DE1769510A1

DE1769510A1 - Verbundfolie zur Herstellung von Schrumpfpackungen

Info

Publication number: DE1769510A1
Application number: DE19681769510
Authority: DE
Inventors: Kastulus Utz
Original assignee: LISSMANN ALKOR WERK
Current assignee: LISSMANN ALKOR WERK
Priority date: 1968-06-04
Filing date: 1968-06-04
Publication date: 1971-07-01
Also published as: DE1769510B2

Description

Verbundfolie zur Herstellung von Schrumpfpackungen Zur Herstellung von Schrumpfpackungen werden derzeit vorwiegend gereckte Polyäthylenfolien verwendet, wenn man starkwandige Packungen bilden will. Daneben sind auch Polytherephthalsäureglycolesterfolien (Polyesterfolien) in der S Schrumpfpackungs-technik im Einsatz.
Polyäthylenfolien haben in der Schrumpfverpackungstechnik den Nachteil, daß sie nur geringe Schrumpfkräfte entwickeln können und da# das für die Herbeiführung der Schrumpffähigkeit erforderliche Recken schwer durchzuführen ist. Polyesterfolien sind für die Herstellung von starkwandigen Schrumpfpackungen regelmäßig zu teuer.
Hart-PVCfolien und Polypropylenfolien entwickeln zwar eine hohe Schrumpfkraft, sind aber spröde, besitzen eine geringe Einreißfestigkeit und eine noch geringere Weiterrei(?festlgkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Folie ü Schrumpfpackungen bereitzustellen, die gegenüber den bisher für Schrumpfpackungen eingesetzten Polyäthylenfolien den Vorteil erhöhter Schrumpfkraft und gegenüber den anderen bekannten Schrumpffolien den Vorteil größerer Rei3festigkeit und geringeren Preises hat.
Zur lösung der Erfindungsaufgabe wird die Verwendung ein mindestens zweischichtigen Verbundfolie zur Herstellung von Schrumpfpackungen vorgeschlagen, und zwar einer Verbundfolie, bestehend aus einer Schrumpfkraft erhöhenden gereckten Schicht und auf mindestens einer Seite dieser Schicht anliegend, einer im Verhältnis zu der Schrumfkraft erhöhenden Schicht stärkeren Schicht aus Polyäthylen oder Copolymeren auf der Basis von Äthylen.
Die Schrumpfkraft erhöhende Schicht kann eine Polyamidschicht, aber auch eine Polytherephthalsäureglycolesterschicht sein.
Das Verhältnis der Schichtstärke der Polyäthylenschicht zur Schichtstärke der Schrumpfkraft erhöhenden Schicht kann zwischen 10 zu 1 und 1 zu 1 liegen. Noch an der oberen Grenze dieses Bereiches wird durch die Schrumpfkraft erhöhende Schicht eine erhebliche 5 chrumpfkraftvergr öß erung erreicht. Vorzugsweise liegt das Schichtstärkenverhältnis mwiscllen 5 zu 1 und 2 zu 1.
Die erfindungsgemäß zur Anwendung kommende Verbundfolie kann durch Vereinigung der Schichten im ungereckten Zustand und anschließendes gemeinsames Recken gebildet sein.
Das gemeinsame Recken kann bei Zimmertemperatur und jeder Temperatur unterhalb des Kristallitschmelzbereiches der Schrumpfkraft erhöhenden Schicht erfolgen. Je tiefer die Temperatur ist, die beim Recken eingehalten wird, umso mehr Schrumpfkraft kann in der Polyäthylenscllicht gewonnen werden. In jedem Fall wird aber der Beitrag der Schrumpfkraft erhöhenden Schicht zur gesamten Schrumpfkraft der weitaus überwiegende Anteil sein.
Die Schichtstärke der Polyäthylenschicht und damit die durch die oben angegebenen Schichtstärkenverhältnisse festgelegte Schichtstärke der Schrumpfkraft erhöhenden Schicht hängt von dem jeweiligen Einsatzgebiet ab. Wenn kleine Stückverpackungen hergestellt werden sollen, beispielsweise Haushaltspackungen für Pleisch, so genügen dünne Materialstärken, beispielsweise Polyäthylenschichtstärken von 15 p1 will man dagegen Palettenpackungen schrumpfen, so kommt man zu Polyäthylenschichtstärken von 50 µ und darüber, jeweils im gereckten Zustand gemessen.
Je nach Anwendungsart wird auch zu entscheiden sein, ob die Verbundfolie monoaxial oder biaxial gereckt sein soll.
Im Falle einer monoaxialen Reckung wird man Reckverhiltnisse von 1 zu 1,5 bis 1 zu 3, vorzugsweise 1 zu 2 bis 1 zu 2, anwenden. Im Falle einer biaxialen Reckung wird das Flächenreckverhältnis 1 zu 8 bis 1 zu 12, bevorzugt ca. 1 zu 9, betragen.
Die erfindungsgsmäß zur Anwendung kommenden Verbundfolien können hergestellt sein durch Zusammenführen der Schichten im Schmelzfluß unter Behandlung der zum Zusammentritt bestimmten Flächen mit einem oxydierenden Gas unmittelbar vor dem Zusammentritt. Man kann aber auch die Schichten durch eine Zwischenschicht aus Äthylen-, Acrylsäure-, Acrylsäureesterterpolymer als Haftvermittler verbinden.
