DE1800141C - Verfahren zum Herstellen eines leicht wasserlöslichen, neselfähigen, hochkonzent rierten Trockenpektinproduktes - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines leicht wasserlöslichen, neselfähigen, hochkonzent rierten TrockenpektinproduktesInfo
- Publication number
- DE1800141C DE1800141C DE1800141C DE 1800141 C DE1800141 C DE 1800141C DE 1800141 C DE1800141 C DE 1800141C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- product
- sugar
- pectin
- parts
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines leicht wasserlöslichen, rieselfähigen, hochkonzentrierten
Trockenpektinproduktes.
In der französischen Patentschrift 1 299 791 — die
in ihrem wesentlichen Inhalt auch der britischen Patentschrift 1 007 109 entspricht — ist ein Verfahren
zum Instantisieren von zuckerhaltigen Mischungen, z. B. Zucker mit Glukosesirup, Zucker mit
Ahornsirup, Zucker mit Kakao und fettfreier Milchtrockensubstanz usw. beschrieben. Zu diesen Mischungen
werden, um sie überhaupt instantisierbar zu machen, Zusatzstoffe wie Carboxymethylcellulose,
Guarmehl, Carrageen (Isländisch Moos) zugesetzt, wodurch ein besseres Wasserbindungsvermögen des
Gesamtproduktes erreicht werden soll. Diese Zusatzstoffe machen maximal 4 % des Gewichtes des Endproduktes
aus. Das Zumischen der Zusatzstoffe erfolgt also nicht, um deren Eigenschaften zu verändern,
sondern um die zuckerhaltigen Mischungen in ein rieselfähiges, nicht zusammenbackendes Produkt
zu überführen. Die Zusatzstoffe haben bei diesen bekannten Verfahren nur die Funktionen von Konditionierungsmitteln
(Stabilisatoren). In keinem der Beispiele oder im Text und den Ansprüchen dieser
Patentschriften ist Pektin erwähnt, obwohl Pektin wirtschaftlich das bedeutendste Gelier- und Verdickungsmittel
ist.
Gemäß diesem bekannten Verfahren wird das zuckerhaltige Produkt durch Befeuchten mit einem
Luft/Dampf-Gemisch — wobei, nach der deutschen Auslegeschrift 1245 916, auch überhitzter Dampf
benutzt werden kann — in einem Arbeitsvorgang auf einem sich bewegenden (schwingenden) Fließbett
agglomeriert und anschließend getrocknet. Dieses Agglomerierverfahren eignet sich nach unseren Erfahrungen
nicht zum Herstellen eines leicht wasserlöslichen, ricselfähigen, hochkonzentrierten Trockenpektinproduktes,
da insbesondere bei einem hohen Pektinanteil von bis zu 50 % das Befeuchten auf einem Sieb zu einer derartigen Verklebung desselben
führt, das ein ordnungsgemäßes Funktionieren der Produktion nicht gewährleistet. Auch ist den bekannten
Verfahren nicht zu entnehmen, bis zu welchem Rcstwasscrgehalt das agglomerierte Produkt getrocknet
werden muß, um einerseits die Rieselfähigkeit auch bei längerer Lagerzeit zu erhalten und andererseits
nicht durch übermäßige Trocknung die Struktur der instantisierten Produkte zu beeinträchtigen. Das
Einhalten einer bestimmten Restfeuchte ist jedoch für das Wiederauflösen von pektinhaltigcn hochkonzentrierten
Produkten von entscheidender Bedeutung.
Ein ähnliches Verfahren zum Agglomerieren eines pulvcrförmigen Materials, beispielsweise von Zucker,
ist aus der deutschen Auslegcschrift I 023 960 bekannt.
