DE1811980C - Vorrichtung zum Anbiegen von Blechrändern für die Herstellung von Rohren, Kesselmänteln od.dgl - Google Patents
Vorrichtung zum Anbiegen von Blechrändern für die Herstellung von Rohren, Kesselmänteln od.dglInfo
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Description
Die Erfindung betrilTt eine Vorrichtung zum An- selben Biegerollen verschiedene Blechkrünnmungen
biegen von Blechrändern für die Herstellung von erreicht bzw. Bleche verschiedener Stärke bearbeitet
Rohren, Kesselmänteln od. dgl. mit zwei relativ ium werden können und die sogenannte Ohrenbildung
Blech entlang des betreffenden Blechrandes ver- praktisch vollkommen vermieden ist.
schiebbaren und in Vorschubrichtung hintereinander 5 Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß im
angeordneten Biegerollenpaaren. wesentlichen dadurch gelöst, daß wenigstens eine
Bei der Herstellung von Rohren, Kesseln od. dgl. Biegerolle jedes Biegerollenpaares aus zwei mit verwerden
bekanntlich Bleche auf Einrollmaschinen zy- änderbarem Abstand in Achsrichtung gegeneinander
lindrisch gebogen. Einfache Einrollmaschinen lassen versetzten Rollenkörp^rn besteht, wobei jeweils die
jedoch die Anfangs- und Endstreifen der einzurollen- io Biegerolle an der konvexen Seite der Blechkrümmung
den Bleche ungekrümmt, weshalb zusätzlich Anbiege- den Blechrand nur an zwei voneinander entfernten
vorrichtungen für die betreffenden Blechränder not- Stellen unterstützt und die Gegenbiegerolle zwischen
wendig sind. Das Anbiegen kann auf Pressen erfol- diesen Stellen auf den Blechrand drückt und die
gen, jedoch erfordert dies teure Werkzeuge sowie Biegerollen hinsichtlich ihres Achsabstandes relativ
Pressen hoher Leistung, ganz abgesehen davon, daß 15 zueinander verstellbar sind. Die Erzeugenden der
sich beim Preßvorgang umständliche Manipulationen Biegerollen sind also nicht mehr entsprechend der gemit
den Blechen ergeben. Einfach und billig sind da- wünschten Blechkrümmung geformt, sie weichen vielgegen
Vorrichtungen, die mit Biegerollenpaaren mehr von den sich aus der gewünschten Dlechkrümarbeiten,
deren Achsen senkrecht zum aufzubiegen- mung ergebenden Kreisbögen wesentlich ab, und
den Blechrand liegen, wobei entweder die Biegeroilen ao zwar so, daß der Blechrand auf der an der konvexen
ortsfest angeordnet sind und das Blech bewegt wird Seite der Blechkrümmung vorgesehenen Biegerolle
oder die Biegerollen bei festgehaltenem Blech entlang nur mehr an zwei Stellen aufliegt, dazwischen aber
des Blechrandes verschoben werden. Bisher müssen freigestellt ist. Die Gegenbiegerolle drückt dann zwibeide
Rollen eines Biegerollenpaares entsprechend sehen diesen Abstützstellen auf den Blechrand, und
dem gewünschten Anbiegeradius profiliert sein, die 35 es ist klar, daß ganz verschiedene Krümmungen er-Erzeugenden
der beiden Biegerollen folgen also der zielbar sind, je nachdem, wo die Unterstützung ergewunschten
inneren und äußeren Blechkrümmung, folgt und wie weit der Abstand der Unterstützungsso
daß für jeden Anbiegeradius und für jede Siech- steller, voneinander ist und wo der Druck von der
stärke ein eigenes Biegerollenpaar erforderlich ist. Gegenbiegerolle ausgeübt wird. Da nun jeweils
Bei allen diesen Vorrichtungen wird der Blechrand 30 wenigstens eine Biegerolle jedes Biegerollenpaares
nicht in seiner vollen Länge gleichzeitig bearbeitet, aus zwei Rollenkörpern besteht, deren Abstand vondas
Anbiegen erfolgt vielmehi lediglich im Rolknbe- einander in Achsrichtung verändert werden kann, ist
reich und somit fortschreitend nut dem Vorschub. es möglich, die Anordnung der Auflage- und Druck-Wegen