Ein solches geeignetes Terpolymeres ist unter der Bezeiclmung Bupolen KR 1285 (registriertes Warenzeichen der BASF) auf dem Markt.
Eine Anwendungsart der erfindungsgemäß zur Anwendung kommenden Verbundfolien ist die Banderolen-Schrumpfpackung, die in Weiterbildung der Erfindung in der Weise gebildet werden kann, daß das Folienband banderolenartig um die zu verpackenden Gegenstände gelegt, an seinen Enden zu einem Ring zusammengeschweißt und hierauf durch Wärmeeinwirkung auf mindestens einem Teil seines Umfangs zum Schrumpfen gebracht wird.
Wenn man zur Herstellung von Banderolen-Schrumpfpackungen von einer zweischichtigen Verbundfolie ausgeht mit einer nur einseitig beschichteten Polyäthylenschicht, dann wird man die leicht schweißbare Polyäthylenschicht an die Innenseite des Banderolenumfangs legen und an der Schweißstelle Polyäthylenschicht an Polyäthylenschicht legen.
Der Erfindungsvorschlag bringt gegenüber bekannten Polyäthylenschrumpfpackungen den Vorteil, daß der Schrumpfvorgang als solcher wesentlich vereinfacht werden kann. i;rährend bei Verwendung von Polyäthylenschrumpffhauben, beispielsweise für Palettenverpackung, zum Schrumpfen das Einfahren der mit der Schrumpfhaube überzogenen Palette in einen Wärmekanal erforderlich ist, zwecks allseitiger Wärmeeinwirkung auf die Haube, genügt es, bei Verwendung von erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verbundfolien in vielen Fällen auf einen Teilbereich der jeweils eingesetzten Schrumpffolie zwecks Schrumpfen Wärme einwirken zu lassen.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die jeweilige Verbundfolie zum Schrumpfen an einer oder mehreren Stellen mit einem Heißluftstrahl bestrichen wird.
Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung.
Bs stellen dar: Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäß zur Anwendung kommende Verbundfolie, Fig. 2 eine Banderolenpackung, herbestellt unter Anwendung einer erfindungsgemä# vorgeschlagenen Verbundfolie, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig, 2, bei Verwendung einer dreischichtigen VerbundfoLie.
In Fig. 1 ist eine Polyamidschicht mit 10 und eine Polyäthylenschicht mit 12 bezeichnet. Die Polyäthylenschicht hat eie Schichtstärke von 100 µ, die Polyamidschicht 12 eine Schichtstärke von 10 µ.
In Fig. 2 ist ein in Pfeilrichtung 14 gerecktes Folienband 16 gemäß Fig. 1 um einen Gutstapel 18 gelegt und, wie in Fig. 3 angedeutet, verschwei#t. Dabei liegt die Polyäthylenschicht 12 an der innenseite der Banderole. In Fig. 4 ist die Banderole dreischichtig ausgebildet mit einer Polyamidschicht 20, einer Polyäthyleschicht 19 und nochmals einer Polyäthylenschicht 22.
Beispiel 1 Ein Folienband, bestehend aus einer ursprünglich 0,08 mm dicken Polyätbylenachicbt und aus einer ursprünglich 0,02 mm dicken Polyamidschicht wurde bei einer Temperatur von ca. 1000 C mit einer Wasserdampfatmosphäre auf das 2,5-fache seiner ursprünglichen Länge in einer Richtung gereckt. Zum Vergleich wurde eine Polyäthylenfolie herangezogen, die auf einer Folienblasanlage mit einem Aufweitungsverhältnis von 1 : 4,5 verblasen wurde und im Handel als schrumpffähige Polyäthylenfolie erhältlich ist. Die Dicke dieser Folie war 0,12 mm. Beide Folien wurden in Streifen von 1 cm Breite und 10 cm Länge geschnitten. An den Streifen wurde eine Begrenzungsmarkierung von 5 cm angebracht. Die so hergerichteten Streifen wurden mit.verschiedenen Gewichten belastet und in ein Glyzerinbad eingebracht. Werte siehe Tabelle 1.
Tabelle 1 Eintauchzeit 20 sec., Temperatur 1180 C Schrumpf bei Folienband aus Poly- Polyäthyleneiner Bela-äthylen und Polyamid Schrumpffolie stung von (Schrumpf in zu (Schrumpf in %) ° g 31 36 10 g 27 Bei einer 20 g 25 höheren Be-50 g 17 lastung dehnt 100 g 6 sich die Foli'e bereits, so daß kein Schrumpf mehr gemessen werden kann.
Beispiel 2 Ein Folienband, bestehend aus einer Polyäthylenschicht von 0,04 mm, einer Polyamidzwischenschicht von 0,02 mm und einer Polyäthylenschicht von 0,04 mm wurde - wie in Beispiel 1 beschrieben - gereckt und wie in Beispiel 1 in einem Glyzerinbad zum Schrumpfen gebracht. erte siehe Tabelle 2.
Tabelle 2 Eintauchzeit 20 sec., Temperatur 1180 C Schrumpf bei 3-fach-Folie Polyäthyleneiner Bela- (Schrumpf in Schrumpffolie stung von %) (Schrumpf in %) 0 g 30 36 10 g 22 Bei einer höheren Bela-20 g 20 stung dehnt sich die 50 g 18 Folie bereits, so daß 100 g 13 kein Schrumpf mehr gemessen werden kann.

