DE1806856C - Verfahren zum Umhüllen einer Elektro denspitze - Google Patents
Verfahren zum Umhüllen einer Elektro denspitzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfuhren zum Umhüllen einer Elektrodenspitze einer aus Wolfram
oder thoriertem Wolfram bestehenden nichtabsehmcl-/enden Elektrode fur Lichtbögen kleiner Leistung
mit vorzugsweise pulverförmigem Thoriumdioxid, wobei man die Elektrodenspitze mit dem pulveriörmigen
Thoriumdioxid beschichtet und unter Anwendung von Wärme das Thoriumdioxid auf die
Elektrodenspitze aufbackt.
Zum Lichtbogenschweißen unter Schutzgas mit nichtabschmelzender Elektrode werden hauptsächlich
Wolframelektroden verwendet. Zur Erhöhung der Emissionskraft der Elektrode und zur Einleitung
eines stabilen Lichtbogens ist es bekannt, bei der Herstellung der Wolframelektroden vor dem Sintern
geringe Mengen anderer Metalle oder Metalloxide, wie vor allem Thoiium und Thoriumdioxid, beizugeben.
Derart thorierte Wolframelektroden enthalten bis etwa 2"■„ Thorium. Erhöht rru>n die Beimengung
über 2" :n, so nimmt die Emissionskraft der
Elektrode langsam noch weiter zu, doch steigt gleichzeitig die Versprödung stark an. Außer der Zugabe
von Thorium und Thoriumdioxid sind auch Zugaben von Zirkon, Rhenium und anderen hochsehmelzenden
Metallen und Metalloxiden bekannt. Von den aufgeführten Beimengungen hat die Thoriumbeimengung
Jen Vorteil, daß sie eine geringe Neigung zum Ausdampfen aufweist. Damit bleibt die gute Emissionsfähigkeit
der Elektrode langer erhalten.
Bei di;m Versuch. Mikroschmelzschweißverfahren,
das sind Schweißverfahren für Blechdicken unter 1,0 mm mit — im Falle der Lichtbogenschweißung
— weniger als 12 A Schweißstromstärke, nach dem
Wolfram-Schutzgas- und Plasmaschweißveriahren in einer automatisierten Fertigung einzusetzen, wurde
beobachtet, daß mit den herkömmlichen Wolframdekirodcn
und thorierten Wolframelektroden bei bei ulmmgsloscr Zündung, die durch einen hochfrequenten
lunküherschlag eingeleitet wird, keine einwandfreie Zündfolge zu erreichen war. Eine Vcr-Michsreihe
ergab, daß selbst thorierte Wollramelektroden
keine exakte Zündfälligkeit bcsit/cn und daß mc im Mittel nach etwa Wl Zündungen ihre Zündfähigkeit
weitgehend verloren hatten. Genauere Beohachtungen zeigten, daß zu Beginn des Versuchs
die /.ür.dung von der Spit/c der Elektrode aus erliilgte.
und daß mit zunehmender Zahl der Zündungen ein immer größerer Teil der Elektrodenoberfläehe
an der Zündung beteiligt war. Nach im Mittel W) Zündungen — dieser Mittelwert wurde aus einem
\j\u weiten Streuhereieli errechnet — erfolgte cmc
Uück/.ündiing in tier Brennerluilse. Nach weiteren
Zündversuchen konnte dann bald überhaupt keine Zündimg mehr erreicht werden. Die ursprünglich..·
Züudfäliigkeit läßt sich bei thorierten Wolframclck-Iroden
dadurch wieder herstellen, daß die Eleklio-(li'iispii/u
angeschlilTcn wird. Die starke ,Abnahme und das unterschiedliche Verhallen der Ziindfähigkeil
in Abhängigkeit von der Zahl der Zündungen erschwert in starkem Maße die Anwendung des fi„
Wolfrain-Schut/gas-SehwciHcns und des Plasmaschweißens
/ur mechanisierten Herstellung von MikmschsuilWci
bindiuigcn. denn hier kommt es in
erste r I inu darauf an, einwandfreie Zündfolgen erzielen
/11 Lumen. γ>5
Zur VciiiichIuiiu dieses Nachteiles winde bei ei Is
wiri'cM hlai'en. eine aus Wolfram nder lliuiierkm
'.Viilfiimi heslellenile I leklmde mit Metalloxid /11
umhüllen, wobei das Metalloxid Thoriumoxid sein kann. Durch diese Maßnahme wird die thermoionische
Emissionsfähigkeit der Elektrode wesentlich erhöht. Eine solche Elektrode zündet schon bei niedrigen
Temperaturen einen beständigen Lichtbogen, der an der Spitze der Elektrode entsteht und auch
dort nach längerem Gebrauch der Elektrode verbleibt. In ähnlicher Weise verhält sich auch eine aus
