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Söding & Halbach, Edelstahlwerke, Hagen/Westf.
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Bohrg;erät.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein in seiner Abbohrbreite veränderbares
Gerät zum Abtragen von Gestein mit unter sich in Beziehung auf die Abbohrbreite
gleichen Schneidrollen, die wenigstens zwei in Richtung der Schneidrollenachse hintereinander
sitzende Ringschneiden aufweisen.
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Schneidrollen, die mit zwei oder mehreren Ringzäimen versehen sind,
weisen gegenüber Schneidrollen mit nur einem Ringzahn den Vorteil auf, daß sie eine
höhere Wirtschaftlichkeit erbringen, da mehrere Ringzähne einem Lager zugeordnet
werden können; Der Abstand von Ringzahn zu Ringzahn wird als Abbohrbreite bezeichnet
und in Abhängigkeit von dem zu durchbohrenden Gestein festgelegt.
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Beim Tiers teilen beispielsweise eines Tunnels in homogenem Gestein
wird die gesamte Uunnelstrecke mit der einmal festgeleg-ten Abbohrbreite optimal
durchbohrt.
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Solche Verhältnisse sind jedoch in den seltensten Fällen anzutreffen.
Vielmehr können die während der gesamten Tunneltrasse zu durchf enen Gesteins formationan
hinsichtlich ihrer Druckfestigkeit, mineralogischen Zusammensetzung, Schichtung
usw. in erheblichem Maße voneinander atweichenv Daraus : :folgt, daß ein Durchfahren
der gesamten Tunnelstrecke mit einer einmal festgelegten Abbohrbreite zwar für einen
Teil des Gesteins optimal- erfolgt, für den weitaus erheblicheren 5 jed ch diese
optimalen Ergebnisse nicht zu erzielen sind. Man wird also die Abbohrbreiten entsprechend
den angetroffenen Gesteinsverhältnissen zu ändern haben.
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Diese Änderung der Abbohrbreite ist bei der Verwendung von Schneidrollen
mit zwei oder mehreren Rinzähnen bisher nur durch den Einsatz von Schneidrollen
mit veränderter Abbohrbreite möglich. Dies bedeutet aber, daß jeweils die einen
Schneidroll gegen ar Schneid rollen ausgewechselt werden müssen. Es bedingt auch,
daß Schneidrollen mit verschiedenen Abbrohrbreiten stets verfügbar sein müssen.
Daraus . folgt aber ein beträchtlicher Aufwand hinsichtlich der Lagerhaltung von
Schneidrollen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein in seiner Abbohrbreite
veränderbares Gerät zum Abtragen von Gestein zu schaffen, bei dem die eben aufgezeigten
Mängel nicht mehr vorhanden sind.
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Ausserdem soll bei der Erfindung der Nachteil der bekannten Mehrzahnrollen
vermieden werden, der darin besteht, daß durch zu dichte Aufeinanderfolge von mehreren
Zähnen die Zähne sich gegenseitig behindern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß dem Schneidrollensatz
ein zweiter, von der Sohle willkürlich zurückfahrbarer bzw. entfernbarer Schneidrollensatz
mit
Schneidrollen der gleichen Abrohrbreite, jedoch unter Stellung seiner Ringschneiden
auf Bücke der Ringschneiden des ersten Schneidrollensatzes zugeordnet ist.
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Bezüglich der zweiten aufgeführten Aufgabe ist ohne Schwierigkeiten
erkennbar, daß nunmehr der Abstand von Ringzahn zu Ringzahn in seiner Wirkung auf
die abzutragende Sohle auf dieHäifte halbiert ist, ohne dass sich die Ringschneiden
gegenseitig behindern können. Durch das willkürliche Zurückfahren bzw. Entfernen
des zweiten Schneidrollensatzes ist es darüberhinaus ohne Schwierigkeiten möglich,
die Abbohrbreite wenigstens in zwei optimalen Stufen zu verändern, wobei selbstverständlich
die Erfindung auf dieses Ausführungsbeispiel nicht beschränkt ist, weil man auch
Anordnungen vorsehen kann, wo auf die Lücke zwischen den Ringschneiden des ersten
Schneidrollensatzes mehr als eine Ringschneide weiterer Schneidrollensätze trifft.
