende Menge des Flockungshilfsmittels
dosieren zu können in Abhängigkeit von den jeweiligen Erfordernissen, ist in der Überlaufkante
5 für jede Kammer 11 ein V-förmiger Einschnitt 13 angeordnet, durch den das Fiockungshilfsmittel
in die Kammer 11 einfließt.
Die F i g. 3 zeigt einen bekannten sogenannten Kontakt-Flockulator. Die radial gerichteten Rohre
des Flockulators besitzen an ihren inneren Enden aufwärts gerichtete Stutzen 14, in die die Abflußleitungen
12 des Flockungshilfsmittels einmünden.
Die Fig.4 zeigt einen bekannten sogenannten Reaktivator, dem an den Stellen 15 das aus den Abflußrohren
12 der Vorrichtung ausfließende Flokkungshilfsmittel zugegeben wird.
Die F i g. 5 zeigt einen bekannten sogenannten Accelator, dem das Fiockungshilfsmittel an den Stellen
16 zugeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Zuführung von gelösten Chemikalien, vorzugsweise Flockungshilfsmitteln,
bei der Wasseraufbereitung dienenden Anlagen, insbesondere Schwebestoff-Kontaktanlagen, bei
der oberhalb des Wasserspiegels der Anlage ein die Chemikalien aufnehmender Behälter angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) an seinem Boden (2) einen annähernd mittigen Zuflußstutzen (6) für die
Chemikalien besitzt, daß in dem Behälter ein konzentrischer, ober- und unterseitig offener,
durch einen ringförmigen, unterhalb seiner Oberkante (5) liegenden Zwischenboden (4) mit dem
Behälter verbundener, mit seiner Oberkante (5) einen Überlauf bildender Mantel (3) angeordnet
ist und daß der zwischen dem Behälter (1) oberhalb des Zwischenbodens (4) gebildete Ringraum
durch radiale Trennwände (10) in eine Mehrzahl von Einzelkammern (11) aufgeteilt ist, in die in
die Anlage führende Abflußleitungen (12) für die Chemikalien münden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) mit eine horizontale
Einstellung der Überlaufkante (S) des Mantels (3) gestattenden Einstellvorrichtungen
(9) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (5) des
Mantels (3) mit einer der Zahl der Kammer (11) entsprechenden Anzahl von vorzugsweise V-förmigen
Einschnitten (13) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bodei. (2) des
Behälters (1) und dem Mantel (3) ein koaxial mit dem Zuflußstutzen (6) angeordneter, in Fließrichtung
sich verbreiternder Leitkegel (7) für die Lösung angeordnet ist.
Priority Applications (6)
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