Thorium bestehende nichtabschmelzeiule Elektrode, deren Spitze mit Zirkonium überzogen ist. Zum
Auftragen der Zirkoniumoxidmenge wird die Wolframelektrode in einem Brei oder einer C/ispension
von Zirkoniumoxid in Wasser eingetaucht und sodann
herausgenommen. Als Bindemittel kann hierzu auch Wasserglas dienen. Nach einem Antrocknen
wird die Elektrode ungefähr eine Minute bei etwa 1500 C behandelt. Man erhält so einen grauen harten,
kraftig gebundenen Überzug von etwa einem Millimeter in Bereich der Elektrodenspitze. Ein
derartiger Auftrag bzw. Überzug an der Elektrodenspitze erhöht die Zündwilligkeit und die Ziindsicherheit
beträchtlich. Es besteht jedoch die Gefahr, daß die Überzugsschicht, insbesondere während des
Schweißbetriebes durch unvermeidbare geringfügige Erschütterungen oder bei höherer Strombelastung
der Elektrode durch Aufschmclzung sich von der Elektrodenspitze ablöst, wobei die Schmelze von der
Elektrodenspitze abtropfen und das Werkstück verunreinigen kann. Die Elektrode wird sodann unbrauchbar.
Beim Einsatz derartiger Elektroden, z. B. in der Serienfertigung von Kleinteilen, besteht somit
die Gefahr der Entstehung von Ausschußteilen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch verfahrensmäßige Maßnahmen eine dauerhafte, gegen
mechanische Erschütterungen sowie gegen Aufschmclzungen gesicherte Überzugsschicht zu schaffen,
wobei die Elektrode noch nach einer Vielzahl Min Zündungen. /. B. nach 8000 Zündungen eine
gute Zündwilligkeit bzw. Zündsicherheit bei einer geringen Stromstärke von 0.5 A aufweisen soll.
Hierbei geht die Erfindung von einem Verfahren /um Umhüllen einer I'lektrodonspit/.c einer aus
Wolfram oder thoriertem Wolfram bestehenden nicHabschmel/endcn Elektrode für Lichtbogen kleiner
Leistung mit vorzugsweise pulverförmigem Tholiumdioxid aus, wobei man die Elcktrodenspitzc
mit dem pulverförmigcn Thoriumdioxid beschichtet und unter Anwendung von Wärme das Thoriumdioxid
auf die Eleklrodenspitzc aufbackt. Gemäß dem erfinderischen Verfahren erhitzt man die mit
pulverförmigem I hmiunidioxid beschichtete lick
Irodenspit/e langsam bis zum Schmelzen des Thoriiinulioxides
und zündet darauffolgend zunächst bei einer niedrigen Stromstärke einen Lichtbogen und
vergrößert sodann den Elektrodenabstand unter starker Erhöhung der Stromstärke über den normalen
Arbeitsbereich hinaus, bis die Thoriumdioxidsclimel/c
aufsint' |!.
Durch diese ei linderiselie Verfahrensweise erhall
man einen, selbst bei Schweißtemperalur festen und dauerhaften Thoriiimdioxidüberziig im Bereich der
MektrodenspilA1. Bedingt dadurch, daß man die
Elektrode langsam bis zum Schmelzen des pulverförinigen
Dioxides erhitzt, oxidiert auch die Oberfläche der WoIh ainclcktiode /11 Wolframoxid. Das Thoiiiiiiiilioxid
InIl bei weiterer Erhitzung in Verbindung nnl dem Woll'iainoxid der Elektrode und vereinigt
,κ Ii mit diesem int Schmelzfluß. Durch die weitere
starke Erhöhung der Stromstärke über den luirniiilen
Arbeitsbereich der Elektrode hinaus, sintert die Thoriumdioxidschmelze
zu einer hochwärniel'estcn thermoionischen emissionsfähigen Schicht.
Nach einem weiteren Merkmal des erfinderischen
Verfahrens wird das pulverförmige Thoriumdioxid
mit einem Klüber auf die Elektrodenspitze aufgetragen. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich,
ein Gemisch aus mehreren Metalloxiden in der vorbeschriebenen Verfahrensweise auf die Elektrodenspitze
durch Schmelzsintern aufzubringen. Durch geeignete Wahl eines solchen Gemisches. /.. B. aus
einer bei sehr hoher Temperatur schmelzenden und einer bei wesentlich geringerer Temperatur schmelzenden
Metall-Nichtmetall-Verhindiing, wird das
Aufsintern durch die bei vielen solchen Gemischen auftretenden Temperaturstürze der Schmelztemperatur
durch relativ geringe Beimengungen der niedriger schmelzenden Metall-Nichtmetall-Verbindung zur
sehr hochschmelzenden erleichtert.