der Rückfederung der Blechränder nach dem stellen zu ändern und dadurch mit denselben Biege-Biegen
kommt es dann zu einem unerwünschten Auf- 35 rollen verschiedene Blechkrümmungen zu erreichen,
stehen der Ecken an den Blechrandenden, es bilden wobei durch die Verstellung des Achsabstandes der
sich die sogenannten Ohren. Wird ein derart angebo- zusammenwirkenden Biegerollen auch verschiedene
genes Blech zylindrisch eingerollt, so ist eine Linien- Blechstärken bearbeitbar sind und das Maß der Bieberührung
der beiden aneinander stoßenden Blech- gung zusätzlich beeinflußbar ist. Das erste Biegerollenrändern
unmöglich, es ergibt sich vielmehr ein fisch- 40 paar dient wieder zum Herstellen der Grundkrümmung
bauchähnlicher Spalt, der beim Schweißen außer- und läßt die eigentliche Randzone des Bleches noch
ordentlich hinderlich ist. Um das Maß des Auf- gerade, wogegen das in VorschubrichUing zweite
Stehens der Blechecken zu verringern, sind bereits Biegerollenpaar dann die eigentliche Randzone
zwei Biegerollenpaare in Vorschubrichtung hinterein- krümmt. Durch die Verstellmöglichkeit ist es auch
ander angeordnet worden, wobei dann das erste 45 möglich, das Biegen so durchzuführen, daß praktisch
Rollenpaar mit flacherem Krümmungsradius arbeitet keine Ohrenbildung mehr auftritt,
und der gewünschte Anbiegeradius erst durch das Um die Anpassungsmöglichkeit an verschiedene zweite Rollenpaar geformt wird. Es ist ferner be- Krümmungsradien und Blechstärken noch zu erweikannt, zur weiteren Verringerung der sogenannten tern, sind die beiden Biegerollen jedes Biegerollen-Ohrenbildung die beiden Biegerollenpaare in Achs- 50 paares in Achsrichtung relativ zueinander verstellbar richtung gegeneinander zu versetzen. Das Vorbiege- und gegebenenfalls die Achsen wenigstens eines rollenpaar bildet dann nur den Grund der Krüm- Biegerollenpaares zusätzlich gegeneinander schrägmung, während das Nachbiegerollenpaar anschließend stellbar.
und der gewünschte Anbiegeradius erst durch das Um die Anpassungsmöglichkeit an verschiedene zweite Rollenpaar geformt wird. Es ist ferner be- Krümmungsradien und Blechstärken noch zu erweikannt, zur weiteren Verringerung der sogenannten tern, sind die beiden Biegerollen jedes Biegerollen-Ohrenbildung die beiden Biegerollenpaare in Achs- 50 paares in Achsrichtung relativ zueinander verstellbar richtung gegeneinander zu versetzen. Das Vorbiege- und gegebenenfalls die Achsen wenigstens eines rollenpaar bildet dann nur den Grund der Krüm- Biegerollenpaares zusätzlich gegeneinander schrägmung, während das Nachbiegerollenpaar anschließend stellbar.
der Randzone die gewünschte Krümmung verleiht Eine einfache und die gestellten Forderungen voll
(deutsche Auslegeschrift 1240 026). Bei allen bis- 55 erfüllende Biegerollenform wird erfindungsgemäß da-
herigen Ausführungen hängt aber der erreichbare durch erreicht, daß jeweils die Biegerolle an der kon-
Anbiegeradius von der jeweiligen Kontur der Biege- vexen Seite der BlechkrUmmung zur Bildung der
rollen ab, die in Anbetracht der Blechdicke und der Unterstützungsstellen für den Blechrand eine freige-
gegebenen Festigkeitswerte des Bleches die erfah- stellte Zylindernäche an dem einen Rollenkörper und
rungsgemäße Rückfederung berücksichtigt, wobei nur 60 eine zu dieser abfallende Kegelfläche am anderen
ganz geringfügige Korrekturen möglich und bei ver- Rollenkörper aufweist, wogegen die Gegenbiegerolle
änderter Blechstärke und/oder in stärkerem Maß ge- mit wenigstens einem wulstförmigen Rollenkörper
ändertem Anbiegeradius anders geformte Biegerollen versehen ist.