Bei diesem Verfahren werden geradlinige blattförmige Strahlen einer Bcfcuchtiingsflüssigkeit
gebildet, welche gegeneinander, miteinander konvergierend, gerichtet werden, während das pulverförmigc
Material in den Scheitel des zwischen den Strahlen gebildeten Trogs gegeben wird, wodurch die Teilchen
des pulvcrförmigen Materials oberflächlich befeuchtet und in einer begrenzten Turbulenzzone herumgcwirbelt
werden, um Agglomerate durch SclbstliaftunK
zu bilden. Ähnlich arbeitet das in der britischen Patentschrift 823 556 beschriebene Verfahren,
bei welchem mit Wasser und gegebenenfalls zusätzlich mit Saltdnmpf agglomeriert werden soll. Bei diesem
Verfahren kann das Nichtverwendcn von überhitztem Dampf zu einer so starken Verklebung der
Einzelteilchen führen, daß das LöslichkeitsverJialten
negativ beeinflußt wird. Auf Seite 2 der britischen Patentschrift 823 556 wird in der Zeile 120 der Wassergehalt
des befeuchteten agglomerierten Produktes mit 8 bis 20 %, optimal mit 16 %, angegeben. Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt diese Feuchtigkeit zwischen 3,5 bis 6 %.
Während die französische Patentschrift 1 299 791,
ίο die britische Patentschrift 823 556 und die deutsche
Auslegeschrift 1023 960 das fnstantisieren von
zuckerhaltigen Produkten unter Zusatz von Stabilisatoren, jedoch ohne Erwähnung von Pektin, betreffen,
behandelt die belgische Patentschrift 681 599 die Herstellung einer für die Hausfrau bestimm.en Gelierhilfe
mit etwa einem Gewichtsteil Pektin auf 130 Gewichtsteile Zucker. Es steht die Aufgabe im Vordergrund,
zu gewährleisten, daß bei Verwendung einer derartigen Gelierhilfe mit geringem Pektinanteil
so das Pektin gelöst ist, bevor infolge des Auflösens
des Zuckers eine kritische, ein weiteres Auflösen des Pektins verhindernde Feststoffkonzentration erreicht
ist. Diese Aufgabe soll dadurch gelöst werden, daß die Oberfläche der Zuckerkörner von einer völlig
geschlossenen Pektinschutzschicht umhüllt wird. Hierzu sieht die belgische Patentschrift 681599 beispielsweise
die folgenden Verfahrensstufen vor:
1. Als Zwischenprodukt wird ein auf eine Korngröße von unter 30 Mikron gemahlenes Gelierpulver
von 34 Gewichtsprozenten Pektin, 34 Gewichtsprozenten Zucker und 32 Gewichtsprozenten
Zitronensäure hergestellt.
2. Dieses Gelierpulver wird mit Kristallzucker intensiv im Verhältnis 0,217 kg Gelierzucker zu
9,74 kg Kristallzucker vermischt, so daß das Gemisch einerseits den handelsüblichen, relativ
grobkörnigen Kristallzucker und andererseits das feinkörnige Gelierpulver enthält.
3. Unter Dampfzuführung in das Gemisch wird das Gelierpulver durch Klebrigwerden der Oberflächen
des Kristallzuckers an diesen fixiert, so daß ein Kristallzucker mit einer Filmschicht von
Pektin und Zitronensäure entsteht.
Das nach dem Verfahren der belgischen Patentschrift 681 599 hergestellte Produkt ist sine Gelierhilfe
mit nur sehr geringem Pektin-Anteil von 0,6 bis 1,20O, kein hochkonzentriertes Trockenpektinprodukt.
Darüber hinaus kann der Wassergehalt der Gelierhilfe gemäß der belgischen Patentschrift
681 599 nicht unter ein gewisses Maß herabgesetzt werden, da sonst die Filmschicht aufreißt. Diese
unvermeidbare Feuchtigkeit des Produktes verschlechtert die Ricsclfähigkeit und hat zur Folge,
daß auch in wasserdichter Verpackung bei längerer Lagerung das Produkt auf Grund seiner Klebrigkeit
zu einem festen Klumpen zusammenbackt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines leicht wasserlöslichen
Trockenpektinproduktes anzugeben, dessen Konzentration hoch und dessen Rieselfähigkeit put
ist und auch bei längerer Lagerung erhalten bleibt. Die Erfindung betrifft also nicht, wie die belgische
Patentschrift 681 599, ein Verfahren zum Herstellen einer Gelierliilfe, sondern vielmehr ein Verfahren
6S zum Herstellen eines hochkonzentrierten Trockenpektinproduktes,
welches dann gegebenenfalls durch Zugabe von Kristallzucker zu einer Gelierhilfe
weiterverarbeitet werden kann.