Der zweite Schneidrollensatz muß nicht unbedingt völlig von der Sohle entfernbar
sein. Er kann auch lediglich soweit zurückgefahren werden, daß seine Ringschneiden
zwischen den Ringschneiden des ersten Schneidrollensatzes noch zur Wirkung kommen
können und zwar auf das zwsicher den Ringschneiden des ersten Schneidrollensatzes
stehen geblieben Sohlenmaterial. Dadurch wird gleichzeitig verhindert, daß das Gut
zwischen den Ringschneiden des ersten Schneidrollensatzes auf den zylindrischen
Teil dieser Schneidrollen auftritt und dort zu einer unerwünschten Behinderung -des
Bohrfortschrittes fffhrt. Ferner werden die zylindrischen Teile auf diese Weise
geschont und unterliegen einem geringeren Verschleiße Wenn es bei Verwendung eines
derartigen Gerätes durch eintreffen unterschiedlichen Gesteins in der Tunneitrasse
erforderlich wird, die Abbohrbreite wesentlich zu vergrössern, so ist dies auf einfache
Weise dadurch zu erreichen, daß beispielsweise bei Schneidrollen mit zwei Ringschneiden
jede im Bezug auf die Bohrlochachse zweite Ringschneide entfernt wird. Hierdurch
wird die ursprünglich vorhandene Abbohrbreite auf einfache Weise
verdoppelt
und eine optimale Bearbeitung des Gesteins ermöglicht, Man braucht also keine Schneidrollen
mit unterschiedlichen Abbohrbreiten auf Lager halten, was den gesamten Abbohrvorgang
nicht nur wirtschaftlicher und einfacher gestaltet, sondern auch erheblich verbilligt.
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Selbstverständlich ist das Erfindungsprinzip nicht auf das Bohren
von Gestein eingeschränkt, es lassen sich auch Ausführungsformen denken, wodurch
eine Pendelbewegung Gestein abgetragen wird. Auch hier lässt sich das Erfindungsprinzip
mit Vorteil zum Einsatz bringen.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erörtert
werden. Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel in Fig. 1 eine Draufsicht auf
einen erfindungsgemäss ausgestalteten Bohrkopf in schematischer Vereinfachung und
unter Weglassung der Schneidrollen auf den weiteren Armen, weil zur Erörterung zwei
benachbarte Arme am Bohrkopf genügen; Fig. 2 in ebenfalls schematischer Darstellung
den Bohrkopf nach Fig. 1 in Seitenansicht.
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Mit 1 ist in den beiden Figuren die Achse des Bohrkopfes und damit
auch die Achse des Bohrlochs bezeichnet. 2 stellt in Fig. 2 die Ortsbrust dar. Mit
3 ist in Fig. 1 die Abbohrbreite einer Bohrrolle bezeichnet. Man erkennt aus Fig.
1, daß durch die Versetzung der einzelnen Bohrrollen 4, 5 bzw. 6, 7 in Achsrichtung
des Tragarmes 8 bzw. 9 Pine Halbierung der Abbohrbreite die bei 10 angedeutet/steht.
Man kann also durch Herausnehmen der Schneidrollen 4, 6 bzw. 5,7 die Abbohrbreite
entsprechend
verandern und damit veränderten Gebirgsverhältnissen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
mit Schneidrollen mit nur zwei Ringzähnen beschränkt. Die Ringzähne, die an der
Schneidrolle 4 beispielsweise mit dem Bezugszeichen i1 und 12 angedeutet sind, können
auch vervielfacht werden, beispielsweise kann eine Schneidrolle drei oder vier solcher
Ring zähne aufweisen, wodurch es möglich ist, die Abbohrbreiten entsprechend zu
verringern.
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- Patentanspruch: -