erforderlich sind. In weiterer Ausbildung der Erfindung; ist schließ-
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zu- 65 Hch den beiden Biegerollenpaaren eine Meßeinrich-
grunde, diese Nachteile zu beseitigen und eine Vor- tung in Vorschubrichtung nachgeordnet, die aus einer
richtung zum Anbiegen von Blechrändern der ein- Bezugs- bzw. Basisrolle und zwei nach verschiedenen
«esehilderten Art zu schaficii, bei der mit den- Radien der gewünschten BlechkrUmmung einstell-
Imren Tastrollen besteht, und mit deren Hilfe gegebenenfalls
die Biegerollen automatisch verstellbar lind. Diese Meßeinrichtung dient nicht nur zur Konirolle
der jev/eils erreichten Blechkrümmung, es ist
Vielmehr unter Verwendung einer Schablone möglich, ilie Biegerollen der beiden Rollenpaare genau auf die
gewünschte Krümmung einzustellen. Die Anzeige der Tastrollen kann zui automatischen Nachsteuerung
und Koiisktur der Biegerollenstellung herangezogen
werden, und schließlich ist mit Hilfe bekannter elek- to
Ironischer Einrichtungen eine laufende Aufzeichnung ties gebogenen Radius und in weiterer Folge überhaupt
eine automatische Steuerung möglich.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt
F i g, 1 die wesentlichen Teile einer Vorrichtung ium Anbiegen von Blechrändern in Ansicht,
F i g. 2 und 3 die beiden Biegerollenpaare im Axialschnitt im größeren Maßstab und
F i g. 4 die Vorrichtung in Seitenansicht. ao
Das Blech 1, dessen Rand 2 abgebogen werden soll, wird mit Hilfe von Niederhaltern 3 auf einem
Tisch 4 niedergespannt. Entlang des Tisches 4 bzw. des anzubiegenden Blechrandes 2 ist ein Schlitten 5
od. dgl. verfahrbar, in dem zwei Biegerollenpaare 6, 7 und 8, 9 drehbar gelagert sind. Die jeweils unteren
Rollen 6, 8 bestehen aus zwei Rollenkörpern 6a, 6fe,
8 a, Sb, die in Achsrichtung nebeneinander sitzen und deren Abstand gegebenenfalls mittels einer Zwischenscheibe
verändert werden kann. Zur Abstützung des Blech randes 2 weisen die Rollenkörper 66, 8 b
eine freigestellte Zylinderfläche 10 und die Rollenkörperoa,
8 a eine zu dieser abfallende Kegelfläche 11 auf, so daß der Blechrand 2, wie aus den Fig. 2
und 3 ersichtlich, jeweils nur an zwei Stellen aufliegt. Die obere Gegenbiegerolle 7 besteht aus zwei wulstförmigen
Rollenkörpern 7 a, Tb, die durch eine Zwischenscheibe
12 voneinander distanziert sind und zwischen den durch die Flächen 10, 11 der unteren
Biegerolle 6 gebildeten Unterstützungssteilen für den
Blechrand 2 auf diesen drücken. Der Abstand der beiden Rollenkörper la, Ib voneinander kann wieder
durch Einsetzen einer stärkeren oder schwächeren Zwischenscheibe oder durch Weglassen einer solchen
verändert werden. Das Biegerollenpaar 6, 7 dient zur Vorbiegung, d. h. es wird hier nur der
Grund der Blerhkrümmung geformt, während die Randzone noch gerade bzw. eben bleibt.