Das ernndungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines leicht wasserlöslichen, rieselfähigen, hochkoniCtMitrierten
Trockenpektinprotluktes ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus 1 Gewichtsteil
Pektin auf 1 bis 4 Gewichtsteile Zucker auf eine Korngröße von unter 100 Mikron gemahlen und in
an sich beim Instantisieren von Zuckerprodukten bekannter Weise durch Bedampfen zu einem
schwammigen Produkt agglomeriert und dann getrocknet wird. Zum Bedampfen wird überhitzter
Dampf verwendet, um eine übermäßige Befeuchtung des Mahlgutes zu vermeiden. Die Bedampfung wird
in einem Bedampfungsrohr durchgeführt, in welchem das bedampfte Mahlgut nicht an den Rohrwandungen
anklebt. Die Trocknung des so agglomerierten Produktes auf 96 bis 98% Trockensubstanz wird in
der Wirbelschicht eines Fiießbetttrockners vorgenommen, so daß die Rest-Feuchte praktisch nur noch aus
dem vom Pektin gebundenen Wasser besteht und eine gute Rieselfähigkeit auch bei längerer Lagerdauer
sichergestellt ist.
Mit dem erfindungsgemäß hergestellten hochkonzentrierten Trockenpektinprodukt läßt sich beispielsweise
ein rieselfähiger trockner Gelierzucker herstellen. Dies erfolgt erfindungsgeniäß dadurch, daß
aus dem getrockneten hochkonzentrierten Trockenpektinprcdukt eine Korngrößenfraktion von etwa
0,2 bis 1 mm ausgesichtet und Kristallzucker ähnlicher Korngrößenverteilung, vorzugsweise in einem
Verhältnis von 97 Gewichtsteiler1 Kristallzucker zu 3 Gewichtsteilen Trockenpektinprodukt, beigemischt
wird. Durch das Aussieben einer K· rngrößenfraktion von 0,2 bis 1 mm, entsprechend der Korngrößenverteilung
des handelsüblichen Kristallzuckers, erhält man ein Produkt einheitlicher Korngrößenverteilung,
das sich beim Lagern trotz des unterschiedlichen spezifischen Gewichtes nicht entmischt. Der so hergestellte
Gelierzucker backt auch bei langer Lagerdauer nicht zusammen.
Insbesondere zur Herstellung von Gelierzucker wird man dem Mahlgut Wein- und/oder Zitronensäure
zusetzen, beispielsweise 5 bis 10 g Wein- und/ oder Zitronensäure auf 50 g Zucker-Pektin-Gemisch.
Weiterhin kann man dem Mahlgut auch Ascorbinsäure zusetzen; vorteilhaft nimmt man auf 1 Gewichtsteil
Trockenpektin 0,5 bis 2 Gewichtsteile Wein- und/oder Zitronensäure, 0,1 bis 0,5 Gewichtsteile Ascorbinsäure und 1,5 bis 3 Gewichtsteile
Zucker.
Überraschenderweise werden durch das erfiidungsgemüße
Instantisieren nur etwa H) % der zugesetzten Ascorbinsäure in Dehydroascorbinsäure umgewandelt.
Die Trocknung des agglomerierten Produktes erfolgt vorteilhaft im Fließbett durch Heißgase.