Claims

Patentan3prüche 1. Verwendung einer mindestens zweischichtigen Verbundfolie' bestehend aus einer Schrumpfkraft erhöhenden gereckten Schicht und auf mindestens einer Seite dieser Schicht anliegendseiner im Verhältnis zu der Schrumpfkraft erhöhenden Schicht stärkeren Schicht aus Polyäthylen oder Copolymeren auf der Basis von ethylen zur Herstellung von Schrumpfpackungen.
2. Verbundfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfkraft erhöhende Schicht eine Polyamidschicht ist.
3. Verbundfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfkraf-t erhöhende Schicht eine Polytherephthalsäureglycolesterschicht ist.
4. Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Schichtstärke der Polyäthylenschicht zur Schichtstärke der Schrumpikraft erhöhenden Schicht zwischen 10 zu 1 und 1 zu 1, vorzugsweise 5 zu 1 und 2 zu 1 liegt.
5. Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Vereinigung der Schichten im ungereckten Zustand und anschließendes gemeinsames Recken gebildet ist.
6. Verbundfolienach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie monoaxial gereckt ist.
7. Verbundfolie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, da? das Reckverhältnis 1 zu 1,5 bis 1 zu 9, vorzugsweise 1 zu 2 bis 1 zu 2,5 beträgt.
8. Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß sie biaxial gereckt ist.
9. Verbundfolie nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenreckverhältnis 1 zu 8 bis 1 zu 12, bevorzugt ca. 1 zu 9, beträgt.
10. Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie hergestellt ist unter Verwendung von Äthylen-, Acrylsaure-, Acrylsäureesterterpolymeren als Haftvermittler.
11. Verwendung einer Verbundfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in Form eines mindestens in seiner Längsrichtung gereckten Folienbandes unter Bildung einer die zu verpackenden Gegenstände umschließenden Banderole, Zusammenschweißen der Enden des Folienbandes und Erhitzen des Folienbandes auf mindestens einem Teil des Banderolenumfangs.
12. Verwendung einer Verbundfolie nach-hnspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daM im Falle einer zweischichtigen Folie die Polyäthylenschicht die Innenseite der Banderole bildet und an der Schwei#stelle# Polyäthylenschicht an Polyäthylenschicht liegt.

L e e r s e i t e