Die obere Biegerolle 9 weist nur einen wulstförmigen Rollenkörper 9 a auf, doch könnte ebenfalls ein
zweiter wulstförmiger Rollenkörper 9 b mit oder ohne Zwischenscheibe 12 vorgesehen werden, wie
dies in F i g. 3 strichpunktiert angedeutet ist. Das Rollenpaar 8, 9 hat als Nachbiegerollenpaar zu wirken,
d. h. es wird mit Hilfe dieses Rollenpaares die Randzone des Bleches gekrümmt. Die beiden oberen
Rollen 7 und 9 sind in Richtung ihrer Achse und vertikal, also hinsichtlich ihres Achsabstandes von den
unteren Rollen 6, 8 verstellbar. Die Rolle 8 kann ebenfalls der Oberrolle gegenüber in axialer Richtung
verstellt werden, wogegen die Biegerolle 6 ortsfest gelagert ist. Falls es notwendig ist, könnte auch wenigstens
eine der beiden oberen Biegrollen in der Bildebene verschwenkt, also mit ihrer Achse der jeweils
unteren Achse gegenüber schräggestellt werden.
Den beiden Rollenpaaren 6, 7 und 8, 9 ist eine allgemein mit 13 bezeichnete Meßeinrichtung in Vor
schubrichtung nachgeordnet. An einem mittels eines Kolbentriebes 14 anstellbaren Schwenkarm 15 ist
eine Bezugs- bzw. Basisrolle 16 angeordnet. Ferner sind zwei nach Radien der gewünschten Blechkrümmung
eingestellte Tastrollen 17 vorgesehen, die etwaige Abweichungen von der gewünschten Krümmung
auf Meßuhren 18 übertragen. Die Tastrollen 17 können mit Hilfe entsprechender Führungen und
Schraubenspindeln 19 quer zur radialen Richtung verstellt werden und sind mit Hilfe von Schwenkarmen
20 einstellbar.
Versuche haben ergeben, daß mit der erfindungsgemäßen
Anbiegevorrichtung Bleche mit einer Dicke von 10 bis 32 mm angebogen werden können, wobei
Biegeradien zwischen 400 bis 800 mm erreichbar sind, ohne die Biegerollen austauschen zu müssen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Anbiegen von Blechrändern für die Herstellung von Rohren, Kesselmänteln
od. dgl. mit zwei relativ zum Blech entlang des betreffenden Blechrandes verschiebbaren und
in Vorschubrichtung hintereinander und axial gegeneinander versetzt angeordneten Biegerollenpaaren,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Biegerolle (6, 7, 8) jedes Biegerollenpaares
(6, 7; 8, 9) aus zwei mit veränderbarem Abstand in Achsrichtung gegeneinander versetzten Rollenkörpern (6a, 6b; Ta, 7t; Sa,
Sb) besteht, wobei jeweils die Biegerolle (6, 8) an der konvexen Seite der Blechkrümmung den
Blechrand (2) nur an zwei voneinander entfernten Stellen unterstützt und die Gegenbiegerolle (7, 9)
zwischen diesen Stellen auf den Blechrand drückt und die Biegerollen hinsichtlich ihres Achsabstandes
relativ zueinander verstellbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Biegerollen (6, 7;
8, 9) jedes Biegerolleupaares in Achsrichtung relativ zueinander verstellbar und gegebenenfalls
die Achsen wenigstens eines Biegerollenpaares zusätzlich gegeneinander schrägstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils die Biegerolle (6, 8) an der konvexen Seite der Blechkrümmung zur Bildung
der Unterstützungsstellen für den Blechrand (2) eine freigestellte Zylinderfläche (10) an dem
einen Rollenkörper (66, Sb) und eine zu dieser abfallende Kegelfläche (Ii) am anderen Rollenkörper
(6 a, 8 a) aufweist, wogegen die Gegenbiegerolle (7, 9) mit wenigstens einem wulstförmi^n
Rollenkörper (7a, 76; 9a) versehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden
Biegerollenpaaren (6, 7: 8, 9) eine Meßeinrichtung (13) in Vorschubrichtung nachgeordnet ist,
die aus einer Bezugs- bzw. Basisrolle (16) und zwei hach verschiedenen Radien der gewünschten
Blechkrümmung einstellbaren Tastrollen (17) besteht und mit deren Hilfe gegebenenfalls die
Biegerollen automatisch verstellbar sind.
Hieizu 1 Statt Zeichnungen
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