Claims (6)
1. Vorfahren zuli Herstellen eines leicht wasserlöslichen,
rieselfähigen, hochkonzentrierten Trockenpektinproduktes, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch aus 1 Gewichtsteil Pektin auf 1 bis 4 Gewichtsteile Zucker auf eine
Korngröße von unter 100 Mikron gemahlen und in an sich beim Instantisieren von Zuckerprodukten
bekannter Weise durch Bedampfen zu
ao einem schwammigen Produkt agglomeriert und dann getrocknet wird, wobei zum Bedampfen
überhitzter Dampf verwendet wird, daß die Bedampfung in einem Bedampfungsrohr durchgeführt
wird und daß die Trocknung des agglomerierten Produktes auf 96 bis 98 %>
Trockensubstanz vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem getrockneten Produkt
eine Korngrößenfraktion von etwa 0,2 bis 1 mm ausgesichtet und Kristallzucker ähnlicher Korngrößenverteilung
trocken beigemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mahlgut Wein- und/
oder Zitronensäure zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mahlgut Ascorbinsäure
zugesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mahlgut auf 1 Gewichtsteil
Trockenpektin 0,5 bis 2 Gewichtsteile Wein- und/oder Zitronensäure, 0,1 bis 0,5 Gewichtsteile
Ascorbinsäure und 1,5 bis 3 Gewichtsteile Zucker zugesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das agglomerierte
Produkt im Fließbett durch Heißgase getrocknet wird.
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2456926C2 (de) | Fließ- und rieselfähige, feinteilige Süßstoffzubereitung, die den Methylester von L-Aspartyl-L-phenylalanin enthält, und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE3003983A1 (de) | Verfahren zum pulverisieren von nahrungsmitteln mit hohem fettgehalt | |
DE3618058C1 (de) | Verfahren zum Granulieren von wasserloeslichen Duengemitteln mit hohem Kieseritanteil | |
DE1544020A1 (de) | Kugelfoermiges Adsorptionsmaterial aus Aktivkohle und Cellulosekristallit-Aggregaten | |
DE2429872A1 (de) | Zusammengesetztes maltitpulver und verfahren zur herstellung desselben | |
DE2021963A1 (de) | Verfahren zum Granulieren von Kaliumsulfat | |
DE2900304C3 (de) | Saponinextraktprodukt sowie Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1692239A1 (de) | Verfahren zum Agglomerieren von loeslichen Kaffeeteilchen | |
DE1800141C (de) | Verfahren zum Herstellen eines leicht wasserlöslichen, neselfähigen, hochkonzent rierten Trockenpektinproduktes | |
DE2104872A1 (de) | Warmesterihsiertes stabiles kunst liches Molkereigetrank sowie Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE3108986C2 (de) | ||
DE3918524C2 (de) | Verfahren zur Staubbindung in Granulaten | |
DE2059430B2 (de) | Verfahren zum herstellen von schnell loeslichen kaffee-extrakt-agglomeraten | |
DE1419299A1 (de) | Verfahren und Apparat zur Herstellung von leicht dispergierbaren und/oder nicht staubenden Materialien | |
DE2457647A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines instantnaehrmittels in flockenform | |
DE2527290A1 (de) | Granulen aus salzen von poly-alpha- hydroxyacrylsaeuren und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE1937687B2 (de) | Proteinhydrolysat mit verminderten hygroskopischen Eigenschaften | |
EP1142487A2 (de) | Wirbelschichtverfahren zur Herstellung eines Gelierzuckers bestehend aus Zucker und gelbildenden Polysacchariden | |
DE1037432B (de) | Verfahren zum Kruemeln von Perborat | |
WO2004065507A1 (de) | Agglomeriertes gelatinepulver und verfahren zu dessen herstellung | |
DE1442031C3 (de) | Verfahren zum Agglomerieren von Getreidemehl | |
DE69725412T2 (de) | Bastardzucker und Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE630580C (de) | Verfahren zur Herstellung eines pulverfoermigen Anstrichmittels | |
DE1084710B (de) | Verfahren zum Umwandeln von faserigen, wasserloeslichen Cellulosealkylaethercarbonsaeurederivaten in frei fliessende koernige Pulver | |
DE1925272A1 (de) | Mischprodukt als Bodenverbesserungsmittel bzw. Erdersatz sowie Verfahren zur Herstellung von einem Mischprodukt als Bodenverbesserungsmittel bzw. Erdersatz |