Die gemäß dem erfinderischen '.'erfahren gebildete
Elektrode wurde unter den gleichen Bedingungen, bei denen die herkömmlichen Elektroden nach im
Mittel 60 Zündungen ausfielen, erprobt. Nach über 8000 Zündungen -eigten diese Elektroden keine Abnahme
der einwandfreien Zündfähigkeit. Neben der guten Dauerzündfähigkeit besitz.η die Elektroden
die Eigenschaft, mit herkömmlichen Stromquellen von 0,5 A noch stabil zu zünden Darüber hinaus
ließ sich eine gezündete Plasmasäule bei einer Stromleistung von nur 20 Watt bis auf 25 mm auseinanderziehen.
Ausfülirungsheispiel:
Das Aulbringen der Thoriumdioxidsehicht konnte erfolgreich auf handelsübliche Wolframclektroden
mit dem Durchmesser von 0.5 bis I mm wie folgt durchgeführt werden:
Die Wolframelektrodenspitze wurde mit einer dünnen Klebstoffscliicht überzogen und in pulverförmiges
Thoriurndin.xid getaucht. Durch den KlebstolT
bleibt eine ausreichende Menge Thoriunulioxid
an der Wolframelektrodcnspitzi- haften. In der Induktionsspule eines Hochfrequenzgenerators wurde
darauf die überzogene Elektrodenspitze sehr langsam bis zu einem Farbumschlag des ursprünglich
weißen Thoriumdioxidüberzuges erhitzt. Die weitere Erhitzung erfolgte unter einem Schutzgas bis zum
Sdimr.lzcn des Thoriumdioxides. Nach dem Erkalten
des geschmolzenen Tltoriumdioxidüherzuges wurde
die Elektrode in einem Brenner eingespannt und bei einem Elektrodenahstand von etwa (U mm und einer
Stromstärke von 5 A gezündet. Zum Einbrennen des Überzuges wurde darauf der Elektrodenabstand auf
etwa .1mm vergrößert und gleichzeitig die Stromstärke
auf etwa 15 A erhöht. Nach etwa einer hallvn Minute Brenndauer ist der Thoriumdioxidiiherzim
ausreichend eingebrannt.
ίο Überzüge aus Metall-Nichtmetall-Verbindungen,
die in ihren Eigenschaften dem Thoriumdioxid entsprechen, lassen sich leicht finden, z. B. Hafniumkarbid
und Tantalkarbid.
Durch die gefundene Elektrode hoher Zündsiclicrheit
ist es möglich, MikroschmelzsehweiLiverlahien
nach dem Wolfram-Schutzgas- und Plasmaschweißverfahren
in automatisierten Fertigungen vor allem der Schwachstromtechnik anzuwenden. Darüber
hinaus ist die Elektrode zum Zünden und Betreiben
zo von Lichtbogen kleiner Leistung, z. B. in Gasentladungsröhren
vorteilhaft cinsetzbar.
Claims (2)
1. Verfahren zum Umhüllen einer Hlekirodenspitze,
einer aus Wolfram oder thoriertem Wolfram bestehenden nichtabschmelzenden Elektrode
für Lichtbögen kleiner Leistung mit vorzugsweise pulverförmiger™ Thoriumdioxid, wobei mau die
Elektrodenspitze mit dem puiverförmigcn Thoriumdioxid beschichtet und unter Anwendung
von Wärme das Thoriumdioxid auf die Elektrodenspitze aufbackt, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit pulverformigem
Thoriumdioxid beschichtete Elektrodenspitze langsam bis zum Schmelzen des Thoriumdioxides
erhitzt und man darauffolgend zunächst bei einer niedrigen Stromstärke einen Lichtbogen
zündet und ferner unter Vergrößerung des Elektrodenabsiandes
unter starker Erhöhung der Stromstärke über den normalen Arbeitsbereich hinaus die Thoriumdioxidscrimdze aufsiniert.
2. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet,
daß man d.is pulverförmige Thoriumdioxid mit einem Kleber auf die Elektrodenspilze
aufbringt.
1. Verfahren nach Ansprüchen I und 2. dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus
mehreren Metalloxide!! auf die Elcklrodenspiize durch Schmel/sinlern aufbringt.
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